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Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Hornita
Wohnort: 
Augsburg

Bewertungen

Insgesamt 846 Bewertungen
Bewertung vom 29.12.2023
Das Nord / Kulinarikthriller Bd.1
Winberg Sääf, Anna;Ekstedt, Katarina

Das Nord / Kulinarikthriller Bd.1


sehr gut

Spannender Psychothriller;
Das Buch ist gut geschrieben und lässt sich schnell und flüssig lesen. Die Details der Sterne-Gastronomie sind interessant und im genau richtigen Maß vorhanden, um der Geschichte Substanz zu verleihen, ohne zu langweilen. Die Geschichte entwickelt sich glaubhaft, aber sehr langsam. Die Personen sind in ihrer psychologischen Tiefe gut getroffen. Es wird alles aus der Perspektive des jungen Kochs Alex erzählt, und so ist man auf seine Interpretationen der Ereignisse angewiesen. So richtig rasant wird es aber erst im letzten Drittel und für meinen Geschmack hätte einiges von dieser Handlung schon etwas früher angedeutet werden können. Insgesamt ist es ein gut geschriebener, spannender Thriller, der im Aufbau noch etwas Optimierungsbedarf hat. Mir hat auch das Ende nicht so gut gefallen, da hätte ich gerne noch mehr Informationen gehabt, um alle offenen Fragen zu klären, daher ziehe ich einen Stern ab.

Bewertung vom 22.12.2023
Die Verletzlichen
Nunez, Sigrid

Die Verletzlichen


gut

Sehr abschweifend;
Für mich war es das erste Buch von Sigrid Nunez und ich bin etwas enttäuscht. Der Schreibstil ist gut und lässt sich gut lesen. Inhaltlich ist das Buch sehr unstrukturiert und konfus, so als hätte die Autorin sich nicht darauf konzentrieren können, was sie eigentlich sagen will. Auch der Klappentext ist eher irreführend, da sich maximal ein Drittel des Buches mit der Begegnung mit dem jungen Mann beschäftigt und das ist weder urkomisch noch allzu nachdenklich. Es wird das Frühjahr 2020 vor und während des Lockdowns beschrieben ebenso wie alle Gedanken, die der Autorin dabei so in den Sinn kommen über Gott und die Welt. Teilweise war das interessant, aber für mich in der Summe nur zusammengestückelt, da es keinen roten Faden im Buch gibt. Sehr schade, denn ich hätte mir von einer mit verschiedensten Preisen ausgezeichneten Autorin mehr erwartet.

Bewertung vom 13.12.2023
All die Liebenden der Nacht
Kawakami, Mieko

All die Liebenden der Nacht


sehr gut

Schön geschriebenes Buch über Einsamkeit;
Den Schreibstil empfand ich als ausgesprochen angenehm, was bemerkenswert ist, da asiatische Texte in der Übersetzung manchmal etwas spröde wirken. Hier ist also entweder der Ausgangstext schon sehr gut oder das Lob gebührt der Übersetzerin. Die Hauptfigur Fuyuko führt ein ausgesprochen zurückgezogenes Leben und ist sehr einsam, ohne sich dessen bewusst zu sein. Ihre Einsamkeit durchdringt all ihre Lebensbereiche und die wenigen Erinnerungen, die erwähnt werden, sind ebenso davon geprägt. Die wenigen Kontakte zu anderen Menschen tun ihr gut und gefallen ihr, wobei auch diese Menschen einsam scheinen und Einsamkeit anscheinend anzieht. Die Geschichte ist nachvollziehbar beschrieben und wirklich glaubhaft. Das Buch macht trotz des Themas nicht traurig, da es einen hoffnungsvollen Unterton hat. Ich habe lange zwischen vier und fünf Sternen geschwankt, aber das Ende hat mir nicht gefallen, es war überraschend abrupt und hat mir zu viele Fragen offen gelassen. Daher leider ein Stern Abzug von mir.

Bewertung vom 13.12.2023
Kontur eines Lebens (eBook, ePUB)
Robben, Jaap

Kontur eines Lebens (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Eine berührende Geschichte, die nachwirkt;
Obwohl ich bereits mehrere Romane zu diesem Thema gelesen habe, bin ich immer noch erstaunt, wie sich die Welt und die Moralvorstellungen in den letzten Jahrzehnten geändert haben. Die Geschichte spielt zwar in den Niederlanden, könnte aber ähnlich überall in Europa stattgefunden haben. Das Leben der jungen Frieda ist durch die Moralvorstellungen ihrer Zeit derart eingeschränkt und es gelingt dem Autor brillant, dies zu vermitteln. Als alte Frau erinnert sich Frieda wieder an ihre erste Liebesgeschichte und die Kapitel der Gegenwart und der Vergangenheit wechseln sich ab. Ihre damalige Perspektivlosigkeit wird nachvollziehbar geschildert und wie die Unwissenheit über den Ausgang des damaligen Geschehens Friedas ganzes Leben geprägt hat und sich in vielen Kleinigkeiten festgesetzt hat, wird sehr einfühlsam beschrieben. Ein sehr angenehmer Schreibstil, weshalb ich das Buch nicht mehr weglegen konnte.

Bewertung vom 13.12.2023
Das späte Leben
Schlink, Bernhard

Das späte Leben


ausgezeichnet

Einfühlsam und universell;
Obwohl Martin im Buch ein älterer Mann mit junger Frau und kleinem Kind ist, so wird doch seine Situation universell beschrieben. Es hätte jeder sein können, der eine dramatische Diagnose bekommt und sich Gedanken um seine letzten Wochen und die zukünftigen Hinterbliebenen macht. Das macht für mich die Stärke des Buches aus, da der Fokus nicht auf Martins Alter liegt, sondern darauf, welche Gedanken ihm durch den Kopf gehen und was er tun will oder meint, noch organisieren zu müssen. Natürlich ist das Alter auch Thema, aber diese Situation der tödlichen Diagnose wird sehr einfühlsam und nachvollziehbar beschrieben. Der Schreibstil ist einfach nur schön: Ausdrucksstark, emotional, gehoben ohne zu anspruchsvoll zu sein. Ein wichtiges Thema, dass Bernhard Schlink hier sehr gekonnt und trotz aller Ernsthaftigkeit unterhaltsam behandelt.

3 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 08.12.2023
Inspektor Takeda und der schöne Schein / Inspektor Takeda Bd.7
Siebold, Henrik

Inspektor Takeda und der schöne Schein / Inspektor Takeda Bd.7


ausgezeichnet

Spannender Fall;
Für mich war es der erste Fall aus der Inspektor Takeda Reihe und dieser siebte Fall war problemlos ohne Vorwissen zu lesen. Die Beziehung von Takeda und Hauptkommissarin Claudia Harms erklärt sich nebenbei, man kann dem Ermittlerteam gut folgen, das in diesem Fall unabhängig voneinander ermittelt. Der Fall ist interessant, die japanische Note, die man durch die Titelfigur erwartet, wird gut umgesetzt. Takeda hat es mit einem klassischen Locked Room Fall zu tun und Claudia ermittelt fleißig alle möglichen Ansätze in ihrem Fall. Die Arbeit beider ist nachvollziehbar, logisch und glaubhaft. Beide Hauptfiguren waren mir sehr sympathisch. Auch die Figuren in ihren Fällen waren sehr nachvollziehbar beschrieben. Ich freue mich jetzt auf die bisherigen Fälle, die ich mit Vergnügen noch lesen werde.

Bewertung vom 08.12.2023
Der Donnerstagsmordclub oder Ein Teufel stirbt immer zuletzt / Die Mordclub-Serie Bd.4
Osman, Richard

Der Donnerstagsmordclub oder Ein Teufel stirbt immer zuletzt / Die Mordclub-Serie Bd.4


ausgezeichnet

Humorvoll und tiefsinnig;
Das ist das erste Buch aus dieser Krimireihe, das von mir volle fünf Sterne bekommt. Der Autor scheint sich jetzt warmgelaufen zu haben, da die Handlung etwas weniger naiv ist als bei den vorherigen Bänden und durchaus ausgefeilt ist. Die Charaktere sind immer noch sehr exzentrisch und sympathisch, aber gerade die Mischung in diesem Buch macht es für mich aus. Neben der unterhaltsamen Verbrecherjagd haben alle mit ihren eigenen Problemen zu kämpfen und mir gefällt der Schreibstil, der eine Wertschätzung für Menschen in allen Lebenslagen ausdrückt. Natürlich gibt es jede Menge Humor und Wortwitz. Besonders gut gefallen hat mir die intelligente Mischung aus Klischees, Vorurteilen und Unerwartetem und das liegt nicht nur daran, dass die Älteren oft unterschätzt werden, sondern dass sie sich manchmal auch selber überraschen und in diesem Band tiefsinniger agieren als bisher.

Bewertung vom 07.12.2023
Madame le Commissaire und die Mauer des Schweigens / Kommissarin Isabelle Bonnet Bd.10
Martin, Pierre

Madame le Commissaire und die Mauer des Schweigens / Kommissarin Isabelle Bonnet Bd.10


ausgezeichnet

Krimi mit Urlaubsfeeling;
Für mich war es das erste Buch aus der Reihe Madame la Commissaire und man kann es problemlos lesen, ohne die vorherigen Fälle zu kennen. Dieser Fall ist unabhängig von Rest und die Beziehungen zu wiederkehrenden Personen werden gut erklärt. Pierre Martin habe ich aus der Reihe «Monsieur le Comte» kennengelernt, was mich neugierig auf diese Reihe gemacht hat. Der Schreibstil ist angenehm, man wird an die Leichtigkeit eines schönen Urlaubs erinnert. Mir waren die Einwürfe französischer Wörter und Sprichwörter allerdings etwas zu viel des Guten. Die Situation der Ermittlerin ist sicher nicht realistisch, aber man kann das gut akzeptieren, da es einfach zum Stil des Buches passt. Der Fall ist gut aufgebaut und wird nachvollziehbar gelöst, auch wenn nicht allzu überraschend. Trotzdem gab es am Ende noch die ein oder andere unvorhersehbare Information und Wendung.

Bewertung vom 07.12.2023
Glitsch
Schwarz, Adam

Glitsch


gut

Alptraumhafte Kreuzfahrt in utopischer Zukunft;
Da es zu Beginn keine Anhaltspunkte zur Erzählzeit gibt, muss man sich als Leser erst einmal reinfinden und herausfinden, dass die Geschichte wohl in der nicht allzu fernen Zukunft spielt. Die Details sind nicht uninteressant, es wird einem durchaus ein Spiegel vorgehalten, wie absurd doch so manches ist, was in der Welt passiert. Aus Sicht der Hauptfigur Léon wird eine dystopische Situation nach der anderen erzählt. Die Mischung aus altbekannten Themen (Gamer, Kreuzfahrturlaub, Beziehungsprobleme) und Zukunftsszenarien (Politik, Klima, usw.) fand ich ganz gelungen, aber nach einer gewissen Zeit auch ermüdend, da mir der rote Faden gefehlt hat. Irgendwann gab es zu viele Unstimmigkeiten in der Handlung und mir ist bis jetzt nicht klar, ob sie vom Autor gewollt sind oder nicht. Auch das erklärende Nachwort von Philipp Theisohn hat kein bisschen geholfen. Das Buch hat gute Ansätze, der Schreibstil ist auch sehr angenehm, aber am Ende war ich etwas ratlos und habe das Buch vielleicht auch nicht verstanden.

Bewertung vom 01.12.2023
Stalking Jack the Ripper / Die grausamen Fälle der Audrey Rose Bd.1 (eBook, ePUB)
Maniscalco, Kerri

Stalking Jack the Ripper / Die grausamen Fälle der Audrey Rose Bd.1 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Überraschend realistisch;
Das Setting der Geschichte rund um die junge Audrey Rose Wadsworth zur Zeit der Jack the Ripper-Morde und ihre Beteiligung an den Ermittlungen ist überraschend gelungen und wirkt glaubwürdig. Gerade weil die Rolle von Frauen damals doch eher im Hintergrund war, ist diese Rahmenhandlung intelligent gemacht. Man merkt, dass die Autorin gründlich historische Details recherchiert hat und im Nachwort klärt sie den Leser auf, an welchen Stellen sie von der realen Geschichte abgewichen ist. Diese Transparenz hat mir sehr gut gefallen. Der Schreibstil ist sehr angenehm und lässt sich gut lesen. Die Handlung ist gut gemacht und wird spannend erzählt. Persönlich bin ich kein Fan von romantischen Nebenhandlungen, aber auch das ist hier dezent gemacht und mir hat besonders gut gefallen, wie die Autorin diese Geschichte am Ende auflöst. Mich hat dieses Buch sehr angenehm überrascht und dass die Genregrenzen verschwimmen, macht es umso interessanter.