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Cybergirl
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Frankfurt

Bewertungen

Insgesamt 460 Bewertungen
Bewertung vom 24.05.2018
Agnetas Erbe / Die Frauen vom Löwenhof Bd.1
Bomann, Corina

Agnetas Erbe / Die Frauen vom Löwenhof Bd.1


sehr gut

Gelungener Auftakt einer 3-teiligen Familiensaga

Corina Bomann startet mit „Die Frauen vom Löwenhof – Agnetas Erbe“ ihre dreiteiligen Familiensaga um das Gut Löwenhof in Schweden und deren Frauen.
Die Saga beginnt 1913 und im Mittelpunkt steht Agneta, die Tochter des Grafen und der Gräfin Lejongård.
Agneta gilt als Rebellin, hat sie sich doch mit 25 Jahren als mündig erklären lassen und ist nach Stockholm um Malerei zu studieren.
Natürlich hat dies ein Zerwürfnis mit den Eltern nach sich gezogen und Agneta reist nur selten auf das Gut.
In Stockholm hat sie sich einer Gruppe angeschlossen die für das Recht der Frauen kämpft.
Als Suffragette würde ich Agneta aber nicht bezeichnen. Sie ist vielmehr eine moderne Frau die ein unabhängiges Leben, frei von den Zwängen der Gesellschaft führen möchte.
Doch dann kommt alles anders. Ihr Vater und ihr Bruder, der den Titel und das Hofgut erben sollte sterben bei einem Brand.
Jetzt ist Agneta Erbin von Hofgut und Titel und muss sich entscheiden ob sie bereit ist ihre Freiheit aufzugeben.
Agneta ist sich ihrer Verantwortung bewusst. Sie übernimmt den Vorstand der Familie, wird Gräfin Lejongård und leitet ab sofort das Hofgut.
Auch wenn es Agneta vorkommt als müsste sie sich den Zwängen der Gesellschaft beugen, denke ich es ist schon ein Stück weit Emanzipation als Frau zu dieser Zeit einer namhaften Familie vorzustehen und ein Hofgut zu leiten. Agneta muss sich in der Geschäftswelt als Frau behaupten war viel Stärke abverlangt.
Hierbei gibt es am Anfang einige Schwierigkeiten. Auch mit ihrer Mutter, die sehr kalt wirkt und keine Gefühle zeigt kommt es oft zum Streit.
Aber auch die Liebe kommt in diesem Buch nicht zu kurz, wenn auch die Hoffnungen die darin liegen nicht immer erfüllt werden.

Corina Bomann gehört zu meinen Lieblingsautorinnen. Dieses Buch ist anders als das was ich bisher von der Autorin gelesen habe.
Es hat nicht, wie von der Autorin gewohnt zwei Zeitstränge (Gegenwart und Vergangenheit) sondern fängt im Jahre 1913 an und arbeitet sich langsam vor.
Im 3. Band werden dann die 1970er Jahre erreicht.
Die Charaktere sind gut ausgearbeitet. Besonders Agneta gefällt mir gut aber auch Stella, ihre Mutter ist so wie ich mir eine Gräfin in dieser Zeit vorstelle. Immer die Contenance wahren.
Auch von den Rechten der Frau kann man einiges lesen und ich bin davon überzeugt, dass man den Fortschritt und die Emanzipation in den Bänden verfolgen kann.
Einzig warum das Buch in Schweden angesiedelt ist, ist mir nicht ganz klar geworden, denn der Handlungsort fließt nur wenig in die Geschichte ein.
Nachdem ich die mehr als 700 Seiten verschlungen habe freue ich mich jetzt schon auf den September wenn mit „Die Frauen vom Löwenhof - Mathildas Geheimnis“ der 2. Band der Familiensaga erscheint.

Bewertung vom 13.05.2018
Kluftinger / Kommissar Kluftinger Bd.10
Klüpfel, Volker;Kobr, Michael

Kluftinger / Kommissar Kluftinger Bd.10


ausgezeichnet

Genialer Jubiläumsband
Kluftinger ist der 10. Band mit dem gleichnamigen Kommissar des erfolgreichen Autorenduos Michael Kobr und Volker Klüpfel.
Dieser Jubiläumsband ist auch ein ganz besonderes Buch und dem Kommissar Kluftinger gewidmet.
Das Buch unterscheidet sich von den vorherigen indem hier nicht in einem aktuellen Fall ermittelt wird.
Vielmehr wird der Kommissar bedroht.
An Allerheiligen bei dem üblichen „Gräberlauf“ stößt Kluftinger auf sein eigenes Grab.
Dabei bleibt es aber nicht, kurz darauf erscheint noch eine Todesanzeige.
Klar ist jemand Bedroht Kluftinger.
Jetzt heißt es überlegen wer hinter der Drohung steckt.
Diese Überlegungen führen zu einem alten Fall und in Kluftingers Jugend.
So gibt es in diesem Buch immer wieder Rückblenden zu Zeiten in Kluftingers Leben die für ihn weichenstellend waren.
Man erfährt viele Dinge über Kluftinger die man nicht vermutet hätte.
Auch das Geheimnis um seinen Vornamen wird endlich gelüftet.
Wie gewohnt enthält auch dieses Buch wieder viel Lokalkolorit und der Humor den man von den beiden Autoren kennt kommt in diesem Buch auch nicht zu kurz.
Besonders die Rückblenden haben mich oft schmunzeln lassen und die Szenen wenn Kluftinger mit seinem Enkelkind zusammen ist.
Er ist ein so liebenswerter Opa.
Am Ende ist dann allerdings nicht alles geklärt, einige Fragen bleiben offen und lassen auf eine Fortsetzung schließen.
Hoffentlich lassen die Autoren mich damit nicht so lange warten.

Bewertung vom 24.04.2018
Tiefer denn die Hölle / Martin Bauer Bd.2
Gallert, Peter;Reiter, Jörg

Tiefer denn die Hölle / Martin Bauer Bd.2


sehr gut

Ein Pfarrer ermittelt
Als Monsignore Vaals, Seelsorger bei der Polizei um Beistand bei einem grausigen Leichenfund in einem stillgelegenen Bergwerk gebeten wird erleidet dieser einen Herzinfarkt.
So wird Martin Bauer sein evangelisches Pendant gerufen.
Bauer bemerkt, dass Vaals Angst hat. Er muss den Toten gekannt haben.
Vaals nennt Bauer den Namen von einem Mann den er vor 15 Jahren aus seiner Gemeinde gekannt hatte.
Hat der Mann etwas mit dem Mord zu tun?
Bauer begibt sich auf die Suchen nach dem Mann.
„Tiefer denn die Hölle“ ist mein erstes Buch des Autorenduos Gallert - Reiter.
Der Schreibstil ist flüssig und ich war von Beginn an von dem Buch gefangen.
Die Spannung hat sich gleich am Anfang mit dem Fund der Leiche aufgebaut und auch das ganze Buch über angehalten.
Der Polizeiseelsorger Martin Bauer ist ein interessanter Charakter. Zum einen ist er Pfarrer und soll Polizisten oder Angehörigen von Gewaltverbrechen in schwierigen Situationen zur Seite stehen.
Zum anderen lässt er sich nur all zu leicht dazu verleiten selbst in die Ermittlungen einzugreifen.
Dafür ist er nicht bei allen Kriminalbeamten beliebt.
Auch sein Privatleben leidet darunter. Seine Frau die gerade ihr 2. Kind erwartet hat ihn vorübergehend verlassen. Anstatt so kurz vor der Geburt für seine Frau da zu sein versetzt er sie ständig da die Ermittlungen ihm kaum Zeit lassen.
Die Kripo tut sich schwer bei den Ermittlungen. Die Leitende Kommissarin Verena Dohr scheint mir oft etwas überfordert.
Im Gegensatz zu ihrem Kollegen Karman, der gerne ihre Position innehätte duldet sie stillschweigend die Alleingänge Bauers.
Sie kennt ihn ja schon von anderen Fällen.
Auch wenn die Beiden nicht direkt Zusammenarbeiten sind sie doch ein gutes Ermittlerteam.

„Tiefer denn die Hölle“ ist ein sehr spannender Kriminalroman der mir viel Freude beim Lesen gemacht hat.

Bewertung vom 17.04.2018
Revolution im Herzen
Beinert, Claudia;Beinert, Nadja

Revolution im Herzen


ausgezeichnet

Das Leben einer starken Frau
„Revolution im Herzen“ ist der neue Historische Roman der Autorinnen Claudia und Nadja Beinert.
In diesem Buch wird die Geschichte von Helena „Lenchen“ Demuth erzählt.
Die Familie ist sehr arm, das Geld das ihre Eltern verdienen reicht kaum zum satt werden.
Nach dem Tod ihres Vaters geht Lenchen im Alter von 9 Jahren von zu Hause weg.
Sie will ihr Glück in Trier versuchen und eine Anstellung als Dienstmädchen finden.
Das Glück ist auch auf ihrer Seite, sie begegnet der Baronesse Jenny von Westphalen und hilft ihr als ein Hund diese bedroht.
Die Baroness nimmt Lenchen auch gleich mit nach Hause um sie ihren Eltern vorzustellen.
Nach langem Bitten gibt die Baronin Lenchen eine Chance.
So nehmen die Dinge ihren Lauf, Lenchen scheint es gut getroffen zu haben. Auch wenn die Baronin sehr streng und unnahbar ist und Lenchen im Alter von 9 Jahren von morgens bis in die Nacht hart arbeiten muss. So etwas kann man sich heute gar nicht mehr vorstellen aber zu dieser Zeit war das offensichtlich so. Und es gab viele Dienstmägde denen es weitaus schlechter ging.
Das Verhältnis zwischen Lenchen und Jenny von Westphalen war von Anfang an ein besonderes. Mit der Hilfe von Jenny lernte Lenchen Lesen und Schreiben. Lenchen die nie eine Schule besucht hat erschien mir sehr intelligent. Später als sie nach der Heirat von Jenny von Westphalen und Karl Marx von der Baronin in deren Haushalt geschickt wurde entwickelte sich eine Freundschaft zwischen den zwei Frauen.
Wegen den Revolutionären Gedanken von Karl Marx mussten sie nach Belgien, Frankreich und später nach England auswandern. Auch hier machte es Lenchen wenig Mühe sich schnell zurechtzufinden und die Sprache halbwegs zu lernen.
Ab hier erfährt der Leser auch viel über das Leben und Arbeiten von Karl Marx. Trift auf Friedrich Engels, Freiligrath und Liebknecht um nur einige von Karl Marx Weggefährten zu nennen.
Das Ganze ist sehr gut recherchiert, es gibt einige überlieferte Briefe und belegte Begebenheiten.
Mir scheint es, dass die Geschwister Beinert in diesem Buch sehr nahe an der Realität geblieben sind.
Wie gewohnt ist der Schreibstil der Autorinnen trotz der ganzen historischen Hintergründe sehr fließend. Das Buch habe ich recht schnell gelesen, konnte es zeitweise kaum aus der Hand legen.
Einzig, was mich gestört hast war Lenchens ständige Gedanken an das Schachspiel. Natürlich spielte es eine Rolle in diesem Buch aber alles immer mit einem Schachspiel zu vergleichen oder ständig Gedankenschach zu spielen war mir dann doch etwas zu viel.
Aber dies war für mich auch das einzig negative an diesem sehr interessanten Buch über das Leben von Helena Demuth und Karl Marx.
Für alle Liebhaben historischer Romane sich ein großes Lesevergnügen.

Bewertung vom 17.04.2018
Das Lied des Nordwinds
Kabus, Christine

Das Lied des Nordwinds


ausgezeichnet

Zwei Frauen-zwei Geschichten
Norwegen im Jahre 1905.
Liv ein Mädchen aus armen Verhältnissen muss sich als Dienstmagd verdingen.
Sie gewöhnt sich schnell bei der Familie Treske ein. Bald schon merkt sie, dass Elias der Sohn der Familie sehr schlecht behandelt wird. Liv versucht sein Vertrauen zu gewinnen und ihm zu helfen.
Karoline hat einen Grafen geheiratet. Doch so wie sie sich das Leben in einem Schloss vorgestellt hat ist es nicht.
Moritz, ihr Mann interessiert sich nicht für sie, er hat sie nur wegen ihrer Mitgift geheiratet. Ihre Schwiegermutter, die Gräfin verachtet sie.
So flüchtet sie sich in die Welt ihrer Romane. Als sie eines Tages erfährt, dass Moritz ein uneheliches Kind hat entschließt sie sich auf die Suche nach dem Kind zu machen.

„Das Lied des Nordwinds“ ist mein erstes Buch von Christine Kabus und es wird mit Sicherheit nicht das Letzte sein.
Es erzählt die Geschichte von zwei ganz unterschiedlichen Frauen die so gar nichts gemeinsam haben.
Die Protagonisten werden beim Lesen richtig lebendig und ich habe einige von ihnen sehr lieb gewonnen.
Die zwei Frauen durchlaufen während der Geschichte eine große Wandlung. Nach und nach werden aus den „grauen Mäusen“ selbstbewusste, starke Frauen. Es macht richtig Freude mitanzusehen wie die Frauen sich Stück für Stück aufrichten.
Auch Frau Bethge, eine Frauenrechtlerin hat mir sehr gut gefallen. Sie hatte manchmal eine etwas kauzige Art aber war eigentlich eine gütige und großherzige Frau. In Frau Bethge hat Karoline eine große Unterstützerin gefunden.
Karolines Mann und seine Mutter hingegen mochte ich gar nicht, sie haben Karoline klein gemacht, ihr die Träume die sie als junges Mädchen hatte genommen.
Herr Treske gehört auch zu den Personen die mir unsympathisch waren. Er hat förmlich nach Fehlern gesucht die sein Sohn Elias machte um ihn bestrafen zu können. Der Junge hat mir oft sehr leidgetan. Wie gut, dass Liv sich seiner annahm.
Dann gab es um Liv herum noch zwei Männer der war der Halvor Eik, ein Missionar. Auch er war ein fürchterlicher Mensch. Er behandelte Liv von oben herab das es nicht mitanzusehen war. Und Bjarne Morell der für ein Freilichtmuseum arbeitet. Er gab Liv Selbstvertrauen und behandelte sie wie seinesgleichen.
Neben der Geschichte erfährt man noch einiges über die Rechte und die Stellung der Frauen in dieser Zeit, was ich sehr interessant fand. Es gab nur wenige Menschen die Frauen als gleichberechtigt ansahen. Bei den meisten hatte die Frau nichts zu sagen.
Auch die Beschreibung der Landschaften und Städte während der Reise durch Norwegen waren sehr lebendig.
Ich habe große Lust bekommen eine Reise nach Norwegen zu machen.
„Das Lied des Nordwinds“ hat mir schöne Lesestunden beschert. Ich war von der ersten Seite an von der Geschichte gefangen.
Ein Buch das ich unbedingt empfehlen möchte.

Bewertung vom 29.03.2018
NACHTWILD
Phillips, Susan Elizabeth

NACHTWILD


sehr gut

Stunden der Angst

Joan und ihr vierjähriger Sohn Lincoln sind im Zoo. Als die zwei sich auf den Weg zum Ausgang machen hört Joan Schüsse. Nahe am Ausgang liegen Menschen auf dem Boden. Voller Verzweiflung sucht sie nach einem Versteck für Lincoln und sich.
Was für ein Albtraum Joan und ihr Sohn Lincoln hier erleben.
In ihrem Thriller „Nachtwild“ beschreibt Gin Phillips die Angst einer Mutter die verzweifelt versucht ihren Sohn vor den Amokläufern zu retten.
Die Mutter versteckt sich und ihren Sohn in einem verlassenen Tiergehege.
Joan hört immer wieder Schüsse, sie kann die Täter hören und manchmal sogar sehen. Sie muss versuchen das Kind ruhig zu halten.
Der Junge ist gerade einmal vier Jahre alt, macht in diesem Buch aber einen älteren Eindruck.
Er ist sehr vernünftig, hat einen recht großen Wortschatz und viel Fantasie.
Manchmal denkt man für ihn ist alles ein großes Abenteuer aber ein paar Seiten weiter spürt man die Angst die das Kind hat und das der Junge kurz vor einem Weinanfall steht.
Joan ist immer bemüht den Jungen ruhig zu halten und ihn abzulenken den der kleinste Ton kann sie verraten:
Die einzige Verbindung nach draußen ist ihr Handy mit dem sie mit ihrem Mann in Verbindung steht.
Doch auch hier besteht die Gefahr, dass das Aufleuchten des Displays in der Dämmerung sie verraten kann.
Gin Phillips beschreibt in ihrem Thriller drei Stunden der Angst und der Verzweiflung und das so intensiv, dass man es auf jeder Seite spüren kann.

Bewertung vom 07.03.2018
Hologrammatica / Aus der Welt der Hologrammatica Bd. 1
Hillenbrand, Tom

Hologrammatica / Aus der Welt der Hologrammatica Bd. 1


sehr gut

Spannend und beängstigend - Zukunftsthriller mit Schmunzeleffekt
„Hologrammatica“, der neue Thriller von Tom Hillembrand ist so ganz anders als die kulinarischen Krimis mit Xavier Kieffer die ich bisher von diesem Autor gelesen habe.
Das Buch spielt im Jahre 2088, der Klimawandel ist fortgeschritten, einige Regionen wie z., B. Australien oder Afrika sind auf Grund steigender Temperaturen nicht mehr bewohnbar.
Auch Europa hat einen starken Rückgang an Bevölkerung zu verzeichnen. Dadurch stehen viele Gebäude leer und die Mieten sind wieder erschwinglich.
Es hat eine Völkerwanderung eingesetzt, eine beliebte Region ist Sibirien.
Tom Hillenbrand hat hier eine Welt der Zukunft erschaffen.
Man braucht keine Brille mehr um Hollogramme zu sehen, im Gegenteil, man braucht die Brille um hinter die Hollogramme zu sehen, um die reale Welt zu sehen.
Alles ist mehr Schein als Sein. Ist ein Haus renovierungsbedürftig wird etwas Holotextur aufgetragen und schon erscheint es in neuem Glanz. Selbst der Eifelturm in Paris, der vor Jahren von Terroristen in die Luft gesprengt wurde ist heute nur ein Hologramm. Dafür aber größer und prächtiger als es der echte je war.
Es gibt sogar die Möglichkeit sein Gehirn zu scannen und die Daten in ein künstlich geschaffenes Gehirn zu laden und sich dieses einsetzten zu lassen.
Mit dieser künstlichen Intelligenz kann man die Gefäße (künstliche Körper) wechseln indem man einfach seine Daten überträgt. Man weiß also nie wen man wirklich vor sich hat, was ich sehr beängstigend finde.
Tom Hillenbrand versteht es dem Leser seine Welt der Zukunft real erscheinen zu lassen. Ich kann mir durchaus vorstellen, dass es die vom Autor erfundenen Möglichleiten einmal gibt.
Aber möchte ich in einer solchen Welt leben? Zum Glück wird sich mir die Frage nicht stellen den das Jahr 2088 werde ich nicht erleben.
Natürlich geht es in diesem Buch nicht nur um die virtuelle Welt, die Computerspezialistin Juliette Perotte wird vermisst und der Privatermittler Galahad Singh bekommt den Auftrag sie zu finden.
„Hologrammatica“ entführt den Leser in eine Welt der Zukunft, es ist kein leichtes Buch, es erfordert die volle Aufmerksamkeit und einige Zeit zum Lesen.
Aber es lohnt sich und das Buch verdient die volle Aufmerksamkeit und die Zeit die man dafür braucht.

Bewertung vom 23.02.2018
Totenweg / Frida Paulsen und Bjarne Haverkorn Bd.1
Fölck, Romy

Totenweg / Frida Paulsen und Bjarne Haverkorn Bd.1


ausgezeichnet

Einer der besten Regionalkrimis
Frida ist Polizistin, nach 4 Jahren Streife hat sie sich zu einem Studium an der Hamburger Polizeiakademie entschlossen. Jetzt steht sie kurz vor ihrer Abschlussprüfung und hofft zur Kriminalpolizei wechseln zu können:
Längst hätte sie wieder einmal nach Hause zu ihren Eltern in die Elbmarsch fahren müssen. Doch seit sie ihre beste Freundin Marit vor fast 20 Jahren ermordet aufgefunden hatte und sie danach in ein Internat gesteckt wurde fühlt sie sich auf dem Obsthof nicht mehr zu Hause.
Als ihre Mutter anruft und Frida mitteilt, dass ihr Vater niedergeschlagen wurde und im Koma liegt muss sie wohl oder übel nach Hause fahren:
Kommissar Haverkorn ermittelt in dem Fall des Obstbauern. Schon einmal war er dort in der Marsch, vor fast 20 Jahren als ein Mädchen ermordet wurde.
Es war sein erster und einziger Fall als Leiter der Mordkommission. Er konnte den Täter nicht finden und der Fall beschäftigt ihn bis heute.
Als Frida und Kommissar Haverkorn nach fast 20 Jahren wieder aufeinander treffen werden beide von der Vergangenheit eingeholt.

Es gibt mittlerweile viele Regionalkrimis und ich lese sie auch immer wieder gerne. Besonders wenn sie in einer Region in Deutschland spielen.
„Totenweg“ ist der Auftakt eine Krimireihe die im Norden, in der Elbmarsch spielt und auch mein erstes Buch von der Autorin Romy Fölck.
Die Autorin beschreibt die Landschaft so visuell, man sieht förmlich die Nebelschwaden vor seinem inneren Auge aufsteigen.
Auch die Protagonisten sind alles sehr unterschiedliche Personen, haben alle ihre Ecken und Kanten. Am Anfang wusste ich sie nicht recht einzuschätzen doch im Laufe des Buches lernt man sie immer besser kennen und verstehen.
Dazu ist das Ganze noch so spannend geschrieben, dass ich das Buch kaum aus der Hand legen konnte. Ich war von der ersten bis zur letzten Seite von dem Buch gefangen.
Es passieren Dinge die den Leser erkennen lassen, dass die beiden Fälle irgendwie zusammenhängen müssen.
Auch kommen bei Frida wie bei Haverkorn immer wieder Erinnerungsfetzten aus der Vergangenheit was dazu führt, dass man mehrmals einen Verdacht hat, den man aber dann doch wieder fallen lässt.
Bis am Ende in einem furiosen Finale klar wird wer der Täter ist.
Hinten im Buch gibt es dann auch noch eine vielversprechende Leseprobe vom nächsten Fall mit Frida und Haverkorn.
Ich freue mich schon wenn ich mich wieder in die Elbmarsch entführen lassen kann um Frida und Haverkorn wiederzutreffen.
Der Autorin Romy Fölck möchte ich ein großes Kompliment aussprechen.
Für mich ist „Totenweg“ einer der besten deutschen Krimis die ich gelesen habe (und ich habe viele gelesen).

Bewertung vom 15.02.2018
Böse Schwestern / Ellen Tamm Bd.2
Bley, Mikaela

Böse Schwestern / Ellen Tamm Bd.2


sehr gut

Spannender Psychothriller

Nach ihrem letzten Fall hatte die Kriminalreporterin Ellen Tamm einen psychischen Zusammenbruch.
Da sie nicht alleine bleiben soll, fährt sie nach langer Zeit wieder in ihre Heimat wo vor 20 Jahren ihre Zwillingsschwester ertrunken ist.
Immer noch wird Ellen von Schuldgefühlen geplagt obwohl sie kaum eine Erinnerung an den Vorfall hat.
Als kurz nach ihrer Ankunft eine Frau tot aufgefunden wird möchte sie darüber berichten und die Identität der Frau aufklären.

„Böse Schwestern“ ist das zweite Buch der schwedischen Autorin Mikaela Bley.
Ihr Debüt „Glücksmädchen“ hatte so gute Kritiken, dass ich mich dazu entschlossen habe das zweite Buch zu lesen.
Am Anfang hatte ich etwas Schwierigkeiten in das Buch reinzukommen, was daran gelegen haben mag, dass ich „Glücksmädchen“ nicht gelesen habe. Ellen habe ich nicht verstanden, ich fand sie sehr exzentrisch. Doch als ich sie im Laufe des Buches näher kennenlernte verstand ich sie auch besser. Am Ende mochte ich sie richtig gerne leiden.
Der Tod ihrer Zwillingsschwester plagt Ellen noch sehr, vor allem weil sie sich kaum an die Geschehnisse erinnern kann. Sie weiß nur, dass ihre Schwester verschwunden war und sie den Eltern nichts gesagt hat. Dann wurde die Schwester tot im See gefunden.
Nach langer Zeit besucht sie ihre Mutter auf dem Gutshof.
Die Mutter ist etwas sonderbar, scheint manchmal in einer anderen Welt zu leben.
Sie trauert natürlich auch immer noch um die verlorene Tochter.
Man spürt aber schon, dass sie sich Sorgen um Ellen macht. Sie schickt sie zu einem Psychologen, wo Ellen sehr ungerne hingeht, zumindest am Anfang.
Kurz nach Ellens Ankunft wird eine tote Frau gefunden, Ellen überzeugt ihren Chef, auch wenn sie krank ist darüber zu berichten.
Die Polizei kommt bei den Ermittlungen nur langsam voran. Ellen versucht Kontakt mir den Bewohnern herzustellen und langsam kommen Zusammenhänge ans Licht von denen niemand etwas geahnt hatte.
„Böse Schwestern“ ist ein recht spannender Psychothriller in dem es zum einen um den Mord an der Frau geht, bei dem Ellen versucht die Hintergründe aufzudecken aber zum anderen auch um den Tod der Zwillingsschwester. Langsam kommt bei Ellen die Erinnerung zurück.
„Böse Schwestern“ ist ein Buch das ich sehr empfehlen kann auch wenn ich rate „Glücksmädchen“ vorher zu lesen.

Bewertung vom 13.02.2018
Das Vermächtnis des Künstlers / Bragolin Bd.1 (eBook, ePUB)
McBane, Gordon

Das Vermächtnis des Künstlers / Bragolin Bd.1 (eBook, ePUB)


gut

Meine Erwartungen wurden nicht erfüllt
„Das Vermächtnis des Künstlers“ ist der 1. Teil einer Mystery-Serie.
In seinem Krimi beschreibt Gordon McBane verschiedene mysteriöse Todesfälle.
Eins hatten alle Opfer gemeinsam, sie waren in Besitz eines Gemäldes des Künstlers Bragolin.
Dr. George Mallory, Dozent für Psychologie an der Universität von Virginia bekommt einen Brief aus Venedig indem von diesen Todesfällen berichtet wird.
Den Bildern hängt der Ruf an, dass sie verflucht seien. Mallory glaubt nicht an so etwas und macht sich daran dem Phänomen auf den Grund zu gehen.
Bis hierhin klingt es interessant, hat etwas von Dan Brown.
Die Umsetzung allerdings hat mich dann nicht überzeugt.
Die Beschreibung von Venedig war sehr visuell, jeder der schon einmal dort gewesen ist konnte sich richtig hineindenken.
Die vielen verschiedenen Todesfälle waren auch interessant erzählt, man konnte die Angst der Besitzer spüren, die Vorstellung, dass die Augen auf den Bildern sie verfolgten.
Dazwischen waren aber immer wieder Abschnitte, die sehr ausführlich und langatmig erzählt wurden, viele unwichtige Details wurden über Seiten erklärt.
So ist beim Lesen leider keine Spannung aufgekommen und das Buch hat mich nicht gefesselt.