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Pip
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Belm

Bewertungen

Insgesamt 1110 Bewertungen
Bewertung vom 11.10.2022
Das Fest der Liebe (eBook, ePUB)
Meltzer, Jean

Das Fest der Liebe (eBook, ePUB)


weniger gut

Es ist keine Weihnachtsgeschichte obwohl die Hauptfigur Weihnachten über alles liebt. Als Jüdin etwas ungewöhnlich. Es geht um das Chanukka Fest, das Lichterfest, kein sehr hoher Feiertag, es gibt keine Geschenke aber eine Woche lang wird jeden Tag eine Kerze mehr angezündet. Die Einzelheiten zu dem Fest werden in dem Buch gut erklärt, dazu auch noch einige andere Tatsachen des jüdischen Lebens.
Es ist trotzdem "nur" eine Liebesgeschichte die einiges an Missverständnissen aufzuwarten hat.
Jacob und Rahel kennen sich schon aus dem Ferienlager wo sie die allerbesten Feinde waren. Jetzt hilft sie ihm eine Party auszurichten.
Die Missverständnisse sind die eigentlichen Hauptpersonen in diesem Roman, die Menschen wirken dagegen ziemlich blass. Es gibt einen miesen Vater, eine liebe Oma, tolle Eltern, den Vorzeigeschwulen und so weiter.
Es wirkte wie immer nur das die Religionen ausgetauscht wurden. Hinzu kommt das ich mir nicht vorstellen kann, das jüdische Eltern ihren Kindern verbieten Weihnachten schön zu finden. Es wirkte als ob Klischees abgearbeitet wurden.

Bewertung vom 11.10.2022
Als die Welt zerbrach
Boyne, John

Als die Welt zerbrach


sehr gut

Umgang mit der Schuld
Die 91jährige Gretel lebt allein in einer großen Wohnung und will nur noch ihre Ruhe haben. Ruhe vor den Nachbarn, vor neugierigen Fragen, vor ihrem Sohn am liebsten allein die letzten Lebensjahre vorüber ziehen lassen. Sie hat allen Grund für dieses Bedürfnis, denn sie ist die Tochter des Lagerkommandanten von Ausschwitz. Die Erinnerung an die Zeit und die Erkenntnis das sie trotz ihres damals jungen Alters schuldig ist macht sie einsam. Damals hat sie ihren Bruder verloren, sie fühlt sich mitschuldig an seinem Schicksal.
Der Autor erzählt ihr Leben jetzt und ihre Vergangenheit nach der Flucht aus Polen, mit gefälschten Papieren in Frankreich, Australien und dann in England. Sie hat dort geheiratet einen Sohn bekommen und ihre Geheimnisse bewahrt.
Nun zum Ende ihres Lebens zieht eine Familie mit einem Jungen in ihr Haus, dieses Kind erinnert sie an ihren Bruder. Die lange verdrängten Geheimnisse drängen hervor.
Die Person der Gretel ist auf dem ersten Blick schwer zu verstehen, damals ist ihr Verhalten verständlich aber heute hat man einen anderen Blick auf die Kinder der Täter. Als Außenstehende betrachtet man Schuld anders wie die Betroffene auch die Rolle des Jungen wirkt unnatürlich, ich kenne kein Kind das so spricht oder handelt.. Das ist nicht die einzige Frage in diesem Buch, es geht auch um Hinsehen oder Wegschauen. Wann muss man handeln und was ist angemessen.
Der Schreibstil ist genau wie beim erwähnten Vorgänger, manchmal sehr bemüht als ob der Autor nach passenden Sätzen gesucht hat. Die Betroffenheit wirkt persönlich und nicht ausgedacht.

Bewertung vom 09.10.2022
Mütter hat man nie genug (eBook, ePUB)
Maifeld, Monika

Mütter hat man nie genug (eBook, ePUB)


weniger gut

Durch einen Zufall erfährt Stefanie das sie nicht die leibliche Tochter ihrer Eltern ist. Für sie bricht eine Welt zusammen, der Eindruck keine Wurzeln mehr zu haben, jahrelang von Mutti und Vati belogen worden zu sein, das ist zu viel für sie. Erst als ihre Eltern ihr mehr erzählen darüber wie sie zu ihnen gekommen ist, rafft sie sich auf und sucht ihre leibliche Mutter.
Es wird eine lange Reise, ihr Bruder hilft so viel er kann, Recherchen im Internet, fremde Personen befragen, es ist anstrengend und frustrierend.
Fast dreißig Jahre sind vergangen, das die aufgesuchten Personen sich trotzdem erinnern können, habe ich als sehr ungewöhnlich empfunden. Vor allem wie viele Details dabei zutage kamen. Wichtige für die Suche und uns Leser und unwichtige die wie Füllmaterial wirkten, auf dass das Buch mehr Seiten bekam.
Das Buch war oberflächlich spannend, denn ich wollte schließlich wissen ob Stefanie ihre leibliche Mutter findet oder nicht. Oberflächlich deshalb weil der Schreibstil eher langweilig war, die Wortwahl und die Beschreibungen wirkten altmodisch, es las sich teilweise wie ein Groschen Roman. Genauso war es mit den Ereignissen, sie waren übertrieben ungewöhnlich, die Reaktionen passten nicht dazu, So nach der Art: Ende gut, alles gut egal was vorher war.
Andere Bücher der Autorin sind auch teilweise im Wolkenkuckucksheim geschrieben worden aber sie haben den Boden der realistischen Handlung nicht ganz verlassen.

Bewertung vom 09.10.2022
Weber's Wintergrillbibel
Weyer, Manuel

Weber's Wintergrillbibel


ausgezeichnet

Kälte+Hitze=Lecker
Das ganze Jahr über Grillen, das ist ein Traum der eigentlich schwer vorstellbar ist. Nun nicht mehr. Warum soll man nicht auch im Herbst oder im Winter grillen. Das nötige Equipment hat man ja. Einen Grill, Holzkohle oder Gas, Grillzange, Grillrost und andere Utensilien sind auch vorhanden. Fleisch, Gemüse und Gewürze kann man jederzeit einkaufen.
Genau so fängt das Buch an, die verschiedenen Grills werden noch einmal erklärt, genauso wie das Zubehör. Einige Tipps, die eigentlich selbstverständlich sind, wie das Hände in Grillhandschuhen, die man zwecks Wärme etwas zu nah an dem Grill hält, Feuer fangen können. Aber gut der Autor möchte auf Nummer Sicher gehen.
Dieses System folgt auch bei den Rezepten. Eine große Auswahl und vor allem sie sind anders. Passend zur Jahreszeit sind sie deftiger, Wintergemüse gehört dazu und auch Fleisch das man überwiegend in der kalten Jahreszeit zubereitet.
Für mich ein Highlight sind die Rezepte mit dem Dutch Oven. Das war der Grund warum ich dieses Kochbuch angeschafft habe.
Der Gedanke eine Maronensuppe draußen mit Freunden zu kochen, alle stehen um den Grill, trinken ein Glühbier oder Glühwein nach einem Rezept aus dem Buch während es um Topf brodelt ist unwiderstehlich.
Alle Rezepte sind mit einem großen Foto des fertigen Gerichts und einigen kleinen Step by Step Bildern sehr gut erklärt.
Rezepte mit Zander, Wirsing, Reh oder Gans kommen in Zukunft nicht nur in der Küche zum Einsatz sondern auch draußen vom Grill.

Bewertung vom 07.10.2022
Aquitania (eBook, ePUB)
García Sáenz, Eva

Aquitania (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Die Autorin hat es geschafft eine Frau aus dem Mittelalter zum Leben zu erwecken. Eleanor von Aquitanien ist den meisten als die Mutter von Richard Löwenherz bekannt. In diesem Buch ist von ihren frühen Jahren die Rede. Die Frau war erst mit dem französischen König und dann mit dem englischen verheiratet. In der ersten Ehe war sie aus heutiger Sicht ein Kind in der zweiten eine erfolgreiche reiche Frau mit viel Erfahrung. Wir lesen wie sie sich von einem Kind das ständig bedroht wurde zu einer Frau entwickelt die selber zu einer Gefahr für ihre Widersacher wird.
Erst ist es Mitleid mit dem Kind, dann erkennt man beim Lesen das ist verschwendet, sie ist stark, egal was passiert sie ist am Ende die Siegerin. Intrigen, Morde, Inzest, Missbrauch es ist alles dabei was es an Brutalitäten im Mittelalter gab und sie übersteht alles.
Die Autorin, die ich bisher nur wegen ihrer herausragenden Kriminalromane kannte, hat mich auch hier absolut überzeugt. Die Spannung und vielseitigen Beschreibungen der Lebensumstände ob arm oder reich, die politischen Überzeugungen, die Machtspiele der Kirche alles spielt eine Rolle im Leben der Herzogin. Die Mischung aus historischen Figuren und Personen die ausgedacht sind passt. In den Geschichtsbüchern fanden nicht alle Menschen Eingang, aber Küchenmädchen, Nonnen und Soldaten waren genauso wichtig wie Kreuzritter, Bischöfe oder Barone.
Durch den Anhang, in dem viele Bücher erwähnt werden die die Autorin zu Recherche Zwecken benutzt hat, kann man sich noch intensiver über diese außergewöhnliche Frau informieren.
Ich hoffe das die Autorin eine Fortsetzung schreibt, wenn Eleanor schon in jungen Jahren so eine majestätische Frau war, wie war sie denn im gereiften Alter, sie ist schließlich 82 Jahre alt geworden.

Bewertung vom 06.10.2022
Gequält / Rachejagd Bd.1
Stevens, Nica;Suchanek, Andreas

Gequält / Rachejagd Bd.1


ausgezeichnet

Wofür Rache`?
Anna ist vor drei Jahren zusammen mit einer Freundin von einem Stalker entführt worden. Sie hat schwer verletzt überlebt, ihre Freundin nicht. Nun ist der Typ wieder da. Er meldet sich bei ihr, verfolgt sie und ist auch für ihre Familie, Freunde und Kollegen eine Gefahr.
Gemeinsam mit dem FBI Agenten Nick, der Profilerin Lynette und dem IT Spezialisten Zane nimmt sie den Kampf für ihre Freiheit und ihr geistiges Überleben auf.
Es ist ein Autoren Duo das hier einen spannenden Thriller geschaffen hat. Ihn kenne ich schon von einer Jugendbuch Reihe. Sie war für mich neu, aber sie haben mich überzeugt. Es gibt keine Stelle an der man merkt, das hat jemand anders geschrieben als die vorherigen Seiten. Es ist spannend und flüssig geschrieben, ich habe das Buch weg gesuchtet. Nach der Hälfte hatte ich einen Verdacht, ich war überzeugt das ist logisch und richtig. Dann gab es einen Twist und das Gedankenspiel fing wieder von vorne an.
Am Ende hatte ich teilweise recht aber unter ganz anderen Voraussetzungen.
Es war eine gelungene Mischung aus einer taffen jungen Frau, Menschen die ihr bei Seite standen und Pschychopathen die aus noch unbekannten Gründen ihr und ihrem Freund Schaden zufügen wollen.
Zum einen ist das Buch zu Ende, aber der Strippenzieher ist noch nicht gefasst und das wissen nur wir Leser. Gönnen wir Anna und ihren Freunden ein paar ruhige Wochen bevor es mit dem nächsten Band weiter geht.

Bewertung vom 06.10.2022
Kochen am offenen Herzen
Strohe, Max

Kochen am offenen Herzen


gut

Wie wird man Koch mit Auszeichnungen,
in diesem Buch mit vielen Umwegen.
Ich kenne den Autor aus Fernsehsendungen, dort wirkt er ein bisschen frech und sympathisch. Kochen, das Stöbern in Kochbüchern oder auch mal Kochsendungen all das mag ich sehr. Daher fand ich den Gedanken mal eine Lebensgeschichte über einen Werdegang zum Koch zu lesen spannend.
Dieser Werdegang ist nicht alltäglich eher sehr ungewöhnlich, vor allem ist das Buch keine Empfehlung für Berufsanfänger, egal welche Ausbildung sie ins Auge gefasst haben.
Denn der Autor scheint alles mehr auf die leichte Schulter zu nehmen, wenn es schwierig wird, ist Abhauen für ihn die beste Lösung. Egal ob beruflich oder privat. Jetzt weiß ich nur nicht ob alles stimmt was da geschrieben steht. Denn es wird erklärt das die Geschichte teilweise Fiktion ist.
Gerade im Beruf des Kochs ist die Ausbildung sehr schwer. Stress pur, die Arbeitszeiten und im Normalfall wenig Anerkennung. Das alles passt zu dem was er schreibt. Sein Privatleben, sein Vater, seine Flucht in Drogen und ähnliches, da ist die Frage, wird übertrieben, erfunden oder ist das die Wahrheit.
Der Schreibstil wirkt als ob der Ich Erzähler aus einer anderen Sicht schreibt, mit Abstand, abgeklärt, besser wissend.
Ich hatte mehr erwartet, vielleicht etwas Versöhnlicheres, wenn er denn schon sich einen Stern erkocht hat und auch das Bundesverdienstkreuz bekommen hat.

Bewertung vom 25.09.2022
Das Gesetz der Natur (eBook, ePUB)
de Winter, Solomonica

Das Gesetz der Natur (eBook, ePUB)


gut

Am Anfang war das Wort
Nach einer globalen Katastrophe, von der man nur vermuten kann das es ein Atomkrieg war, ist die Welt zerstört, wenige Menschen die zu den Anfängen zurück geworfen wurden. Es gibt wenig Wissens der Zeit vorher, Menschen die die Folgen der Katastrophe zeigen werden als Mutanten bezeichnet und verfolgt. Gaia ist anscheinend die letzte ihrer Art. Sie lebt versteckt in den Wäldern zusammen mit dem Jäger und dem Lehrer. Genau wie die Bezeichnung wirken diese beide Männer als ob ihre Berufe auch eine Charakterbeschreibung ist.
Von dem einen lernt sie zu überleben, der andere bringt ihr Wissen und Lesen bei.
Gaia macht sich auf die Suche nach den letzten Büchern, nur durch ihre Fähigkeit zu lesen, überlebt sie viele Gefahren.
Das Buch ist eine Dystopie, gruselig und teilweise auch brutal. So stelle ich mir das Leben der Neandertaler oder anderer Urzeitmenschen vor. Überleben ist alles.
Der Schreibstil ist gewöhnungsbedürftig, manchmal habe ich mich an die Bibel erinnert gefühlt. Nicht weil es religiös klang, sondern die Art und Weise des Schreibens. Es wird erzählt und die Erzählerin weiß alles besser und beurteilt das Erzählte. Zum Beispiel Gefühle, Trauer, Wut, Verzweiflung und Liebe, jeder hat sie bereits erlebt. Jeder geht anders damit um, niemand darf diese Empfindungen des anderen bewerten aber das geschieht hier meines Erachtens nach und das hat mich sehr gestört.

Bewertung vom 23.09.2022
Die kleine Bücherei der Herzen / Herzklopfen in Irland Bd.1 (eBook, ePUB)
Schikorra, Jana

Die kleine Bücherei der Herzen / Herzklopfen in Irland Bd.1 (eBook, ePUB)


gut

Kate lebt in München hat aber irische Wurzeln. Sie hat immer das Gefühl das sie noch nicht richtig im Leben angekommen ist. Was ihr zum glücklich sein fehlt weiß sie allerdings nicht so genau. Da bekommt sie Nachricht das sie von ihrer Tante ein Haus in Irland geerbt hat. Bei der Besichtigung stellt sie fest das zum Haus eine kleine besondere Bücherei gehört. Der ganze Ort war traurig als diese Bibliothek wegen dem Todesfall geschlossen wurde. Denn in den Büchern konnte man Briefe legen, Briefe die nie abgeschickt wurden, aber trotzdem den Schreiber erleichtert haben. Gedanken, Wünsche, Erklärungen alles was man eigentlich einem Gegenüber sagen wollte aber sich nie traute oder derjenige war nicht mehr erreichbar. Mit diesem Wissen eröffnet Kate den Laden wieder.
Es ist ein sehr vorsichtiger Schreibstil, als ob die Autorin niemanden mit zu harten Worten oder klaren Ansagen verletzen wollte. Es wird alles dezent geschildert, pastellfarben möchte ich es beschreiben.
Die Geschichten der einzelnen Menschen bestehen häufig aus Missverständnissen, weil niemand sich zu klaren Ansagen oder Aussagen bereit gefühlt hat. Nun ist es in vielen Fällen zu spät und diejenigen müssen sich die Last in einem Brief von der Seele schreiben. Es lindert mit Sicherheit Kummer, Schmerz und auch Wut. Aber ich denke es sind auch viele verlorene Jahre und manchmal hätte es nur ein paar persönliche Worte gebraucht.
Vielleicht ist dieses Buch ein Denkanstoß diese Fehler der Protagonisten nicht auch zu machen. Oder man könnte so einen Brief auch mal abschicken.
Auf alle Fälle ist der Gedanke an die Briefe in den Büchern sehr schön.

Bewertung vom 23.09.2022
Wie wir Menschen die Welt eroberten / Unstoppable Us Bd.1
Harari, Yuval Noah

Wie wir Menschen die Welt eroberten / Unstoppable Us Bd.1


sehr gut

Spannende Zeitreise
Eine Zeitreise von den Anfängen der Menschheit bis heute. Es ist nicht nur ein Zeitstrahl, der Autor greift Ereignisse heraus und stellt sie in Relation zu Heute. Wie aus Nomaden die als Jäger und Sammler durch die Gegend zogen, sesshafte Völker wurden. Wie sie ihre Erkenntnisse gewannen, Werkzeuge, die Nutzung des Feuers. An besonderen Beispielen erklärt er wie der Mensch tickt. Er nennt es Superkraft, das wir uns organisieren können und gemeinsam ein Projekt schaffen. Das wir an Geschichten glauben und daraus Kraft schöpfen und das dieses in der Tierwelt bis auf ein paar Ausnahmen nicht möglich ist.
Es ist ein Buch für ältere Kinder und auch für Erwachsene, die nackten Tatsachen sind uns Erwachsenen meistens bekannt, aber die Erkenntnisse die daraus gewonnen wurden und wie Archäologen und Altertumsforscher daraus Schlüsse auf die heutige Zeit ziehen ist für mich interessant.
Das Ganze ist mit schönen Illustrationen versehen, so das zum einen Text aufgelockert und dazu einiges noch verdeutlicht wurde.
Ein tolles Sachbuch nicht nur zum einmal Lesen.