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Midnight-Girl
Wohnort: 
NRW

Bewertungen

Insgesamt 853 Bewertungen
Bewertung vom 11.02.2018
Fünf Freunde und die verlassene Jagdhütte
Blyton, Enid

Fünf Freunde und die verlassene Jagdhütte


sehr gut

Als die Fünf Freunde in einem abgelegenen Wald geheimnisvollen Zeichen nachgehen, um deren Bedeutung herauszufinden, ahnen sie noch nicht, dass bereits ein ganz anderes Abenteuer auf sie wartet. Ein aufkommendes Gewitter zwingt die Freunde zum Handeln. Im letzten Moment finden sie einen Unterschlupf in Form einer alten Jagdhütte. Dort machen sie eine überraschende Entdeckung, die einige Fragen aufwirft. Zunächst allerdings stellt sich die Frage welche Richtung sie einschlagen müssen, um den Wald wieder verlassen zu können.

Dass abgelegene Wälder, vor allem wenn sie einem weitestgehend unbekannt sind, nicht unbedingt der richtige Aufenthaltsort sind, ist vermutlich auch den Fünf Freunden bewusst. Doch ihre Neugierde treibt sie wieder einmal an, den möglichen Gefahren zu trotzen, um dem ein oder anderen Geheimnis auf den Grund zu gehen. Spätestens bei Gewittereinbruch jedoch schlägt die Atmosphäre um. Eine düstere Schwere legt sich über das Geschehen, die vorherige Euphorie rückt immer weiter in den Hintergrund. Natürlich ist Aufgeben dennoch keine Option, Ängste und anderen unsichtbaren Gegner wird kurzerhand der Kampf angesagt.

Der Hörer ist zunehmend froh nicht selbst in den Gefilden zu verweilen, sondern im Idealfall nur das heimische Sofa zu belagern. Das Ausbreiten einer Gänsehaut lässt sich jedoch nicht verhindern, die Beschreibungen sind zu real als dass sie einfach übergangen werden könnten.

Gebannt verfolgt man das Abenteuer der Fünf Freunde, nicht ohne sich selbst Gedanken zu dem mysteriösen Fund in der Jagdhütte zu machen. Dabei ergibt sich eine vielversprechende Theorie, die scheinbar in den Köpfen der Freunde zunächst keinen Anklang findet. Oder sie nehmen die entstandene Gefahr nicht wahr beziehungsweise ernst genug. Wie dem auch sei, man ist nicht mit allen Denk- und Handlungsweisen einverstanden, der ein oder andere Schreckmoment, für die Hörer jedoch vorhersehbar, hätte vermieden werden können.

Natürlich erhält man wie gehabt gute Unterhaltung und einige spannende Passagen, die Hinweise sind dieses Mal allerdings frühzeitig durchschaubar.

Bewertung vom 11.02.2018
Eisige Flut / Kommissar John Benthien Bd.5
Ohlandt, Nina

Eisige Flut / Kommissar John Benthien Bd.5


sehr gut

Brutale Morde erschüttern den Norden. Der Täter geht systematisch und strukturiert vor, wenn er erneut eine seiner „Eisskulpturen“ offenbart. Vor allem aber bekommt die Polizei ihn nicht zu fassen. John Benthien und sein Team ermitteln in sämtliche Richtungen – ohne Erfolg und immer mit der Angst im Nacken, dass die nächste Inszenierung kurz bevor steht. Dabei ahnen die Ermittler noch nicht, dass sie selbst eine Rolle im Plan des Täters spielen...

Obwohl es sich bei „Eisige Flut“ bereits um den fünften Band der Reihe handelt, hat man auch als Neueinsteiger keinerlei Probleme. Zum einen gibt es ein kurzes Personenverzeichnis, welches bei der Zuordnung der Charaktere hilfreich ist, zum anderen werden die wichtigsten Zusammenhänge kurz erläutert beziehungsweise ins Geschehen eingebunden, so dass keine Informationslücke auftritt. Überhaupt sind die Figuren in der Form angelegt, dass man das Gefühl bekommt sie bereits ewig zu kennen. Schnell kann man also dazu übergehen sich dem Fall zu widmen, der ein Ausmaß erreichen soll, dass zunächst nicht absehbar ist.

Allein die Beschreibungen der „Eisskulpturen“ jagen dem Leser einen kalten Schauer über den Rücken. Weder möchte man in der Haut der Ermittler stecken noch kann man sich vorstellen welches Motiv einer solchen Tat zugrunde liegt. Lange tappt man im Dunkeln, auch wenn sich einige vielversprechende Spuren ergeben. Letztlich aber fehlen immer die alles entscheidenden Beweise, um tatsächlich ein Stück weiter zu kommen. Selbst wer als passionierter Krimileser über ein gewisses Misstrauen verfügt gelangt schon bald an seine Grenzen. Die eigenen Theorien werden immer abstruser, je mehr Gedanken man sich über den Fall macht.

Dabei erhält man zahlreiche Informationen vom Täter selbst, der versucht sein Handeln zu erklären, in gewisser Weise sogar zu rechtfertigen. Im Nachhinein wirkt natürlich alles absolut schlüssig, im Vorfeld hätte man vielleicht einfach mehr auf Kleinigkeiten achten müssen. Doch selbst dann ist nicht automatisch gesagt, dass man auf die Lösung gestoßen wäre.

Alles in allem ist Nina Ohlandt mit „Eisige Flut“ ein spannender Krimi gelungen, der zwar nicht in allen Einzelheiten überzeugt, aber dennoch zu fesseln vermag. Gerne mehr davon.

Bewertung vom 11.02.2018
Alles, was vielleicht für immer ist
Tait, Laura;Rice, Jimmy

Alles, was vielleicht für immer ist


sehr gut

Rebecca und Ben könnten unterschiedlicher nicht sein. Vielleicht ist es gerade dieser Aspekt, dass ihre Beziehung außen wie innen perfekt erscheint. Doch plötzlich kommt es zum Bruch, alles wird infrage gestellt. Die gemeinsame Zeit: eine einzige Farce? Zeit für alle Beteiligten zu reflektieren, um überhaupt zu verstehen was passiert ist.

Gegensätze ziehen sich an, so sagt man. In gewisser Weise mag dies stimmen, es bedeutet aber nicht, dass man zum perfekten Paar mutiert ohne zumindest ähnliche Interessen zu haben. Den Hauptfiguren scheint die Gratwanderung zu gelingen. Doch schon bald zeigt sich, dass auch hier nicht alles glatt läuft, es sogar zu handfesten Auseinandersetzungen kommen kann, die das Weltbild des anderen in den Grundfesten erschüttert.

Als Leser lernt man beide Seiten der Medaille kennen, denn die Kapitel werden abwechselnd aus Sicht der beiden Hauptprotagonisten erzählt. So ist man hautnah beim ersten Kennenlernen dabei, in der Phase, in der alles rund läuft, aber auch während der Trennung und vor allem der Zeit danach. Jeder wird für sich selbst entscheiden, wem er in welchen Punkten zustimmt oder was man als absolut schwachsinnig erachtet. Allerdings geht es nie soweit, dass man versucht ist sich auf eine Seite zu schlagen. Ähnlich wie gemeinsame Freunde innerhalb des Geschehens versucht auch der Leser jedem den benötigten Raum zur Entfaltung und Erklärung zu geben. So ergeben sich konkrete Darstellungen der Charaktere, die im Grunde nur einen Schluss zulassen, auf den sie hoffentlich ebenfalls zusteuern.

Sicherlich bedient das Geschehen zahlreiche Klischees, wodurch weite Teile der Handlung von vornherein durchschaubar sind. Nichtsdestotrotz arbeiten die Autoren gekonnt mit Überraschungsmomenten, die alles ins Wanken, manchmal sogar zum Einsturz bringen können. Entsprechend aufmerksam ist man während der Lektüre, denn zu sicher sein sollte man sich nie. Bis zum Schluss sind es häufig reine Spekulationen, denen man aufgesessen ist. Wie alles enden wird zeigt sich erst auf den letzten Metern, die viel Kraft erfordern und vor allem den Protagonisten einiges abverlangen.

Bewertung vom 03.02.2018
Springflut - Staffel 1 - 2 Disc Bluray
Springflut

Springflut - Staffel 1 - 2 Disc Bluray


ausgezeichnet

Polizeianwärterin Olivia Rönning erhält als Semester-Aufgabe einen Cold-Case-Fall, der seit 1990 nicht gelöst werden konnte und inzwischen im Archiv sein Dasein fristet. Als ihre Nachforschungen ergeben, dass ihr verstorbener Vater an ebenjenem Fall gearbeitet hat, gibt es für Olivia kein Halten mehr. Sie ist wie besessen von der Vorstellung den grausamen Mord von damals endlich aufzuklären. Dabei benötigt sie Hilfe aus der Vergangenheit...

Das Autoren-Duo Rolf und Cilla Börjlind hat mit „Die Springflut“ einen Thriller vorgelegt, der bereits in Printform die Leser begeisterte. Nun wurde er für das Fernsehen adaptiert. Aufgeteilt in fünf Folgen kann der Zuschauer Olivias Weg verfolgen und ihr vielleicht sogar bei der Aufklärung des Verbrechens helfen. Gleich zu Beginn reist man in die Vergangenheit und wohnt der grausamen Tat in Teilen bei. Dies allerdings reicht schon, um einen Eindruck der angewandten Kaltblütigkeit zu bekommen. Mehr als sieben Stunden geht es schließlich auf Verbrecherjagd, die noch einiges mehr aufwühlt, denn auch aktuelle Missetaten geraten in den Fokus der Ermittler.

Zu Anfang einer jeden Episode gibt es einen kurzen Rückblick auf das bisherige Geschehen, so dass man sofort wieder mittendrin ist, auch wenn zwischenzeitlich ein paar Tage vergehen. Mit den Charakteren wird man schnell warm, einige wirken regelrecht vertraut, was vermutlich auch der typisch herzlichen Art liegt. Sicherlich hegt man auch diverse Abneigungen oder ist zumindest misstrauisch, im Großen und Ganzen aber kann man sich gut einfinden, um sich voll und ganz auf den Fall konzentrieren zu können.

Die Ermittlungen scheinen eine Schneise zu schlagen, denn es kommt zu Querverbindungen, mit denen man absolut nicht gerechnet hätte. So verfolgt man mit Spannung nicht nur Olivia, die sich auf ihren Weg zunehmend in Gefahr begibt, sondern achtet auch auf noch so kleine Hinweise, die möglicherweise auf die Lösung hindeuten. Nichtsdestotrotz bleiben Motiv und Täter bis zuletzt im Dunkeln, zahlreiche Theorien mussten bereits im Vorfeld verworfen werden. Der Abschluss hält zudem noch eine ganz besondere Überraschung bereit, die im Nachhinein betrachtet mehr als logisch erscheint, zuvor jedoch nicht an die Oberfläche dringen konnte.

Mit gleichsam stimmigen wie gewaltigen Bildern vermag die Serie zu fesseln. Die nordische Atmosphäre wird gekonnte eingefangen und erzählt auch ohne Worte häufig eine ganz eigene Geschichte. Hinzu kommt die musikalische Untermalung, die ebenfalls grandios zur vorherrschenden Stimmung passt. Der Inhalt hätte besser nicht umgesetzt werden können, hier stimmt einfach alles. Sämtliche Elemente ergänzen sich perfekt, so dass man als Zuschauer hineingesogen wird in schier unglaubliche Begebenheiten. Beinahe ist es als würde man den Ereignissen selbst beiwohnen.

Da bereits die 2. Staffel in Planung ist, ist die Hoffnung entsprechend groß, dass ein baldiges Wiedersehen in nicht allzu weiter Ferne liegt. Denn es gibt noch den ein oder anderen Aspekt, der außerhalb des damaligen Mordes aufgetaucht ist, der aber noch nicht weiter verfolgt wurde. Entsprechend ist durchaus noch Potential für eine Weiterführung vorhanden, zumal es inzwischen vier Bände rund um Olivia Rönning gibt.

Bewertung vom 03.02.2018
Morgan & Bailey - Die letzte Ölung
Topf, Markus

Morgan & Bailey - Die letzte Ölung


ausgezeichnet

Als Pfarrer Morgan an das Sterbebett eines Mannes in der psychiatrischen Klinik gerufen wird, spricht dieser davon ermordet zu werden. Auch die Tochter des, noch während Morgans Anwesenheit, Verstorbenen äußert einen solchen Verdacht. Schnell ist klar, dass hier undercover ermittelt werden muss. Also lässt Rose Bailey sich kurzerhand einweisen, um Patienten wie Personal ordentlich auf den Zahn zu fühlen. Doch scheint der Tod des Mannes nicht das einzige verdächtig wirkende Ereignis zu sein...

Morgan und Bailey sind in ihrer Detektivarbeit inzwischen dermaßen routiniert unterwegs, dass es nicht verwunderlich ist als Rose sich sofort bereit erklärt undercover in der Klink zu ermitteln. Nichtsdestotrotz darf ihr Vorgehen nicht auffällig erscheinen, schließlich weiß niemand wer mit wem unter einer Decke steckt und wie gefährlich die entsprechenden Personen sind. Dass seltsame Dinge vor sich gehen, ahnt der Hörer schon früh, denn es legt sich eine beklemmende Atmosphäre über das Geschehen, die nicht ausschließlich mit den Örtlichkeiten zusammenhängt.

Das Opfer scheint zu wissen warum es mit ihm zu Ende geht, kommt aber zunächst nicht mehr dazu ausführlichere Informationen zu erteilen. Wer allerdings sein Peiniger ist bleibt lange Zeit im Dunkeln. Sicherlich rätselt man auf dem heimischen Sofa ebenso wie es Morgan und Bailey tun. Eine tatsächliche Spur jedoch will sich nicht so recht offenbaren. Dafür ergeben sich Erkenntnisse anderer Art, die ebenfalls dabei helfen Übeltäter dingfest zu machen.

Auch wenn Rose sich sehenden Auges in die Höhle des Löwen und vermutlich in unmittelbare Gefahr begibt, agiert sie äußerst besonnen und kontrolliert. Gerne ist man dabei an ihrer Seite, verspricht ihr Part doch dieses Mal der aufschlussreichere zu sein. Gebannt verfolgt man die Ereignisse, die sich immer weiter zuspitzen. Die Spannung entwickelt sich passend zum Inhalt nd steigt stetig, bis man schließlich im unvermeidlichen Finale die Wahrheit erfährt.

Bewertung vom 29.01.2018
Das große Spiel / Sherlock Bd.3
Jay.;Moffat, Steven;Gatiss, Mark

Das große Spiel / Sherlock Bd.3


sehr gut

Sherlock Holmes kommt fast um vor Langeweile, und doch lehnt er einen Auftrag seines Bruders Mycroft ab. Erst ein Anruf von Scotland Yard kann ihn aus der Lethargie befreien. Ein unsichtbarer Gegner fordert den Consulting Detective heraus, mithilfe eines perfiden Spiels versucht er ihn an seine Grenzen zu bringen, doch Holmes schafft es immer wieder in letzter Sekunde abzuliefern. Es scheint als stünden sich zwei Personen gegenüber, die sich gleichzeitig absolut ähnlich als auch komplett unterschiedlich sind: Ein Duell zweier Genies.

Mit dem dritten Teil „Das große Spiel“, der nun auch als Manga-Adaption vorliegt, ist die erste Staffel komplett. Zeit, dass Sherlock auf seinen Erzfeind trifft, den man insgeheim die ganze Zeit erwartet hat. Doch zunächst muss Holmes fünf kleine Rätsel lösen, die zum Teil mit älteren Fällen in Verbindung stehen. Zudem hängen Menschenleben an seinem Erfolg. Jeder „normale“ Mensch würde ob des Wissens in Panik ausbrechen, nicht so Sherlock Holmes, der sich mehr oder minder unbeeindruckt zeigt. Sicherlich weiß man ob seiner empathischen Unzulänglichkeit, so ausgeprägt wie in diesem Fall hat man es jedoch selten zu Gesicht bekommen. Watson dagegen ist das komplette Gegenteil und wird schier verrückt als er merkt, dass er seinem Freund kaum eine Hilfe sein kann.

Im Vergleich zu den vorangegangenen Bänden erscheint die Hauptfigur zunehmend härter und rigoroser. Auch seine deduktiven Fähigkeiten bringen den Leser an die Grenzen, noch verworrener erscheinen die Gedankengänge des Detektivs. Es ist allerdings nicht auszuschließen, dass dies hauptsächlich daran liegt, dass man die Fälle, auf die verwiesen wird, nicht kennt. Bei den Figuren kommt es mitunter zu Verwechslungen, ähneln sich manche doch sehr, zumindest für jemanden, der im Mangabereich nicht allzu versiert ist. Dadurch gerät die Handlung hin und wieder ins Stocken, da man kurzzeitig zurückblättern und eruieren muss wo und bei wem man sich gerade befindet. Einzig die japanische Art des Lesens, also von hinten nach vorne und von rechts nach links, geht einem inzwischen viel leichter von der Hand.

Natürlich handelt es sich um ein fulminantes und würdiges Staffelfinale, welches nur durch kleinere Kritikpunkte in seiner Großartigkeit gemindert wird. Ansonsten bleibt nur zu hoffen, dass auch die weiteren Staffeln der BBC-Serie zeichnerisch umgesetzt werden.

Bewertung vom 29.01.2018
Drachen spucken auch nur Feuer / Saint Lupin's Academy Bd.2
White, Wade Albert

Drachen spucken auch nur Feuer / Saint Lupin's Academy Bd.2


sehr gut

Anne und ihre Freunde sind gerade auf dem besten Weg eine Auszeichnung für ihre erste – illegale – Mission zu erhalten, da aktiviert Anne ungewollt die nächste, und dann auch noch eine Drachentöter-Mission. Mit ihren besten Freunden Penelope und Hiro macht sie sich auf die Drachenkönigin zu beschützen, denn es trachtet ihr jemand nach dem Leben, der sich nicht so leicht aufhalten lässt. Allerdings müssen Anne und ihre Begleiter schon bald einsehen, dass sich scheinbar alle gegen sie gewendet haben, es existieren sogar Haftbefehle. Wird es ihnen dennoch gelingen die Mission zum bestmöglichen Ende zu bringen – und zu überleben?

Zum Ausruhen bleibt keine Zeit: Obwohl die Schüler der Saint Lupin's Akademie gerade erst eine heikle Mission mehr oder minder unbeschadet überstanden haben, wartet bereits das nächste Abenteuer auf sie. Dem Leser ist dies natürlich nur allzu recht, hat man doch bereits sehnsüchtig auf die Fortsetzung gewartet und einem Wiedersehen mit den Protagonisten entgegengefiebert. Kaum dass man die ersten Zeilen verschlungen hat, ist man sofort zurück in einer Welt, die aus verschiedenen Ebenen besteht und nur noch Relikte aus (unseren) alten Zeiten beherbergt. Ebenso wie die Freunde sogleich in ihrem Element sind, ist auch der Leser bereit an ihrer Seite zu kämpfen, in der Hoffnung keine Opfer beklagen zu müssen.

Ähnlich wie im ersten Band schwankt die Spannungskurve auch dieses Mal. Es gibt rasante Passagen, bei denen man Gefahr läuft abgehangen zu werden, wenn man sich nicht ausreichend konzentriert, andererseits gibt es aber auch Sequenzen, die langatmig daher kommen. Möglicherweise sollen sie als Ruhephasen dienen, dafür hätten sie aber durchaus kürzer angelegt werden dürfen. Die Geschichte lebt nämlich nicht nur ob des eher ungewöhnlichen Inhalts, sondern gleichzeitig ob der stilistischen Besonderheiten, die jedoch nur zutage treten, wenn eine entsprechende Grundstimmung vorhanden ist. Der leicht ironische Unterton gibt der Atmosphäre das gewisse Etwas, wodurch der Wiedererkennungswert steigt. Zusätzlich dienen die eingestreuten Auszüge aus dem „Handbuch für Abenteurer“ für eventuell notwendige Richtungswechsel oder tiefgründigere Erklärungen.

Gemeinsam mit Anne und ihren Freunden versucht der Leser hinter das Geheimnis dieser aktuellen, sehr undurchsichtigen, Mission zu gelangen. Dass hier im Hintergrund etwas viel Größeres läuft erscheint offensichtlich, greifbar ist es jedoch lange Zeit nicht. Des Weiteren darf man niemals zu sicher sein wer auf welcher Seite steht, Vertrauen würde nicht das erste Mal missbraucht werden. Entsprechend erwartungsvoll kommt man der Lösung immer näher, von der man manches Mal, auf Grund der gelieferten Hinweise, gar nicht mehr sicher ist, ob man sie überhaupt wissen möchte. Klar ist in jedem Fall, dass noch einige Abenteuer zu bewältigen sind, die man hoffentlich gemeinsam mit Anne, Penelope und Hiro erleben darf.