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Benutzername: 
Elohym78
Wohnort: 
Horhausen

Bewertungen

Insgesamt 410 Bewertungen
Bewertung vom 02.02.2011
Johannisbeersommer
Israel, Andrea;Garfinkel, Nancy

Johannisbeersommer


sehr gut

Johannisbeersommer erzählt die Geschichte einer wunderbaren Mädchenfreundschaft. Lilly und Val kennen sich seit Kindertagen. Zwei Mädchen, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten. Lilly ist ein Wirbelwind, kontaktfreudig, offen und lebt nach dem Motto: Was kostet die Welt. Valerie ist eher schüchtern, strebsam und bemüht, im Hintergrund zu bleiben. Doch gerade durch diese Gegensätze ist die Freundschaft tief und die beiden finden Gegeborgenheit in der jeweils anderen. Seit die beiden schreiben können, schicken sie sich, neben ihrem persönlichen Kontakt, Briefe. Sie gründen einen Rezept-Club. Fast jedem Brief ist ein Rezept bei gelegt. Die beiden erleben gemeinsam ihre Kindheit, die Jugend und den schwierigen Weg des Erwachsen werdens, bis ein Streit sie trennt. Die Seiten sind dermaßen festgefahren, dass eine Wiedervereinigung - fast - unmöglich erscheint.

Andrea Israel und Nancy Garfinkel erzählen diese Geschichte ausschließlich durch den Briefverkehr der beiden Mädchen. Anfangs eher kindlich, doch mit dem Älterwerden, ändert sich auch der Schreibstil. Er wird älter und handelt nicht mehr nur von Nichtigkeiten, die uns als Kindern jedoch wichtig erscheinen. Auch die Rezepte werden umfangreicher und wachsen mit den beiden mit. Erst zum Schluß hin wechselt der Stil in einen "normalen" Roman-Stil. Durch die Brief erhält der Leser einen sehr privaten Einblick in die Charaktere von Lilly und Val. Es wirkt aber nicht aufdringlich und voyeuristisch, sondern einfach schön. Man darf an dem Leben der beiden teilhaben, taucht in die Geschichte ein. Man leidet, lacht und freut sich mit ihnen. Da jeder von uns einen besten Freund oder eine beste Freundin haben, kann man sich mit den beiden identifizieren; das Buch erhält eine persönlich Note. Auch die Nebencharaktere wie die Eltern und der engere Freundeskreis der beiden kommt nicht zu kurz.

Das Buch ist sehr gut zu lesen. Die vielen Briefe werden durch die Rezepte aufgelockert und es kommt garantiert keine Langeweile beim Lesen auf. Ich konnte es nicht aus der Hand legen, bis die letzte Seite verschlungen war.

Mein Fazit: Ein Buch über eine wundervolle Freundschaft, die Liebe und den Hass, einfach über das Leben. Absolut lesenswert!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 02.02.2011
Lauf
Freveletti, Jamie

Lauf


gut

Emma Caldridge ist auf dem Weg nach Kolumbien, als ihr Flugzeug entführt und zum Absturz gebracht wird. Durch den Aufprall wird ihr Sitz aus dem Flugzeug katapultiert und sie landet abseits im Dschungel. Dadurch entgeht sie der Gefangennahme von den Guerilla-Kämpfer. Sie weiß nicht, wo sie ist, und entschließt sich, den Entführern zu folgen. Da sie Langstreckenläuferin ist, fällt ihr dies nicht schwer. Auch ihre Ausbildung als Biochemikerin kommt ihr nun zu gute, da sie im Dschungel essbares findet und weiß, wie man Wasser reinigen kann; auch Verletzungen kann sie mit Pflanzen behandeln. Emma versucht, der Gefangennahme zu entgehen, wird wegen ihres Wissens um eine biochemische Bombe allerdings auch von ihren Landsleuten gejagt. Eine spannende Jagd durch den unwegsamen Dschungel beginnt.

Jamie Freveletti hat einen spannenden, gut durchstrukturierten Schreibstil, der den Leser von der ersten Seite an gefangen nimmt. Er beschreibt die Umgebung bildlich und die handelnden Personen werden relativ gut beschrieben. Leider bleiben einige Gegebenheiten etwas im Verborgenen und manche Charakterzüge sind nicht ganz nachvollziehbar. Das Buch gliedert sich in zwei Hauptteile. Einmal die Flucht durch den Dschungel und zum anderen um die Hilfsaktionen, die von Seiten der US-Regierung unternommen werden. Durch diesen Wechsel bleibt die Spannung erhalten und der Lesefluss wird aufgelockert.

Was mich sehr gestört hat, waren die vielen Zufälle, die das Buch für mich unglaubwürdig gemacht haben. Emma war zwar auf einem Campingtripp und hatte ein Zelt im Gepäck, aber ausgerechnet dieses Gepäckstück findet sie und es ist durch Zufall den Entführern entgangen. Durch Zufall ist ausgerechnet ihr Sitz, und nur ihr Sitz, bei dem Absturz aus dem Flugzeug geschleudert worden und natürlich landet sie weich. Sie sendet, ohne Netz zu haben eine SMS und durch Zufall wird diese von einem Satelliten abgefangen und erreicht natürlich die richtigen Leute... Diese unglaubliche Zufälle ziehen sich wie ein roter Faden durch das gesamte Buch. Trotzdem liest sich das Buch gut, auch wenn alles ziemlich vorhersehbar ist.

Mein Fazit: Gute Unterhaltung für zwischendurch. Ich habe es gerne gelesen!

Bewertung vom 02.02.2011
Die Zarentochter / Zarentochter Trilogie Bd.2
Durst-Benning, Petra

Die Zarentochter / Zarentochter Trilogie Bd.2


sehr gut

Die Zarentochter erzählt von der jungen Großfürstin Olga. Sie wächst in dem puren Luxus des russischen Zarenhaushaltes mit ihren Geschwistern heran. Schon in frühster Kindheit muß sie erfahren, dass nicht alles Gold ist, was glänzt. Die Armen haben kein Geld für einen Arzt und so verliert sie einen guten Freund an eine Krankheit, die sie selbst überstand. Die alljährliche Armengeschenke zu Weihnachten stellen nur einen Tropfen auf dem heißen Stein dar. Sie möchte zwar helfen, findet aber leider nicht den richtigen Weg. Als sie heranreift, muß sie an dem Hochzeitskarussel teilnehmen. Olga darf ihre große Liebe nicht heiraten, sondern muß standesgemäß ehelichen. Als sich ihr Mann als nett erweist, empfindet sie es nicht mehr als eine Bürde. Endlich steht ihrem Traum, eine Familie zu gründen und den Armen zu helfen, nichts mehr im Wege.

Petra Durst-Benning schildert das Leben der Großfürstin sehr plastisch und ich konnte mich gut in die Handlung und die Umgebung einfinden. Die damaligen Zustände werden realistisch beschrieben, auch wenn die tatsächlichen historischen Hintergründe für mich etwas zu kurz kamen. Politik und Kultur werden nur kurz angerissen, was nicht weiter schlimm ist, da das Buch unterhalten und nicht lehren soll. Neben Olga wird auch das Leben ihre Geschwister und der Eltern beschrieben, so dass Abwechslung in die Erzählung kommt, da mehrere gut ausgearbeitet Charaktere untereinander aggieren.

Der Schreibstil ist flüssig und gut zu lesen. Die Beschreibung der Orte und der Handlungen halten sich gekonnt die Waage, so das beim Lesen keine Langeweile aufkommt. Die Spannung um Olga ist gut durchstruktuiert; das Buch erlebt mehrere kleinere Höhepunkte. Der Leser leidet und fiebert mit seiner Heldin mit. Die Autorin verrät viel, bleibt allerdings auch wage genug, damit ich mich auf die Fortsetzung freuen kann.

Mein Fazit: Ein Buch, welches zum Träumen anreget, leichte Lektüre für zwischendurch.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 02.02.2011
Ein fast perfekter Plan
Hammesfahr, Petra

Ein fast perfekter Plan


gut

Eine brutal ermordete Frauenleiche wird gefunden. Die Ermittler sprechen von Hackfleisch... So beginnt die Geschichte. Im weiteren Verlauf erfährt der Leser quasi rückblickend, wie es zu dem Mord kommen konnte. Kerstin, angestachelt von Carlas schillernden Erzählungen schmiedet einen üblen Plan. Ihr Lebensgefährte Richard soll Regine, die Tochter Carlas heiraten, um so an das vermeintliche Familienerbe zu gelangen. Zu Beginn läuft alles wie geplant, doch erstens kommt es anders und zweitens als man denkt. Regine wird nämlich von dubiosen Todesvision geplagt, die sich alle nach und nach erfüllen, bis zu ihrem eigenen Ende?

So weit, so spannende. Leider schafft es die Autorin Petra Hammesfahr nicht, den gut durchdachten Thriller in die Tat umzusetzen. Sie zerschreibt das Buch förmlich zu einem abstrusen und eher ödem Roman. Die ganzen äußerst ausführlichen Hintergrundinformation über die handelnden Personen stören den Lesefluss und ich war geneigt, die ein oder andere Seite mal zu überspringen. Auch der Stil sagte mir nicht zu. Es liest sich eher wie eine Zeitungsanzeige, die wirklich spannend ist, aber über einige hundert Seiten den Pfiff verliert. Trotzdem habe ich mich tapfer durchgebissen und siehe da, zum Schluß hin bekam die Autorin die Kurve und die Geschichte bekam die nötige Spannung und Würze. Auch die anfangs eher wahnwitzigen Visionsanfälle von Regine bekamen Sinn und ich konnte das Buch nicht mehr aus der Hand legen.

Mein Fazit: Ein Buch für jemanden mit Durchhaltevermögen! Die anfänglichen wüsten Ideen sortieren sich zum Ende hin und es wird spannend!

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 02.02.2011
Biosphere
Fahy, Warren

Biosphere


gut

Henders Island, unentdeckt schlummert sie seit Anbeginn der Zeit. Auf ihr existieren uns feindlich gesinnte Lebewesen, die alles und jeden als schmackhaften Snack ansehen. Als eines Tages eine Filmcrew durch Zufall an Land geht, beginnt die Katastrophe. Life wird ihre Entdeckung der Welt präsentiert. Ihre Entdeckung und ihr schneller, grausamer Tod. Es stellt sich die Frage: Wenn etwas von dieser Insel entkommt, vernichtet es unsere Welt? Militär und US-Regierung greifen ein, zum Äußersten entschlossen. Auf der anderen Seite stehen die Wissenschaftler, die die Insel erforschen und evtl. retten wollen. Ein gnadenloser Wettkampf gegen die Zeit beginnt. Totale Auslöschung oder Erhaltung...

Warren Fahy hat einen guten, schnellen und Spannung aufbauenden Schreibstil. Jedenfalls, was die Sequenzen der Insel angeht. Das Drumherum wird ausführlich und sehr wissenschaftlich beschrieben. Für mich geht er Stellenweise zu tief ins Detaile, beschreibt biologische Hintergünde, die mich in ihrer Ausführlichkeit eher irritierten als zum Lesen inspirierten. Der Autor erschafft interessante Persönlichkeiten, auf die man sich gerne einlassen würde, aber hier knausert er mit Beschreibungen und bleibt leider eher oberflächlich. Durch das viele intensive und komprimierte Hintergrundwissen zerschreibt es leider einen super Thriller. Die hinter dem Buch steckende Idee ist klasse, wird für meinen Geschmack aber leider nicht richtig umgesetzt.

Für die Gestaltung des Buches gibt es einen dicken Pluspunkt! Die beinhaltenden Zeichnungen verdeutlichen die Lebewesen in ihrer ganzen Schrecklichkeit.

Den Schluß hingegen fand ich schrecklich. Er kam plötzlich, viel zu schnell und ließ unnötige Fragen - vielleicht für eine Fortsetzung alla Jurassic Park - offen, oberflächlich und nicht ganz rund.

Mein Fazit: Ein interessanter Wissenschaftsthriller. Nicht mehr und nicht weniger.

Bewertung vom 02.02.2011
Die Lebküchnerin
Schrödter, Sybille

Die Lebküchnerin


gut

Die Lebkücherin erzählt die Geschichte von der Nonne Benedicta. Sie verliebt sich in eine Mann und kann aus dem Kloster fliehen. Da sie und ihr Geliebter auf der Flucht getrennt werden, begibt sie sich mit ihrer Freundin Agnes nach Nürnberg zu deren Verlobten. Schon bald erkennt der Vater des Verlobten ihr Backkönnen und sie darf in der Bäckerei mitarbeiten. Über Umwege lernt sie doch noch die wahre Liebe kennen. Von der Familie verfolgt, von Nachbarn verraten, als Nonne gejagt, wird sie zur ersten Lebküchnerin der Stadt Nürnberg.

Sybille Schrödter schreibt einen schönen Roman über die Liebe und das Leben im Mittelalter. Durch Irrungen und Wirrungen kommt Spannung in die Geschichte und hält den Leser gefangen. Das Buch liest sich leicht und ist mit einer Priese Humor gewürzt. Die Autorin beschreibt die Menschen und die Umgebung anschaulich und ich konnte mich gut einlesen. Auch die einzelnen Charaktere sind gut ausgearbeitet und man kann der Handlung folgen. Trotzdem fehlt mir das Gewisse Etwas, was ein Buch unvergesslich macht. Das Buch ist in drei Teile gegliedert: Am Anfang ist alles schlecht, in der Mitte wird der Weg zur Lösung gesucht und am Schluß wird alles gut. Klassischer Aufbau, aus dem man aber sicher mehr hätte machen können.

Mein Fazit: Ein schönes Buch für zwischendurch! Wer das Mittelalter mag, ist hier gut aufgehoben, darf aber keine allzu hohen Ansprüche stellen.

Bewertung vom 02.02.2011
Der Trakt
Strobel, Arno

Der Trakt


sehr gut

Sybille Aurich erwacht aus einem - angeblich - zwei Monate anhaltendem Koma. Sie glaubt dem Arzt diese Geschichte nicht und kann aus der Klinik fliehen. Sybille rettet sich zu ihrem Mann; nur um zu erfahren, dass er sie nicht kennt. Auch ihren Sohn scheint es in Wirklichkeit nicht zu geben. Auf ihrer Flucht und der Suche nach ihrem Leben wird sie von Rosie unterstützt, einer älteren Frau, die Sybille aus unerfindlichen Gründen helfen möchte. Ihre beste Freundin - kennt sie nicht. Ihr Arbeitgeber - kennt sie nicht. Von der Polizei gejagt, von Freunden verraten, von Fremden unterstütz beginnt eine spannende Jagd nach der Wahrheit.

Arno Strobel hat eine gut durchstrukturierten, rasanten Schreibstil. Die Handlung ist schlüssig und die Personen werden gut beschrieben, so dass man mit Sybille die ganze Zeit mit fiebert. Er erschafft ein Knotengebilde. Immer wenn man denkt, man hätte ein Rätsel gelöst, stößt man auf ein neues, bis zum Schluß alles wunderbar geklärt wird. Der Knoten wird gelöst und nicht mit einem Knall zerschlagen. Ich wurde förmlich mit in die Geschichte hineingesogen und konnte das Buch erst aus der Hand legen, als auch die letzte Seite verschlungen war!

Mein Fazit: Ein wirklich mitreißender Thriller, der unerwartete Wendungen nimmt, schlüssig ist und bis zum Finale durchweg spannend bleibt! Lesenswert!

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 02.02.2011
Mission Hydra
Robinson, Jeremy

Mission Hydra


sehr gut

Mission Hydra ist eine super Mischung aus Wissenschaftsthriller und Horror. In dem Buch geht es um die Firma Manifold, dessen Besitzer Richard Ridley die Unsterblichkeit erlangen will. Dafür rekrutiert er, Dank eines enormen Erbes, die besten Gen-Wissenschaftler der Welt. Unter anderem den berühmten Spezialisten Todd Maddox. Gemeinsam gelingt es ihnen die sagenumwobene Hydra zu finden und daraus das Serum der Unsterblichkeit, bzw. der Regeneration zu erschaffen. Doch die Nebenwirkungen sind katastrophal und die Bestie entkommt. Der Wissenschaftler George Pierce entdeckt ihren teuflischen Plan und fordert Hilfe bei seinem Freund an, der Mitglied des Delta-Teams ist. Einer geheimen Elitetruppe der amerikanischen Regierung. Mit Feuerkraft und unerwarteter Hilfe von der Gemeinschaft des Herkules beginnt eine Jagd auf Leben und Tod.

Der Autor Jeremy Robinson hat einen wirklick sehr guten Thriller erschaffen! Die handelnden Personen werden gut beschrieben und man jagd von einem Höhepunkt zum nächsten. Atemberaubend spannend, brutal blutrünstig und immer wieder unvorhersebare Wendungen machen das Buch zu einem absoluten Lesegenuss! Die Schauplätze und Aggierenden wechseln häufig und so kommt garantiert keine Langeweile auf. Jeremy Robinson verwirrt auch nicht mit zu sehr ins Detail gehenden Fachausdrücken, sondern lässt das Buch ein gewisses Eigenleben entwickelt, welches den Leser gefangen nimmt von der ersten bis zur letzten Seite.

Mythologie trifft Wissenschaft. Die Welt der Sagen trifft die Realität.

Der einzige klitzekleine Minuspunkt für das Buch ist die detailverliebte Schilderung diverser Waffenarten und deren Feuerkraft. Teilweise etwas zuviel des Guten und für mich als Laien uninteressant.

Mein Fazit: Wer Aktion mag ist bei diesem Buch genau richtig! Allerding sollte man etwas Zeit einplanen, da man das Buch einfach nicht mehr aus der Hand legen kann!

Bewertung vom 02.02.2011
Erbarmen / Carl Mørck. Sonderdezernat Q Bd.1
Adler-Olsen, Jussi

Erbarmen / Carl Mørck. Sonderdezernat Q Bd.1


sehr gut

In dem Buch "Erbarmen" geht es um Carl Morck, einen Ermittler der dänischen Polizei, der neuer Chef des Dezernats Q wird. Sein erster Fall beschäftigt sich mit dem Verschwinden von Merete Lynggaard. Sie verschwand Spurlos von einer Fähre, auf der sie sich wegen einer Urlaubsreise nach Berlin mit ihrem geistigbehinderten Bruder Uffe befand. Nach dem alle Möglichkeiten - Mord, Selbstmord, Entführung - im Sande verliefen, wurde der Fall zu den Akten gelegt. Fünf Jahre später werden die Ermittlungen neu aufgerollt. Keiner, insbesondere Carls Vorgesetzter Marcus Jacobsen, glaubt an einen Erfolg. Carl bekam die Stelle nur, da er nach einer Schießerei, bei der er einen Kollegen verloren hatte und einer schwer verletzt wurde, zu nichts anderem zu gebrauchen war. Gemeinsam mit Hafez el-Assad, der eigentlich als Mädchen für alles eingestellt wurde, macht er sich an die Ermittlung. Mit verblüffenden Erfolgen...

Der Autor Jussie Adler Olsen kreiert mit seiner Hauptperson Carl Morck einen sehr sympatischen Ermittler. Carl ist wegen der Schießerei mit sich und der Welt im Uneins. Er gibt sich die Schuld und versinkt in einem Strudel aus Selbstmitleid und Antriebslosigkeit. Seine Ehe ist am Ende, der Ziehsohn tanzt ihm auf der Nase rum und keiner setzt mehr Vertrauen in ihn. Häufig steht er sich selbst im Weg mit seiner ruppigen Art, Menschen auf ihre Fehler hinzuweisen. Assad, sein neuer Helfer, wirkt auf ihn wie der rettende Engel. Auch er wird sehr deutlich beschrieben, wie auch andere handelnde Personen.

Das Buch gliedert sich in zwei Geschichten. Auf der einen Seite wird Carls Ermittlungsarbeit geschildert, das Leben jetzt und auf der anderen Seite die Gefangenschaft von Merete über die vergangenen fünf Jahre. Das Heute liest sich wie ein spannender Krimi. Meretes Leidensweg ist düster und beklemmend. Durch diese Einspielungen liest sich das Buch sehr flüssig und die Spannung wird von Anfang an kontinuierlich aufgebaut.

Mein Fazit: Ein lesenswertes Buch! Durch den Ermittler Carl Morck, der mit seinen Fehlern interessant, lustig und nachdenklich wirkt, haucht der Autor dem Buch Leben ein. Ich freue mich schon auf die weiteren, bestimmt spannenden Fälle des Dezernats Q!

6 von 8 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.