Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Anno
Wohnort: 
B

Bewertungen

Insgesamt 595 Bewertungen
Bewertung vom 29.09.2023
Die graue Stadt
Kuhlmann, Torben

Die graue Stadt


sehr gut

Robin zieht in eine Stadt, in der keine Farben außer Grau zu existieren schwinden. Doch das Mädchen will diese Tristesse nicht hinnehmen und trägt weiterhin ihre geliebte gelbe Regenjacke. Gemeinsam mit ihrem neuen Freund Alani setzt sie alles daran die Stadt ihre Farben zurück zu geben und kommt dabei dem Geheimnis der Farbe Grau und dem des Lichts auf die Spur.

Ein neues Buch vom „Mäusemaler“, aber dieses Mal ohne Maus. So beschreiben meine Kinder es.

Die Illustrationen sind wie gewohnt bildgewaltig und wunderschön. Doch ganz so überzeugt wie die Mäuseabenteuer hat mich dieses Buch nicht. Der Erzählstil wirkt auf mich etwas zu schlicht und zu geradlinig. Das gewählte Thema ist zwar interessant, aber entfaltet dadurch leider nicht seine volle Wirkung. Die Grundlagen zu den Farben sind zwar im Anhang erklärt, aber kaum in der Geschichte wiederzufinden, was ich sehr schade finde. Auf mich wirkten die Bücher des Autors bisher immer als wollten sie auch Wissen vermitteln. Hier aber geschieht dies nur oder hauptsächlich durch den Anhang. Zudem fiel mir auch ein kleiner logischer Fehler in Bezug auf ein, in der Handlung vorkommendes Bibliotheksbuch ins Auge.

Für kleinere Kinder mag diese Geschichte ausreichend sein. Grössere aber, die auch die wissenschaftlichen Fakten der Farben schon verstehen wollen, wird die dazugehörige Handlung womöglich schon zu einfach sein.

Bewertung vom 22.09.2023
Feuer. Wasser. Erde. Sturm. - Zum Überleben brauchst du alle Sinne
Pfeiffer, Boris

Feuer. Wasser. Erde. Sturm. - Zum Überleben brauchst du alle Sinne


weniger gut

Die Welt ist zerstört, Naturkatastrophen ziehen übers Land. Von den vielen Menschen überlebten nur wenige. Drdjuck ist einer von ihnen. Er schließt sich einer Büffelherde an und deren Anführerin lehrt ihn Wetter und Gefahren einzuschätzen. Als sie aber Jäger in die Hände fallen, ist es an Drdjuck seine Herde zu retten. Doch der Herrscher des Clas erkennt in Drdjucks Fähigkeiten den Nutzen für sein eigenes Vorhaben und lässt ihn nicht ohne weiteres ziehen.

Zu Anfang war ich fasziniert von Drdjucks Leben in der Herde und dessen Verbindung zur Leitkuh, doch mit Auftauchen der Jäger wandelt sich das Bild des Buches. Die Kultur des Clans und dessen Anführer haben mich sehr überrascht. Ja, insgeheim hatte ich mit etwas ganz anderen gerechnet. Ob diese falschen Vorstellungen mit Schuld an meiner Abneigung des weiteren Verlaufs der Handlung, kann ich natürlich nicht zu Gänze ausschließen. Die blumige und hochtrabende Ausdrucksweise der Clanmenschen, die vielen inhaltlichen Wiederholungen in den Dialogen sowie Drdjucks Mangel die Absichten des Clans zu erkennen taten jedoch leider ihr übriges.

Weiterempfehlen möchte ich dieses Buch daher nicht.

Bewertung vom 22.09.2023
Aenne und ihre Brüder
Beckmann, Reinhold

Aenne und ihre Brüder


ausgezeichnet

Gegen Ende ihres Lebens übergibt Aenne ihrem Sohn einen Karton. Darin enthalten: die Feldpostbriefe ihrer Brüder.
Was wie ein spannender Auftakt eines Romas klingt, ist jedoch real. Aenne ist die Mutter von Reinhold Beckmann. Die vier Onkel und Verfasser der Briefe wird Reinhold jedoch nie kennenlernen. Alle vier starben im Krieg. Zurück blieben nur deren Feldpost und die lebhaften Erinnerungen Aennes, die auch das Leben des Autors geprägt haben.

Mithilfe der Hinterlassenschaften und einigen Feldchroniken rekonstruierte Beckmann den Weg und Schicksal der vier Soldaten.
Die Originaltexte werden dabei im Hörbuch stimmlich hervorgehoben, in der gedruckten Ausgabe durch kursiver Schrift und Formatierung.
Mag der Schreibstil der Feldpostbriefe für heutige Ohren vielleicht manchmal etwas merkwürdig klingen, so verfehlten diese dadurch nicht ihre Wirkung. Ganz im Gegenteil! Aber auch die warmherzigen Worte und Erzählungen des Autors erzeugten ein Bild der Zeit in mir, als wäre ich zugegen gewesen. Und nicht wenige Male standen mir die Tränen in den Augen.


Eine unfassbar bewegende und authentische Aufarbeitung der eigenen Geschichte.
In Gedenken an die vielen Opfer dieses furchtbaren Krieges sollten Bücher wie dieses Pflichtlektüre an Schulen werden!

Bewertung vom 21.09.2023
Miteinander durch die Grundschulzeit
Hummel, Inke

Miteinander durch die Grundschulzeit


ausgezeichnet

Mit dem bevorstehenden Schuleintritt kehrt oft auch Unruhe und Unsicherheit in die Familien ein. So vieles ändert sich. Auch für uns Eltern! Aber viel wichtiger als Leistungsdruck und Noten ist doch wie wir Eltern es schaffen das Kind gut und gelassen durch seine Grundschulzeit zu begleiten. Tipps zum besseren oder rascheren Lernen gibt dieses Buch jedoch nicht. Hier steht vielmehr die Entwicklung des Kindes, das Annehmen neuer Situationen, das behutsame Loslassen und Übertragen von Verantwortung auf das Kind im Fokus. Tipps und Hilfen werden dabei sehr wertschätzend und einfühlsam beschrieben. Dabei gliedern sich die Themen in Grundschulzeit, neue Elternrolle, Einschulung, reifes Schulkind, neuer Alltag und Krisen.

Besonders empfehlen kann ich dieses Buch für Erst-Eltern mit Vorschulkind, bzw. neu eingeschultem Kind, da sich die Hilfen und Themen größtenteils auf das Ankommen in der Schule und die ersten beiden Schuljahre beziehen. Dadurch gelingt es das eigene Kind und dessen Seelenleben im Wust aus Neuem nicht aus den Augen zu verlieren. Auch Verhaltensweisen werden erklärt und helfen das Kind zu verstehen und zu begleiten. Ans Herz legen kann ich jedem auch die im Buch enthaltenen hellen Infokästen, die wirklich wunderbar erklären und Anreize setzen.
Während der Lektüre empfand ich mich in meinen Ängsten sehr verstanden und gesehen. Und dank der Hilfen und Erklärungen des Buches beginne ich nun mehr und mehr zu verstehen entsprechend zu reagieren. Danke sehr dafür!

Bewertung vom 21.09.2023
Psyche und Eros
McNamara, Luna

Psyche und Eros


ausgezeichnet

Mit der Mythologie Griechenlands bin ich selbst nur rudimentär vertraut, so dass ich keinen Vergleich zum überlieferten Mythos Psyche und Eros ziehen kann.
Doch dieses Buch hat mich dennoch oder gerade deshalb fasziniert. Es lässt die griechischen Götter und deren Sagen auf eine sehr eingehende Art und Weise wieder aufleben. Die verwendete Sprache ist weder überladen noch erzählend kühl, sondern nahbar und gut verständlich. Abwechselnd wird Psyches Geschichte und die Eros‘ erzählt. Psyches beginnt mit der Weissagung des Orakels vor ihrer Geburt, erzählt von ihrem Aufwachsen und ihrer Ausbildung bei Atalante, ihrem Wettkampf und dem Kampf mit der Schlange und wie sie damit Aphrodite erzürnte.
In Eros Geschichte fließt noch die andere Götter hinein. Eros findet Pfeil und Bogen, lernt seine Macht kennen und fürchten. Liebe, so scheint es ihm, ist nicht nur ein Geschenk, sondern allzu oft Ursache von etwas Schlechtem. Doch bald bricht die Liebe, wie eine Seuche über die Menschen herein. Ganz ohne Eros Zutun beginnen sie zu lieben. Als Phsyche unbeabsichtigt Aphrodite erzürnte, verflucht diese einen von Eros Pfeilen. Durch ihn würde Psyche nie ihr Glück finden.

Durch dieses Buch wurde die Mythologie für mich lebendig. Zuvor gekannte trocken vorgetragene Sagen und Erzählungen bekamen Farbe und so mancher Gott wurde greifbarer. Grobe Vorkenntnisse, wie z.B. die Entstehung der Welt und der Saga Gaias oder Namen und Aufgaben der bekannteren Götter halfen mir jedoch dabei die Handlung zu verstehen. Die Handlung dreht sich zwar vornehmlich um Psyche und Eros, doch besonders im späteren Handlungsverlauf tauchen auch einige weitere Gottheiten auf, die ins Geschehen eingreifen.
Romane über griechische Mythologie scheinen gerade einen Nerv der Zeit zu treffen. Vermehrt versuchen sich Autoren daran. Dies aber ist für mich das gelungenste der bisher erschienenen Bücher dieses Genres.

Bewertung vom 19.09.2023
Der Wald
Rode, Tibor

Der Wald


sehr gut

Mich erinnert der Charakter des Buches ja irgendwie an Thriller a la Dan Brown. Wenn auch die Thematik eine etwas andere ist.

Eine unbekannte, höchst aggressive Pflanze bedroht die Bevölkerung. Eingeschleppt durch anonym versendete Samen. Allerdings kommt jede Warnung schon zu spät und sämtliche Versuche das Gewächs einzudämmen und zu vernichten scheitern.
Auch der Botaniker, Förster und Pflanzenfreund Marcus Holland weiß keinen Rat und beginnt nach der Herkunft der Samen zu recherchieren.

Die Handlung besitzt verschiedene Zeitstränge, die sich mehr und mehr miteinander verweben. Ist anfangs noch vieles unklar und unzusammenhängend ergibt sich im Laufe der Zeit ein Bild, dass irgendwann die Hintergründe des Auftauchens der Samen erahnen lassen, was dem Ende zwar etwas die Überraschung aber keineswegs die Spannung nimmt.
Der Thriller ist sehr gut geschrieben, interessant und in seiner Thematik mir in dieser Art neu. Gedankengänge und Handlungen wirkten auf mich logisch und nachvollziehbar. Einzig die Aggressivität der Pflanze lässt sich für mich nicht ganz nachvollziehen. Hier werfen sich mir Fragen auf, die ich der Spannung wegen hier jedoch nicht weiter ausführen möchte.

Bewertung vom 18.09.2023
Hohe Wellen, tiefe Gräben / Feather & Rose Bd.2
Siegmann, Claudia

Hohe Wellen, tiefe Gräben / Feather & Rose Bd.2


ausgezeichnet

Wow, der Inhalt dieses Bandes hat mich echt überrascht. Wirken Feather und Rose im ersten Band noch unzertrennlich, geht es dieses Mal ganz schön zur Sache. Und nein, sie mutieren dabei nicht zu Zicken, gehen aber auch mal getrennte Wege. Ich finde es schön wie sich die beiden entwickeln. Sie werden selbstbewusster und selbstständiger ohne sich und ihre Bindung aus den Augen zu verlieren. Aber auch die Handlung hat es in sich. Es geht elementar wieder hoch her, baut auf der Handlung des ersten Bandes auf, unterscheidet sich aber gleichzeitig auf erfrischende Art und Weise.
Nur eines stört mich, auch wenn ich sonst Covern in Bewertungen wenig Worte gönne. Warum bitte hat Rose keine Hawaiianischen Merkmale? Für mich und meinem Bild, das ich mir von Rose gemacht habe, passt dieses Cover, so schön es auch gezeichnet sein mag, überhaupt!

Bewertung vom 18.09.2023
Der Ruf des weißen Pfaus
Luhn, Usch

Der Ruf des weißen Pfaus


sehr gut

Die Geschichte um die 12-jährige Feline beginnt geruhsam. So bleibt zu Anfang genügend Zeit die Protagonisten, insbesondere Feline, Pavo und Felicitas kennenzulernen. Auch das außergewöhnliche und geheimnisvolle Heim der Großmutter und dessen Garten mit samt seinen Bewohnern schenken diesem Buch einen wunderschönen geheimnisvollen Zauber.
Wirklich magisch aber wird es erst zur zweiten Hälfte des Buches. Nun kommen die Ereignisse ins Rollen und folgen Schlag auf Schlag. Dadurch kommt jedoch dieser wunderbare Zauber gar nicht recht zur Geltung. Diese plötzliche Eile und Oberflächlichkeit stehen sehr im Kontrast zum Anfang des Buches. passen will. Ich wäre doch so unglaublich gerne tiefer in diese schöne, magische Welt eingetaucht. So aber bleibt so manche Frage unbeantwortet und mir Taraxas Volk seltsam fremd und undurchsichtig. Auch die besondere Rolle der Pfauen erschließt sich mir gegen Ende des Buches nicht wirklich. Ja, es wirkt einfach bruchstückhaft.

Fazit: Ein sehr schön atmosphärisches Buch, dass aber zur Mitte hin seine magische Komponente nicht in Gänze entfalten konnte. Ich habe es sehr gern gelesen, war gefangen von der Handlung, aber auch enttäuscht über die Oberflächlichkeit des Schlusses.

Bewertung vom 16.09.2023
Ich, Sperling
Hynes, James

Ich, Sperling


sehr gut

Diese Geschichte zieht einen förmlich in eine andere Zeit. In die Zeit des spanischen Carthago Nova im 4. Jahrhundert n. Chr. Ein alter Mann Blick zurück auf sein entbehrungsreiches Leben. Doch entgegen meiner anfänglichen Annahme behandelt dieses Buch nicht das gesamte Leben des Jacob, sondern nur ein paar wenige Jahre seiner Kindheit. Von seinem späteren Leben erfährt man leider nichts.
Als Sklave gekauft wächst der namenlose Junge im Bordell Carthago Novas auf. Anfangs findet er in der Küche Unterschlupf und in einer der Wölfinnen genannten Huren eine Vertraute und Mutter. Doch auch ihr ist es nicht möglich Pusus vor seinem Schicksal zu bewahren.
Die Sprache, die der Autor wählte ist schonungslos, nah und unglaublich ehrlich. Mich hat es noch nie so fasziniert von den vielen kleinen alltäglichen Dingen zu lesen. Es ist so unglaublich nahbar geschrieben, dass man förmlich mit Pusus dessen Leben und Aufwachsen zu teilen scheint. Man lernt dabei auch die häusliche Ordnung und das Machtgefüge der damaligen Zeit kennen, den „Wert der Dinge“ und die Huren und Sklaven als Menschen. Wie schon erwähnt beschreibt die Handlung nur einen kleinen, wenn auch bedeutenden Ausschnitt in Pusus‘ Leben. Gerne hätte ich erfahren, wie dieses weiter ging, was ihn noch erwartet hat und wie er sein biblisches Alter erreichen konnte. Aber vielleicht wird die Erzählung ja auch in einem Folgeband fortgeführt.
Für mich ist es jedenfalls eines der Bücher, die mich sehr beeindruckt haben und mir noch lange im Gedächtnis bleiben und mich beschäftigen werden.

Bewertung vom 15.09.2023
Das Geheimnis der magischen Federn / Kaya Silberflügel Bd.1
Möhle, Nelly

Das Geheimnis der magischen Federn / Kaya Silberflügel Bd.1


weniger gut

Leider wurde ich mit diesem Buch ganz und gar nicht warm. Der Schreibstil ist sehr einfach gehalten, dadurch und dass sich die Handlung nur langsam entfaltet, war ich drauf und dran das Buch zur Seite zu legen. Lange Zeit geschieht nicht wirklich etwas. Dazu ist alles etwas wirr. Kaya hat kaum Informationen über das Volk der Avanoste, aber agiert wie selbstverständlich in ihren Reihen. Auch die anderen Charaktere wirken eher flach und unausgereift. Milan wechselt problemlos die Seiten, die beste Freundin hilft ohne zu hinterfragen. Ich weiß nicht recht… Und dann ist da dieses Amulett, das auf mich sehr stöhnend wirkte. Die Idee dahinter mag interessant sein, doch die Umsetzung ist seltsam. Warum bitte soll ein Vogel mit Amulett fliegen? Wie soll das gehen? Das ist doch alles sehr umständlich und auch auffällig. Ja, für mich ist diese Geschichte nicht ganz ausgereift und hat mich weder gut unterhalten noch beflügelt.