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Benutzername: 
Sabine
Wohnort: 
Köln
Über mich: 
https://buchmomente.blogspot.com
Buchflüsterer: 

Bewertungen

Insgesamt 410 Bewertungen
Bewertung vom 11.02.2013
Der weite Himmel
Roberts, Nora

Der weite Himmel


ausgezeichnet

Dieses Buch hat alles, was ein Schmöker braucht: interessante Charaktere, knisternde Romantik, eine tolle Kulisse und spannende Ereignisse.
Nach dem Tod des reichen Farmers Jack Mercy treffen die drei unterschiedlichen Schwestern auf der Farm ein, um dem letzten Willen des Vaters nachzukommen: gemeinsam ein Jahr auf dem Landgut zu leben. Nur schwer können sich die drei unterschiedlichen Frauen aneinander gewöhnen, da passieren auf einmal blutige Anschläge auf das Vieh und versetzen die Frauen in Angst und Schrecken.
Dies war mein erstes Buch von Nora Roberts, und ich habe es nicht bereut. Mir hat der Schreibstil sehr gefallen, locker und leicht mit schönen Beschreibungen von Montana und toller Herausarbeitung der Charaktere. Die Schwestern sind so unterschiedlich, dass Spannungen untereinander nicht ausbleiben, und trotz Macken und Kanten hat jede der drei Frauen auch sympathische Seiten. Die Jungs sind echte Cowboys, und schon bald finden die ersten Paare zueinander. Es dauert nicht lange, da halten blutige Anschläge auf verschiedene Tiere die frisch zusammengewürfelte Familie auf Trapp. Und die Auflösung erfolgt auch erst auf den letzten Seiten. Immer wieder wird man auf verschiedene Fährten gelockt, das Ende habe ich zwar erahnt, hat mich aber dennoch überzeugen können.
½ Stern Abzug gibt es von mir für die übertriebenen Liebesszenen, auf die hätte ich verzichten können, ohne dass es dem Buch an Romantik und Spannung gefehlt hätte. Aber dennoch – ein absolut empfehlenswerter Schmöker!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 10.02.2013
Der Wanderfalke
Wescott, Glenway

Der Wanderfalke


weniger gut

Die Novelle spielt in Frankreich, Ende der 20er Jahre und handelt von den Geschehnissen eines Nachmittags: Das irische Ehepaar Cullen besucht den amerikanischen Ich-Erzähler und seine Freundin auf ihrem Landsitz. Mit dabei ist der Falke Lucy, denn Mrs. Cullen ist leidenschaftliche Jägerin. Lucy wird zum Angelpunkt aller Gespräche, löst Auseinandersetzungen aus, bringt Gefühle in Wallung und wird letztlich zum Sinnbild für Liebe und Treue, Leben und Tod.
Sehr gut gefallen hat mir der Schreibstil – er ist ungewöhnlich, pointiert und treffsicher. In der ersten Hälfte der Geschichte passiert eigentlich nicht viel, dennoch macht es Freude zu lesen durch die scharfsinnigen Beobachtungen und ironischen Bemerkungen. Immer wieder habe ich innegehalten, um nachzudenken, genauer hinzusehen und zu schmunzeln.
In der zweiten Hälfte des Buches kommt dann doch Bewegung in die Geschichte bis zu dem unerwarteten Ende, das den Ich-Erzähler und seine Freundin erst mal ratlos zurücklässt.
Dass Lucy, der Falke, eigentlich den ganzen Nachmittag bestimmt und zum Mittelpunkt des Treffens wird, hat mir leider nicht gefallen. Der Vogel löst Kontroversen aus und lässt Gefühle aufwallen, zeigt die Liebesbeziehung der Cullens als Dreiecksgeschichte, aus der keiner auszubrechen wagt und scheint auch noch Symbol einer selbstgewählten Gefangenheit. Das alles war mir zu allegorisch, zu bildhaft und hat mich nicht gut unterhalten.

Bewertung vom 09.02.2013
Mariana
Kearsley, Susanna

Mariana


gut

Ein kleines Cottage in England hat es Julia angetan, kurzerhand kauft sie es und zieht dort ein. Bald schon werden ihre Gefühle völlig durcheinander geworfen – sie scheint eine Zeitreisende zu sein und erlebt Episoden aus Marianas Leben, einem jungen Mädchen aus dem 17.Jahrhundert, welches auf der Flucht vor der Pest Unterschlupf bei ihrem Onkel findet, der sich jedoch rasch als Despot entpuppt. Doch irgendwie scheint das Schicksal der jungen Mariana verbunden mit ihrem Eigenen im 19. Jahrhundert und Julia springt immer häufiger in den Zeiten hin und her, um das Geheimnis zu lösen…
Die Idee des Romans hat mir sehr gefallen, und das Buch lässt sich auch sehr flüssig lesen. Dennoch bin ich in die Geschichte – weder in die im Hier und Jetzt, noch in die des 17. Jahrhunderts – richtig reingekommen. Julia ist durchaus eine sympathische Person und auch die Dorfbewohner des kleinen Ortes sind alle lieb und nett. Aber leider auch nicht mehr – insgesamt sind die Charaktere eher oberflächlich gezeichnet, zeigen wenig Tiefgang – keiner ist mir wirklich ans Herz gewachsen. Die Geschichte um Mariana im 17. Jahrhundert plätschert auch so leise vor sich hin, erst gegen Ende des Buches wird es spannend, und ich wollte wissen, was nun genau die Verbindung der beiden Zeiten ist. Hier war ich durchaus gefesselt, konnte nicht aufhören zu lesen und habe die letzten Kapitel nahezu verschlungen. Umso enttäuschter war ich dann am Ende, welches eine für mich unerwartete Wendung nimmt.
Insgesamt konnte mich der Roman leider nicht überzeugen, eher ein nettes Buch für zwischendurch, was sich leicht weg lesen lässt, mit einer Mischung aus Spannung, Zeitreise und Romantik.

Bewertung vom 03.02.2013
Wir können es schaffen, wenn wir rennen
Goldhagen, Shari

Wir können es schaffen, wenn wir rennen


ausgezeichnet

Die Geschichte der beiden sehr unterschiedlichen Brüder Jack und Connor, deren Leben man über einen Zeitraum von ca. 25 Jahren begleitet. Dabei geht es um Familie, Liebe, Zusammenhalt, aber auch um Trauer, Verlust und Tränen.
Mich hat dieses Buch sehr berührt – die Entwicklung der beiden Brüder, erst ihr gemeinsamer Lebensweg nach dem Tod der Eltern, dann die unabhängige Entwicklung voneinander in ihren eigenen Liebesbeziehungen und mit unterschiedlichen Lebenszielen – bis sich am Ende der Kreis wieder schließt. Dabei ist mir insbesondere Connor sehr ans Herz gewachsen – er ist warm, verletzlich, lebensnah und vor allem „echt“ gezeichnet. Als Familienmensch und liebevoller Vater war er mir sehr sympathisch – Jack dagegen ist eher der kalte, erfolgreiche Anwalt, der versucht, alles über Geld zu regeln – dennoch hat auch er liebevolle und emotionale Seiten, die manchmal, leider viel zu selten, an die Oberfläche kommen.
Die Stimmung im Buch ist fast durchgängig melancholisch, der Schreibstil angenehm und flüssig. Die Kapitellänge fand ich sehr angenehm, die Zeitsprünge gut, dadurch verliert sich das Buch nicht in Kleinigkeiten. Mal wird das Leben von Jack, mal das von Connor beleuchtet, bis sich die Lebenswege beider Brüder durch gemeinsame Treffen wieder kreuzen. Eine emotionale Berg- und Talfahrt - ich bin sehr berührt von diesem Roman!

Bewertung vom 02.02.2013
Chocolat, 4 Audio-CDs
Harris, Joanne

Chocolat, 4 Audio-CDs


sehr gut

Vianne zieht mit ihrer kleinen Tochter Anouk in das französische Städtchen Lansquenet-sous-Tannes und eröffnet eine kleinen Laden, eine Chocolaterie; sehr zum Unmut von Pater Reynaud, der in ihr einen persönlichen Affront sieht und sich um das Seelenheil seiner Gemeinde sorgt. Er lässt keine Möglichkeit aus, sie wieder aus seinem Städtchen zu vertreiben…
Ein wunderschönes, stimmungsvolles Hörbuch, das mich mitgenommen hat in das kleine französische Städtchen und hat teilnehmen lassen an den Erlebnissen von Vianne. Die Sprecherin Maud Ackermann hat mich sehr überzeugt mit ihrer warmen und angenehmen Stimme und hat eine außergewöhnliche, sehr französische Atmosphäre geschaffen.
Die sympathische Vianne ist eine unkonventionelle Lebenskünstlerin, die es schafft, die Menschen durch ihre Lebensfreude in ihren Bann zu ziehen. Es entwickeln sich zarte Freundschaften, und die Menschen entdecken eine bislang vergessene Lebenslust. Die einzelnen Schicksale sind lebensnah und warmherzig erzählt, fast alle Bewohner sind mir ans Herz gewachsen. Selbst für den Pfarrer Reynaud, der letztlich nur Unmoral und Untugend in seiner Gemeinde befürchtet und sich deshalb immer wieder gegen die liebenswerte Vianne stellt, habe ich Mitgefühl, da er eine in sich zerrissene, sehr tragische Figur darstellt.
Insgesamt hat mir das Hörbuch sehr gefallen, die Stimmung ist warm, die Charaktere sind schön gezeichnet. Wer französische Bücher mag, der wird sich bei „Chocolat“ bestimmt wohl fühlen!

Bewertung vom 02.02.2013
Als das Leben überraschend zu Besuch kam
Vermalle, Caroline

Als das Leben überraschend zu Besuch kam


sehr gut

Jacqueline ist 73 Jahre alt und schon viele Jahre mit Marcel verheiratet. Auf einmal wird ihr klar, dass dies nicht alles gewesen sein kann und verlässt völlig ungeplant ihren Ehemann. Zunächst lässt sie sich durch das Land treiben, landet dann bei ihrer Cousine Nana auf der Insel Ile d'Yeu. Hier denkt sie viel nach und lernt einiges über sich und das Leben. Aber auch Marcel sitzt nicht untätig herum…
Eine schöne Geschichte, ruhig und besinnlich erzählt, mit einer Leichtigkeit, die mir trotz des ernsten Themas immer wieder ein Lächeln auf die Lippen gezaubert hat. Jacqueline ist mir durchaus sympathisch, wenn auch ein Frau, die ich manchmal schütteln möchte, dass sie aus ihrer Lethargie erwacht. Nana ist das genaue Gegenteil – trägt das Herz auf den Lippen und lebt das Leben, wie es ihr gefällt. Am anderen Ende des Landes macht sich der verlassene Ehemann Marcel auf, seine Frau zurückzugewinnen: dies jedoch auf eine sehr eigene und mutige Art und Weise.
Ein ungewöhnlicher Roman, der mich berührt hat, vielleicht auch durch die ausgefallene Erzählweise: es ist ein kleiner Schmetterling, der Jacqueline begleitet und sich von seinen Freunden, den Winden, weitertragen lässt, um nichts zu verpassen.
Ein wunderschönes, außergewöhnliches Buch!

Bewertung vom 26.01.2013
Inselzauber
Engelmann, Gabriella

Inselzauber


ausgezeichnet

Lissy wird von ihrem Freund verlassen, da kommt die Frage ihrer Tante, die eine Weltreise antreten möchte, nach Vertretung in ihrem kleinen Bücherladen auf Sylt gerade recht. Schon bald vergisst sie ihren Liebeskummer, lernt interessante Menschen kennen und mit ihnen gemeinsam das Leben wieder zu genießen. Doch bald muss sie eine Entscheidung über ihren weiteren Lebensweg treffen.
Mir hat das Buch sehr gut gefallen – ich habe mit Lilly und ihrer neuen Freundin Nelly mitgefühlt und mit gelebt. Beide Charaktere – so unterschiedlich sie auch waren – waren mir sehr sympathisch, beide menschlich mit ihren Ecken und Kanten. Die Geschichte ist eher ruhig und still, dafür gefühlvoll und glaubhaft. Vielleicht war das Ende etwas absehbar – das hat aber dem Zauber des Romans keinen Abbruch getan. Bildhaft und eindrücklich wird die Insel Sylt beschreiben, am liebsten würde ich sofort dorthin reisen! Insgesamt hat mich die Atmosphäre des Romans überzeugt – ein tolles Buch zum Ein- und Abtauchen!

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 20.01.2013
Kleine Schiffe
Schütze, Silke

Kleine Schiffe


gut

Die 44jährige Franziska wird von ihrem Mann verlassen und merkt kurz darauf, dass sie schwanger ist. In einem Geburtsvorbereitungskurs lernt sie die 19jährige Lilly kennen und freundet sich mit ihr an. Gemeinsam gehen die unterschiedlichen Frauen durch dick und dünn, gemeinsam wollen sie die Kinder aufziehen. Doch dann passiert etwas Schreckliches.
Die Idee des Romans finde ich klasse und spricht mich sehr an, doch die Umsetzung hat mir leider gar nicht gefallen. Franziska als Protagonistin ist eine unscheinbare Frau, und auch nach ihrer „Verwandlung“ zur selbstständigen Mutter weckt sie in mir keine wirklichen Sympathien. Lilly in ihrer Art ist zwar erfrischend, kann jedoch Franzi nicht wirklich aus ihrem Häuschen locken. Die Idee der bunten WG hat viel Potential und bringt Menschen verschiedenster Art und unterschiedlichen Alters zusammen, aber auch hier ist immer Lilly der Mittelpunkt des Geschehens.
Die Geschichte plätschert langsam vor sich hin – sie lässt sich leicht lesen und ist flüssig geschrieben. Aber leider kann ich keinen roten Faden erkennen. Erst nach einem Unglück stellt sich Franzi dem Leben – sie nimmt es nicht nur hin, sondern gestaltet es. Und jetzt kann auch ich endlich mehr Gefallen an der Geschichte finden.
Insgesamt ein nettes Buch mit interessanten Impulsen, doch leider hat mir die Umsetzung nicht so gut gefallen – von mir 3,5 Sterne.

Bewertung vom 20.01.2013
Der unsterbliche Alchemyst / Die Geheimnisse des Nicholas Flamel Bd.1
Scott, Michael

Der unsterbliche Alchemyst / Die Geheimnisse des Nicholas Flamel Bd.1


sehr gut

Nicholas Flamel ist Hüter eines alten Buches – Abrahams Buch der Magie. Er hat es mit seiner Frau Perenelle entschlüsselt und dadurch Unsterblichkeit erhalten. Doch dunkle Mächte sind den beiden auf den Fersen und wollen den alten Codex in ihre Gewalt bringen. In diesen Streit geraten die Zwillinge Sophie und Josh, und bald stellt sich heraus, dass sie Teil einer unglaublichen Voraussagung sind …
Die Mischung aus Realität, Magie, Zauber und Fantasy hat mich sehr angesprochen und durch die bildhafte Sprache und detailreichen Beschreibungen bin ich sofort Teil der Geschichte. Der rasante und spannende Einstieg in den Roman lässt mich bald meine Umgebung vergessen, ich fieber mit in dem Kampf um das alte Buch.
Geschickt versteht Michael Scott alte Gestalten und Legenden in die Geschichte einzubinden, das Schicksal der Zwillinge mit dem alter Sagengestalten zu verknüpfen. Die Charaktere sind schön herausgearbeitet: während Nicholas Flamel als unsterblicher Alchemyst überzeugt, sind die Zwillinge typische Jugendliche der heutigen Zeit. Hekate – die Frau mit den drei Gesichtern - hat mich sehr beeindruckt, aber auch Scathach ist mir mit ihrer eigenen, sehr burschikosen Art sehr sympathisch.
Die verschiedenen Welten sind so plastisch und detailreich beschrieben, dass ich sie geradezu vor mir sehen kann, dabei hat es mir vor allem das Schattenreich angetan. Immer wieder kommt es zu überraschenden Wendungen, die Geschichte bleibt spannend und das Ende offen – mir bleibt nichts anderes, als rasch den nächsten Teil zu lesen!

1 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 20.01.2013
Die Pestärztin
Jordan, Ricarda

Die Pestärztin


ausgezeichnet

Eine spannende und unterhaltsame Geschichte im alten Mainz des 14. Jahrhunderts! Erzählt wird die Geschichte des Findelkindes Lucia – ihrer Geburt und Kindheit als Christin in einem jüdischen Haushalt, ihrer Zeit als Pestärztin in Mainz um 1348, bis sie die Stadt verlässt und ihre wahre Herkunft findet.
Das Hörbuch ist exzellent, sicher auch durch die herausragende Sprecherin Dana Geissler, die es schafft, durch ihre Stimme jeder Figur einen eigenen Charakter zu geben. Ich fand die Geschichte schlüssig, fesselnd und packend – immer wieder gab es neue Wendungen, die ich so nicht vorausgesehen habe. Die Protagonistin Lucia war mir sympathisch, ich habe es genossen, sie auf ihrem Lebensweg zu begleiten. Ihr Interesse an der Medizin, zu erfahren, was im Mittelalter möglich und unmöglich war, ihre erlernten Fähigkeiten an der Seite ihres Mannes anzuwenden – das alles macht Lucia zu einer starken und interessanten Frau.
Dieses Hörbuch kann ich uneingeschränkt weiterempfehlen!

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.