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Anndlich
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B

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Insgesamt 307 Bewertungen
Bewertung vom 25.02.2025
The Twenty / Major Crimes Bd.1
Holland, Sam

The Twenty / Major Crimes Bd.1


sehr gut

-XX-

Am Tatort muss DCI Adam Bishop den Anblick von einigen ausgebluteten Leichen aushalten, doch noch etwas scheint seltsam, der Tatort weißt Nummerierungen vor, der Täter zählt herunter und ist noch lange nicht bei Null angekommen. Bald darauf hat Bishops Ex-Frau ein seltsames Gefühl und findet Beweise, die sie bestätigen und darauf hindeuten, dass die Mordserie bereits vor knapp dreißig Jahren begann. Können die Morde wirklich zusammenhängen? Bishop muss den Killer schnell finden, denn er kommt ihnen immer näher.

Ich hatte auf den ersten Seiten Probleme mit The Twenty von Sam Holland, denn wir werden direkt in das Geschehen reingeschmissen und müssen erstmal die handelnden Personen kennenlernen und die Verbindungen derer ziehen. Durch den ständigen Perspektivwechsel und einem Schreibstil, der sehr stark die Gedankengänge der Protagonisten darstellt und daher durch kurze Sätze und viele Adjektive geprägt ist, war das gar nicht so einfach.

Der Schreibstil hat mir mit jeder Seite immer besser gefallen, als ich alle Perspektiven einordnen konnte und die Figuren besser kennengelernt habe, habe ich diesen Schreibstil regelrecht geliebt und er erzielte eine richtige Sogwirkung, aber als Einstieg (eines ersten Bands) empfand ich ihn eher ungeschickt. Mittlerweile habe ich jedoch gesehen, dass The Twenty im Englischen der zweite Band ist und The Echo Man dort als erster Band geführt wird. Möglicherweise gelingt der Einstieg dann besser, denn vielleicht sind einem DCI Adam Bishop und DS Jamie Hoxton dann schon bekannte Charaktere. Schließlich ist die Protagonistin des ersten Bands (DCI Cara Elliott) auch hier eine Nebenfigur.

Der Fall selbst war spannend und konnte ein paar Twists vorweisen bzw. Figuren erschaffen, denen man bis zum Ende nicht trauen konnte. Besonders gefallen hat mir, dass durch Hollands Schreibstil die Gefühlswelt der Perspektiven transparent dargestellt wird und die Ermittler durch ihr Handeln nicht nur als knallharte Kerle rüberkommen, sondern auch ihr innerer Kampf in solchen Situationen dargestellt wird. Das ist mir in diesem Maße bisher noch nicht untergekommen und hat mir sehr gut gefallen.

Gegen Ende war es vielleicht noch etwas zu viel des Ganzen und das teilweise offene Ende ist auch nicht richtig meins gewesen, dennoch hat The Twenty mir sehr viel Spaß gemacht und das Dranbleiben hat sich bezahlt gemacht. Ich freu mich schon jetzt auf den nächsten Teil (The Puppet Master) und ich bin mir sicher, dass ich Sam Hollands Schreibstil dann von Beginn an genießen kann.

Bewertung vom 19.02.2025
Wilde Pflanzen essen
Rauch, Christine;Donnerberg, Ernestine

Wilde Pflanzen essen


ausgezeichnet

Survival Siglinde tischt auf

Wilde Pflanzen essen von Christine Rauch ist ein hervorragender Einstieg in die Welt der wilden Pflanzen. Kunterbunt, lustig und absolut einzigartig kommt dieser Naturführer daher und macht von der ersten bist zur letzten Seite Laune die weite Welt der Natur zu entdecken.
Der Schreibstil ist locker und richtet sich vor allem an die jüngere Generation, durch die Einführung der ‚Survival Siglinde‘ und der cartoonartigen Aufmachung wirkte das aber total stimmig und hat auch mich als Ü30 noch abgeholt.

Auf einer Doppelseite bekommen wir die wilden Pflanzen vorgestellt, während auf der ersten Seite die Pflanze durch eine Zeichnung vorgestellt wird, bekommen wir auf der zweiten Seite eine kurze Vorstellung inklusive Informationen zum Geschmack, Inhaltsstoffen und Wirksamkeit der jeweiligen Pflanze. So hat man alles auf einen Blick. Am Ende des Buches findet man dann noch ein paar Rezepte und mit Beenden des Buches vor allem die Lust, durch die eigenen Wälder zu ziehen und neue Geschmacksaromen zu erkunden.

Erweitert wird das Buch noch durch die Kosmos App, in der sich zu den vorgestellten Pflanzen Fotografien und Videos finden, sodass man neben den Zeichnungen auch ‚echte Fotos‘ der Pflanzen betrachten kann. Diesen Zusatz finde ich auch wichtig, da es das Erkennen deutlich leichter macht. Gerne hätte ich (zumindest die Fotos) bereits im Buch gefunden, kann jedoch verstehen, dass man diesen Bruch nicht haben wollte und finde diesen ‚Kompromiss‘ daher hervorragend und die meisten haben wohl auch das eigene Handy eher dabei als ein Buch.

Wilde Pflanzen essen ist ein tolles Einstiegsbuch zu essbaren Wildpflanzen. Die Zeichnungen der Illustratorin Ernestine Donnerberg sorgen für ein unverwechselbaren Wildpflanzenführer und passen hervorragend zum Humor der Autorin. Ein absolutes stimmiges Werk das Spaß macht und Neugier weckt!

Bewertung vom 19.02.2025
Simone Sommerland. Mach mit, Mausi Maus!
Sommerland, Simone

Simone Sommerland. Mach mit, Mausi Maus!


sehr gut

Mitmachbuch

Mach mit, Mausi Maus ist ein Vorlese- und Bilderbuch von Simone Sommerland. Der sehr präsente Name der Autorin auf dem Cover hat mich zu Beginn doch stark irritiert, ich bin kein Fan davon, wenn der Titel des Buches weniger Aufmerksamkeit bekommt als (in diesem Fall) die Autorin. Aus diesem Grund dachte ich zu Beginn auch, dass „Simone Sommerland“ der Titelname ist und die Maus so heißt.

Mach mit, Mausi Maus! animiert nicht nur den Protagonisten Mausi zum mitmachen, sondern auch die kleinen Mitleser:innen. Besonders schön fand ich, dass nicht nur die Stimme animiert wird, sondern der ganze Körper und das Buch so ein Erlebnis für den ganzen Körper wird. Neben der Mitmachfunktion übermittelt das Buch aber auch den Wert einer Freundschaft und welche Hürden man zusammen überwinden kann.

Etwas schade fand ich, dass stimmlich nur kurze und voneinander unabhängige Einzeiler eingeläutet werden. Schön hätte ich es gefunden, wenn am Ende eine Strophe entstanden wäre, zu der man sich entsprechenden bewegen könnte.
Dennoch ist Mach mit, Mausi Maus! ein schönes Bilderbuch, das auch durch die Zeichnungen der Illustratorin Tina Nagel viel zum Entdecken bietet.

Bewertung vom 18.02.2025
Tinte, Staub und Schatten: Das Buch der Verlorenen
Metz, Alina

Tinte, Staub und Schatten: Das Buch der Verlorenen


sehr gut

Das Bücherlabyrinth

Die sechzehnjährige Minna möchte in die Fußstapfen ihrer verschwundenen Mutter treten und Büchersucherin werden. Doch dafür muss sie erst den Antiquar Raban Krull davon überzeugen, dass er sie als dritten Lehrling aufnimmt. Dank der Hilfe Gullivers gelingt ihr das bald und dann erfährt sie auch noch, dass ihre Mutter ihr Leben nicht im Buchlabyrinth verlor, sondern dass sie bis heute in den Spiegelgängen gefangen ist. Minna setzt alles daran, um ihre Mutter zu befreien, dafür muss sie ein legendäres Buch aufspüren und gerät selbst in ein lebensgefährliches Spiel.

Das Buch der Verlorenen von Alina Metz ist der erste Teil der Tinte, Staub und Schatten Dilogie.

Der Einstieg fiel durch einen tollen Schreibstil sehr leicht und bis zum Ende hält die Geschichte durch viele Wendungen die Spannung hoch. Die erschaffene Welt mit ihren Gefahren und ganz eigenen Lebewesen war schön dargestellt. Besonders gefallen hat mir die Einbindung des androgynen Jaschas, die nicht gezwungen wirkte, sondern eine Selbstverständlichkeit ausstrahlte, wie ich es mir öfter wünschen würde!

Einzige kleinere Kritikpunkte sind für mich das Alter der Protagonistin - Minna ist sechzehn und doch wirkt sie durch ihre Handlungen, Gestiken und Gedanken auf mich eher wie eine Elf-, Zwölfjährige - und die teilweise nur oberflächlich behandelten Themen - die Ausbildung zur Büchersucherin erschien auf den ersten Seiten ein wesentlicher Bestandteil des Buches zu werden und war dann doch nur eine Nebensächlichkeit.

Das sind aber nur kleine Kritikpunkte und das Ende lässt mich gespannt auf den nächsten Teil blicken, auch in der Hoffnung die Welt noch etwas tiefgründiger kennenzulernen.

Bewertung vom 16.02.2025
Dunkle Momente
Hoven, Elisa

Dunkle Momente


ausgezeichnet

Grauzonen

Eva Herbergen hat als Strafverteidigerin schon viele Menschen vor ihrer Strafe bewahrt, doch manche Fälle lassen sie auch Jahre später nicht los. Eva berichtet von neun Fällen, in denen die Grenze zwischen Gerechtigkeit und Recht verschwimmt und das moralische Dilemmata zum Vorschein kommt.

Dunkle Momente von Elisa Hoven ist ein fiktionaler Roman, dessen Inspirationen sich in der Realität finden, sodass einem die Ähnlichkeit zu wahren Fällen durchaus auffallen kann. Doch die fiktionalen Erweiterungen sind auffällig und sorgen für spannende Gedankengänge, denn die Autorin erschafft Grauzonen und zeigt, wie schnell sich die Meinung ändern kann und wie wenig es benötigt, um das Bild nicht mehr nur ‚schwarz‘ oder ‚weiß‘ zu sehen.

Neben diesen moralischen Fragen, die sich ganz automatisch aufwerfen, bekommt man durch Dunkle Momente auch einen Einblick in das Rechtswesen und in die Arbeit einer Strafverteidigerin. Eva Herbergen ist eine durchaus sympathische Protagonistin, deren Handlungen ich nachvollziehen, wenn auch nicht immer gutheißen - aber genau hier kommen wieder die moralischen Dilemmata ins Spiel - konnte.

Jeder der neun Fälle ist in sich abgeschlossen, der letzte Fall ist jedoch derjenige, der den Spannungsbogen hoch hält, da er immer wieder angesprochen wird. Wobei ich auch ohne diese Erwähnungen einen Sog verspürt habe, der mich das Buch innerhalb kürzester Zeit durchlesen ließ.

Dunkle Momente hat mich komplett überzeugt und ist ein Buch, das mich sicherlich gedanklich noch einige Zeit begleiten wird!

Bewertung vom 10.02.2025
Auf den Spuren des Schattensuchers / Royal Institute of Magic Bd.2
Kloss, Victor

Auf den Spuren des Schattensuchers / Royal Institute of Magic Bd.2


ausgezeichnet

Die Schattensucher

Für Ben Greenwood und seinen Freund Charlie beginnt die Ausbildung am Royal Institute of Magic. Eigentlich haben die beiden 50 Tage Zeit bis ihre erste Prüfung ansteht, doch bereits am ersten Tag wird Ben von einem Dunkelelfen angegriffen und entgeht nur knapp dem Schwert. Galt der Angriff Ben oder hat er es auf die magische Rüstung Elizabeths, die auch Ben weiterhin sucht, abgesehen?

Auf den Spuren des Schattensuchers von Victor Kloss ist der zweite Teil der Royal Institute of Magic Reihe. Nachdem zwischen dem Lesen des ersten und zweiten Bands einige Wochen liegen, habe ich mich mit dem Anfang sehr schwer getan und musste erstmal wieder in die Geschichte reinfinden.

Dort angekommen empfand ich die Ausbildung, die Ben und Charlie am Institute aufnehmen aber sehr interessant erzählt und durch einen bildhaften Schreibstil kann man sich die beschriebene Welt sehr gut vorstellen. Besonders gefallen hat mir auch die Entwicklung Charlies, wohingegen ich die weiteren Mitschüler:innen eher schwach gezeichnet empfand.

Die Geschichte weist einige Höhepunkte und Spannungselemente auf, was das Lesen leicht macht und für spaßige Lesestunden sorgt. Einzige Kritik ist, dass ich ein paar Szenen nicht schlüssig fand und mir Auflösungen fehlten, dennoch freue ich mich schon jetzt auf den dritten Band.

Bewertung vom 09.02.2025
52 wilde Fermente
Goertz, Alexis;Grube, Jonas

52 wilde Fermente


sehr gut

Wissenswertes über Fermente

52 wilde Fermente von Alexis Goertz und Jonas Grube verschafft einen guten Überblick über das Thema Fermentieren. Die erste Hälfte des Buchs stellt einen ausführlichen Bericht über die Kultur des Fermentieren dar und zeigt die wesentlichen Grundtechniken des Fermentierens auf.

Die zweite Hälfte des Buchs beschäftigt sich dann mit den 52 besonderen Rezepten, vom Apfel bis zum Waldmeister, sind viele gewöhnliche, aber auch ungewöhnliche Produkte dabei. Die 52 Rezepte richten sich nach den 52 Kalenderwochen, sodass jede Woche ein jahreszeittypisches Produkt vorgestellt und verarbeitet wird.

Auch durch die Beachtung der Jahreszeiten wirkt die Auswahl der Produkte sehr vielfältig, sodass verschiedene Geschmäcker getroffen werden und dadurch für jeden, der Interesse an fermentieren Lebensmitteln hat, was dabei sein kann. Die wenigen Fermente, die ich bisher getestet habe, ließen sich gut durch die Anweisungen herstellen und boten einen interessanten Geschmack.

Etwas umständlich fand ich die abstrakten Zeichnungen der Produkte, zwar befindet sich am Ende des Buches ein botanischer Überblick, den hätte ich mir jedoch bei den Rezepten gewünscht, denn bei unbekannten Produkten, waren auch die Zeichnungen nicht hilfreich.

Bewertung vom 08.02.2025
Das Leben fing im Sommer an
Kramer, Christoph

Das Leben fing im Sommer an


sehr gut

Sommer 2006

Sommer 2006, der 15-jährige Chris will nicht nur Fußballprofi werden, sondern endlich zu den coolen Kids gehören. Chris ist auf der Suche nach sich selbst, aber auch nach dem ersten Kuss und der ersten großen Liebe und ausgerechnet Debbie, das schönste Mädchen der Schule, schenkt ihm plötzlich Interesse. Es beginnt eine emotionale Reise, bei der seine Freunde Salvo und Johnny immer an seiner Seite sind und auf einem nächtlichen Roadtrip mit Johnny, wird Chris vieles bewusst.

Das Leben fing im Sommer an ist ein Coming-of-Age-Roman des Fußballweltmeisters Chris Kramer. Zu Beginn des Romans werden alle Handlungen und Personen als frei erfunden angekündigt, der Protagonist ‚Chris Kramer‘, sein (fußballerische) Werdegang und auch das Gefühl einer authentischen Geschichte vermitteln dennoch das Gefühl, dass es sich hier um einen Roman mit autographischen Zügen des Autors handelt. Dieses Gefühl wird am Ende zudem durch die Danksagung bestätigt, weswegen ich die Ankündigung zu Beginn des Buchs etwas unglücklich finde, denn dadurch fand ich es lange merkwürdig, dass der Protagonist Chris Kramer heißt.

Chris Kramers Schreibstil wirkte authentisch und hat mich komplett in die Gefühlswelt des 15-jährigen Chris geworfen, die seine Ängste und Wünsche gut transportiert haben. Man spürte förmlich, wie Chris mit sich und seinem Sein in der Welt noch zu kämpfen hatte und wie er sich finden musste. Freundschaft und die erste Liebe sind ein großes Thema, Fußball nur eine kleine Nebensache und das obwohl sie doch einen großen Teil in Chris’ Leben einnahm, denn er hatte den Wunsch Fußballprofi zu werden. Da sich da Buch (größtenteils) jedoch nur auf drei Tage beschränkt und der Fokus eben nicht auf dem Fußball lag, hätte eine größere Erwähnung auch keinen wirklichen Platz gefunden, weswegen ich die Gewichtung durchaus nachvollziehen kann.

Besonders gefallen hat mir die Danksagung, die dem Roman - durch die erwähnten Parallelen - eine höhere Gewichtung gaben und dadurch alles nochmal persönlicher wurde.

Bewertung vom 07.02.2025
Neun Tage Wunder
Moninger, Kristina

Neun Tage Wunder


weniger gut

Mücken, die zu Elefanten werden.

Anni ist sich sicher, dass sie in ihrem Nachmieter Lukas die Liebe ihres Lebens gefunden hat. Doch neun Tage später erkennt sie eine Wahrheit, die eine gemeinsame Zukunft unmöglich macht und Anni verlässt nicht nur ihre alte Wohnung, sondern auch ihre Liebe des Lebens.

Zehn Jahre später ist Anni mit dem bekannten Schriftsteller Ben zusammen und lebt mittlerweile nicht mehr in München, sondern in Glückstadt. Gemeinsam mit Ben, seiner Tochter Lena und ihren Familienhund Fieps. Doch dann holt ihre Vergangenheit sie ein, denn Ben trifft auf Lukas und kommt Annis Geheimnissen verdammt nah.

Ich habe mich sehr auf Neun Tage Wunder von Kristina Moninger gefreut, da ich die Breaking-Waves-Reihe der Autorin geliebt und innerhalb kürzester Zeit verschlungen habe. Doch leider kam ich nur sehr schwer in das Buch rein und konnte mit den Protagonisten keine richtige Beziehung aufbauen. Anni ging mir phasenweise sehr auf die Nerven, weil sie durch ihr Verhalten aus Mücken einen Elefanten macht und vieles mit ein bisschen Kommunikation schnell aus der Welt geschafft wäre. Ben und Lukas waren größtenteils hingegen liebenswert gestaltete Charaktere, wenngleich auch hier einige Aussagen seltsam waren. Diese Konstellation hat für mich jedoch auch dazu geführt, dass ich nicht unbedingt das Ende erreichen wollte, denn ein ‚Happy End‘ schien hier unmöglich.

Für mich war allerdings das größte Problem, dass ich die ganze Zeit das Gefühl hatte, dass ein ‚dunkler Schleier‘ über der Geschichte liegt. Möglicherweise einmal wegen des Wissens, dass ein ‚netter Kerl‘ am Ende nicht unbedingt glücklich sein wird, aber auch weil Lügen und Geheimnisse dauerpräsent waren und mir in diesem Maße - und wegen unnötigen Dingen - zu viel wurde. Besonders Maren war als Charakter anstrengend, nahm allerdings sehr viel Platz ein und am Ende wird ihre Geschichte leider auch nicht gänzlich aufgelöst.

Lena, Bens Tochter, war ein Lichtblick. Den Humor, den sie (in Kombination mit Ben und Anni) reingebracht hat, war ab und an wirklich erfrischend, wenngleich er aufgrund des ‚dunklen Schleiers‘ leider nicht häufig die Wirkung entfalten konnte.

Ich war kurz davor das Buch abzubrechen, allerdings hat mich brennend interessiert, wie es enden würde und das Ende hat noch einmal eine schöne Seite Bens gezeigt, die mir sehr gefiel und aufzeigt, was Liebe bedeutet. Die Auflösung des Neun Tage Wunders war passend für Anni, aber leider nur zum Kopfschütteln.

Bewertung vom 03.02.2025
P. S. I Hate You - Auf dem schmalen Grat zwischen Hass und Liebe
Marchetti, Donna

P. S. I Hate You - Auf dem schmalen Grat zwischen Hass und Liebe


weniger gut

Brieffeinde

Naomi und Luca führen seit über zehn Jahren eine Brieffeindschaft, doch seit zwei Jahren ist Ruhe. Bis Naomi einen gemeinen Brief auf ihren Schreibtisch im Radiosender vorfindet und sofort weiß, dass dieser nur von Luca kommen kann. Eine Antwort wird schwierig, denn der Brief hat keinen Absender und ihr letzter Brief an Luca konnte nicht zugestellt werden. Aber dieses Mal möchte Naomi alles mögliche tun, damit Luca nicht das letzte Wort hat.

P. S. I hate you von Donna Marchetti klang nach einer RomCom, die mit Humor die Brieffeindschaft der beiden Protagonisten darstellt. Umso ernüchternder waren dann bereits die ersten Kapitel, die zwar eine - für mich nicht nachvollziehbare - Begründung für die fiesen Worte darlegten, aber die Worte der damaligen Fünftklässler waren mir viel zu krass, sodass mir bereits dadurch der mögliche Witz hinter dieser Brieffeindschaft verloren ging. Das konnten dann auch die weiteren Seiten nicht retten, im Gegenteil. Der Plottwist, der für mich nicht überraschend kam, war furchtbar und hat erneut dafür gesorgt, dass ich die Gefühle zwischen Naomi und Luca nicht nachvollziehen konnte.

Einzig positiv ist, dass man zwischenzeitlich mehr über Luca und seine Verhaltensweisen erfährt und alles besser einordnen kann. Dennoch sind insgesamt von Luca und Naomi zu viele Handlungen in diesem Buch, die ich persönlich schrecklich finde und weswegen die Geschichte mich leider nicht (positiv) emotional abholen konnte.