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La Calavera Catrina

Bewertungen

Insgesamt 47 Bewertungen
Bewertung vom 24.03.2025
Raus in die Natur! Alles, was du über Camping, Wandern und Backpacking wissen musst
Tazz, Iron;Stanev, Martin

Raus in die Natur! Alles, was du über Camping, Wandern und Backpacking wissen musst


ausgezeichnet

In dieses Sachbilderbuch für Kinder ab 5 Jahren erfährt man Grundlegendes, was man über Camping, Wandern und Backpacking wissen sollte. Zwanzig unterschiedliche Gelände und Klimata werden auf einer Doppelseite gezeigt. Dazu wird kurz erwähnt, welche Tiere und Pflanzen man dort entdecken kann und wann sich ein Besuch lohnt. Die Illustrationen nehmen viel Platz ein und sind stimmungsvoll, sodass man direkt Lust bekommt, raus zu gehen. Dazwischen gibt es im Wechsel immer eine Seite voller praktischer Informationen. Für Kinder ist das anschaulich und spannend aufbereitet. Sie lernen, wie lebenswichtig Wasser auf Wanderungen ist, was sie tun können, wenn sie sich verirrt haben oder einem Tier begegnen und welches Essen zum Mitnehmen sich am besten eignet. Auf Umsicht und eine gute Vorbereitung wird viel Wert gelegt. Die Natur zu erhalten, um sie weiterhin zu genießen, ist ein wichtige Botschaft dieses Buches. Beispielsweise die Klo-Ausrüstung aus der Anleitung für das kleine und große Geschäft haben wohl die wenigsten dabei, wenn man an die benutzen Taschentücher am Wegesrand denkt. Oder das richtige Verhalten bei Gewitter. Hier können auch manche Erwachsene noch dazulernen. Die zehn Grundsätze für einen respektvollen Umgang mit der Natur gehören zu den Grundlagen, ebenso wie die sieben Dinge, die immer zur Grundausrüstung gehören sollten, wenn wir uns in die Natur aufmachen. Besonders schön fand ich auch die Doppelseite zum Thema Achtsamkeit und was man einmal ausprobieren kann.

Man merkt dem Buch natürlich die amerikanische Note an, schließlich verfügt die USA über eine Vielzahl von Nationalparks und unterschiedlichsten Landschaften, wo auch andere Bedingungen herrschen. Mir hat diese Mischung aus Inspiration und Wissensvermittlung aber gerade deshalb gefallen, denn es zeigt die Vielfalt der Landschaften, die auf ganz unterschiedliche Art den Körper und Geist fordert.

Man merkt, dass der Autor Iron Tazz das Wandern liebt. Das wird auch bei seinem Schlussappell deutlich. Seine zehnjährige Erfahrung zeigt sich bei einigen Tipps, die auf Erfahrung beruhen. Die Faszination von Abenteuern in der freien Natur ist greifbar und macht Lust auf Backpacken und Campen. Mit diesem Buch ist ein toller Anfang gemacht, um Abenteuer im Freien zu erleben. Außerdem ist die Gestaltung sehr schön und das Format groß. Lädt zum gemeinsamen Lesen ein.

Bewertung vom 13.03.2025
Wiedersehen mit mir selbst zwischen Pizza und Aperol
Pignitter, Melanie

Wiedersehen mit mir selbst zwischen Pizza und Aperol


gut

Die 38-jährige Eva muss gerade einige ungeplante Veränderungen in ihrem Leben durchstehen. Ihr Freund hat sie verlassen und sie wurde gekündigt. Ihr Selbstwert ist im Keller. Doch bevor sie beruflich wieder Fuß fassen kann, muss sie ihren Kopf freibekommen und fährt mit Berta nach Italien, einem alten VW-Bus, den sie gerade geerbt hat. Dabei entpuppt sich Berta zu einem beratendem Wahrsager-Bus, der Eva bei ihren heilsamen Selbstgesprächen behilflich ist. Sie ist zum ersten Mal allein auf Reisen und begegnet Menschen, die ihr Ratschläge geben und die sie herausfordern, über sich hinaus zu wachsen. Dazu gehören Erfolge wie Rückschläge.

Durch die Ich-Perspektive ist man Eva und ihrer persönlichen Entwicklung ganz nah. An einigen Stellen habe ich mich selbst erkannt und die stimmten mich besonders nachdenklich. Als Ratgeber-Junkie ist Eva in Selbstreflexionsfragen geschult und nutzt verschiedene Tools. Sie schreibt Tagebuch und ein Journal, verwendet Affirmationen und an jedem Ende der dreiundzwanzig Kapitel findet sich eine passende Affirmation. Optimistisches Denken und der Satz „Ich schaffte das!“ gehört mit immer mehr Übung bald zu ihrem festen Repertoire. Diese Entwicklung mitzuerleben, war stellenweise interessant und wertvoll, aber die Handlung konnte mich nicht mitreißen. Sie ist gespickt von konstruierten Zufällen, Klischees und einer großen Fülle an Impulsen und Ratschlägen, während mir die Atmosphäre und das Drumherum einfach zu kurz kam. Die dreiundzwanzig Illustrationen zu jedem Kapitelanfang bieten eine stimmungsvolle Abwechslung, aber in der Geschichte hat mir das gefehlt. Schade fand ich die unnötige Schleichwerbung durch Markennennung und ich war auch enttäuscht, über die Verherrlichung von Alkohol, die man aber schon bei dem Buchtitel hätte vermuten können. Eva hat immer einen kleinen Flachmann mit Aperol in der Handtasche und ihr Konsum wird mehrfach aufgegriffen, fast schon zu ihrem Markenzeichen erhoben und verharmlost. Das finde ich schwierig, denn sie macht keine leichte Zeit durch, trinkt also nicht nur aus Genuss, wie auch angedeutet wird, und trotzdem kommt das nie zur Sprache.

Insgesamt bin ich leider sehr zwiegespalten, weil es trotzdem angenehm zu lesen war und Eva großes Identifikationspotenzial besitzt, weshalb man wirklich etwas für sich mitnehmen kann. Schlussendlich würde ich es nicht empfehlen, bereue aber nicht, es gelesen zu haben.

Bewertung vom 12.03.2025
Der Gott des Waldes
Moore, Liz

Der Gott des Waldes


ausgezeichnet

„Die dringendste Frage ist, wo Barbara Van Laar steckt und ob sie wohlauf ist.“

Liz Moore erzählt diesen spannenden Roman in sieben Teilen aus der Sicht mehrerer Personen in unterschiedlichen Zeiteben. Dabei geht es hauptsächlich um das Verschwinden der dreizehnjährigen Barbara im August 1975 und der Ankunft der Ferienkinder im Sommercamp in der amerikanischen Wildnis zwei Monate zuvor.
Es ist bereits der zweite Vermisstenfall in diesen Wäldern, denn vierzehn Jahre zuvor verschwand Barbaras Bruder. Dabei wird nicht, wie man annehmen könnte, aus wenigen nahen Perspektive erzählt, sondern aus der Sicht eines Kindes im Camp oder einer Betreuerin, die ihre ganz eigenen Heimlichkeiten und Probleme haben. Eine wichtige Rolle spielt Alice, die Mutter der vermissten Kinder, die sich wie ein roter Faden durch Vergangenheit und Gegenwart zieht. Ihre Geschichte beginnt 1950er, als sie jung in die reiche Familie Van Laar, der das Camp und die umliegenden Wälder gehören, einheiratet und mit ihrem Mann Peter einen Sohn bekommt, der diesen Vermögen erben soll. Dabei sind die familiären Verstrickungen sehr aufschlussreich. Judy ist Kriminalpolizistin und hilft den State Troopers bei der Suche nach Barbara. Ihre Sicht der Dinge zeigt die Ermittlungen, das aufspüren der Lügen und das entlocken der Wahrheit.

Die Auswahl der überwiegend weiblichen Figuren, ist gut gelungen. Ich fand es reizvoll, mehr über sie zu erfahren und folgte begierig den Hinweisen, um mich dann unweigerlich zu fragen, ob die Fälle zusammengehören. Mit dem Ausbruch eines Straftäters steigt die Spannung dann weiter an.

«Der Gott des Waldes» erzählt von Freundschaft, Selbstbestimmung, Überleben und all den Schicksalen, die sich um eine Katastrophe versammeln und von ihnen berührt werden. Liz Moore konnte mich fesseln, überraschen und begeistern. Die fast 600 Seiten vergehen wie im Flug und es macht Spaß, zu spekulieren und die Komplexität wirken zu lassen. Eine meisterhaft geschriebene Mischung aus Drama, Familiengeschichte und Kriminalfall, die mit einem naturnahen Setting überzeugt.

Für mich ein Lesehighlight.

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 12.03.2025
Der Gesang der Seeschwalben / Die Bücherfrauen von Listland Bd.1
Engelmann, Gabriella

Der Gesang der Seeschwalben / Die Bücherfrauen von Listland Bd.1


ausgezeichnet

«Der Gesang der Seeschwalben» erzählt auf zwei Zeitebenen von den Bücherfrauen von Listland. Ein sehr berührendes Buch, was mich völlig einnehmen konnte, so einfühlsam und atmosphärisch ist es geschrieben. Ab 1937 geht es um das Inselmädchen Lene, wie sie Marten kennenlernt und wie sich daraufhin ihr Leben verändert. Die Gegenwart erzählt von der 55-jährigen Journalistin Anna aus der Ich-Perspektive, die für einen Beitrag über Bücherfrauen über die 85-jährige Fenja Lorenzen anreist. Im Haus angekommen trifft sie nur auf deren Tochter Elisa, die nicht weiß, wo ihre Mutter hingegangen ist. Durch einen Sturm und zerstörte Buchschätze wird Anna mit einem Familiengeheimnis konfrontiert und macht sich auf die Suche nach Fenja.

Ich mochte dieses geheimnisvolle Familiendrama sehr, wegen der
der kleinen heilen Welt aus Büchern, Tee und purer Insel-Idylle zum Abschalten, inmitten von Krieg, Verlust und Ungewissheit. Es gibt zahlreiche literarische Anspielungen und kluge Weisheiten, die inspirieren und vergessen lassen, dass es sich um eine fiktive Geschichte handelt. Für Lene sind Bücher „ein Lebenselixier und Luxus von unschätzbarem Wert.“
Die Frauen in diesem Roman sind klug, aber ebenso geprägt von der nicht aufgearbeiteten Vergangenheit und dem Aufrechterhalten aus Verdrängung und Schweigen. Elisa hat kein inniges Verhältnis zu ihrer verschlossenen Mutter, während auf Anna der berufliche Druck lastet, während ihr zeitaufwendige Nachforschungen bevorstünden, sollte sie das Familiengeheimnis der Lorenzens entschlüsseln. Die Romanhandlung wird weitgehend abgeschlossen und trotzdem gibt es noch Fenjas Schwester Martje und ihr rätselhaftes Verschwinden. Ich bin sehr neugierig auf die Fortsetzung, ein Wiedersehen mit allen Figuren und möchte wissen, wie es mit Anna weitergeht.

Bewertung vom 12.03.2025
Self Care - sei gut zu dir
Hubbertz-Josat, Prof. Dr. Sabine;Wick, Prof. Dr. Katharina

Self Care - sei gut zu dir


ausgezeichnet

«Self Care – sei gut zu dir» behandelt in allen Facetten das Thema Selbstfürsorge. Ich habe durch diesen Ratgeber einiges über mich dazugelernt. Ich weiß jetzt, worum es bei Selbstfürsorge im Kern wirklich geht und welche Warnzeichnen ich lieber nicht ignorieren sollte. Ich habe sogar erfahren, warum es mir schwer fällt, selbstfürsorglich zu sein.

Mal bleibt es oberflächlich, mal geht es mehr in die Tiefe. Die Mischung aus Theorie und Praxis ist ausgewogen und es konzentriert sich darauf, das Gelernte auch anzuwenden. Dabei hat mir besonders gefallen, dass der Schreibstil prägnant ist und durchweg motivierend bleibt. Es hat mir geholfen, ein paar Ziele festzulegen und dabei nicht in Stress zu verfallen. „Eigentlich tut Selbstfürsorge gut. Falsch verstanden oder zu rigoros umgesetzt, kann sie jedoch zum Stressfaktor werden.“

Es geht natürlich um die Grundlagen, die jeder kennt, und die werden definiert und klassisch abgehandelt, und anhand der Fülle sind auch immer wieder bekannte Impulse dabei, die der Auffrischung dienen. Beispielsweise wird nicht nur empfohlen, tagsüber Pausen zu machen, sondern auch kurz und knapp erklärt, warum und welche Vorteile das bringt. Dazu werden eine Vielzahl an Bewältigungsstrategien und Anregungen angeboten.

Fazit: Es gibt zu allen wichtigen Bereichen verständliches Wissen und Inspiration. Ich würde den Ratgeber allen empfehlen, die bemerken, dass sie zu wenig fürsorglich zu sich selbst sind oder allen, die in die Optimierungsfalle getappt sind und zwanghaft Selbstfürsorge betreiben. Dieses Buch zeigt einen gesunden Weg auf, denn «Selbstfürsorge ist kein „Projekt“, sondern der Schlüssel zu mehr Wohlbefinden und Gesundheit».

Bewertung vom 12.03.2025
Die Kammer
Dean, Will

Die Kammer


ausgezeichnet

«Die Kammer» ist ein beklemmender Psychothriller in außergewöhnlicher Location. Lebensbedrohliche sechsstündige Tauchgänge mehr als hundert Meter und dem Meeresspiegel. Hier müssen sich die sechs Tiefseetaucher ganz auf ihre Ausbildung, ihre Kollegen und die Ausrüstung verlassen. „Gerät man in Panik, hat man schon verloren.“ Einen Monat lang sollen sie in einer engen Kammer leben - fünf Männer und eine Frau, was eine extreme Seltenheit in diesem Job darstellt. Deswegen ist es auch interessant, dass Ellen aus ihrer Perspektive alles dokumentiert. Die zweifache Mutter und Ehefrau hat eine ungewöhnliche Berufswahl getroffen, weshalb auch Schuldgefühle gegenüber ihre Familie nicht ausbleiben, sich dieser Gefahr auszusetzen. Dann passiert das Unfassbare: es kommt zu einem Todesfall und drastischen Maßnahmen. Dann beginnt der Albtraum, denn niemand kann die Kammer verlassen und es bleibt nicht bei einem Totem. Dass es ausschließlich aus Ellens Sichtweise erzählt wird, macht es sehr nervenaufreibend, denn sie vermittelt nicht nur eindrücklich, welche enormen Herausforderungen ihre Arbeit mit sich bringt, sondern auch wie beängstigend das Gefühl ist, wenn man keine Kontrolle mehr hat, weil ihr Leben von der Crew abhängt, die eigentlich ihr Überleben sichern soll, der sie jetzt misstrauen und ausgeliefert sind. Mit ihr ist man den Ängsten und Sorgen ganz nah, sitzt in diesem Kammerspiel fest, während gar nicht so viel passiert, außer Kopfkino und Gespräche. Der dunkle Twist kam überraschend und baute ordentlich Spannung auf. Insgesamt war es mir aber zu langatmig und ich fühlte mich selbst unangenehm in der Kammer gefangen. Die Auflösung war dann unbefriedigend, was meinen Lesegenuss zusätzlich gedämpft hat.

Bewertung vom 12.03.2025
Mein wunderbarer Cottage-Garten
Groeningen, Isabelle van

Mein wunderbarer Cottage-Garten


ausgezeichnet

Isabelle Van Groeningen wohnte einst inmitten der schönsten Gärten Großbritanniens. Fünfzehn Jahre verbrachte sie mit ihrer Lebensgefährtin Gabrielle in Coleshill im Einklang mit der Natur und erschuf sich den eigenen Gartentraum. Ihr damaliger Cottage-Garten dient als Inspiration und zeigt mit vielen Fotografien, wie sie ihn gestaltet und worauf sie geachtet hat. Da kommt einiges zusammen und ich habe es sehr genossen, beim Lesen von meinem eigenen Cottage-Garten zu träumen und die zahlreichen Tipps aufzusaugen. Die Art der Dokumentation mit all dem Hintergrundwissen zum Gartenbau zwischen Tradition und Moderne, dem angenehmen Schreibstil und den zarten Illustrationen, hat genau meinen Geschmack getroffen. Der Blick in die Vergangenheit und die persönliche Note haben mir besonders gefallen.

Die ausklappbare Karte im Vorsatz ist ein Highlight. Hier ist der gesamte Garten aus der Vogelperspektive illustriert und beschriftet abgebildet. Die verschiedenen Gartenbereiche werden dann im Buch in vier Teilen näher betrachtet, sowie der Umgang mit Ressourcen, Tieren und Pflanzen. Ob Kräuter, blühende Pflanzen, Obst, Gemüse oder Tiere, es geht darum, im Einklang mit der Natur zu leben und sich vorstellen zu können, wie das umsetzbar ist.

Ich würde das Buch allen empfehlen, die sich gern in romantische Gärten träumen, die blumenreich und funktionell sind und nach Inspiration für die Umsetzung im eigenen Garten suchen. Ein wunderschönes Buch, bei dem sich der Kauf lohnt.

Bewertung vom 12.03.2025
Die Spurenfinder und das Drachenzepter / Der Spurenfinder Bd.2
Kling, Marc-Uwe;Kling, Johanna;Kling, Luise

Die Spurenfinder und das Drachenzepter / Der Spurenfinder Bd.2


ausgezeichnet

Familie Kling hat nachgelegt und der zweite Band ist ebenso amüsant, unterhaltsam und fantastisch wie sein Vorgänger. «Die Spurenfinder und das Drachenzepter» ist lebendig geschrieben und so kommt der Humor besonders in den zahlreichen Gesprächen und dem zänkischen Miteinander wieder prima zum tragen.

Nachdem der Spurenfinder Elos und seine Kinder Ada und Naru sich bei der Mordaufklärung in Friedhofen und den verlorenen Provinzen einen Namen gemacht haben, richtet sich der König bei einem Diebstahl an ihre Expertise. Das legendäre Drachenzepter wurde aus der Schatzkammer gestohlen. Also reisen die Drei in die Hauptstadt Iriandria, um den Fall aufzuklären. Dann folgt schon die erste Überraschung, denn sie sind nicht die einzigen Spurensucher und ein Abenteuer nimmt seinen Anfang.

Im Vor- und Nachsatz findet man jeweils eine Karte und im Buch sind wieder schöne Schwarz-Weiß-Zeichnungen von Bernd Kissel. Zusammen mit dem Lesebändchen gefällt mir die ganze Aufmachung ausgesprochen gut und passt zum ersten Band der Reihe.

Erneut konnte mich die ausgewogene Mischung aus kreativer Fantasie, ausgefallener Figuren, detektivischem Gespür und Comedy begeistern. Es wird lecker, lustig, gemütlich, gesellig, freundschaftlich, verschwörerisch und abenteuerlich in Iriandria. Ich habe mitgefiebert, gerätselt und jede Seite genossen. Darum ist meine Freude groß, dass es einen dritten Band geben wird, in der Familie von Bergen wieder ermittelt. Ein großer Lesespaß, den ich nur empfehlen kann.

Bewertung vom 11.03.2025
Der Sternenstaubdieb
Abdullah, Chelsea

Der Sternenstaubdieb


sehr gut

Nicht nur die vier eigebauten Geschichten verströmen Tausendundeine Nacht-Vibes, sondern auch das detailreich beschriebenen Setting bietet die besten Vorraussetzungen, um tief in diese Welt einzutauchen, in der alles möglich scheint. Erzählt wird in der dritten Person aus den drei Perspektiven der Mitternachtshändlerin Loulie, Prinz Mazen und der Diebin Aisha.

«Der Sternenstaubdieb» ist der Auftakt der Sandsea Chronicles - Trilogie und das spürt man besonders, wenn sich die Handlung zieht, weil die Beschreibungen überhand nehmen und die Charaktere erst eingeführt werden müssen, bevor sich die Gruppe in das gefährliche Abenteuer stürzt, um die magische Lampe zu finden. Dafür nimmt sich Chelsea Abdullah die Zeit, allerdings einladend verpackt, denn insgesamt macht der Cliffhanger und die Idee des Buches schon Lust auf mehr. Ich mochte den auflockernden Humor von Loulies treuem Dschinn-Gefährten Qadir und das stimmungsvolle Worldbuilding.
Insgesamt eine magische Erzählung und ich hoffe, dass die Fortsetzung mit mehr Spannung überzeugen wird.

Bewertung vom 11.03.2025
Middletide - Was die Gezeiten verbergen
Crouch, Sarah

Middletide - Was die Gezeiten verbergen


gut

Elijah kehrt in die kleine Küstenstadt Point Orchards zurück. Dort ist er aufgewachsen, dort lebt seine Jugendliebe Nakita im Reservat und dort starb vor ein paar Jahren sein Vater, der seinen Schriftstellertraum nie ernst nahm. In deren abgelegenem Haus lebt nun Elijah. Ein Handlungsstrang erzählt von dieser Wiederkehr, von Elijahs Roman, den kaum jemand lesen wollte, nachdem dieser zerrissen wurde, und von Reue, weil er Nakita für einen Traum zurückließ, der nun zerplatzt ist. Ein weiterer Handlungsstrang zeichnet 1994 eine düstere Zukunft, als die Ärztin Erin Landry tot aufgefunden wird. Für Sheriff Godbout ist der Mörder gefunden, als alle Indizien auf Elijah deuten und ihm Elijah Debüt „Middletide“ den entscheidenden Hinweis gibt. Wie Elijah Erin in diesen Fall verwickelt ist, ist die treibende Frage, während Rückblicke die Entwicklung von Elijah beschreiben, erste Puzzleteile sich einfügen und man mitfiebert, ob die Liebe zu Nakita überhaupt noch eine Chance hat.

Es ist vor allem eine seichte Liebesgeschichte, die zum Verweilen einlädt und ein Krimi, der sich immer weiter zuspitzt, über weite Strecken aber keine Spannung aufkommen lässt, und mit einer Wendung überraschen will, die bei genauer Betrachtung unglaubwürdig erscheint. Die Zeitsprünge sind durchaus raffiniert, aber zu sprunghaft und ich hätte mir manchmal eine andere Erzählweise und mehrere Perspektiven gewünscht.
Ingesamt war ich enttäuscht von dem Roman. Es gibt grobe Überschneidungen (Natur, Liebe, Krimi), die den Vergleich mit «Der Gesang der Flusskrebse» rechtfertigen, aber letztlich habe ich viele Elemente, die diesen Roman so großartig machen, in «Middletide - Was die Gezeiten verbergen» vermisst.