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Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
S.L.
Wohnort: 
Berlin

Bewertungen

Insgesamt 1040 Bewertungen
Bewertung vom 14.11.2024
The Killer Profile
Fields, Helen

The Killer Profile


sehr gut

Psycho
Ein horrormäßiger Anfang, ein brutaler Mord.
Szenenwechsel: Midnight erstellt Profile von Studien- oder Jobbewerbern. Ein normaler Job, bis ein sehr merkwürdiges Ergebnis aufploppt. Ein potenzieller Mörder könnte dahinter stecken. Der ahnt, dass er schon fast enttarnt wurde. Er geht auf die Suche …
Sehr spannendes Szenario. Helen Fields erzählt abwechselnd aus Midnights Sicht und der des Mannes mit einem Profil K wie Killer.
Seine Taten werden natürlich von der Polizei untersucht, allerdings tappen sie auf der Tätersuche im Dunklen. Er selbst geht seinen Fantasien nach, macht genaue Pläne. Seine Taten werden detailliert beschrieben, schon die Vorbereitungen sind grausam.
Rein zufällig (?) bekommt Midnight näheren Kontakt zum ermittelnden Kommissar Ruskin, einem engagierten Beamten.
Langsam, aber sicher steuert die Handlung auf einen makabren Höhepunkt zu. Kann der Killer gestoppt werden?
Der Spannungsbogen wird konstant gehalten, eine sehr interessante Person taucht auf. Connie Woolwine ist einfach klasse!
Die Lösung werde ich natürlich nicht verraten, allerdings hat sie mich schon erschreckt.
Fazit: packender Psycho-Thriller, nimmt immer ganz logisch, aber einer, der für absolut spannende Lektüre sorgt.

Bewertung vom 13.11.2024
Todeskeller. Das Cold-Case-Team Berlin ermittelt (eBook, ePUB)
Stevens, Nica; Suchanek, Andreas

Todeskeller. Das Cold-Case-Team Berlin ermittelt (eBook, ePUB)


sehr gut

Erschreckend
Ein neu gegründetes Cold-Case-Team um Kriminalhauptkommissarin Sophie Steinbach und den aus Frankreich kommenden Ermittler David Martin verfolgt die Spuren in einem Entführungsfall und den Mord an einem Franzosen. Es gibt Verbindungen, die weit in die Vergangenheit führen. Ein selbsternannter Rächer gibt wichtige Hinweise. Ohne diese wäre es wohl mit den Ermittlungen nichts geworden. Obwohl Sophie und ihr Team durch die Welt reisen und wenig Schlaf bekommen, erscheinen manche Schlussfolgerungen zufällig oder weit herbeigeholt. Dennoch haben die Autoren Stevens und Suchane einen spannende Thriller verfasst, der
Schreckliches und menschliche Abgründe offenbart. Unvorstellbar? Leider nein.
Ein Thriller, der Horrorvisionen hinterlässt. Fortsetzung möglich.

Bewertung vom 12.11.2024
Das vergessene Model
Weischenberg, Sibylle

Das vergessene Model


sehr gut

Égoïste
Die Modelwelt ist eine ganz besondere. Schneller Ruhm, Erfolglosigkeit, Stress, Glamour - alles im Übermaß vorhanden. Diese Erfahrung macht auch die von Sibylle Weischenberg beschriebene Carla. Einst erfolgreich, wird sie von einer aufstrebenden Agenturmitarbeiterin wiederentdeckt. Obwohl Carla dieses Leben nicht mehr führen möchte, nimmt sie aus Geldnot den Auftrag an.
Sie ist unsympathisch beschrieben, ich mag diese Person trotz eines Schicksalsschlages nicht. Sie ist unzuverlässig, rücksichtslos und undankbar. Dass andere auf ihre Mitarbeit angewiesen sind - interessiert sie nicht. Sie beansprucht wie selbstverständlich Privilegien, obwohl sie nichts dafür tut. Warum bekommt sie die? Es gibt mehrere Widersprüche.
Die anderen Figuren im Buch sind weitaus sympathischer, natürlich besonders Tom, der Fotograf. Seine einfühlsame und trotzdem erfolgsorientierte Art ist gut beschrieben. Auch das Flair in Monaco wird gut herübergebracht; Champagner, exquisite Kleidung und edle Autos finden sich gehäuft.
Eine interessante Story vor glitzernder Kulisse - angenehm und unterhaltsam zu lesen.

Bewertung vom 11.11.2024
Die Jahre des Aufbruchs / Die Zeit der Frauen Bd.3
Berg, Susanne von

Die Jahre des Aufbruchs / Die Zeit der Frauen Bd.3


gut

Waschmaschinen und Autos
Carl Thiele hat großen Erfolg mit seinen Waschmaschinen, auch wenn diese noch stark verbesserungsbedürftig sind. Neue Pläne hat er auch: Automobile bauen! Seine Frau Katharina unterstützt ihn tatkräftig mit klugen Ideen und kümmert sich auch um die Villa und anderes. Unterstützt wird sie von der jungen Amelie, die sich blitzschnell in den attraktiven Gärtner verliebt.
Susanne von Berg hat sich - wie schon oft- eines Themas angenommen, das den Werdegang einer Erfindung nachvollzieht. Interessant, auch historische Hintergründe werden einbezogen.
Sehr idyllisch geht es zu, alle Personen sind nett, werden idealisiert. Kleine Probleme werden schnell gemeistert, überall Friede, Freude,…. Überraschungen gibt es keine, allen Figuren geht es immer gut ( naja, außer den Waschfrauen, aber auch das klärt sich), das Buch liest sich einfach und glatt.

Bewertung vom 11.11.2024
Das Kind mit den stummen Augen
Rohn, Lena

Das Kind mit den stummen Augen


sehr gut

Verschickungskinder
Der Teeladen läuft nicht. Theresa, ihre Mutter und Tante haben Umsatzprobleme. Die ältere Generation sträubt sich gegen Neuerungen, also geht Theresa einen anderen Weg. Ein Journalist soll einen werbeträchtigen Artikel verfassen. Der möchte die Historie einbringen, das ist verständlich. Nicht verständlich ist, warum er sich so an einem alten Foto, auf dem ein kleines Kind zu sehen ist, festbeißt. Er jagt vehement der Geschichte des kleinen Kindes nach …
Der Leser steigt also in Ingas Trauma ein und erfährt, was es mit dem kleinen Mädchen auf sich hat. Diese Storyline ist interessant und hätte den Umweg über einen übereifrigen und übergriffigen Journalisten nicht gebraucht. Auch Theresas Verhalten ist respektlos.
Dabei sind die geschilderten Ereignisse in Kinderheimen bzw. bei den Kinderkuren so bedeutsam, dass sie stärker ins öffentliche Bewusstsein gerückt werden sollten.
Verschickungskinder wurden mit NS- Methoden betreut. Das ist bewiesen und fürchterlich. Wissen darüber muss dazu führen, dass ein solches Geschehen nicht einmal ansatzweise wiederholt wird und Betroffenen hilft, die Vergangenheit aufzuarbeiten.
Die Vermischung zweier völlig unterschiedlicher Themen mochte ich nicht. Doch der Vergangenheitsteil ist emotional mitnehmend geschrieben und wichtig.

Bewertung vom 09.11.2024
Schlaflos in Seelisberg
Imboden, Blanca

Schlaflos in Seelisberg


sehr gut

Das Oma-Enkelin-Team
Valentina schläft schlecht bis gar nicht. Medikamente will sie nicht nehmen - sie weiß zu viel über ihre Nebenwirkungen. Andere Methoden wirken nicht.
Über ihr Nicht-Schlafen macht sie sich so ihre Gedanken. Diese mäandern wild und witzig durcheinander. Viel Interessantes ist dabei, aber auch Bedenkliches.
Bianca Imboden hat eine unterhaltsame Geschichte mit einigen Twists und viel Verständnis für ihre Heldin verfasst. Ausgesprochen sympathisch. Nicht ganz so sympathisch die erwachsene Tochter Tanja. Enkelin Emily braucht Denkanstöße, die bekommt sie von Oma. Wobei Oma … . Nun, Oma hat keinerlei Geldsorgen und einen liebenden Mann. Alles optimal.
Nebenbei erfährt man viel über die Schweiz und fühlt sich bald heimisch in Valentinas Neuem Zuhause. Auch wenn nicht alles wie geplant abläuft.
Was nicht gefällt: die Avatare der Follower. Sehr manipulativ.
Bis auf einige aufgepfropfte Belehrungen, glückliche Zufälle und Klischees gut und unterhaltsam zu lesen, gemütliche Lektüre.

Bewertung vom 07.11.2024
Mord im Himmelreich
Winkelmann, Andreas

Mord im Himmelreich


ausgezeichnet

Cosy Crime mit Humor
So ein idyllisches Campingleben mit Badesee und exquisitem Kaffee … wäre schön für Kupernikus, einem Mann in den besten Jahren. Es ist ihm nicht vergönnt. Zuerst wird er genötigt, einen Hund von einem SUP zu retten, dann findet er darunter eine Leiche und zu guter Letzt trinkt ihm ein Kommissar den Edel-Kaffee weg.
All das passiert vor dem Herbstfest. „Da kommt so eine Leiche echt ungelegen“, findet Kolki, ehemaliger Müllmann. Ein brasilianischer Finne ist als Beach-Cleaner mit dabei, Hundedame Pinguin macht, was solcherart Vierbeiner eben machen, Kommissar Fass macht gern ein solches auf, Gottesbscheißerle werden aufgetischt, die Luzie-Ralle-Biowaffe taucht auf, der Buschfunk treibt wilde Blüten - Serienmörder und so. Nicht nur himmlisch im Himmelreich.
Andreas Winkelmann beschreibt den Campingurlaub mit Leiche und zugehörigem Mörder ganz entspannt, unterhaltsam und sehr gut lesbar. Auch seine Hauptfiguren Kupernikus und Annabelle zeichnet er gut vorstellbar und vor allem clever und sympathisch.
Cosy Crime kann der Autor also auch! Hat Spaß gemacht, den zu lesen.

Bewertung vom 06.11.2024
Vielleicht hat das Leben Besseres vor
Gesthuysen, Anne

Vielleicht hat das Leben Besseres vor


ausgezeichnet

Nur eine Sekunde
Anna, evangelische Pastorin und Notfallseelsorgerin in einer Gemeinde, hat Probleme: Mutter und Tante wollen sie verkuppeln, der Teenie-Sohn ihrer Schwester wird von ihr erzogen, ein Kind liegt im Koma … . Gut, dass sie außerdem viele Freunde hat.
Anne Gesthuysen erzählt behutsam und in anrührenden Worten die Geschichte von Menschen wie du und ich. Neugier und Hilfsbereitschaft, Anteilnahme und Hilfe sowie ausufernde Gerüchte wie in Alpen gibt es dort wie überall.
Als Raffaela, nach einem Unfall im Babyalter in ihrer Entwicklung eingeschränkt, in einen Graben stürzt und ins Koma fällt, tauchen Fragen auf. War es ein Unfall oder Absicht? Die Geschichte von Heike, ihrer Mutter, wird vorgestellt. Berührend: die ihres zweiten Kindes, das ständig zurück stehen muss. Besonders ihm gilt mein Mitgefühl . Aber auch Annas Vita hat es in sich. Ach ja, natürlich darf auch die Problematik der Political Correctness nicht fehlen.
Vielfältige Themen, authentisch beschrieben, regen zum Nachdenken an. Der Leser ist sofort in der Geschichte, jedes Wort ist in klarer und präziser Sprache gesetzt. Leiser Humor blitzt mitunter auf, das macht das Thema etwas leichter.
Verständnis und Mitgefühl als die wichtigste aller Eigenschaften sprechen aus Anna, ein Plädoyer für Menschlichkeit.
Sehr gefühlvoller Roman, herzerwärmend und anrührend geschrieben.

Bewertung vom 03.11.2024
Das kleine Café der zweiten Chancen
Ota, Shiori

Das kleine Café der zweiten Chancen


sehr gut

Was wäre, könnte man …
Himari ist neu in der Stadt, hat Angst vor dem ersten Schultag. Dank einer freundlichen älteren Dame besiegt sie ihre Angst, beginnt zu lächeln und findet Freunde. Die nette Dame aber ist verschwunden.
Damit beginnen merkwürdige Begegnungen. Himari äussert sich, als ob sie schon älter ist und erklärt dem Leser noch einmal das, was im Café geschehen ist. Unnötig, man versteht auch so, dass Wunderbares passiert: lebensverändernde Minuten werden durchlebt, eine weit reichende Veränderung findet statt. Die Zukunft wird neu gestaltet. Solch eine Chance zu bekommen!
Allerdings ist das nicht ungefährlich…
Shiori Ota schreibt flüssig, versucht, altersgerechte Sprache einzupflegen. Die Reisen in die Vergangenheit sind interessant, es hätten mehr sein dürfen.
Vielleicht gibt es weitere in einem Folgeband.

Bewertung vom 31.10.2024
Cop Town
Slaughter, Karin

Cop Town


ausgezeichnet

Polizistinnen
Der »Shooter« terrorisiert die Stadt, er tötet ausschließlich Polizeibeamte. Naheliegend wäre, dass alle Einsatzkräfte den Mörder suchen. Nein, die weiblichen dürfen das nicht. Testestoronüberladene Männer schikanieren und demütigen ihre Kolleginnen nach Kräften, verbieten ihnen die Mitarbeit und halten sie klein, lassen sich bedienen. Das war wohl in den 70ern der übliche Umgang mit weiblichen Beamten in Amerika.
Kate hat Gründe, dort den Dienst zu beginnen. Es ist der reine Horror!
Karin Slaughter beschreibt schreckliche Zustände, entsetzliche Anforderungen, extremen Umgang gegensätzlicher Menschen.
Ein zweiter Erzählstrang gilt dem Killer. Ein abartiger Charakter.
Eine rasante Entwicklung folgt. Man kann diesen Thriller einfach nicht aus der Hand legen, die Ereignisse überschlagen sich. Aus dem Schäfchen wird eine Polizistin, die eine riesige charakterliche Veränderung durchmacht und enorme Stärke zeigt.
Wahnsinnig spannend, emotional mitnehmend und perfekt zu lesen!