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murphy12

Bewertungen

Insgesamt 126 Bewertungen
Bewertung vom 05.09.2023
Eine glückliche Familie
Kabler, Jackie

Eine glückliche Familie


weniger gut

Leider etwas flach und vorhersehbar

Leider hat mich dieses Buch enttäuscht, obwohl es so vielversprechend begonnen hat. Anfangs hatte ich mich auf einen facettenreichen Thriller gefreut, der einen Angriff durch einen Stalker ebenso thematisiert, wie ein Verbrechen in der Vergangenheit. Den Ansatz, dass auch das aktuelle Opfer etwas zu verheimlichen hat und somit nicht rein unschuldig ist, fand ich interessant. So hoffte ich auf viele Graustufen, so dass auch der Leser zwischenzeitlich nicht mehr sicher wäre, für wen er hier eigentlich mitfiebert.
Bekommen habe ich eine unsichere und konfus handelnde Hauptfigur, die in weiten Teilen für mich völlig unlogisch reagiert und handelt.
Beth ist eine alleinerziehende Mutter von zwei Kindern. Ihr Ex-Ehemann lebt in einer neuen Beziehung. Die Kinder werden grds. von beiden versorgt, haben ihren Lebensmittelpunkt jedoch bei Beth. Diese ist berufstätig und wird von einer Haushälterin unterstützt, die sich auch liebevoll seit 1,5 Jahren um die Kinder kümmert. Zudem hat Beth liebe Nachbarn und Kollegen, mit denen sie auch gut befreundet ist. Sie kümmert sich um ihren kranken Vater, der im Pflegeheim lebt. Kurzum eine Idylle, wäre da nicht ein dunkles Geheimnis in Beths Vergangenheit, von dem nur sie und ihr Vater wissen. Dieses Geheimnis wird im Laufe des Buches nach und nach enthüllt. Als Beth 10 Jahre alt war, verschwand zudem ihre Mutter. Sie hat die Familie verlassen und ist nie wieder aufgetaucht. Nun steht sie plötzlich vor der Tür und wird von Beth mit offenen Armen empfangen, auch wenn sie sich nicht sicher ist, dass es sich bei der Frau um ihre Mutter handelt. Sie erkennt eine Tätowierung am Schlüsselbein und das reicht als Nachweis. Plötzlich ereignen sich im Leben von Beth viele negative Dinge. Sie beschuldigt ihr ganzes Umfeld, gegen sie zu agieren- mit Ausnahme ihrer Mutter.
Auch wenn das Buch gut geschrieben ist und sich flüssig lesen lässt und sogar die Personen dieser Geschichte mir überwiegend sympathisch waren, hatte ich zu diesem Zeitpunkt schon keine rechte Lust mehr, das Buch weiterzulesen. Ich war mir eigentlich auch schon über den weiteren Verlauf im Klaren und so kam es auch, wie erwartet. Mit einigen kleinen Wendungen und einigen Wiederholungen war die Auflösung wie vorherzusehen.
Das Verhalten des Umfeldes von Beth schlug zudem von beste Freundin zu nicht mehr miteinander reden um. Hier wurde leider mit Stereotypen gearbeitet, die in Extremen leben.
Diesen Thriller kann ich nicht empfehlen.

Bewertung vom 02.09.2023
Und wir tanzen, und wir fallen
Newman, Catherine

Und wir tanzen, und wir fallen


ausgezeichnet

Lachen und Weinen

Ich habe dieses Buch gerade erst beendet und ich stehe noch völlig unter seinem Einfluss. Es ist so herzergreifend ehrlich und berührend geschrieben- es ist schlicht schön: ich habe so geweint.
Ash ist die Erzählerin dieser Geschichte. Sie begleitet ihre sterbende Freundin durch die letzte Zeit ihrer Krebserkrankung. Dabei werden alle Aspekte der Situation und der weiteren Personen des näheren Umfelds beleuchtet. Ashs jüngere Tochter schwänzt beispielsweise die Schule. Ash lebt in Scheidung, hält jedoch regen Kontakt zu ihrem weiterhin netten Ex. Ashs beste Freundin seit Kinderbeinen Edi liegt im Sterben. Sie hat einen Sohn, einen Ehemann und einen Bruder, sowie weitere Freunde und natürlich einen Vater.
Hier wird der Alltag im Hospiz mit all seinen Schattenseiten, aber auch seinen Lichtblicken erzählt, ebenso wie die verschiedenen Ablenkungsstrategien von Ash, die das Sterben ihrer Freundin nur schwer erträgt und dennoch jede wache Minute bei ihr verbringt. Edis Krankheitsverlauf, in den einzelnen Stationen, die Unterstützung von den Angehörigen auch in pflegerischen Aspekten, werden ebenso aufgegriffen, wie das Teilen von Erinnerungen und Lachen. Trauer und Verlust und Angst und alles was dazu gehört. Neben diesem Chaos geht das Leben einfach weiter- es ist nicht nur für die Protagonisten unbegreiflich.
Dieses Buch ist zart und feinfühlig geschrieben. Es beschönigt nicht, geht nicht überdeutlich ins Detail, aber erzeugt ein so zwingendes Setting, dass ich mit Ash und Edi jedes Wort durchlebt habe. Wahrscheinlich wird diese Emotion durch meine eigene Trauerarbeit verstärkt, ich finde mich hier sehr stark wieder. So ist (meiner Ansicht nach) die Trauer: mein weint und lacht und erinnert sich. Dann hat man den Tod des geliebten Menschen schlicht vergessen und möchte ihm etwas zeigen/ mitteilen/ schenken. Aber auch der Weg des Sterbens eines schwer kranken Angehörigen ist nichts für schwache Nerven.
Hier wurde ein Buch erschaffen, das die Emotionen und das Leben einer Angehörigen in einer solchen schweren Situation mit klaren Worten zeichnet.
Der Leser sollte sich zunächst fragen, ob er diese Thematik aushalten möchte.
Wenn diese Frage grundsätzlich mit Ja beantwortet wird, dann sollte -auf diese Erkenntnis hin-dieses Buch gelesen werden.

Bewertung vom 25.08.2023
Mein schrecklich schönes Leben
Smale, Holly

Mein schrecklich schönes Leben


ausgezeichnet

Worauf es ankommt

Dieses Buch hat mich bereits durch sein auffällig buntes Cover angesprochen. Es wirkt so lebendig und vielfältig auf mich- besonders.
Die Grundidee des Zeitreisens, die sich schon im Klappentext offenbart, finde ich interessant. Beeindruckt hat mich jedoch die Hauptperson Cassandra, die unzweifelhaft aus der Norm fällt, jedoch so sympathisch beschrieben wird und tiefe Einblicke in ihr Wesen und ihre Ansichten gibt, dass sie mir innerhalb kürzester Zeit ans Herz gewachsen ist. Cassandra kann andere Menschen nicht wirklich gut verstehen. Sie bemüht sich sehr, aber Gefühle kann sie schlicht schlecht deuten –sie sieht Farben aus den Menschen sickern, die jedoch unterschiedliche Bedeutungen haben- und deshalb sind zwischenmenschliche Bindungen für sie schwer zu knüpfen. Viele Missverständnisse erkennt sie erst spät oder nie und ist auch kaum in der Lage, diese zu verhindern oder es im Nachhinein besser zu machen.
An diesem ersten Tag verliert sie erst ihren Partner, dann ihren Job und soll schließlich aus der WG ausziehen. Das Zusammenleben mit ihren Mitbewohnern ist nur schwer möglich. Sie schläft ein und wacht auf und erlebt den gleichen Tag noch einmal. Sobald sie verstanden hat, dass sie in der Zeit zurück gereist ist, versucht sie diese Möglichkeit zu nutzen, um ihre Beziehung, den Arbeitsplatz und ihren Rückzugsort zu retten. Sie stellt jedoch schnell fest, dass es auch bei einer Wiederholung nicht so laufen muss, wie erhofft.
Der Schreibstil hat mir außergewöhnlich gut gefallen. In diversen Passagen spricht Cassandra direkt zum Leser und erklärt grundsätzliches wie z.B. den willkürlich gewählten Anfang einer Geschichte. Diese kleinen Einschübe bewirken, dass für mich Cassandra real und erlebbar wird. Insgesamt haben mir auch die Wortwahl und die Analogien aus der griechischen Mythologie gut gefallen. Es wertet die Geschichte auf. Schließlich macht die langsame und selbstreflektierende Veränderung von Cassandra im Laufe des Buches die Geschichte einzigartig.
Von mir eine klare Leseempfehlung- es ist deutlich mehr als ein Frauen/Liebesroman!

Bewertung vom 06.08.2023
Luftmaschentage
Becker, Anne

Luftmaschentage


ausgezeichnet

füreinander einstehen

Matea hat es nicht einfach in der Schule, da sie oft keine Worte findet und deshalb schlicht stumm bleibt. Einige Mitschüler behandeln sie deshalb schlecht. Anschluss findet sie dadurch schwer. Lehrer können ihr kaum helfen, da sie auch mit ihnen nicht spricht. Nur mit ihrer Familie und ihrer einzigen Freundin Charlotte traut sie sich zu sprechen- jedoch wendet sich Charlotte von ihr ab.
Dann kommt Ricarda in ihre Klasse und platz förmlich in ihr Leben. Es entsteht langsam eine Freundschaft entgegen alle Widrigkeiten und entgegen aller Wahrscheinlichkeit. Ricarda hat jedoch große Probleme, die erst im Laufe des Buches benannt werden und von den Kindern allein nicht gelöst werden können.
Das Buch ist schön und mitreißend geschrieben. Der Aufbau der Geschichte durch zeitgleicher Beschreibung von den Tagen zu Beginn der Freundschaft (Tage mit Ricci) und Nachrichten von Matea an Ricci an den Tagen ohne Ricci, die sich schließlich zusammenfügen, ist gut gewählt und erzählt die Geschichte aus Sicht von Matea auf zwei Zeitebenen. Das hat mich besonders an die Erzählung gebunden.
Es ist ein leicht und gleichzeitig einfühlsam geschriebener Roman über eine Freundschaft zwischen zwei Mädchen und den Umstand, dass das Handeln einer Person den entscheidenden Unterschied machen kann. Ich bin begeistert.

Bewertung vom 06.08.2023
Wer ist hier der Alien?
Basovic Brown, Nina

Wer ist hier der Alien?


gut

ein blauer Blitz

An einem Abend, an dem die Zwillinge Ela und Junus allein zu Hause sind, tobt ein Unwetter. Es kommt sogar zu einem Stromausfall. Junus sieht durch das Fenster, wie etwas Blaues im Zick- zack- Kurs durch die Luft fliegt und schließlich abstürzt. Er hofft auf eine Drohne und Finderlohn und stürzt aus dem Haus. Stattdessen findet er einen verletzten Jungen, der ihm selbst ziemlich ähnlich sieht. Doch später stellt er fest, dass es sich um einen verletzten jungen Außerirdischen handelt, der seine Hilfe braucht, denn er kann sich nur an wenig erinnern und hat Hunger.
Die Geschichte ist in sich logisch und kindgerecht aufgebaut. Es wird in eher kurzen Sätzen und größerer Schrift erzählt, wie sich eine Freundschaft zwischen Junus und dem Außerirdischen Solo entwickelt. Hierbei werden auch die Themen Umweltschutz und Ausländerfeindlichkeit behandelt. Der Umweltschutz nimmt einen größeren Raum ein. Ela setzt sich sehr für den Schutz der Erde ein. Und die Bedrohung durch die Außerirdischen führt auch bei Junus zu einem Umdenken. Jedoch ist diese Botschaft eher plakativ, als eindringlich. Das Thema Ausländerfeindlichkeit wird nur gestreift und in recht abgespeckter Form präsentiert.
Das Buch ist mit 127 Seiten eher dünn und bietet eine nette Unterhaltung auch für Leseeinsteiger. Ich wurde unterhalten, jedoch hat das Buch bei mir keinen bleibenden Eindruck hinterlassen.

Bewertung vom 24.07.2023
Vom Ende der Nacht
Daverley, Claire

Vom Ende der Nacht


ausgezeichnet

Lebensentscheidungen

Dieser Roman hat mich mit seiner ruhigen Erzählweise und den starken Emotionen der Hauptfiguren gefangen genommen. Auch wenn eine eher traurige Geschichte erzählt wurde, habe ich die Hoffnung auf ein gutes Leben für die beiden Hauptpersonen Rosie und Will im Verlauf des Buches nicht aufgegeben. Die beiden scheinen oft zur falschen Zeit am falschen Ort zu sein und kommen durch äußere Umstände einfach nicht zueinander bzw. zur Ruhe.
Jedoch wird hier nicht schlicht eine Liebesgeschichte erzählt, bei der die Hauptpersonen nach einigen bemüht wirkenden Umwegen zusammen kommen und dann auch bleiben. Will und Rosie kommt das Leben dazwischen teilweise höchst dramatisch, teilweise führt sie die Verzweiflung und der Wunsch es anderen recht zu machen und zu tun, was „richtig“ ist, auseinander.
Dabei sind beide auch durch das Elternhaus belastet. Wills Vater ist bereits früh verschwunden und auch seine Mutter hat ihn und seine jüngere Schwester bei den Großeltern zurückgelassen. Der Kontakt war zunächst sporadisch und brach dann ab. Als er 13 Jahre alt war, starb auch noch sein Großvater. Das hat Will endgültig aus der Bahn geworfen und er traf einige schlechte Entscheidungen.
Rosie hat einen Zwillingsbruder und lebt bei ihren Eltern. Die Eltern haben keine rechte Zeit für die Kinder, erwarten jedoch Höchstleistungen auf vielen Bereichen von ihnen. Insbesondere Rosie wird so unter Druck gesetzt, dass sie Ticks und Zwänge, die mal stärker und mal schwächer ausgeprägt sind, entwickelt. Außerdem meint sie dadurch, dass sie sich anpassen und den Vorgaben ihrer Eltern, aber auch der Gesellschaft, genügen muss.
Rosie ist 17 Jahre alt, als sie Will bei einem Lagerfeuer näher kennenlernt. Er ist ein Freund ihres Bruders- sie kommen ins Gespräch.
Der Roman ist eindringlich geschrieben und klug aufgebaut. Hierbei wirkten die Twist in der Handlung nicht gestellt oder künstlich, sondern logisch und realistisch auf mich- wenn auch tragisch. Die Sprache und der Satzbau sind auf die Geschichte abgestimmt und unterstützen so die jeweilige Aussage. Dadurch wirkt die Erzählweise besonders harmonisch, auch wenn es der Inhalt nicht zwingend ist.
Ich habe mich gerne in das Leben von Rosie und Will hineinziehen lassen und jede Seite genossen.
Volle Leseempfehlung.

Bewertung vom 23.07.2023
Das Glück der Geschichtensammlerin
Page, Sally

Das Glück der Geschichtensammlerin


sehr gut

Manchmal braucht es Veränderung

Dieser Roman ist das Erstlingswerk der Autorin. Er ist hochgelobt und vielgelesen. So bin ich auf ihn aufmerksam geworden. Ich habe ihn mit großen Erwartungen gelesen.

Die ersten Seiten waren direkt vielversprechend und haben mich in die Erzählung hineingeführt. Janice- die Hauptfigur- ist mir sympathisch und ich habe mich auf viele kleine Geschichten gefreut.

Doch dann kam es zu einer Leseflaute. Janice hat viele kleine und große persönliche Probleme, die sie jedoch nicht angeht, da sie sich selbst nicht wichtig genug findet. Ihrem Ehemann lässt sie auch vieles im direkten Umgang durchgehen und so hält er sie klein. Das hat mich deprimiert, so dass ich das Buch zunächst zur Seite gelegt habe.

Schließlich habe ich mich in kurzen Abschnitten wieder an das Buch getraut und mit der Veränderung von Janice in ihrer Einstellung zu sich selbst, habe ich das Lesen auch wieder genossen.

Der Schreibstil ist ansprechend und flüssig. Die Hauptfiguren sich nachvollziehbar beschrieben und erhalten im Verlauf der Geschichte Tiefgang.

Insgesamt gefiel mir das Buch im Gesamtverlauf gut, so dass ich 4 Sterne vergebe.

Bewertung vom 06.07.2023
Rund um den Müll / Wieso? Weshalb? Warum? Bd.74
Kessel, Carola von

Rund um den Müll / Wieso? Weshalb? Warum? Bd.74


ausgezeichnet

Trennen, sammeln, recyceln, vermeiden

Vorab sei erwähnt, dass unsere Familie erklärte Fans dieser Buchreihe ist. Wir haben bereits mehr als 10 Bücher der Reihe für die Altersstufe 4 bis 7 Jahren. Durch die große Themenvielfalt kann das Kind frei entscheiden, welche Bereiche für ihn (oder sie) interessant erscheinen und worüber er (oder sie) mehr erfahren möchte.

Mit diesem Band informieren wir uns über den Müll. Für die 2-4 jährigen Kinder gibt es zu diesem Thema das Buch Die Müllabfuhr. Wir haben auch dieses Buch. Besonders erleichtert und gefreut hat mich, dass nun für die älteren Kinder das Thema Müll umfassender und tiefergehend aufgearbeitet wird. Die Wiederholungen fallen so nicht weiter ins Gewicht.

Die Wissensvermittlung geschieht hier so nebenbei und natürlich, dass der aufmerksame Leser gar nicht umhin kommt, sich alles anzuschauen, zu stöbern und auch zu merken. Unterstützt wird dieses durch schöne realistisch gezeichnete Bilder und Klappen, hinter denen sich weitere Informationen verbergen. Das Kind wird hierbei dazu angeregt, aktiv mitzumachen und nicht nur zuzuhören. So werden selbst Klappen geöffnet und Fragen gestellt und auch eigenständig beantworten.

Mein Sohn (6 Jahre) kann sich nach zweimaligem Lesen und eigenständigem Durchblättern nicht für einzelne Aspekte entscheiden, die er hier besonders positiv erwähnen will. Besonders schön finde ich den Aufbau des Buches mit den Doppelseiten für die einzelnen Abfalltypen: Biomüll, Altpapier, Plastikmüll und Glas. Hier werden viele wichtige Aspekte auch zu dem Sinn der Mülltrennung und den Recyclingkreisläufen nachhaltig erklärt, so dass den Kindern auch klar wird, weshalb der Müll getrennt oder ganz vermieden werden sollte. Zudem werden die Kinder dafür sensibilisiert, weshalb sie Müll nicht einfach achtlos wegwerfen sollen und die Auswirkung von Müll auf Gewässer und Wildtiere.

Es ist ein gelungenes Werk, das durch Aufklärung zur Müllvermeidung anregt. Es werden wertvolle Alternativen zur Wegwerfgesellschaft gezeigt. So werden Kinder und Eltern zum Umdenken angeregt.
Volle Punktzahl!

Bewertung vom 01.07.2023
Genial normal
Sutcliffe, William

Genial normal


sehr gut

Einfach nur normal

Im Leben des 15 jährigen Sam ändert sich einfach alles, als seine Eltern verkünden, dass sein Vater dessen Firma verkauft hat und die Familie nun „reich“ ist. Nun ziehen die Eltern mit ihren drei Kindern Ethan, Sam und Freya aus dem kleinen Ort Stevenage nach London. Natürlich müssen die Kinder nun auch die Schule wechseln. Hier hat die Mutter eine Akademie für Begabte und Talentierte herausgesucht. Dort wird von den Schülern erwartet, dass sie auf dem Gebiet Musik, Kunst oder Schauspielerei besondere Interessen entwickeln und verfolgen. Während Ethan als Musiker durchstartet und endlich Freunde hat, geht Freya in der Kunst auf und ist begeistert von der neuen Schule und den Mitschülern. Sam muss indes feststellen, dass er einfach normal sein will und am Liebsten Fußball spielen würde- außergerechnet dieses Spiel ist jedoch verboten. Er findet seinen Platz in dieser Gemeinschaft nicht so leicht und zweifelt an der Vorgabe, dass hier jeder Schüler etwas besonderes sein muss.

Während dessen probiert sich auch die Mutter der Kinder auf neuen Betätigungsfeldern aus- mit schwankendem Erfolg.

Der Schreibstil hat mir gut gefallen. Die Formulierungen sind nicht extrem der Jugendsprache entnommen, aber durchaus authentisch. Die Sorgen und Nöte von Sam und seinem Bruder Ethan sind gut herausgearbeitet worden und auch die Lösungen dieser Probleme sind nachvollziehbar und realistisch. Der Humor konnte mich zum Schmunzeln bringen. Insgesamt war es ein Vergnügen, dieses Buch zu lesen. Auch der Ansatz, dass Reichtum nicht zwingend zur allumfassenden Glückseligkeit führt, wurde hier überzeugend und ruhig dargestellt. Die Erkenntnisse dieses Buches kann sich der Leser nach seinen eigenen Vorstellungen herausziehen. Sie werden nicht erzwungen, sondern treten als weitere Möglichkeit hinzu.

Es ist eine ansprechende Lektüre.

Bewertung vom 11.06.2023
Erdmittelpunkt: Betreten auf eigene Gefahr! / Im Bann der Elemente Bd. 1
Herzog, Anna

Erdmittelpunkt: Betreten auf eigene Gefahr! / Im Bann der Elemente Bd. 1


sehr gut

Rette die Welt!

An seinem 10. Geburtstag geschehen Jacob, der sich bislang für völlig normal gehalten hat, plötzlich ganz schräge Dinge. Die Dusche spricht zum Beispiel mit ihm und fordert ihn auf, um Mitternacht in den Garten zu kommen. Zudem hat sich ein mysteriöses Geburtstagsgeschenk mit auf den Gabentisch geschmuggelt. Als er sich seinen Freunden Lili und Taio anvertraut, stellt er mit Erleichterung fest, dass sie mit in den Garten kommen werden. Dort treffen sie Nereide, die völlig durchnässt aus dem Brunnen im Garten steigt, und Jacob auffordert mit ihr zu kommen. Er ist ein Erdling und muss ins Diamantenschloss, um den Untergang der Erde zu verhindern. Bereits auf dem Weg dahin lauern leider sehr viele Gefahren, so dass Jacob sehr froh ist, dass seine Freunde ihn auch auf dieser Reise begleiten. Leider muss er durch Zufall auch seine kleine Schwester mitnehmen.
Dieses Buch ist ansprechend gestaltet- wobei sich nicht auf jeder Seite Bilder befinden. Die Idee zu der Abenteuergeschichte finde ich gelungen. Die Freunde um Jacob geraten bereits zu Beginn des Buches in heikle Situationen, aber die Spannung wird durch Witz und das Miteinander der Kinder aufgelockert. Zudem wird Wert auf Details gelegt, so dass der Leser sich die Umgebung und die fremdartigen Gestalten gut vorstellen kann.
Die Schriftgröße dürfte auch für Leseanfänger angenehm sein. Auch ist das Buch mit seinen 221 Seiten nicht zu umfangreich geraten.
Insgesamt hatte ich ein anregendes Lesevergnügen. Die für den angestrebten Leser altersgerechte Spannung kam nicht zu kurz.