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liesmal
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Wilhelmshaven

Bewertungen

Insgesamt 528 Bewertungen
Bewertung vom 10.05.2025
Die Frauen hinter der Tür
Doyle, Roddy

Die Frauen hinter der Tür


sehr gut

Das Thema „Häusliche Gewalt“ kenne ich aus Büchern, aber nicht aus meinem persönlichen Umfeld. Anders dagegen bin ich Menschen, die dem Alkohol verfallen sind oder waren, im Bekanntenkreis auf verschiedene Arten begegnet.

Mit diesem Buch lerne ich diese Themen durch einen für mich ganz neuen Schreibstil kennen. Jetzt kann ich auch den Hinweis „Meister des dialogischen Schreibens“ einordnen. Tatsächlich ist dieser Stil etwas gewöhnungsbedürftig und anfangs eine Herausforderung für mich. Aber auch interessant. Dazu kommt noch die wörtliche Rede ohne Satzzeichen, die ich zwar kenne, aber die dennoch herausfordernd ist.

Allerdings ist es auch für Paula eine besondere Herausforderung, mit ihrer schweren Vergangenheit und als trockene Alkoholikerin mit dem Leben klarzukommen.

Leichter hat es Paulas Tochter Nicola, die sich lange Zeit um Paula gekümmert hat wie eine Mutter um ihr Kind, allerdings auf keinen Fall. Ich kann mir nicht vorstellen, wie ich an ihrer Stelle damit klargekommen wäre und gehandelt hätte.

Lange weiß ich nicht, was ich von der Geschichte halten soll. Ich war wohl selten so hin- und hergerissen wie von der Geschichte von Paula und Nicola. Sie sind mir oft so fern und irgendwie nicht greifbar. Doch dann folgt wieder ein kurzer Wortwechsel, mit geballter Kraft, die mich staunen lässt darüber, wie es Roddy Doyle gelingt, sich in Paula und Nicola hineinzuversetzen und ihre Gefühle in Worte zu fassen. Dadurch fühlt sich die Geschichte echt an.

Das Buch ist für mich keines, das ich schnell lesen konnte, und ich habe mir bewusst viel Zeit damit gelassen. Sicher wird der Inhalt noch lange nachwirken.

Bewertung vom 08.05.2025
KUNTH Mit dem Wohnmobil durch Deutschland und zu unseren Nachbarn
Kapff, Gerhard von;Lammert, Andrea

KUNTH Mit dem Wohnmobil durch Deutschland und zu unseren Nachbarn


ausgezeichnet

Das Inhaltsverzeichnis ist übersichtlich gestaltet. In 18 Abschnitten geht es durch Deutschland. Unter dem Titel „Von Dünen und Deichen“ geht es auf der Grünen Küstenstraße mit der Kennnummer 01 los und endet mit der 18 „Im Bann der Berge“ auf der Deutschen Alpenstraße. Dieser Teil nimmt etwa zwei Drittel des Buches ein.
Mit den Abschnitten 19 bis 27 geht es danach weiter in die angrenzenden Nachbarländer. Hier führen die Wege in die Niederlande und nach Belgien, nach Dänemark, Polen, Tschechien und Österreich sowie in die Schweiz und nach Frankreich.
Das kleinste Nachbarland, Luxemburg, finde ich zwar nicht im Inhaltsverzeichnis, aber ich entdecke es auf den Seiten 16 und 17. Diese Doppelseite macht mit nur ein paar Fotos und wenig Text trotzdem Lust, auch dieses Land näher zu erkunden.
Auf der ersten Seite einer jeden Route ist die Strecke mit einigen Positionen bildlich dargestellt und mit wenigen Worten beschrieben: Auf einen Blick gibt es Infos über Routenlänge, den Zeitbedarf, den Start und das Ziel, die Charakteristik, einen Hot Spot, den Hinweis auf den schönsten Campingplatz und den „Best place on tour“. Außerdem findet man GPS-Tracks und weiterführende Internet-Adressen.
Auf den folgenden Seiten werden einzelne Punkte der Strecke beschrieben und durch Fotos bereichert. In Kästen mit farbigem Hintergrund findet man Zwischenstopps und Hinweise auf Campingplätze. Den Abschluss einer Tour bildet eine Karte mit allen wichtigen Punkten.
Mit einem flexiblen Einband und festem Papier ist das Buch hochwertig gearbeitet und lädt ein zum häufigen Gebrauch.
Mir gefällt es als Ratgeber und Wegweiser und ich gebe gern meine Empfehlung!

Bewertung vom 05.05.2025
MARCO POLO Reiseführer Irland
Wöbcke, Manfred

MARCO POLO Reiseführer Irland


ausgezeichnet

Ich möchte zum ersten Mal nach Irland reisen. Schon seit vielen Jahren kenne und nutze ich die Reiseführer von Marco Polo und freue mich, dass es für Irland eine Neuauflage gibt.
Mit dem Urlaubsplaner gelingt mir ein guter Einstieg. Durch ihn bekomme ich Einblicke und reichlich Informationen zu den so unterschiedlichen Regionen.
Gern werfe ich einen Blick in die Bucket List, und auch die Top-Highlights halten interessante Informationen bereit.
Immer noch liebe ich es, mich anhand der beigefügten Faltkarte zu orientieren.
Und die Erlebnistouren machen Lust, sofort loszulegen, zum Beispiel mit dem Hausboot von Rathangán nach St Mullins und zurück.
Wofür ich mich am Ende entscheiden werde, weiß ich noch nicht. Aber auf jeden Fall wird der Reiseführer Irland einer meiner Begleiter.

Bewertung vom 05.05.2025
Von einem Mädchen, das das Schreiben liebte. Jane Austen
Hopkinson, Deborah

Von einem Mädchen, das das Schreiben liebte. Jane Austen


ausgezeichnet

Diese Bilderbuchbiografie ist erschienen im E. A Seemann Verlag und gehört zum Programm E. A. SEEMANNs BILDERBANDE.
Erzählt wird die Geschichte eines Mädchens, das vor 250 Jahren geboren wurde, ein einfaches Leben führte und weder reich noch berühmt war: Jane Austen.
Ich bin von Beginn an total begeistert, denn ich spüre die Liebe, mit der Deborah Hopkinson mit wenigen Worten ganz viel zu berichten weiß über das Leben von Jane Austen, davon, wie neugierig Jane alles Leben um sich herum genau beobachtete.
Meine Begeisterung gilt allerdings auch Qin Leng, die die Erzählung von Deborah Hopkinson so wunderschön illustriert hat, dass man in der Geschichte versinken möchte.
Auch die Übersetzerin, Nora Schröder, hat sicherlich dazu beigetragen, dass diese Geschichte bereits für Kinder im Vorschulalter eine wunderbare Möglichkeit bietet, Freude an Büchern zu entwickeln.
Am Ende des Buches gibt es auf zwei Seiten eine Zeittafel zum Leben von Jane Austen, die mit Jahreszahlen und nur wenigen Worten eine großartige Übersicht bietet.
Ganz zum Schluss sind neben Janes Bücherregal weiterführende Hinweise zu finden.
Das Bücherregal gefällt mir sehr. Auf drei Seiten sehe ich jeweils auf einen Blick den Buchtitel mit dem Datum der Veröffentlichung, zum Buch berühmte Zitate und eine kurze Buchbeschreibung. Auch diese drei Seiten sind liebevoll illustriert.
Sehr gern empfehle ich dieses Buch, für mich das erste aus dem Verlag Seemann, weiter.

Bewertung vom 01.05.2025
Um jeden Preis
Lind, Hera

Um jeden Preis


ausgezeichnet

„Hartes unmenschliches Schuften, stumpfe Plackerei und körperliche Arbeit, immer und immer wieder, bis zum letzten Atemzug, und das ohne Sinn. Nur aus Rache eines Volkes an einem anderen Volk. Zur Strafe für etwas, was wir nie getan hatten. Als Wiedergutmachung für unvorstellbares Leid, das größenwahnsinnige Politiker angerichtet hatten. Und das wir ausbaden mussten.“
Dieses Buch hat Hera Lind nach einer wahren Geschichte geschrieben. Lydia erzählt darin von ihrer Familie, die viele, viele Jahre unvorstellbares Leid ertragen mussten und sich dennoch niemals haben unterkriegen lassen.
Geboren wurde Lydia 1927 und sie war erst 16, als sie 1944 mit ihrer Mutter und vier Geschwistern nach Sibirien verschleppt wurde, nachdem sie aus der Ukraine geflohen waren, es bis nach Deutschland geschafft hatten, aber dann zurückgeholt wurden.
Es ist nahezu ungeheuerlich, was die Menschen durchgemacht haben, nachdem man ihnen ihre Heimat genommen hatte. So detailliert wie diese Geschichte von Lydia habe ich nichts ähnliches gelesen. Allein der Gedanke daran, dass sie und ihre Familie in Sibirien bei minus 50 Grad und nur spärlich bekleidet zwölf Jahre lang schwer geschuftet und trotzdem durchgehalten haben, zeigt ihren unfassbar starken Willen. Ihr tiefer christlicher Glaube und ihr Motto „Unbedingt zusammenbleiben! Einer für alle, alle für einen!“ haben Kräfte vor allem in Lydia freigesetzt, die fast unglaublich klingen.
Das Leben war Zwangsarbeit, fehlende Hygiene, Krankheiten, große Armut und meistens nur eine Handvoll Essen für die ganze Familie. Die einzigen Lichtblicke waren die wenigen Menschen, die sich ihnen gegenüber menschlich benommen haben und dabei für sich selbst manchmal einiges riskiert haben.
Man muss die Geschichte gelesen haben, und selbst dann ist es kaum zu glauben, was die Menschen in der damaligen Zeit durchmachen mussten. Lydia und ihre Familie sind da nur ein Beispiel von vielen.
Das Zitat am Anfang meiner Rezension habe ich herausgeschrieben, weil es auch heute wieder (oder immer noch) so aktuell ist. Ich kann nur hoffen, dass die Machthaber dieser Welt sich Gedanken machen darüber, was angerichtet wird bei den Versuchen, sich selbst groß und größer zu machen – und ob dieser Aufwand nicht vollkommen unnötig ist.
Vielen Dank Hera Lind und vor allem der Familie Judt und ihren Nachkommen dafür, dass diese Geschichte erzählt und gehört wird - und unvergessen bleibt.
Ihr alle habt den Himmel verdient!

Bewertung vom 24.04.2025
Die Summe unserer Teile
Lopez, Paola

Die Summe unserer Teile


sehr gut

Drei Frauen aus drei Generationen stehen in „Die Summe unserer Teile“ im Mittelpunkt einer Geschichte, in der wenig Liebe spürbar ist. „Ein feinfühliger Roman über die komplizierte Liebe zwischen Müttern und Töchtern und die Flucht in die Welt.“, wie es in der Buchbeschreibung steht.

Kompliziert, das Wort passt sehr gut. Häufig scheint es, als gebe es gar keine Liebe zwischen Lucy und ihrer Mutter Daria und ebenso zwischen Daria und deren Mutter Lyudmilla. Und viele Fragen habe ich. Merkwürdig ist zum Beispiel, dass Lucy als Studierende ganz selbstverständlich vom Geld ihrer Mutter lebt, obwohl sie den Kontakt zu ihr abgebrochen hat.

Was die Frauen gemeinsam haben: Alle drei sind Wissenschaftlerinnen, wenn auch auf unterschiedlichen Gebieten. Selbstständig und stark kommen sie mir vor – zumindest am Anfang des Romans.

Die Autorin Paola Lopez lässt ganz langsam einiges klarer werden, aber vieles bleibt verborgen. Mir gefällt der ständige Wechsel zwischen Zeit und Ort recht gut. Auch den Schreibstil mag ich, es gibt wunderbare Umschreibungen und Zitate, und Lucys Idee, ihr Leben als Spiel darzustellen, finde ich ganz originell. Trotzdem dauert es, bis ich wirklich in der Geschichte ankomme. Es gibt so viele Fragen, so viel Unausgesprochenes, so viele Geheimnisse zwischen den Müttern und ihren Töchtern.

Am Ende angekommen, bin ich zufrieden, auch wenn „Die Summe unserer Teile“ für mich noch nicht wirklich die Endsumme, sondern eher eine „Zwischensumme“ ist. Aber ich habe aus der Geschichte gelernt. Nach dem, was erst nach und nach klarer und deutlicher wurde, merke ich, dass es nicht gut ist, jemanden zu verurteilen für das, was er denkt und tut. Wichtig ist, auch über die Hintergründe etwas zu wissen. Das hat die Autorin für mein Empfinden richtig gut gemacht, denn dadurch hat sich mein Verständnis deutlich verändert. Natürlich ist nicht alles entschuldbar, aber die Sichtweise ist eine andere geworden.

Bewertung vom 17.04.2025
MARCO POLO Reiseführer Norwegen
Fellinger, Julia;Kumpch, Jens-Uwe

MARCO POLO Reiseführer Norwegen


ausgezeichnet

Einmal in Norwegen einen Urlaub verbracht, habe ich Lust bekommen, das Land näher kennenzulernen. Da kommt mir die Neuauflage des Marco Polo Reiseführers gerade recht.
Das Inhaltsverzeichnis ist aufgeteilt nach den Regionen des Landes, vielen einzelnen Orten und deren Sehenswürdigkeiten und Informationen zu Land und Leuten. Wie aus anderen Reiseführern bereits bekannt, ist die Übersichtlichkeit durch farbige Markierungen auch hier gut gelungen. Ebenso sind Insider-Tipps durch den gelben Hintergrund und die rote Schrift sofort gut zu erkennen.
Besonders gefallen mir die Erlebnistouren, die hier vorgestellt und kurz und knackig beschrieben sind.
Es gibt Marco Polo Top-Highlights, die auch auf der Karte am Ende des Buches vermerkt sind. Man erfährt, wie Norwegen tickt, wird umfangreich über Essen, Sport und Shoppingmöglichkeiten informiert und es gibt immer wieder tolle Bilder. Da macht das Schnüstern ebenso viel Spaß wie das Planen einer Reise.
Sehr gern empfehle ich den Reiseführer Norwegen, der trotz umfangreicher Informationen auf etwa 150 Seiten ein handliches Format hat, das man einfach auch im Gepäck dabeihaben kann.

Bewertung vom 17.04.2025
MARCO POLO Reiseführer Hamburg
Heintze, Dorothea

MARCO POLO Reiseführer Hamburg


ausgezeichnet

Der Marco Polo Reiseführer von Hamburg ist mir im Vorfeld eine gute Hilfe, wenn ich eine Tages- oder Wochenendtour machen möchte.
Habe ich Lust auf Sightseeing oder auf eine Erlebnistour? Welche Vorschläge gibt es zum Shoppen & Stöbern, zu Aktivität & Entspannung? Mit Hilfe des aussagekräftigen Inhaltsverzeichnisses gelange ich ganz schnell auf die entsprechenden Seiten, die zur besseren Übersicht am oberen Rand farbig markiert sind.
Auch die Klappenumschläge sind nicht zu verachten. Man findet auf der vorderen Innenseite eine Marco Polo Bucketlist und auf der hinteren die ganze Stadt im Überblick auf einer Faltkarte. Hier sind auch die Marco Polo Top-Highlights mit bezifferten roten Sternen markiert, die in einem Stichwortverzeichnis am Anfang des Reiseführers auf nähere Informationen hinweisen.
Ich empfehle den Marco Polo Reiseführer sehr gern, denn mit ihm gemeinsam macht Hamburg immer wieder Spaß! Neben den von mir genannten gibt es übrigens noch viele weitere tolle Insider-Tipps und Infos.

Bewertung vom 06.04.2025
Wie Risse in der Erde
Hall, Clare Leslie

Wie Risse in der Erde


ausgezeichnet

Clare Leslie Hall erzählt die emotionale und ebenso geheimnisvolle wie spannende Geschichte, in der Beth sich als 17-jährige in Gabriel verliebt und mit ihm im Jahr 1955 einen Sommer voller Glück erlebt, bevor die beiden sich trennen. 13 Jahre später führt Beth mit ihrem Mann Frank ein glückliches Leben auf einer Farm. Da kehrt Gabriel ins Dorf zurück. „Ein Chaos der Gefühle bricht mit Wucht über sie herein…“
Was sich wie eine klassische Dreiecksgeschichte anhört, hat weitaus mehr zu bieten.
Es gibt einen ständigen Wechsel zwischen Gegenwart und Vergangenheit. Durch die sehr kurzen Kapitel fühle ich mich trotzdem nicht, als würde ich zwischen den Zeiten hin- und herspringen, sondern eher so, als wäre ich immer mittendrin in der (einen) Geschichte.
Es ist eine Geschichte, die mir gefällt, weil die Autorin mir das Gefühl gibt, dass sie ständig kleine Bröckchen wirft, dabei nach und nach Dinge aufdeckt und es durch diese ganz besondere Art versteht mich an das Buch zu fesseln.
Es geht im Roman um Missverständnisse und um Intrigen, aber auch um traurige Gewissheiten, Emotionen und immer wieder um Liebe und Schmerz. Ganz starkes Gewicht liegt immer auch auf dem Prolog, der mir mit der Frage nach der Schuld, aber auch nach dem, was wirklich geschah, ständig im Hinterkopf bleibt.
Das Ende ist ebenso unerwartet wie überraschend. Ich gebe sehr gern meine Empfehlung für ein Buch, das mich ununterbrochen gefesselt hat.

Bewertung vom 31.03.2025
Poesie des Pazifiks
Ricarda Wilhelm

Poesie des Pazifiks


ausgezeichnet

„Poesie des Pazifiks“ ist erschienen im Delius Klasing Verlag. Es ist sowohl von der Verarbeitung als auch inhaltlich ein sehr hochwertiges Buch, das mir schon Freude bereitet, sobald ich es in der Hand halte.
Der Pazifik ist von Deutschland aus gesehen ja nicht mal „gerade um die Ecke“. Ich bin erst Ende des vergangenen Jahres auf diesen Teil der Erde aufmerksam geworden, als es um die Vorbereitung des Weltgebetstages ging. Der Gottesdienst wurde von Frauen der Cookinseln im Südpazifik vorbereitet. Dadurch die Menschen und das, was sie bewegt, aber auch die wunderbare Flora und Fauna und dazu das nahezu endlose Meer kennenzulernen, hat mich total fasziniert.
Dass ich dann auf das Buch von Ricarda Wilhelm aufmerksam wurde, ist für mich wie ein Geschenk, denn auch sie war im Pazifischen Ozean unterwegs, zusammen mit ihrem Mann Stefan im Segelboot. Ihre Reise dauerte mehrere Jahre.
Voller Enthusiasmus berichtet Ricarda Wilhelm von ihren Erlebnissen und dabei steckt sie mich an mit ihrer Begeisterung. In der Widmung heißt es: „Für das polynesische Volk. Diese naturbewussten Menschen wurden ihrer Kultur beraubt, finden sie heute wieder und leben sie mit Stolz und Leidenschaft.“ Daran teilzuhaben durch die Art des lebendigen Schreibstils und der detailreichen Erzählweise, ist für mich eine große Freude.
Allein schon der Beginn der Reise, die durch den Panamakanal vom Atlantik in den Pazifik führt, ist ein Abenteuer. Klar hatte ich schon von ihm gehört und wusste ihn zu verorten, aber die Einzelheiten und alles, was zur Überwegung gehört, war für mich vollkommen neu. Ich habe es mit großem Interesse gelesen.
Die Reiseroute auf den Innenseiten des Umschlags sind eine gute Hilfe, Ricarda Wilhelms Erzählungen zu verorten. Ich habe davon regen Gebrauch gemacht.
Mit dem Segeln hatte ich in meinem Leben zwar keine Berührungspunkte, aber ich finde es sehr spannend, so viele Einzelheiten – auch über Dinge, die manchmal nicht so angenehm sind – zu erfahren. So war mir beispielsweise Stefan sofort sympathisch, als ich davon las, wie selbstverständlich er täglich das Schiff schrubbte, um es von den Hinterlassenschaften der Vögel zu befreien, die sich dort zeitweise sehr wohl fühlten.
Von den Erzählungen über die faszinierende Natur, Kultur und Tierwelt der Südseeinseln konnte ich gar nicht genug bekommen und die zusätzlichen Informationen, deutlich erkennbar an der Kursivschrift, sind gut eingearbeitet und leicht verständlich.
Die Fotos, die gebündelt im zweiten Teil des Buches zu finden sind, habe ich mir schon fast am Anfang der Reise angesehen und während der Fahrt immer wieder. Manchmal habe ich mir gewünscht, die Bilder wären nummeriert und die Zahlen würden in den Texten (in Klammern) auftauchen.
Von Ricarda Wilhelm und ihren Erlebnissen auf der Reise von Panama bis Polynesien habe ich mich sehr gern mitnehmen lassen und vieles dabei gelernt. Dafür gebe ich aus vollem Herzen eine Leseempfehlung mit Wohlfühlgarantie!