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Insgesamt 1621 Bewertungen
Bewertung vom 05.05.2025
Bunte Beete - Einfach gärtnern mit intensiver Bepflanzung in Hochbeet und Freiland
Voigt, Saskia

Bunte Beete - Einfach gärtnern mit intensiver Bepflanzung in Hochbeet und Freiland


sehr gut

Von der Planung bis zur Ernte

Da ich nicht in den sozialen Netzwerken unterwegs bin, lerne ich viele Kanäle und vor allem ihre Betreiber erst durch die Bücher kennen. Die sind mir auch im digitalen Zeitalter noch die liebste Form der Informationsfindung. Zum Buch gibt es per QR-Code online noch ein Workbook. Ein Buch-Symbol zeigt an, dass zum entsprechenden Thema im Workbook eine Extra-Seite vorhanden ist.

Man merkt der Autorin an, wie sehr sie die Arbeit mit Pflanzen und im Garten liebt. Da sie tatkräftige Unterstützung durch ihre Familie hat, ist das doppelt zu verstehen. Ganz klar, dass man beim Lesen den Wunsch hat, ebenso erfolgreich Gemüse anbauen zu können.

Besonders interessant für mich sind hierbei die Hochbeete, denn ich mache es mir gern einfach und bequem und bücke mich nicht so gerne so tief. Da sind Hochbeete natürlich ideal. Doch auch für Beete im Freiland findet man massig Inspiration, Tipps und Unterstützung. Die Fotos unterstreichen die Tipps und Texte noch zusätzlich und zeigen, wie das Ergebnis aussehen kann. Ganz toll finde ich auch die Tipps zur Saatgutgewinnung.

Aufgebaut ist das Buch in die Hauptkapitel Erste Gedanken; Gartenelemente; Aus Wissen wird Wachstum: So gelingt Dir die Anzucht; Bunte Hochbeete; Bunte Beete im Freiland; To-Dos während der Saison. Sie alle haben jeweils Unterkapitel, die Schritt für Schritt das Gärtnern für zu Hause erklären und damit mehr Erfolg versprechen, als blind drauflos zu legen. Mich verwirrt allerdings, dass sie sehr oft von der Studentenblume bzw. Tagetes spricht und sie in den Beetplänen 3-6 aufzählt, aber die Ringelblume auf den entsprechenden Fotos zu sehen ist.

Ich habe mir einige der Tipps und Tricks abgeschaut und bin gespannt, wie erfolgreich ich damit sein werde. Jetzt kann es jedenfalls losgehen mit dem Gemüse im eigenen Garten! Von mir bekommt Saskia Voigt für ihr Buch jedenfalls vier Sterne.

Bewertung vom 04.05.2025
Wie ein Foto unser Leben rettete
Klinger, Maya C.

Wie ein Foto unser Leben rettete


sehr gut

Kindgerechte Geschichte über den Krieg

Familie Mandil lebt in Jugoslawien, zu einer Zeit, als der zweite Weltkrieg ausbrach. Der Vater ist Fotograf und die Kinder Gavra und Beba haben Freude daran, ihm für Werbefotos Modell zu stehen. Als die Deutschen einmarschieren und den Juden befehlen, den Davidstern zu tragen, entschließt sich die Familie, nach Albanien zu flüchten. Der Weg ist weit und beschwerlich und die Gefahr ist immer dicht bei ihnen. Aber sie halten zusammen.

Das Buch ist liebevoll gestaltet mit Originalfotos der Familie Mandil, die es wirklich gab und deren Nachfahren sie sorgfältig aufbewahrten. Zusätzlich hat Isabell Kreitz traumhaft schöne Illustrationen eingefügt, um die Geschichte zu visualisieren.

Es wird aus Gavras Sicht sehr anschaulich beschrieben, wie die Familie Mandil in Angst lebt und immer wieder flüchtet. Dabei verzichtet die Autorin darauf, die schlimmsten Gräueltaten zu benennen. Sie beschränkt sich darauf, zu erzählen, dass die Soldaten immer mehr Länder geradezu durchkämmten, um die Juden zu verfolgen. Konzentrationslager und andere für Kinder zu heftige Schrecken werden nicht erwähnt. Auch wird nicht näher auf das Judentum eingegangen. Das mag gerade etwas halbgar klingen, doch wenn man bedenkt, dass dieses Buch für Kinder geschrieben wurde, ist das genau richtig. Es ist schon schwer genug, ihnen von Kriegen zu erzählen, ohne sie zu traumatisieren. Man kann daher nicht mit der Tür ins Haus fallen. Zudem kann der fünfjährige Gavra nicht das Wissen eines Erwachsenen haben.

Maya C. Klinger ist es meiner Meinung nach sehr gut gelungen, den Spagat zwischen den Tatsachen und der Art, sie einem Kind zu erzählen, zu halten. Dennoch ist es ratsam, das Buch bei jüngeren Kindern zusammen mit dem Kind zu lesen und aufkommende Fragen direkt zu beantworten. Die Altersempfehlung liegt bei 7-12 Jahren. Für die 12-jährigen ist es meiner Meinung nach fast zu kindlich geschrieben, aber das kommt auch immer ganz auf das jeweilige Kind an.

Da es nach wie vor viele Kriege, davon einige in erschreckender Nähe, gibt, halte ich Bücher wie dieses für sehr wichtig für Kinder. Schön wäre es gewesen, wenn einige Themen etwas mehr in die Tiefe gegangen wären. Daher vier Sterne von mir. Ganz nebenbei freut mich, dass die Autorin meinen Mädchennamen trägt (inklusive identischer Initialen).

Bewertung vom 30.04.2025
Kochen wie ein echter Italiener
Coassin, Angelo

Kochen wie ein echter Italiener


ausgezeichnet

Einfach zu kochen, doppelt lecker!

Da ich mich weder auf Instagram noch auf TikTok bewege, kannte ich Angelo Coassin bisher noch nicht. Wie er da mit Schürze und Feinripp-Unterhemd auf dem Cover und vor jedem Kapitel am Tisch sitzt, ist für mich urkomisch! Hier hat also tatsächlich das Cover dazu geführt, dass ich mich für das Buch interessiert habe. Natürlich spielen die Rezepte ebenfalls eine Rolle. Wer mir verspricht, dass sie verblüffend einfach sind und Lieblings-Rezepte-Potenzial haben, der hat bei mir gewonnen, besonders, wenn das Versprechen auch gehalten wird.

Die Gestaltung und der Aufbau haben mich dann auch gleich überzeugt. Ich bekomme für wirklich jedes Rezept ein Foto und zwar eines der Art, dass ich mir zutraue, das auch so hinzubekommen. Auf einen Blick sieht man die Anzahl der Portionen, die Vorbereitungszeit und die Garzeit. Auf Nährwertangaben wurde verzichtet. Für mich ist das okay. Inzwischen kann ich ganz gut einschätzen, welche Gerichte am besten ganz selten gegessen werden sollten. Über der Zutatenliste und den Zubereitungsanweisungen findet sich ein mehr oder weniger kurzer Text zum Rezept bzw. Gericht. Die Anweisungen sind leicht verständlich geschrieben und gut nachzumachen. Bei einigen der Rezepte findet sich noch ein „Sexy Tipp“ für Varianten oder leichte Abwandlungen.

Unterteilt in die Kapitel Antipasti; Primi; Secondi; Dolci; Aperitivo deckt das Buch alles ab, was in Italien zu einer Mahlzeit gehört. Ein wenig Selbstvertrauen und Grundkenntnisse der Küche vorausgesetzt bekommt man hier wirklich alles problemlos hin. Der Geschmack überzeugt ebenfalls. Und auch wenn das Brot ohne Kneten ein schnelles Brot ist und mit Weißmehl gemacht wird, ist es direkt in meine Brot-Rezepte-Sammlung gewandert. Besonders zum Grillen liebe ich dieses einfache, aber köstliche Brot!

Die Zutaten sind völlig unkompliziert zu bekommen. Angelo nimmt statt frischer Hefe immer Trockenhefe, aber das lässt sich ja leicht austauschen, wenn man möchte. Was mich sehr erstaunt hat ist, dass ich kaum ein Rezept gefunden habe, das ich so gar nicht ausprobieren möchte! So viele verlockende Rezepte in einem einzigen Buch finde ich ausgesprochen selten! Dabei sind hier zwar auch einige Interpretationen von Klassikern, aber auch sehr viele für mich neue Rezepte.

Ich denke, man merkt es bereits. Ich bin absolut begeistert, nein, hingerissen von diesem Buch. Es macht gute Laune, die Resultate gelingen und sie schmecken köstlich! Dass beim Olivenölkuchen das Olivenöl unsichtbar ist (die Mengenangabe ist vorhanden!), macht Angelo noch sympathischer. Ganz klar volle Punktzahl!

Bewertung vom 18.04.2025
Der Duft des Wals (MP3-Download)
Ruban, Paul

Der Duft des Wals (MP3-Download)


gut

Verfall

In einem luxuriösen Urlaubs-Resort tummeln sich einige sehr unterschiedliche Gäste. Sie alle vereint, dass sie nicht so glücklich sind, wie sie vorgeben. Besonders deutlich wird das bei Judith und Hugo, die schon eine Paartherapie hinter sich haben und in diesem Urlaub wieder zueinander finden wollen. Der üble Gestank, den ein toter, explodierter, gestrandeter Wal auch dann noch verbreitet, als er längst vom Strand entfernt wurde, wirkt sich dabei nicht gerade positiv aus.

Ja, es gibt schon die eine oder andere mehr oder weniger witzige Stelle, aber absurd komisch und grandiosen Humor kann ich hier nicht finden. Auch finde ich es erschreckend, worüber hier gelacht werden soll. Dafür finde ich aber jede Menge triebgesteuerte Figuren und darauf hätte ich gerne verzichtet.

Die Story ist insgesamt recht düster und deprimierend. Glücklich sind die Charaktere selten und wenn, dann nur sehr kurz. Alle sind geprägt von Verlusten. Neuanfänge sind zum Scheitern verurteilt. Der krasse Gegensatz zu den Gedanken und Gefühlen der Figuren, gleich welchen Alters oder Geschlechts, zum Urlaubs-Paradies kommt ganz deutlich an. Nur färbt eben hier nicht das Glück auf die Unglücklichen ab, sondern umgekehrt. Das Leben ist kein Ponyhof und kein Wunschkonzert, das ist mir schon klar, zumal auch ich nicht wenige Schicksalsschläge verkraften musste. Aber ich sah immer ein kleines Licht am Horizont. Das finde ich in diesem Roman leider nicht. Die Metapher mit dem Gestank habe ich schon verstanden. Und ja, es stinkt im übertragenen Sinne auch dann oft noch, wenn man im eigenen Leben ein Problem beseitigt hat. Aber das riechen dann nicht alle noch weiter und vor allem gibt es dann doch auch Menschen, die gerade keinen toten Wal am Strand liegen haben. Es ist also schwierig.

So ganz sicher bin ich mir nicht, was mir Paul Ruban mit seinem Buch sagen möchte. Und dennoch habe ich den Sprechern und Sprecherinnen der Hörbuchversion sehr gerne zugehört. Das ist schwer zu beschreiben. An keiner Stelle war Langeweile aufgekommen, alles passt stimmig zusammen, das Geschehen nimmt einen logischen Verlauf. Nur hat es mich einfach nicht abgeholt. Daher kann ich trotz allem gerne drei Sterne geben.

Bewertung vom 15.04.2025
Russische Spezialitäten
Kapitelman, Dmitrij

Russische Spezialitäten


gut

Keine leichte Kost

Dimitrij Kapitelman erzählt in seinem Buch hier über eine ganz persönliche Seite des Krieges zwischen Russland und der Ukraine. In den 1990ern ist er als Kind mit seiner Familie als „jüdischer Kontingentflüchtling“ von Kiew nach Leipzig gekommen. Seine Familie hat einen Laden für russische Spezialitäten eröffnet, wodurch die Verbindung zur Heimat über all die Jahre bestehen blieb. Nicht nur Deutsche kauften hier ein, auch die Nashi, also die anderen Aussiedler. Nach einem Schlaganfall und Corona wurde der Laden geschlossen. Der Beginn des Krieges hat zudem dann alles verändert. Er, der mit ganzem Herzen Ukrainer ist, seine Mutter, die trotz ihrer eigenen Vergangenheit Putinfan ist und sich auf die Seite Russlands schlägt. Kapitelman will seiner Mutter zeigen, was die Wahrheit ist und kommt auf eine gefährliche Idee: Er will mitten ins Kriegsgebiet fahren.

Man muss sich erst einmal an die kreative Sprache gewöhnen. Der Autor hat viele Wortspiele und neue Wortkreationen verwendet, auch eine ganze Menge russischer Ausdrücke nicht übersetzt. Da muss man erst mal reinfinden, um ohne zu stolpern flüssig lesen zu können. Ich liebe Wortspiele, aber in dieser Häufigkeit ist das doch ein bisschen anstrengend. Natürlich kann man hier keine leichte, lockere, fröhliche Lektüre erwarten. Dieses Sprachmodell ist quasi so verwirrend und anstrengend, wie die ganze Situation. Sie spiegelt sie also.

In meiner Kindheit war Russland die Sowjetunion, oder auch UdSSR, irgendwann die ehemalige Sowjetunion, aufgeteilt in 15 einzelne Staaten, darunter eben die Ukraine und Russland. Ruhe ist also hier noch nie gewesen. Ein Durcheinander, das Kapitelman irgendwie tatsächlich in Worte gefasst und in seinem kurzen Buch verdeutlicht hat. Eine Zerrissenheit, die keiner heilen kann.

Das Bewerten dieses Buches fällt mir entsprechend sehr schwer. Ich verstehe, was Kapitelman sagen möchte, aber die Art und Weise ist wirklich schwer zu ertragen und zu erdulden. Dieser Krieg ist so sinnlos, wie alle anderen, so schmerzlich und so endgültig. Das kann man einfach nicht wegleugnen. Dennoch kann ich dem Buch selbst leider nicht mehr als drei Sterne geben. Eben weil es so entsetzlich anstrengt, es bis zum Ende durchzuhalten. Und weil der Klappentext impliziert, dass Kapitelman mit seiner Mutter ins Kriegsgebiet fährt, das stimmt aber eben so gar nicht. Und was die Mutter lernen soll, wenn sie gar nicht dabei ist, erschließt sich mir leider absolut nicht.

Bewertung vom 31.03.2025
Slowcooking für Eilige
Anthony, Nathan

Slowcooking für Eilige


sehr gut

Langsam gekocht schmeckt besser!

Dies ist ein weiteres Buch, das aus einem Blog entstanden ist. Und wie immer, kannte ich den Blogger bisher nicht. Aber ich liebe den Slowcooker und bin immer auf der Suche nach neuen Rezeptideen. Es ist wunderbar, wie viel aromatischer alles im Slowcooker zubereitete schmeckt!

Die hier vorgestellten Rezepte sind übersichtlich aufgebaut. Sogar die Kilokalorien pro Portion sind auf den ersten Blick zu sehen. Beilagen müssen meist zusätzlich dazugerechnet werden. Ein kleiner Einführungstext, die Zutatenliste, die Zubereitungsanweisung und ein kleiner Extra-Hinweis finden sich auf der einen, ein ansprechendes und appetitanregendes Foto auf der gegenüberliegenden Seite. Nur wenige Rezepte sind ohne Foto. Mir wäre es lieber, wenn bei jedem Rezept ein Foto, und sei es auch noch so klein, zeigen würde, was man am Ende erwarten kann.

Bei den meisten Rezepten sind die Zutaten einfach zu bekommen oder gar schon im Haushalt vorhanden. Nur gelegentlich benötigt man etwas exotischere Zutaten wie Kaffirlimettenblätter oder Sriracha-Sauce. Auch verwendet Nathan Anthony gern Zwiebel- und Knoblauchgranulat. Ich verwende lieber frische Produkte. Die Rezepte sind recht fleischlastig. Vegetarier oder Veganer werden hier nicht wirklich glücklich werden, obwohl das eine oder andere Gericht ohne Fleisch dabei ist. Beim Boeuf Stroganoff verwundert mich, dass keine Gurken bei den Zutaten zu finden sind. Für mich gehören die zwingend zu diesem Gericht. Daher gebe ich sie auch hier einfach noch zusätzlich dazu.

Die meisten Rezepte sind an der asiatischen Küche angelehnt. Ein paar Klassiker gibt es auch und zusätzlich noch Suppen und sogar Süßes. Die Mischung ist gefällig, die Aufmachung ansprechend. Aufgrund der erwähnten kleinen Kritikpunkte gebe ich vier Sterne, aber dennoch ist das Buch eine Bereicherung im Regal und auch ein tolles Geschenk für alle, die den Slowcooker mehr nutzen möchten.

Bewertung vom 27.03.2025
KUNTH Mit dem Wohnmobil durch die Niederlande, Belgien & Luxemburg
Ingala, Jutta M.;Holupirek, Katinka

KUNTH Mit dem Wohnmobil durch die Niederlande, Belgien & Luxemburg


ausgezeichnet

Die Benelux-Länder mit dem Wohnmobil bereisen

Kunth liefert hier zehn wunderschöne Touren durch die Beneluxstaaten mit dem Wohnmobil. Dabei wurde auf einen tollen Mix zwischen reizvollen Landschaften, pulsierenden Städten und bezaubernden kleinen Orten und Dörfern geachtet. Man muss sich aber nicht an festgelegte Routen halten, sondern kann, auch vor Ort, seine eigenen Routen planen. Dafür gibt es jede Menge Informationen rund um Stellplätze, Städtekarten, Sehenswürdigkeiten und vielem mehr. Sehr gelungen finde ich übrigens den Reiseatlas. Auch im digitalen Zeitalter liebe ich Karten auf Papier.

Auch einen Soundtrack zu den Routen kann man unter Spotify abrufen, wenn man sich anmeldet. Im Register findet man auf einen Blick alle Wohnmobilstell- und Campingplätze, die auch im Buch beschrieben sind. Die Packliste ist sehr hilfreich, um wirklich an alles zu denken, was man benötigt. Die Routen starten immer mit einem guten Überblick und den vorne im Buch aufgelisteten Icons für Architektur, Hafen, Burg/Schloss usw., sodass man schon daran erkennen kann, wie gut sie auf einen selbst passen. Wer mag kann auch über QR-Code den GPS-Track zu den Touren aufrufen.

Schon das Lesen der mit viel Herzblut geschriebenen Texte macht Lust auf die Touren, aber die Fotos dazu noch viel mehr. Ganz gleich, ob man die Beneluxländer schon kennt oder neu für sich entdecken möchte, dieses Buch macht Lust aufs Losfahren. Und wer nicht selbst mit dem Wohnmobil reist, der hat hier ein tolles Geschenk für liebe Freunde, die mit dem mobilen Zuhause unterwegs sind. Fünf Sterne, ganz klar!

Bewertung vom 27.03.2025
KUNTH Mit dem Wohnmobil auf Europas Küstenstraßen
KUNTH Verlag

KUNTH Mit dem Wohnmobil auf Europas Küstenstraßen


ausgezeichnet

Am Meer entlang

Das Buch ist, wie von Kunth gewohnt, eine wahre Verführung, sofort loszufahren! Die Legende für die Icons ist zwar ellenlang, aber man versteht sie auf Anhieb. So sieht man bei jeder Tour sofort, was einen erwartet. Dazu kann man, so man angemeldet ist, den passenden Soundtrack bei Spotify finden. Wer sich, wie im Buch geraten, eine gut ausgearbeitet Packliste macht, startet gleich mal gut vorbereitet.

Jede Route wird strukturiert vorgestellt. Dazu gibt es einen tollen Überblick über Routenlänge, Zeitbedarf, Start/Ziel, Charakteristik, Hot-Spot, schönsten Campingplatz, Best Place on Tour, QR-Code für den GPS-Track und einen Link zu einer entsprechenden Internetseite. Gelungen finde ich, dass eine Landkarte bei jeder Tour abgebildet ist.

Im hinteren Teil findet man einen Reiseatlas mit vielen Karten, die ich auch im digitalen Zeitalter einfach gerne mag und auch bevorzuge. Außerdem finden sich alle Orte der Touren im Register wieder, wobei die Orte mit Camping- und Wohnmobilstellplätzen am entsprechenden Icon sofort erkennbar sind.

Die Texte sind informativ und eindeutig mit viel Liebe geschrieben. Dazu die Fotos, die geradezu zum sofortigen Starten auf die Tour auffordern! Man kann gar nicht anders, als auf der Stelle dem Reisefieber zu verfallen!

Ein tolles Buch für alle, die gerne die Welt mit dem Wohnmobil erkunden und ebenso auch als Geschenk für eben jene. Volltreffer! Fünf Sterne.

Bewertung vom 18.03.2025
Die Spurenfinder und das Drachenzepter / Der Spurenfinder Bd.2 (MP3-Download)
Kling, Marc-Uwe; Kling, Johanna, Luise und Elisabeth

Die Spurenfinder und das Drachenzepter / Der Spurenfinder Bd.2 (MP3-Download)


ausgezeichnet

Geniale Fortsetzung!

Die Zwillinge Ada und Naru spielen sich aus lauter Langeweile einen Streich nach dem anderen. Fast ist es eine Erleichterung, als ein Bote des Königs kurz vor der Unabhängigkeitsfeier die Spurenfinder bittet, das Verschwinden des Drachenzepters aufzuklären. Natürlich sind die Zwillinge sofort Feuer und Flamme und so machen sie sich direkt auf den Weg. Und lösen den Fall schneller, als Naru ein Zimtbrötchen aufessen kann! Doch das ist erst der Anfang einer atemberaubenden Reihe von Ereignissen!

Ich bin kein Fantasy-Fan, aber die Spurenfinder von Marc-Uwe Kling und seinen Töchtern macht süchtig! Die gezeichnete Fantasy-Welt ist nicht zu abgehoben. Sie erinnert mehr an das Mittelalter. Herrlich, dass es keine wahnwitzige Technologie gibt und alles mit einfachsten Mitteln gelöst werden muss. Die Wesen und Figuren kann man sich sehr gut vorstellen und mal ehrlich, an der einen oder anderen Stelle fragt man sich, an wen in der Realität sie angelehnt sind. Den einen oder anderen Verdacht kann man dabei nicht von der Hand weisen.

Erste Liebe, Geschwister-Rivalitäten, Zusammenhalt kommen ebenso zur Sprache, wie die unterschiedlichen Arten von Lügen und Wahrheiten. Es ist umwerfend, mit welcher vermeintlichen Leichtigkeit die Klings der Story immer wieder neue Wendungen geben, wenn man gerade meint, jetzt ist ja alles gelöst. Immer wieder entstehen neue spannende Szenen, ohne dass es albern oder unglaubwürdig wird. Es wird auch ein wenig über die Vergangenheit von Elos und den Zwillingen erzählt. Das ist fast schon eine Geschichte in der Geschichte.

Das Ende lässt keine Fragen offen, bietet allerdings den Ausblick auf mindestens noch einen weiteren Band. Das ist mehr als gut gemacht. Die Figuren konnten sich bis hierhin sehr stimmig entwickeln, ohne dass sich der Humor abnutzt oder wichtige Stellen lächerlich machen würde. Die Illustrationen von Bernd Kissel sind auch diesmal einfach nur herrlich. Bei der Hörbuchversion fesselt der Autor, der selbst das Buch eingelesen hat, mit einer köstlichen Betonung. Er lässt die Figuren herrlich lebendig werden und an keiner Stelle war ich irritiert, wer denn nun gerade in der Story spricht. Ich hatte riesigen Spaß in Iriandria und kann gar nicht anders, als die volle Sternezahl zu geben!

Bewertung vom 12.03.2025
Wenn die Tage länger werden (MP3-Download)
Stern, Anne

Wenn die Tage länger werden (MP3-Download)


gut

Ein Sommer voller Ereignisse

Lisa ist Musiklehrerin und alleinerziehende Mutter. Diesen Sommer wird ihr Sohn bei den Großeltern väterlicherseits in Polen verbringen. Danach kommt er in die Schule. Lisa ist das erste Mal seit sechs Jahren wirklich allein und kann machen, was sie möchte. Doch ohne Kind weiß sie gar nicht mehr, wie sie sich selbst definieren soll. Sie kramt ihre alte Geige heraus und stellt fest, dass diese restauriert werden muss. Das löst eine Reihe von Ereignissen aus.

Das Buch kratzt nur leicht an der Oberfläche und geht mir nicht tief genug. Das Thema müsste sich geradezu in die Haut fressen und viel intensiver behandelt werden. Raubkunst ist nach wie vor aktuell, auch wenn die eigentlichen Besitzer nicht mehr leben. Hier geht es um Gerechtigkeit und auch die Kindeskinder haben ein Recht auf die Rückgabe.

Ein weiteres Thema, das viel zu oberflächlich behandelt wird, ist Krankheit und Tod. Sei es nun die das Verhalten des Geigenbauers, der sich immer mehr in sich selbst zurückzieht und mit der Vergangenheit zu kämpfen hat, oder die Krebserkrankung seiner Tochter Ute. Selbst Lisas Mutter hat diese Kämpfe mit Geschehnissen aus ihrer Kindheit, aber auch mit dem Tod ihres Mannes. So ist die Story mehr als überladen mit schwierigen Themen, die nicht gebührend behandelt werden.

Dafür mäandert Lisa gedanklich und auch tatsächlich durch die Tage, durch die Zeit und braucht viele Anstöße, endlich in die Gänge zu kommen. Sie entwickelt sich für meinen Geschmack zu spät und dann plötzlich zu schnell in die richtige Richtung. Lisa lässt sich ständig zu viel gefallen, tritt zu wenig für sich selbst ein und ist sich selbst eindeutig zu wenig wert. Auf ihre eigenen Bedürfnisse nimmt sie keinerlei Rücksicht. So ist die Story nur wenig intensiv und fesselt nicht. Alles plätschert vor sich hin. Damit ist das Buch etwas für entspannte Lesezeit, nicht mehr. Das mag ich hin und wieder schon, doch nicht mit den Themen, die hier angerissen werden.

Die Figuren sind etwas blass. Irgendwie mag ich Ute am liebsten, obwohl auch bei ihr nur um den heißen Brei herumgeredet wird. Das Ende ist versöhnlich, ein kleines bisschen auch offen. Leider kann es mich aber nicht ganz mit dem Rest versöhnen. Dafür ist an zu vielen Stellen das Frauenbild einfach nur entsetzlich vorsintflutlich. Bleiben daher drei Sterne. Daran kann leider auch die sehr gute Sprecherin nichts ändern.

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