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gaby2707

Bewertungen

Insgesamt 1951 Bewertungen
Bewertung vom 27.03.2025
Leselöwen 2. Klasse - Das geheime Leben der Tiere - Das Abenteuer der weißen Wölfin (eBook, PDF)
Walder, Vanessa

Leselöwen 2. Klasse - Das geheime Leben der Tiere - Das Abenteuer der weißen Wölfin (eBook, PDF)


ausgezeichnet

Eine kleine Wölfin auf großer Mission

Im Wolfsrudel gibt es fünf Welpen, die alle fünf Monate alt sind. Eines davon ist ein Wolfsmädchen und weiß. Da sie die Jüngste ist, heißt sie Fünf. Und sie weiß genau, dass sie mal eine große Jägerin wird.
Was die weiße Wölfin alles erlebt und welche Abenteuer sie zu bestehen hat, das lest ihr in dem LeseLöwenbuch für die 2. Klasse „Das Abenteuer der weißen Wölfin – Das geheime Leben der Tiere“ von Vanessa Walder und Alina Brost.

Einfach zu verstehende Sätze, eine sehr gut lesbare Schrift und die verschiedenfarbigen Silben unterstützen beim lesen und verstehen des Textes. Dazu die vielen großen Bilder und kleine Sprechblasen, die für Abwechslung und kleine Lesepausen sorgen. Die Geschichte um die weiße Wölfin ist in vier Kapitel unterteilt. Nach jedem Kapitel werden Fragen zum gelesenen Text gestellt, womit das Kind überprüfen kann, ob es den auch verstanden hat. Die Lösungen werden am unteren Rand (auf den Kopf gestellt) gleich mit geliefert.
Außerdem sind in diesem Buch ein paar Wörter fett gedruckt, die in der Rubrik „Schon gewusst“ am Ende des Buches näher erklärt werden. Hier sind auch einige Buchstaben unterstrichen, die das LeseLöwen-Lösungswort ergeben. Damit kommt man auf geheime Seiten des LeseLöwen mit weiteren Spielen und Rätseln.

Eine spannende und unterhaltsame Geschichte bei der das lesen lernen richtig Spaß macht.

Bewertung vom 27.03.2025
Dinosaurier auf Omas Geburtstag (Bd. 5)
Hochwald, Dominik;Ihle, Jörg

Dinosaurier auf Omas Geburtstag (Bd. 5)


ausgezeichnet

Oma feiert Geburtstag

Es sind wieder Ferien und Leon und Sophie besuchen ihre Oma. Dieser Besuch wird etwas ganz besonderes, denn Oma hat Geburtstag und der soll gebührend gefeiert werden. Außerdem war Oma auf einer Expedition in Südamerika und hat von dort ein Dinosaurier-Ei mitgebracht. Und der kleine Dino schlüpft genau in der Nacht zu Omas Geburtstag. Aber einen solchen Dino hat Oma noch nie gesehen. Zu welcher Art der wohl gehören mag? Da muss Paläontologin Mara aus dem Naturkundemuseum helfen. Sie stellt fest, dass der Kleine zu einer neuen, bisher ganz und gar unbekannten Spezies gehört. Nur wo will der Kleine leben und wie soll er heißen? Das findet sich ganz schnell, als er wie ein Kaninchen mit seinen Händen einen Bau buddelt. Da hat er seinen Namen „Buddelsaurier“ weg und nun wissen Oma, Leon und Sophie, dass er am liebsten im Dunklen ist.
Wo dann Oma mit all ihren Dinos und ihren Gästen den Geburtstag feiert? Das müsst ihr in dem neuen Buch von Dominik Hochwald und Jörg Ihle schon selbst herausfinden und lesen.
Um heraus zu finden, wo sich der kleine Dino wohl wohlfühlen könnte, besuchen Oma, Leon und Sophie alle Lebensräume, an denen die anderen Dinos sich leben. Zuerst sehen sie sich im Omas Gewächshaus um; dann fahren sie zum Freibad; sie besuchen die alte Burgruine; treffen den Kapitän, den Bauern und den Herrn Graf. Alles Menschen und Orte, an denen Oma ihre anderen Dinos untergebracht hat oder mit denen sie schon Abenteuer erlebt haben.

Auch in dieser Geschichte gibt es wieder eine Botschaft, die sich nicht nur die Kinder verinnerlichen sollten: Ganz egal wie wir aussehen, welche Sprache wir sprechen oder wo wir herkommen - wir gehören alle zu einer großen Familie. Wie auch in den ersten vier Bänden werden hier Werte wie Zusammenhalt, Familie, Toleranz und Identität kindgerecht und einfühlsam vermittelt.
Und auch hier sind es die großformatigen, teils ganzseitigen Illustrationen von Vesselin Kashev, die die Geschichte gekonnt untermalen und noch greifbarer machen. Allein diese Bilder anzuschauen, macht schon großen Spaß.

Eine weitere herzerwärmende, liebevolle Geschichte, in der alle füreinander da sind und aufeinander acht geben. Zum vorlesen oder für die älteren Dinofans auch zum selbst lesen. Wir lieben die Oma, Leon, Sophie und ihre Dinos.

Bewertung vom 26.03.2025
Kreidemord
Peters, Katharina

Kreidemord


ausgezeichnet

Wenn nichts ist wie es scheint

Im Kreidemuseum in Gummanz auf der Insel Rügen wird angekettet an die Buddelkiste für die jüngsten Besucher eine Frau gefunden. Julia Schorrer ist mit dem Kopf in der Kreide daran erstickt. Vor 12 Jahren war sie noch Polizistin; dann hat sie die Seiten gewechselt und war seitdem auf der Flucht.
Der Chef des Stralsunder Kriminalkommissariats Jan Riechter, der vor dem Untertauchen von Julia Schorrer eine kurze Affäre mit ihr hatte, übernimmt offiziell die Ermittlungen. Seine Frau Hauptkommissarin Romy Beccare ermittelt mit ihrem Team bis Fotos aus neuerer Zeit von Julia und Jan und DNA Material von Jan auftauchen. Da ist er erst mal gezwungen Abstand von dem Fall zu nehmen. Romy glaubt fest an die Unschuld ihres Mannes. Doch wer hat ein Interesse ihm dermaßen böse mitzuspielen? Wer will ihn hier mit einer solchen Intrige vorführen? Das zerrt ganz schön an Romys Nerven.

Das Team um Romy Beccare kenne ich schon aus anderen Fällen, die ich mit ihr zusammen gelöst habe. Neu ist hier der Kollege HK Gregor Reymann, ein scharfzüngiger, maulfauler, meist schlecht gelaunter Zyniker, der ihrem Team zugeordnet wurde. Ich konnte Romy sehr gut verstehen, dass sie manches mal nahe dran war, ihm an den Hals zu gehen. Aber seine Wandlung, die er während der Ermittlungen durch macht, hat mir gut gefallen.
Ich war bisher nur einmal auf der Insel Rügen und die Beschreibungen der Landschaft, der Orte und auch der Menschen haben in mir den Wunsch geweckt, dort mal wieder hin zu reisen. Katharina Peters gelingt es mühelos, mir die Schönheit der Insel nahe zu bringen und diese Beschreibungen locker im Fall einzufügen.
Die angespannte Atmosphäre im Team und auch zwischen Romy und Jan ist so aufgeladen. Aber jeder weiß was er zu tun hat und so vervollständigt sich das Puzzle ganz langsam zu einem großen Ganzen. Und obwohl ich dem Täter hier und da schon begegnet bin, hätte ich mit dieser Auflösung nicht gerechnet.

Packend, spannend, fesselnd, mit unerwarteten Wendungen und einem hohen Unterhaltungswert. Mich hat Katharina Peters auch diesmal absolut in ihren Bann gezogen.

Bewertung vom 26.03.2025
Morden ohne Sorgen - Eine Flussfahrt, die ist tödlich
Buchholz, Andreas K.

Morden ohne Sorgen - Eine Flussfahrt, die ist tödlich


ausgezeichnet

Eine Bootsfahrt ist nicht immer lustig

Das erfahren auch Graf Anton und seine Freundin Katharina von Hanfstedt aus der Seniorenresidenz Lordmarschallhaus, die anstatt mit dem Ruderboot Nr. 13 des Bootsverleihs am Tiefensee von Fritz Küppers eine Ausfahrt zu machen, darin einen Toten finden. Was hat der leitende Beamte der Unteren Wasserbehörde, den es im Boot dahin gerafft hat, gesucht? Oder haben der stinkreiche Reeder Kai-Uwe Hannig und seine Frau Sybille, die am See zwei neue Apartmentblocks und eine Marina aufziehen wollen, etwas damit zu tun?
Lokalreporter Frederik Loebell wittert natürlich gleich wieder einen neuen Fall und einen Aufmacher für die Potsdamer Stadtnachrichten und zusammen mit seinem Zwergdackel Wilhelm, Hauptkommissarin Edda Kleist und deren Schwester Fleur, seiner großen Liebe, geht er auf Verbrecherjagd.

„Morden ohne Sorgen – Eine Flussfahrt, die ist tödlich“ aus der Feder von Autor Andreas K. Buchholz, der 4. Teil der Reihe "Ein Fall für Frederik Loebell", hat mich auch diesmal ab der 1. Seite gefangen genommen und bestens unterhalten.
Die Menschen, von denen ich die meisten aus den ersten drei Fällen schon kenne, haben alle ihren ganz eigenen Charme. Der Autor zeichnet sie mit ihren Ecken, Kanten und Schrullen so liebevoll und bildhaft, dass ich sie mir sehr gut vorstellen und in mein Kopfkino einpflegen kann.
Der Fall des toten Beamten bzw. die Fälle, denn es kommen noch zwei weitere Opfer hinzu, ist diesmal etwas tricky. Ich konnte sehr gut mit ermitteln und habe mich auf die ein oder andere falsche Spur führen lassen. Auf den Ausgang war ich so nicht vorbereitet.
Auch diesmal gibt Frederik Loebell für die Potsdamer Stadtnachrichten alles. Unter dem Motto „Alles für die eins – immer für die eins“ setzt er sich wieder mit vollem Einsatz für Gerechtigkeit ein. Immer an seiner Seite Zwergdackel Wilhelm, der ihn auch hier das ein oder andere mal zur Verzweiflung bringt. Besonders hat mich Wilhelm diesmal mit seiner „Verkleidung“ zum Schmunzeln gebracht. Und eine Tischdecke ist auch diesmal wieder mit dabei. Mehr wird aber nicht verraten.
Überhaupt habe ich mich gerade über die Dialoge – egal wer da mit wem palavert – wieder köstlich amüsiert. Da trifft der Autor genau meinen Humor. Trotzdem kommt die Ernsthaftigkeit nicht zu kurz.
Sehr gut gefallen haben mir die Beschreibungen von Potsdam, die wie nebenbei ins Geschehen eingeflochten werden und richtig Lust machen die Stadt mit ihrem großen kulturellen Angebot mal zu besuchen.

Wer sich neben einer guten kriminellen Story bei einem Krimi auch amüsieren möchte, der ist bei diesem Cosy Krimi genau richtig. Mich hat er für ein paar Stunden den Alltag absolut vergessen lassen.

Bewertung vom 25.03.2025
Dino Malbuch ab 4 Jahren

Dino Malbuch ab 4 Jahren


ausgezeichnet

Mit kleinen Dinos die Welt entdecken

In diesem Malbuch für Jungen und Mädchen ab 4 Jahren legt uns Herausgeber Mickey Müller 50 süße Dinosaurier-Motive zum Ausmalen vor. Hier finden wir vom Brontosurus über den Triceratops, den Velociraptor bis zum T-Rex die jüngsten Bewohner der Urzeit in ihrer natürlichen Umgebung. Allein die niedlichen Dino-Bilder anzuschauen macht schon große Freude. Und dann erst das Ausmalen. Hier können die Kinder ihrer Fantasie und ihrer Kreativität freien Lauf lassen. Außerdem werden beim Ausmalen auch die Konzentration und die Fingerfertigkeit gefördert und geübt.
Hier ist wirklich für jeden etwas dabei. Für die allerersten Ausmalversuche gibt es Bilder mit großen Ausmalflächen und einfache Konturen. Für geübtere Maler sorgen kleine, liebevolle Details für ein entspanntes Malerlebnis.
Der einseitige Druck im DIN A4-Format bei dem sich die Illustrationen immer auf der rechten Heftseite befinden, verhindert ein durchdrücken der Farbe auf das nächste Bild.
Dieses Dino-Malbuch sorgt für jede Menge Malspaß und lässt die Urzeit lebendig werden. Und mit seinem ansprechenden Preis eignet es sich sehr gut als kleine Überraschung zum Geburtstag, als kreative Nachmittagsbeschäftigung oder als kleine Belohnung.

Uns hat der Malausflug in die Welt der Dino-Babys großen Spaß gemacht.

Bewertung vom 19.03.2025
Bedroht
Borghoff, Wilma

Bedroht


ausgezeichnet

Eine Bedrohung, die niemand erleben will

Nora Linde, ihre Zwillingsschwester Helene und auch ihr Halbbruder Michael Burger bekommen innerhalb von wenigen Tagen die gleich Post. Post ohne Absender mit verschiedenen Fotos ihrer Kinder. Ein paar Tage später findet Michael das Trikot seines Sohnes Leon zerschnitten auf der Wäscheleine im Garten und die Fahrradreifen von Noras Sohn Dominik sind zerstochen. Wieder ein paar Tage später folgt eine Geldforderung. Wer spielt hier so skrupellos mit ihren Ängsten und hat ihre Kinder im Visier? Oder befinden sich auch die Erwachsenen in Gefahr?
Die drei Familien stellen Verhaltensregeln auf und wenden sich auch an Detektivin Lara, die sie im vergangenen Jahr schon bei der Suche nach Timos verschwundener Tochter Melina unterstützt hat. Ihr dürft gespannt sein, wie diese Geschichte ausgeht.

Ich kenne die drei Familien nun schon seit einigen Jahren und habe schon einiges mit ihnen erlebt und durchgemacht. Aber diese Bedrohung der Kinder ist ein echter Alptraum für alle Eltern. Ich will mir gar nicht vorstellen, wenn mir so etwas passieren würde.
Ich mag es, wenn ich die Menschen, mit denen ich bei anderen Gelegenheiten schon zu tun hatte, hier noch näher kennenlernen und ihre Entwicklung verfolgen kann. So habe ich mich gefreut, dass sich Timo und Michelle mit ihrer kleinen Tochter Melina langsam annähern. Und es ist toll zu lesen, wie diese drei Familien und auch Oma Karin mit ihrem Lebensgefährten Reto Zusammenhalt intensiv leben.
Durch den flüssigen und leicht zu lesenden Erzählstil von Autorin Wilma Borghoff habe ich sehr schnell in die Geschichte eintauchen können. Und da sich alles mehr und mehr spannend gestaltet, habe ich das Buch bis zum Schluss nicht mehr aus der Hand gelegt. Wilma Borghoff versteht es sehr gut, meine Nerven zu strapazieren und mit meiner Angst zu spielen. Ich bin auch diesmal wieder erstaunt, wie grausam sich Menschen verhalten können, wenn sie sich ausgeschlossen oder nicht angenommen fühlen. Aber wie immer geht die Suche nach den Schuldigen auch hier gut aus.
Da alle Geschichten in sich abgeschlossen sind, kann man auch dieses Buch gut ohne Kenntnisse der Vorgängerbände lesen Aber mir macht es einfach mehr Spaß, wenn man ich die Menschen von Anfang an kennenlernen kann.

Wer leichte und doch äußerst spannende Krimikost mag mit einer gut nachvollziehbaren Geschichte und Menschen, die unsere Nachbarn sein könnten – der ist hier genau richtig. Ich habe die Lesestunden mit Nora, Helene, Michael und ihren Familien wieder sehr genossen.

Bewertung vom 18.03.2025
Der zweite Verdächtige / Eberhardt & Jarmer ermitteln Bd.5
Schwiecker, Florian;Tsokos, Michael

Der zweite Verdächtige / Eberhardt & Jarmer ermitteln Bd.5


ausgezeichnet

Ein packender Justiz-Krimi, der zum Nachdenken anregt

Ein Kellner findet beim morgentlichen saubermachen im Berliner Nachtclub „Königssohn“ Lukas Wegener, den hier alle wegen seines Aussehens Erzengel Gabriel nennen, tot im Darkroom. Eine Todesursache lässt sich bei einer ersten Leichenbeschau nicht feststellen. Bei der Obduktion stellt Rechtsmediziner Dr. Justus Jarmer fest, dass Wegener an einer Überdosis Liquid Ecstasy gestorben ist.
Schnell gerät Jan Staiger ins Visier des ermittelnden Kriminalhauptkommissars Ralph Berger vom LKA 11. Nach verschiedenen Zeugenaussagen war er zusammen mit Wegener im Club und sie hatten Streit. Aber hat er ihn auch ins Jenseits befördert. Er selbst kann sich, da er an diesem Abend völlig zugedröhnt war, an nichts mehr erinnern. Aber warum sollte er seinen Freund umbringen?
Strafverteidiger Rocco Eberhardt übernimmt die Verteidigung und erreicht, dass Staiger bis zum Prozess frei kommt. Er ist sich aber nicht sicher, ob er seinem Mandanten auch vertrauen kann. Oder ist er einer von den 5% seiner Mandanten für die es sich zu kämpfen lohnt? Als vier Monate später ein weiterer „Bekannter“ von Staiger mit K.o.-Tropfen ums Leben kommt und man einen Fingerabdruck von ihm findet, scheint die Lage eindeutig.

„Der zweite Verdächtige“ ist der 5. Justiz-Krimi des Bestsellerautoren-Duos Florian Schwiecker und Michael Tsokos und leider der letzte Fall, den Strafverteidiger Rocco Eberhardt und Rechtsmediziner Justus Jarmer zusammen ermitteln.
Da alle Fälle in sich abgeschlossen sind, kann man die Bücher auch sehr gut unabhängig voneinander lesen. Mir macht es aber mehr Spaß, die Menschen, mit denen ich es häufiger zu tun habe, von Anfang an näher kennenzulernen.
Schwiecker und Tsokos schaffen es auch diesmal mich ab der ersten Seite in die Handlung hinein zu ziehen. Und dort war ich gefangen bis zur letzten Seite. Die Spannung ist von Anfang an da und hält sich bis zur Auflösung des Falles, der mich ungläubig zurückgelassen hat. Es löst sich alles nachvollziehbar und gut vorstellbar auf. Aber wie kann man sich so in seine Verzweiflung verbeißen? Es hat mir gut gefallen, dass ich in kurzen Abschnitten auch in die verstörende Psyche des Täters habe reinschauen können.
Gut finde ich auch, dass ich weder etwas mehr über die Abläufe in unserem Rechtssystem erfahren habe. Und ich finde es erschreckend, wie leicht sich die breite Masse durch Presseberichte und Social Media beeinflussen lässt. Wie schnell man vorverurteilt werden kann, ohne dagegen vorgehen zu können. Und wie sich manche Vorurteile immer noch hartnäckig halten.
Auch die Arbeit in der Rechtsmedizin war wieder sehr interessant und aufschlussreih.
Die Menschen, mit denen ich es hier zu tun habe, allen voran Rocco Eberhardt, sein Zuarbeiter Tobi und Rechtsmediziner Justus Jarmer, aber auch Jan Staiger und der mir von Anfang an wegen seiner rüden Methoden unsympathische Kommissar Ralpf Berger, sind sehr menschlich, glaubwürdig und gut vorstellbar gezeichnet. Mein Kopfkino hatte auch diesmal wieder jeder Menge Bilder zu verarbeiten.

Ein spannender Justizkrimi, der mich sehr gut unterhalten und mir spannende Lesestunden beschert hat. Meiner Leseempfehlung kann er sich sicher sein.

Bewertung vom 17.03.2025
Stalin, Dulles und der Galgen in Prag
König, Hartmut

Stalin, Dulles und der Galgen in Prag


sehr gut

Schwere Kost interessant aufgearbeitet

Der Kommunist Oskar Chesilski wird 1952 aufgrund verschiedener erzwungener falscher Zeugenaussagen in einem Schauprozess in Prag zum Tode verurteilt und hingerichtet. Sein Enkel Che erhält von dem Tschechen Pavel Novák, ein einstiger Kampfgefährte seines Großvaters im englische Exil, einen Brief aus Manila. Dem lässt das Schicksal seines einstigen Freundes keine Ruhe. So erfährt Che von Helfershelfern die Mitschuld am Tod seines Großvaters tragen. Er macht sich auf nach Maila und von dort zu der kleinen philippinischen Insel Donga, wo ein paranoides Stück Weltgeschichte vertuscht wird.
Hier lerne ich Dr. Robert Hope, der früher Snyder hieß kennen; Staatsanwalt Karel Soubek, der seine Albträume nicht los wird; Ari Blum, der Oskar Chesilski fast als einen Freund bezeichnet; die Britin Eliza Summerforth, deren Aussage gegen Chesilski erpresst wurde; Mark Ashley, der heimlich Irkat, die Verwalterin der Insel Donga, beobachtet und den Franzosen Bresson, der seinerzeit zurück nach Algier geschickt wird. Sie alle waren verstrickt in die CIA-Operation "Splinter Factor" und wurden als Zeugen hier jahrelang interniert.
Ganz tief taucht Oskars Enkel Che in die Geschichte ein und ganz langsam erschließen sich ihm die Begebenheiten aus der Vergangenheit.

Autor Hartmut König verknüpft fiktive Schicksale mit den tatsächlichen Machenschaften der Geheimdienste auf beiden Seiten des Eisernen Vorhangs zu einer spannenden Geschichte.
Für mich war es etwas schwierig mich in die damalige Zeit zurück zu versetzen und mich voll in die Lektüre fallen zu lassen. Vieles war interessant. Anderes habe ich beim lesen gar nicht richtig aufnehmen können. Vielleicht, weil die Zeit so weit entfernt ist und ich auch in meiner Kindheit und Jugend dazu keinen Zugang hatte. Trotzdem hat mir diese Doku-Fiction gut gefallen.
Sehr interessant und aufschlussreich finde ich die im Anhang erwähnten Personen, die alle in der Geschichte vorkommen und hier mit einer kleinen Biografie vorgestellt werden.

Eine fesselnde und erhellende Lektüre für alle, die sich auf die Zeit nach 1948 einlassen wollen.

Bewertung vom 15.03.2025
Pauli. Die schönsten Geschichten für sonnige Tage
Weninger, Brigitte

Pauli. Die schönsten Geschichten für sonnige Tage


ausgezeichnet

Einfach zauberhaft

Seit wir das erste Pauli-Buch gelesen haben, hat sich der kleine Hasenjunge in unseren Herzen festgesetzt. Von seinen Abenteuern des Alltags, die er zusammen mit seiner Familie oder seinen Freunden erlebt, und die Feste, die sie zusammen feiern, erzählt Autorin Brigitte Weninger so liebevoll, das man sie immer wieder lesen kann. Sie sind alle kindgerecht und altersmäßig auf Kinder ab 4 Jahren abgestimmt. So können sie den Geschichten auch gut folgen. Sie stecken voller achtsamer Botschaften für unsere Kinder, ohne dass der erhobene Zeigefinger über ihnen schwebt.
In diesem Sammelband sind 5 wundervolle Geschichten zusammengefasst, die so richtig Lust auf den kommenden Frühling und die sommerlchen Tage machen.

Hier lese ich vom
Streit mit Edi
Herzlichen Glückwunsch, Pauli
Gute Besserung, Pauli
Liebste Mama und
Schöne Ferien, Pauli.

Freundschaft, Zusammenhalt, Fürsorge und ein achtsames Miteinander werden kindgerecht behandelt und den Kindern durch Pauli nahe gebracht. Für die Kinder ist es toll, die kleine Hasenwelt kennenzulernen und mit ihm und seinen Freunden Abenteuer zu erleben. Auch Gefühe werden nicht ausgeklammert. Dazu bietet sich immer wieder Gelegenheit mit den Kindern über Freude, Frust oder Wut zu sprechen. So lernen die Kinder mit Pauli spielerisch ihre Emotionen zu erkennen, auf sie zu hören und mit ihnen umzugehen.
Die farbenfrohen, teils ganzseitigen Bilder von Eve Tharlet lassen die Mimiken und Gestiken der kleinen Figuren sehr gut erkennen. Es gibt auf den Illustrationen so viel zu entdecken, dass alleine das Anschauen schon großen Spaß macht. Es tritt immer wieder etwas zutage, das wir vorher noch nicht entdeckt haben.

Ein wundervoller Sammelband, bei dem wir die Geschichten jetzt schon lesen, auch wenn die Sonne noch nicht scheint, um mit Pauli sein Leben zu erkunden.

Bewertung vom 15.03.2025
Chiemseegewitter
Mayer, Gretel

Chiemseegewitter


sehr gut

Mord und Intrigen am schönen Chiemsee

Lisbeth Heller ist glücklich. Endlich kann sie ihrem Lebensgefährten, dem pensionierten Kriminalkommissar Josef „Joe“ Kotteder, ihre Orte der Kindheit am Chiemsee zeigen. Doch kaum sind sie in ihrer Ferienwohnung im „Haus Seeblick“ angekommen, liegt die Vermieterin Therese Bergwieser tot im Eingang ihrer Räucherhütte am See. Da passt es sehr gut, dass Joe über 25 Jahre Erfahrung bei der Mordkommission München in der Ettstraße vorweisen und nun Ottfried Kerber von der Mordkommission Rosenheim auf der Suche nach dem Mörder unterstützen kann. Sehr zum Leidwesen Lisbeths. Es gibt so einige Menschen, die ein Motiv hätten. Allen voran Thereses Ehemann Kurt, der sie für einen Unfall, den er hatte, verantwortlich macht.
Lisbeth besucht derweil ihre Tante Johanna, die Hannitantl, die seit einigen Jahren in einer Wohngemeinschaft für Senioren auf der Fraueninsel lebt und erfährt auch dort so einiges, was für die Tätersuche relevant sein könnte.

„Chiemseegewitter“ ist der erste Fall für das Ermittlerduo Kotteder und Kerber, die in diesem Fall für die Kripo Rosenheim ermitteln. Zwei sehr unterschiedliche Ermittler, die sich aber als Team sehr gut ergänzen. Sie sind wie alle anderen Menschen auch, mit denen ich es hier zu tun habe, sehr bildhaft, mit Ecken und Kanten und echt gezeichnet. Ich hatte schnell ein eindrückliches Bild von ihnen vor Augen. Otti Kerber kämpft immer noch mit dem Vorbild seines Vaters, der vor Jahren mal einen aus der JVA Stadelheim ausgebrochenen Bankräuber gestellt hat und dafür hoch geehrt wurde. Ob er dem mit der Klärung dieses Falles nun endlich gerecht werden kann?
Der Fall an sich ist schon tricky, da es viele gibt, die ein Motiv hätten bzw. bei denen es so aussieht, als hätten sie etwas mit der Tat zu tun. Und so ist es für die Ermittler nicht so einfach, die Spreu vom Weizen zu trennen. Aber schlussendlich kann der Fall dann doch schlüssig und nachvollziehbar aufgelöst werden.
Auch Privates spielt eine Rolle. Neben Lisbeth und Joe, die nicht so viel Zweisamkeit in ihrem Urlaub erleben, natürlich mit Otti und seiner Frau. Auch Tante Johanna steht mit ihrem Ferdi, der erst mal seine „Chiemseebilder und -maler“ aus dem Kopf kriegen muss, ein spätes Liebesglück ins Haus.
Da es von meinem Zuhause bis zum Chiemsee nicht weit ist, besuche ich das Bayerische Meer auch hier und da. Von den Bildern, die mir Sonja Kindler hier mit ihren bezaubernden Beschreibungen in den Kopf zaubert, kenne ich die meisten. Die Fraueninsel ist z.B. einen Besuch zum Christkindlmarkt absolut wert. Einfach zauberhaft, wenn´s dann auch noch schneit.
Gelernt habe ich auch wieder etwas: z.B. über die Hl. Irmengard vom Chiemsee und die Chiemseemalerei.
Das Flair der Gegend kommt durch die immer mal wieder eingefügten bayerischen Worte oder Ausdrücke sehr gut rüber. Die Gegend lädt einfach dazu ein einmal besucht zu erden.

Ein interessanter und spannender Krimi aus einer Gegend, die ich gut kenne und wo ich mich auch beim lesen sehr wohlgefühlt habe. Trotz Mord und Intrigen.