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gaby2707

Bewertungen

Insgesamt 2015 Bewertungen
Bewertung vom 08.06.2025
Geniale Augen
Anlauf, Lena

Geniale Augen


ausgezeichnet

Ein interessantes Sachbuch – nicht nur für Kinder

Riesenaugen, Vielaugen, Stielaugen, Schreckaugen, geschmückte Augen, wandelbare Augen, maskierte Augen und Augensterne – in diesem wundervollen und sehr interessanten Kindersachbuch geht es, wie der Titel schon sagt, um geniale Augen in der Tierwelt, die den jeweiligen Lebenssituationen oder der Lebensumgebung angepasst sind. Eine Tiersammlung der ganz besonderen Art mit vielen interessanten und kuriosen Informationen.
Dieses Buch ist bereits optisch durch seine Größe und sein äußeres Erscheinungsbild etwas ganz besonderes. Gleich auf der ersten Umschlagseite bekomme ich dann eine Weltkarte mit den Tieren, die mir auch im Buch begegnen werden. Als nächstes bekomme ich eine Übersicht „Schau!“ mit den vielen verschiedenen Augenarten, die man in der Tierwelt findet.
Dann geht es auch schon los mit den Tieren, die mit Riesenaugen gesegnet sind wie der Großaugen-Fuchshai, der Vampirtintenfisch oder die Großlibelle. Je eine Doppelseite widmet sich entweder einem Tier oder einem Augen-Thema. Lena Anlauf geht mit kurzen Texten auf die Besonderheiten der einzelnen Tiere ein und wir bekommen spannende und teilweise kuriose Informationen zu jedem einzelnen Tier. Da sind auch welche dabei, von denen wir bisher nie etwas gehört haben, wie der Margay, der Colugos, der Blitzlichtfisch oder der Kamerun-Potto. Die Fakten dazu lassen uns staunen und manchmal auch schmunzeln. Sie regen auf alle Fälle dazu an, sich näher mit jedem einzelnen Tier zu beschäftigen.Dazu die farbigen Illustrationen, die jedem Tier seinen eigenen Charakter geben. Am Ende des Buches bekommen wir noch ein Glossar mit weiteren Erklärungen aus dem Tierreich und ein Register, damit wir die einzelnen Tiere auch schnell wiederfinden.

Meinen beiden Enkeln und mir gefällt diese besondere Tiersammlung mit den bemerkenswerten Augen und die ungewöhnliche Art sie vorzustellen sehr gut. Ein wundervolles Sachbuch, nicht nur für Kinder ab 5 Jahren, an dem bestimmt auch Erwachsene ihre Freude haben werden. Wir werden es immer mal wieder zur Hand nehmen und uns die Kuriositäten aus der Tierwelt anschauen.

Bewertung vom 06.06.2025
Die Toten auf Föhr
Johannsen, Anna

Die Toten auf Föhr


ausgezeichnet

Spannende Ermittlungen zu einem erweiterten Suizid

Oder war es gar kein Selbstmord von Carolin Schneider, die nicht nur sich selbst sondern auch ihre beiden Kinder umgebracht haben soll? Und warum wurden die Ermittlungen zu dem Fall auf Föhr vom LKA Flensburg so schnell eingestellt. Gut, dass das Staatssekretär Roland Mattes, der Vater der Toten, so nicht einfach hinnehmen will und eine Obduktion seiner Tochter beantragt. Hier findet Rechtsmedizinerin Luise Stahnke verschiedene Hinweise, die auf ein Verbrechen hindeuten. Kriminalrätin Nielsen schickt daraufhin Lena Lorenzen und ihr Team auf die Insel um den Fall neu zu untersuchen.
In ihrem 12. Fall stößt die Inselpolizistin Lena Lorenzen auf unvorhergesehene Widerstände. Sowohl der Ehemann der Toten André Schneider als auch Kollege Enno Moormann vom LKA Flensburg, der den Fall so schnell abgeschlossen hatte, mauern bzw. begegnen Lena und ihrem Team mit sehr unkollegialem Verhalten. Dabei stellen sich schnell große Ermittlungsfehler heraus. Aber nicht nur der nervenaufreibende neue Fall, auch private Probleme mit ihrem Ehemann Erck und den jungen Kollegen Naya Olsen und Johann Grasmann, die wieder mit im Team sind, machen der Inselkommissarin das Leben schwer.

Autorin Anna Johannsen hat mich auch diesmal mit ihrem so eingängigen, leichten und detailgenauen Erzählstil sofort in die Geschichte hinein gezogen, die sich flott weg lesen lässt. Mir haben die Ermittlungen auch auf Föhr großen Spaß gemacht. In Husum, wo Lena lebt, und in Flensburg, wo sie immer mal wieder hin muss, habe ich schon einmal Urlaub gemacht und mich dort sofort wieder wohl gefühlt. Fast meine ich das Salz der Nordsee auf den Lippen schmecken und die brechenden Wellen hören zu können. Wenn ich die Beschreibungen so lese, bekomme ich gleich wieder Fernweh in den Norden der Republik. Die Spannung steigt dabei kontinuierlich an und hält sich bis zum Schluss weit oben.
Es gibt sehr viele Menschen, die verhört werden müssen, viele Spuren, die ins Nichts laufen und auch nach einem Motiv muss ich lange suchen. Aber dank der akribischen Arbeit von Lena und ihrem Team wird auch dieser Fall schlüssig und nachvollziehbar aufgearbeitet und aufgeklärt. Ein paar Fragen bleiben offen. Aber die werden sich bestimmt in nächsten Fall der Inselkommissarin klären und machen mir schon jetzt Lust auf das nächste Buch.
Gerade die privaten Probleme, sowohl von Lena, die ihre Rollen als Ermittlerin, Mutter und Ehefrau unter einen Hut bringen muss, als auch die von Naya und Johann, sind sehr gut in die Geschichte eingearbeitet worden. Ich mag es sehr, wenn ich die Kommissare auch von ihrer privaten Seite immer besser kennenlerne. Sie sind für mich schon zu guten Bekannten aus dem hohen Norden geworden.

Für mich war auch dieser 12. Fall für die Inselkommissarin und ihr Team wieder ein Leseerlebnis. Ein interessanter, anfangs undurchsichtiger Fall, Spannung, die sich schnell ausbreitet und Menschen, die echt und menschlich rüber kommen, lassen das Buch zu einem großen Lesespaß werden.

Bewertung vom 05.06.2025
Wer die Kohlmeise stört
Pahr, Martina

Wer die Kohlmeise stört


ausgezeichnet

Cosy Crime im Schrebergarten

Langsam zieht der Herbst über die vielen Schrebergärten in München. In der Kleingartenanlage von Valentina, Friedl und der „Lerche“ Barbara summen die Bienen und Wespen um ihre letzte Nahrung und den Zwetschgendatschi herum. Und die Menschen in der Anlage haben sich verjüngt. Marie Walter hat den Garten von ihrem Vater Walter übernommen und werkelt hier mit ihrem Verlobten dem Heilpraktiker Sebastian Wagner. In einen anderen Garten ist eine junge Familie eingezogen und den Garten des im ersten Falles ermordeten Wiggerl Wetzstein bewirtschaftet jetzt seine Tochter Willow. Die Ruhe im Kleingarten wird massiv gestört, als Maries Verlobter tot im Garten liegt. Hingestreckt durch einen Bienenstich, auf den er allergisch reagiert hat. Bei genauerem Hinsehen entdecken Valentina, die Lerche und Friedl, dass der EpiPen des Schönlings und Gesundheitsfanatikers Basti gegen ein gleich ausschauendes Übungsgerät ausgetauscht wurde. Die Polizei stuft den Vorfall als Unfall ein. Friedl, die Lerche und Valentina gehen von Mord aus und beginnen auf eigene Faust nach demjenigen zu suchen, der Basti auf dem Gewissen hat.

„Wer die Kohlmeise stört“ ist nach „Nur die Wühlmaus war Zeuge“ der 2. Schrebergarten-Krimi der Münchner Autorin Martina Pahr. Obwohl ich den ersten Band der Reihe noch nicht kenne, konnte ich der Geschichte, die immer mal wieder auf den Vorgängerband anspielt, gut folgen.
Martina Pahr, die sich mit dem Leben in einer Kleingartenanlage sehr gut auskennt, erzählt leicht, locker und sehr bildhaft aus dem Schrebergarten-Alltag. Von der Icherzählerin Valentina, die als Illustratorin gerade an einer kleinen Biene arbeitet, von Barbara Nachtvogel, genannt die Lerche, die darüber nachdenkt, ob sie mit Kommissar Klaus ein Kind bekommen will, von Friedl Frühauf, die mit über 70 noch geistig und körperlich voll auf der Höhe ist und einigen anderen Schrebergartlern. Die drei so unterschiedlichen Frauen machen sich auf und suchen einen Mörder. Denn sie sind sich sicher, dass der Basti, den beileibe nicht alle mochten, bewusst ausgeschaltet wurde. Schnell gibt es eine Reihe von Verdächtigen, die nach und nach von den drei Freundinnen durchleuchtet werden. Dadurch entwickelt sich mit der Zeit ein Cosy Krimi mit ganz eigenem Charme und auch Spannung, wie ich es von Agatha Christie oder Hercule Poirot kenne. Die Auflösung hatte ich allerdings in einer ganz anderen Ecke vermutet.

Ein sehr unterhaltsamer und spannender Cosy Crime mit einer guten Portion Humor und Menschen, wie Du und ich. Da mir dieser Fall sehr gut gefallen hat, werde ich nun noch lesen, was die Wühlmaus so alles ans Tageslicht bringt.

Bewertung vom 31.05.2025
Die Sprache der Flammen / Tempe Brennan Bd.23
Reichs, Kathy

Die Sprache der Flammen / Tempe Brennan Bd.23


ausgezeichnet

Wo Rauch ist, ist auch Feuer

Eigentlich hatte die forensische Anthropologin Tempe Brennan mit ihrem geschäftlichen als auch privaten Partner Andrew Ryan ein paar entspannende Tage fern ab der Arbeit geplant. Aber es kommt ganz anders. Sie wird nach Washington D.C. gerufen, wo ein Haus in Flammen steht und wahrscheinlich vier Opfer zu beklagen sind. Aber Brennan findet nicht nur diese 4 verkohlten Leichen, sondern auch noch ein weiteres Opfer, das aber aus einer ganz anderen Zeit zu stammen scheint und ihre ganze Aufmerksamkeit auf sich zieht.
In Lokalreporterin und Podcasterin Ivy Doyle, einer Bekannten ihrer Tochter Katy, findet sie eine junge Frau, bei der sie in der derzeit total überfüllten Hauptstadt unterkommen kann. Und mit der sie jemanden an ihrer Seite hat, der sie mit Informationen versorgt.
Wird es ihr gelingen, den Brandopfern von Foggy Bottom und der kleinen Lady im Kartoffelsack Gerechtigkeit widerfahren zu lassen?

Kathy Reichs, selbst Anthropologin, die also genau weiß wovon sie schreibt, zieht mich ganz schnell in ihren aktuellen Fall hinein und lässt mich erst wieder los, als alles aufgeklärt ist und Tempe endlich Urlaub machen kann.
Mir hat es sehr gut gefallen, dass sich Tempe neben der eigentlichen Arbeit an den Brandopfern auch um die kleine Frau in dem Kartoffelsack kümmert, die sie ja nur durch Zufall gefunden hat. Das gibt dem Fall noch mal eine ganz andere Stärke.
Der Mix aus forensischen Details, die ich sehr informativ finde, und den kriminalistischen Ermittlungen, die neben den zuständigen Ermittlern auch Brennan voran treibt, macht die Geschichte auf mehreren Ebenen sehr interessant und hoch spannend.
Neben der durchsetzungsstarken und sehr sympathischen Tempe Brennan und der intensiv mitarbeitenden und recherchierenden Ivy Doyle haben mich auch die Männer, die ihr Geld in den 30er bis 50er Jahren überwiegend mit Schnaps, Wettbüros und Glücksspiel gemacht haben, fasziniert. Der Wechsel und das Zusammenspiel zwischen den verschiedenen Jahrzehnten ist, wie ich finde, sehr gut und glaubhaft gelungen.
Durch die intensiven Nachforschungen von Ivy bin ich nun auch über die geschichtlichen Hintergründe der amerikanischen Hauptstadt gut informiert.

Mit "Die Sprache der Flammen" habe ich eine fesselnde, hochspannende und emotionale Geschichte gelesen, die mich ab der ersten Seite gepackt und bis zum Schluss nicht mehr losgelassen hat. Auch den 23. Band der Tempe-Brennan-Reihe kann ich als Thriller-Liebhaberin absolut empfehlen.

Bewertung vom 29.05.2025
Toni Tintenklecks auf mäusischer Mission
Freitag, Kathleen

Toni Tintenklecks auf mäusischer Mission


ausgezeichnet

Man muss sich auch mal was trauen

Toni Tintenklecks ist die einzige Maus in dem kleinen Reihenhaus im Fliederweg, die lesen und schreiben kann. So erfährt er auch, dass Herr Pantoffel, bei dem er lebt, zu seiner Tochter ziehen soll. Das darf er auf keinen Fall zulassen. Zusammen mit der kleinen Motte Lotte und Marder Matti, die ebenfalls unter Herrn Pantoffels Dach leben, macht sich Toni auf den Weg um den Brief, den Herr Pantoffel an seine Tochter geschrieben hat, abzufangen.
Was die drei dabei erleben und wen sie alles kennenlernen, das lest ihr in diesem tierischen Vorlesespaß von Kathleen Freitag.

Der Erzählstil der Autorin passt perfekt für die anvisierte Lesergruppe ab 6 Jahren und lässt sich sehr gut vorlesen. Hier und da gibt es Worte, die vielleicht erklärt werden müssen, da sie über den Wortschatz der Altersgruppe hinaus gehen. Was in meinen Augen nicht stört, sondern im Gegenteil den Sprachschatz noch erweitert. Außerdem erfahren wir hier wie nebenbei einiges über die verschiedenen Arbeitsschritte unserer Post und der Zusteller.
Die 19 Kapitel sind alle relativ kurz gehalten, so dass man die Geschichte auch gut als Gute-Nacht-Geschichte über mehrere Abende lesen kann.lesen kann. Leseanfänger können sich, wie ich finde, mit kleiner Unterstützung schon selbst an dem Buch versuchen.
Die immer wieder eingestreuten lebendigen und humorvollen Illustrationen von Ulla Mersmeyer sind mit vielen kleinen Details ausgestattet und bereichern die Geschichte auf gekonnte Weise. Mir persönlich gefallen die verschiedenen Gesichtsausdrücke richtig gut, an denen man so viel ablesen kann.

Ein fantasievolles und so liebevoll gestaltetes Kinderbuch über Mut, Vorurteile, Freundschaft und Zusammenhalt, das bei unseren beiden Jungs sehr gut angekommen ist. Sie lieben Toni, Matti und Lotte.

Bewertung vom 27.05.2025
Nullen und Einsen
Lars, Mario

Nullen und Einsen


ausgezeichnet

Analoge Cartoons vom digitalen Wahnsinn

Schon die allererste Seite, wo sich Laptop und Reader nach Cybersex über ihr Handy-Baby freuen, hat mir ein Lächeln ins Gesicht gezaubert. Und so geht es von Seite zu Seite weiter. „Da sparst du das ganze Leben deine Intelligenz, damit du noch im Alter etwas hast, und dann gibt es plötzlich künstliche.“ Auf der nächsten Seite zeigt Peter, wie er damit umgeht.
Da gibt es die Glasfaser-Gabel, eine Offline WhatsApp, Künstliche Intelligenz und Natürliche Dummheit, leicht durchschaubare Fakeportale, den Datenschutz und Bits und Bytes, über die man sich lustig macht.

Der freiberufliche Cartoonist und Karikaturist Mario Lars führt mir mit seinen Cartoons und seinem ganz besonderen Humor die digitale Welt vor Augen. Er setzt sich mit dessen Herausforderungen und dessen Kuriositäten auseinander und führt mir vor, wie man diese Neue Welt der „Nullen und Einsen“ aus humoristischer Sicht verstehen kann. Er bringt diese digitale Welt mit nur ein paar Pinselstrichen und nur wenigen Worten absolut auf den Punkt und mich damit zum Schmunzeln und Lachen. Er regt damit aber auch zum Nachdenken an.

Ein sehr unterhaltsames Buch mit witzigen Illustrationen und klaren Texten, die unsere zunehmend digitalisierte Welt treffend beschreiben. Mich hat es blendend unterhalten.

Bewertung vom 25.05.2025
Perfect Crime - Wenn niemand dir glaubt
Douglas, Claire

Perfect Crime - Wenn niemand dir glaubt


ausgezeichnet

Ein nicht enden wollender Alptraum

Bestsellerautorin Emilia Ward hat in ihrem Leben alles erreicht, was man sich wünschen kann. Sie lebt mit ihrem neuen Partner Elliot und ihren beiden Kindern Jasmine, 15, und Wilfie, 8, in einer viktorianischen Villa in einer der besten Straßen von Richmond Hill und hat sich gerade entschlossen, einen Schlussstrich hinter ihre seit 10 Jahren super erfolgreiche Thrillerreihe mit ihrer Ermittlerin Miranda Moody zu machen. Da geschehen kurz hintereinander einige Sachen, die sie stark an Geschehnisse aus ihren Büchern erinnern. Als dann auch noch jemand aus ihrem nahen Umfeld genau wie in ihrem letzten Roman umkommt, fühlt sie sich schuldig. Der Täter muss jemand sein, der sie und ihre Bücher genau kennt. Jemand aus ihrem direkten Lebensbereich.
Wer steckt hinter dieser Terrorkampagne? Und wird sie das nächste Opfer sein?

„Perfect Crime - Wenn niemand dir glaubt“ ist der erste Thriller, den ich von Autorin Claire Douglas gelesen habe. Aber nach diesem Buch, das mich sehr scnell gepackt und gefesselt hat, wird es definitiv weitere geben, die ich lesen werde.
Die düstere, manchmal gespenstige Stimmung, die sich schnell verbreitet und die Spannung, die ab den ersten Seiten da ist, hat es mir sehr schwer gemacht das Buch auch mal weg zu legen.
Besonders die Menschen mit denen ich es hier zu tun bekomme haben mich fasziniert. Jeder scheint seine kleinen und großen Geheimnisse zu haben, wobei ich mich frage, ob die etwas mit dem Geschehen zu tun haben. Und wenn ja, wie. Emilia Ward, ihre Familie inkl. Grampy Trevor, ihre Freundinnen, ihr Exmann Jonas mit seiner Frau und auch die ermittelnden Detectives – allen habe ich ihre Rollen, die sie spielen, abgenommen und sie problemlos in mein Kopfkino integriert.
Die Geschichte selbst beginnt relativ harmlos. Doch schon bald merke ich, dass Emilias Buch, das gerade erst das Lektorat durchläuft, eine wichtige Rolle zu spielen scheint. Was nicht nur Emilia verwirrt.
Kursive Kapitel, die immer wieder eingestreut werden, machen mich mit der Vergangenheit bekannt und geben mir Einblicke in die Gedanken der Ermittler. Was meine persönlichen Ermittlungen auch nicht einfacher macht, da ich sie total falsch eingeordnet habe. Ein toller Schachzug der Autorin. Irgendwann ist es dann soweit, dass ich durch verschiedene Wendungen niemandem mehr glauben kann, sogar total unschuldig scheinende Personen für schuldig halte und mich nur noch auf die Geschichte selbst verlasse. Es passiert so vieles mit dem ich absolut nicht gerechnet habe und auch nicht rechnen konnte. Das treibt die Spannung bis zu dem für mich dann doch plausiblen und stimmigen Ende auf eine absolute Spitze.

Mit ihrem Thriller hat mich Claire Douglas gefesselt, mitgerissen, bei mir Gänsehaut erzeugt, mich zum mit ermitteln angeregt und mich mit ihrer Geschichte absout überzeugt. Vor allem hat sie mich ausgezeichnet unterhalten.

Bewertung vom 25.05.2025
Die geheime Sehnsucht der Bücher
George, Nina

Die geheime Sehnsucht der Bücher


ausgezeichnet

Einfach zauberhaft

Nach „Das Lavendelzimmer“ und „Das Bücherschiff des Monsieur Perdu“ ist dies die 3. Geschichte der Pharmacie Littéraire, der Literarischen Apotheke, auf dem Bücherschiff Lulu im Champs-Élysée-Hafen von Paris von Nina George.
Hier geht es einerseits um die 17-jährige Pauline Lahbibi, die Buchapothekerin in Ausbildung, die neben ihrer großen Liebe Emile den erwachsenen Pflegeenkel von Madame Bomme, Rechtsanwalt Kofi Davide Yeboah-Bomme, kennenlernt. Auch der lässt ihr Herz höher schlagen. Wird ihr Herz den für sie Richtigen finden?
Andererseits lerne ich die noch sieben- fast achtjährige Francoise „Frankie“ Bellanger kennen, die für ihre Mutter Guineuvere Bücher sucht, die ihr aus einem unerfindlichen Loch helfen können. Dabei lernt sie nicht nur ihre Mutter und sich besser kennen, sondern – nein, das müsst ihr in diesem wundervollen Buch schon selbst lesen.

Der leichte, klangvolle und bildhafte Erzählstil von Autorin Nina George hat mich ab der ersten Seite mitgenommen in eine einfach bezaubernde Geschichte. Ich konnte nicht mehr aufhören zu lesen und war am Ende enttäuscht, dass meine Reise mit Monsieur Perdu und den interessanten Menschen, die ich hier kennengelernt habe, schon zu Ende war.
Ich finde es so schön zu lesen, wie er zusammen mit Pauline Menschen und Bücher zusammen bringt. Dabei bekommt man kein Buch, das man will, sondern das Buch, das man braucht. Die poetischen, einfühlsamen und auch humorvollen Worte, Sätze und Gedanken haben mich begeistert und eingehüllt, wie in eine wärmende Decke. Ich meine ihre pharmazeutische Wirkung direkt spüren zu können. Pauline sehe ich direkt vor meinem inneren Auge, die wie hier auf dem Cover, mit ihrem Roller durch Paris flitzt und ihre Bücher an die unterschiedlichsten Leseratten mit ihren Seelen-Maladien verteilt. An Menschen, die mit ihren Sorgen und Ängsten, ihren Gedanken und Ideen und mit ihren ganz persönlichen Eigenarten sehr menschlich, echt und gut vorstellbar beschrieben sind. Für mich ganz ungewöhnlich, dass ich nicht einen von ihnen unsympathisch fand. Sie alle haben etwas so liebenswertes und liebenswürdiges, manchmal auch skurriles, was mich anzieht und ich würde jeden einzelnen gerne persönlich kennenlernen.

Eine wunderbare Geschichte über Bücher, das Leben, die Liebe, die Freundschaft, die Menschen, die Angst, die Hoffnung, die Trauer, die Sehnsucht, das Scheitern und das Weitermachen, das mich noch lange beschäftigen wird. Eine Geschichte, auf die man sich einlassen muss um in ihr aufzugehen. Ein Buch, das ich sehr gerne gelesen habe und auch weiter empfehle.

Bewertung vom 24.05.2025
Die Akte Schneeweiß
Fuchs, Felicitas

Die Akte Schneeweiß


ausgezeichnet

Eine absolut bewegende Geschichte

In ihrem neuen Buch erzählt Felicitas Fuchs (Carla Berling) die Geschichte zweier mutiger, großartiger Frauen und ihrem Kampf für die Rechte der Frau.

Im August 1963 ist Katja Schilling 14 Jahre alt und im Gegensatz zu ihrer 8-jährigen Schwester Heidi weiß sie genau, was sie will: Ärztin werden. Und sie setzt diesen Wunsch gegen ihre Eltern mit aller Vehemenz durch. Nur ihr Großvater, den alle wegen einer Leidenschaft nur Opa Dom nennen, glaubt an sie und ihre Träume. Bis Opa Dom von einem auf den anderen Tag verschwindet und nicht wieder auftaucht. Fragen nach ihm werden von der Familie abgeblockt. Er existiert nicht mehr. Jahre später kommt Katja durch einen Zufall dahinter, was ihrem Großvater passiert ist und was sich hinter seinem damaligen Verschwinden verbirgt.
Im April 1936 bekommt Mathilde Schneeweiß von ihrem jüdischen Arbeitgeber, der sich mit seine Familie nach Amerika absetzen will, die Kündigung. Gleichzeitig bekommt sie ein Empfehlungsschreiben an den Gynäkologen Dr. Wigald Bönisch, wo sie als Sprechstundenhilfe anfangen kann. Ganz langsam verlieben sich die Beiden. Dr. Bönisch, einer der ganz wenigen Ärzte, die Frauen bei ungewollter Schwangerschaft „beistehen“, zieht Mathilde immer mehr in diese Arbeit mit rein. Auch als Mathilde ins Visier der Gestapo gerät, gibt sie ihren Kampf um die Rechte der Frau nicht auf. Auch wenn sie damit ihr eigenes Leben aufs Spiel setzt.

Mit dieser Geschichte schafft es Felicitas Fuchs mich durch ein sehr dunkles Kapitel unserer Geschichte zu führen, dass ich mich fühle, als wäre ich mit dabei gewesen. Sie bringt mir die persönlichen Schicksale der beiden Frauen so nahe, dass ich mit beiden in ihren jeweiligen Situationen richtig mit gelitten und mit gefiebert habe. Aber nicht nur sie haben mich berührt. Auch Opa Dom hat mit seinem Handeln bewiesen, dass nicht alle immer mit dem Strom geschwommen sind, sich etwas getraut haben um anderen aus misslichen Situationen zu helfen. Und dabei nicht an sich selbst gedacht haben.
Den Erzählstil empfinde ich als sehr einfühlsam und klar. Es wird aus den einzelnen Geschichten kein Drama gemacht. Mich hat sie eher zum Nachdenken angeregt.
Die Menschen, die ich hier kennenlerne, sowohl zur Nazizeit als auch später, kommen mir in ihrem Handeln, ihrem Kampf um Gerechtigkeit, ihrem Mut und ihrer Stärke sehe nahe. Aber auch das Zagen und Zaudern der Familie Schilling kann ich sehr gut nachvollziehen, als sie sich den Taten ihres Opa Dom stellen müssen.

Eine Geschichte zweier starker Frauen, die sich nicht in eine vorgeschriebene Rolle pressen lassen. Die Geschichte einer Familie, die durch viel Leid wieder zusammen findet. Eine Geschichte, die mich berührt, fasziniert und nachdenklich gemacht hat. Ein Buch, das ich sehr gerne weiter empfehle.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 21.05.2025
Nackt, lüstern und geil   6 heiße erotische Geschichten
Bellmont, Allegra

Nackt, lüstern und geil 6 heiße erotische Geschichten


ausgezeichnet

Erotik vom Feinsten

Tara, die sich in einem kleinen Hotel von ihrem stressigen Modelljob erholen will, wird bei einem Brand von Feuerwehrmann Neil nicht nur gerettet, sondern auch vernascht. Maklerin Brooke fällt einem Irrtum zum Opfer und im Haus ihrer Träume ins Bett von Mick. Polizistin samantha, die dem lebensmüden Jared das Leben rettet und deren Leben dadurch so viel facettenreicher wird. Und ich bin dabei, als Daddys kleines Mädchen ihren Stiefpapa nach allen Regeln der Kunst verführt.

Mir gefällt der leichte, lockere, sehr freizügige Erzählstil der Autorin mit dem sie mir ihre gut vorstellbaren Geschichten erzählt sehr gut. Ich mag es, wenn es nicht gleich zur Sache geht, sondern ich die Menschen erst ein bisserl außerhalb ihrer erotischen Zonen kennenlernen kann. So wie hier. Allegra Bellmont schafft es schnell mir Bilder in den Kopf zu zaubern und alles vor meinem inneren Auge ablaufen zu lassen. Meinen Geschmack hat sie mit ihren leidenschaftlichen, prickelnden und abwechslungsreichen Geschichten über die sehr unterschiedlichen Frauen sehr gut getroffen und ich würde gerne mehr von ihr lesen.

Zum Abschluss bekomme ich wie immer als kleines Goodie noch einen Gutschein-Code, mit dem ich mir eine weitere heiße exklusive Geschichte von Allegra Bellmont als E-Book aus dem Internet herunter laden kann. Und auch hier ist ein Lesezeichen passend zum Buch mit dabei.