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schulkind

Bewertungen

Insgesamt 34 Bewertungen
Bewertung vom 03.05.2022
Papyrus
Vallejo, Irene

Papyrus


ausgezeichnet

An diesem Buch hat mich das Cover sofort für sich eingenommen. Nach der Lektüre des Buches kann ich sagen, dass die äußere Gestalt mit dem Inhalt sehr schön harmoniert. Für mich ist "Papyrus" nichts, was man einfach so nebenher in einem Rutsch herunterliest. Ich habe das Lesen diesen Werkes stückchenweise genossen. Man erhält eine unglaubliche Fülle an Informationen, jeweils ansprechend "verpackt" in unterhaltsame Erzählungen. Der historische Bogen spannt sich von der Bibliothek in Alexandria bis hin zum römuschen Reich der Antike. Für diese Epoche sollte man schon ein Faible haben, damit einem das Buch auch gefällt. Ich fand es jedenfalls in gleichem Maße informativ und unterhaltsam. Auch der Schreibstil der Autorin hat mir gut gefallen. Ihre Liebe zu Büchern und Literatur leuchtet aus jedem ihrer Sätze deutlich heraus. Es war ein Vergnügen, dieses Buch zu lesen!

Bewertung vom 12.04.2022
Rosies Wunderkind
Wünsch, Lydia

Rosies Wunderkind


ausgezeichnet

Wie ist es wirklich, ein autistisches Kind zu haben? Lydia Wünsch erzählt dies in ihrem Buch auf eine außerordentlich eindrucksvolle Art und Weise.
Rosie und Toni haben einen autistischen Sohn, Almanzo. Aus Rosies Sicht wird erzählt, wie sich Toni und sie als Paar gefunden haben und schließlich einen Sohn bekommen, den sie Almanzo nennen. Zunächst scheint das kleine Familienglück perfekt: Rosie, selbst aus schwierigen Familienverhältnissen stammend, geht ganz und gar in ihrer Mutterrolle auf. Sie ist ständig besorgt, dass sie als Mutter alles richtig macht und dass sich Almanzo altersgemäß entwickelt. Mit Eintritt in den Kindergarten beginnen die Probleme, da Almanzo sich nicht wie andere Kinder verhält. Nach einer wahren Ärzteodysse bekommt Rosie die Diagnose "frühkindlicher Autismus", womit sie und Toni völlig überfordert sind. Im weiteren Verlauf des Buches schildert die Autorin das Leben von Rosie, Almanzo und Toni über einen Zeitraum von etwa 20 Jahren.
Beim Lesen des Buches musste ich oft eine Pause einlegen, weil ich die Hilflosigkeit, Wut, Enttäuschung aber auch grenzenlose Liebe Rosies hautnah spürte. Ungeschminkt erzählt die Autorin durch Rosie vom Alltag mit einem autistischen Kind. Dies gelingt so authentisch, dass es einem an vielen Stellen im Buch die Tränen in die Augen treibt. Der Leser/die Leserin begleitet in dieser Erzählung eine großartige, starke Mutter auf ihrem Weg. Ein tolles Buch! Absolute Kaufempfehlung!!!

Bewertung vom 21.03.2022
Mongo
Darer, Harald

Mongo


gut

Katja und Harry erwarten ihr erstes Kind. Katja kommt mit der Situation nicht zurecht, da sie einen Bruder - Markus- mit Down-Syndrom hat und in großer Angst lebt, dass auch ihr eigenes, ungeborenes Kind diese Behinderung haben könnte. Obwohl sie ihren Bruder wirklich liebt, hat sie als Kind sehr unter der Verantwortung gelitten, die sie zu tragen hatte.
Ihr Mann Harry ist es, der den weiteren Verlauf der Erzählung bestimmt. Er schaut zurück auf seine Beziehung zu Markus, die er in einer irritierenden Mischung verschiedener gemeinsamer Erlebnisse schildert.
"Mongo" ist das erste Buch, das ich vom Österreicher Harald Darer gelesen habe. Sein Schreibstil ist sicher nicht jedermanns Geschmack. Mich haben die stellenweise derbe Sprache, das minutiöse Schildern unappetitlicher Szenen sowie die vielen dialektgefärbten Passagen nicht wirklich angesprochen. Ein Buch für Fans des Autors.

Bewertung vom 26.02.2022
Kaiserstuhl
Glaser, Brigitte

Kaiserstuhl


sehr gut

Von schulkind
Kaiserstuhl. Hier hat das Schicksal vier Menschen zusammengeführt, die alle ihre Geheimnisse haben. Der Roman beginnt im Jahr 1962 in Freiburg: Henny leitet eine alteingesessene Weinhandlung im Herzen der Stadt und führt ein unabhängiges Leben. Paul stammt aus einer elsässischen Familie, die seit Generationen das erste Kino am Platze in Straßburg betreibt. In einem kleinen Dorf im Kaiserstuhl lebt die Witwe Kätter mit dem jungen Kaspar. Die beiden bewirtschaften zusammen Kätters Weingut. Eine Champagnerflasche von 1937 bringt das Leben aller vier gehörig durcheinander.
Die vier Hauptpersonen könnten unterschiedlicher nicht sein! Die zupackende Henny, den unsteten Paul, die knorrige Kätter und den suchenden Kaspar lässt die Autorin abwechselnd erzählen. Die Nachkriegszeit bildet dabei den zeitlichen Rahmen des Romans, der jedoch immer wieder auch in die Kriegsjahre des zweiten Weltkrieges springt. Um nicht den erzählerischen Faden beim Lesen zu verlieren, wenn der Roman innerhalb weniger Seiten zwischen verschiedenen Personen und Zeitschienen springt, sollte man keine großen Lesepausen einlegen. Dies wird aber eh nicht passieren, da das Buch einen Sog ausübt, der einen einfach mitzieht. Bis zum Ende der Geschichte. Klare Leseempfehlung!