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Sternzauber
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Düren

Bewertungen

Insgesamt 158 Bewertungen
Bewertung vom 10.03.2025
Das Herz kennt keine Demenz
Ayag, Jim

Das Herz kennt keine Demenz


ausgezeichnet

Mit viel Respekt, Herzlichkeit und Engagement in der Altenpflege

„Das Herz kennt keine Demenz“ von Jim Ayag ist ein schmaler Band, der aber voller Engagement und Herzlichkeit steckt und mich Mitten im Herzen erreicht hat!

Erstaunt wer ich, wie leicht und angenehm sich dieses Sachbuch lesen lässt und mit wie viel Lockerheit und Humor es dem Autor gelingt ernsthafte Themen rund um Alter, Erkrankungen, Demenz, Tod und Pflege so zu verpacken, dass sie aber dennoch respektvoll und (aus meiner Laiensicht) kompetent vermittelt werden. Jim Ayag erzählt zum einen von seinem eigenen Werdegang, der von „Auf gar keinen Fall gehe ich in die Pflege!“, bis hin zur Lebensberufung als Altenpfleger reicht und mit einigen Umwegen sowie Stolpersteinen gepflastert war. Er berichtet aber auch ganz konkret aus dem Alltag eines Alltagsbegleiters und einer Pflegefachkraft in der stationären Langzeitpflege sowie von seinen Erfahrungen als Auszubildender. Dabei gibt es Situationen zum Schmunzeln und solche, wo mein Herz ganz weit geöffnet würde vor lauter Zuneigung. Aber auch schwierige Situationen und Verhaltensweisen werden offen angesprochen und thematisiert.

Mich hat es beim Lesen unglaublich beeindruckt, mit wie viel Herzblut, Engagement und Mut Jim Ayag sich der schwierigen Situation in der Pflege stellt und alles daran setzt, um die Versorgung der Ältesten unserer Gesellschaft zu verbessern. Er zeigt ganz klar Defizite auf, „meckert“ jedoch nicht vor sich hin, sondern versucht in seinem eigenen Umfeld ganz aktiv etwas zu Verändern – für mich war es eine Freude darüber zu lesen! Denn als Erzieherin kenne auch ich das Schlechtmachen des eigenen Berufes und die ständige Unzufriedenheit meiner Kolleginnen zu genüge und… Ich bin wirklich sehr gespannt, wie sich der Autor weiterhin einsetzen und was er erreichen wird, so dass ich nach der Lektüre seinen Weg nun unbedingt weiter verfolgen möchte!

Ein sehr inspirierendes Buch, das zum Hinschauen und zum Nachdenken anregt, aber auch zum Glück die wunderschönen Seiten des menschlichen Umgangs miteinander, in der Altenpflege, aber auch in der Gesellschaft aufzeigt und das Mut macht, sich für die Schwächeren einzusetzen! Unbedingt lesen!

Bewertung vom 01.03.2025
Vor hundert Sommern
Fuchs, Katharina

Vor hundert Sommern


ausgezeichnet

Berührend und von bedrückender Aktualität

Das Cover von „Vor hundert Sommern“ von Katharina Fuchs mag ich ausgesprochen gerne, denn die lesende Frau im Baum spricht mich absolut an. Zudem macht die künstlerische Gestaltung des Bildes einen sehr ansprechenden Eindruck und ich habe das Gefühl, die Blätter im leichten Sommerwind wispern hören zu können. Das Cover spiegelt keine bestimmte Szene im Buch oder zeigt uns konkrete Inhalte und doch passt es meiner Meinung nach gut zum Inhalt der Geschichte.

Diese erzählt die bewegende Geschichte einer deutschen Familie. Die junge Studentin Lena fühlt sich schon seit sie denken kann ausgeschlossen und einsam. Erst als sie auf die Lebensgeschichte ihrer Großtante Clara stößt und mit den Erzählungen ihrer Oma in ihre eigenen familiären Vergangenheit eintaucht, erklären sich manche Dinge, für die sie bisher keine Worte fand. Auch Lenas Mutter reist mit in vergangene Zeiten und beide Frauen kämpfen mit den (politischen) Herausforderungen unserer Zeit, während eine lange verschwiegene Tragödie aufgedeckt wird…

Katharina Fuchs erzählt ihre Geschichte in einer Sprache, die mir sehr gut gefällt. Ihre Beschreibungen wirken detailliert und fein, manche Gedankengänge haben poetische-philosophische Anklänge und es ergibt sich ein sehr angenehmer Lesefluss. Auch die Erzählweise ist für meinen Geschmack hervorragend gewählt, denn durch die unterschiedlichen Zeitebenen und die Perspektivwechsel zwischen den Protagonistinnen kann ich als Leserin dem Geschehen und den Emotionen unglaublich nahe kommen.

Mich hat das Schicksal der Familie sehr berührt und ich habe das Eintauchen sehr genossen. Allerdings ist es keine „Wohlfühllektüre“ und die Themen sind teilweise schon auch sehr belastend (z. B. Holocaust, psychische Probleme, politische Entwicklungen, Alter, Verlust, Gewalt). Bei mir haben zum Beispiel die Beschreibungen sehr aktueller und bedrohlicher politischen Entwicklungen unserer Zeit regelrecht für Beklemmung gesorgt. Ich finde das aber wirklich gut, denn Hinschauen und Hinfühlen ist wichtig und ich finde es toll, dass die Autorin diese Themen aufgreift. Zudem ist es ihr wunderbar gelungen mich mit den ProtagonistInnen fühlen zu lassen und das ist für mich besonders wichtig.

Bedingt durch die Tatsache, dass die Geschichte aus den Blickwinkeln der verschiedenen Generationen erzählt wird, bietet sich zudem für LeserInnen die Möglichkeit die unterschiedlichsten Identifikationsfiguren zu finden. Ich fand dabei vor allem die diversen Ausgangsvorrausetzungen und Wertevorstellungen, Erwartungen an sich selber und seine Mitmenschen sowie die unterschiedlichen Erfahrungen sehr interessant und bin begeistert, wie gut der Autorin der Einsatz dieser Wesensmerkmale gelungen ist – für mich wirkten die Charaktere besonders authentisch und lebendig.

Eine Geschichte, in der wichtige Themen angesprochen werden, die für das Erinnern plädiert und die zum Nachdenken anregt – absolut lesenswert und trotz aller schweren Themen ein unterhaltsamer Lesegenuss, den ich nur empfehlen kann!

Bewertung vom 24.02.2025
Fischbrötchen und Erdbeerbonbons
Hell, Jane

Fischbrötchen und Erdbeerbonbons


ausgezeichnet

Eine herrlich sommerleichte Liebesgeschichte

Das Cover von „Fischbrötchen und Erdbeerbonbons“ ist für meinen Geschmack eigentlich ein bisschen zu gefüllt, aber es zeigt nur Dinge, die hervorragend zur Geschichte passen und wunderbar darauf einstimmen, was mir sehr gefällt. Zudem schätze ich es, dass bei aller Fülle darauf geachtet wurde, dass es nicht zu bunt wird, sondern die Farben Blau und Rot dominieren.

Die Geschichte spielt in Eckernförde und an der Schlei, wo Isa lebt und ihren Beruf als Bonbonkocherin heiß und innig liebt. Sie hat in Sönke einen besten Freund, mit dem sie durch dick und dünn geht, doch in einer Hinsicht ist sie unglücklich: Als Jugendliche hatte Isa sich Hals über Kopf in den Feriengast Erik verliebt und trauert dieser intensiven Verbindung nach wie vor nach. Und plötzlich, nach 13 Jahren ohne Kontakt, steht Erik eines Tages in der Bonbonkocherei! Wie wird das Wiedersehen verlaufen und existiert zwischen den Beiden mehr als eine Jugendliebe?

Jane Hell erzählt in diesem 7. Band der Fördeliebe-Reihe eine zauberhaft sommerleichte Liebesgeschichte mit Meeresrauschen und ganz besonderen Stimmungen an der Schlei. Gerade diese Beschreibungen der Umgebung und der Naturstimmungen mochte ich sehr, aber auch Isa habe ich sehr schnell in mein Herz geschlossen. In ihrem Enthusiasmus und ihrer Hingabe zum Beruf, in ihrer Naturverbundenheit und in ihrem herzlichen Wesen ist sie mir sehr sympathisch. Und auch die Herren (Sönke und Erik) der Geschichte mag ich, denn sie sind in ihrer Individualität und in ihren Charaktern authentisch beschrieben. Dazu kommen weitere ProtagonistInnen, die der Geschichte durch ihre (teils leicht skurrilen) Eigenheiten eine gewisse Frische verleihen und bei mir teilweise sogar für ein Schmunzeln gesorgt haben. Aber auch die Romantik kommt hier nicht zu kurz und erhält teilweise sogar einen rosaroten Märchenanklang – zum Dahinschmelzen schön!

Die leichte und angenehm flüssige Sprache der Autorin hat mich regelrecht durch die Seiten fliegen lassen und ich habe schon beschlossen, dass ich auch die anderen Teile dieser Reihe lesen werde. Diese kenne ich nämlich bisher nicht, was für den Genuss dieser 7. Geschichte jedoch überhaupt nicht ausschlaggebend war – ich konnte sie absolut problemlos auch ohne Vorkenntnisse genießen. Gut gefallen hat mir außerdem die Gestaltung, denn die Kapitelüberschriften sind mit kleinen Bildern ergänzt und Textnachrichten in der Handlung sind ebenfalls gestalterisch hervorgehoben – solche Besonderheiten gefallen mir einfach sehr!

„Fischbrötchen und Erdbeerbonbons“ ist für mich die perfekte sommerleichte Lektüre für einen Tag am Strand und gemütliche Lesestunden im Liegestuhl – eintauchen, wegträumen und genießen!

Bewertung vom 22.02.2025
Zwei Frauen, zwei Räder, ein Zelt
Willers, Tanja;Hochedlinger, Johanna

Zwei Frauen, zwei Räder, ein Zelt


ausgezeichnet

Reiseabenteuer und Lebenslust pur!

Das Cover von „2 Frauen, 2 Räder, 1 Zelt“ von Tanja Willers und Johanna Hochedlinger verursacht bei mir unmittelbar gute Laune und gaaaaaanz viel Reiselust. Ich habe durch das Bild die Möglichkeit die 2 Abenteurerinnen direkt kennen zu lernen und die Gestaltung in angenehmer Farbharmonie sagt mir ebenfalls sehr zu.

Das Buch insgesamt hat mich unglaublich begeistert, denn die Reiseberichte der beiden abenteuerlustigen Frauen, die mit ihren Fahrrädern von Südafrika aus durch 21 Länder nach Hause (Wien) geradelt sind, sind einfach toll! Auf der Basis von 37 Blogartikeln, die unterwegs auf der Reise verfasst wurden, haben die beiden Autorinnen dieses Buch geschrieben und mich mitgenommen, auf eine wahnsinnig spannende und facettenreiche Reise. Da ich von Grund auf sehr interessiert bin und mir die Berichte so gut gefallen haben, hätte ich mir oft gewünscht noch tiefer in das Erlebte eintauchen und noch mehr erfahren zu dürfen, doch es ist klar, dass eine fast 15-monatige Reise im Detail den Umfang eines Buches definitiv sprengen würde. So habe ich mich mit diesem Umstand arrangiert und finde, dass es Tanja und Johanna sehr gut gelungen ist einen Überblick über ihre Reise zu gewähren und einzelne Erlebnisse bzw. besondere Umstände oder Erfahrungen mit einzubeziehen – wirklich toll!

Ganz hin und weg bin ich von den vielen zauberhaften und oft ganz besonders schönen Bildern von ihrer Reise! Die Beiden scheinen Freude an tollen Bildkompositionen zu haben und haben mein Leseerlebnis, ganz abgesehen von der wunderbaren Bebilderung ihrer Erfahrungen, somit auch ästhetisch zu etwas ganz Besonderem gemacht! Von Alltagssituationen, über beeindruckende Landschaften, kulturelle Denkmäler und faszinierende Tiere bis hin zu vielen unterschiedlichen Menschen war alles dabei und ich liebe diese bunte Mischung, die mich am Erleben der Frauen teilhaben lässt!

Aber auch die generelle Gestaltung des hochwertigen Buches gefällt mir sehr! Ganz besonders großer Fan bin ich von dem Kartenmaterial, das die Strecke der Radlerinnen immer wieder visualisiert und ich mochte auch die Einschübe zu speziellen Radreise-Themen, die auf farblich gekennzeichneten Seiten den Reisebericht ergänzen, sehr gerne. So erfuhr ich viel Wissenswertes zu Vorbereitung, Planung und Umsetzung der Reise, Material, Essen, Gefahren, sozialen und kulturellen Themen sowie Beweggründen der Beiden. Etwas mehr Informationen hätte ich mir dazu gewünscht, mit welchen Voraussetzungen Tanja und Johanna in dieses Abenteuer gestartet sind und wie ihre Lebenswirklichkeit davor aussah – einfach um ihre Beschreibungen besser einordnen zu können.

Und dann hat mich das Gelesene auch noch wirklich berührt, was ich in dieser Form bei einem Sachbuch gar nicht erwartet hatte. Doch ich durfte so tief in die Erlebnisse der Reisenden eintauchen, dass ich besonders in 2 Situationen die Emotionen ganz unmittelbar mitfühlen konnte und die Ankunft zu Hause, nach einer so abenteuerlichen Reise, hat bei mir wirklich Gänsehaut verursacht!

Ich bin ganz begeistert von diesem wunderschönen Buch, das mich mitgenommen hat auf eine ganz ungewöhnliche, intensive, facettenreiche und berührende Reise! Was für ein Mut! Was für ein Durchhaltevermögen! Welch eine Reiselust und Begegnungsoffenheit! Beeindruckend, faszinierend und bereichernd – ich kann dieses Leseabenteuer absolut wärmstens empfehlen und wünsche euch ganz viel Spaß beim Eintauchen!

Bewertung vom 13.02.2025
Das Glück in allen Farben
Herz, Tina

Das Glück in allen Farben


ausgezeichnet

Kinderwunsch, Selbstfindung und die Achterbahn des Lebens

Das Cover von „Das Glück in allen Farben“ von Tina Herz gefällt mir unglaublich gut. Es strahlt eine angenehme Modernität und Klarheit aus, die durch den tollen Farbverlauf aber gemildert bzw. weicher gemacht wird und für mich zum Eintauchen anregt. Außerdem liebe ich das abstrakte Spiel mit den Farben.

Die Geschichte erzählt von der ständig arbeitenden Valerie, die mit ihrem Mann Tom eine Familie gründen möchte. Doch der Nachwuchs stellt sich einfach nicht ein und als sie herausfindet, dass ihr Mann „vergessen“ hat ihr mitzuteilen, dass er nahezu unfruchtbar ist, bricht sie aus ihrem Leben aus. Sie sucht Halt bei ihren Eltern im Münsterland und taucht dort für eine Weile unter. Doch wie wird es mit ihr, ihrem Mann und ihrem Kinderwunsch weiter gehen? Kann es überhaupt weiter gehen? Und was möchte sie wirklich von ihrem Leben?

Je länger ich in diesem Buch gelesen habe, desto tiefer bin ich in die Geschichte eingetaucht und desto schwerer ist es mir gefallen das Buch aus der Hand zu legen. Tina Herz hat es geschafft einen regelrechten Sog in der Handlung aufzubauen und ich habe sehr mit den ProtagonistInnen mitgefiebert. Nicht alles, was geschah, ist bei mir auf Gegenliebe oder Verständnis gestoßen, aber das muss ja auch gar nicht so sein - viel wichtiger finde ich, dass ich mitfühlen durfte und mich die ProtagonistInnen erreicht haben. Die Hauptcharaktere haben bei mir viel Sympathie geweckt und ich finde es toll, wie authentisch sie wirken, wie individuell sie aber auch jeder für sich sind.

Sprachlich lässt sich der Text sehr angenehm, leicht und flüssig lesen. Ich glaube, dass dies auch ein Grund für den entstandenen Sog darstellt, denn ich bin quasi durch die Seiten geflogen. Dabei geht es in weiten Teilen der Geschichte um sehr ernste und auch belastende Themen, die die Autorin jedoch so aufbereitet hat, dass sie trotzdem eine sehr unterhaltende Zeit bescheren. Die Themen Familiengründung, unerfüllter Kinderwunsch, Familien-Konstellationen, Lebensentwürfe, gesellschaftlicher Druck, Work-Life-Balance und Freundschaft sowie Selbstfindung, der Wert des Lebens und Heimat finden immer wieder aus unterschiedlichen Perspektiven anklang und bilden ein Kaleidoskop an Möglichkeiten, in denen sich bestimmt viele Frauen (und Männer) wiederfinden. Mir gefällt es sehr, dass Themen, die ja doch oft eher tabuisiert werden, hier Gehör finden und der Geschichte neben aller Unterhaltung sogar einen „tieferen Sinn“ geben.

Mir hat dieses Buch eine sehr anregende und berührende Lesezeit geschenkt! Von lautem Lachen, bis zu Tränen in den Augen, von absolutem Mitgefühl bis zur großen Verständnislosigkeit und von purem Glück bis zu großer Verzweiflung war wirklich die ganze Bandbreite der Gefühle vorhanden und ich habe das Eintauchen in allen Facetten genossen. Von mir gibt es eine ausgesprochene Empfehlung für alle LeserInnen, die sich an diese Themen herantrauen!

Bewertung vom 13.02.2025
Tinte, Staub und Schatten: Das Buch der Verlorenen
Metz, Alina

Tinte, Staub und Schatten: Das Buch der Verlorenen


ausgezeichnet

Spannend, magisch und absolut fesselnd! Wirklich toll!

Das Cover von „Tinte, Staub und Schatten“ von Alina Metz hat mich sofort angezogen, denn ich liebe Bücher-Bücher und hier ist der Bücherbezug auf den ersten Blick erkennbar. Die Gestaltung ist für mich sehr stimmig und in den verschiedenen Grüntönen sowie mit den Schmuckelementen auch edel. Zudem zeigt das Bild bereits magische Elemente, was ebenfalls hervorragend zur Geschichte passt.

Diese erzählt nämlich von Minna, die alles dafür tut, um herauszufinden, wie ihre Mutter vor vielen Jahren in dem riesengroßen und magischen Bücherlabyrinth unter der Stadt ums Leben kam. Dafür nimmt sie eine Stelle als Lehrling der Büchersucher bei dem griesgrämigen Antiquar Raban Krull an und lernt das Labyrinth samt seiner magischen Bewohner und all der dort herrschenden Gefahren kennen. Als sie entdeckt, dass ihre Mutter doch noch lebt und in den geheimnisvollen Spiegelgängen gefangen gehalten wird, setzt sie alles daran, um sie zu befreien, doch wem kann sie trauen?

Mich hat dieses sehr spannende Jugendbuch, dass vom Verlag ab 11 Jahren empfohlen wird, wirklich beeindruckt und absolut in seinen Bann gezogen! Alina Metz ist es gelungen eine ganz eigene magische Welt zu erschaffen, in der reale und fantastische Elemente eine zauberhafte und stimmige Verbindung eingehen. Dabei erzählt sie so angenehm flüssig und fesselnd, dass ich das Buch kaum aus der Hand legen konnte und immer wissen wollte, wie es weiter geht. Minna ist mir von Anfang an äußerst sympathisch gewesen und ich mochte es auch sehr, wie individuell und authentisch die anderen Charaktere beschrieben wurden. Sowohl Gulliver und Jascha, aber auch Raban Krull und Litotes, sowie alle weniger präsenten Charaktere zeigen eigene Stärken und Schwächen, eine Vergangenheit, die ihr Verhalten bedingt und individuelle Bedürfnisse – wunderbar!

Die Geschichte wartet mit vielfältigen Themen auf und behandelt neben positiven Elementen wie Freundschaft, Familie, verschiedenen Geschlechterbildern, Bücherliebe, einer magischen Welt, Mut und großem Wissensdurst auch schwierige Themen wie Tod, Verlust, Trauer, Verrat, Einsamkeit, Gerechtigkeit und die Einhaltung von Versprechen unter allen Umständen. Für mich ergibt diese Mischung eine unglaublich spannende, mitreißende und rundum gelungene Geschichte, die auch zur Auseinandersetzung mit sich selber einlädt, vor allem aber eine zauberhafte Lesezeit schenkt und einfach Spaß macht!

Eine schöne Ergänzung im Buch sind grundsätzlich die ab und zu vorhandenen Bilder. Mir persönlich sagt die Darstellung der Personen nicht so ganz zu, ansonsten finde ich die Bilder jedoch wirklich schön. Mir erschließt sich deren Anordnung im Buch jedoch größtenteils leider nicht, aber das hat meiner Lesebegeisterung zum Glück überhaupt nicht geschadet. Ein Fan bin ich jedoch von den schönen Schmuckelementen der Kapitelangaben und in den Seitenecken. Sehr gefallen hat mir zudem, dass am Ende eines jeden Kapitels ein Texteinschub zu entdecken war, der aus verschiedenen Büchern der Labyrinthwelt zitiert und ich durch diese noch mehr „Hintergrundwissen“ oder Anekdoten erfahren durfte.

Bei so viel Begeisterung war ich wirklich traurig, als sich die Seiten dem Ende entgegen neigten, zumal es unglaublich spannend blieb, kurz vor Schluss noch eine absolut fesselnde Wendung eintrat und ganz klar ist, dass es eine Fortsetzung geben muss. Diese soll noch in diesem Jahr erscheinen (Sommer oder Herbst – da gibt es irgendwie unterschiedliche Angaben) und ich freue mich wahnsinnig darauf, denn ich muss unbedingt wissen, wie es weiter geht! Von mir gibt es eine absolute Leseempfehlung an alle, die Bücher lieben und in spannende magische Welten abtauchen wollen – viel Spaß dabei!

Bewertung vom 10.02.2025
Winterzauber auf dem kleinen Bücherschiff
Hansen, Tessa

Winterzauber auf dem kleinen Bücherschiff


ausgezeichnet

Ein tolles Wiedersehen auf dem kleinen Bücherschiff

Das Cover von „Winterzauber auf dem kleinen Bücherschiff“ von Tessa Hansen passt hervorragend zum ersten Band dieser Reihe, was mir persönlich einfach wichtig ist. Und auch an sich gefällt mir die Gestaltung wieder sehr mit ihrem buchverliebten und maritimen Charme, dem hier noch eine zauberhafte Winterstimmung hinzugefügt wurde.

Dieser zweite Band rund um das kleine Bücherschiff, das im Hamburger Museumshafen liegt und liebevoll von den Freundinnen Katja und Miri betreut wird, schließt sich nahtlos an den ersten Teil der Geschichte an. Dieses Mal steht jedoch Katja im Mittelpunkt des Geschehens und wir LeserInnen erfahren mehr über sie und ihre Vergangenheit. Aktuell plant sie die Hochzeit ihrer besten Freundin Miri, doch der Trauzeuge des Bräutigams (Mathis) funkt ihr mit seiner ganz gegensätzlichen Herangehensweise immer wieder dazwischen. Außerdem verursacht er ungewohntes Herzklopfen bei Katja und ein Brief mit Bezug zu ihrer Vergangenheit bringt sie vollkommen aus dem Lot… Kann sie alles wieder in angenehmes Fahrwasser bringen und für Miri den schönsten Tag ihres Lebens angemessen planen?

Tessa Hansen gelingt es auch in diesem Buch ihre Geschichte in sehr angenehmer und flüssiger Sprache zu erzählen sowie mich gleich in das Geschehen hinein zu holen. Ich hatte Band 1 erst kurze Zeit vorher gelesen und fand mich zu Beginn dieses Buches genau da wieder, wo ich zuvor aufgehört hatte, was ich sehr mochte. Miri und Katja liegen mir ohnehin sehr am Herzen und ich habe mich wahnsinnig gefreut in diesem Teil der Geschichte nun mehr über Katja, ihre Vergangenheit und ihre Wünsche zu erfahren. Neu dazu kam Mathis, an dessen Charakter ich mich erst ein bisschen annähern musste, der mir aber ebenfalls sehr sympathisch ist und den ich mit der Zeit auch sehr ins Herz geschlossen habe. Ganz besonders begeistert hat mich die Rolle der alten Dame Floriane Tietgen, um nicht zu spoilern, werde ich dazu hier jedoch nicht mehr verraten ;-)

Für mich persönlich hätte ich mir gewünscht, dass auch Miri und Henning, die im Mittelpunkt der ersten Geschichte rund um das kleine Bücherschiff standen, ein wenig präsenter gewesen wären, jedoch hat die Tatsache, dass dies nicht der Fall war, meinem positiven Leseerlebnis keinen Abbruch getan und ich bin so gerne wieder in die Welt der kleinen Barkasse und ihrer Menschen eingetaucht. Außerdem ist das Buch in dieser Weise auch hervorragend für LeserInnen geeignet, die Band 1 noch nicht kennen – allerdings würde ich sehr empfehlen die Reihenfolge einzuhalten, um sich selbst nicht ein Stück der Geschichte vorwegzunehmen und sie von Anfang an genießen zu können – es lohnt sich!

Ich bin absoluter Fan des kleinen Bücherschiffes und liebe auch diesmal wieder ganz besonders die wundervoll beschriebenen Kaperfahrten, die tollen Lesetipps und überhaupt die Zeit zwischen all den Geschichten in dieser zauberhaften Buchhandlung! Das dann auch noch die Geschichtenstränge rund um Freundschaft, Liebe, Familie und all den „Aufs“ und „Abs“ des Lebens dazu kommen, ist für mein Leseglück einfach perfekt! Und es wird auch nicht alles rosarot beschrieben, sondern es kommen bei aller Wohlfühllektüre auch durchaus ernste und existenziell wesentliche Themen mit zur Sprache – für mich eine wunderbare Mischung! Bleibt mir nur euch viel Freude beim Entern des kleinen Bücherschiffes zu wünschen – Buch ahoi!

Bewertung vom 07.02.2025
Luzie in den Wolken
Lucas, Charlotte

Luzie in den Wolken


sehr gut

Eine Luftballon-Karte die alles verändert

Das Cover von „Luzie in den Wolken“ von Charlotte Lucas gefällt mir gut, denn es zeigt mit dem roten Luftballon und dem Mädchen im gelben Kleid wesentliche Elemente der Geschichte. Außerdem mag ich das „Ineinanderfließen“ zwischen Schrift und Bild.

Die Geschichte erzählt von Gabriel Bach, einem Schriftsteller mit Lebens- und Schreibkriese, der jedoch eines Tages einen roten Luftballon mit einer sehr berührenden Postkarte daran an der Elbe findet. Die kleine Luzie bittet Gott darauf um einen neuen Papa, weil ihrer schon im Himmel ist und Gabriel fühlt sich zum ersten Mal seit langem wieder inspiriert. Während seiner Recherche setzt er eine Vielzahl von Ereignissen in Gang, die sein Leben und Fühlen vollkommen verändern, jedoch auch großen Einfluss auf Luzie und deren Mutter Miriam haben. Immer mehr verstrickt er sich in seiner „Recherche“ und steht bald vor einem unüberwindbaren Lügenkonstrukt… oder kann er doch alles klären?

Charlotte Lucas erzählt ihre berührende Geschichte in flüssiger Art und Weise, die sich sehr angenehm lesen lässt. Zudem wechselt sie immer wieder die Sichtweise und erzählt mal aus Gabriels, mal aus Miriams Blickwinkel, wie es weiter geht. Diese Perspektivwechsel haben mir sehr gut gefallen, da ich dadurch die Möglichkeit hatte den beiden Hauptpersonen (neben Luzie natürlich) sehr nah zu kommen und noch intensiver mit ihnen fühlen zu können. Sowohl Miriam als auch Gabriel, mit all ihren Stärken und Schwächen, sind für mich authentische Charakter und der Autorin ist es wunderbar gelungen mir die beiden nahe zu bringen. Ganz besonders habe ich jedoch Luzie in mein Herz geschlossen! Sie ist ein wundervolles, aufgewecktes und cleveres Mädchen, das mit seiner Trauer kämpft und sich eine vollständige Familie wünscht. Die Geschichte hat mich wirklich berührt und ganz besonders gefangen genommen hat mich ein Gespräch zwischen Gabriel und Luzie in dem sie die großen Fragen rund um Leben und Tod besprechen – zauberhaft!

Die Geschichte nimmt sehr wesentliche Themen des Lebens auf und behandelt sie durchaus tiefgründig, es gibt jedoch auch viele Stellen zum Schmunzeln und die Liebesgeschichte spielt ebenfalls eine wichtige Rolle. Trotzdem muss ich gestehen, dass die Handlung für mich nicht ganz rund war, denn zum Ende hin wurden mir die Erzählabstände einfach zu weit und das große Finale zu schnell abgehandelt. Mir hat etwas ganz Wesentliches (was ich hier aus Spoiler-Gründen nicht genau benennen werde) leider gefehlt und nachdem ich die ProtagonistInnen über 500 Seiten begleitet hatte, hätte ich mir sehr gewünscht, dass ich auch den Abschluss noch in gleichbleibender Ausführlichkeit hätte genießen dürfen. Zudem blieben für mich ein paar Fragen offen, für die ich mir eine Erläuterung gewünscht hätte.

Eigentlich mag ich es nicht so gerne, wenn in Geschichten Lügen eine sehr zentrale Rolle spielen und auch hier hatte ich dabei zu Beginn ein ungutes Gefühl. Doch der Autorin ist es ausgesprochen gut gelungen, mir plausibel und nachvollziehbar zu vermitteln, wie Gabriel in diese Situation geraten ist, so dass ich es ihm dann doch kaum übel nehmen und seine Gefühle sehr gut nachvollziehen konnte. Ich mag die Geschichte sehr, war von so mancher Wendung ganz begeistert und berührt und hatte eine wirklich tolle Lesezeit mit dem Buch. Ich kann die Geschichte rund um Luzies Luftballon-Wunsch trotz der kleinen Kritikpunkte definitiv empfehlen und wünsche euch eine berührende Lesezeit!

Bewertung vom 04.02.2025
Das kleine Bücherschiff
Hansen, Tessa

Das kleine Bücherschiff


ausgezeichnet

Gefühlsachterbahn im Bücherglück

„Das kleine Bücherschiff“ von Tessa Hansen macht schon mit seinem farbenfrohen und maritimen Cover Lust auf die Geschichte und ganz besonders sprechen mich die buchbezogenen Details an, die wunderbar zum Inhalt passen – für mich ist das Cover sehr gelungen!

Die Geschichte erzählt von Miri und Katja, die seit Ewigkeiten beste Freundinnen sind und sich in Hamburg ihren Lebenstraum erfüllen: gemeinsam eröffnen sie ihre eigene Buchhandlung und zwar auf einer alten Hafenbarkasse! „Das kleine Bücherschiff“ nimmt rasant Kurs auf die Herzen seiner BesucherInnen und es läuft einfach hervorragend. Umso schöner, dass Miri sich zudem in ihren Nachbarn Henning verliebt und auch die Veranstaltungen der Buchhandlung großen Anklang finden. Doch dann macht der Vermieter des Schiffs plötzlich große Probleme, denn es soll in eine Luxuswohnung umgebaut werden… ausgerechnet von Hennings Firma! Können Miri und Katja ihr Bücherschiff retten??

Tessa Hansen hat mit diesem ersten Band einer Reihe ein wundervolles Wohlfühlbuch geschrieben, das mein bücherliebendes Herz höher schlagen lässt! Ich genieße es immer sehr, wenn die Liebe zum Buch und dem geschriebenen Wort auch in Geschichten Anklang findet, denn das erreicht mich immer ganz besonders. Hier ist das hervorragend gelungen und die Autorin erwähnt im Rahmen der Buchhandlungsszenen immer wieder reale Bücher, die mich in eigenen Leseerfahrungen schwelgen ließen oder auch mal einen neuen Tipp für zukünftige Leseabenteuer bereit hielten. Zudem haben mich die Beschreibungen der Kaperfahrten begeistert, bei denen ich unglaublich gerne selber dabei gewesen wäre! Also: Bücherliebe pur!

Sprachlich lässt sich das Buch sehr leicht und angenehm flüssig lesen. Die beiden Freundinnen waren mir von Anfang an sehr sympathisch und ich mag es sehr, wie verschieden ihre Charaktere beschrieben sind. Da fliegen auch mal gehörig die Fetzen zwischen den Beiden und überhaupt wird die Geschichte keinen Moment lang langweilig, denn es ist eine Menge los: von himmelhochjauzendem Liebesglück, bis zu bodenloser Verzweiflung angesichts des möglichen Verlustes des Bücherschiffes ist alles dabei! Der Autorin ist es gut gelungen mich in dieser Gefühlsachterbahn mitzunehmen und mit fühlen zu lassen.

Auch, wenn es sich um eine Wohlfühlgeschichte handelt, werden durchaus teilweise wesentliche Lebensthemen angesprochen, die der Handlung eine gewisse Substanz verleihen und das Geschehen abrunden. Sehr gefallen haben mir zudem die atmosphärischen Beschreibungen der Umgebung und das literarische „Sightseeing“ in Hamburg. Für mich ganz persönlich hätten die Kapitel ruhig kürzer gewählt sein können, aber das hat dem Lesegenuss an sich zum Glück keinen Abbruch getan. Ich mag diese buchverliebte Geschichte sehr gerne und freue mich unheimlich auf die nächsten Bände!

Bewertung vom 03.02.2025
Middletide - Was die Gezeiten verbergen
Crouch, Sarah

Middletide - Was die Gezeiten verbergen


ausgezeichnet

Ein überraschender und vielfältiger Lesegenuss!

Das Cover von „Middletide – Was die Gezeiten verbergen“ ist mit seiner Naturaufnahme wunderschön und zeigt in der farbstarken Dramatik des Sonnenuntergangs bereits auch etwas von der Kraft dieser außergewöhnlichen Geschichte.

Im Mittelpunkt steht Elijah Leith, der als junger Mann seine Heimat verlassen hat, um Schriftsteller zu werden. Diesem Lebensziel hat er alles andere untergeordnet und auch seine Jugendliebe Nakita zurück gelassen. Trotz starker Schuldgefühle ob der Jahre seiner Abwesenheit kehrt er später in seine Heimatstadt zurück und versucht sich dort ein neues Leben aufzubauen. Doch gerade, als er und Nakita sich tatsächlich wieder annähern, geschieht auf Elijahs Grundstück ein Verbrechen und schnell gerät er in Verdacht…

Die Schreibweise von Sarah Crouch gefällt mir unglaublich gut und hat mich angenehm flüssig durch die Geschichte getragen. Die Autorin versteht es meisterlich mit ihren Worten dafür zu sorgen, dass ich ganz beim Geschehen und vor allem bei den Empfindungen der Protagonisten war, mit ihnen gefühlt habe und ganz eingetaucht bin in diese ganz andere Welt, die mit meiner so gar nichts zu tun hat, die auf mich aber sehr authentisch wirkte. Elijahs Persönlichkeit hat mich im Laufe der Geschichte immer mehr fasziniert und berührt und es war mir eine Freude ihn in seiner Entwicklung begleiten zu dürfen!

Die Geschichte hat mich aber auch besonders mit ihrer Vielschichtigkeit, ihrer Vielfältigkeit und ihren tollen Wendungen überrascht. Auf dem Cover steht „Roman“, doch eigentlich könnte man diesem Buch jede Menge Genre-Attribute verleihen ohne zu übertreiben – der Autorin ist es gelungen Krimi, Liebesgeschichte, den Roman eines Neuanfangs und einer persönlichen Entwicklung, eine Familien- und Kleinstadtgeschichte, ein Leben in der Natur und mit dem Schreiben so zu einer einzelnen Geschichte zusammenzubringen, dass ein unglaublich stimmiges und authentisches Werk entstanden ist! Einfach toll!! Denn von großer Spannung und existentiellen Bedrohungen geht es zu zauberhaften Beschreibungen von Natur und im nächsten Moment findet man sich in einer romantischen Liebesgeschichte wieder – aber alles fließt ganz natürlich und muss genau so sein: nichts wirkt erzwungen oder gekünzelt! Sarah Crouch erzählt einfach wunderbar und eindringlich von den vielen Facetten eines bewegten und von Kämpfen gezeichneten Lebens: sehr authentisch und mitreißend, aber in leisen und zarten Tönen – wirklich wundervoll!

Gesondert erwähnen muss ich einfach auf jeden Fall noch die zauberhaften Beschreibungen der Natur und des Lebens im Einklang mit dieser. Mich haben auch diese Stellen sehr berührt und erreicht, einfach weil so ein so zartes Band knüpfen zwischen Mensch und Natur, aber auch zwischen Elijahs Vergangenheit und Gegenwart.

Mich hat dieses Buch wirklich überrascht und sehr begeistert, weshalb ich es allen LeserInnen, die Lust haben auf einen absolut gelungenen Genremix in zarten Tönen und mit einer tollen Atmosphäre, wärmstens ans Herz legen möchte! Viel Spaß beim Entdecken!