Das Buch der gefährlichen Wünsche / Das Buch der gelöschten Wörter Bd.4

ausgezeichnet

Das Buch der gefährlichen Wünsche ist der vierte Band der Die Chronik der Bücherwelt Reihe von Mary E. Garner und für mich der erste Band, den ich lese. Während in den ersten drei Bänden die Geschichte von Hope erzählt wird, kann dieser Band auch losgelöst davon gelesen werden und ist auch abgeschlossen, mit Potential auf eine Fortsetzung. Ich habe das Buch im Rahmen einer Leserunde gelesen und viele der anderen haben berichtet, dass man bekannte Figuren wieder trifft. Aus diesem Grund würde ich sagen, dass es jedem selbst überlassen ist, ob man zuerst die davor erschienenen Bände lesen möchte. Ich kam sehr gut mit der doch teilweise anspruchsvollen Welt und ihren Figuren zurecht, da man noch mal am Anfang des Buches alles Wichtige and die Hand bekommt.

Im Mittelpunkt der Geschichte steht die Buchfigur Izzi, die aus ihrer Geschichte schlüpft und ihr tollpatschiger Assistenz Higgs. Jedoch treffen die beiden auf ihrer Reise viele verschiedene und teils bekannte Buchfiguren aus der Literatur sowie andere Charaktere. Ebenfalls wird die ein oder andere Szene aus bekannten Büchern aufgegriffen. Das hat mir persönlich am besten gefallen. Also die verschiedenen Figuren und die Referenzen zu den bekannten Büchern und Klassikern. Sowie der Aufbau der sogenannten Zwillingswelt, in der alle Figuren der Literatur sich aufhalten können. Abgerundet wird das Buch durch eine spannende Suche nach einem gefährlichen Buch, was die Truppe rund um Izzi und Higgs sowohl durch die Menschen- als auch die Buchwelt führt und den Lesenden mit unerwarteten Wendungen überrascht.

Mein Fazit: Eine klare Empfehlung für alle Rätsel und Literatur Fans. Dieses Buch hat mir viel Freude beim Lesen bereitet.

The Fort

sehr gut

The Fort ist ein Roman über eine Jungsgruppe bestehend aus 5 Freunden aus der Feder von Gordon Korman. Das Buch behandelt den Zusammenhalt unter Freunden, aber auch zerrüttete Familienverhältnisse in unterschiedlicher Form. 



Besonders begeistert hat mich der Schreibstil aus den verschiedenen POVs. Nicht nur, dass jedes Kapitel einem eigenen Charakter gewidmet ist, der Schreibstil passt sich auch den Figuren an und ist angenehm zu lesen. Alle Charaktere sind gut ausgearbeitet, sodass es mir leicht fiel, sie mir vorzustellen. Außerdem tragen alle Jungs ihre eigenen Probleme mit sich rum, die auf unterschiedliche familiäre Tragödien gründen. Es hat mich sehr beeindruckt, wie Korman es schafft, die unterschiedlichen familiären Hintergründe mit den Charakteren authentisch zu verweben. Auch wenn man als Erwachsener wohl anders handeln würde, fiel es mir leicht, die Gedanken und Perspektiven der Jugendlichen nachzuempfinden. Durch die kurzen Kapitel bleibt das Buch von Anfang bis Ende spannend und man kann es gerne auch wie ich in einem Rutsch durchlesen. 



Mein Fazit: Ein Jugendbuch, das auch definitiv Erwachsene anspricht und es schafft, innerhalb von knapp 250 Seiten authentisch wichtige Themen zu behandeln, ohne dabei Spannung und die Handlung zu vernachlässigen. 

Star Bringer

ausgezeichnet

Star Bringer von den Autorinnen Tracy Wolf und Nina Croft hat meine hohen Erwartungen sogar noch übertroffen und gehört bereits jetzt zu meinen Jahreshighlights 2024.

Obwohl das Buch mit seinen knapp 750 Seiten ein ganz schöner Schinken ist, habe ich das Buch einfach so weggelesen. Es ist von Seite 1 an spannend und hat mich in andere Sphären teleportiert.

Als großer Fan der Aurora Reihe habe ich mich sehr auf das Buch gefreut und ich möchte die Reihen gar nicht miteinander vergleichen, da sie komplett unterschiedlich sind, aber Star Bringer und die Crew rund um ihren selbst ernannten Kapitän Ian konnte mich genauso schnell begeistern, wie es die Aurora Reihe konnte. Ich liebe das Worldbuilding, was für meinen Geschmack gerne noch mehr ausgebaut werden kann, sowie die unterschiedlichen POVs, die uns die Geschichte durch verschiedene Augen erleben lassen. Die Figuren sind toll ausgearbeitet und ihr könnt euch auf die ein oder andere spicy Szene freuen. Ebenfalls toll ist, dass es mehrere queere Figuren gibt.

Mein Fazit: eine Action geladene Geschichte, die mich direkt in ihren Bann gezogen hat. Das Buch ist auf jeden Fall auch für Personen, die wie ich nicht wirklich Science Fiction lesen und mir bleibt nur noch zu sagen, dass ich einen neuen Book Boyfriend in Ian gefunden habe.

Julia

ausgezeichnet

👁️ Big Brother is watching you 👁️
Julia ist die Neuinterpretation des Klassikers von George Orwells 1984 aus der Feder von Sandra Newman. Das Buch erzählt dieselbe Geschichte jedoch aus der weiblichen Perspektive der gleichnamigen Protagonistin Julia.

Ich habe in das Original nur reingelesen, weswegen ich mich bei der Rezension nur auf meinen Eindruck der Neuerzählung stütze.

Die Geschichte hat mich auf eine erschreckende und morbide Art fasziniert und in ihren Bann gezogen, sodass ich das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen konnte. Der Schreibstil ist angenehm und geht trotz der Orientierung am Original eigene Wege.

Ich bin großer Fan des dystopischen Settings und der Welt sowie ihren Bewohnern, die fantastisch gezeichnet werden. Mit der Protagonistin Julia verbindet mich eine Hassliebe und ich wusste bis zum Ende nicht, wie ich sie einschätzen soll.

Eine Besonderheit an dem Buch ist das Neusprech, welches der Geschichte eine ganz besondere Stimmung verleiht und mir persönlich richtig gut gefallen hat.

Mein Fazit: Eine sehr direkte und ungeschönte Geschichte, die die weibliche Hauptfigur in all ihren Facetten zeigt und damit auch Rollenbilder und Klischees durchbricht. Jedoch gibt es viele möglicherweise triggernde Inhalten, weswegen ich euch das Buch nur empfehlen würde, wenn euch diese nicht betreffen.

Blind Side of Your Heart

sehr gut

Blind Side of Your Heart ist eine Slow Burn Gay Romance zwischen den zwei Protagonisten Mason und Ethan, die beide die Liebe zum Sport verbindet.
Das Buch war sehr kurzweilig und unterhaltsam. Der Schreibstil war sehr angenehm und wechselte immer zwischen Ethan und Mason hin und her, aber als personeller Erzähler. Der Fokus lag auf jeden Fall auf der Entwicklung der Figuren, mit ihren persönlichen Unsicherheiten und Konflikten. Wer hier Spice sucht, wird enttäuscht werden. Die Liebesgeschichte wird wie gesagt sehr langsam erzählt, ist aber sehr süß.

Kleine persönliche Kritik ist, dass sich meiner Meinung nach die beiden zeitweise gar nicht in die andere Person hineinversetzen konnten, als wenig Empathie hatten und nur mit sich selbst und ihren eigenen Unsicherheiten gekämpft haben, was ich etwas schade finde.

Mein Fazit: Ein gutes Buch für zwischendurch, das man schnell lesen kann und einen gut unterhält.

Die Abenteuer der Piratin Amina al-Sirafi

ausgezeichnet

Auf Die Abenteuer der Piratin Amina al-Sirafi habe ich mich sehr gefreut und es hat meine Erwartungen sogar noch mal übertroffen. Dieses Buch nimmt dich auf eine fantastische Reise, voller Abenteuer und Magie, mit einer der stärksten und tollsten Protagonistinnen überhaupt. 



Es handelt sich hierbei um den ersten von insgesamt drei Bänden. Das Setting im 12. Jahrhundert und inmitten des Indischen Ozeans hat mich zwischen den Zeilen weit weg träumen lassen. Der Schreibstil ist schon etwas anspruchsvoller, da viele Begrifflichkeiten verwendet werden, die aber zum Flair und der Stimmung im Buch beitragen. Durch die witzigen Passagen und nach ein paar Seiten gewöhnt man sich allerdings schnell daran und will gar nicht mehr aufhören zu lesen. Eine weitere Besonderheit ist die Erzählform, die zwar in der Ich-Perspektive gehalten ist, aber nicht von Amina selbst, sondern von einem Erzähler, dem wiederum Amina ihre Geschichte berichtet, erzählt wird. 



Die Kombination aus fantasy- und historischen Elementen macht für mich den Roman sehr besonders, und man merkt, wie intensiv sich die Autorin mit der Zeit und der Geschichte auseinandergesetzt hat. Für mich waren vor allem die orientalischen Elemente und Mythologie spannend, da ich diese eher selten bisher in fantastischen Geschichten gelesen habe.



Am liebsten würde ich direkt den zweiten Band zur Hand nehmen. Eine große Empfehlung von mir. 

Biblioteca Obscura: Frankenstein

ausgezeichnet

Biblioteca Obscura: Frankenstein ist der weltweit bekannte Klassiker im neuen Gewand. Frankenstein ist wohl der erfolgreichste Schauerroman unserer Zeit und gehört schon längst zur Weltliteratur. Bereits vor einigen Jahren habe ich es gelesen und die Geschichte ist sehr gut gealtert. Auch heute sind die Themen aktuell und ich würde sogar sagen zeitlos. Frankensteins Monster thematisiert das Gefühl, nicht verstanden zu werden und aufregend dessen isoliert zu sein und kein Zugehörigkeitsgefühl zu erlangen. 

Diese wunderschöne Schmuckausgabe enthält nicht nur die Geschichte, sondern auch schaurig schöne Illustrationen, die die Geschichte zum Leben erwecken. Das Buch ist sehr hochwertig gestaltet und ein wahrer Blickfang im Bücherregal. 

Mein Fazit: Nicht nur ein Buch für Fans und Sammler des Klassikers, sondern auch eine wunderschöne Ausgabe für Liebhaber von Schauergeschichten und ein perfektes Geschenk. 

Talking to the Moon

ausgezeichnet

Talking to the Moon ist eine ergreifende Own-Voice-Geschichte voller Musik, Female Empowerment und der Auseinandersetzung mit Alltagsrassismus. Die Geschichte wird aus zwei POVs der Protagonisten erzählt. Die Figuren sind toll herausgearbeitet und ich konnte mich sehr leicht in sie hineinversetzen und ihre Gefühle nachempfinden. Persönlich habe ich mich bisher nicht stark mit dem Thema Religion auseinandergesetzt und ich war sehr gespannt auf diesen Aspekt im Buch, der für mich einen ausgewogenen Raum einnahm.
Für mich war dies das erste Buch der Autorin und ich finde ihren Schreibstil sehr angenehm und flüssig zu lesen. Das Setting an der Uni und im wunderschönen Kalifornien hat mir richtig gut gefallen.

Das Buch konnte mich sehr berühren. Es erzählt realistisch und authentisch von Rassismuserfahrungen und Vorurteilen, aber auch von der Liebe zur Musik, die die beiden Protagonisten teilen und die mit Songtexten wundervoll in das Buch eingearbeitet wurde.

Meiner Meinung nach ist es ein wichtiges Buch, das zwar auf der einen Seite sehr cozy ist, aber gleichzeitig die schonungslose Wahrheit über Rassismuserfahrungen offenlegt, über die wir uns alle bewusst werden sollten. Auch wenn es mich sehr aufgewühlt, traurig und wütend gemacht hat, würde ich das Buch auf jeden Fall weiterempfehlen.

Things We Left Behind / Knockemout Bd.3

sehr gut

🌸 Rezension 🌸
Things we left behind ist der dritte Teil der Knockemout Reihe von Lucy Score und erzählt endlich die Geschichte von Sloan und Lucian aus deren Perspektiven. Die beiden Figuren sind unfassbar gut ausgearbeitet. Sloane eine Kleinstadt-Bibliothekarin, die man nicht aufgrund von ihrer Größe unterschätzen sollte und Lucian, der zwar ein skrupelloser Geschäftsmann ist, in dessen Brust aber ein gutes und verletzliches Herz schlägt. Das Buch setz auch die Geschichte aus den vorangegangenen Büchern fort und wenn ihr nicht gespoilert werden wollt, empfehle ich es sehr, die beiden Bände davor zu lesen. Notwendig, um die Geschichte zu verstehen und ihr folgen zu können, ist es allerdings nicht. Die Kombination aus Action geladenen Szenen und der Liebesgeschichte macht das Buch trotz seiner Länge spannend. In diesem Buch kommen verschiedene Tropes zusammen. Zum einen der Enemies to Lovers Trope auf den ich mich sehr gefreut habe und zum anderen Second Chance. Mit dem Laufe der Geschichte erfahren wir auch, warum und was zwischen den beiden vorgefallen ist. Es war etwas vorhersehbar, aber das hat mich nicht weiter gestört. Jetzt Kurs zu einer kleinen Kritik, die aber absolut subjektiv ist. Mir haben sie Sexszenen nicht so gut gefallen (und davon gab es nun mal einige) und auch das Knistern und Kribbeln zwischen den zwei Protagonisten konnte nicht wirklich auf mich überspringen. Nichtsdestotrotz hat mich das Buch gut unterhalten und ich kann es auf jeden Fall Fans der Reihe weiterempfehlen.

Tag der Seelen / Flowers & Bones Bd.1

sehr gut

Flowers & Bones Tag der Seelen ist der Auftakt einer neuen Urbanfantasy Dilogie von Sandra Grauer, die ebenfalls im Universum ihrer bisherigen Bücher spielt. Fans der Autorin werden auf einige bekannte Figuren sowie Easter Eggs stoßen. Obwohl das Buch auch unabhängig von den anderen Reihen gelesen werden kann, würde ich es nicht empfehlen, um Spoiler zu vermeiden.

Die Geschichte beginnt in Mexiko, spielt allerdings danach hauptsächlich in Dublin. Das Buch ist aus drei POVs geschrieben, was ich total spannend finde. Die Autorin hat es dabei gut geschafft, die Charaktere auszuarbeiten, sodass sie sich auch beim Lesen voneinander abheben. Der Schreibstil ist flüssig und einem Jugendbuch angemessen. Besonderes Highlight war für mich die Thematisierung von Rassismus gegenüber anderen Spezies und die Beschreibung von Gruppierungen, die auch teilweise mit Gewalt ihrer Meinung Gehör verschaffen. Das hat zum einen der Geschichte zu mehr Spannung geholfen und zum anderen finde ich, in Anbetracht der aktuellen politischen Situation und der damit einhergehenden Orientierung ins rechte Milieu, es wichtig, die Thematik auch in Kunst und Kultur zu thematisieren.

Mein Fazit zum Buch ist, dass ich mir gewünscht und es auch aufgrund des Designs und Klappentextes erwartet hätte, dass das Buch noch mehr in Mexiko spielt und sich stärker mit der mexikanischen Kultur beschäftigt. Ich finde es schön, dass mit Valentina und Lily eine queere Liebesgeschichte erzählt wird und besonders gegen Ende hat die Geschichte noch mal an Fahrt aufgenommen. Ich würde es eher jüngeren Leser*innen empfehlen und Personen, die bereits die Welt mit ihren Figuren und Geschichten kennen.