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Benutzername: 
harakiri
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Ostalb
Buchflüsterer: 

Bewertungen

Insgesamt 1180 Bewertungen
Bewertung vom 29.07.2025
Das Mädchen, das schwieg / Kajsa Coren Bd.4
Teige, Trude

Das Mädchen, das schwieg / Kajsa Coren Bd.4


ausgezeichnet

Nach Karstens Entlassung aus dem Krankenhaus zieht die Journalisten Kajsa mit ihrer Familie nach Lovsvika in Norwegen. Kajsa ist in Elternzeit, als aber eine Frau tot in ihrer Wohnung gefunden wird, lässt ihr das keine Ruhe und sie beginnt mit den Recherchen für einen Zeitungsartikel. Hierbei stößt sie in ein Wespennest.
Teiges Schreibstil ist unaufgeregt, aber deshalb nicht minder spannend. Die Ermittlungen von Kajsa und ihr Privatleben mit Karsten sehr authentisch und mitreißend. In einigen Kapiteln werden Einschübe aus Sissels Kindheit beschrieben – und die haben es massiv in sich.
Es bleibt nicht bei dem einen Mord und so steigert sich die Spannung immer mehr, bis sie am Ende in einem großen Finale ihren Abschluss findet.
Die Kombination Journalistin/Polizist erinnert an die Romane von Camilla Läckberg, wo auch die Journalistin oft viel zum Ermittlungserfolg beiträgt.
Fazit: Eine spannende Handlung und authentische Charaktere machen das Buch zu einem Lesevergnügen.

Bewertung vom 28.07.2025
Dunkle Sühne / North Falls Bd.1
Slaughter, Karin

Dunkle Sühne / North Falls Bd.1


ausgezeichnet

Spannend beginnt das neue Buch von Karin Slaughter:
Madison wartet auf ihre Freundin Cheyenne. Doch die kommt nicht. Als Madison sich auf die Suche begibt, verschwinden beide Mädchen spurlos. Eine atemlose Suche beginnt.
12 Jahre später kommt der vermeintliche Täter wieder aus dem Gefängnis. Doch es gibt Zweifel an seiner Schuld.
Ein Buch, das atemlos macht und dass man in einem Rutsch durchlesen möchte. Das Hardcover liegt schwer in der Hand und eigentlich wollte ich ja immer wieder Pausen einlegen. Aber das war nicht möglich. Zu spannend war die Handlung, zu undurchsichtig und zu viele Wendungen. Denn Slaughter hat einiges an Überraschungen für den Leser parat.
Die vielen Charaktere waren manchmal etwas schwierig zu merken, aber der Lesefluss ungeheuerlich mitreißend. Slaughter versteht ihr Handwerk und beweist wieder, welche Leidenschaft das Schreiben von Thrillern für sie ist.
Fazit: Slaughter ist immer ein Garant für Nervenkitzel, Spannung und eine Handlung, die es in sich hat.

Bewertung vom 27.07.2025
Der Sommer am Ende der Welt
Völler, Eva

Der Sommer am Ende der Welt


ausgezeichnet

Hanna reist mit ihrer Tochter Katie auf die Insel Borkum. Sie arbeitet an einem Zeitungsartikel über die Schicksale der Verschickungskinder in den 1960er Jahren. Auch ihre Mutter war eins dieser Kinder und Hanna will die Hintergründe dieser Heime erforschen. Doch was sie dann entdeckt, hätte sie sich niemals ausmalen können.
Ein erschütternder Roman. Besonders die Schilderungen von Sabine und die des Tagebuches haben es in sich. Und die Autorin weiß, wovon sie schreibt, waren doch ihre Geschwister auch Verschickungskinder.
Ich habe zum ersten Mal von diesen Kindern gehört und war geschockt. Sicher war es nicht überall so, aber viele Kinder mussten wohl wirklich einiges durchmachen. Wie gut, dass sie eine Stimme bekommen.
Die Tatsachen sind geschickt in eine Romanhandlung eingewoben und auch der Roman hat es in sich. Denn was Hanna hier aufdeckt, ist ganz schön heavy, wenngleich der Roman auch ohne den Paukenschlag am Ende gut funktioniert hätte.
Völler schreibt gewohnt flüssig und anschaulich und ihre Charaktere haben Hand und Fuß und man kann sich gut mit ihnen identifizieren.
Fazit: ein sehr bewegendes Buch, das noch lange im Gedächtnis bleiben wird.

Bewertung vom 18.07.2025
Wir sehen uns wieder am Meer
Teige, Trude

Wir sehen uns wieder am Meer


sehr gut

Der Kreis schließt sich, die Trilogie ist zu Ende. Obwohl die Autorin eigentlich gar keine Trilogie aus ihrem ersten Buch machen wollte. Doch es gibt halt viel zu erzählen über die harte Zeit.
Annelise, Tekla und Birgit sind beste Freundinnen. Nichts kann sie trennen – außer der 2. Weltkrieg. Während Annelise als Krankenschwester an die Front geht, bewirbt sich Birgit an einem Krankenhaus in Nordnorwegen. Dort bewegt sie das Schicksal von Nadia und gerät durch eine Widerstandsbewegung in Gefahr. Kann sie jemals wieder glücklich werden?
Ein harter Stoff, vor allem die Verhältnisse der verschleppten Ukrainerinnen, die in der Fischfabrik schuften müssen. Aber auch Birgit hat es nicht einfach. Wobei ihre Geschichte mir fast etwas zu nüchtern erzählt wurde. Mit Nadia konnte ich mehr anfangen.
Sehr eindringlich, manchmal aber etwas kurz, schreibt Trude Teige über eine Zeit, die man sich im heutigen Dasein nicht mehr vorstellen kann. Und genau deshalb lese ich die Romane sehr gerne: sie rütteln auf, regen zum Nachdenken an, machen aber auch Hoffnung.
Fazit: Wir sehen uns wieder am Meer ist ein kurzweiliger, sehr aufrüttelnder Roman, den ich sehr gerne gelesen habe.

Bewertung vom 16.07.2025
Spätsommertod / August Strindberg Bd.4
Ohlsson, Kristina

Spätsommertod / August Strindberg Bd.4


ausgezeichnet

Sommer in Schweden. Das Krebsfest steht an. Doch mit der Vergiftung eines Ehepaars kommt Unruhe ins Dorf. Wer hasst die beiden so, dass er sie töten will? Maria und ihr Team ermitteln fieberhaft in alle Richtungen – und August unterstützt wo er nur kann.
August als frisch gebackener Vater gefällt mir sehr gut. Im neuen Roman von Kristina Ohlsson bekommt er allerdings etwas weniger Raum als in den vorhergegangenen. Auch Maria mag ich sehr gerne. Alle Charaktere handeln authentisch und stringent und gut nachvollziehbar. So war ich auch gleich von der ersten Seite an voll in der Handlung gefangen.
Ohlsson schafft eine Atmosphäre leiser Spannung, die sich nach und nach aufbaut und durch einige Wendungen überrascht. Auch das Privatleben der Charaktere kommt nicht zu kurz und zieht sich durch alle 4 Bände.
Kurze, aber knackige Kapitel die sich in den Perspektiven ändern verleiten dazu, immer noch ein Kapitel lesen zu wollen.
Dennoch hatte das Buch kleine Längen. Die viele Ermittlungsarbeit zog sich manchmal etwas. Das Ende versöhnt dann aber wieder mit allem und vor allem das Nachwort hat mir gefallen: „es gibt noch viel, das ich über August und Maria erzählen will“ - na dann, freuen wir uns auf den nächsten Band.
Fazit: Wenn es August Strindberg nicht gäbe, müsste man ihn erfinden.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 16.07.2025
Asa
Drvenkar, Zoran

Asa


ausgezeichnet

Dies ist die Geschichte von Asa. Asa hat in ihrem Leben einiges mitgebracht und das hat sie geprägt. Doch warum wurde Asa so? Was ist die Jagd und warum gibt es Prüfungen? Warum war Asa im Gefängnis?
Diese Fragen und noch viel mehr löst das Lesen des neuen Thrillers von Zoran Drvenkar aus. Nach und nach werden diese aufgelöst.
Drvenkar springt dazu munter in der Handlung hin und her. Man fühlt sich wie in einem Boot auf den Wellen. Mal ist es 1902, dann wieder die Gegenwart. 1939 oder jetzt. Dennoch findet man sich gut in der Story zurecht. Ein wenig Probleme hatte ich mit dem DU – ob nun Jasper erzählt oder Asa, beide nutzen das DU. Vorwegnahmen sorgen für zusätzliche Spannung. Der Schreibstil ist einfach und geprägt durch kurze Sätze. Wörtliche Rede wird mit einem Bindestrich begonnen, was anfangs etwas irritierend ist.
„Asa“ ist ein Thriller, wie man sie selten liest. Denn Asa hat nur einen Gedanken: Rache. Und die betrifft ihre Familie. Und dennoch kennt Asa keine Gnade. Ihr Leben ist geprägt durch Gewalt und Verrat und Asa wird hart.
Fazit: Ein Thriller, den man nicht mehr aus der Hand legen kann, auch wenn die Lektüre stellenweise schockiert.

Bewertung vom 12.07.2025
All Better Now (eBook, ePUB)
Shusterman, Neal

All Better Now (eBook, ePUB)


sehr gut

Crown Royal – ein neues Virus verändert die Welt. Unglückliche Menschen werden nach der Genesung glücklich, reiche Menschen verschenken all ihr Hab und Gut und alle sind sehr selbstlos. Aber es ist nicht alles Gold, was glänzt und der Kampf Virus gegen Impfung verlangt den Charakteren alles ab.
Unwillkürlich fragt man sich beim Lesen von Neil Shustermans neuem Roman, was denn besser wäre: alle Welt glücklich und zufrieden oder eben nicht und man lebt auch mit den Schattenseiten des Lebens. Shusterman legt den Finger dorthin, wo es weh tut und die Menschen zum Nachdenken bringt. Was ist das für eine Welt, in der alle glücklich sind? Ist das erstrebenswert? Oder bin ich eher der Antityp und hoffe auf den Gegenvirus?
Shustermans Charaktere sind sehr gelungen und ich mochte (anfangs) Madison sehr gerne und auch Ron und Mariel habe ich ins Herz geschlossen. Der Schreibstil ist spannend und durch die Perspektivwechsel der Kapitel auch mitreißend und schnell.
Corona ist noch nicht soo lange her, da ist das Szenario sehr nachvollziehbar und erschreckend. Einen ganzen Roman um so ein Virus aufzubauen ist mutig und gewagt, funktioniert aber.
Ich bin jedenfalls schon sehr gespannt auf Band 2.

Bewertung vom 12.07.2025
Die Auferstehung
Eschbach, Andreas

Die Auferstehung


ausgezeichnet

Justus, Peter und Bob sind erwachsen geworden.
Was habe ich in meiner Jugend die Bücher der ??? geliebt. Ich bin quasi mit ihnen groß geworden. Jetzt sind sie ungefähr in meinem Alter und haben ihren Biss nicht verloren.
Eine Frau taucht nach 7 Jahren im Dschungel wieder auf und behauptet, sie sei wiederauferstanden. Da es um ein großes Erbe geht, stehen schnell Zweifel an der Echtheit der Aussage im Raum. Justus, Bob und Peter beginnen wieder zu ermitteln. Gemeinsam sind sie unschlagbar – wie immer schon.
Die Idee, ein Buch über die ??? im Erwachsenenalter zu schreiben finde ich klasse und auch die Umsetzung ist sehr gut gelungen. Die ganzen Schauplätze und Namen von früher – und die eine oder andere Überraschung – haben mir wirklich gut gefallen. Ich rätsle bei Krimis ja immer mit und an manchen Stellen war ich wirklich auch total ratlos, was denn nun gilt.
Ich fand es sehr schön zu lesen, wie Eschbach den 3 Jungs die passenden Berufe zu ihren Begabungen gegeben hat und wie sich diese verbinden, um den Fall der Millionenerbin zu lösen. Der Schreibstil ist sehr anschaulich und vor allem am Ende habe ich mich wieder 40 Jahre zurückversetzt gefühlt.
Fazit: eine gelungene Mischung aus Nostalgie und Spannung – mal etwas ganz Anderes und sehr gut gelungen.

Bewertung vom 30.06.2025
Blindspiel
Seeck, Max

Blindspiel


sehr gut

Eine Aktentasche wird gestohlen und der Dieb ermordet. Kurz darauf gibt es eine weitere Leiche: ganz weiß angemalt und mit einer Schachfigur im Rachen.
Die Polizei ist ratlos und holt Profiler Milo ins Boot. Der findet schnell einen Zusammenhang mit einem Schachspiel. Doch der Täter spielt eindeutig besser.
Der Anfang hat mich gleich in seinen Bann gezogen. Die Story mit dem IPad und dem Serienmörder fand ich klasse. Leider hat sich die Handlung dann ein wenig in die Länge gezogen, weil so viele Personen eingeführt werden mussten.
Mit Milo wurde ich das ganze Buch über nicht warm. Seine Vergangenheit und die Gegenwart waren beides nichts, das ihn sympathisch gemacht hätte. Einzig seine Begabung und seine Intelligenz mochte ich sehr gerne.
Unerwartete Wendungen und Cliffhanger machen das Buch spannend und halten den Spannungsbogen hoch. Leider nimmt das Privatleben von Milo teils zu viel Raum ein, davon abgesehen, dass ich das Verhalten von Ronja und ihm eh nicht verstanden habe.
Die Handlung fand ich sehr gelungen und sehr gut ausgedacht. Die Schreibweise von Seeck ist gewohnt flüssig und teilweise gab es auch solide Ermittlerarbeit und ein paar Zufälle, die die Handlung vorangebracht haben und die ich sehr gut ausgearbeitet fand.
Die finnischen Straßennamen hingegen sind wahre Zungenbrecher und unterbrechen den Lesefluss.
Fazit: spannender Krimi, mit kleinen Schwächen.

Bewertung vom 28.06.2025
Der Totengräber und die Pratermorde / Inspektor Leopold von Herzfeldt Bd.4
Pötzsch, Oliver

Der Totengräber und die Pratermorde / Inspektor Leopold von Herzfeldt Bd.4


ausgezeichnet

Das Abenteuer geht in die 4. Runde
Schauplatz ist der Wurstelprater in Wien. Ein Labyrinth an Gassen und Attraktionen bietet viel Raum für Verbrecher. Da wundert es nicht, dass sich Julia und Leo in Gefahr begeben.
Bereits der Prolog war mitreißend. Ich habe mit dem Mädchen mitgebangt und gehofft, dass sie entkommt. Spannend geht es weiter mit dem Trick der zersägten Jungfrau und dem Auffinden der Frauenleichen. Für gute Unterhaltung und spannende Lesestunden ist also wieder gesorgt.
Pötzschs Charaktere sind sehr anschaulich und man muss sie einfach mögen. Allen voran Julia mit ihrer gehörlosen Tochter Sisi. Aber auch die Schausteller und die Darstellung der historischen Schauplätze fand ich durchwegs gut gemacht.
Und natürlich Augustin, der Totengräber. Wobei der in diesem Buch fast ein wenig in die zweite Reihe zurücktritt. Natürlich hat er am Ende viel zur Lösung des Rätsels beigetragen, aber andere Charaktere bekommen mehr Raum.
Das Buch hat über 500 Seiten – aber die rasen nur so an einem vorbei, weil man immer noch eine Seite lesen mag und noch eine – bis man endlich die Auflösung in Händen hält.
Fazit: wieder ein sehr gelungenes Buch mit z.T. skurrilen Charakteren und auch einem Hauch Romantik. Die perfekte Mischung für mich.