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barefootpenguins

Bewertungen

Insgesamt 38 Bewertungen
Bewertung vom 02.02.2023
Sibir
Janesch, Sabrina

Sibir


ausgezeichnet

Eine bewegende Familiengeschichte

Bei Sibir von Sabrina Janesch handelt es sich um einen großartigen Roman, der die Geschichte der Familie Ambacher erzählt.

Die Handlung teilen sich die Geschichten von Josef Ambacher, der als Kind mit seinen Großeltern und seiner Tante in die Kasachische Steppe Zwangsumgesiedelt wurde und seiner Tochter Leila, im Deutschen Mühlheide.

Beide Handlungen lassen sich sehr gut lesen, sowohl die beiden Hauptcharaktere als auch alle weitern Figuren sind sehr schön geschrieben und man kann sehr gut mit ihnen mitfühlen.

Der Schreibstil ist sehr gelungen, der Roman ließt sich flüßig, die Ereignisse werden unaufgeregt wiedergegeben allerdings trotzdem so, dass man sich den Figuren und der Handlung verbunden fühlt.

Nachdem ich vor kurzem noch die goldene Stadt der Autorin gelesen habe und hier trotz einer schönen Geschichte doch einige Längen und Schwächen konstatieren musste, hat mich Sibir vollends überzeugt.

Bewertung vom 17.01.2023
Frankie
Köhlmeier, Michael

Frankie


sehr gut

Eine ungewöhnliche Opa-Enkel Geschichte

Das Cover von Michael Köhlmeiers Frankie ist schlicht und weiß zu gefallen.
Die Beschreibung als Road-Novel finde ich nicht ganz passend, vielmehr stehen im Mittelpunkt der Geschichte der vierzehnjährige Frank (Frankie) und die Beziehung zu seinem frisch aus dem Gefängnis entlassen Großvater. Durch dessen Auftreten schlägt Franks Leben eine neue Richtung ein.
Die Geschichte ist gut umgesetzt, die Ereignisse überschlagen sich nicht gerade, es ist allerdings auch nicht langatmig.
Die Charaktere, im wesentlichen Frank und sein Großvater wirken nachvollziehbar, ihre Entwicklung war für mich nicht immer verständlich aber insgesamt doch schlüssig.

Der Schreibstil des Autors ist durch die Verwendung vieler Begriffe aus dem Österreichischen Anfangs etwas gewöhnungsbedürftig, wenn man aber erstmal drin ist lässt es sich gut lesen.

Bewertung vom 30.11.2022
Die tausend Verbrechen des Ming Tsu
Lin, Tom

Die tausend Verbrechen des Ming Tsu


ausgezeichnet

Der etwas andere Western

Die Tausend Verbrechen des Ming-Tsu ist der Debütroman von Tom Lin. Das Buch kommt in einem simplen, aber schicken Gewand, welches sich eindeutig am Layout klassischer Western orientiert.
Die Geschichte spielt dann auch in einem klassischen Westernsetting, wir verfolgen den Protagonisten Ming-Tsu, der für seine Rache von Utah nach Sacramento unterwegs ist.
Das Besondere an der Geschichte sind für mich die Figuren, der Hauptcharakter Ming-Tsu, der Prophet und die diversen Mitglieder der Zirkustruppe, die sich Ming-Tsu unterwegs anschließen sind allesamt einzigartige, teilweise skurille Figuren, die sehr liebevoll geschrieben wurden und deren Geheimnisse man beim Lesen nach und nach entdeckt.
Das Buch ist sehr gut geschrieben, es lässt sich gut und flüßig lesen, die Kapitel sind sehr angenehm gesteckt.
Insgesamt ein etwas anderer Western, der gleichzeitig klassisch und originell ist. Ein sehr gelungenes Debüt von Tom Lin, ich freue mich auf weitere Veröffentlichungen.

Bewertung vom 06.10.2022
Heat 2
Mann, Michael;Gardiner, Meg;Gardiner/Mann, Meg/Michael

Heat 2


sehr gut

Rasanter Thriller:

Bei Heat 2 handelt es sich um eine Mischung aus Prequel und Sequel zum Film Heat aus dem Jahr 1996.
Ich persönlich habe den Film (noch) nicht gesehen, für alle denen es genauso geht ist die Handlung im Prolog kurz aber ausreichend zusammengefasst.
Die eigentliche Handlung des Buches beginnt direkt da wo der Film endet. Danach entwickeln sich im wesentlich zwei Handlungsstänge von denen einer vor der Filmhandlung spielt und einer danach.
Die Geschichte lässt sich gut lesen und ist wirklich spannungsgeladen, an der einen oder anderen Stelle übertreiben die Autoren es mit der Action ein klines bisschen aber das lässt sich verschmerzen.
Die verschiendenen Handlungsorte werden umfassend und lebendig beschrieben.
Es tauchen diverse Charaktere aus dem Film wieder auf, sie wirken im Buch sehr authentisch und machen eine nachvollziehbare Entwicklung durch.
Insgesamt ist Heat 2 ein spannender, actionreicher Thriller, der mir gut gefallen hat und der auch gut zu lesen wenn man den filmischen Vorgänger nicht gesehen hat.

Bewertung vom 27.09.2022
This Charming Man / The Stranger Times Bd.2
McDonnell, C. K.

This Charming Man / The Stranger Times Bd.2


ausgezeichnet

Ausgabe 2 der Stranger Times:

Der zweite Teil der Stranger Times-Reihe mit dem Titel This Charming Man ist da.
Das Buch kommt in einem schlichten aber schönen lilanem Gewand, welches sich an Teil eins orientiert und ebenso wie dieser wieder mit schwarzem Buchschnitt.
Auch im zweiten Teil geht es um eine Episode aus der Redaktion der Stranger Times, dieses Mal wird Manchester von Vampiren heimgesucht.
Die Geschichte schafft den Spagat spannend zu bleiben, sich dabei aber selbst nicht allzu ernst zu nehmen.
Neben den liebgewonnenen Mitarbeiten der Stranger Times und einigen weiteren wiederkehrenden Charakteren aus dem ersten Band lernen wir weitere skurrile Akteure kennen. Sowohl alteingesessene als auch neue Charaktere sind sehr schön beschrieben und entwickeln sich nachvollziehbar. Auch die Umgebung und die verschiedenen Handlungsorte sind detailreich skizziert.
Der Schreibstil ist flüssig und lässt sich gut lesen, die Geschichte liest sich spannend, wenn auch mit einem Augenzwinkern, also so wie Leser:innen es aus Teil eins kennen.

Insgesamt eine sehr gelungen Fortsetzung der Reihe, ich freue mich jetzt schon auf den nächsten Teil der Stranger Times.

Bewertung vom 21.08.2022
Die Passage nach Maskat
Rademacher, Cay

Die Passage nach Maskat


sehr gut

Ein klassischer Kriminalroman:

Das klassische Coverdesign dieses Kriminalromans und die Leseprobe haben Lust gemacht auf den neuen Roman von Cay Rademacher. Und was soll ich sagen? Die Erwartungen wurden nicht enttäuscht.

Das Buch ist der klassische Kriminalroman, den man angesichts des Klappentexts erwarten durfte. Die Figuren sind sehr gut geschrieben, bei den meisten Charakteren wird dem Leser erst nach und nach klar, welche Absichten sie tatsächlich verfolgen.
Auch die Umgebung, gerade die Titelgebende "Passage nach Maskat", kommt sehr gut rüber und man fühlt sich schnell als wäre man ebenfalls auf der "Champollion" unterwegs zu fernen Ufern.

Der Roman bringt, typisch Krimi, einige unerwartete Wendungen mit sich, welche sich aber schlüssig in die Geschichte einfügen und keineswegs zu konstruiert wirken.

Der Schreibstil von Cay Rademacher ist flüßig und angenehm zu lesen, einzig die Kapitel dürften für meinen Geschmack etwas kürzer sein.

Alles in Allem konnte mich "Die Passage nach Maskat" überzeugen und ich freue mich weitere Werke des Autors nachzuholen.

Bewertung vom 25.07.2022
Susanna
Capus, Alex

Susanna


sehr gut

Susannas Geschichte:

Vorab muss ich zugeben, dass Susanna das erste Werk von Alex Capus ist, das den Weg in mein Bücherregal gefunden hat.

Hinter einem schlichten aber gelungenen Cover verbirgt sich die Geschichte von Susanna. Wir begleiten sie in der ersten Hälfte des Romans während ihrer Kindheit in Basel und lernen auch weitere Personen kennen die ihr nahestehen. In der zweiten Hälfte erfahren wir dann mehr über ihre Zeit in den USA.

Insgesamt wird das Leben von Susanna (und auch von den anderen Charakteren) sehr lebendig erzählt, auch die Orte, z.B. das Basel oder das New York der damaligen Zeit sind gut in Szene gesetzt.
Obwohl der Fokus natürlich auf Susanna als Hauptcharakter liegt, werden auch alle weiteren Charaktere gut dargestellt und ihre jeweiligen Entwicklungen sind nachvollziehbar und gelungen, genauso wie die der Hauptfigur.

Der Roman lässt sich gut lesen, der Schreibstil ist flüßig, nur hin und wieder springt der Autor etwas kurzfristig zwischen verschiedenen Erzählungen hin und her, was den Lesefluss ein wenig unterbricht.

Das Buch hat mir gut gefallen und ich denke, dass ich mir im Nachgang wohl noch das eine oder andere Werk von Alex Capus zulegen werden.

Bewertung vom 11.07.2022
Die Familie
Krupitsky, Naomi

Die Familie


sehr gut

In "Die Familie" erzählt Naomi Krupitsky die Geschichte der beiden Freundinnen Sofia und Antonia, die im Umfeld der New Yorker Mafia aufwachsen und ihren Platz in der Welt suchen.
Die Geschichte beginnt im Jahr 1928 und schließt im Jahr 1948. Während dieser 20 Jahre dürfen wir Antonia und Sofia aber auch einige weitere Personen aus der Familie begleiten und mit ihnen durch Höhen und Tiefen gehen.

Das Setting im Umfeld der New Yorker Mafia ist passend gewählt und gut umgesetzt, es drängt nicht zu sehr in den Vordergrund, verschwindet aber auch nicht völlig hinter der Geschichte und das obwohl die Handlung ganz klar auf die Charaktere und deren jeweilige Entwicklungen ausgelegt ist.

Die Charaktere, natürlich Antonia und Sofia aber auch ihre Familienmitglieder sind sehr gut und mit ihren Stärken und Schwächen auch sehr umfassend beschrieben. Die Entwicklung der Charaktere ist im Großen und Ganzen nachvollziehbar und es war interessant den Weg der beiden Hauptcharaktere vom Kindesalter bis ins Erwachsenenalter zu begleiten.

Das Buch sehr schön geschrieben und liest sich größtenteils flüssig. An einigen Stellen wechselt die Perspektive (bzw. der gerade beschriebene Charakter) allerdings in sehr kurzen Abständen, so dass man kurz den Faden verlieren kann.

Insgesamt hat mir "Die Familie" gut gefallen und nach diesem gelungen Debüt freue ich mich auf weitere Werke von Naomi Krupitsky.