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Benutzername: 
MinnieMay
Wohnort: 
Dortmund

Bewertungen

Insgesamt 44 Bewertungen
Bewertung vom 10.05.2010
Blinde Flecken / Schwarz ermittelt Bd.1
Probst, Peter

Blinde Flecken / Schwarz ermittelt Bd.1


sehr gut

Der erste Kriminalroman für Erwachsene von Peter Probst kann sich sehen lassen. Der Autor zeichnet ein realistisches Bild der deutschen Gesellschaft und schildert uns auf erschreckende Weise den Einfluss der rechten Szene in allen Bereichen des Lebens. Die Charaktere sind authentisch. Sie haben Stärken und Schwächen, werden nicht glorifiziert und sind somit umso sympathischer. Die Texte sind eingängig und die Handlung ist gut konstruiert. Das Buch besticht durch viel Dialog und Monolog der Protagonisten, was wir sicher der Erfahrung des Autors im schreiben von Drehbüchern verdanken. Die Handlung ist zwar recht gut durchschaubar, so dass am Ende nicht unbedingt allzu große Überraschungen zu erwarten sind, doch dieses Buch besticht durch seine Sprache und Charaktere und ist in jedem Fall lesenswert.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 18.04.2010
Empörung
Roth, Philip

Empörung


ausgezeichnet

Phillip Roths Werke sind anspruchsvoll, regen zum nachdenken an, sind ein Aufschrei und gesellschaftskritisch. Ohne zu beschönigen malt Roth ein Bild der amerikanischen Gesellschaft der 50er Jahre. Der Krieg in Korea wird unvermindert grausam fortgesetzt und tausende junge Amerikaner, oft völlig unzureichend ausgebildet und schlecht gerüstet lassen dort ihr Leben. Meist sind es noch Jungen, gerade erst volljährig und inmitten pubertärer Gefühlsstrudel, zu jung zum kämpfen, zu jung zum sterben. Verschont werden Studenten, Hochschulbesucher wie Marcus Messner, der Hauptprotagonist und Erzähler dieser Geschichte. Immer nur der Beste an der Schule, seinen Eltern gehorsam und nie aufmüpfig lebt Marcus sein Leben und wiegt sich sicher. Er hat klare Ziele und ihm droht keine Gefahr. Dennoch beginnt sein sonst so selbstsicherer und willensstarker Vater mit einem mal nahezu paranoide Ängste zu entwickeln, seinem Sohn könne etwas zustoßen und diese steigern sich so stark, das Marcus um seinen Seelenfrieden zu behalten nur die Flucht als Ausweg sieht. Er wechselt das College und damit beginnt sich die Spirale zu drehen, die letztlich auf dramatischste Weise die schlimmsten Ängste von Messners Vater wahr werden lassen.
Dieses Buch bringt den Leser in eine Zeit zurück, in der die heile Welt amerikanischer Provinzen im Kontrast zum Schrecken des Korea-Krieges steht. Zum einen erleben wir die furchtbare Wirkung des Schmetterlings-Effektes, indem kleine, im Grunde banale Entscheidungen und Taten eine Folge von Ereignissen bewirken, die in ihrer rasch entwickelten Eigendynamik nicht mehr zu bremsen ist. Zum anderen klagt der Autor die Doppelmoral an, die nicht nur in den 50ern und nicht nur in Amerika das Leben in vielerlei Hinsicht bestimmt und offensichtliche Ungerechtigkeiten toleriert. Rasant spitzen sich die Ereignisse zu um am Ende auf ironische Weise zu zeigen das manchmal gerade unsere Angst vor etwas, genau dieses zur Folge haben kann.
Ein gelungenes Werk von Phillip Roth, das den Leser nachdenklich zurücklässt.

6 von 8 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 17.04.2010
Der Christmas Cookie Club
Pearlman, Ann

Der Christmas Cookie Club


sehr gut

Meine Meinung:
Dieses Buch hat mich verzaubert. Auch wenn Weihnachten schon lange hinter uns liegt, hab ich es in den letzten Tagen gelesen und die Mischung aus Frauenroman und Rezeptbuch, immer wieder gespickt mit Informationen über Zutaten und die Herkunft unserer kulinarischen Genüsse ist schlicht und einfach gelungen. Schon die Aufmachung des, zusammen mit Dr. Oetker herausgegebenen Buches, ist schön und einfallsreich, denn dem Buch liegen ein kleines Backheft mit den Rezepten der „Cookie-Hexen“ und ein hübsches Lesezeichen in Sternschnuppen Form bei.
Der Christmas-Cookie-Club besteht aus 12 Frauen, die sich einmal im Jahr treffen um zu feiern, Kekse und Rezepte auszutauschen und einen Teil ihrer Backwerke einem guten Zweck zu spenden. Aber diese Frauen verbindet mehr als nur ihre Vorliebe für süßes Gebäck, sie sind Freundinnen. Jede von ihnen hat ihre Geschichte, jede hat schlimmes und schönes erlebt, und alle sind füreinander da, hören zu und helfen einander. Die Geschichten berühren und bewegen. Ann Pearlman schreibt so, dass man sich den Frauen verbunden fühlt, mit ihnen trauern und sich freuen kann. Manchmal verliert sie sich etwas in den Erinnerungen und Erzählungen ihrer Charaktere und ab und zu fiel es mir als Leser schwer einzuordnen ob Marnie, aus deren Perspektive die ganze Geschichte erzählt wird, sich erinnert an etwas Vergangenes oder gerade in der Gegenwart ist. Das sind aber auch die einzigen Aspekte an dem Buch, die mir negativ aufgefallen sind.
Ansonsten ist der Autorin hier ein mitreißendes und unterhaltsames Werk gelungen, liebevoll und detailliert geschrieben und mit vielen Extras versehen, welches ich nur empfehlen kann.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 14.04.2010
Entrissen / Marina Esposito Bd.1
Carver, Tania

Entrissen / Marina Esposito Bd.1


sehr gut

Das Debüt der Autorin Tania Carver kann sich sehen lassen. Eine gut konstruierte Story, ein flüssiger und eingängiger Schreibstil und authentische Charaktere zeichnen ihr Erstlingswerk aus. In "Entrissen" treibt ein grausamer Serientäter sein Unwesen und seine Morde stechen deswegen besonders grausam heraus, weil es sich um schwangere Frauen handelt. Von den Babys fehlt jedoch jede Spur.
Es gibt eine Vielfalt verschiedenster Charaktere, vom Polizisten mit zwielichtiger Vergangenheit bis hin zur Psychologin, die zwar als starke Frau auftritt aber innerlich doch sehr verletzbar ist. Die Geschichte ist spannend bis zum Schluss und nimmt immer mal wieder eine unerwartete Wendung. Außerdem ist sie nicht für schwache Nerven und kann einen ganz schön mitnehmen. Einen kleinen Abzug bekommt das Buch dafür, dass auf die Charaktere meiner Meinung nach noch mehr eingegangen werden sollte. Die eine oder andere Frage bleibt offen und ein wenig war das Ende auch voraus zu sehen. Auch die psychologischen Aspekte hätte man mehr beleuchten können, wenn schon eine der Hauptprotagonistinnen eine Psychologin ist und extra zu dem Fall hinzugezogen wurde.
Alles in allem aber ein gelungener Thriller, der mich gespannt auf weitere Bücher von der Autorin hoffen lässt.

Bewertung vom 14.04.2010
Das Leben kleben
Lewycka, Marina

Das Leben kleben


ausgezeichnet

Im Leben von Georgina „Georgie“ Sinclair gibt es jede Menge zu kleben. Kurz nach der Trennung von ihrem Mann lernt sie Mrs. Shapiro kennen, eine verschrobene alte Dame mit vielen Macken, sieben Katzen und einer Vorliebe für Schnäppchen.
Die verschiedenen Protagonisten, die wir während der Geschichte kennenlernen sind liebevoll, skurril, witzig, charmant und voller Leben. Sie sind echt und frei von Klischees. Es macht Spaß in ihre Geschichten einzutauchen und man gewinnt sie lieb. Die Figuren haben Tiefgang und jeder für sich seine Geschichte, seine Geheimnisse die es zu lüften gilt.
Während ihrer erst so unbegreiflich erscheinenden Freundschaft zu Naomi Shapiro macht Georgie von Kapitel zu Kapitel eine Entwicklung durch wird zu guter letzt mit einem Happy End belohnt. Die Art des glücklichen Endes hält aber dann doch einige Überraschungen bereit. Die Themen, sei es der Konflikt im nahen Osten, Bibelbezüge oder auch die Funktion von Klebstoffen in der modernen Welt sind gut recherchiert und leicht verständlich erklärt.
Dieses Buch macht einfach Freude. Es treibt einem Tränen in die Augen, mal vor Freude, mal vor Traurigkeit. Diese Geschichte berührt und wirkt erfrischend für die Seele.

4 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 21.03.2010
Die Hütte
Young, William P.

Die Hütte


sehr gut

In William Paul Youngs Werk „Die Hütte“ lernen wir Gott kennen. Besser gesagt lernen wir eine Ansicht des göttlichen Wesens kennen, wie der Autor ‚Ihn’ sieht und ich muss sagen, es gefällt mir.

Zur Geschichte: Mack verliert seine jüngste Tochter und versinkt in Depression und tiefer Traurigkeit. Er beginnt mit Gott zu brechen und lebt sein Leben nur noch im Nebel der Trauer. Dann bekommt er Post von Gott, der ihn zu einem gemeinsamen Wochenende einlädt…

Bis dahin erfahren wir mehr über Mack, seine Vergangenheit, seine Liebe und seinen Glauben, auch über das Verschwinden seiner jüngsten Tochter Missy. Als er sich entschließt der Einladung zu folgen tauchen wir ein in ein Bad der Gefühle und des Glaubens.
Tatsächlich erscheint Gott Mack, und er erscheint ihm in ungewöhnlicher Form. Mehr hierzu möchte ich nicht verraten.
Der Mittelteil des Buches dreht sich nun hauptsächlich darum Mackenzies Wunden zu heilen, Vorurteile abzubauen und Gott als liebenden und gerechten Schöpfer und nicht als strengen Herrscher zu akzeptieren. Einige Passagen lesen sich etwas langatmig und es kommt öfter zu Wiederholungen einiger Textzeilen, aber allzu viel tut das dem Gesamtwerk nichts ab.
Als Jugendliteratur gedacht ist es recht leicht zu lesen und zu verstehen. Es erfordert auch kein großes Vorwissen in Bezug auf Gott und die biblische Geschichte. Ein reines Jugendbuch ist es dennoch nicht, aber auch kein Buch um sich ernsthaft mit den Religionen und dem wesen Gottes auseinanderzusetzen. Aber es ist ein gutes Einsteigerbuch für jeden, der sich zum ersten Mal mit dieser Thematik befasst und auch sonst vermittelt es einen positiven Eindruck und lässt den Leser nachdenklich zurück.

Wer hier einen Krimi erwartet wird enttäuscht, denn der Fall Missys spielt nur als Nebenhandlung. Im Vordergrund stehen die Trauer Mackenzies und das Wesen Gottes, wie der Autor es sieht. Ein schönes Buch für ruhige Stunden, zum sinnieren und nachdenken, ähnlich wie Alice Sebolds „In meinem Himmel“.

2 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 21.03.2010
Blutmale / Jane Rizzoli Bd.6
Gerritsen, Tess

Blutmale / Jane Rizzoli Bd.6


ausgezeichnet

Nachdem mich der Schreibstil von Autorin Tess Gerritsen in den Bann gezogen hat, hab ich mich durch ihre Jane-Rizzoli-Reihe gelesen und meiner Meinung nach merkt man von Buch zu Buch die literarische Weiterentwicklung von einer Hobby-Autorin zur ernstzunehmenden Schriftstellerin. Sie versteht es wunderbar packende Geschichten zu schreiben, die einen zwingen weiter zu lesen und um alle gesponnenen Handlungsstränge wieder aufzudröseln, alle Fragen zu beantworten, muss man bis zur letzten Zeile durchhalten.

Mit Blutmale hat Frau Gerritsen wieder einen Höhepunkt erreicht und ich kann ihn nur empfehlen zu lesen. Für meinen Geschmack das bis dahin beste Buch der Autorin. Zum Inhalt möchte ich nicht viel schreiben, denn das nötigste steht im Klappentext und alles andere würde zuviel verraten.

Sie schafft eine Welt mit Charakteren, die sich von Band zu Band weiterentwickeln und einem mit der Zeit immer lieber werden.

Alle Tess Gerritsen Fans und Liebhaber von guten Thrillern lege ich diesen Band ans Herz, am besten wenn man die 5 vorher erschienen Bände der Serie auch kennt.

8 von 8 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 21.03.2010
Bis(s) zum Ende der Nacht / Twilight-Serie Bd.4 / Breaking Dawn
Meyer, Stephenie

Bis(s) zum Ende der Nacht / Twilight-Serie Bd.4 / Breaking Dawn


weniger gut

Nachdem, wie ich gestehen muss, die ersten drei Bände der Biss-Reihe geradezu von mir verschlungen wurden, konnte ich den vierten und letzten Band kaum erwarten. Als ich ihn dann in der Hand hielt und zu lesen anfing, kam sofort wieder das Gänsehaut-Gefühl, wie bei den Vorgängern, doch es flaute diesmal leider etwas ab.
Da es bei einer Vampirgeschichte um eine fiktive Erzählung geht und der Autor/die Autorin somit viel Spielraum hat, was alles geschehen könnte, im Prinzip gibt es keine Grenzen, kann man kaum etwas gegen allzu fantastisches sagen. Trotzdem ist es Frau Meyer mit diesem Buch nicht gelungen mich zu begeistern. Im Gegenteil, ich fühlte mich eher etwas überfordert und während ich mich in Band 2 lange durch die Story kämpfen musste, wegen ihrer stellenweisen Langatmigkeit geht hier alles Schlag auf Schlag. Hochzeiten, Todesfälle, Babys und mehr, in diesem Buch wird kaum ein Klischee nicht bedient.
Zu viele Handlungsstränge, zu viele große Ereignisse und alles in allem zuviel Superlative für meinen Geschmack. Der Stil von Band 1 und 3 wurde hier nicht gehalten, doch, um zum positiven zu kommen, es ist dennoch ein lesenswertes Buch. Spannend ist es allemal und jeder der die ersten Bände kennt will wissen wie es mit Bella und Edward weitergeht, ob er sie letztlich zu einer von ihnen macht. Auch weiß das Buch zu mehrmals zu überraschen, aber hier möchte ich nicht zuviel verraten, da es den Lesespaß hemmen könnte.
Fazit: Wer noch keins der Biss-Bücher kennt, sollte die Finger von diesem hier lassen, wer aber schon im Bella-und-Edward-Sog ist, tut gut daran es zu lesen ^^

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 21.03.2010
Der Kuss des Engels
Lukas, Sarah

Der Kuss des Engels


gut

Das Debüt der Autorin Sarah Lukas klingt verheißungsvoll. Ich war nach der Leseprobe bereits sehr angetan von Stil und Wortwahl, und auch die Grundidee der Geschichte klang interessant.
Nachdem ich das Buch nun gelesen habe, muss ich leider sagen, dass es mich nicht so fesseln konnte wie zuerst erhofft. Lesenswert war es dennoch.
Nach einem recht spannenden Einstieg flacht die Geschichte recht schnell ab, was schade ist. Bis sie gegen Ende wieder etwas an Fahrt gewinnt und spannend wird musste ich mich doch durch einige Kapitel durchkämpfen. Die Figuren entwickeln, vielleicht mit Ausnahme der Hauptprotagonistin Sophie, keinen Tiefgang. Viele Dinge, wie Jeans Vergangenheit und was mit seiner Familie geschah werden angedeutet, jedoch bis zum Ende nicht aufgeklärt. Überhaupt habe ich als Leser am Ende das Gefühl, dass ich mit vielen Fragen im dunklen zurückgelassen wurde. Worauf genau wollte die Autorin hinaus? Das Liebe unsterblich ist? Das Gott Gutes wie auch Böses in die Welt bringt?
Es wird so oft zwischen theologischen Grundfragen, Liebesgeschichte und dämonischem Treiben hin und her geschwenkt, dass einem am Ende mehr unklar ist als zu Beginn der Geschichte.
Dennoch hat diese etwas andere Romanze durchaus ihren Reiz, denn sprachlich rangiert die Autorin auf gehobenem Niveau und ihre bildhaften Beschreibungen des wunderschönen Paris lassen auch über die eine oder andere Wiederholung hinwegsehen.
Mein Fazit ist, wer Fantasy-Romantik mag ist hier gut bedient, denn trotz einiger Schwächen ist dieses Erstwerk von Frau Lukas unterhaltsame leichte Lektüre zum abschalten.

Bewertung vom 21.03.2010
Dem Tode nah
Barclay, Linwood

Dem Tode nah


gut

Linwood Barclays zweiter Thriller wurde von mir mit Spannung erwartet und hat mich nicht enttäuscht. An den ersten Band „Ohne ein Wort“ reicht er jedoch nicht heran.

Die Handlung ist zuerst gut konstruiert und der spannende, rasante Anfang lässt einen leicht in die finden.
Leider wird im Laufe des Buches schnell klar worauf der Autor letztlich hinaus will und man schleppt sich eine ganze Weile durch recht langatmige Passagen, bei denen man die Protagonisten, teilweise reichlich konstruiert wirkende Charaktere, kennenlernt. Da die Handlung diesmal doch recht offensichtlich ist kommt es am Ende auch zu keinen allzu großen Überraschungen mehr.

Dennoch ein guter Thriller, angenehme und bildhafte Schreibweise und lesenswert.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.