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Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
scouter
Wohnort: 
Unna

Bewertungen

Insgesamt 101 Bewertungen
Bewertung vom 17.06.2025
Very Bad Widows
Hincenbergs, Sue

Very Bad Widows


ausgezeichnet

Vier Paare, die schon seit langer Zeit befreundet sind, haben bei einer Investition ihre gesamten Ersparnisse verloren und müssen jetzt mit einem deutlich geringeren Lebensstandard sich begnügen. Doch dann wird eines morgens einer der Freunde tot in seiner Garage gefunden. Es sieht so aus, als wenn er ermordet wurde. Nach der Beerdigung erfahren die Frauen, dass ihre Männer Lebensversicherungen mit hohen Summen abgeschlossen hatten und wundern sich doch sehr. Sie treffen sich und schmieden einen Plan. Auch die Männer sind sehr verunsichert über den Tod ihres Freundes und auch sie machen sich Gedanken über ihre Zukunft. Ein interessantes Katz und Maus Spiel kann beginnen.
Der Roman „Very Bad Widows“ von Sue Hincenberg weist schon ein wunderschönes Cover auf, das drei Frauen an einem Pool in der Sonne liegen und das Leben genießen. So war wohl auch der Plan, den die vier Paare sich für ihre Altersversorgung zurechtgelegt hatten. Doch natürlich kam alles anders und darüber erzählt die Autorin sehr flüssig. Ich kann diese Träume gut nachvollziehen, doch es ist ein Crime Effekt in den Plänen zu Grunde gelegt. Es scheint ein Katz und Maus Spiel mit vielen Unbekannten zu sein, denn hier spielt fast jeder gegen jeden. Es gibt nur eine Konstante in diesem Roman und die ist sehr überzeugend beschrieben. Ansonsten gibt es viele Spieler in diesem Plan. Da ist auf der einen Seite das Casino und deren Eigentümer, die eine sehr wichtige Rolle hier spielen, wie man so nach und nach lesen kann. Dann natürlich die Frauen, die Witwen werden möchten und ohne ihre Männer planen und dann natürlich die leider nur noch drei Männer, die ihre eigenen Wege vorbereitet hatten. Wie das ganze Spiel läuft, wird von der Autorin sehr gut aufgebaut und die Verwirrungen, denen die einzelnen Spielfiguren ausgesetzt sind, schon erheblich. Es kommt zu mehreren Twitches nur eine Person, oder sagen wir mal zwei, haben recht viele Fäden in der Hand. So ist es nicht überraschend, dass es am Ende für alle Personen einen überraschenden Ausgang gibt. Manchmal bin ich mir in diesem Buch vorgekommen, wie in einem Marionettentheater, wo nicht ganz klar ist, wer die Fäden in der Hand hat. Nach Abschluss des Buches wusste ich es. Ich finde diesen Roman sehr lesenswert. Er hat viel von einem Krimi und einiges von einer Satire und ich mag diese Sprünge, die mich schon sehr fasziniert haben. Die Story finde ich sehr interessant und hat mich sehr gut unterhalten. Die sehr unterhaltsamen Passagen, in die die Männer und Frauen hineinrutschen sind es, die den Roman tragen. Natürlich erfährt man auch viel über das Geschäft eines Casinos und deren Geschäftsführerin. Diese Wendungen tragen ebenfalls zu einer sehr guten Unterhaltung bei. Ich sehe, diese Figuren, wie in einem Film vorbeilaufen und mich mittendrin auftauchen. Das ist es, was die Autorin mit ihrer Sprache schafft.
Der Roman ist in meine Augen sehr gut gelungen und wer eine Mischung aus Crime und Satire mag ist hier sehr gut aufgehoben.

Bewertung vom 10.06.2025
Sylterbe
Narberhaus, Sibylle

Sylterbe


sehr gut

Leonie Mahnke und Alina Tottmann sind zwei Stipendiatinnen, die auf Einladung einer Kunststiftung drei Monate auf Sylt ihre Kunst verfeinern dürfen. Leonie ist Influencerin und malt, doch ihre Kunst und ihre Manieren passen eigentlich nicht zu Sylt und den Mäzenen. Dann ist sie auch nach einem abendlichen Dinner verschwunden. Das bedeutet, dass die Polizei von Sylt einen neuen Fall hat und er auch noch in der Öffentlichkeit steht. Außerdem ist der Chef der Polizei Reimers ein Bekannter, der Mutter der Verschwundenen und so auch noch ein bisschen unter Druck. Die beiden Kommissare Nick und Uwe tappen ein wenig im Dunkeln. Nicks Frau Anna arbeitet für den Mäzen Falk von Bergedorf und ist irgendwie mitten im Fall angekommen.
Der Krimi „Sylterbe“ von Sibylle Narberhaus handelt von einem Kunstprojekt auf Sylt, das in die Schlagzeilen gerät. Das Cover dieses Romans zeigt eine typische Szene aus den Dünen von Sylt und gefällt mir sehr gut. Die Hauptcharaktere Anna und Nick Scarren spielen in unterschiedlichen Bereichen dieses Krimis eine Rolle. Am Ende spielen sie beide einen wichtigen Part. Zu Beginn habe ich mich gefragt, wie diese Figuren agieren. Bei Nick war es klar, bei Anna erst einmal nicht. Sie spielt zwar auch mit in diesem Gesamtpaket und nimmt hier einen verbindenden Teil ein. Sie ist in der Kunstszene von Sylt unterwegs mit ihrem Gartenbau Unternehmen und Nick als Kommissar an vordere Stelle der Klärung des Falles. Das Thema ist interessant, da es junge Kunsttreibende betrifft, oder ist eine Influencerin keine Künstlerin. Ich finde im weitesten Sinne schon, aber auf jeden Fall ein Objekt der Begierde. Doch der Krimi ist nicht so vordergründig, wie er erscheint. Die Sprache der Autorin ist auf jeden Fall sehr lebendig und die Bilder, die sie malt, sind eingängig. Die Spannung ist vorhanden, weil sich das Entführungsopfer und eine weitere Person sich immer wieder melden. Der besondere Thrill fehlt ein bisschen, aber der Spannungsbogen passt bis zum Ende.
Wer in diesem Krimi Hochspannung erwartet, ist sicher nicht richtig hier, aber es handelt sich um einen soliden regionalen Krimi, der schon seine spannenden Seiten hat.

Bewertung vom 09.06.2025
Süßer Tod am Lago di Garda
Bellini, Sibilla

Süßer Tod am Lago di Garda


ausgezeichnet

Die Profilerin Ricarda Antonini hat einen Burnout und hat ihren Beruf an den Haken gehängt und möchte, nachdem sie in ihre Heimat dem Gardasee zurückgekehrt ist, sich einem künstlerischen Handwerk und ihrer Tochter Mia widmen. Auf dem Weg zum Restaurant von Maria bemerkt sie ein großes Polizeiaufgebot, aber sie denkt sich nichts dabei und macht bei Maria die Bekanntschaft eines berühmten Schriftstellers. Als sie wieder zu Hause ankommt bekommt sie einen Anruf ihres Bruders Andrea, der ihr von einer aufgefundenen Toten erzählt und sie um Hilfe bittet. Doch Ricarda ist sich nicht sicher, ob sie schon bereit dafür ist. Als sie allerdings die Vorgehensweise des Täters erfährt, ist diese genauso wie bei ihrem letzten Fall in Mailand. Sie kann das Angebot von Andrea trotz schlechtem Gewissen nicht ausschlagen, denn der Täter wird weiter morden.
Der Krimi „Süßer Tod am Lago di Garda“ von Sibilla Bellini spielt am wunderschönen Gardasee. Schon das Cover zeigt eine Sehenswürdigkeit des Gardasees und zeigt die Schönheit der Region. Doch in dieser Idylle spielt dieser Krimi mit einer wohldosierten Grausamkeit. Die Hauptperson ist Ricarda Antonini, die nach einem Burnout wegen ihrer Fähigkeiten von ihrem Bruder reaktiviert wird. Das kennzeichnet diesen Krimi, er spielt sehr häufig auf einem eigenen Gefühlslevel, sei es bei der Auffindung der Leichen und auch im Umgang der Hauptperson mit ihrer Vergangenheit und gerade auch mit ihrer Tochter. Ich denke das ist von der Autorin geplant, das diese Verhalten auch zu ihrer Stärke gehört. Der Gegenspieler von Ricarda bleibt lange im Dunkeln, doch werden immer wieder Rückblicke gestartet, erst in das Gefühlsleben der Opfer, dann aber auch in das des Täters. Ich finde das ist sehr geschickt gemacht, da so der Leser in den Roman gezogen wird und sich in die Situation einfühlen kann. Das ist in meinen Augen eine Stärke des Romans. Die Story um die Morde herum entwickelt sich erst langsam und das ist auch gut so, denn es kommen immer wieder Wendungen, die fesseln und auch vorherigen Gedanken umwerfen. So ist der Spannungsbogen auch gut entwickelt und die sehr bildhafte Sprachen der Autorin unterstützt das Eintauchen in die Story. Das Ende ist in meinen Augen ein Highlight.
Ich finde diesen regionalen Krimi sehr spannend und auch die Einbeziehung der Region und auch der Besonderheiten, hier die literarischen, sehr informativ und macht ihn für mich interessant. Für alle Freunde der regionalen Krimis eine neue Autorin, die Spaß macht und für alle anderen ein tolles Buch.

Bewertung vom 04.06.2025
Der Tote am Fluss / Camilla di Salvo ermittelt Bd.2
Conti, Giulia

Der Tote am Fluss / Camilla di Salvo ermittelt Bd.2


ausgezeichnet

Camilla und ihre Freundin Franka bereiten sich auf eine Ruderregatta vor und sie bemerkt am Ufer ein Aufgebot der Polizei. Wieder an Land trifft sie ihren Freund Ennio, einen Carabinieri, der ihr mitteilt, dass es einen Toten am Ufer gegeben hat. Die vermutliche Täterin sei ebenfalls aufgegriffen worden und sie benötige wohl psychologische Hilfe. Da Camilla Psychiaterin ist und die Staatsanwältin gut kennt, übernimmt sie die Erstbetreuung von Samira der Hauptverdächtigen. Die Ispettora ist von ihrer Schuld überzeugt, doch Camilla ist nicht davon überzeugt und sie versucht erst einmal ein Gespräch zu Samira aufzubauen, was nicht einfach ist. Doch sie stehen erst am Anfang und die Verbindung der Verdächtigen untereinander sind noch lange nicht klar.
„Der Tote am Fluss“ von Giulia Conti ist ein Turin-Krimi, wo schon auf dem schönen Cover klar wird, wer in Turin zu Hause ist. Denn vor einer antiken Kulisse steht ein Fiat 500. Auch im Krimi selbst wird immer wieder auf Fiat Bezug genommen, da ja auch viele Menschen dort gearbeitet haben, und zwar aus verschiedenen Ländern. Es ist ein interessantes Ermittler Duo, das die Autorin hier zeichnet. Eine Psychologin, Camilla, und ihr Freund Ennio, ein Carabinieri. Das das nicht immer gut für eine Beziehung ist, liegt auf der Hand. Doch das ist hier nur ansatzweise zu spüren. Ansonsten gibt es ein sehr aktuelles Thema, nämlich der Widerstand gegen ein Großprojekt. Das wird sehr gut von Samira dargestellt, die von Camille betreut wird, um ihre Unschuld zu beweisen. Interessant fand ich, dass auch der Wolf hier thematisiert wurde, der auch in anderen Ländern sehr zwiespältig gesehen wird und von den gleichen Berufsgruppen, wie hier im Roman, gejagt wird. Ansonsten ist der Fall sehr spannend aufgebaut und es gibt auch immer wieder Sachgassen und Twitches so dass der Spannungbogen gut bis zum Ende entwickelt wurde. Die Sprache ist sehr gut verständlich und nimmt mich als Leser gut mit.
Ich finde diesen Krimi gut und spannend und auch dass das Thema sehr authentisch beschrieben wird, gefällt mir gut. Empfehlenswert.

Bewertung vom 01.06.2025
Napoli am Ostseestrand
Hansen, Leo

Napoli am Ostseestrand


ausgezeichnet

Jessie will weg von zu Hause und ihr Stiefvater spendiert ihr einen Camper, mit dem sie sich auf die Reise begibt. Sie hat ein sehr sensibles Gehör und deshalb Probleme, wenn es etwas lauter wird. Auf einem Campingplatz begegnet sie Diego, der in einem italienischen Restaurant als Koch angestellt ist doch kein Zimmer bekommen hat und deshalb in einem Zelt übernachten muss. Dort trifft er auf Jessie und sie freunden sich an. Als nachts die Alarmanlage losheult und ein Mann mit einer Pistole vor ihnen steht und etwas von Diamanten erzählt, die er sucht, wissen die beiden, sie müssen von hier verschwinden. Als sie dann auch noch die Diamanten finden, wissen sie das sie sich auf der Flucht befinden, doch wohin?
Der Krimi „Napoli am Ostsee-Strand“ von Leo Hansen erzählt von einem Paar, das Diamanten in ihrem Bus hat, aber sie nicht wissen, was sie jetzt erwartet. Da ist zum einen Jessie, die ein sehr sensibles Gehör hat und zum Schlafen Ohrstöpsel benutzt, Das ist schon sehr außergewöhnlich, aber Diego, den sie zufällig trifft, hat ein außergewöhnliche Geruchsinn, der als Koch schon sehr vonnöten ist. Es ist ein sehr interessantes Paar, dass der Autor nun von Abenteuer zu Abenteuer reisen lässt. Es sind Abenteuer, die sie erleben, die mit einigen Toten gespickt sind. Diese Mischung ist schon spannend, da man, genauso wie das Paar, als Leser nie weiß, was denn im nächsten Moment geschieht. Es sind mehrere Gruppen auf ihren Spuren, wobei nicht klar ist zu Beginn, wer gut und wer böse ist. Doch im Laufe des Krimis wird eine Person eingeblendet, die klar macht um was es ihm geht. Ein kleiner Spannungseffekt, um die Situation ein wenig unübersichtlicher zu machen. Aber es geht auch nicht nur um kriminelle Handlungen, sondern auch um Zuneigung zwischen den beiden und einem weiteren Paar, dass im Laufe des Krimis eingebaut wird. Der Krimi kommt lange ohne Polizei aus, doch wenn es auf die Zielgerade geht, ist die Polizei mit im Boot. Der Schlussakkord ist ein wenig unspannend, aber originell.
Dieser Krimi lebt von den Abenteuern der Hauptcharaktere und ich mag diese Art von Krimis sehr. Es ist ein wenig mit Augenzwinkern, aber auch mit krimineller Handlung versehen. Typisch für diese Art der Krimis ist der Abschluss. Für mich muss es nicht immer blutig und gruselig sein, auch ein Abenteuerkrimi mit Happy End, darf es auch mal sein. Und, wenn ich das Cover sehe, fühle ich mich selber im Camper sitzend und an der Ostsee entlang fahren.

Bewertung vom 29.05.2025
Glück im Weinland
Grän, Christine;Mezei, Hannelore

Glück im Weinland


ausgezeichnet

Martin Glück ist auf dem Weg zu seiner Hochzeit, als er den Hund von Kathi Fuchs anfährt und verletzt. Dadurch ruiniert er sich seinen Hochzeitsanzug und die Hochzeit platzt. Es kommt ihm nicht ungelegen, aber er weiß, dass er Rosie damit sehr enttäuscht. Um etwas Abstand zu gewinnen, nimmt er das Angebot von Kathie in ihrem Winzerhaus in Glanz zu übernachten an. Als er das Haus betritt, findet er einen toten Mann im Wohnzimmer. Er ruft seine Kollegen der Polizei Leutschach und er will auch bei den Ermittlungen helfen. Obwohl er im Urlaub ist, wird er von den Grazer Kollegen angefordert. Alles sieht nach einem Schlaganfall aus, doch der >Gerichtsmediziner hat einen anderen Verdacht, kann den aber nicht beweisen. Da der Tote sehr unbeliebt war stehen Martin Glück und Melania Löss von der einheimischen Polizei schwierige Ermittlungen bevor.
Der Kriminalroman „Glück im Weinland“ von Grän und Mezei spielt in der Steiermark und dort im Weinland. Es ist ein regionaler Krimi, der auch vieles von der Region und den Besonderheiten beschreibt, z.B. die Sprache. Es wird sehr häufig im steirischen Dialekt geplaudert, so dass ich mich ganz in diese Region einfühlen kann. Die Hauptperson Martin Glück ist Chefinspektor in Wien und hat auch eine Geschichte bei der Kripo in Graz, wo er auch einige Personen kennt. Glück ist zwar sein Nachname, doch die Autorinnen schreiben ihm nicht nur glückliche Momente zu. Er vermasselt seine Hochzeit und auch die zwischenmenschlichen Beziehungen haben einige Aufs und Abs, und natürlich findet er in seinem Urlaub einen Toten. Dieser Fund bereitet ihm und der Inspektorin Melania einige Kopfzerbrechen, da die Todesursache nicht klar ist. Die Ermittlungen in diesem Umfeld werden von den Autorinnen sehr gut beschrieben und auch die Arbeitsweise des Toten macht ihn nicht gerade zum Sympathieträger. Die Sprache, die die Autorinne benutzen ist sehr bildhaft und so ist es möglich sich ganz in die Szene einzufügen und das wird natürlich auch durch den steirischen Slang unterstützt. Die Ermittlungen werden sehr gut beschrieben und das Ende ist sehr überraschend.
Ich mag regionale Krimis wie diesen, wo ich viel von den Eigenheiten der Region mitbekomme. Da ich schon mal in der Region war, kommt mir das Weinland sehr entgegen. Aber auch der Krimi ist spannende entwickelt und wirklich sehr gut zu lesen.

Bewertung vom 28.05.2025
Küstenmord: Spur ins Dunkel (eBook, ePUB)
Jensen, Eva

Küstenmord: Spur ins Dunkel (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Ein neuer Fall für die Kripo in Schleswig? Eine junge Frau wird vermisst gemeldet, doch hat sich nicht nur eine Auszeit genommen? So denkt die Staatsanwältin und verweigert einen Suchauftrag an die Kripo zu unterzeichnen. Doch das Bauchgefühl von den Kommissaren Katja Greve und Daniel Kowalski schreit gerade, dass sie entführt wurde, denn niemand verschwindet, ohne eine Spur zu hinterlassen. Für Katja ist es ein Deja Vu Erlebnis, denn vor 10 Jahren ist ihre Mitschülerin ebenfalls spurlos verschwunden. Die Kommissare nehmen ihre Ermittlungen auf und sind recht ratlos, bis die Verschwundene wieder auftaucht. Doch das lässt das Rätsel nicht kleiner werden.
Der Kriminalroman „Küstenmord – Spur ins Dunkel“ von Eva Jensen ist ein sehr spannender Roman, der in und um Schleswig spielt. Es geht hier um Fälle von verschwundenen Frauen und deren Aufklärung. Das Team der Kripo Schleswig um die Kommissare Jensen und Kowalski arbeitet rund um die Uhr, um einen Vermisstenfall aufzuklären und sie haben auch einige Hinweise, doch keinen konkreten Verdacht. Die Autorin beschreibt sehr akribisch die Arbeit der Kripo und Herausforderungen, denen sie sich stellen müssen. Doch manchmal reicht das nicht aus und dann werden halt Kolleg*innen vom LKA hinzugezogen. Dies wird hier sehr selbstverständlich beschrieben, aber ich meine ein gewisse Realität zu erkennen. Die Autorin wendet einen geschickten Schachzug an, in dem sie die Situation der Betroffenen hier beschreibt und deren Gefühle, wie Ängste und Hoffnung. Im Endeffekt wird dadurch ein wenig die Sorge um die Verschwundenen genommen bzw. man kann mitzittern und sich in das Opfer hineinversetzen. Die Sprache des Krimis ist sehr bildhaft und man kann sich alles sehr gut vorstellen und so mittendrin sein. Der Spannungsbogen ist gut bis zum Ende aufgebaut.
Ich mag diese Art von Krimis, denn hier ist auch immer das Lokale ein Faktor. Die Arbeit der Kripo wird sehr klar und deutlich beschrieben. Außerdem ist mir der ´Polizeihund` Lucie ein bisschen ans Herz gewachsen. Wer Küstenkrimis mag ist hier gut aufgehoben und die anderen können hier einer spannenden Story folgen.

Bewertung vom 24.05.2025
Aschesommer / Gruppe 4 ermittelt Bd.2
Cors, Benjamin

Aschesommer / Gruppe 4 ermittelt Bd.2


ausgezeichnet

Die Gruppe 4, eine Gruppe, die Serienmorde aufklären soll, steht vor einem wohl neuen Fall. Sie werden zu einem Tatort gerufen, an dem sie zwei tote Personen finden. Der Tatort lieht auf einem abgelegenen Hof in einem unter dem Haus liegenden Gang in einer Kältekammer. Die beiden Toten sind erfroren. Die Gruppe 4 um ihre beiden Verantwortlichen Mila Weiss und Jakob Krogh stehen vor einem Rätsel vor allem da sie eine Todesanzeige finden, auf der diese Totenfeier angekündigt wird und in Asche die Worte, das erst Sterben hat begonnen, am Tatort gefunden wurde. Was will der Täter der Gruppe mitteilen. Sofort machen sie sich an die Ermittlungen und sie finden heraus, dass der Tote am Geologischen Institut Professor war und die Frau eine mit ihm liierte Doktorandin. Als sie Das Büro des Toten durchsuchen, finden sie den ersten Hinweis.
Der Thriller „Aschesommer“ von Benjamin Cors ist von großer Spannung geprägt. Das Cover zeigt eine zentrale Pflanze für diesen Roman, die Sonnenblume. Die Story ist sehr speziell und ungewöhnlich und daher extrem spannend. Die Gruppe der Kripo Kiel ist besetzt mit Spezialisten und wird geleitet von Mila und Jakob. Beide haben allerdings auch ihr Päckchen zu tragen und das bedeutet, dass sie immer wieder Flashbacks bekommen. Doch das hat nur für die Persönlichkeit der Ermittler etwas zu bedeuten, aber nicht unbedingt für die aktuelle Geschichte. Die setzt die Gruppe stark unter Druck, da ihnen die Ansatzpunkte fehlen und die Aufklärung sehr langsam vor sich geht und dadurch natürlich auch Menschen sterben. Doch diese Gruppe bleibt hartnäckig an der Aufklärung. Der Bezug zu geologischen Phänomenen ist schon eine besondere Idee und hat natürlich mit dem Hauptcharakter des Bösen zu tun. Er wird als hochintelligent und narzisstisch dargestellt. Wenn jemand nicht weiß, was das bedeutet, kann hier viel erfahren. Auch die Ermittler lernen immer stärker, je länger der Thriller dauert. Die Sprache, die der Autor benutzt ist, sehr klar und bildlich und so kann ich als Leser sehr nah am Thema bleiben. Es läuft fast ein Film vor meinen Augen ab und das ist für diesen Thriller sehr bedeutsam. Es folgen am laufenden Band spannende Momente und manchmal sehr drastische Beschreibungen, aber das unterstützt die Spannung, die bis zum Ende zunimmt und auch die eine oder andere Überraschung bietet.
Dieser Thriller gehört für mich zu den Besten, die ich bisher gelesen habe und ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen, weil es immer etwas gab, das ich nur mal eben zu Ende lesen musste. Ich werde sicherlich noch ein paar Bücher des Autors lesen, denn er hat mich mit seiner Schreibweise gefesselt. Eine deutliche Leseempfehlung kann ich mit gutem Gewissen aussprechen.

Bewertung vom 21.05.2025
Salzkammerglut
Hager, Dagmar

Salzkammerglut


ausgezeichnet

Ein Brand in einer Jagdhütte im Wald in einem heißen Sommer ist brandgefährlich, wenn dann noch eine verkohlte Leiche in den Trümmern gefunden wird, ist das ein Fall für das LKA Linz und die Kommissare. Einer davon ist Kommissar Ben Achleitner, der aus Bad Ischl stammt, wo der Tote gefunden wurde. Die Hütte gehört Regus Dorninger, so dass der man annimmt, dass es sich auch um den Toten handelt und seine Frau Charlie nicht weit davon bewusstlos aufgefunden wurde. Ben und sein Kollege Peter Neumüller beginnen mit den Ermittlungen und da Ben auch Charlie kennt vernimmt er sie in der Klinik, aber es ist schwer, da sie sich an nichts erinnern kann. Vielleicht hängt ja doch alles mit den Geschäften von Regus zusammen, doch auch hier kommen sie nicht weiter und dann wird ein weiterer Toter gefunden und auf Charlie wird ein Anschlag verübt.
„Salzkammerglut“ von Dagmar Hager ist ein spannender regionaler Krimi aus der Region Bad Ischl. Schon das Cover finde ich sehr schön, da es eine Idyllische Szene am See zeigt, aber man schon die Hitze, die in dem Roman beschrieben wird, fast körperlich spürt. In dieser Idylle handelt der Krimi und auch die Personen sind fast alle Einheimische. So auch der Kommissar Ben Achleitner, der fast alle Personen, die hier beteiligt sind, schon länger kennt. Deshalb sind die Ermittlungen für ihn und seinen Kollegen auch nicht ganz einfach. Natürlich ist er auch persönlich betroffen, denn die Ärztin, die als erste am Tatort ist, ist seine Ex Marie und die mischt sich schon ganz gerne ein, was Ben nicht ganz recht ist, da er sich seiner Gefühle auch noch nicht ganz sicher ist. Dann ist da auch noch die Ehefrau des Toten, die ihm ebenfalls gut gefällt. Also manchmal fällt er schon in ein gefühlsmäßiges Chaos. Trotzdem Ben diesen Fall lösen und es ist manchmal sehr schwierig den roten Faden nicht zu verlieren. Der Aufbau der Kapitel weis auf Szenen und Personen hin, die wichtig in diesen Kapiteln sind. Interessant finde ich, dass jedes Kapitel mit einer einheimischen Redewendung und deren Übersetzung beginnt. Die Sprache, die die Autorin benutzt finde ich sehr bildhaft und so ist die Story sehr leicht zu verfolgen Das Thema ist sehr aktuell und die Spannung steigt bis zum Ende kontinuierlich an.
Ich liebe regionale Krimis, wie diesen, der mich auch immer wieder in die Region mitnimmt und Besonderheiten, wie die Redewendungen, die jedes Kapitel beginnen. Das regt mein Kopfkino an und ich kann in den Krimi eintauchen. Deshalb möchte ich diesen Krimi auch empfehlen.