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Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Bartie
Wohnort: 
Hagen i.Bremischen

Bewertungen

Insgesamt 229 Bewertungen
Bewertung vom 25.02.2025
Von Schafen und Wölfen
Zons, Achim

Von Schafen und Wölfen


ausgezeichnet

Ein brisanter Politthriller
In die Hände der Journalisten der Deutschen Allgemeinen Zeitung gelangen die geheimen Krankenakte des Ex-US-Präsidenten Adam Rycart, die seine erneute Wahl verhindern könnten. Denn aus der Akte geht hervor, dass der Ex-Präsident an einem tödlichen Gendefekt leidet.
Helen Christensen, die Verlegerin der DAZ steht vor einem Dilemma: Eine Fusion mit dem internationalen Milliardenkonzern und das Ende ihrer finanziellen Sorgen, oder eine Sensationsstory über den Ex-Präsidenten, die aber ihren Verlag auch in den Ruin treiben könnte. Wie entscheidet sich Helen Christensen?
David Jakubowicz, Chefreporter bei der DAZ, gerät ins Visier der Anti-Terror-Abteilung des BND, nachdem er Kontakt zu seinem früheren Freund Lennart Forsberg aufgenommen hat. Kurz danach sind Forsberg und ein Fotomodell, das bei Forsberg zu Zeit war, bei einer Explosion ums Leben gekommen. Wer hat die zwei Todesopfer auf dem Gewissen? Warum mussten sie sterben?

Mehrere dramatische Ereignisse eröffnen den spannenden Politthriller. Der Sturm auf das Kapitol, die Explosion am nördlichen Rand des Ammer Gebirges mit zwei Toten, die plötzlich aufgetauchten geheimen Akten, welche die Wiederwahl des US-Präsidenten verhindern könnten, sind nur einige von vielen, über die der Autor spannend erzählt.
Die unterschiedlichen Handlungsstränge verlaufen parallel zueinander. In kurzen temporeichen Kapiteln schildert der Autor die einzelnen Ereignisse. Da jedes Kapitel mit dem Ort des Geschehens, dem Datum und der Zeitangabe versehen ist, kann man wunderbar das Gesamtgeschehen im Blick behalten.
Die brisanten Themen des Thrillers, besonders im Hinblick auf die aktuellen Ereignisse in der ganzen Welt, sind spannungsgeladen. Die im Buch enthaltene Daten und Fakten erscheinen plausibel und erwecken kontinuierlich die Neugier auf den weiteren Verlauf der Story. Auch die gut skizzierten, authentisch wirkenden Charaktere tragen enorm zur hohen Spannung bei.
Den Thriller, in dem Fiktion und Realität hervorragend miteinander verwoben sind, konnte ich kaum aus der Hand legen. Das Buch ist ein wahrer Pageturner. Absolut empfehlenswert!

Bewertung vom 21.02.2025
Tod im Piemont - Trüffel, Nougat und Barolo (eBook, ePUB)
Merati, Anna

Tod im Piemont - Trüffel, Nougat und Barolo (eBook, ePUB)


sehr gut

Ein Mokka für Genießer
Ein Toter am Sacro Monte die Ghiffa, einem Wallfahrtsort, beunruhigt die Bewohner des Bergdorfes Corazzo. Während die einem von einer Blasphemie sprechen, verstecken sich die anderen hinter einer Mauer des Schweigens.
Sofia Dalmasso, die ein kleines Café in Corazzo betreibt, hat ein schlechtes Gewissen. Denn vor zwei Tagen hat sie dem Opfer ihren berühmten Mokka serviert und in dem Kaffeesatz das Zeichen des Todes erkannt. Als versierte Kaffeesatzleserin und Zukunftsdeuterin fühlt sie sich schuldig, den jungen Mann nicht ausdrücklich gewarnt zu haben. Deswegen entscheidet sie selbst in der Sache zu ermitteln.

Die junge Cafébesitzerin Sofia ist in dem kleinen Ort Corazzo sehr beliebt. Das gemütliche Café ist nicht nur ein Touristenmagnet. Dort treffen sich tagtäglich mehrere Bewohner des Dorfes, um viel Zeit miteinander zu verbringen. Man genießt Sofias Koch- und Backkünste, trinkt gerne Kaffee oder den guten Barolo und plaudert gerne miteinander.
Als Leserin habe ich diese familiäre Atmosphäre sehr genossen. Die italienische Idylle wurde von der Autorin durch die wunderschönen Beschreibungen der Gegend gekonnt untermalt.
Doch trotz der perfekten Dolce Vita Atmosphäre geht es in dem Roman definitiv um einen Mord, der unbedingt geklärt werden muss. Sowohl der attraktive Commissario Allessandro Ranieri, der gerne bei Sofia einen Doppio trinkt, wie auch die tüchtige Sofia selbst, ermitteln – jeder auf seine Art und Weise - in allen Richtungen. Beide entdecken Spuren, die zu einem tödlichen Unfall führen, der sich vor 20 Jahren in der Gegend ereignet hat. Sofia versucht die Dorfbewohner auszuhorchen, entdeckt dabei streng gehütete Geheimnisse und gerät selbst in tödliche Gefahr.
Ich fand den stimmungsvollen und gleichzeitig spannenden Krimi sehr unterhaltsam. Das gut zu lesende Buch hat mich wunderbar an den Ort des Geschehens entführen können. Gerne würde ich weitere Bücher mit den sympathischen Protagonisten des Romans lesen.
Ich empfehle den Cosy-Krimi von Anna Merati als eine kurzweilige Lektüre, die dem Leser ein wunderbares Urlaubsfeeling vermittelt.

Bewertung vom 31.01.2025
Seele voll Zorn
Falk, Helene

Seele voll Zorn


ausgezeichnet

Sehr gute, spannende Unterhaltung!

Ein Doppelmord, entdeckt in einer selten benutzten Lagerhalle, stellt den Hauptkommissar Mikael Kohonen vor ein Rätsel. Die Opfer sind ein Paar: eine Frau, die offensichtlich vergewaltigt und schwer misshandelt wurde, und ein Mann, der an einen Stuhl gefesselt das brutale Verbrechen mitansehen musste.
Die Ermittlungen in dem Fall gehen nur schleppend voran, weil bisher weder brauchbare Spuren noch Zeugen gibts. Der psychisch angeschlagene Kommissar Kohonen, kämpft gegen das Gefühl des erneuten Versagens. Bis ein ausländisches Touristenpaar plötzlich verschwindet und Kohonen sich wieder auf sein Bauchgefühl verlässt.

Mit dem Buch „Seele voll Zorn“ eröffnet Helene Falk die Krimireihe mit dem Kommissar Mikael Kohonen. Mikael, der bisher oft auf sein Bauchgefühl vertraute, tut sich schwer mit dem neuen Fall. Zu sehr leidet er unter den Erinnerungen an die letzten Ermittlungen, an seine Fehler damals und deren schweren Folgen.
Bereits der Anfang des Thrillers ist sehr spannend. Die darauffolgenden dramatische Ereignisse lassen den Spannungsbogen immer höher steigen. Der sympathische Kommissar Kohonen mit seinen nicht nur gesundheitlichen Problemen, wächst einem schnell ans Herz. Als erfahrener Ermittler kann er rechtzeitig die drohende Gefahr erkennen und scheut kein Risiko um diese zu verhindern.

Der Thriller „Seele voll Zorn“ hat mich mit seiner dramatischen Handlung, interessanten, authentisch wirkenden Charakteren und einer flüssigen Sprache vollkommen überzeugt. Die perfekt aufgebaute Spannung zwang mich zum Weiterlesen. Ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen.
Den temporeichen, emotionalen Thriller von Helene Falk kann ich wärmstens empfehlen. Sehr gute spannende Unterhaltung ist mit diesem Buch garantiert!

Bewertung vom 13.01.2025
To Die For
Gray, Lisa

To Die For


ausgezeichnet

Fesselnd!

Das Open-House-Event, an dem das schönste Strandhaus in Malibu seinen neuen Besitzer finden sollte, endet tragisch. Das gesamte Maklerteam von Saint Realty mit den potenziellen, gut betuchten Käufern ist dabei. Es geht um viel Geld; das luxuriöse Haus soll für 50 Millionen Dollar verkauft werden, der Makler bekäme eine Million Dollar Provision.
Die ehrgeizigen Mitarbeiter von Saint Realty wollen alle den Coup ihres Lebens landen, denn alle von ihnen brauchen das Geld dringend. Dafür würden sie alles unternehmen; Freundschaften, Loyalität und Fair Play zählen ab sofort nicht mehr.
Als an dem Veranstaltungsabend eine Leiche im Pool gefunden wird, stehen auch alle Teammitglieder unter Mordverdacht.

Die Geschichte, die Lisa Gray erzählt, verläuft in zwei Zeitebenen. Ihr Wendepunkt ist der Fund der Leiche bei dem besagten Event. In kurzen temporeichen Kapiteln schildert die Autorin die Ereignisse in Davor- und Danach-Zeit.
Keiner von den Protagonisten wurde ausgelassen, alle verraten ihre Geheimnisse, erzählen über ihre Ängste und Lebensziele. Ihre Geschichten wecken unterschiedliche Emotionen, manche bewegen, für andere hat man kein Verständnis. Alle sind sehr spannend und verleiten zu Spekulationen über den Täter und den Verlauf des tragischen Ereignisses.
„To Die For“ ist ein spannender Thriller, der von Anfang an fesselt und bis zum Schluss in Atem hält. Durch die überraschenden Wendungen und die Cliffhanger am Ende jedes Kapitels wurde der Thriller zu wahren Pageturner.
Der Schluss nimmt eine unvorhersehbare Wendung und überrascht mit der Auflösung des Falles.
Eine klare Empfehlung für alle Thriller-Fans!

Bewertung vom 11.01.2025
Yallah, Mord!
Ceylan, Bülent

Yallah, Mord!


sehr gut

Gute Unterhaltung!

Erschrocken stellt Bülent Ceylan während seiner letzten Show fest, dass er Hasan nicht mehr spielen kann. Denn Hasan ist spurlos verschwunden und wurde schon bald als Hauptverdächtiger in einem Mordfall polizeilich gesucht. Das Mordopfer, der Besitzer einer Kühlhalle in Mannheim, Lasse Hoppsen, wurde ermordet und aufgehängt in einem Kühlschrank gefunden.
Als Bülent dann noch anonyme Briefe mit mysteriösen Botschaften bekommt, steht seine Entscheidung fest: er wurde selbst ermitteln und nach dem verschwundenen Hasan suchen.

Eine gelungene Mischung aus Verbrechen und Komödie bietet Bülent Ceylan in seinem ersten Kriminalroman. Die Handlung ist spannend und die Hinweise zum Mordfall regen zum Miträtseln an. Es ist aber nicht leicht dem wahren Täter auf die Spur zu kommen, denn Bülent Ceylan überrascht den Leser mit den einzigartigen Charakteren seines Romans und den ungewöhnlichen Handlungsszenen.
Manche davon sind schön witzig; ich musste dabei oft schmunzeln. Für eine Krimikomödie jedoch kam für mich der Humor insgesamt zu kurz, ich habe mehr davon erwartet.
Sehr interessant fand ich die Exkursionen über Mannheim, die Stadt selbst und seine Bewohner. Um sich dabei nicht zu verlaufen 😉 findet man auf beiden Innenseiten des Buchcover die Pläne der im Buch erwähnten Stadtteile mit den gut markierten Schauplätzen der Handlung.
Das locker geschriebene Buch lässt sich leicht lesen. Der Krimifall wurde zum Schluss aufgeklärt, der Mörder gefasst. Da es sich bei „Yallah, Mord!“ um eine Krimikomödie handelt, sollte man die Ermittlungen in dem Fall nicht zu ernst nehmen. Der Roman bietet einfach gute Unterhaltung!

Bewertung vom 04.01.2025
Die blaue Stunde
Hawkins, Paula

Die blaue Stunde


gut

Enttäuschte Erwartungen

Der Fund des menschlichen Knochens in einer Skulptur der berühmten Künstlerin Vanessa Chapman, der den spannenden Anfang des Romans „Die blaue Stunde“ bildet, wurde im weiteren Verlauf der Geschichte zur Nebensache. Es fühlt sich fast so an, als wäre dieses skandalöse Ereignis mit den Meereswellen, die um die einsame Gezeiteninsel Eris Island toben, weggespült, im Meer versunken.

Die verstorbene Künstlerin besaß auf Eris Island ein kleines Haus, dort – inspiriert von der wilden Natur – hat sie ihre Kunstwerke erschaffen. James Becker, der Kurator und der Kunstkenner bei der Fairburn Stiftung, reist dorthin um das Rätsel des mysteriösen Fundes zu lösen. Am Ort trifft er Grace, Chapmans Nachlassverwalterin, ihre Lebensgefährtin, Freundin und ihre enge Vertraute.

Es ist schwer zu beurteilen, welche Rolle Grace im Leben von Vanessa Chapman wirklich gespielt hat, denn die Frau scheint irgendwas zu verbergen, ihr Verhalten ist oft undurchsichtig, rätselhaft. Auch die übrigen Protagonisten, die nur eine minimalle Rolle im Verlauf der Geschichte spielen, irritieren mit ihrem unkonventionellen Benehmen.
Diesen Teil des Romans, etwa 2/3 des Buches, empfand ich als langatmig, von Spannung keine Spur. Herrlich dagegen fand ich die Beschreibungen der Gezeiteninsel mit ihrer wunderschönen Natur und dem wechselnden Spiel der Farben und Stimmungen.

„Die blaue Stunde“ mit den außergewöhnlichen, sehr interessanten Figuren und der stillvollen Sprachweise ist wahrhaftig ein literarisches Kunstwerk, das man genießen kann.
Als „literarisches Spannungs-Highlight“ beworben hat der Roman mit seiner langatmigen Erzählweise und dem zum Schluss offenen Ende, mich jedoch enttäuscht.

Bewertung vom 31.12.2024
Amberlough (eBook, ePUB)
Donnelly, Lara Elena

Amberlough (eBook, ePUB)


gut

Amberlough – fiktiv oder wahr?

Amberlough - eine Stadt, in der die Menschen ihr Leben genießen können, jeder auf seine Art und Weise. So wie Aristide Makricosta, ein gefeierter Star des Bumble Bee Nachtklubs, der seine Connections für Schmuggelgeschäfte nutzt. Cordelia Lehane, die Tänzerin im selben Nachtklub, ist sein Mädchen für alles. Auf Aristides Wunsch spielt sie Cyrils neue Freundin, nicht zuletzt um die beiden Geliebten; Aristide und Cyril; vor den neuen Machthabern zu schützen. Und letztendlich Cyril DePaul, der Geheimagent, der eine waghalsige Entscheidung trifft um sie alle drei in der neuen Welt abzusichern.
Denn die befürchteten Ospies sind auf dem Vormarsch.

Eine faszinierende Geschichte, die in einer fiktiven Stadt spielt und stark an die Geschichte des 1920-er Jahre erinnert. Eigentlich könnte sie überall auf der Welt passieren; überall dort, wo es Umstürze, Revolutionen, Machtkämpfe gab und immer noch gibt. Während ein Teil der Bevölkerung den übermäßigen Wohlstand genießt, versuchen die anderen über die Runden zu kommen. Mit der neuen Macht ändert sich vieles, und das nicht immer zum Besseren. Auf solche radikalen Veränderungen müssen die Protagonisten des Romans vorbereitet sein
Zuerst habe ich mich schwer mit dem Roman getan. Eine fiktive Welt, mit vielen fiktiven Orten und fremd klingenden Namen. Eine gewöhnungsbedürftige Sprache, schockierende Szenen. Viele Charaktere, besonders am Anfang der Geschichte, schwer zuzuordnen. Zum Schluss überschlagen sich die Ereignisse und man fiebert mit den Protagonisten mit.
Eine kürze Einführung in die politische Lage und Geschichte Amberlough wäre bestimmt von Vorteil. Auch ein Personenverzeichnis hätte die Handlung übersichtlicher gemacht.
„Amberlough – Stad der Sünde“ ist der erste Teil der Trilogie von Lara Donelly.

Bewertung vom 28.12.2024
Hotel in den Wolken
Konrad, Mara

Hotel in den Wolken


sehr gut

Interessante Geschichte eines Posthotels

In dem vergessenen Hotel in den Schweizer Bergen checkt schon seit langem keiner mehr ein. Es steht verlassen da, obwohl der Ort von den Ski-Touristen gerne besucht wird. Auch Maike aus Hamburg verbringt ihren Winterurlaub immer im Skiparadies Sumbriva. Als sie überraschend erfährt, dass das verlassene Hotel als Erbschaft ihrer Familie zusteht, versucht sie so viel wie möglich über das Hotel und seine Geschichte zu erfahren.

In dem Roman erzählt Mara Konrad die ganze Geschichte in zwei Zeitebenen abwechselnd. In der Gegenwart erfährt Maike bei den Nachforschungen immer mehr über die Entstehung und die Entwicklung des alten Posthotels aus dem 19. Jahrhundert. Sie entdeckt alte Dokumente und Nachweise, die belegen, wie aus dem einfachen Hotel für die Postkutscher und Durchreisende eine glänzende Bleibe für vermögende und prominente Gäste entstand.
Die Tagebücher der Schriftstellerin und Bergwanderin Jane erzählen über die vergangene Epoche. Jane, die mit ihrem Mann gerne ihre Urlaubstage in Sumbriva Hotel verbrachte, verband tiefe Freundschaft mit dem Hotelbesitzer Flo Fernsby. Und nur sie kannte sein Geheimnis, das er vor der ganzen Welt verborgen hielt.
Sehr spannend fand ich vor allem die Teile des Romans über die Vergangenheit. Sowohl die Erzählungen über den Hotelalltag, über seine Gäste und nicht zuletzt über den perfekten Hotelier Flo Fernsby, alle in einer bildhaften Sprache erfasst, sorgen fürs Kopfkino. Flos persönliche dramatische Lebensgeschichte weckt viele Emotionen. Auch sehr interessant sind die Anmerkungen über die Gepflogenheiten der Epoche, über die Rolle der Frau in der Gesellschaft und die damals herrschende Bestimmungen.
Ich habe den Roman mit großem Interesse gelesen und empfehle ihn gerne weiter.

Bewertung vom 18.11.2024
Schneesturm
Walsh, Tríona

Schneesturm


sehr gut

Spannende Unterhaltung

Cara freut sich auf das Treffen mit ihren alten Freunden aus den Jugendjahren. Manche von ihnen haben die Insel Inishmore vor Jahren verlassen und kehren jetzt zurück, um den Todestag von Cillian, Caras Mann, zu gedenken.
Kurz vor dem Treffen erhält Cara, die einzige Inselpolizistin, die Nachricht über den Fund einer Leiche. Da zu der Zeit ein heftiger Schneesturm die kleine Felseninsel vom Rest der Welt abgeschnitten hat, muss Cara allein den Fall versuchen zu lösen. Eins ist auf jeden Fall von Anfang an klar: der Mörder befindet sich immer noch auf der Insel. Wem kann Cara vertrauen?


Sehr unterhaltsam ist der Thriller vom Triona Walsh. Spektakulär wirkt der im Prolog beschriebene Tathergang. Außergewöhnlich fand ich auch die bedrohliche Atmosphäre in dem kleinen Cottage, in dem sich Caras Freunde treffen, um gemeinsam um ihren vor zehn Jahren verunglückten Freund zu trauern.
Im Verlauf der Handlung wird es klar, dass manche von den damaligen Freunden einiges verschweigen, Ängste und Emotionen bestimmen jetzt ihr Verhalten. Und langsam stellt sich die Frage, ob man einander noch trauen kann, ob sie wirklich immer noch Freunde sind.
Dank der einfachen, lebendigen Sprache ist der Thriller leicht zu lesen. Die Spannung bleibt konstant, der Mordfall wird zum Schluss sauber gelöst.
Ich habe den Thriller gerne gelesen und empfehle ihn als gute Unterhaltung für zwischendurch.

Bewertung vom 12.11.2024
Die Postkarte
Berest, Anne

Die Postkarte


sehr gut

Um nicht zu vergessen

Die tragische Geschichte ihrer Familie erzählt Anne Berest in ihrem bewegenden Roman „Die Postkarte“.
Es war die anonyme Postkarte, die ihre Mutter Lélia im Januar 2003 in ihrem Briefkasten fand und welche Anne neugierig auf die Familiengeschichte machte. Denn auf der Postkarte standen nur die Namen der vier Familienmitglieder, die in Auschwitz ermordet wurden. Nach und nach erzählt Lélia ihrer Tochter den Teil der tragischen Familiengeschichte, den sie bisher in eigener Recherche rekonstruieren konnte.

Wenig später wird Anne selbst mit dem Problem des Antisemitismus konfrontiert und da sie sich deswegen Sorgen um ihre kleine Tochter macht, setzt sie die unterbrochenen Nachforschungen ihrer Mutter fort. Sie musste den anonymen Verfasser der mysteriösen Postkarte unbedingt finden. Sie musste unbedingt alles über das Schicksal ihrer jüdischen Vorfahren erfahren.

So ist ein imposantes literarisches Werk entstanden, das nicht nur den Schicksalsweg der jüdischen Familie Rabinovitch aufzeichnet. Der ergreifende Roman, auf wahren Begebenheiten basierend, ist gleichzeitig ein Dokument der jüdischen Geschichte während des Zweiten Weltkrieges. Die Autorin berichtet auch ausführlich über Antisemitismus in der heutigen Zeit. Ein brisantes Thema, aktueller denn je.

Bei diesem Buch habe ich das Hörbuch mit der Sprecherin Simone Kabst gewählt. Die Schauspielerin ließ mich mit ihrer warmen, ruhigen Stimme in die Geschichte eintauchen. Störend fand ich jedoch, dass ich die beiden Protagonistinnen Lélia und Anne nicht immer heraushören konnte; zu ähnlich klangen für mich ihre Stimmen.
Ich habe das Hörbuch gerne gehört. Es bewegt und stimmt nachdenklich.

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