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SimoneF

Bewertungen

Insgesamt 428 Bewertungen
Bewertung vom 08.12.2024
Drei Tage im Juni
Tyler, Anne

Drei Tage im Juni


gut

Da ich Anne Tylers Romane sehr mag, war ich gespannt auf ihr neuestes Werk, „Drei Tage im Juni“.

Max und Gail sind seit vielen Jahren getrennt. Nun heiratet ihre gemeinsame Tochter Debbie, und Max reist zur Feier an. Eigentlich sollte er bei Debbie unterkommen, doch da er eine Katze im Gepäck hat und Debbies zukünftiger Mann Kenneth gegen Katzen allergisch ist, quartiert sich Max kurzerhand samt Katze bei Gail ein. Gail arrangiert sich notgedrungen damit. Das ungewollte Zusammenleben bringt für Gail, aus deren Sicht das Buch geschrieben ist, Herausforderungen mit sich. Sie erinnert sich an früher, an Eigenschaften, die sie schon damals an Max gestört haben, aber auch an Liebenswertes. Auch die eine oder andere Veränderung stellt sie an Max fest.
Das Buch ist eingeteilt in drei Kapitel und erzählt die Ereignisse am Tag vor der Hochzeit, dem Hochzeitstag und dem Tag danach. Hierbei werden immer wieder Rückblenden zu früher eingebunden.

Von Beginn an konnte ich mich sehr gut in Gail hineinversetzen. In ihrer direkten, manchmal etwas unbeholfenen Art erkannte ich mich ein bisschen selbst wieder. Auch Max wirkt auf mich grundsätzlich sympathisch, auch wenn ich in der Realität mit einem Mann wie ihm wahnsinnig werden würde, da mir seine Inkonsequenz auf die Nerven ginge. Das erste Drittel begann sehr vielversprechend, und ich war gespannt, wie sich die Situation bei Max und Gail entwickelt. Auch bei Debbie und Kenneth zeichnet sich eine Herausforderung ab. Im zweiten Drittel flachte die Handlung für mich allerdings zunehmend ab, und das letzte Drittel ließ mich mit einem „Und das war jetzt alles?“-Gefühl enttäuscht zurück. Eine echte Entwicklung konnte ich bei den Figuren nicht feststellen, alles wirkt recht lauwarm und ohne Biss. Ich konnte die Entscheidungen der handelnden Personen nicht nachvollziehen, und ich habe mich lange gefragt, was mir die Autorin mit dieser Geschichte sagen möchte. Die Kernbotschaft, die ich in diesem Buch erkenne, kann ich nicht unterstützen. Mag sein, dass die inzwischen über achtzigjährige Autorin einen altersmilderen Blick auf das Leben und Beziehungen hat als ich.

Mich konnte dieser Roman leider nicht überzeugen.

Bewertung vom 01.12.2024
Steine und Gebeine
Wilshaw, Rob

Steine und Gebeine


ausgezeichnet

Bereits das tolle Cover macht richtig neugierig auf das Buch, und der gute Ersteindruck setzt sich im Buch fort. Kleine, aber feine Details wie das hübsche Vorsatzpapier mit den Dino-Gebeinen zeigen, mit wie viel Liebe hier gearbeitet wurde. Die farbenfrohe, aber dennoch dezente Gestaltung und der skizzenhafte Zeichenstil passen hervorragend zu der „Notizbuchoptik“ mit den angedeuteten „Klebezetteln“, die als kompakte und übersichtliche Textboxen fungieren. Das gesamte Buch wirkt einladend und man bekommt sofort Lust, darin zu schmökern.

Auch inhaltlich kann das Buch überzeugen. Es beginnt mit einem einleitenden Kapitel über Fossilien, beleuchtet dann die einzelnen Erdzeitalter und schließt mit einem Kapitel über Paläontologie. Die Texte sind sehr informativ und vermitteln detailreiches Wissen. In kleine Blöcke aufgeteilt und locker über die Seiten platziert, haben sie genau die richtige Länge für die Zielgruppe ab acht Jahren. Auch als Erwachsene habe ich noch einiges gelernt (so hatte ich noch nie von Mary Anning gehört).

Sehr praktisch ist auch das Glossar am Ende des Buches, das Fachbegriffe erklärt und zum Nachschlagen einlädt.

Ein inhaltlich und optisch rundum gelungenes, gehaltvolles Sachbuch zur Erdgeschichte. Perfekt für alle Jung-Paläontolog/innen!

Bewertung vom 28.11.2024
Geheimes Häkelwissen
Leyzina, Anna

Geheimes Häkelwissen


ausgezeichnet

Ich habe vor vielen Jahren in meiner Jugend gerne gehäkelt, und nun Lust, das wieder aufzufrischen. Dafür ist dieses Buch ideal. Es beginnt mit den Grundlagen des Häkelns, der Auswahl der richtigen Häkelnadel und des Garns sowie den Basis-Techniken, bevor es dann zu fortgeschritteneren Themen wie perfekten Streifen und nahtlosen Farbwechseln übergeht. Natürlich darf auch ein Kapitel mit Tipps und Tricks zu Amigurumi nicht fehlen. Besonders gut gefällt mir, dass Anna Leyzina den Fokus auf sehr sauberes Arbeiten legt und hier hilfreiche Ratschläge gibt, um häufige Fehler zu vermeiden, saubere Kanten und Übergänge zu häkeln und Wellen und Einrollen zu vermeiden bzw. korrigieren. Ihre Erklärungen sind sehr gut verständlich und anschaulich und werden durch viele hilfreiche Fotos ergänzt. Besonders die Kapitel zum Verbinden von Werkstücken und dem Verzieren von Kanten haben mir manches Aha-Erlebnis beschert. Auch die Fransen ohne Schneiden werde ich demnächst gleich umsetzen!

Ich kann dieses Buch ganz besonders für Häkelanfänger/innen und alle, die ihre Kenntnisse wieder auffrischen wollen, wärmstens empfehlen. Aber auch fortgeschrittene Häkler/innen finden sicher noch den ein oder anderen Tipp im Buch!

Bewertung vom 28.11.2024
So geht Verhütung heute
Wagner, Mirjam

So geht Verhütung heute


ausgezeichnet

Als ich den Buchtitel las, war mein erster Gedanke: Ein ganzes Buch zum Thema Verhütung? Lässt hierzu wirklich so viel sagen? Doch ich war neugierig, und als Mutter auch auf der Suche nach einem fundierten Buch zu dieser Thematik, das am Puls der Zeit ist.

Die Gynäkologin Dr. Mirjam Wagner trifft von Anfang an den richtigen Ton, schreibt locker und auch für Teenager verständlich, ohne anbiedernd zu wirken. Sie legt viel Wert auf eine geschlechtergerechte und inklusive Sprache und verwendet neben „Mann“ und „Frau“ immer wieder „spermienbildende Menschen“/“Menschen mit Hoden“ bzw. „Menschen mit Gebärmutter“.

Nach einem einleitenden Kapitel zur Begriffserklärung und den Grundlagen des Menstruationszyklus folgt ein interessanter Abriss über die Geschichte der Verhütung, bei der die Autorin auch mit riskanten Mythen aufräumt. Im folgenden Kapitel geht Mirjam Wagner ausführlich auf die verschiedensten Verhütungsmittel und –methoden ein, und zwar objektiv und ohne ideologischen Überbau bezüglich hormoneller oder natürlicher Methoden. Sie bemüht sich sehr um größtmögliche Objektivität und legt Wert darauf zu betonen, dass diese Entscheidung nur individuell getroffen werden kann, auch abhängig von der jeweiligen Lebenssituation und –phase. Die Verhütung in verschiedenen Lebenslagen wird im vierten Kapitel thematisiert. Hierauf folgt in Kapitel 5 ein kurzer Ratgeber, um zur individuell passenden Verhütungsmethode zu finden, inklusive Selbsttest. Letzterer ist ohne „Ergebnis“, da in einem Buch keine ärztliche Empfehlung ausgesprochen werden darf, sondern dient vor allem der persönlichen Reflexion der Leser/innen. Das Buch schließt mit Kapitel 6, in dem die Autorin auf häufige Fragen zu Risiken und Nebenwirkungen eingeht.

Etwas verwundert war ich, dass die Autorin, die sich sonst sehr um Geschlechtergerechtigkeit bemüht, in der Einleitung beim Thema „Schutz vor sexueller Gewalt“ ausschließlich auf sexuelle Übergriffe gegenüber Mädchen und Frauen eingeht und entsprechend nur das Hilfstelefon „Gewalt gegen Frauen“ als Anlaufstation nennt. Hier ist mir unverständlich, warum sie männliche Personen als Opfer sexueller Übergriffe komplett ausnimmt.

Abgesehen davon empfinde ich dieses Buch als sehr gelungen. Die Autorin geht mit viel Sachverstand und Einfühlungsvermögen auf das Thema Verhütung ein, und durch den sehr persönlichen und lockeren Schreibstil wirkt das Buch trotz der umfangreichen wissenschaftlichen Informationen niemals trocken.

Fazit: Genau dieses Buch hätte ich mir in meiner eigenen Jugend gewünscht! Ein rundum empfehlenswertes Buch für Jugendliche und junge Erwachsene!

Bewertung vom 27.11.2024
Weihnachten rund um die Welt

Weihnachten rund um die Welt


sehr gut

„Weihnachten rund um die Welt“ ist ein sehr abwechslungsreiches Weihnachtsbuch, das Bräuche, Rezepte, kleine Bastelideen, Geschichten und Gedichte aus vierundzwanzig Ländern beinhaltet. Gleich zu Beginn ist eine Weltkarte abgedruckt, auf der diese Länder markiert sind, samt der zugehörigen Seitenzahl im Buch.

Die dezente Gestaltung mit den stimmungsvollen, aber nicht kitschigen Abbildungen gefällt mir sehr gut. Hinsichtlich der Auswahl der Texte und Rezepte sowie der optischen Aufmachung richtet sich das Buch in erster Linie an Erwachsene, aber auch ältere Kinder finden sicher Gefallen daran, das eine oder andere über Weihnachtstraditionen in ferneren Gefilden zu lesen. Etwas schade finde ich, dass nur zu vierzehn der vierundzwanzig Länder ein Rezept abgedruckt wurde und viele Rezepte Alkohol enthalten. In Amerika etwa hätte es sicher anstatt dem Egg Glogg (Eierlikör) etwas Familientauglicheres gegeben. Schön fand ich die Bastelidee mit den Weihnachtssternen aus Stoff, die auch mit kleineren Kindern gut umgesetzt werden kann.

Insgesamt bietet das Buch eine tolle Möglichkeit, sich in der Adventszeit auf Weihnachten einzustimmen, sich zu besinnen und dabei gleichzeitig ein bisschen über den eigenen Tellerrand zu blicken. Auch als Geschenk kommt das Buch sicher gut an!

Bewertung vom 26.11.2024
Widder Willi will aber!
Pohl, Romy

Widder Willi will aber!


ausgezeichnet

Der kleine Widder Willi hat mich sofort an mich selbst erinnert, wenn ich – Sternzeichen Widder – als Kind mal wieder mit dem Kopf durch die Wand wollte. Auch als Mutter kenne ich diese Phasen zur Genüge – in welchem Kind steckt nicht mal ab und zu ein kleiner Widder Willi?
Willi ist ein kleiner Widderjunge, der eigentlich zufrieden sein könnte und in einer liebevollen Familie bzw. Herde aufwächst, doch dem Alter entsprechend ist er öfters mal ungeduldig und trotzig – um nicht zu sagen, geradezu bockig. Eines Tages, als wieder einmal nicht alles haargenau so läuft, wie sich Willi das vorstellt und er trotzig und traurig vor sich hin schmollt, begegnet ihm der kleine Steinbock Hörnchen, der ebenso wie Willi von den vielen Regeln der Großen genervt ist. Im gemeinsamen „Leid“ verbunden, dauert es nicht lange, bis die beiden sich anfreunden und – siehe da! – eine ganze Menge Spaß zusammen haben, bis ihr Frust vergessen ist und beide glücklich und zufrieden sind… OOOOODER?
Die mit viel Humor und Augenzwinkern erzählte Geschichte hat mich oft zum Lachen gebracht, und der sehr nette (und realistische!) Schluss ist einfach herrlich! Die lebendigen und witzigen Illustrationen ergänzen den Text ganz wunderbar. Besonders gut gefallen mir die fröhlichen, aber dennoch gedeckten und sehr harmonischen Farben und auch die Gestaltung der Sprechblasen, die die Gemütslage der Tiere prima unterstreichen.
Ein wirklich lustiges Buch zur Trotzphase, das prima über bockige Momente hinweghelfen wird!

Bewertung vom 26.11.2024
Das große Gynbuch
Mangler, Prof. Dr. Mandy

Das große Gynbuch


ausgezeichnet

„Das große GynBuch“ von Prof. Dr. Mandy Mangler ist ein umfassendes Kompendium über den weiblichen Körper in sämtliche Lebensphasen: Vom weiblichen Zyklus, der Menstruation und Menstruationsbeschwerden, über weibliche Sexualität, Verhütung, ungewollte Kinderlosigkeit, Schwangerschaft und Geburt bis hin zu Klimakterium und Menopause sowie diversen Krankheiten.

Mandy Mangler schreibt dabei so angenehm flüssig und verständlich, dass sich ihr Buch nicht nur als Nachschlagewerk bei konkreten Fragen eignet, sondern auch zum interessierten Schmökern einlädt. Auch wenn ich mich bisher für umfassend informiert gehalten habe, habe ich in diesem Buch noch Überraschendes und Neues erfahren, insbesondere, was heute überholte Ansichten und hartnäckige Mythen angeht, die in meiner Jugend noch als medizinische Tatsachen vermittelt wurden. Mandy Mangler geht auch ganz locker auf sogenannte „Tabuthemen“ wie etwa Sex im Wochenbett, Selbstbefriedigung und die Anatomie der Klitoris ein. Auch ein sehr gut geschriebenes Kapitel zum Thema sexualisierte Gewalt fehlt nicht.

Die zahlreichen farbigen Illustrationen im Buch sind übersichtlich, informativ und ergänzen den Text sehr gut. Überhaupt ist das gesamte Buch sehr übersichtlich gestaltet, und Dank des ausführlichen Inhaltsverzeichnisses findet man sofort das Gesuchte. Auch ein Stichwortverzeichnis am Buchende ist vorhanden.

Die Autorin nutzt in ihrem Buch konsequent das generische Femininum und meint damit alle Geschlechter mit. Das ist in diesem Kontext sicherlich auch nicht unangebracht, und liest sich für mich flüssiger als Genderzeichen. An manchen Stellen ist es jedoch etwas verwirrend und meines Erachtens auch etymologisch falsch, wenn beispielsweise vom „Kaiserinschnitt“ die Rede ist.

Mandy Mangler zeigt auf eindrucksvolle Weise, wie stark die Gynäkologie bis heute vom männlichen Blickwinkel geprägt ist und wie überfällig ein Wechsel auf eine weibliche Perspektive ist, um dem Thema Frauengesundheit umfassend gerecht zu werden.

Dieses Buch hätte ich mir bereits vor 30 Jahren gewünscht, und ich möchte es jeder Frau ab dem Teenageralter als Begleiter durchs ganze Leben ans Herz legen.

Bewertung vom 24.11.2024
Täuschend echt
Lewinsky, Charles

Täuschend echt


ausgezeichnet

Für den Protagonisten kommt es dicke: Zuerst verlässt ihn seine Freundin, und dann verliert er auch noch seine Stelle als Werbetexter. Er beginnt zunächst eher spielerisch zum Frustabbau, sich von KI Geschichten schreiben zu lassen, um seine Rachegelüste an seiner Exfreundin auszuleben. Doch bald verschafft ihm KI eine unverhoffte Möglichkeit zu beruflichen Erfolg, und auch als persönliche Ratgeberin gewinnt KI immer mehr an Bedeutung für ihn…

Charles Lewinsky stellt mit KI ein hochaktuelles Thema in den Mittelpunkt seines Romans. Wie wird KI die Erstellung von Texten verändern? Werden Werbetexter/innen, Schriftsteller/innen, Redenschreiber/innen bald überflüssig und Romane bald von Software generiert? In Genres wie Thrillern oder Romance, die klaren Mustern folgen und eher geringen literarischen Ansprüchen genügen, scheint dies durchaus in naher Zukunft möglich.

Textpassagen, die Lewinsky durch KI erstellen ließ, sind im Buch kursiv gedruckt, und als Leserin empfand ich den Unterschied zwischen Lewinskys Text und den KI-generierten Einschüben als frappierend. Bei den eintönigen, sich inhaltlich und sprachlich wiederholenden computergenierten Texten ertappte ich mich dabei, dass ich gedanklich abschweifte oder nur oberflächlich las. Ein echter Genuss ist dagegen Lewinskys herrlich pointierter, teilweise boshafter und ironischer Stil. Den Protagonisten hatte ich auch sofort lebendig vor Augen, und ich schwankte immer wieder zwischen einem gewissen Mitgefühl für seine Situation und Abscheu für seine Rachephantasien. Die Geschichte ist wunderbar konstruiert, und auch, wenn ich gegen Ende ahnte, wie es ausgehen wird, ein absolutes Lesevergnügen.

Bewertung vom 15.11.2024
Ohne Mücken keine Schokolade
Schmidt, Sarah M.

Ohne Mücken keine Schokolade


sehr gut

Die Autorin Sarah Schmidt wartet mit interessantem und unterhaltsamem Wissen zu Äpfeln, Bananen, Kaffee, Kakao, Kartoffeln, Kohl, Mais, Reis, Weizen, Zitrusfrüchten und Zucker auf. Diese Nahrungsmittel sind aus unserem Speiseplan nicht mehr wegzudenken, und dennoch wissen wir häufig wenig über deren Ursprung und Historie in unserer Küche. Auch die dunklen Kapitel - Sklaverei, Kolonialismus, Pestizideinsatz, Monokulturen, Ausbeutung - werden thematisiert. Ein Extra-Kapitel mit grundlegenden Informationen zur Züchtung fehlt ebenfalls nicht.
Das Buch ist kurzweilig geschrieben und die Kapitel zu den einzelnen Nahrungsmitteln lassen sich unabhängig voneinander lesen. Es vermittelt einen sehr guten Überblick über deren Geschichte, verzichtet jedoch auf tiefergehende biologische oder historische Ausführungen. An manchen Stellen hätte ich mir hier noch detailliertere Informationen und ergänzende Illustrationen oder Fotografien gewünscht.

Bewertung vom 10.11.2024
Die Mission beginnt / Amanda Black Bd.1
Gómez-Jurado, Juan;Montes, Bárbara

Die Mission beginnt / Amanda Black Bd.1


gut

Der lebendige und flotte Erzählstil hat meinen Sohn (10) und mich auf den ersten Seiten gleich für sich eingenommen, wir konnten uns gut in die zwölfjährige Amanda hineinversetzen und waren gespannt auf ihr Abenteuer. Die Geschichte ist spannend und actionreich, doch leider an vielen Stellen recht unlogisch, unglaubwürdig und mit wenig Tiefgang. Dies fiel nicht nur mir als Erwachsene auf, sondern auch meinem Sohn, und trübte unser Lesevergnügen erheblich. Wir lesen sehr gerne magische Bücher mit Fantasy-Elementen, aber eine gewisse innere Logik sollte doch vorhanden sein. Auch die Charaktere sind oberflächlich konzipiert und lassen eine echte Entwicklung vermissen. Die Handlung ist sehr einfach gehalten und geht damit meines Erachtens an der Alterszielgruppe ab 9 Jahren vorbei, da diese schon höhere Erwartungen an die Komplexität einer Geschichte stellen dürfte.

Positiv hervorzuheben sind die ganzseitigen schwarz-weißen Illustrationen, die sehr detailreich sind und die Geschichte sehr schön ergänzen.

Ein Blick auf das spanische Original verrät, dass es sich bei diesem Band um den Auftakt zu einer aktuell 11-bändigen Reihe handelt. Die Bände 1 und 2 sind bereits auf Deutsch erschienen, die Bände 3 und 4 folgen im ersten Halbjahr 2025. Uns konnte Band 1 leider nicht überzeugen und wir werden Amandas Abenteuer nicht weiter verfolgen.