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Fibelleser

Bewertungen

Insgesamt 86 Bewertungen
Bewertung vom 27.07.2024
Die Toten von Veere. Ein Zeeland-Krimi
Vermeer, Maarten

Die Toten von Veere. Ein Zeeland-Krimi


ausgezeichnet

Das Cover hat mir optisch schon gut gefallen. Als ich das Buch endlich in den Händen hielt, hat sich dieser Eindruck noch bestätigt. Die gelb eingefärbte Schrift fällt nicht nur sofort ins Auge, man spürt diese Schrift auch, gelungen durch einen besonderen Druck.
Das Buch selber ist spannend von der ersten bis zur letzten Seite, Vermeer verflechtet hier eigentlich drei Erzähleben. So hält er die Spannung aufrecht.
Da ist zuerst die Geschichte um die Geschwister Mareike und Henk Cornelisse, welche im 2.Weltkrieg passiert. Danach tritt Liv de Vries in Aktion. Sie ist Hoofdinspekteur bei der Landeskriminalpolizei in der Gegenwart. Sie ist erneut in eine Situation geraten, die die Interne genauer untersuchen wird. Um aus der Schusslinie zu kommen schickt sie ihr Chef, gleichzeitig ihr Geliebter, Adriaan zur Überprüfung eines Vermisstenfalls. Der dritte Erzählstrang dreht sich um die Rechtsmedizinerin Ann-Remi Blom. Sie gerät mir ihrem Chef aneinander, da sie seine These vom Unfalltod Willem de Ram nicht glauben will und auf eigene Faust zusätzliche Untersuchungen veranlasst und Informationen einholt.
Der Leser wird so zunächst von einer Station zur nächsten geschickt, aber langsam wird deutlich, dass alles zusammengehört. Verdächtige gibt es genug, der genaue Leser wird den Mörder aber erkennen, das Motiv jedoch wird erst am Ende klar.
Neben der Aufklärung des Falls geht der Roman auch auf das Erstarken der rechtsradikalen Szene ein und zeigt Parallelen zur Zeit des 2.Weltkrieges.
Unbedingt lesenswert!

Bewertung vom 12.07.2024
Das Pfauengemälde
Bidian, Maria

Das Pfauengemälde


gut

Der Debütroman von Maria Bidian überzeugt mich nicht vollständig. Der Einstieg macht deutlich, dass Ana mit ziemlich gemischten Gefühlen nach Rumänien fährt. Sie hofft auf diese Weise endlich Abschied von ihrem bereits vor zwei Jahren plötzlich verstorbenen Vater nehmen zu können.
Die Erzählweise hat mir oft das Verständnis erschwert. Häufig war mir unklar, wer denn jetzt auf einmal worüber spricht. Das viele Ereignisse aus der Vergangenheit erzählt werden müssen, um den Roman zu verstehen, ist mir schon klar. Aber die Gestaltung finde ich nicht gut gelungen.
Schwer war für mich auch die vielen Personen auseinander zu halten und in Anas Verwandtschaft einzuordnen. Da hätte ein Personenverzeichnis geholfen und ständigem Zurückblättern entgegengewirkt.
Für mich war das Wichtigste natürlich das Pfauengemälde, welches Ana nun endlich zurück übereignet bekommen soll. Hier erwartet den Leser eine Überraschung, mir hat das so leider nicht gefallen.
Es gleicht mehr einem politischen als unterhaltenden Roman. Wer sich mit der Geschichte Rumäniens beschäftigen möchte, findet hier Möglichkeiten.

Bewertung vom 08.07.2024
Kola und Hops - Der Kaufhausdieb
MacDonald, Alan

Kola und Hops - Der Kaufhausdieb


ausgezeichnet

Das lustige Cover verspricht schon ein großes Lesevergnügen. Erstleser schaffen den Text schon gut. Kurze Abschnitte mit vielen Bildern ermöglichen das. Aber auch für kleine Zuhörer ist die Geschichte um Kola und Hops spannend. Anfangs scheint es ganz normaler Tag zu werden. Es gibt Frühstück und die Post kommt. Damit beginnt die Wendung für den Tag, denn in der Post ist ein Werbezettel zur Kaufhauseröffnung. Tolle Idee in Zeiten, in denen Kaufhäuser oft geschlossen werden.
Uns, meinem 6 -jährigen Enkel und mir, ist die Szene mit der Drehtür lange Zeit in Erinnerung geblieben. Wir haben bestimmt viele Runden gemeinsam mit Kola und Hops in dieser Tür verbracht. Aber endlich ist es geschafft, da taucht ein lustiger Herr mit missmutigem Gesicht auf. Kola lässt sich in ein Gespräch mit einer Dame in Gelb ein, aber Hops kann die Schweigsamkeit der Dame aufklären - es ist nur eine Schaufensterpuppe.
Spannend wird es aber im Kaufhaus und besonders vor dem Kaufhaus auch. Aber das kann jeder, der sich auf ein Vergnügen mit einem Koala und einem Pinguin freut selber lesen oder vorlesen lassen.

Bewertung vom 08.07.2024
Am Himmel die Flüsse
Shafak, Elif

Am Himmel die Flüsse


ausgezeichnet

Elif Shafak hat mich von Beginn bis zum Schluss an ihren Roman gefesselt. Ihr gelingt es verschiedene Zeitepochen geschickt miteinander zu verweben. Ausgangspunkt ihres Romanes ist Nivine - zu Urzeiten die größte und reichste Stadt der Welt. Leider hat diese Stadt einen grausamen Herrscher, er liebt es aber Wissen in seiner Bibliothek aufzubewahren. Ein kleiner Regentropfen wurde zu seinem Schicksal. Arthur, 1852 in armen Verhältnissen an der Themse geboren, wird die Geschichte von Nivine stark beeinflussen. Obwohl er kaum Möglichkeiten zur Bildung hat, nutzt er jede Situation, um sich selber Wissen anzueignen. Dabei ist ihm sein Gedächtnis von großer Hilfe und wird für ihn zum Türöffner in die Welt der Museen, Wissenschaft und Archäologie. Er wird zum Übersetzter des uralten, auf Tontafeln geschriebenes Epos Gilgamesh.
Der nächste Erzählsprung widmet sich Narin, einem 9-jährigen Mädchen - Angehörige der Eziden( auch Teufelsanbeter genannt). Sie soll 2014 ihre Taufe in der Türkei am Ufer des Tigris erhalten, aber das wird doch Bulldozer, die den Ilisu - Staudamm errichten sollen, verhindert. So soll die Taufe im Irak gefeiert werden, aber dies erweist sich später als riesengroßer Fehler für Narin, ihre Großmutter und ihren Vater.
Der dritte Erzählsprung dreht sich um Zaleekhah, Wissenschaftlerin, die sich 2018 mit Flüssen beschäftigt. Sie lebt an der Themse, ihre Familienverhältnisse werden im Laufe der Zeit aufgeklärt.
Natürlich fragt sich der Leser, was diese drei Figuren - außer Wasser - miteinander verbindet. Geschickt gelingt es Elif Shafak die drei Figuren und ihre Geschichten zu vereinen. Dabei spielt Wasser eine sehr große Rolle.
Der Roman ist kein Unterhaltungsroman im eigentlichen Sinne, sondern er soll anregen über Umweltschutz, Religionen und das Zusammenleben der Menschen nachzudenken.

Bewertung vom 25.06.2024
Aufbruch in eine neue Welt / Savannah Bd.1 (eBook, ePUB)
Wilke, Malou

Aufbruch in eine neue Welt / Savannah Bd.1 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Malou Wilke hat mit ihrem Roman die Probleme der Auswanderung im 18.Jahrhundert dargestellt. Die Hauptfigur Nellie muss ihre Familie verlassen, da sie unverheiratet schwanger geworden ist. Dieses Manko will der Familienvater nicht ertragen. Nellie ist nicht traurig den Vater zu verlassen, aber es macht sie unsagbar traurig, dass sie ihre Geschwister zurücklassen muss. Nellies Mutter ist leider bei der Geburt des letzten Kindes ums Leben gekommen, sie hätte Nellie vielleicht helfen können. So macht sich Nellie auf den Weg in ein neues Leben. Sie hat dabei bestimmt nicht gedacht so vielen liebenswerten und hilfsbereiten Menschen zu begegnen. Ihr erster Anlaufpunkt liegt bei Bremen, bei ihrem Cousin Lawrenz. Hier wird sie gern aufgenommen und findet Unterschlupf. Aber je weiter ihre Schwangerschaft voranschreitet, umso schwieriger wird es Lawrenz ihr ein zu Hause ohne böses Gerede der Gemeinde zu geben. Also zieht sie mit Justus - der sich als ihr Vater ausgibt - weiter. Justus will nach Amerika und Nellie begleitet ihn. Zwischen beiden entwickeln sich im Laufe der Zeit tatsächlich Vater - Tochter - Gefühle. Nellie merkt schnell, dass Justus der Vater ist, den sie sich gewünscht hätte. Das Baby kommt während der Überfahrt zur Welt, leider lebt es nur sehr kurz und erreicht die neue Heimat nicht.
Der Verlust und das Wissen viel erreichen zu können, verleihen Nellie Kraft weiter zu leben.
In Amerika wird es für die neuen Siedler nicht leichter. Viele Probleme treten auf. Nellie gibt dennoch nicht auf und wird einen angesehene Frau, aber auch häufig von vielen Männern und einigen Frauen belächelt.
Es gibt Probleme mit dem Hausbau, dem Wetter, den Tieren, aber auch mit den Ureinwohnern und Sklavenhaltung. Nellie erkennt schnell, dass viele Kinder ohne Eltern in Amerika ankommen. Sie entschließt ein Waisenhaus bauen zu lassen. Dazu benötigt sie das Einverständnis aus England.
Der Roman beginnt sehr spannend, je länger er aber dauert umso mehr Verluste und Tragödien geschehen. Das hat mir zum Ende hin etwas die Leselust gestohlen.
Aber der Autorin ist es gut gelungen eine Brücke zum zweiten Teil zu bauen. Der Leser darf gespannt bleiben.

Bewertung vom 21.06.2024
Mutmurmeln für den ersten Schultag
Welk, Sarah

Mutmurmeln für den ersten Schultag


ausgezeichnet

Sarah Welk hatte mit ihrem Buch eine tolle Idee, die Caroline Opheys gekonnt in Szene gesetzt hat. Für mich ist dieses Buch ein echtes Geschenk zum Schulanfang.
Lolle und Linus sind zwei typische Schulanfänger. Lolle, die sich freut und Linus, der eher skeptisch und ängstlich vor der neuen Situation ist. Da hat Lolle eine super Idee, es können nur Mutmurmeln helfen. Also beschließen beide normale Murmeln in Mutmurmeln zu verwandeln. Im Buch werden verschiedene Möglichkeiten dazu aufgezeigt, alle machbar. Den Gurkenmops verstehen die Schulanfänger bestimmt besser als ich.
Der erste Schultag rückt näher, die Mutmurmel wird immer wichtiger für Linus. Doch die ist nun im Eimer bei den normalen Murmeln. Was soll nur werden? Linus hat eine grandiose Idee, die zu einer ungewöhnlichen Einschulungsfeier ausartet. Aber Linus verliert seine Angst und ist plötzlich richtig stolz.
Alle Eltern, Großeltern, Tanten oder Freunde von ängstlichen Schulanfängern sollten dieses Buch mit auf den Schulweg geben, vielleicht kann Linus auch ihnen die Angst nehmen.

Bewertung vom 27.05.2024
Weißglut
Quast, Tobias

Weißglut


ausgezeichnet

Das Buch von Tobias Quast ist außergewöhnlich. Außergewöhnlich, weil dieser spannende Krimi dennoch humorvoll erzählt wird. Der Schreibstil ist flüssig, das Buch liest sich sehr gut.
Ich habe die Hauptfigur Sarah Fuchs nach anfänglicher Ablehnung, da sie als Schicki Micki Girl der Münchner High Society beschrieben wird, doch schnell zu meiner Lieblingsfigur erkoren.
Sie gerät ziemlich ungewöhnlich in die Mordermittlungen, zu denen sie ein Haubentaucher ruft. Sarah befürchtet, dass der finnische Kommissar sie als Täterin in Verdacht hat und nicht genügend unternehmen wird, den wahren Täter zu finden. Deshalb wird sie kurzerhand selbst zur Ermittlerin.
Neben Sarah ist auch Onni eine wichtige Figur, die die Handlung voran treibt. Onni glaubt etwas sehr Unglaublichem auf der Spur zu sein und lässt dafür auch seine bisher erstellte Doktorarbeit ruhen, um seinen neuen Erkenntnissen hinterher zu jagen. Er merkt dabei nicht, dass er dem Mörder immer näher kommt.
Selbst der Täter, tritt als Er-Erzähler auf, ist nicht so schnell ausgemacht, auch wenn der Leser immer eine Vermutung hat. Am Ende kommt es doch anders.
Ein Krimi für alle Fans, die gut auf Brutalität und Gewalt im Krimi verzichten können, für alle die Finnland lieben und alle die den eindringlichen Ruf des Haubentauchers noch nicht kennen oder vielleicht doch.

Bewertung vom 08.05.2024
Die Hüter des Himmelssteins / Unterholz-Ninjas Bd.2
Mantel, Michael

Die Hüter des Himmelssteins / Unterholz-Ninjas Bd.2


ausgezeichnet

Auch wenn ich den ersten Teil der Unterholz Ninjas nicht kenne, hatte ich keine Schwierigkeiten mit Band 2 in die Reihe einzusteigen. Das liebevoll gestaltete Cover hilft sehr gut eine Vorstellung von den drei Freunden zu bekommen. Im Buch wird deutlich, wie wichtig Freundschaft, Zusammenhalt und Verlässlichkeit aufeinander sind. Das sie zusammengehören machen die Ninjas auch in ihrem Schlachtruf deutlich - Erfinden, Werfen, Kämpfen, Fliegen - das sind besonderen Worte in ihrem Schlachtruf.
aber den Anfang macht die Geschichte mit einem 25 Jahre alten Zeitungsauschnitt über eine Beinahe- Katastrophe durch einen goldenen Meteorit. alle Goldjäger werden wach. Im Buch wird die 10jährige Lea zum Goldjäger, weil sie täglich diesen und andere Zeitungsartikel lesen muss. Kein Kind könnte sich vorstellen, dass ihre Eltern das Kinderzimmer mit Zeitung tapezieren. Lea musste das leider erfahren. So tüftelt sie, wie sie an diesen Stein kommen kann. Aber Ella, das Eichhörnchen, Piks, der Igel und Bobo, der Uhu waren in diesem Jahr für den Himmelsstein verantwortlich. In einer actionreichen Geschichte mit fiesen Gegnern bleiben die drei Freunde die Sieger und gewinnen sogar eine neue Freundin, Lara, die Robo-Eule.
Ein spannendes Buch für junge Leser und Zuhörer.

Bewertung vom 06.05.2024
Dunkle Verwicklungen auf La Palma / Calderon und Rodriguez ermitteln Bd.1
Flores & Santana

Dunkle Verwicklungen auf La Palma / Calderon und Rodriguez ermitteln Bd.1


gut

Hinter den Autoren Flores und Santana hätte ich keine Wiener Buchhändler erwartet. Das Cover verbreitet Urlaubsstimmung, Hitze und unendliche Ruhe. Bereits im ersten Absatz ist dies vorbei. Der Leser erfährt von einer Leiche, einer scheinbar nicht unvermögenden Leiche, oder trügt der Schein?
Die Autoren wissen, dass Buchhandlungen Treffpunkte für Leser sein müssen. Was liegt also näher, eine Hauptfigur als Buchhändlerin zu besetzen. Die zweite wichtige Figur ist ein Journalist, aber es wäre wohl kein Krimi, wenn nicht auch ein Kommissar auftritt. Alle drei kennen sich gut, verabreden sich öfter miteinander und arbeiten gern zusammen. Dabei fühlt sich nie jemand in seinem Bereich eingeschränkt.
Die Leiche sorgt plötzlich für ganz viel Aufregung auf der Insel. Da gibt es viele Verdächtige, die genauer unter die Lupe genommen werden müssen. Für mich kommt die Ermittlungsarbeit zeitweise zu kurz. Es werden viele spanische Begriffe benutzt, die ich nicht kenne. Ausführlich wird über das Essen, die Landschaft und die Menschen geschrieben. Da passiert es schon, dass das Wichtigste vergessen wird. Der Schluss wirkt auch etwas aufgesetzt, ganz nebenbei wir der Tod von einem früheren Freund aufgeklärt.
Wer wirklich Krimifan ist, wird dieses Buch nur als leichte Lektüre oder Urlaubslektüre zwischendurch lesen.

Bewertung vom 06.05.2024
Südlich von Porto wartet die Schuld
da Silva, Mariana

Südlich von Porto wartet die Schuld


sehr gut

Mariana da Silva, portugiesische Autorin, die in Stuttgart aufgewachsen ist und nun in Hamburg lebt, schreibt einen Krimi über eine Stuttgarter Polizistin, die nach Torreira/ Portugal gezogen ist. Das war schon ein Grund für mich das Buch zu lesen. Der zweite Grund war das bezaubernde Cover. Erst beim Lesen erfuhr ich, dass das wunderschöne Muster typische portugiesische Fliesen sind.
Die Geschichte ist schnell erzählt. Es muss der Mord an einem Richter, der einen wichtigen Gerichtstermin hat, aufgeklärt werden. Der zuständige Beamte J. Baptista ist auf die Hilfe von Ria und ihrem Schwager J.Pinto angewiesen. Dabei scheint es für Baptista nicht einfach zu sein, erneut mit Ria zusammen zu arbeiten. Da ich den ersten Band nicht kenne, verlasse ich mich auf die wenigen Hinweise im Buch. Aber die drei kommen allein noch nicht ganz zurecht. Da gibt es noch Mariposa, die Frau von Pinto. Sie hilft trotz kurz bevorstehendem Geburtstermin immer wieder aus und hat zündende Ideen.
Neben dem Lösen des Falls werden auch viele privaten Dinge für den Leser zugänglich gemacht. Dadurch werden die Figuren nicht nur als starre Ermittler, sondern als normale Menschen gezeigt.
Das Buch wird allen Fans von Krimis mit Lokalkolorit gefallen.