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Arietta

Bewertungen

Insgesamt 486 Bewertungen
Bewertung vom 16.08.2017
Der Präsident / Maggie Costello Bd.1
Bourne, Sam

Der Präsident / Maggie Costello Bd.1


ausgezeichnet

Ein Triller Aktuell und Brisant

Meine Meinung zum Buch und Autor

Es war mein erster Roman von dem Autor Sam Bourne, den ich gelesen habe und bin sehr begeistert. Man hatte das Gefühl er ist ein Hellseher, er erzählt den Konflikt von Korea und Amerika, so brisant und Aktuell , eine Welt durch zwei Machthaber die am Rande des dritten Weltkrieg steht. Obwohl er dem Präsidenten keinen Namen gibt, weiß man beim Lesen auf wenn die Geschichte gemünzt ist. Ein Präsident, wie sein Gegner die unberechenbar sind. Seine Figuren sind so real und Bildhaft dargestellt. Seinen Schreibstil fand ich sehr flüssig, spannend und mitreißend. Man merkt das der Autor über ein großes Wissen verfügt, den dahinter steckt der berühmte und Preisgekrönte Journalist Jonathan Freedland, der als Berichterstatter in Washington für die THE GUARDIN tätig war. Ein Intelligenter Kriminalroman, so nahe an der Wahrheit, das man Gänsehaut beim Lesen hatte.

Sehr beeindruckt hat mich Maggie Castello die schon lange Jahre im Weisen Haus arbeitet . Eine Frau die tiefe Einblicke in die Machenschaften hat. Man bekam mit Maggie tiefe Einblicke von den Machenschaften rund um den Präsidenten und dessen Männern. Auch der wahre Charakter von ihrem neuen Chef den Präsidenten, erlebte man Haut nah, sein Aufbrausen, seine Drohungen und Gebärden, wirken Echt. Sehr erschüttert hat mich die Äußerung : Ich bin fast versucht, diese gelben Sterne wieder einzuführen – will vielleicht jemand einen gelben Halbmond ? -, nur um zusehen, wie sie sich in die Hose machen. Meinst du nicht der Boss wäre dafür zu haben? ( Seite 374) Seine Männer um ihn herum sind keinen Deut besser, waren mir Robert Kassein und Jim Bruton am Anfang noch Sympathisch, wird man nach und nach eines besseren belehrt. Es tun sich sich tiefe Abgründe auf , man landet in einem Sumpf aus Intrigen. Auch Maggie, eine Ehrliche Person, erkennt langsam wie ihr Freund Richard tickt, das er sie hintergeht, ausnutzt und sie nur ein Spielball für sie ist. Mac Namara ein hohes Tier im Haus ist genauso Skrupellos und scheint vor nichts zurück zu schrecken. Männer mit zwei Gesichtern. Morde geschehen, erst der Leibarzt des Präsidenten, warum , war er im Weg, wer steckt wirklich dahinter? Selbst Maggi und ihre Familie schweben in Lebensgefahr, es wird immer brenzliger. Wem kann Maggie noch vertrauen, ein Attentat ist auf den Präsidenten geplant, keiner will ihr zuhören. Man merkt ihre Verzweiflung, als sie mit allen Mittel versucht es zu verhindern, ob es ihr gelingt, es ist schon fünf vor zwölf. Ob sie es schafft ist sehr fraglich, es scheint einem man will ihre Rettungstat verhindern...

Eine sehr spannende, facettenreicher Triller vor einem brisanten und Aktuellen Hintergrund !

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 12.08.2017
Der Sandmaler
Mankell, Henning

Der Sandmaler


ausgezeichnet

Meine Meinung zum Autor:

Henning Mankell hat mit seinem Roman „ Der Sandmaler „ einen beeindruckenden Afrikaroman geschrieben. Der einem beim Lesen unter die Haut geht und nachdenklich macht. Er reiste 1971 zum ersten mal nach Afrika, nach Guinea Bissau das an der Westküste zum Atlantik liegt, es grenzt an den Senegal und Guinea . Es gehört zu den Ärmsten Ländern dieser Welt, ein Land das mal eine Kolonie war. Diese Reise inspirierte ihn einen Roman über Afrika zuschreiben, obwohl er schon 1974 in Schweden unter dem Originaltitel Sändmalaren erschien, ist er immer noch Top Aktuell, schön das er jetzt endlich ins Deutsche übersetzt wurde. Mankell hat alles sehr lebendig und Authentisch beschrieben, sein Sprach-und Schreibstil sind klar, kraftvoll und sehr Bildhaft. Er reißt einem mit beim Lesen und lässt uns an der Reise nach Afrika seiner Figuren teilhaben. Ein Afrika wie es wirklich ist, die Einheimischen dort wie sie leben, ihre Mentalitäten, der Analphabetismus, das Manko der Bildung, die hohe Arbeitslosigkeit, von Tourismus, Kapitalismus, alles was an Geld eingenommen wird fließt zurück nach Europa und Amerika. Es ist Afrika Pur, zwischen Pompösen Villen und Wellblechhütten. Der Grase Unterschied zwischen Arm und Reich. Ein Land das unter dem Kolonialismus ausgebeutet wurde und tiefe Wunden und Spuren zurückgelassen hat. Die Überlebenskunst der Einheimischen, ist zu bewundern, obwohl sie man gestern wie heute immer noch ausbeutet. Die Gedankenlosigkeit der Touristen ist zu bedauern. Ein Buch das den Autor geprägt hat. Der Roman hat mich sehr tief berührt und sehr nachdenklich zurückgelassen. Mankell hält uns mit seiner Geschichte den Spiegel vor, wie gut es und doch geht.


Meine Gedanken zum Inhalt:

Man konnte sich ein sehr gutes Bild von Stefan und Elisabeth machen, zwei Menschen wie sie nicht unterschiedlicher sein können. Zwei Ehemalige Schüler, die sich nach dem Abi zufällig in Stockholm auf den Flughafen treffen um in Afrika Urlaub zu machen. Stefan, war mir gleich unsympathisch, ein Egoist der in erster Linie an sich denkt, aus reichem Elternhaus stammt, einfach großspurig. Wie es den schwarzen geht interessierte ihn wenig, Hauptsache Urlaub und das er Spaß hat. Allein wenn ich an da schwarze junge Mädchen Yene denke, die er in seiner Geilheit abschleppt und mit ihr kostenlosen Sex hat und mit ein paar lumpige Scheine für ein Taxi nach Hause schickt. Das Yene das Geld zum Überleben ihrer Familie braucht, daran denkt er nicht.

Elisabeth dagegen geht mit offenen Augen durch Afrika, nimmt Teil am Leben der Schwarzen, vieles erfährt sie durch den Dänen Sven einen Lehrer. Ihr Interesse ist echt, es erschüttert sie was in diesem Land passiert. Der kleine Fremdenführer Nobu, der die Schule schwänzt um Geld zu verdienen, hat mich erschüttert. Ich habe Elisabeth für ihren Mut bewundert, als sie dem Kellner in ihrem Hotel, ihre Adresse von Schweden gab, der er möchte dort Arbeiten um richtig Geld zu verdienen, den der Lohn in Afrika ist sehr niedrig. Man beutet die Menschen immer noch aus.

Es war schön mit Elisabeth, Stefan und Sven Afrika zu erkunden und es von der anderen richtigen und wahren Seite kennen zu lernen. Elisabeth eine junge Frau die noch ihren Platz im Leben suchte und durch Afrika geprägt wurde.

Es war erschütternd zu erfahren unter welchen Bedingungen die Einheimischen dort Leben. Obwohl der Roman 1974 erschien ist er noch immer hoch Aktuell.....

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 11.08.2017
Das Glück meines Bruders
Etgeton, Stefan Ferdinand

Das Glück meines Bruders


ausgezeichnet

Eine Bewegende Vergangenheit kommt ans Licht

Meine Meinung zum Buch und Autor :Es war mein erster Roman von Stefan Etgeton, den ich gelesen habe und er lässt mich zerrissen zurück, manches war sehr paradox besonders das Ende irgendwie ungeklärt und Offen . Sein Schreib-und Sprechstil ist tiefgründig, flüssig und schon fast Poetisch. Die Figuren sind klar gezeichnet, sich in die einzelnen Charaktere hinein zufinden war nich einfach, sie waren sehr anspruchsvoll und manchmal Anstrengend. Der eine Botho erschien am Anfang Stark und souverän , der andere Arno eine Wark, abgestürzt der die Hilfe seines Bruders braucht, er erschien einem wie ein Fels in der Brandung. Aber das ändert sich immer mehr wenn man sich dem Ende der Geschichte nähert. Man lernt Botho und Arno plötzlich von einer ganz neuen Seite kennen. Das alles beginnt als sie an den Ort ihrer Kindheit nach Doel in Holland zurückreisen, sie wollen noch einmal das Haus ihrer verstorbenen Großeltern Wiedersehen, bevor das Haus und der Ort platt gemacht werden, er soll einem großen Containerhafen weichen. Anja, Arnos zukünftige Frau reist mit Ihnen. All die Kindheitserinnerungen hörten sich so harmonisch an, aber das endet alles als Arno seinem Hass und Wut in seinem Herzen Luft macht und von seinen dramatischen Erlebnisen in seiner Kindheit erzählt, tiefe Abgründe tuen sich auf, nicht nur Botho ist geschockt, wenn man bedenkt was für eine Last Arno die ganzen Jahre mit sich herumgeschleppt hat. Kein Wunder das er so ausrastete, zum Alkohol griff und so abstürzte und nichts mehr auf die Reihe brachte, seine Wut auf die Gesellschaft, Eltern und Großeltern. Nur Botho war immer sein Halt. Aber auch Botho ist auf der Suche, er kann seine Jugendliebe Leni die hier in Doel lebte nicht vergessen, die ersten Küsse und das Zusammensein. Sie ist sein Lebensrucksack, behauptet Arno, eine kluge Beobachtung die er da macht. Was wir so im Laufe der Geschichte erfahren, wirft ein anderes Licht auf die beiden, wir lernen sie von einer ganz anderen Seite kennen. Das Blatt scheint sich zu wenden, als Botho sich auf die Suche endlich zu seiner Leni macht, die schon lange nicht mehr in Doel lebt. Keine leichte Aufgabe, sie scheint spurlos verschwunden. Es gibt noch viele unvorhergesehene Wendungen, mit denen man nicht rechnete, am Ende braucht der Starke der zu versinken droht, die Hilfe des schwachen. Ob, Botho seine große Liebe findet und wie es ausgeht, wer weiß, das muss der Leser finde ich selbst herausfinden. Fazit: Zwei Brüder auf dem Weg der Selbstfindung und dem Glück. Brüder die zusammenstehen, egal was auch passiert, die für einander da sind....

Bewertung vom 10.08.2017
Die Räuberbraut
Fritz, Astrid

Die Räuberbraut


ausgezeichnet

Die Geschichte von Schinderhannes und Julchen, Aufregend und schön




Meine Meinung zur Autorin und Buch

Autorin:

Astrid Fritz hat mir mit ihrem neuen Roman „ Die Räuberbraut „ eine große Freude bereitet. Ich habe das Buch mit großen Genuss gelesen und war ganz hin und weg. Bin ich doch eine echte Hunsrückerin und Schinderhannes ist mir von Kindesbeinen an ein großer Begriff. Es geht in ihrer Erzählung um den berühmten und berüchtigten Johann Bückler, Alias Räuberhauptmann Schinderhannes und seine Gefährtin Juliane Blasius, sein Julchen. Es war sehr schön in die Geschichte Abzutauchen und mit Hannes, Julchen und seiner Bande durch die Wälder und Dörfer des Hunrücks und Nahetals zu streifen. Viele der schönen Schauplätze sind mir bekannt. Ihren Sprach-und Schreibstil, ist wie immer sehr flüssig, klar, kraftvoll, bildhaft und sehr mitreißend. Von der ersten bis zur letzten Seite war es spannend, man hatte das Gefühl teil der Geschichte zu sein. Der Aufbau ist hervorragend, die beiden Zeitebenen Julchen im Alter und Jugend sind sehr gut

miteinander verknüpft, am Ende der Geschichte laufen alle Fäden zusammen, es bleiben keine Fragen offen. Die Figuren sind wie aus Fleisch und Blut einfach Lebendig, auch die einzelnen Charaktere und deren Handlungen sind sehr glaubwürdig. Es war Interessant deren einzelnen Beweggründe kennen zu lernen. Historisch fand ich alles sehr perfekt, man merkte das hier eine Historikerin zugange war. Das Leben , Denken und Handeln der Menschen zur damaligen Zeit , ist sehr schön recherchiert. Auch die damalige Sprache ist gut wiedergegeben. Sie hat Wahrheit und Fiktion sehr gut mit einander verwoben. Sehr schön fand ich auch am Ende das Glossar und das Nachwort.


Zum Buch:

Man lernt Hannes kennen als Charmanten, höflichen und sympathischen Menschen, er erscheint klug, ist aber in Wirklichkeit ganz anders, ein Mann mit zwei Gesichtern. Ich muss sagen er war mir ganz sympathisch, so wie er Juliana behandelte. Kein Wunder das sich Juliana und ihre Schwester Margret bei ihrem Gesangauftritt mit ihrem Vater, in der Schenke sich in Hannes verguckten. Er ist so ganz anders als die übrigen Männer, gepflegt, gut gekleidet höflich, und charmant zu den Frauen.

Das beide den Kopf verlieren, von zu Hause weg laufen, war nicht verwunderlich, die Mutter griesgrämig und kränkelnd. Sie sahen sich in der Gesellschaft von Hannes frei, was auf sie mal später zukommen sollte ahnte keine von beiden. Sie waren Jung und Abenteuerlustig. Julchen ist es die Hannes Herz erobert. Er liebt sie verwöhnt sie, seine Prinzessin. Hätte Julchen geahnt was auf sie mal zukommen würde und wäre sie reifer und Älter gewesen, vielleicht wäre ihr Lebensweg anders verlaufen. Es ist ein Abenteuerliches Leben das sie führen, Hannes und seine Bande überfallen die verhassten Franzosen, die das Land besetzt haben und die reichen Juden. Das einfache Volk verrät sie nicht, im Gegenteil sie werden sogar gewarnt. Aber Hannes wird immer unvorsichtiger und Waghalsiger, ein Leben auf der Flucht beginnt. Aus der Traum vom eigen Heim,einem ehrlichen Leben. Auch Julchen hat schon kleinere Diebstähle auf den Märkten begangen. Sie ist schwanger und möchte ihr Leben in andere Bahnen lenken, sie versucht Hannes zu bekehren. Es wird immer enger, die Schlinge zieht sich zu. Hannes und seine Kumpane werden verhaftet . Sie landen im Gefängnis, wie die Geschichte ausgeht weiß jeder kenner...Was aus Julchen und Hannes am Ende wird, verrate ich nicht, das soll jeder Leser selbst herausfinden... Es war Toll in das Leben von Julchen und Hannes abzutauchen und an ihrem Leben teilzuhaben. Man Erfuhr beim Lesen so manches neues, das einem noch nicht bekannt war.

" Das Buch ist wie ein Sog, man kann sich ihm nicht entziehen,man wird beim Lesen hineingezogen und Teil der Geschichte "

Bewertung vom 31.07.2017
Die Tänzerin von Paris / Mutige Frauen zwischen Kunst und Liebe Bd.3
Abbs, Annabel

Die Tänzerin von Paris / Mutige Frauen zwischen Kunst und Liebe Bd.3


ausgezeichnet

Tanzen war ihr Leben
Meine Meinung zur Autorin und Buch:



Autorin:

Annabell Abbs hat mit ihrem Roman „ Die Tänzerin von Paris“, ein glänzendes Debüt hingelegt. Sie erzählt darin von dem Tragischen Schicksal der jungen Lucia Joyce , die Tochter des berühmten Schriftstellers James Joyce , die im Schatten des Vaters lebt. Die versucht sich aus der eisernen Umklammerung ihrer Familie zu befreien, die ihr keine Chance auf ein eigenes unabhängiges Eine Leben gestatten. Eine Geschichte die mich tief berührt, erschüttert und mitgenommen hat. Einer Frau die ihr Leben den Tanz gewidmet hatte, Tanzen war ihr Leben, sie brauchte den Tanz wie die Luft zum Atmen. Der Schreibstil der Autorin gefiel mir sehr gut, alles war flüssig, sie erzählt alles in leisen und doch kraftvollen tönen, die schon poetisch klingen. Sie reißt einem mit beim Lesen und nimmt uns mit auf die Reise in die Vergangenheit der Familie Joyce. Es tun sich wahre Abgründe auf umso tiefer man in die Geschichte versinkt. Alles ist sehr Plastisch und Bildhaft erzählt. Ihre Figuren kommen real und lebendig daher, sie sind greifbar. Auch die einzelnen Charaktere sind sehr gut beschrieben und deren Emotionen, sind gut nachfühlbar. Sie hat Wahrheit mit etwas Fiktion wunderbar verwebt. Im Nachwort erfährt man noch einiges. Übrigens haben Bruder und Mutter sich nach dem Tod von James Joyce nie mehr um ihre Tochter gekümmert, sie war ihnen Zeitlebens nur lästig. Doktor Jung in Küstnacht in der Schweiz ihr Psychiater machte den Vater dafür verantwortlich, der einfach nicht loslassen wollte. Schade das der Neffe von Lucia viele Unterlagen vernichtet hat.


Zum Buch:

Sehr schön hat sie die Hauptprotagonistin Lucia beschrieben. Eine junge Frau die im Schatten eines Berühmten Vaters und Genies steht. Der sie als seine Muse und Botin missbraucht. Man spürte die seelische Last und Angeschlagenheit. Sie war ein Opfer der Familie Bruder und Mutter waren neidisch und Eifersüchtig auf sie, man gönnte ihr den Erfolg als Tänzerin nicht. Man konnte den Ehrgeiz und die Freude am Tanzen von Lucia spüren. Sie tanzte und übte mit Hingabe, trotz blutiger Füße, und Schmerzen. Tanzen war eben ihr Leben, das brauchte sie wie die Luft zum Atmen. Aber ihre Eiskalte, lieblose Mutter und ihr Perfider Bruder, verfolgten ihre eigene Pläne, sie war nur ein störendes Hindernis für sie. Man hinderte sie bei all ihren Plänen, auch ihr Leben in eigene Hände zu nehmen und sich selbst zu verwirklichen. Sie verliebte sich in den Schriftsteller Samuel Beckett dem ihre ganze Liebe ein Leben lang galt. Aber er enttäuschte sie und gab ihr zu verstehen er wäre nicht der Mann fürs Leben. Da war noch Alex der berühmte Bildhauer aus New York, der sie enttäuschte. Sie wollte ihre Eltern verlassen was zu diesen damaligen Zeiten sehr kühn war. In einer Heirat mit Ponisowski sah sie die Rettung vor dem einengten Elternhaus ein Weg in die Freiheit, aber das verlief im Fiasko. All ihre Träume zerschlugen sich. Am Ende sorgten Bruder und Mutter das man sie wegsperrte, am besten für immer. In den Gesprächen mit ihrem Psychiater Karl Jung in der Schweiz öffnet sie sich nach langem Zögern, und man erfährt daraus einiges aus ihrem Leben, tiefe Abgründe tuen sich auf. Was ich schade und sehr traurig fand ich habe noch etwas im Internet recherchiert Mutter und Bruder kümmerten sich nach dem Tod ihres Vaters nicht mehr um sie, man hatte sie einfach vergessen. Nur die alte Freundin und Mäzenin der Familie Hariett Weaver kümmerte sich in England um sie. Eine sehr bewegende Geschichte über Lucia auf ihrer Suche nach Freiheit und selbst Verwirklichung, die ihre Familie systematisch zerstörte.....


"Ein erschütterndes Frauenschicksal, das einem tief berührte und mitnahm. Nach der wahren Geschichte von Lucia Joyce, einer Tochter die im Schatten ihres berühmten Vaters James Joyce stand."

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 12.07.2017
Solange die Hoffnung uns gehört
Winterberg, Linda

Solange die Hoffnung uns gehört


ausgezeichnet

Eine Aufwühlende und berührende Geschichte über die Liebe einer Mutter

Meine Meinung zum Buch und Autorin

Linda Winterberg, hat mit ihrem 2. Roman „ Solange die Hoffnung uns gehört“, sich selbst übertroffen. Schon ihr erster Roman „ Das Haus der verlorenen Kinder „ hatte mich sehr mitgenommen, zu tränen gerührt und aufgewühlt. Sie hat die Geschichte der Jüdin Anni und ihrer kleinen Tochter so Einfühlsam erzählt, das mir die Geschichte beim Lesen unter die Haut ging. Sie hat Anni und Ruth so Bildhaft und real beschrieben. Anni die gefeierte Operndiva an der Frankfurter Oper, die man nicht mehr Auftreten lässt da sie Jüdin ist, auch ihre Kleine Tochter Ruth, schikaniert man, der Besuch der Schule wird zur Qual. Das Leben der beiden ist hart und nicht einfach. Ich fand es schön das sie so gute Freunde hatten, die ihnen zur Seite standen. Auch Walter der Nachbarsjunge und seine Familie, Anni und Ruths Freunde erleiden das gleiche Schicksal. Eine Flucht aus Deutschland scheint unmöglich, die Quäker sind noch die einzige Hoffnung. Ich habe Anni bewundert, wie sie aus lauter Liebe und Sorge zu ihrem Kind dazu entscheidet, es mit den Kindertransporten nach England in eine ungewisse Zukunft zuschicken. Das nennt man selbstlose Mutterliebe, auch wenn es Anni das Herz bricht. Sie kann nur hoffen und beten, das sie sich eines Tages wiedersehen. Aber ihr Kind ist nicht mehr den Repressalien dem Naziregime und seinen Schergen ausgeliefert. Diese Zeit der Ungewissheit, der plötzliche Ausbruch des Krieges, die Angst von Anni und den anderen Menschen, deportiert zu werden und in Auschwitz zu landen. Der Ausbruch des 2. Weltkrieges in Deutschland und England, die Wirren währen der Nazizeit ist hervorragend beschrieben. Man spürt beim Lesen wie viel Mühe und Arbeit sie sich bei der Recherche gemacht hat, im Nachwort kann man es noch mal lesen. Sie ist mit viel Herzblut beim Schreiben der Geschichte daran gegangen, alles ist sehr Einfühlsam und mit viel Fingerspitzengefühl erzählt. Das Buch zieht einem in den Bann beim Lesen, und so manche Träne Floß dabei, als man am Schicksal von Anni, Ruth, ihren Freunden und den anderen Menschen erfährt. Man lernt viele Figuren kennen, die man liebgewonnen hat, deren Ängste, Sorgen und Nöten waren Greif-und Spürbar. Ihr Schreibstil ist Klar, Kraftvoll, Emotional und Facettenreich. Ihre Protagonisten und auch deren einzelnen Charaktere waren sehr gut heraus gearbeitet, Menschen aus Fleisch und Blut, in die man sich hineinversetzten konnte. Ein wundervoller Roman.

„ Ein kleines Meisterwerk, das zutiefst berührt und man sich nicht entgehen lassen sollte .“

Bewertung vom 05.07.2017
Suleika öffnet die Augen
Jachina, Gusel

Suleika öffnet die Augen


ausgezeichnet

Suleika erwacht und öffnet endlich die Augen
Meine Meinung zur Autorin:

Gusel Jachina ist mit ihrem Debüt Roman „ Suleika öffnet die Augen“, ein gelungenes Erstlingswerk gelungen. Er Roman ist schon ein kleines Meisterwerk und Kleinod. Man spürt schon beim Lesen wie viel Herzblut sie diese Geschichte geschrieben hat. Vielleicht weil sie selbst aus Tatarstan wie ihre Hauptproganistin Suleika, konnte sie sich so gut in sie hineinversetzen. Ihr Sprachstil ist warmherzig, poetisch, klar und sehr Kraftvoll. Sie hat viel Einfühlungsvermögen und Fingerspitzengefühl bewiesen beim erzählen dieser Geschichte. Ihre Recherche ist einfach großartig.
Sie lässt einem Abtauchen in das Russland nach 1930, nach der Revolution und der Schreckensherrschaft von Stalin. Schon erschütternd wie man einfach Menschen ihrer Heimat entwurzelte und sie Entkulasierte, einfach unter primitivsten Bedingungen nach Sibirien deportierte.
Menschen die nicht ins Schema passten oder sich nicht beugte von der Bildfläche verschwinden lies und in die Verbannung schickte. Das alles hat sie so eindringlich und Bildhaft wiedergegeben. Ihre Figuren sind wie aus Fleisch und Blut, auch deren einzelnen Charaktere und Emotionen hat sie sehr gut heraus gearbeitet. Eine Geschichte die einem beim Lesen unter die Haut geht, einem betroffen macht und schaudern lässt. Ich habe mit großer Begeisterung diesen Roman gelesen, er ist sehr facettenreich und Lehrreich, auch wenn es traurige Abschnitte gibt, gibt es auch Humor und Hoffnung. Mir war es gar nicht bewusst das der Islam in Russland verbreitet war . Schon traurig das man die Menschen einfach so gnadenlos in die Verbannung schickte.


Meine Meinung zum Inhalt:
Sehr eindringlich hat sie die Tatarin Suleika beschrieben, eine Junge Frau die mit dem viel älteren Murtasa verheiratet hat. Die den untersten Weg in dieser Ehe geht. Ihr Mann ist nicht sehr Liebevoll zu ihr, im Gegenteil sie ist für ihn nur eine billige Arbeitskraft. Das die vier Kinder die sie geboren hat, nicht überlebt haben wird ihr zum Vorwurf gemacht. Die Schwiegermutter ist die Ausgeburt der Hölle, sie demütigt und schikaniert Suleika wo sie kann. Ich fand es so schlimm, ich hätte Suleika gerne mal in die Arme genommen und gesagt Öffne die Augen. Das alles ändert sich als die roten Horden die Kulaken Bauern tyrannisieren, Murtasa gibt sein Vieh und Vorräte nicht her, was ihm zum Verhängnis wurde, man erschoss ihn vor den Augen seiner Frau. Man verschleppt Suleika und deportiert sie mit vielen anderen. Eine wochenlange und beschwerliche Reise, in Viehwagons gepfercht rollen sie durch Russland Richtung Sibirien Was sich dort in den Waggons abspielte und was die Menschen erleiden mussten trieb einem die Tränen in die Augen, das schlimme Suleika ist von ihrem Mann schwanger. Es herrschten unmenschliche und Bedingungen. Ihre Endstadion ist die Taiga in Sibirien, keine Unterkunft sie nächtigen unter freiem Himmel. Unter primitivsten Bedingungen und Hilfsmitteln, erbauen sie sich mit der Zeit ein Dorf. Suleika, bringt dort ihren Sohn zur Welt, ihren Jusuf den sie zärtlich liebt. Hier wächst Suleika über sich hinaus, sie hat gelernt ihre Augen zu öffnen. Sehr gut gefiel mir auch Dr. Wolf Karlowitsch, ein warmherziger Mensch, der sich am Anfang der Geschichte wie eine Auster in seine Muschel zurück gezogen hatte, und sich langsam wieder öffnet. Eine sehr Abenteuerliche Geschichte von Menschen die man in die Wildnis der Taiga deportierte, und die täglich um ihr überleben kämpfen. Was aus Suleika , Jusuf und den Menschen dort wird und wie ihre Wege weitergehen das ist sehr spannend zu lesen und es gibt überraschendes.Es ist spannend !!!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 29.06.2017
Eine Liebe im Kaukasus
Ganijewa, Alissa

Eine Liebe im Kaukasus


ausgezeichnet

Meine Meinung zur Autorin:

Es ist mein erster Roman von Alissa Ganijewa, und ich muss sagen ich war sehr begeistert von der Geschichte. Es ist ein wahres Facettenreiches Meisterwerk, mit politischen und Familiären Hintergründen. Sie gewährte einem tiefe Einblicke in das muslimische Familienleben und Leben der Menschen im Kaukasus. Den Sitten, Gebräuchen, den alten Traditionen, die in die neue Zeit nicht mehr passen, den Heiratsplänen der Eltern und den Brautschauen. Den Konflikten und Bedürfnissen, der Perspektive-und Hoffnungslosigkeit. Ihr Schreibstil ist sehr Klar und Kraftvoll, sie reißt einem mit beim Lesen. Ein sehr Anspruchsvoller Roman, mit dem man sich auseinandersetzen muss, sehr viel erfährt und neues hinzulernt, was einem nicht bewusst war. Ihre Figuren sind sehr lebendig, und Bildhaft beschrieben. Man konnte beim Lesen hinter die einzelnen Fassaden und Charaktere blicken, es waren Menschen aus Fleisch und Blut. Sehr schön und hilfreich fand ich auch zum Schluss den Glossar und das Nachwort von Christiane Kröger. Ein wirklich mutiger Gesellschaft und Familienroman, den ich nur weiter Empfehlen kann.


Meine Kurze Zusammenfassung zum Inhalt:

Sehr gut haben mir Marat und Patja gefallen, die beide in Moskau leben, und von ihren Eltern in den Kaukasus ans Kaspische Meer wegen Heiratsplänen zurück beordert werden. Sehr gut war der Widerwillen der beiden zu spüren, sie leben in Moskau in einer anderen Welt, genossen die Freiheit, und jetzt letztendlich sollen sie sich dem Willen der Eltern beugen. Für beide ist der Hochzeitsall gebucht, es wird eine Brautschau stattfinden, die Eltern haben gewisse Partner ins Auge gefasst. Ich konnte mir vorstellen wie schrecklich das ist, zur Schau gestellt zu werden. Wirklich nicht leicht für die beiden, die andere Pläne und Träume haben. Sie wehren sich ja auch, haben allerlei Ausflüchte. Marat und Patja, kamen mir sehr Willens Stark vor, es war interessant und Amüsant ihnen bei ihren Argumenten wegen der Brautschau zuzuhören. Jeder der beiden hat so seine Vorstellungen von ihrem zukünftigen Leben, aber auch deren Eltern, besonders die Mütter haben ihren eigen Kopf. Die Mütter haben nichts anderes als eine Heirat im Kopf und das ihre Kinder gut versorgt sind. Wie das Leben so spielt, ausrechnet verlieben die beiden sich ineinander, was überhaupt nicht in das Konzept passt von den Eltern. Die beiden traten dabei eine Lawine Los und ein großes Chaos. Eine Geschichte voller Verwicklungen und unerwarteter Wendungen, teilweise sehr Amüsant, trotz des ernsten Hintergrundes. Einfach Kaukasus Hautnah und Pur !

Bewertung vom 09.06.2017
Monsieur Picasso und der Sommer der französischen Köstlichkeiten
Aubray, Camille

Monsieur Picasso und der Sommer der französischen Köstlichkeiten


ausgezeichnet

Es ist mein erstes Buch der Autorin Camille Aubray, und ich bin hellauf begeistert. Es war wundervoll mit ihr in das verträumte Örtchen Juan-les-Pins an der Cote d`Azur zu reisen und das „Cafe Paradies „kennenzulernen . Ihr Schreibstil ist schon fast Poetisch und von einer unglaublichen Leichtigkeit. Man konnte das Meer riechen, spürte die Sonne auf der Haut und der Wind der einem liebkosend um strich. Roch die Gewürze, die Kräuter , den Duft der Köstlichen Gerichte, konnte man riechen und schmecken, mir läuft jetzt noch das Wasser im Munde zusammen wenn ich nur daran denke. Ich beneidete Picasso und all die Gäste die Odine bekochte, den diese durften sie kosten. Picasso hat sie wundervoll getroffen, ein großer und berühmter Künstler 1936, auch ein ausgemachter Frauenheld, ein Mann von dem ein gewisser Charme und Charisma ausgegangen sein muss. Odine fand ich von Anfang an bezaubernd, eine junge Frau die weiß was sie will und sich nicht gerne dem Willen der Eltern beugt. Sie ist eine Künstlerin hinter dem Kochtopf und weiß mit ihren Gerichten die Menschen und Picasso zu betören, eine ZaubererIn.

Kein Wunder als Odine für Picasso kochen soll, das sich beide mit der Zeit zueinander hingezogen fühlen. Es war vorhersehbar, das sie für den Künstler Modell sitzen soll. Zwischen beiden knisterte und funkte es ganz schön, sie ziehen sich gegenseitig an. Auch Picasso Freunde Henri Matisse und Couter , umschwärmen sie.

Seite 39: „ Wie einsam doch ein Künstler ist, so ganz allein am Esstisch „

Sehr schön hat sie auch die beiden Zeitebenen miteinander verwebt, als wir ihre Enkelin Celine im fernen Amerika kennen lernen, wo sie mit ihrer Mutter, den beiden Stiefgeschwistern und ihrem narzisstischen Vater lebt. Ihre Geschwister sind hinterhältig, übellaunig und Geldgierig. Kein leichtes Leben für Celine, kein Wunder das sie von zu Haus fortging, und ihrer künstlerischen Berufung als Maskenbildnerin nachging.Ich fragte mich wie das alles Celines Mutter aushielt, in dieser Ehe und diesen schrecklichen Kindern ihres Mannes. Jedenfalls ist die Schwester ihres Vaters von einem andere Kaliber, sie macht sich mit Celine auf nach Europa, nach Frankreich an die Côte d’Azur um sich dort auf die Spurensuche von Odine und deren Vergangenheit zumachen, die manches Geheimnis verbirgt. Im Gepäck das in Leder gebundene Notizbuch von Odine mit ihren Rezepten und Aufzeichnungen. Celine hat dieses Kostbare Notizbuch von ihrer Mutter heimlich an Weihnachten zugesteckt bekommen. Hier erwartet einem noch so manche unerwartete und spannende Wendung,

„ Eine herrliche Lektüre, da geht einem beim Lesen das Herz auf „
"Man lacht, weint und fühlt mit Ondine "

Ein Kleinod dieser Roman !