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Benutzername: 
Tuppi
Buchflüsterer: 

Bewertungen

Insgesamt 981 Bewertungen
Bewertung vom 03.05.2018
Die Brandmauer / Kurt Wallander Bd.9
Mankell, Henning

Die Brandmauer / Kurt Wallander Bd.9


sehr gut

Die moderne Welt der Elektronik bringt neue Verbrechen.

Das Buch ist unterteilt in 2 Abschnitte. Der erste „der Anschlag“ beginnt mit einem gesunden Mann, der vor einem Geldautomaten tot zusammenbricht. Kurt Wallander erhält die Info, während er sich um den Tod eines Taxifahrers kümmert, der von 2 jugendlichen Mädchen brutal ermordet wurde. Kurz nachdem eines der Mädchen fliehen konnte, war in Schonen der Strom ausgefallen. Als ein Techniker in der Hochspannungsstation nach dem Rechten sah, entdeckte er eine verkohlte Leiche.
Im zweiten Teil „die Brandmauer“ geht es um einen Banker, der nach Afrika zog, um die Welt zu verbessern. Aber durch Korruption daran gehindert wurde.

Das Buch ist spannend und ich konnte mir alles sehr gut vorstellen. Kurt Wallander musste an verschiedenen Fronten gleichzeitig agieren: der Tod eines Mannes vor dem Geldautomaten ohne irgendwelche Indizien, die auf ein Gewaltverbrechen hindeuten; der brutale und sinnlose Überfall auf den Taxifahrer; die verkohlte Leiche, die scheinbar für den Stromausfall verantwortlich war; daneben seine Einsamkeit, nachdem die Beziehung zerbrach, seine Freunde weg sind und er seine Tochter sehr selten sieht; und gesundheitlich ist er auch noch angeschlagen.

Dass die Fälle alle miteinander zu tun hatten, wurde schnell geahnt, aber um wie sie tatsächlich zusammen passten, wurde erst gegen Ende klar. Und dazwischen musste Kurt Wallander sich auch noch um die Intrige eines Kollegen und um ein vorgetäuschtes Date kümmern. Aber alles wurde aufgeklärt und klang plausibel.

Bewertung vom 24.04.2018
Wahrheit gegen Wahrheit
Cleveland, Karen

Wahrheit gegen Wahrheit


sehr gut

Wo liegt in der Spionage die Wahrheit?

Vivian Miller ist seit 8 Jahren bei der CIA als Spionageabwehr-Analystin. Seit 2 Jahren arbeitet sie daran, ein Netzwerk russischer Spione aufzudecken. Als sie endlich auf dem Computer eines russischen Agentenbetreuers Fotos findet, scheint sie am Ziel: 5 Fotos, das heißt 5 Schläfer. Und dann der Schock: das dritte Bild zeigt ihren Ehemann! Das kann nicht sein! Sie sind seit 10 Jahren glücklich verheiratet und haben 4 Kinder...

Das Buch ist spannend. Ich konnte mir alles sehr gut vorstellen und war gefesselt. Vivian war mir sympathisch, auch wenn ich das ein oder andere an ihr nicht okay fand. Ihre Kinder hatten einen besseren Draht zum Vater, der sich mühelos um sie, den Haushalt und seine Arbeit als IT-Spezialist kümmert. Ihre Stütze, auf die sie sich immer verlassen konnte, und jetzt gerät alles ins Wanken. Als sie die Wahrheit erfährt, ist sie geschockt. Und muss sich die Frage stellen, was sie jetzt macht.

Die Story war schlüssig und passend. Vivian war in der Zwickmühle und ständig gab es neue Überraschungen. Das Ende hat mir gefallen, auch wenn der letzte Satz verwirrend war.

Bewertung vom 19.04.2018
Toxin, Engl. ed.
Cook, Robin

Toxin, Engl. ed.


sehr gut

Eine Krähe hackt der anderen kein Auge aus.

Dr. Kim Reggis ist Herzchirurg und durch ein Presseinterview ziemlich in Schwierigkeiten. Die Zusammenlegung der Krankenhäuser durch AmeriCare bringt ziemliche Einbußen für die Versorgung.
Nachdem seine Tochter sich durch den Verzehr eines Burgers mit e.Coli-Bakterien infiziert hat, ist er dem Gesundheitssystem hilflos ausgeliefert.

Dr. Reggis war mir sehr sympathisch. Er hatte sich noch nicht richtig von der Scheidung erholt und konnte durch seinen Beruf die Zeiten mit seiner Tochter nicht immer pünktlich einhalten. Die Reporterin, die ihn ziemlich übel und aus dem Kontext gerissen zitierte, brachte ihm mehr als einen Rüffel ein. Und seine aufbrausende Art in der Notaufnahme, machte es nicht leichter. Die Sparmaßnahmen von AmeriCare waren heftig, und es interessierte ihn nicht, ob eine Behandlung Profit brachte - für ihn stand immer der Patient an erster Stelle, und dieses Mal war seine Tochter das Opfer der Einsparungen. Als er dann die unglückliche Diagnose HUS (hämolytisch-uränisches Syndrom) erhielt, brach für ihn die Welt zusammen. Die Heilungschancen sind schlecht, die Überlebensrate gering.

Das Buch war harte Kost. Der Autor hat einen wundervollen Schreibstil, ich hatte alles bildlich vor mir. Detailgetreu, spannend, einfühlsam und nachvollziehbar wurde geschildert, wie das Landwirtschaftsministerium mit der Fleischindustrie zusammen arbeitet, statt richtig zu kontrollieren.

Das Ende war mir etwas zu abrupt, deshalb ziehe ich dafür einen Stern ab. Die Spannung war bis zum Schluss vorhanden, doch hätte ich gerne mehr Informationen zum Ausgang gehabt. Die ein oder andere Frage blieb offen oder wurde nur knapp angerissen.

Bewertung vom 13.04.2018
Schwaben-Hass / Kommissar Braig Bd.4
Wanninger, Klaus

Schwaben-Hass / Kommissar Braig Bd.4


sehr gut

Macht und Einfluss der Lobbyisten.

Verena Litsche ist Journalistin und trifft sich mit einem Kollegen in einem Café. Als ein Auto auf die beiden zurast, kann sie ausweichen - aber ihr Kollege wird getötet. Es ist der zweite Journalist, der auf diese Weise ums Leben kommt. Verena ist überzeugt, dass der Anschlag ihr gegolten hat. Sie trifft sich mit ihrer Freundin Michaela König und schildert ihr das Geschehen, ohne den Grund zu nennen. Michaela glaubt ihr erst nicht, wird dann aber Zeugin am Überfall und Mord Verenas. Als sie dann selbst bedroht wird, taucht sie unter, denn die Polizei ist keine Hilfe.
Kommissar Steffen Braig soll die Morde an den beiden Journalisten aufklären und findet brisantes Material beim zweiten Opfer.

Das Buch ist spannend geschrieben und ich habe mich gut in der Geschichte zurecht gefunden.

Michaela soll mundtot gemacht werden, weil Verena mit ihr gesprochen hat. Dass sie nichts von den Recherchen ihrer Freundin weiß, interessiert die Gauner nicht. Und auch die Polizei sucht sie, weil sie die Mörderin ihrer Freundin sein soll. Eine rasante Verfolgungsjagd.

Lange geht es um Mädchenhandel, aber das ist nur das Material eines Journalisten. Verena hatte ein anderes Ziel, das sie als „Krieg“ andeutete.

Das Buch endete mit einem wahren Showdown. Fast alles kam zu einem guten Ende. Und die Zeitung brachte eine sensationelle Enthüllung. Damit hätte ich nicht gerechnet!

Bewertung vom 06.04.2018
Das Ungeheuer
Cook, Robin

Das Ungeheuer


ausgezeichnet

Genie und Monster in einer Person.

Victor und Marsha Frank haben vor 5 Jahren einen Sohn bekommen. Leider gab es bei der Geburt Komplikationen, sodass Marsha keine Kinder mehr austragen kann. Um sich den Wunsch eines zweiten Kindes zu erfüllen, nahmen sie eine Leihmutter. Victor Junior kam gesund zur Welt.
Knapp 10 1/2 Jahre später, 5 Jahre nach dem Tod ihres ersten Kindes, erfuhr Marsha, dass ihr Mann die befruchteten Eier gentechnisch verändert hat, bevor sie der Leihmutter eingesetzt wurden. Dass mit VJ etwas nicht stimmt, hat Marsha schon lange vermutet - aber mit so einer Möglichkeit hat sie nicht gerechnet. Und ihr Mann hätte es ihr nicht erzählt, wenn nicht 2 Kinder, die ebenfalls durch das selbe Experiment entstanden sind, plötzlich und rätselhaft gestorben wären...

Marsha war mir sympathisch, aber Victor war ein Scheusal. Ich konnte ihn vom ersten Moment an nicht leiden. Als Marsha erfuhr, dass sie mit Frankenstein verheiratet ist, ist ihre Welt zusammen gebrochen. Seit 16 Jahren waren sie verheiratet und seit über 10 Jahren hat er ihr diese ungeheuerliche Wahrheit verschwiegen. Nicht nur, dass er ihrem Sohn die Kindheit verweigert hat, es gab auch noch 2 weitere Kinder und noch 5 befruchtete Eier, die er eingefroren hat.

Der Klappentext hat Unterschiede zum Buchinhalt: Marsha möchte keine Schwangerschaft, sondern hat keine Gebärmutter mehr und Victor hat keine Genmanipulation durchführen lassen, sondern selbst durchgeführt.

Das Buch war spannend und trotz der Fachausdrücke gut verständlich. Ich war von Anfang an gefesselt und wollte das Buch nicht aus der Hand legen. Die Geschichte hat mich erschüttert und trotzdem fasziniert und das Ende war spektakulär. Der Autor hat eine wundervolle Schreibweise, die mich in den Bann gezogen hat. Es war nicht das letzte Buch, das ich von ihm gelesen habe!

Bewertung vom 28.03.2018
Das Böse, es bleibt
D'Andrea, Luca

Das Böse, es bleibt


weniger gut

Einsamkeit macht verrückt.

Marlene Wegener ist mit einem skrupellosen Mafiosi verheiratet. Eines Tages nimmt sie seine Saphire aus dem Tresor und flieht. Doch bei den Witterungsverhältnissen kommt sie von der Straße ab und ihr Wagen stürzt in eine Schlucht. Als sie aus ihrer Ohnmacht erwacht, befindet sie ich in einer einsamen Hütte. Ist sie bei ihrem Retter sicher?

Das Buch ist gut verständlich und ich konnte mir alles bildlich vorstellen. Marlene hat einen eiskalten Verbrecher geheiratet und als sie die Chance hat, ihm zu entfliehen, nutzt sie sie. Doch sie kommt nicht weit. Nach einem Unfall wird sie von einem einsamen Baur gerettet. Doch die sichere Einsamkeit ist trügerisch.

Bei Simon ist sie vorerst sicher. Und sie vertraut ihm ihr Geheimnis an, auch warum sie jetzt geflohen ist. Und im Gegenzug erzählt Simon ihr seine Geschichte. Es entwickelt sich langsam eine Freundschaft zwischen den beiden. Dich Simon hütet noch ein tiefes Geheimnis - und das bringt sie in Gefahr.

Das Buch war spannend bis zum Schluss. Doch das Ende war verworren. Das hat dem bis dahin guten Buch einen sehr negativen Abschluss gegeben.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 08.02.2018
Winterrosenzeit
Martin, Ricarda

Winterrosenzeit


ausgezeichnet

Wo die Liebe hinfällt...

Hans-Peter reist nach London zu einem Konzert der Beatles und verliebt sich in Ginny. Sein Vater ist im Krieg gefallen und Ginnys Grossmutter hat dabei Mann und Sohn verloren und zürnt den Deutschen.

Das Buch hat mich von Anfang an gefesselt. Der Schreibstil ist sehr angenehm und ich konnte mir alles bildlich vorstellen. Die Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg und der Wandel in den Generationen wird sehr gut beschrieben. Auf der einen Seite die Älteren, die den Krieg erlebt haben und andererseits die Jungen, die danach heranwachsen und sich nicht mehr alles gefallen und vorschreiben lassen. Und gleichzeitig die Sicht aus zwei verschiedenen Ländern und die Abneigung und Vorurteile der Menschen. Und mittendrin eine junge Liebe.

Das Buch war eine Achterbahnfahrt der Gefühle. Das Ende hat mir sehr gut gefallen und ich habe es glücklich aus der Hand gelegt.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 18.01.2018
Kalte Asche / David Hunter Bd.2
Beckett, Simon

Kalte Asche / David Hunter Bd.2


sehr gut

Nichts ist wie es scheint.

David Hunter wird nach Runa, eine einsame schottische Insel, geschickt um sich eine Leiche anzuschauen und zu beurteilen. Gefunden hat die Überreste ein pensionierter Polizist, der enttäuscht darüber ist, dass er nicht ernst genommen wurde.
Dr. Hunter hat als forensischer Anthropologe schon viele Leichen gesehen, aber hier war nicht mehr viel übrig, nur schmierige Asche, der Schädelknochen und die fast unversehrten Extremitäten.

Das Buch ist sehr spannend und fesselnd. Ich habe es nur sehr ungern beiseite gelegt. Eine ruhige Insel mit eigenwilligen Bewohnern, ein Mord und die Abgeschiedenheit durch ein heftiges Unwetter kommen zusammen. David sitzt auf der Insel fest und kann nicht mit seiner Freundin telefonieren, die von dieser Reise alles andere als begeistert ist. Zwar konnte er der Polizei auf dem Festland mitteilen, dass es sich um Mord handelt, aber die Spurensicherung kann nicht kommen. Und dann gerät er selbst in Gefahr.

Das Ende hat mir sehr gut gefallen, obwohl der Epilog das dann zunichte gemacht hat. Da ich aber weiß, dass die Serie um David Hunter weiter geht, ist es nicht ganz so tragisch - aber dennoch gibt es dafür einen Stern Abzug.