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rewa
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wien

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Insgesamt 407 Bewertungen
Bewertung vom 06.04.2019
Deutscher Frühling
Thiel, Sebastian

Deutscher Frühling


ausgezeichnet

1945-Deutschland ist besiegt und viele Städte sind zerbomt, die Menschen irren durch die Straßen und versuchen zu überleben. So wie der ehemalige Wachtmeister Hardy Schmittgen in Köln, der Frau und Kind verloren hat und keinen Sinn mehr darin sieht, einen aussichtslosen Kampf gegen die Alliierten zu führen, auch wenn es noch ein paar junge Soldaten gibt, die immer noch treu zu ihrem Führer halten. Da begegnet Hardy der 14 jährigen Luisa, die ihre Eltern verloren hat und sich mit Schmugglerei durchs Leben schlägt. Als beide zufällig dem britischen Verbindungsoffizier Reginald Taylor bei einer Schlägerei das Leben retten, ahnen sie noch nicht, dass sie in einem perfiden Katz- und Mausspiel die Hauptdarsteller sind. Geheime Aufträge, die sie zum Wohle für Deutschland tätigen sollen, werden immer mysteriöser und auch gefährlicher. Sind es zuerst Schätze, die aus dem Kölner Dom ,,gestohlen´´ wurden und die nun gefunden und den Bürgern wieder zurück gegeben werden sollen, so sind es plötzlich geheime Pläne, die, wenn sie in die falschen Hände geraten, die Zukunft Deutschlands gefährden würden. Viel Zeit bleibt den beiden nicht, denn bald schon soll das Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland in Kraft treten und Hardy und Luisa können keinem mehr trauen.
,, Deutscher Frühling´´ ist wieder einmal ein spannender und geschichtsträchtiger Roman von Sebastian Thiel. Wer den Autor kennt weiß, dass man in seinen Romanen eintauchen kann in die Vergangenheit, wo er geschichtliche Ereignisse mit fiktiven Elementen ausbaut und darum eine interessante Geschichte spinnt. Wie auch in seinen vorherigen Büchern hat der Autor viel über die damlige Zeit recherchiert und man trifft auf bekannte Namen wie Konrad Adenauer oder Willy Brandt. Aber auch die Auslagerung des Dreikönigenschrein und den Altar der Stadtpatrone nach Schloss Weißenstein, finden hier ihre Erwähnung.
Nicht nur die geschichtliche Komponente möchte ich erwähnen, sondern auch den tollen Schreibstil des Autors, der mit seiner bildhaften und manchmal auch brutal getreuen Beschreibung einer Szenen, bei dem Leser ein Gänsehautgefühl aufkommen lässt. In vielen Szenen spürt man die Verzweiflung der Menschen, wenn schmuggeln der einzige Weg zum Überleben ist, die Traurigkeit derjenigen, die vor den Trümmern ihrer Existenz stehen. Aber auch die Kaltblütigkeit von denen, die die Situation ausnützen und kein Erbarmen kennen, wenn sie einen Vorteil für sich sehen. Sehr gut haben mir dabei die beiden Hauptprotagonisten gefallen. Hardy, ein bereits ältere Mann, der eigentlich nicht mehr leben möchte. Er hat seine Familie verloren, der Krieg und seine Folgen haben ihm zermürbt und er möchte nur mehr seine Ruhe haben. Luisa hingegen ist auf der einen Seite noch ein zerbrechliches Kind, aber auf der anderen Seite eine starke, kaltblütige und vom Leben schwer gebeutelte junge Frau. Beide sind wie ,,angeschlagene Schiffe´´, die gemeinsam verzweifelt versuchen, sich irgendwie ans Ufer zu retten. Dabei hat der Autor sehr schön das Wechselspiel der beiden beschrieben, wo man als Leser nie genau sagen konnte, wer von den beiden nun der Erwachsene und wer das Kind ist. Speziell Luisa hat dabei einen wichtigen Part gespielt, da sie oft über kluge Gedanken verfügt hat und einen unbändigen Überlebenswillen gezeigt hat. Auch wenn zu Beginn keiner dem anderen über den Weg getraut hat, haben sie begonnen ein unsichtbares Band zu knüpfen, wo sich jeder auf den anderen blind verlassen konnte.
Bis zum Schluss kann man mitfiebern, miträtseln und mitleiden und hoffen, dass die Geschichte ein gutes Ende findet.

Bewertung vom 30.03.2019
Der Sturz nach oben (eBook, ePUB)
Mäckler, Andreas

Der Sturz nach oben (eBook, ePUB)


sehr gut

Wenn man gerne Kurzkrimis liest und man es mag, dass es Frauen sind, die den Männern das Fürchten beibringen, dann empfehle ich die sogenannten ,,Ladykrimis´´ von Andreas Mäckler in der Ausgabe ,, Der Sturz nach oben´´, wo man 23 kleine und knackige Geschichten findet.
Meistens sind es die Frauen, die Rache üben, aber manchmal sind sie auch das Opfer.
Die Geschichte beginnen oft ganz harmlos und enden dann doch für den Leser unerwartet, was den Reiz der Kurzkrimis ausmacht.
Egal ob humorvoll, spannend oder boshaft, man wird immer gut unterhalten.
So kann es passieren, wenn die tote Ehefrau im Kofferraum liegt, dass Polizisten dem Fahrer ihre Hilfe anbieten, auch wenn er diese gerade jetzt nicht brauchen kann.
Dass man seine Ehefrau nicht über Bord werfen sollte, weil ein Zeuge dabei alles beobachtet, merkt der Mann leider erst zu spät.
Aber auch das Kuchen essen sollte man sich besser zwei Mal überlegen, weil ,,Mann´´ es vielleicht nicht überleben wird.
Der Autor hat einen lockeren Schreibstil, wo man die Kurzgeschichten wirklich flott lesen kann. Er bietet dabei dem Leser eine bunte Mischung an wo man sowohl betrogene Frauen, als auch, wie sie meinen, gerissenen Männern begegnet, die meistens eines tödlichen Besseren belehrt werden.
Aber auch eine Katzen und Vogelspinnen dürfen zeigen, dass man sich besser nicht mit ihnen anlegt.
Gute Unterhaltung ist also garantiert, wo jeder seine Lieblingskrimis dabei finden wird.

Bewertung vom 28.03.2019
VENUS AD
Borgmann, Gabriele

VENUS AD


gut

Der berühmte und für seine Perfektion bekannte Albrecht Dürer kann es nicht fassen, als er bemerkt, dass sein Kollege Lucas Cranach seine Venus Skizze gestohlen hat. Als er zwei Jahre später mit seiner Frau Agnes zu einer Ehrung von Cranach nach Wittenberg fährt passiert das Unglaubliche. Ein heller Lichtstrahl scheint Dürer zu umhüllen und er landet im Jahr 2019 in Berlin, vor den Füßen der Doktorandin Nele Rosenbach. Für Nele wird es eine besondere Nacht mit ihm, da sie die Möglichkeit bekommt viele Fragen an den großen Künstler zu stellen und ihm verspricht, dass sie ihm hilft, seine Signatur in das Venusbild zu ritzen, das Lucas Cranach als sein Werk ausgegeben hat. Es folgen sinnliche und gesprächsintensive Stunden, wo sowohl Nele als auch Albrecht viele Dinge aus einem anderen Blickwinkel sehen werden.

,,Venus AD´´ ist das literarische Debüt der Autorin Gabriele Borgmann. Ihre Novelle berichtet über das Zusammentreffen und den philosophischen Gedankenaustauch zwischen dem Künstler Albrecht Dürer und der jungen Nele. Man wechselt als Leser immer wieder zwischen den Zeiten als Dürer gelebt und gearbeitet hat und seinem ,,Zeitsprung´´ wo er die Möglichkeit bekommen soll, das berühmte Venusbild mit seinem Monogramm zu kennzeichnen.
Die Autorin bedient sich dabei eines angenehmen und ruhigen Schreibstils, wo man bildhaft Dürer vor sich sehen kann, wie er in seiner Malerei aufgeht und was es ihm bedeutet, die Frauenbilder mit einer mathematischen Genauigkeit darzustellen. Es ist ein Roman, der poetisch und auch ein wenig skurril ist. Auch wenn unter anderem politische Themen angesprochen werden oder die Eitelkeit der Menschen einen Teil der Geschichte ausmacht, hat mich der Roman leider nicht wirklich begeistern können. Kunstliebhaber werden aber sicher ihre Freude an dem Roman haben, wenn sie Eintauchen können in die Welt der Farben und der Begeisterung Albrecht Dürers lauschen können, wenn er von seinen Werken schwärmt.

Bewertung vom 12.03.2019
In Feindesland
Strauß, Uwe

In Feindesland


ausgezeichnet

In den Jahren zwischen 1914 bis 1920, herrscht Krieg im Süden Afrikas. Die Armee des Deutschen Reiches steht der Südafrikanischen Allianz gegenüber. Der deutsche Soldat Georg Hassler, der das Kommando für einen Anschlag hatte muss mitansehen, wie viele junge Burschen sterben und sie in Kriegsgefangenschaft geraten. Zum Glück zeigen sich die feindlichen Soldaten trotz allem human gegen über den Gefangenen, doch an der Ruhr müssen viele sterben. Als Hassler auch hier Zeuge wird, wie bereits zum zweiten Mal ein Kamerad auf ungewöhnliche brutale Art und Weise stirbt, ist es sein Ziel, den oder die Täter zu finden. Dass es aber auch Liebe im Krieg geben kann, erfahren zwei junge Soldaten, die sich heimlich ihre Zuneigung gestehen.
Jeroen Hertje und Maarten Blankers, die gemeinsam im Waisenhaus aufgewachsen und froh sind den Krieg heil überstanden zu haben, lernen Georg Hassler kennen ohne zu ahnen, dass er heimlich ihrer Spur und deren Freunde gefolgt ist. Als Hassler eine Zeitungsnachricht sieht, in der die Meldung vom Tod einer jungen Frau berichtet wird, finden sich immer mehr Puzzleteile für ihn zusammen und er beginnt Zusammenhänge zu begreifen, die ihn immer mehr schockieren und Dinge tun lässt, wo er nie gedacht hätte, dass er dazu fähig ist. Doch zu spät merkt er, wie alle Morde zusammenhängen und dass keiner wirklich erkennen konnte, wer Feind oder Freund war.
Der Autor, Uwe Strauß, hat mit dem Roman ,,In Feindesland´´ eine spannende, sehr emotionale und zum Nachdenken anregende Geschichte geschrieben.
Seine Beschreibungen der Kriegsgeschehnisse, was die Soldaten denken und fühlen sind sehr intensiv und bildhaft dargestellt. Erschütternd und auch emotional erzählt er auch, wie Kinder im Waisenhaus Opfer der Betreuerinnen wurden und man ihre Hilflosigkeit und Verzweiflung gut spüren konnte. Uwe Straß hat einen angenehmen und flüssigen Schreibstil und seine Geschichten, die er erzählt hat, haben fast schon philosophische Gedankeninhalte. Man findet immer wieder ,,Was- Wäre- Wenn´´ Szenarien, wo man sich als Leser wirklich schwer tut, eine richtige Antwort zu finden. Speziell bei den Szenen, wo Menschen einen anderen getötet haben, sei es aus Mitleid, aus Rache oder sonstiger Beweggründe, war es nicht immer leicht, den Mörder als ,,Monster´´ zu sehen. Der Autor lässt viele seiner Protagonisten leiden, wo man als Leser mit ihnen fühlt. Er zeigt aber auch auf, dass man nie in einen Menschen hineinblicken kann und man sich leicht täuschen lassen kann.
Es gibt mehrere Handlungstränge, die auch zeitmäßig immer wieder wechseln, was aber kein Problem ist, da sich alles langsam, aber sicher zu einem überraschenden und erschütternden Ende zusammen fügt.
Ein ungewöhnlicher und spannender Roman, den ich gerne gelesen habe.

Bewertung vom 10.03.2019
Marillen & Sauerkraut
Jöllinger, Harald

Marillen & Sauerkraut


ausgezeichnet

,, Marillen und Sauerkraut´´- Gschupfte und grantige Geschichten, findet man bei Harald Jöllingers Debüt Roman. Darin sind 26 Kurzgeschichten enthalten, die die verführerische und köstliche Süße der Marille enthalten, sowie die sauren und grausigen des Sauerkrautes.
Der Autor hat sich nicht gescheut, alles und jeden auf die Schaufel zu nehmen und zeigt dabei immer wieder, seinen bissigen und auch zynischen Humor.
Man findet Geschichten, die herrlich amüsant sind, wo man wirklich lachen muss, wenn sich Schnecken darüber unterhalten, dass sie vom Wurstsalat fressen ,,blad´´ werden. Oder ein genervter Stadtführer, der nicht verstehen kann, wie man drei Mal in eine Hundesch.....steigen kann. Er legt seinen Protagonisten viele im Österreichischen Dialekt gesprochene Wörter in den Mund, die seine Geschichten sehr lebendig machen. Aber keine Angst, am Ende des Buches gibt es ein hilfreiches Glossar dazu.
Der Autor ist ein guter Beobachter und es gibt auch berührende Geschichten wie ,, Endlich schneit´s´´, wo aus der Sicht eines Obdachlosen berichtet wird, der sein Leben, so hart es auch ist, selbst bestimmen möchte und auf jede Hilfe verzichtet.
Immer wieder kommt auch das Thema Demenz darin vor, wo man als Leser sehr berührt ist.
Einsamkeit, Mordgedanken, Weltuntergangsstimmung oder Erinnerungen an früher werden vom Autor manchmal feinfühlig und dann wieder mit brutaler Offenheit erzählt. Die meisten Geschichte haben mir gut gefallen, weil sie zum Nachdenken anregen oder witzig originell sind, wie ,, Die Gelse´´, die lieber nicht zwischen den Zehen sticht, weil es dort stinkt.
Manche seiner Geschichten erzählt er auf seine eigene Art, wo es mir leider nicht klar war, was er damit sagen wollte.
Ansonsten ist es ein Buch, wo man einfach ein Auge zudrücken muss, wenn man über Trotteln, Blade und sonstige spezielle Menschen liest.

Bewertung vom 19.02.2019
Endstation Herkules
Rogg, Heike Susanne

Endstation Herkules


sehr gut

Busfahrer Hannes hat sich den Ausflug mit dem saarländischen Kegelverein ,,Gut Holz´´ nach Kassel eigentlich anders vorgestellt. Aus einer gemütlichen Fahrt, wo Kunst und Kultur und natürlich kulinarische Leckerbissen auf dem Programm gestanden wären, muss es ausgerechnet er sein, der bei dem berühmten Wahrzeichen der Stadt Kassel dem Herkules, auf eine Leiche stößt und noch dazu ist es einer seiner Fahrgäste. Gut, dass der saarländische Kriminalkommissar Klaus Robeneker Hannes beisteht, denn die Kasseler Polizei, allen voran Kriminalhauptkommissar Faubel, hat sich mit seiner ,, Soko Herkules´´, sofort auf Hannes als Täter eingeschossen. Faubel ist alles andere als begeistert, dass es mit dem Fall doch nicht so voran geht wie er gehofft hat, noch dazu, wo er es gar nicht leiden kann, dass der ,,ausländische´´ Kollege sich in seinen Ermittlungen einmischt. Bald stellt sich heraus, dass der Tote bei niemanden so wirklich beliebt war und er auch mit windigen Geschäften, einige Menschen finanziell ruiniert hat. Hannes und Klaus ermitteln heimlich weiter, bis es ihnen gelingt, die wahren Hintergründe des Mordes heraus zu finden.
,, Endstation Herkules´´ von Heike Susanne Rogg ist eine Mischung aus Krimi und Reiseführer. Auf eine humorvolle Art und Weise lässt die Autorin Busfahrer Hannes einen Mordfall aufklären, wo man nebenbei als Leser über Sehenswürdigkeiten der Stadt Kassel etwas erfährt, wo kleine geschichtliche Ausflüge Land und Leute näher bringen. Dabei wird man auch mit dem saarländischen Dialekt konfrontiert, wo man genau lesen muss um ihn zu verstehen. Teilweise bekommt man von Klaus eine Übersetzung geliefert, wenn Kommissar Faubel so gar nicht versteht, was die Fahrgäste erzählen. Witzig hat dabei die Autorin, die beiden Mentalitäten zwischen den Saarländern und den Nordhessen gegenübergestellt, wo Kommissar Faubel nicht nur einmal knapp am Rande eines Nervenzusammenbruches gestanden ist. Es ist ein eher ruhiger Krimi, wo die Autorin viele Szenen und Handlungen sehr genau beschreibt, wo ich mir denke, dass es nicht so wichtig ist ob jetzt jemand aufs WC geht oder sich die Zähne putzt.
Besonders witzig sind die Protagonisten aus dem Kegelverein dargestellt, die sich herrlich über alles und jeden aufregen können. Wenn sie ihren saarländischen Dialekt auspacken, dann ist Chaos vorprogrammiert. Bis zum Schluss kann man miträtseln und man wird am Ende sogar überrscht von der Lösung des Falles.

Bewertung vom 14.02.2019
Untermieter im Kopf
Suter-Lattmann, Angela

Untermieter im Kopf


ausgezeichnet

Wieder einmal ist es für Emma so weit, dass sie ihren halbjährlichen Kontrolltermin in der Neurochirurgie hat. Obwohl ihre Zyste im Gehirn gutartig ist, hasst sie es, dass sie beim MRT still liegen muss, denn dieses Gefühl des Gefangenseins, kann die quirlige Emma gar nicht leiden. Doch dieses Mal passiert danach etwas, dass sie und ihr Leben verändern wird. Der charmante Tim, der ebenfalls seinen Kontrolltermin hinter sich gebracht hat, begleitet Emma bei einem Spaziergang durch die Stadt und obwohl er ein Fremder ist, fühlt sie sich auf eigentümliche Weise zu ihm hingezogen und der Vorschlag, dass sie sich in einem halben Jahr hier wieder treffen um sich gegenseitig zu unterstützen, lässt beide mit einem angenehmen Gefühl zurück. Doch was dann beim neuerlichen Treffen passiert, damit hätte Emma nie gerechnet.
Die Autorin Angela Suter, hat mit ihrer Novelle ,, Untermieter im Kopf´´ eine berührende, traurige, aber auch hoffnungsvolle Geschichte geschrieben. Auf 94 Seiten taucht der Leser in das Leben von Emma und Tim ein, die beide ein ähnliches Schicksal teilen. Emma wird als witzige, sich selbst auf den Arm nehmende und kluge Frau beschrieben. Viele ihrer Gedanken sind es Wert über sein eigenes Leben nachzudenken. Oft hat man Wünsche und Sehnsüchte, die man immer auf später verschiebt, so wie Emma, die erkennt, dass sie im Hier und Jetzt lebt und nicht darauf warten sollte, wenn sie krank ist, eine ,, Wünscheliste´´ abzuarbeiten, denn irgendwann kann es dafür zu spät sein. Tim hingegen ist der stille Beobachter, der zuhört und spürt, dass hinter der manchmal herben Schale von Emma ein zutiefst sensibler Mensch steckt.Er zeigt eine unglaubliche Menschenkenntnis und setzt alles daran, dass es Emma gut geht. Die Autorin lässt den Leser teilhaben an vergnüglichen und humorvollen Momenten zwischen den beiden, bis es am Ende so emotional wird, dass sogar Tränen fließen. Was mir gefehlt hat war, dass es bei der wörtlichen Rede keine Satzzeichen gegeben hat und es so für mich nicht immer gleich zu erkennen war, ob geredet wird oder nicht.
Die Handlung ist geradlinig, schweift nie ab und hält eine gute Balance zwischen feinem und wohldosierten Humor und emotionalen Gedanken. Eine zu Herzen gehende Geschichte, die zeigt, dass man jede Minute seines Lebens genießen und vor allem leben sollte.