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Chattys Bücherblog
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Bretten

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Insgesamt 696 Bewertungen
Bewertung vom 19.07.2018
Der Tod sonnt sich im Campingstuhl / Sofia und die Hirschgrund-Morde Bd.2 (eBook, ePUB)
Hanika, Susanne

Der Tod sonnt sich im Campingstuhl / Sofia und die Hirschgrund-Morde Bd.2 (eBook, ePUB)


sehr gut

Tja, was soll ich sagen. Vielleicht fange ich einfach mal damit an, dass ich den Rat gebe, unbedingt den ersten Band vorab zu lesen. Denn nur so, wird es deutlicher unter welchem Druck Sofia auf dem Campingplatz steht und wie es überhaupt dazu kam, dass die "alten" bekannten Protagonisten nun wieder aufgetaucht sind. Vorallem aber, was es mit diesen Protagonisten auf sich hat.

Aber kommen wir zum Inhalt: Eine Glaubensgemeinschaft, oder sollte ich sagen, Sekte auf einem Campingplatz. Tolle Idee! Obwohl es von Anfang an klar, was bzw. wer hinter der Tat stecken würde, habe ich sehr gerne die Ermittlungen beobachtet. Immer wieder hatte die Autorin kleine Stolperfallen ausgelegt, um vom eigentlichen Täter abzulenken. Sehr raffiniert wurde der Spannungsbogen aufgebaut und stets gehalten. Aber auch die Randgeschehen wurden nicht vergessen. Hier und da eine kleine Liebelei bzw. angedeutete Sexgeschichte, da ein bisschen Gefühlsduselei, um nicht zu vergessen immer mal wieder ein bisschen Dialekt. So wurde die Story immer unterhaltsam und spannend gehalten.

Abschließend möchte ich noch ein paar Worte zu Cover und Klappentext anmerken. Wie bereits beim Vorgänger "Der Tod kommt mit dem Wohnmobil" so stellt man eine gewisse Ähnlichkeit fest. Der Widererkennungseffekt ist also somit gegeben. Die blau/weiße Rauten auf dem Liegestuhl machen deutlich, aus welcher Region der Krimi stammt.Der Klappentext verrät nicht zu viel und nicht zu wenig. Er lässt das Ende offen, so dass noch genügend spekuliert werden kann. Mich hat dieser Klappentext jedenfalls sehr neugierig gemacht.

Lesespaß oder Lesefrust?

Auch dieser Band hat mir sehr viel Spaß gemacht. Eine tolle, witzige und unterhaltsame Idee, die mir ab und zu ein Grinsen ins Gesicht zauberte. Ich freue mich schon sehr auf eine Fortsetzung mit Sofie und dem ganzen Campingplatz-Clan. Ob mit oder ohne dem neuen Klohäuschen *grins*

Wenn die Augen müde werden, greife ich gerne mal zum Hörbuch. So auch in diesem Fall. Die Betonungen der Sprecherin gerade bei den dialektischen Sätzen lockert die Story enorm auf und es macht wirklich Spaß ihr zuzuhören.

Bewertung vom 18.07.2018
Das Geheimnis von Salem / Bruder Johannes Bd.1
Rückert, Birgit

Das Geheimnis von Salem / Bruder Johannes Bd.1


ausgezeichnet

Schon zu Beginn erwartet den Leser ein sehr ausführliches Personenregister. Das finde ich persönlich immer sehr gut, da ich mich gleich mal mit den Protagonisten beschäftigen und somit auch schon alles etwas besser einschätzen kann. Zusätzlich findet man dann noch die Erläuterungen des Tagesablaufs in einem mittelalterlichen Zisterzienserkloster. Solche Aufstellungen hatte ich bislang in noch keinem historischen Roman bzw. Krimi gesehen und war somit für mich neu, aber sehr interessant.

Die Geschichte ist eigentlich in zwei Handlungsstränge aufgeteilt, wobei der zweite Handlungsstrang nur kurze Zwischenpassagen hat, den Anfang und den Schluss bildet. Denn dieser Handlungsstrang bezieht sich auf das 21. Jahrhundert und das heutige Kloster/Schloss Salem.Der erste und hauptsächliche Handlungsstrang handelt in 1485 und spielt ebenfalls im Kloster Salem, eben zu damaliger Zeit. Spannend beginnt der Krimi aus heutiger Sicht. Hier habe ich nochmal einen Blick auf das Cover geworfen. Doch ja, es war ein historischer Krimi. Ich war nun gespannt, wie die Autorin den Spagat zwischen den Zeiten schaffen würde.Im Laufe des Krimis wurde aber deutlich, dass die Story hauptsächlich in 1485 spielt und nur ganz kurz auf das hier und heute eingegangen wurde. Die Zeitsprünge wurden hervorragend gelöst und waren auch stets erkennbar. Hier war interessant, dass der Sprung jeweils durch den beschriebenen Duft nach Weihrauch und das klackern der Sandalen angekündigt wurde. Wer das Buch gelesen hat, weiß, was ich damit meine.

Wie es sich für einen historischen Roman gehört, spielt auch die Liebe eine Rolle. In diesem Fall ist sie jedoch etwas untergeordnet und keineswegs so, wie man sich es vorstellt. Hierzu möchte ich nicht mehr verraten.

Und wieder habe ich auch etwas dazu gelernt. Das Bücherzimmer im Kloster nennt man Armarium = Waffenkammer. Denn Bücher sind die schärfsten Waffen der Mönche gegen Unbildung, also sprich Dummheit. Ganz schön clever würde ich sagen!

Hui, und dann das Ende. Der Prolog, in dem praktisch der Geist nochmal spricht und sich und alles erklärt, hat mich gänzlich überzeugt: Ein toller historischer Krimi!

Abschließend möchte ich noch ein paar Worte zu Cover und Klappentext anmerken. Ich muss gestehen, dass mich das Cover nicht ganz so angesprochen hat. Ob es an den vielen Farben liegt? Ich weiß es nicht. Möglicherweise ist es aber auch deshalb ein Eyecatcher.Der Klappentext wurde gerade richtig gewählt. Er macht neugierig und verrät nicht zuviel.

Lesespaß oder Lesefrust?

Für mich war es ein absoluter Lesespaß. Ein historischer Krimi der mich von der ersten bis zur letzten Seite absolut gefesselt hat. Eine sehr anschauliche Geschichte, ein leichter Schreibstil und bildhafte Sprache.

Ich hoffe, dass es schon bald eine Fortsetzung mit Johannes und vielleicht auch Magdalena geben wird.

Bewertung vom 10.07.2018
Das Lied der Hugenotten / Hugenottentrilogie Bd.1
Zinßmeister, Deana

Das Lied der Hugenotten / Hugenottentrilogie Bd.1


weniger gut

Dieses Mal beginne ich meinen Leseeindruck wirklich ganz vorne. Nämlich mit der Widmung der Autorin an ihre Eltern, die selbst eine dramatische Flucht hatten, aber auch denen, die in Bartholomäusnacht zu Tode gekommen sind. Hier zeigt sich bereits, wie viele Gedanken sich die Autorin über ihr Werk gemacht hatte. Umso neugieriger wurde ich, was sich wohl hinter den fast 600 Seiten verbergen würde.

Aber vor Beginn der Geschichte erhält der Leser noch einen Einblick in das Personenregister mt Kenntlichmachung der tatsächlich gelebten Personen.

Zu Beginn des ersten Teils zeigt eine Karte einen Ausschnitt von Paris um 1572. Einige bekannte Örtlichkeiten sind zu erkennen, aber auch Hinweise für den Fortgang bzw. Beginn der Geschichte.

Ein sehr interessanter Einstieg, der zeigt, wie sehr sich die Autorin mit dem Thema beschäftigt hat. Im Gegensatz mir *grins* Denn mir war die ganze Tragik der Hugenotten überhaupt nicht bekannt. Schnell zeigten sich nun meine geschichtlichen Lücken. Einerseits fand ich die Aufklärung sehr interessant, andererseits war es mir an manchen Stellen aber auch zuviel bzw. zu langatmig. Es wollte dann kein Feeling aufkommen, wie ich es von historischen Romanen (auch von der Autorin) gewöhnt war. Teilweise fühlte ich mich in den Religions- bzw. Geschichtsunterricht zurückversetzt. Eine Zeit, in der ich mich mehr gelangweilt als unterhalten gefühlt habe.

Hingegen hat mich Pierres und Oliviers Geschichte sehr interessiert. Pierre fühlt sich als großer Bruder und Beschützer seiner Schwester. Dieses fand ich stellenweise wirklich rührend.

Oliviers Geschichte ist eher traurig. Der unliebsame große Bruder könnte man in dem Fall sagen. Wie furchtbar muss es sein, wenn man ungeliebt bleibt. Aber dann tritt Fleur in sein Leben, und er kann endlich etwas aufatmen.

Auch der zweite Teil beginnt mit einer Karte. Und schon nach einigen Sätzen musste ich feststellen, dass auch in diesem Teil keine Spannung vorkommt. Ich hatte mehrfach den Eindruck, dass die Autorin zuviel über die Thematik recherchiert hat, all ihr Wissen in diesen Roman stecken wollte, aber irgendwie das locker, leichte eines Romans vergessen wurde.

Zudem ging mir Magalin tierisch auf die Nerven. Ein verzogenes Gör, die mit ihrer Art zwar immer ihren Willen erhält, aber andere damit in Schwierigkeiten bringt. Ich weiß nicht, weshalb die Autorin genau diesen Charakter gewählt hatte, aber mich hat es einfach genervt, so dass ich öfter diese Seiten übersprungen habe.

"Ich vertraue nicht einmal meiner Hose und trage stets einen Gürtel." (Zitat - Seite 77)

Lesespaß oder Lesefrust?

Leider hielt sich dieses Mal der Lesespaß in Grenzen. Eine Geschichte, die irgendwie ziemlich lustlos ist, gespickt mit sehr viel geschichtlichem Wissen und nervigen Protagonisten.

Obwohl ich bereits den zweiten Band im Regal stehen habe, werde ich diesen wohl nicht mehr lesen.

Bewertung vom 09.07.2018
Teuflisches Spiel / Kate Burkholder Bd.5
Castillo, Linda

Teuflisches Spiel / Kate Burkholder Bd.5


ausgezeichnet

Die Autorin lässt den Leser wieder Kates Vergangenheit blicken. So lernen wir dieses Mal ihre damalige beste Freundin Mattie kennen. Mit ihr hatte Kate viel Spaß, die beiden gingen durch dick und dünn. Aber dann hatte sich Mattie verändert. Kate ging ebenfalls ihren Weg und nun führt sie ein Unfall wieder zusammen. Neben den Geschichten aus der Kindheit geht es aber parallel in Kate Privatleben weiter. Nicht zu viel und nicht zu wenig. Schnell wird hier deutlich, dass Kate Bindungsängste hat. Hut ab vor Tomasetti, der sehr einfühlsam mit ihr umgeht und ihr alle Zeit der Welt lässt sich zu entscheiden.

Aber auch eine andere Geschichte aus Kates Vergangenheit kommt wieder zum Vorschein.

Mich haben diese ganzen Handlungsstränge allesamt sehr neugierig gemacht, so dass ich das Buch praktisch verschlungen habe. Ich wollte immer mehr wissen, habe gewissermaßen mit Kate ermittelt und gehofft, dass meine Gefühle bzw. meine Gedanken mich trügen.

Zum Schluß möchte ich noch ein paar Worte zu Cover und Klappentext anmerken. Das Coverbild passt hervorragend zur Welt der Amischen. Die Farm, das Feld, die Weite und natürlich die Farbgestaltung. Alles scheint absolut stimmig.

Der Klappentext macht neugierig. Es wird nur ein minimaler Bruchteil der gesamten Story aufgezeigt. Aber genau dieser beschreibt bereits, dass ein bisschen Dramatik, Spannung und Unterhaltung präsentiert wird.

Mich hat dieser Klappentext auf jeden Fall sehr neugierig gemacht.

Und wenn die Augen müde werden, ist es Zeit für ein Hörbuch. Deshalb habe ich tagsüber das Buch gelesen und mich abends mit dem Hörbuch ins Bett begeben.

Die Stimme von Tanja Geke macht die Story nahezu lebendig. Die Betonung erfolgt stets zum richtigen Zeitpunkt und verhindert immer wieder das Einschlafen *grins*

Ich überlege, die Serie weiterhin als Hörbuch zu "inhalieren".

Lesespaß oder Lesefrust:

Eine tolle Story, bei der ich wieder viel von der Welt der Amischen gelernt habe. Die Autorin zeigt ihren Lesern eine ganz neue Welt, die es heutzutage nicht einfach hat. Sei es aus Glaubensgründen, Behandlungsmethoden oder Tradition. Aber all dieses finde ich absolut faszinierend.

Ich freue mich schon auf die Fortsetzung, die bereits auf meinem Regal wartet.

Bewertung vom 07.07.2018
Nachtruhe
Dorra, Simone

Nachtruhe


ausgezeichnet

Ich liebe regionale Krimis, und wenn sie dann auch noch aus meiner Gegend kommen, kann meistens auch nicht mehr schief gehen. Auch im vorliegenden Krimi lässt sich einiges an Lokalkolorit finden. Da wäre zum Einen die dialektische Sätzen. Obwohl ich diesen Dialekt tagtäglich höre, finde ich es immer wieder seltsam, ihn zu lesen. Es sieht geschrieben so unwirklich aus. Aber bei Schwierigkeiten kann man ja die Sätze vorlesen. Denn oft wird es beim Hören etwas einfacher. Wie dem auch sei, ich habe dieses Problem nicht und konnte mich direkt in den Krimi fallen lassen und mit auf Ermittlungssuche gehen.

Sehr interessiert habe ich die Ausführungen über die Pfadfinder gelesen. War die Autorin selbst bei den Pfadfindern? Oder kann all das Wissen wirklich nur angelesen sein? Wie dem auch sei, ich fand es sehr spannend und habe mit Erstaunen gesehen, dass es in meinem Wohnort ebenfalls eine Pfadfinder Gruppe gibt. "Den Stamm VCP Landstreicher" und den "Pfadfinder Stamm Askola".

Die Autorin hatte es geschafft, die Spannung von der ersten bis zur letzten Seite hoch zu halten. Der Spannungsbogen war somit durchgängig gegeben. Durch die sehr interessante Spurensuche, in der immer wieder kleine Details zum Vorschein kamen, wurde es in der Story nie langatmig.

Abschließend möchte ich noch ein paar Worte zu Cover und Klappentext anmerken.Das Cover zeigt die Schlinge, die hervorragend zur Story gewählt wurde. Sehr stimmig, auch von der Farbgestaltung. Der Klappentext macht neugierig. Er verrät nicht zuviel oder zuwenig, gerade so, dass man unbedingt mal in dem Buch blättern möchte und schwupps...schon hängt man in der Geschichte fest.

Lesespaß oder Lesefrust?

Für mich war es Lesegenuß pur, insofern auch Lesespaß. Ich habe einiges über die Pfadfinder gelernt und konnte auch mitraten, da die wahren Motive bis zum Schluß im Unklaren blieben. Zwar war der Täter bekannt, aber wie und weshalb sich alles so zugetragen hatte, wurde erst im Laufe der zweiten Hälfte des Krimis klar.

Spannung auf 256 Seiten und das für 9,90 €, da kann man nichts falsch machen.

Einen Tipp möchte ich dennoch geben. Liebe Leser, lasst euch nicht von dem Titel "Nachtruhe" blenden. Es geht keinesfalls ruhig zu. Und nachts würde ich ihn auch nicht lesen, da ihr ansonsten eine ziemlich schlaflose Nacht haben werdet.

Bewertung vom 05.07.2018
Die Frauen am Fluss
Webb, Katherine

Die Frauen am Fluss


sehr gut

Am Anfang hatte ich große Probleme mich mit den vielen Namen zurecht zu finden, was wohl hauptsächlich daran lag, dass die einzelnen Szenen ineinander übergehen. Hier hätte ich mich eine Trennung bzw. Kennzeichnung gewünscht. Sei es durch einen Absatz, oder auch nur durch eine neue Zeile. Erst so nach und nach kristallisierte sich heraus, um wen es hier hauptsächlich ging und was nur Nebenschauplätze waren.

Eindrucksvoll fand ich die Beschreibungen der Papierfabrik bzw. die Herstellung des Papiers. Hierzu scheint die Autorin wirklich gut recherchiert zu haben.

Insgesamt fand ich die Protagonisten, speziell die weiblichen, sehr gut und detailliert charakterisiert. Sie hatten alle ihren gewissen Charme und wirkten an manchen Stellen sehr natürlich und ihre Handlungen nachvollziehbar. Witzig fand ich den Namen einer Protagonistin: Pudding. Ganz ehrlich, ich hatte diesen Namen noch nie bei einer Person gehört. Irgendwie hatte ich auch bei der Erwähnung ihres Namens immer sofort die Süßspeise vor dem geistigen Auge. Schokopudding...mhhhh....lecker.

Hier würde mich wirklich interessieren, weshalb die Autorin ausgerechnet diesen Namen gewählt hatte.

Aber noch etwas hatte mich überrascht, nämlich die kleine kriminalistische Handlung, die sich durch den gesamten Roman zig. Sie ist zwar nie vordergründig, schwingt aber stets im Hintergrund, sehr dezent mit, und belebt zeitweise auch die Story.

Abschließend möchte ich noch ein paar Worte zu Cover und Klappentext loswerden.

Das Cover wirkt sehr ansprechend. Es verspricht eine leichte Unterhaltung mit einer faszinierenden Geschichte. Ich denke, dass das Cover im Buchladen auf jeden Fall neugierig macht.

Der Klappentext macht neugierig und wird jeden Romanleser, wohl aber mehr Frauen, direkt ansprechen, auch wenn es nur einen klitzekleinen Auszug aus der Lebensgeschichte einer Protagonistin widergibt.

Lesespaß oder Lesefrust?

3 Frauen, die eigentlich alle das Gleiche wollen, nämlich ihr Glück finden. Jede auf ihre eigene Art.

Zum Schluß möchte ich noch erwähnen, dass ich zusätzlich zum Buch, auch noch das Hörbuch gehört habe. Neben der sehr angenehmen Stimme von Frau Thalbach, die in den entsprechenden Szenen durch Betonungen oder unterschiedliche Klangfarben in ihrer Stimme, dem Roman eine gewisse Würze gegeben haben, fiel mir auf, dass das Hörbuch in andere Kapitel unterteilt ist und auch zwischen den Kapiteln springt. Hier wird die Geschichte zusammenhängender als im Buch erzählt.

Bewertung vom 30.06.2018
Wie aus dem Nichts
Kornbichler, Sabine

Wie aus dem Nichts


gut

Schon auf den ersten Seiten geschieht das Unfassbare. Aber dabei bleibt es nicht. Man könnte auch sagen, dass sich die Ereignisse geradezu überschlagen.

Sehr ansprechend beschreibt die Autorin die Geschehnisse, ohne jedoch die Spannung außer Acht zu lassen. Immer wieder erschleicht so ein leichtes Gefühl von Misstrauen. Und genau dieses Misstrauen ist es auch, was mich nur so durch die Seiten hat fliegen lassen.

Aber leider kam in der Mitte der Story dann ein bisschen Flaute auf. Die Geschichte plätscherte dahin. Klar, es war ein Roman und kein Thriller. Hier hatte der Verlag wohl die richtige Genrezuordnung getroffen. Dennoch war es mir auch für einen Roman etwas zu laff. Auffällig waren dann auch die Wiederholungen. Musste hier nur einfach Seiten gefüllt werden?

Die Protagonistin Dana, erschien mir wie aus dem Leben gegriffen. Manche Handlungen waren zwar etwas merkwürdig, aber hey, wie im wahren Leben eben! Wir handeln alle mal so, dass andere über uns nur den Kopf schütteln. Shit happens! Ich fand die Protagonisten jedenfalls sehr naturgetreu. Hier hatte sich die Autorin wirklich viel Mühe gegeben.

Zum Schluß möchte ich noch ein paar Worte zu Cover und Klappentext anmerken. Das Cover zeigt die Fuchsmaske, die auch in der Story eine Rolle spielt. Durch das Rot auf der Vorderseite wird dem Leser eine gewisse Spannung, Gefahr suggeriert, die wiederum sehr neugierig macht.

Der Klappentext klingt ebenfalls sehr interessant, so dass die Neugierde auf jeden Fall geweckt ist.

Lesespaß oder Lesefrust?

Nun ja, es war beides. Spaß, da mir der Anfang absolut gefallen hat, bis eben etwa zur Mitte der Geschichte. Dann kam etwas Frust ins Spiel. Ist der Autorin da die Puste ausgegangen?

Ich hätte mir durchgängig dieses leichte Gefühl von Misstrauen, Spannung gewünscht.

Aus diesem Grund muss ich leider Punkte abziehen.

Bewertung vom 28.06.2018
Kaiserschmarrndrama / Franz Eberhofer Bd.9
Falk, Rita

Kaiserschmarrndrama / Franz Eberhofer Bd.9


sehr gut

Und heiter geht's weiter. In gewohnter Behäbigkeit wird der Leser auch dieses Mal wieder mit den Vorkommnissen in und um Niederkaltenkirchen konfrontiert. Und wer es immer noch nicht weiß, in Niederkaltenkirchen ticken die Uhren einfach etwas langsamer.

"Mit vollen Windeln stinkt's sich besser"

Sehr ergriffen hat mich Ludwigs Tod. Begleitete ich ihn doch auch schon seit vielen Jahren durch sein Hundeleben, so hat mich der Abschied schon etwas mitgenommen. Toll fand ich aber, dass sie Ludwig ein schönes Grab gemacht haben. Und der "Ersatz" ... na ja, mehr möchte ich darüber nicht erzählen.

Gut gefallen hat mir auch wieder das Glossar mit den Worterklärungen für die, die die Eberhofer Familie noch nicht kennen, oder auch noch nie in Niederkaltenkirchen waren. Davon soll es ja doch noch den Einen oder Anderen geben.

Und zum Schluß, wie man es gewohnt ist, kommen dann noch leckere Rezepte von der Oma, die einfach zum Nachkochen sind und immer munden.

Lesespaß oder Lesefrust?

Es ist mir immer wieder eine Freude neue Geschichten über Niederkaltenhofen und den Eberhofer Clan zu lesen.

Frust habe ich hierbei noch nicht erlebt.

Ich freue mich schon wieder auf den neuen Band und die noch zahlreichen Ideen der Autorin

Bewertung vom 18.06.2018
AchtNacht
Fitzek, Sebastian

AchtNacht


ausgezeichnet

Als großer Fitzek Fan kommt man natürlich nicht an Achtnacht vorbei. Schon alleine der Titel hat mich neugierig gemacht. Also Buch auf ... und los ging's.

Ich kann mit Recht und Fug behaupten, dass ich durch die vielen Thriller, die ich bislang gelesen habe, schon einiges gewöhnt bin, aber Public Disgrace, also Öffentliche Demütigung....nee, das war dann doch etwas Neues für mich. Was für ein krankes Spiel! Man lässt sich also in aller Öffentlichkeit demütigen, beleidigen, beschimpfen, bespucken usw. und findet es toll. Sorry, aber so etwas ist für mich Menschenunwürdig. Dass sich Menschen so wenig wert sind, finde ich wirklich traurig.

Nur der Tod stellt den Zeiger auf null. (Zitat - Seite 10)

Anfangs war ich von der Story auch etwas verwirrt. Da war von der jungen Frau die Rede, die sich in aller Öffentlichkeit wollte demütigen lassen. Dann wurde Jules Unfall beschrieben. Und anschließend findet der Protagonist sein Gesicht abgelichtet auf einer Leinwand. Für mich war das alles sehr verwirrend. Da ich jedoch die schriftstellerischen Fähigkeiten des Autors kenne, hatte ich Hoffnung, dass sich alles irgendwie auflösen und den Knoten entwirren würde.

Die ganze Zeit dachte ich daran, was es für ein Gefühl wäre, nun vogelfrei und sozusagen zum Abschuss freigeben wäre. Ein entsetzliche Gedanke. Man macht das Radio an, hört seinen Namen und weiß, dass nun jeder Jagd auf einen machen kann. Wie furchtbar muss das sein. brrrrrrr

Meiner Meinung nach, hat Sebastian Fitzek dieses Gefühl sehr gut weitergegeben. Ich denke, dass jeder für sich denkt, bitte, bloß nicht ich. Und wahrscheinlich wird auch jeder glaube, dass das alles nur Fiktion ist. Aber ist es das wirklich? Könnte nicht genau das jeden Moment auf der Erde passieren?

Abschließend möchte ich noch ein paar Worte zu Cover und Klappentext anmerken. Das Cover wirkt sehr interessant. Durch die rote Acht und den Schriftzug AchtNacht wirkt das Cover anziehend, aber auch bedrückend. Hier hat sich der Verlag wirklich viel Mühe gegeben. Der Klappentext macht neugierig. Neugierig auf eine etwas doch kranke Story, die aber irgendwie jeden anspricht.

Lesespaß oder Lesefrust?

Für mich war es definitiv ein Lesespaß. Na ja, sofern man bei dieser Thematik überhaupt von Spaß sprechen kann. Ein erschreckendes Thema, das aber gar nicht so abwägig ist, wenn man sich die heutige Zeit mal etwas näher betrachtet.

Ich wurde jedenfalls von der ersten bis zur letzten Seite sehr gut unterhalten und vergebe deshalb auch die volle Punktzahl

Bewertung vom 12.06.2018
Als wir unsterblich waren
Roth, Charlotte

Als wir unsterblich waren


ausgezeichnet

Durch eine Leserunde wurde ich auf dieses Buch aufmerksam. Obwohl der Titel nicht allzu viel verrät, weist das Bild in der vorderen Klappe auf Berlin um 1915 hin und somit auf das Zeitgeschehen und die Geschäftigkeit, die damals in einer Großstadt herrscht. Es war aber nicht irgendeine Großstadt - es war Berlin. Und das noch vor dem ersten Weltkrieg.

Die Geschichte beginnt jedoch im November 1989 und zwar mit Alexandra. Am Tag des Mauerfalls ändert sich ihr komplettes Leben. Nicht nur, dass sie nun ohne Probleme in den Westen reisen darf, nein, auch Oliver tritt in ihr Leben, Durch ihn lernt sie das Leben und Lieben ganz neu kennen. Sehr unterhaltsam fand ich hier Momis Sprüche, wie z.B., dass sie Alexandra Süppchen nennt, weil ihr andere damit eine Suppe eingebrockt haben.

Weiter geht es mit einer Rückblende in das Jahr 1912. Hier lernen wir nun Paula kennen. Paula erlebt ihre Zeit als einen gewissen Umbruch. Die Löhne wurden immer geringer, dafür stiegen die Lebensmittelkosten stetig weiter in die Höhe. Wenn man etwas erreichen wollte, musste man sich politisch engagieren, d.h. man musste in die Partei eintreten bzw. die Jüngeren gar eine Parteischule besuchen. Der Umbruch bedeutete aber auch, dass die Gewalt zunahm.

Im Wechseln wird nun die Geschichte der beiden erzählt. Eine Geschichte, wie sie wahrscheinlich von vielen jungen Menschen gelebt wurde. Sei es der Mauerfall, der Krieg oder der Mauerbau. All diese Geschehnisse hat die Autorin sehr eindrücklich in ihrem Roman geschildert.

Immer wieder wird neben der Liebesgeschichte auf die Geschichte Deutschlands eingegangen. Dieser Roman hat mich wirklich beeindruckt.

"Gespart wird an der Wurst [...] an Büchern nicht. (Zitat - Seite 49)

Abschließend möchte ich noch ein paar Worte zu Cover und Klappentext anmerken. Das Cover zeigt eine junge Frau vor dem Hintergrund einer Stadt. Hier wird wohl Berlin gemeint sein. Durch das Farbenspiel wird die Historie deutlich gemacht. Ich denke schon, dass mich das Buch in der Buchhandlung angesprochen hatte. Klar, dass ich dann auch einen Blick auf den Klappentext geworfen hätte.

Der Klappentext macht auf jeden Fall neugierig. Er verrät nicht zuviel und nicht zuwenig. Er macht auf die Hintergrundstory aufmerksam.

Lesespaß oder Lesefrust?

Die Geschichte an sich hatte mich stark beeindruckt. Durch die beiden Frauen, wird die Geschichte Deutschlands lebend und zeigt, wie sehr man sich damals schon nach dem Himmel strecken musste. Oder wie sagt man so schön: Von nix, kommt nix!

Ich könnte mir sogar vorstellen, dass dieser Roman an Schulen empfohlen wird. Klar, die Liebesgeschichte spielt auch eine Rolle, aber doch immer vor dem Hintergrund des Umbruchs.

Es handelt sich um einen Roman, der mich noch eine Weile gedanklich begleiten wird.