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Benutzername: 
Pip
Wohnort: 
Belm

Bewertungen

Insgesamt 1110 Bewertungen
Bewertung vom 25.08.2022
Am liebsten sitzen alle in der Küche
Karnick, Julia

Am liebsten sitzen alle in der Küche


ausgezeichnet

genauso ist es in diesem Buch. Der Klappentext spricht davon dass drei Frauen mittleren Alters sich an einem Mann rächen. Das ist einfach viel zu kurz gefasst. Da sind Tille, alleinerziehende Ärztin mit einem pubertierenden Sohn, Yeliz Werbefachfrau mit türkischen Wurzeln und einem dänischen Tischler als Lebensgefährten und Almut frisch geschieden mit Wochenendtochter. Durch Zufall lernen sich die drei kennen und werden Donnerstagsfreundinnen. Sie haben alle ihre persönlichen Probleme und können daher selten mit Rat punkten aber sie können zu hören und das ist die halbe Miete. Die Frauen sind sehr detailliert beschrieben man findet beim Lesen ein Pendant im echten Leben. Daher sind sie einem nahe. Dann gibt es diesen einen Mann er hat alle drei auf unterschiedliche Weise verletzt. Aber Rache ist kein Thema, es gibt etwas Besseres und das war so gut das es das Buch in den Bücherhimmel hebt. Ich hätte auch nicht gewusst wie man diesen Mann packen könnte. Denn alles was einem einfällt, wäre sich auf sein Niveau hinab zu begeben oder eine Straftat zu begehen. Die Lösung ist. unglaublich toll.
Die Autorin erzählt viel über Frauenklischees, Diskriminierung aus unterschiedlichen Gründen und wie es die Menschen verletzt, wie wenig der Einzelne dagegen tun kann. Eine Gruppe findet da eher Gehör und hat dann auch Einfluss.
Die Frauen reden, das ist erstmal ein guter Ansatz, sie suchen Hilfe, finden Gleichgesinnte und am Ende stellt sich heraus, solche Riesena.... gibt es zwar noch viele aber sie werden immer weniger. Denn zu mindestens in diesem Buch ist es einer und ein halber ( er ist auf dem Weg der Besserung ) und einige tolle Exemplare der männlichen Menschheit. Die Hoffnung stirbt zuletzt.

Bewertung vom 24.08.2022
Zehn Jahre du und ich
Hughes, Pernille

Zehn Jahre du und ich


gut

Wie aus Feindschaft Liebe wird
Am Anfang ist es eine Mischung aus Love Story und P.S.: Ich liebe dich. Dann bekommt das Buch einen eigenen Charakter.
Die Beziehung zwischen Charlie und Becca hat nur einen Grund, der heißt Ally. Sie war Charlies Verlobte und Beccas beste Freundin. Nach ihrem Tod treffen sich die beiden um die To do Liste von Ally abarbeiten. Einmal im Jahr verabreden sie sich, um einen Wunsch zu erfüllen, zehn Wünsche um dann an den Orten etwas Asche von Ally zu hinterlassen.
Warum sich die beiden nicht ausstehen können, das es eine richtige Feindschaft ist, das hat sich mir nicht richtig erschlossen. Die genannten Gründe waren für mich vorgeschoben. Ich fand Becca zickig und sie tat sich gern selber leid. Es schwer haben im Leben ist eine Sache, sich darauf ausruhen eine andere.
Charlie läuft gern davon, vor allem vor dem Erwachsen werden.
Erst am Ende nach zehn Jahren scheinen die beiden auf dem Boden der Tatsachen angekommen zu sein.
Die verschiedenen Szenen sind teilweise zum schmunzeln oder zum Weinen.
Genauso ist es mit der Entscheidung gut oder schlecht. Stellenweise hat mir das Buch gefallen und dann wieder das Gefühl, geht gar nicht.

Bewertung vom 23.08.2022
Wer mit den Toten spricht / Raven & Flyte ermitteln Bd.2
Turner, A. K.

Wer mit den Toten spricht / Raven & Flyte ermitteln Bd.2


ausgezeichnet

Cassie und Phyllie
Cassie und Phyllie ermitteln wieder. Das ist zwar eine passende Beschreibung aber sie ist zu wenig. Cassie fallen im Leichenschauhaus bei ihren Gästen Ungereimtheiten auf und dann setzt sie die Polizistin Phyllidia Flyte von ihren Entdeckungen in Kenntnis und setzt sie unter Druck zu ermitteln. Das beruht auf Gegenseitigkeit, wenn die DS etwas in Erfahrung bringen möchte fragt sie Cassie. Beide umgehen damit den offiziellen Weg und sind schneller. In diesem Fall geht es um einen Mord in der Vergangenheit. Ein sehr schwieriger Fall der sehr persönlich ist.
Die beiden sehr unterschiedlichen Frauen sind mir vielleicht gerade deswegen sehr sympathisch, an einem Tag mag ich die punkmäßige Cassie lieber am anderen kann ich mich mehr für die über korrekte Phyllie begeistern. Auch die Nebenfiguren wie Cassies Oma sind absolut liebenswert.
Es ist ein herum stochern im Nebel, wenn Cassie einen Satz von den Toten auffängt und dann zu ermitteln beginnt. Es ist paranormal was da vor sich geht, hat nichts mit Fantasy oder ähnlichem zu tun, sondern mit sehr viel Gefühl und Intuition.
Es ist der zweite Band aus dem Leichenschauhaus, man kann sie unabhängig von einander lesen, das Privatleben der beiden spielt eine Rolle aber nicht so das es sich kontinuierlich entwickelt eher werden Aspekte erwähnt, die dann auch im nächsten Buch zur Sprache kommen.
Der Erzählstil hat wenig von einem regulären Krimi, es geht nicht vorrangig um Mord und Totschlag sondern darum was solche Taten mit den Hinterbliebenen, Tätern und den Angehörigen der Täter machen.
Es werden Gefühle und Empfindungen dargestellt, die ich mir gut vorstellen und nachvollziehen kann,

Bewertung vom 22.08.2022
Rosenkohl und tote Bete / Manne Nowak ermittelt Bd.1
Nikolay, Mona

Rosenkohl und tote Bete / Manne Nowak ermittelt Bd.1


weniger gut

Eine Parzelle wird an ein junges hippes Paar mit Kind vergeben. Auf einmal liegt der Vorbesitzer tot im Beet. Der Gartennachbar und ehemals bester Freund des Toten und auch ehemaliger Polizist gerät in Verdacht. Das alles klingt schon nach Humor. Sozial Media trifft auf Konservativ. Eigentlich müsste es heißen Nervig trifft auf noch nerviger. Denn die junge Frau Caro kann man nicht am Kopf haben. Sie hat immer zurück stecken müssen und das erzählt sie lang und breit bei jeder sich bietenden Gelegenheit. Wobei sich die Frage stellt warum sie sich denn nicht dagegen gewehrt hat. Im Beruf, in der Ehe, beim Kind. Es ist klagen auf höchsten Niveau. Manne der Ex Polizist hält nicht viel von seinen Kollegen alle nur auf Karriere aus. Wenn sich dann ein Verdächtiger anbietet wird es gleich hops genommen.
Daher ermitteln jetzt die beiden, mehr oder weniger professional aber nicht lustig.
Dazu kommen dann noch sämtliche Klischees zu den Kleingartenvereinen. Tratsch süchtig, Herrschsüchtig und wehe jemand tanzt aus der Reihe.
Es wurden auch sehr viele ernsthafte Themen angerissen. Die in einem normalen Krimi als Ursache für die Verhaltensweisen und als Hintergrund für den Mord sehr passend gewesen wären. So wurde hier Äpfel mit Birnen vermischt.
Der Schrebergarten allein und mit einer weniger überspannten Caro hätte mir das Buch gefallen. So war einiges zu viel.

Bewertung vom 21.08.2022
Fisch Land Grab
Schwarz, Rita;Wekwerth, Rainer

Fisch Land Grab


sehr gut

Jesper und Nina ermitteln wieder. Als Bestatter fallen ihnen viele Einzelheiten bei ihren Kunden auf, Details die sonst keinem auffallen. Die Polizei nimmt wieder mal ihre Anregungen nicht ernst. Die beiden vermitteln aber rein äußerlich einen so ungleichen Eindruck, so das Zweifel an ihrer Ernsthaftigkeit entstehen können. Sie der Punk und er der Bestatter per excellence.
Jedem Kapitel sind wieder sachliche Informationen zu den unterschiedlichen Aspekten des Falls voran gestellt. Russische Sprichwörter oder Rezepte, Naturwunder ( Glühwürmchen ), und andere. Für mich ist der Gegensatz zwischen Sachlichkeit, Krimi und Humor gelungen. Man weiß nie was nach dieser Einleitung kommt.
Auch die Erwartung das die beiden sich vielleicht näher kommen, wird immer noch in der Schwebe gehalten.
Die Verschrobenheit von Jesper wird immer an Kleinigkeiten fest gemacht. Die ich mir gar nicht vorstellen konnte bis ich davon gelesen habe. Nina ist mir da näher, zu mindestens habe ich grüne Haare und schwarze Fingernägel schon mal gesehen.
Gegensätze ziehen sich an. Das gilt auch für das Opfer, ein russischer Seemann. Sein Schicksal wird in Rückblenden erzählt. Jedes Kapitel Gegenwart in die darin gewonnene Erkenntnis steht einem Kapitel Vergangenheit gegenüber in dem die Entstehung erzählt wird.
Dadurch wird das Opfer noch einmal lebendig und als Leser kann man Mitgefühl entwickeln. Als wenn es einfach nur um eine Leiche geht.

Bewertung vom 19.08.2022
Svendborg 1937
Jeschke, Tanja

Svendborg 1937


sehr gut

Eine neue Heimat
Die Familie Dinkelspiel hat es geschafft. Sie leben nun in Dänemark und versuchen heimisch zu werden. Oz, der Vater ist Kunsthändler, da ist es schwierig einen neuen Arbeitsplatz zu finden und alle sind in der schwierigen Situation von der Wohltätigkeit anderer abhängig zu sein. Die Kinder Meret, Ricarda und Friedrich haben unterschiedliche Einstellungen zum Leben in der Fremde. Meret will dazu gehören. Wieder Teil einer Gemeinschaft sein, sie ist Jüdin aber das ist nicht alles in ihrem Leben, sie ist jung und will einfach unbehelligt leben. Ricarda die Ältere von den beiden Mädchen ist schon verlobt, aber der ist in Deutschland geblieben und studiert dort weiter Musik. Sie ist angehende Cellistin und will mit ihrer Musik die Welt erobern. Für sie ist das Judentum eine Lebenseinstellung. Friedrich ist erst drei Jahre alt und hat das Down Syndrom für ihn war das Leben in Deutschland doppelt gefährlich, seine Familie liebt ihn, beschützt ihn und tut alles damit er unbeschwert leben kann.
Die Autorin beschreibt nicht nur das Leben der Familie in einem unbekannten Land, mit wenig Geld und vagen Zukunftsaussichten. Sie erzählt von Gefühlen die Menschen auf der Flucht wie ein schweres Gepäckstück mit sich tragen. Der Verlust von materiellen Dingen, von Freunden, Verwandten und Geliebten. Die Angst vor allem was Deutsch ist, bei jedem Wort der Sprache das ein Fremder spricht, zusammen zu zucken. Sie erzählt von der Empfindung, Warum ich, warum meine Familie, wir haben doch nichts Unrechtes getan. Warum darf jemand in meine Galerie kommen und Bilder mitnehmen als ob es seine sind ohne das ich mich wehren kann.
Die Familie trifft andere Betroffene. Alle haben eine eigene Art mit ihrem Schicksal umzugehen. Aber das Warum und die Angst eint sie alle.
Das Buch spricht eine andere Facette der Verfolgung an. Nicht die toten Opfer kommen zu Wort sondern die Lebenden. Deren Schicksal ist genau so schwer, manchmal ist Überleben nicht alles.
Die Gedanken gelten für alle Menschen auf der Flucht ob damals oder heute.
Ein Buch das zum Nachdenken anregt.

Bewertung vom 16.08.2022
Das große Brotbackbuch
Bauer, Christina

Das große Brotbackbuch


ausgezeichnet

Noch nie war Brot backen so einfach, die Autorin sieht nicht nur auf dem Cover freundlich und sehr sympathische aus. Auch ihre Texte wirken so. Bis in alle Einzelheiten wird das Brot backen erklärt, ohne das der Eindruck entsteht das man am Schulunterricht teilnimmt. Es sind einfach viele Tipps mit den dazu gehörigen Fotos die die Rezepte verständlicher machen und demjenigen der backt das Gefühl gibt, es wird alles gut. Früher habe ich immer gehört Hefe sei schwierig, Christina Bauer erklärt warum sie empfindlich ist und wie wir sie hegen und pflegen auf das es ein perfektes Brot wird.
Es ist mein zweites Back Buch von ihr und mir ist seitdem kein Brot mehr misslungen. Es fängt mit einem einfachen Grundteig an, dann folgen sehr viele Informationen die man nicht alle sofort braucht, sondern sie kann man nach und nach durchlesen und umsetzen. Unter anderen wird erklärt wie man alle Zutaten austauschen kann und welches Mengenverhältnis man dann braucht. Weizenmehl gegen Roggenmehl tauschen dafür braucht es dann etwas mehr Wasser und möglicherweise Sauerteig statt Hefe.
Es gibt auch ein Rezept für Sauerteig, wie man ihn füttert, teilt und weiter verarbeitet. Vielleicht erinnern sich einige noch an "Hermann" einen Sauerteig bei dem man immer einen Teil verschenken musste damit er funktionierte,
Natürlich gibt es auch viele verschiedene Rezepte für Brote, Wecken und süße Teilchen .
Es hat wieder Spaß das Backbuch in einem Rutsch zu lesen und nun werde ich nach und nach und immer wieder Brot backen.

Bewertung vom 15.08.2022
Im Feuer / Lilly Hed Bd.1
Ericson, Pernilla

Im Feuer / Lilly Hed Bd.1


sehr gut

Feuerteufel
Es ist heiß und trocken, der Klimawandel ist auch in Schweden zu spüren. Und jetzt treibt ein Feuerteufel sein Unwesen. Die Feuerwehr kämpft mit allen Mitteln, die durch Einsparmaßnahmen unzureichend sind. Lilly Hed gerade aus Stockholm nach Nynäshamn gekommen ist, hat einen anderen Verdacht. Was wenn es kein Pyromane ist, sondern ein Mörder. Sie ist neu in der Kleinstadt, bekommt aber trotzdem die nötige Unterstützung vor allem auch durch den Feuerwehrchef Jesper.
Ich habe das Buch gerade bei 34° im Schatten gelesen, geregnet hat es das letzte mal vor zwei Wochen. Die Nachrichten erzählen von Waldbränden, das Buch geht unter die Haut. So nah war ich noch nie im Geschehen.
Feuer übt eine Faszination aus, die schönen Flamen, die Wärme aber wenn es zur Gefahr wird macht es richtig Angst. Diese Angst vermittelt die Autorin sehr intensiv. Die Männer die im Feuer sterben, es sind nicht die Schmerzen die sie beschreibt, sondern den Moment in dem bewusst wird, das sie in den Flammen sterben werden. Das hat mich mitgenommen.
Wäre nicht zeitgleich die spannenden Ermittlungen und das Privatleben der Polizistin gewesen, ich hätte das Buch beiseite gelegt. Diese Gegenpole waren gut getroffen. Die Spannung baute sich kontinuierlich auf, mit jedem Verdächtigen das Gefühl der war es nicht, er hatte nicht genug Gründe. Dann gab es einen Twist und das mit rätseln ging von vorne los.
Ein sehr guter Krimi aber nichts für schwächere Nerven ( eigentlich meine eingeschlossen ), aber wenn man das Buch angefangen hat, lässt es den Leser nicht mehr los.
Die Figur der Lilly Hed ist sehr geradlinig, sehr fokussiert, sie hat eine Vergangenheit die ihr zu schaffen macht. Diese Mischung macht sie sehr sympathisch. Die anderen Personen bilden einen passenden Hintergrund nicht zu viel und nicht zu wenig.

Bewertung vom 14.08.2022
Der schwarzzüngige Dieb (Schwarzzunge, Bd. 1)
Buehlman, Christopher

Der schwarzzüngige Dieb (Schwarzzunge, Bd. 1)


sehr gut

Eine Abenteuerreise
Ein Dieb, eine Hexe und eine Kämpferin ziehen zusammen los. Anscheinend haben sie unterschiedliche Gründe für ihre Reise. Sie ergänzen einander, obwohl sie so verschiedene Persönlichkeiten sind, aus verschiedenen Völkern stammen und unterschiedliche Ansichten von Ehre haben.
Kinsch, Norrigal und Galva erleben ein Abenteuer nach dem anderen, eines grausamer als das nächste.
Der Autor lässt Kinsch seine Geschichten berichten als ob er an einem Lagerfeuer oder in einem Wirtshaus vor einer großen Menge Zuhörer spricht. Mit dem gehörigen Abstand ist der Kampf gegen Kobolde, Riesen, verzauberte Wesen und Kraken gut zu ertragen. Ich glaube, wenn die Geschichte mehr in der Gegenwart geschrieben und dadurch eine andere Art Spannung entstanden wäre hätte es mir die Lust am weiterlesen genommen. Aber so wusste ich von einem guten Ende, sonst hätte der Erzähler ja nicht berichten können.
Der Autor hat einen außergewöhnlichen Menschenschlag, mit verschiedenen Feinden untereinander und von außerhalb ersonnen. Die Sprachen und ihre Bedeutung sind wichtig. Kinsch erklärt sie alle, so das man, auch wenn man sich in diesem Genre nicht auskennt, gut folgen kann.
Am auffälligsten ist der Humor. Immer wieder gibt es Stellen da muss man einfach schmunzeln. Manchmal ist die Vorstellung der Szene so absurd da bricht das Lachen beim Lesen heraus. Der Erzähler nimmt sich selbst nicht so wichtig, er berichtet über seine Schwächen als ob sie Stärken wären, er gibt auch zu wenn er in der Vergangenheit Fehler gemacht hat. Genau das macht die Figur spannend und liebenswert. Im Grunde mochte ich alle Figuren, denn sie wirkten glaubwürdig. Die Riesen und Kobolde treten in der Menge auf deshalb braucht man sie nicht zu mögen. Bei den anderen kann man Selbstschutz, Eingennutz und Rache zugute halten.
Es ist eine Fantasy Geschichte da gelten ein paar andere Regeln.

Bewertung vom 12.08.2022
Die Köchinnen von Fenley
Ryan, Jennifer

Die Köchinnen von Fenley


ausgezeichnet

Zusammen sind wir stark
Es ist Krieg und die Lebensmittelversorgung der Bevölkerung ist äußerst schwierig. Alle müssen mit dem Kochen was gerade da ist. Da ist Phantasie gefragt und Können. Um die englische Bevölkerung zu motivieren gibt es Sendungen in der BBC die Rezepte vorstellen und andere Tipps geben wie man z. B.: Eipulver verwenden kann. Der Moderator der Sendung braucht ein weibliches Pendant, deshalb wird ein Kochwettbewerb veranstaltet. Vier Frauen, unterschiedlicher geht es nicht, sehen darin eine Chance auf ein besseres Leben.
Die Autorin hat vier sehr unterschiedliche Hauptfiguren geschaffen, die durch die Personen in ihrem Umwelt deutlich heraus gehoben werden. Die Lady mit ihrem herrischen Ehemann, das Küchenmädchen und die Köchin des Herrenhauses, Die Witwe und ihre Kinder sowie die Chefköchin und die Männer in dieser Position.
Im Anfang sind die Grenzen der Sympathie sehr eng gesetzt. Es gibt schwarz und weiß, mit jeder weiteren Seite verwischen die Grenzen immer mehr. Die Grauzone wird breiter. Am Ende ist jede Frau sympathisch und hat ihr Profil verändert. Diese Entwicklung machen sie gemeinsam obwohl sie Konkurentinnen sind.
Die Kapitel sind mit der jeweiligen Person überschrieben, sie sind in diesem Abschnitt die Hauptperson aber nicht allein. Das macht beim Lesen den Zusammenhalt deutlich. Es erlebt nicht nur eine Protagonistin das Ereignis alle anderen haben einen Anteil.
Dadurch berührt das Buch, niemand ist je allein, zusammen sind wir stark.
Garniert wird die Geschichte mit Rezepten von denen ich mir einige vorstellen kann, sie einmal nach zu k.ochen. Sie verdeutlichen aber auch wie bitter die Situation damals war. Am spannensten fand ich die Rezepte ohne Ei oder Butter, ich musste die ganze Zeit daran denken was es heute für einen Hype um veganes Kochen gibt. In den Kriegsjahren geschah es aus Not.