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Juti
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Insgesamt 785 Bewertungen
Bewertung vom 05.11.2021
Zandschower Klinken
Kunst, Thomas

Zandschower Klinken


ausgezeichnet

der Zonk!

In meiner Jugend gab es die Sendung „Geh auf Ganze“ mit Jörg Draeger – was ist eigentlich aus ihm geworden? In dieser Sendung konnten die Kandidaten aus drei Toren ihren Preis auswählen, der „Hauptgewinn“ war der Zonk, ein rotes Stofftier.

Der Deutsche Buchpreis hat es sich wohl zum Spaß gemacht, immer auch einen Zonk auf die Shortlist zu setzten. Letztes Jahr kam er „aus der Zuckerfabrik“. Dieses Jahr habe ich offenbar bei der Shortlist mit dem Zonk begonnen. Nach 80 Seiten habe ich das Buch weggeworfen und gelesen. Aber in umgekehrter Reihenfolge. Sein Taxi war weiß, die Berge sind hier wilder und unkontrollierter als in den Alpen. Und nicht nur die Helligkeit der ADAC-Karte nervt.

Dies waren beliebte Wiederholungen des Buches, etwa in gleichem Stil zusammengefügt. Der Autor sagte in einem Interview auf Arte, er liebe es den Leser zu nerven. Dafür muss er aber besser werden, denn so legt der Leser das Buch aus der Hand.

Schade für die vielen Neulinge, deren gute Manuskripte nicht verlegt werden, weil lieber abgefahrene Kunst präsentiert wird. 1 Sternchen

4 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 04.11.2021
Hard Land
Wells, Benedict

Hard Land


gut

Der erste Satz

„In diesem Sommer verliebte ich mich, und meine Mutter starb.“ So beginnt diese Buch und im Grunde genommen ist es so gespoilert. Bei Wells letztem Buch schrieb ich, dass es mich an Rosemunde Pilcher erinnert, ohne das ich sie überhaupt kenne.

Aber nach dem ersten Satz ist alles vorhersehbar. Unser jugendlicher Held Sam verliebt sich in beim Schüleraushilfsjob im Kino in seine Kollegin Kirsten. Außer kleinen Problemchen geht alles gut, selbst die Aufgaben, mit denen seine Freundin ihn auf die Probe stellt. Nur die Mutter stirbt, aber das wissen wir bereits. Die Trauer fällt der Familie nicht leicht, aber später hält sie fester zusammen als vorher.

Der Neologismus „Euphancholie“ auf S.99 beschreibt wirklich gut die Stimmung des Buches, das nach Enard eine Wohltat zu lesen ist. Ob der Literaturteil mit dem fiktiven Werk „Hard Land“ wirklich gelungen ist, ist diskutierbar. Ich habe das Interview des Autors mit Denis Scheck gesehen und wünsche ihn, dass er in Zukunft anspruchsvollere Themen anpackt. Er kann es bestimmt. Die 3 Sterne von mir möge er als Hinweis verstehen, dass er noch mehr kann.

Bewertung vom 03.11.2021
Tierchen unlimited
Sila, Tijan

Tierchen unlimited


ausgezeichnet

Der neue satirischere Stanisic

Nein, einen roten Faden hat das Werk nicht, das als Hörbuch noch schwieriger wird, weil zum Schluss die vielen Freundinnen in meinen Gedanken nicht mehr auseinanderzubringen waren. Aber das hat der Stoff auch gar nicht nötig. Es reicht ja, wenn unser Protagonist nackt mit einem Fahrrad durch die Vorderpfalz irrt.
Später erfahren wir mehr. Er ist vor dem Bruder der Freundin - wie hieß sie nochmal? - geflohen, der ihn verprügelt hat, weil er in Abwesenheit des Neonazis in sein Zimmer eingedrungen ist.

Damit wären wir beim Thema Neonazis. Sie begegnen unserm Erzähler, obwohl er in ihren Augen als Bosnien-Flüchtling ein Ausländer ist. Aber für harten Sache sind die deutschen Neonazis als Weicheier eben nicht zu gebrauchen. Als er dann doch mal zum Verhör der deutschen Polizei vorgeladen wird, hält Freundin Melanie ihre schützende Hand über den Bosnier.

Damit wären wir beim dritten Thema, dem Krieg in Sarajevo. Der Erzähler hat hier seine Kindheit verbracht, vorwiegend in Vierteln mit Strom, damit er Computerspiele machen konnte. Ein Randthema ist, dass der Bruder und Neonazi Kriegsheld in Bosnien werden wollte, aber gleich am ersten Tag abgeknallt wurde.

Damit ist aber noch nicht alles erzählt. Unser Bosnier kommt zum Studium nach Heidelberg (wie Stanisic, der aber hier bereits zur Schule ging), das weniger mit Germanistik als vielmehr mit Freundinnen und Wohnungseinbrüchen zu tun hat.

Ich hatte leider nur das Hörbuch zur Hand und empfehle die fünf Stunden zügig zu hören, damit man am Ball bleibt. Zwischen 4 und 5 Sterne, aber dem jungen Autor gebe ich gerne die Bestnote.

Bewertung vom 26.10.2021
Das Jahresbankett der Totengräber
Enard, Mathias

Das Jahresbankett der Totengräber


weniger gut

Quälende Ausführlichkeit

Énard wird nicht mein Lieblingsautor. Ich fand schon seine Roman „Kompass“ nur mittelmäßig. Aber jeder hat eine zweite Chance verdient. Als ich aber am ersten nur 20 Seiten schaffte, war mir klar, dass ich mein Lesetempo erhöhen musste.

Ich profitierte sehr von der Diskussion im Literarischen Quartett. Während Vea Kaiser das Buch als ein Meisterwerk lobt, hält Eva Menasse es für unlesbar. Letztere liegt mir näher. Der Roman kreist um Énards Geburtsort nahe des Atlantiks in Südfrankreich. Aber warum soll mich dieser Ort interessieren? Was sollen die Geschichten mit der Wiedergeburt, außer dass sie einen Blick in die Historie ermöglichen? Hin und wieder hat mir mal etwas gefallen, wie der Pfarrer der als Wildschwein wiedergeboren wird, der Riese Gargantua, die Synonyme für Sterben oder die Bristolskala. Viel zu ausführlich ist mir die Beschreibung des Essens oder die Diskussion über ein Kartenspiel. Überblättern war die einzige Lösung. Ich bin auch kein Tagebuchfan, wenn ich auch dem scheiternden Doktorranden als Figur etwas abgewinnen kann.

Menasse meinte noch, die Zwischenspiele über Chansons seien ganz gut. Teilweise wäre meine Antwort. Dennoch möchte ich Énard zurufen, er solle sich mal in Kurzgeschichten versuchen, die Betonung liegt auf kurz. Ich bin aber sicher, dass der Franzose nicht auf mich hören wird. 2 Sterne

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 22.10.2021
Das Zeitalter der Inseln
Bonnett, Alastair

Das Zeitalter der Inseln


weniger gut

Drei Bücher habe ich in diesem Jahr über Inseln gelesen und das Buch von Schalansky kann ich empfehlen. Dieses Buch nicht, obwohl die „selsamsten“ und die „allerseltsamsten“ Orte gerne gelesen habe.

Ich nehme aus diesem Buch mit, dass trotz Klimawandel und steigendem Meeresspiegel die Landfläche wächst, weil vor allem in Dubai und in China künstliche Inseln angelegt wurden und werden. Außerdem habe ich gelernt, dass die meisten Vulkaninsel wegen des lockeren Lavagesteins recht schnell wieder verschwinden.

In den Vorgängerbänden konnten man dank geografischer Koordinaten noch den Zielort bei google-maps suchen. Hin und wieder entstand der Wunsch, den beschriebenen Ort zu besuchen. Hier nicht.

Hauptproblem des Buches ist, dass der Autor seine regionale Linie verlassen hat und Theoriekapitel ins Buch einbaut, die völlig misslingen. Welchen anderen Sinn die Einleitung als eine Zusammenfassung, ja im Tongateil einfach eine schlichte Wiederholung haben soll erschließt sich mir nicht. Seine Karten sind Kinderzeichnungen – welch ein Unterschied zu Schalansky!

Nach der Einleitung folgt auf 25 Seiten der Theorieteil „Warum wir Insel bauen“.
Ich kann kurz zusammenfassen:
1. Militärinsel mit Beispielkapitel im Südchinesischen Meer
2. Neue Land für Häuser und Landwirtschaft mit Beispielkapitel Flevopolder
Exkurs: Erhöhung der Malediven
3. Inseln für Reiche oder Konsum Beispiel Dubai oder Panama
4. Heilige Insel, ohne Extrakapitel, dafür wird der Müllinsel im Regionalteil ein Kapitel gewidmet, die, wenn überhaupt, in den Theorieteil gehört.
5. Inseln für Leuchtürme (für mich keine Inseln, auch nicht für Windräder, selbst wenn wie in der Nordsee die Mitarbeiter eines ganzen Windparks auf einer aufgeschütteten Insel leben sollen), für Küstenschutz (mischt im Regionalteil die Bereiche „verschwindende und geplante Inseln“ und für den Tourismus (überschneidet sich mit 3.).

Bonnett hätte doch irgendwann merken müssen, dass er besser über die ökonomischen und ökologischen Vor- und Nachteile von Inseln schreibt und für gefährdete und wachsende Insel im Klimawandel stets Beispiele nennt. Wie beispielsweise zwischen den Inseln der World in Dubai das Wasser ausgetauscht wird, bleibt unbeantwortet. Also nur 2 Sterne.

Bewertung vom 16.10.2021
Samenklau
Sievers, Corinna T.

Samenklau


ausgezeichnet

zahnärztliche Nymphomanin
Eigentlich wollte ich den Kommentar für "Vor der Flut" schreiben, aber dort fehlt er leider.

Während die Autorin in ihrem Buch „Halbwertzeit der Liebe“ noch eine Handlung konstruiert hat, kommt sie hier gleich zur Sache. Anstatt in den Bergen hat die Ich-Erzählerin diesmal eine Zahnarztpraxis auf einer einsamen Insel, wo die Ärztin ihr Gehalt in den drei Sommermonaten verdient und in den restlichen Monaten genug Zeit für andere Dinge hat. Auch ich dachte erst an Sylt bis dann ein Eisberg auftaucht, der am Ende aktiv wird, aber mehr verrate ich nicht.

Wichtiger ist, dass unsere Heldin mit Howard verheiratet ist, der impotent zu sein scheint. So muss die Ärztin ihre unstillbare Begierde mit den Patienten ihrer Praxis erfüllen. Dies ist auch sinnvoll, weil sie die Inselbewohner schon alle erkannt hat, jedenfalls die gut aussehende.
Die besondere Situation liegt darin, dass der Vater eines Kindes nach dem ersten Flüssigkeitsustausch auf ein Treffen über Nacht in einem Luxushotel besteht, dem Howard erst zustimmen muss.

Mir hat das Lesen viel Spaß bereitet und hoffe, dass Sievers bis zum nächsten Sommer etwas Neues einfällt. Umfassend analysieren und allzu viel hinein interpretieren würde ich in dieses Buch nicht, eben ein Sommerbuch, 5 Sterne

Bewertung vom 14.10.2021
Dein ist das Reich
Döbler, Katharina

Dein ist das Reich


gut

vertane Chance

Wir müssen uns immer fragen, was die Autorin mit dem Buch wollte. Wenn Sie ihre Familiengeschichte aufschreiben wollte, dann ist ihr das rundum gelungen. Doch dann fragt sich, warum ich das Buch lesen soll.

Ich wollte dieses Buch lesen, weil was über die Kolonialzeit im Kaiser-Wilhelm Land oder Deutsch-Neuguinea erfahren wollte. Während des Lesen stelle ich fest, dass aus europäischer Sicht mindestens zwei verschiedene Geschichten erzählt werden müssen: die der Handelskompanien, die ihre Produkte auf Plantagen anbauen und die Einheimischen wie Sklaven ausbeuten und die christlichen Missionare, die ihre Religion verbreiten wollen.

Von letzteren erfahren wir, dass durch sie die Kriege auf den Inseln weniger wurden. Auch werden die asiatischen Mitarbeiter zwar nicht gleich – eine Ehe zwischen beiden Volksgruppen gilt als ausgeschlossen – aber doch anständig behandelt. Nur vor einer papuaischen Volkskirche, die Europäern wie Papuanern die gleichen Rechte zuerkennt, wird Abstand gehalten. Die Überlegenheit der deutschen Missionare wird mit dem Lesen der Heiligen Schrift begründet. Immerhin werden zu diesem Zweck Missionsschulen gegründet.

Im letzten Teil geht es um die Verstrickung der Missionare mit den Nazis. Wir erfahren leider, dass das Wort Gottes nicht vor dem Nationalismus schützte.

Das Buch hätte gut 200 Seiten kürzer sein können, vor allem Heiner und Marie waren zu bieder. Auch die biblischen Zitate waren mir zu oft und zu platt. Kritische Themen werden dagegen oft nur angehaucht. Ich werden wohl noch Götz Aly lesen müssen. 3 Sterne

Bewertung vom 05.10.2021
Die Schachnovelle
Zweig, Stefan

Die Schachnovelle


ausgezeichnet

Weltklassiker

Angesichts des neuen Films habe ich mir zwei Nachmittage Zeit genommen und den Klassiker noch einmal gelesen.

Im Gegensatz zum neuen Film beginnt das Buch mit dem „Weltschachmeister“ Czentovic, der außer Schach zu spielen nichts anderes kann. Im Gegensatz zum neuen Film gibt es einen Ich-Erzähler, der auf dem Schiff von New York nach Bounes Aires versucht, den Weltmeister zu erblicken und lockt ihn erst mit seiner Frau durch Schachspielen im Rauchersalon. Dann gesellt sich der Millionär Mc Connor hinzu, dessen Ego trotz Geld unbedingt eine Partie gegen Czentovic braucht. Im Buch beraten sich alle, verlieren die erste Simultanpartie und hätten auch die zweite verloren, wenn nicht der mysteriöse Dr. B. Sich an die Partie Aljechin gegen Bogoljubow 1922 erinnert hätte und noch ein Remis herausholt.

Erst dann erfährt der Ich-Erzähler die Vergangenheit von Dr. B., der im neuen Film Bartoz heißt und der von den Nazis in Isolationshaft festgehalten wurde und dann ein Schachbuch als Abwechselung findet. Im Film wird die Haft mit dem folgenden Schachspiel auf dem Schiff verglichen, aber mehr verrate ich nicht.

Auch im Buch spielt Dr. B. gegen Czentovic, wird aber in der zweiten Partie verrückt, „Schachvergiftung“ heißt es im Buch, so dass der Weltmeister im letzten Satz großmütig resümiert: „Schade. Der Angriff war gar nicht so übel disponiert. Für einen Dilettanten ist dieser Herr eigentlich ungewöhnlich begabt.“ Der Film endet anders, aber auch das soll nicht verraten werden.

Was im Film fehlt, dass Dr. B. aus dem Hotel Metropol erst ins Krankenhaus kommt und von dort entlassen wird. Dass die Gestapo einen Gefangenen einfach so freilässt ist unwahrscheinlich, deswegen für den Film nur 4, für das Buch aber volle 5 Sterne.

Bewertung vom 05.10.2021
Meine Welt schmilzt
Ylvisaker, Line Nagell

Meine Welt schmilzt


sehr gut

Spitzbergen live

Ein Reiseführer über die Antarktis beginnt mit den Worten: „Fahren Sie nicht dorthin!“ Und das war bevor das große Kreuzfahrtschiffzeitalter vor Corona begonnen hatte. Gleiches gilt wohl auch von Spitzbergen.

Diese Buch wurde von einer Journalistin geschrieben, die mit ihrer Familie auf Spitzbergen lebt. Der Anfang des Buches ist beeindruckend. Ein Klimawandelleugner müsste wohl das ganze Skript in Frage stellen, so schlagend sind die Beweise auf dieser norwegischen Polarinsel.
Weil selbst im Winter auf den Fjorden das Eis fehlt, kann das warme Atlantikwasser die Luft erwärmen und frühere Temperaturen von -20 Grad gehören der Vergangenheit an. Spitzbergen gehört zu den Orten mit dem größten Temperaturanstieg auf der Erde. Hinzu kommt, dass die wärmere Luft auch mehr Wasser aufnehmen kann. Aus einem Ort in der arktischen Polarwüste, wo die Häuser nicht einmal Dachrinnen haben, ist innerhalb weniger Jahre ein niederschlagsreicher Ort geworden.

Eindrücklich wird über die Folgen einer Lawine aus dem Jahr 2015 berichtet, bei der zwei Menschen starben. Es hätten aber noch viel mehr sein können. Seitdem bemüht sich die Inselregierung um Lawinenschutz und hat die erste Häuserzeile unterhalb des Berges dauerhaft evakuiert.

Die Autorin hat einen alten Robbenjäger gesprochen, der auf einer einsamen Hütte den dunklen Winter verbracht hat. Sie ging mit Wissenschaftler*innen auf Forschungsreise rund um Spitzbergen und erklärt uns, dass die östlichen Inseln aufgrund des fehlenden Atlantikwassers ein deutlich kühleres Klima haben. Sie berichtet über die politischen Verträge, die die Inselgruppe an Norwegen bindet, aber russische Orte zulässt. Sie schreibt über den Kohleabbau, das viele Fliegen, das Saatgutarchiv, den Schutz vor Eisbären, von Mikrobakterien im auftauenden Permafrostboden und nicht zuletzt über störende Touristen, die die Familie selbst verfolgt haben, als sie vor ihnen aus der Hauptstadt geflüchtet ist.

All das hätte die Bestnote verdient, wenn nicht zwischendurch immer allgemeine und bekannte Erklärungen zum Klimawandel die spannende Beschreibung Spitzbergens unterbrechen würde. Auch würde ich mich freuen, mal ein Buch zum Klimawandel zu lesen, ohne mit dem Grünen* konfontiert zu werden. Offenbar gibt es ihn auch in Norwegen. Also 4 Sterne.

Bewertung vom 01.10.2021
Die Gedichte
Celan, Paul

Die Gedichte


gut

wenig Erläuterndes

Ich gebe ja zu, dass ich bisher moderner Lyrik bisher nicht viele Sterne geben konnte. Da bin schon froh, wenn es wie bei Celan Gedichte mit Strophen und Reimen gibt.
Von den Kommentaren habe ich mir aber mehr erhofft. Sie erhalten oft nur ein paar Sätze zur Druckgeschichte und einen Überblick, wo die im jeweiligen Gedicht verwendeten Wörter sonst noch im Gesamtwerk vorkommen.

Gerade Celan benutzt aber so speziellen Metaphern, dass ich mir auch dazu eine Erklärung gewünscht hätte. Noch lieber hätte ich mehrere Beispiele einer vollständigen Gedichtinterpretation. Wenn ich aber die Kommentare aus FAZ und SZ vergleiche, fürchte ich, dass sich selbst Experten keine Interpretation trauen, weil sie von anderer Seite zerrissen werden.

Für ein Lyrik dennoch eine hohe Qualität und sicher auch ein Nachschlagewerk, das nicht von vorne bis hinten gelesen werden soll. 3 Sterne