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Benutzername: 
Lesezauber_Zeilenreise
Wohnort: 
Eggenstein-Leopoldshafen
Über mich: 
Buchnerd durch und durch

Bewertungen

Insgesamt 761 Bewertungen
Bewertung vom 13.01.2023
Der 6. Kreis
Deiß, Robert

Der 6. Kreis


sehr gut

Die erste Etappe des Wegs vom Jungen zum Magier – fantasievolles, kurzweiliges Abenteuer


Quinn wird an einen üblen Ort verbannt. Dort muss er sich gegen die Anfeindungen der zwielichtigen Bewohner schützen und wird zudem von seinem Arbeitgeber geschunden und geschlagen. Da lernt er Marten kennen, einen Magier, der in Quinn Potenzial entdeckt und ihn daher heimlich zum Magier ausbildet. Ziel soll sein, dass Quinn irgendwann alle 5 Magierkreise beherrscht und damit den Bannzauber mit der damit einhergehenden Dunkelheit besiegen kann. So lernt Quinn also alle möglichen Runenzauber und stellt sich den schwierigen Aufgaben, die gelöst werden müssen, um den 1. und 2. Kreis zu durchschreiten. Dabei lernt er neue Lebensräume und Wesen kennen und erlebt so allerhand Abenteuer. Und er findet auch seinen Seelenpartner, die kleine Trollfrau Maki, die ihn fortan begleitet.

Robert Deiss hat mit dieser Fantasyreihe eine komplette neue Welt erschaffen. Zusammen mit Quinn lerne ich diese Welt ein bisschen näher kennen und kann sie mir auch recht gut vorstellen – samt sehr fantasievoller Menschen, Wesen, Tiere und Pflanzen. Einerseits habe ich mit Quinn mitgelitten, macht er doch wirklich viel durch, erlebt viel Schreckliches auf seinem Weg zum Magier. Andererseits ist er für mich nicht wirklich greifbar gewesen. Dazu hat mir einfach die Tiefe gefehlt. Ich weiß nicht, warum er verbannt wurde, wo er herkommt, wer er ist. Ich springe mit ihm von Station zu Station, erlebe, wie er mit scheinbar unlösbaren Aufgaben hadert, um sie dann doch irgendwie sehr schnell zu lösen, lerne sehr viele andere Charaktere kennen, die jedoch alle ein bisschen blass bleiben und vermisse so ein bisschen den Tiefgang. Ich hätte mir mehr „zum Anfassen“ gewünscht, um richtig gefangen zu werden von der Story. Nichtsdestotrotz ist es ein fesselndes Buch, das ich fast in einem Rutsch durchgelesen habe. Mir gefällt der Schreibstil sehr gut, der schön zu lesen ist, auch wenn ich mir öfter detailreichere Beschreibungen der Umgebung und Figuren gewünscht hätte. Die Spannung hält sich gut und hat mich auch immer weiterlesen lassen. Und dann ist da natürlich noch Maki! Die kleine Trollfrau! Sie ist einfach zuckersüß und ich mag sie sehr! Sie bringt Humor und Leben in die Story und war als einzige für mich richtig greifbar.

Als ich mit dem Buch durch war, wollte ich eigentlich eine Pause machen und erst mal was anderes lesen. Das hat nicht geklappt! Ich wollte einfach direkt wissen, wie es weitergeht und habe direkt mit Buch 2 weitergemacht. Der 6. Kreis ist also auf alle Fälle fesselnd. Und sehr fantasievoll. Vor allem die verschiedenen, bisher kennengelernten Völker waren total interessant. Von daher gibt es natürlich sehr gute 4/5 Sterne und eine Leseempfehlung für all diejenigen, die sich gern in einer vollkommen neuen Welt herumtreiben und Gefahren bestehen wollen.

Bewertung vom 08.01.2023
Was auf das Ende folgt
Whitaker, Chris

Was auf das Ende folgt


ausgezeichnet

Fesselnd, berührend, humorvoll und tieftraurig – großes Kino


Der dreijährige Harry verschwindet eines Nachts spurlos. Seine verzweifelte Mutter gibt an, dass er von einem Mann in Clownskostüm aus seinem Bett entführt wurde. Die Polizei ermittelt, die Presse berichtet, die Bewohner von Tall Oaks sind entsetzt. Auch, weil offensichtlich einer von ihnen der Täter sein muss. Harrys Mutter sucht ihn noch immer pausenlos und flüchtet sich in Alkohol und Männergeschichten, um kurzfristig dem Schmerz zu entgehen. Währenddessen geht das Kleinstadtleben weiter und jeder hat so sein Päckchen zu tragen.

Anfangs war ich durch die schiere Menge an Figuren erst mal etwas überfordert. Ich kam mit den Namen nicht mehr richtig mit, zumal 4 der Hauptfiguren mit J beginnen und ich immer überlegen musste, wer jetzt wieder wer ist. Auch fragte ich mich, wo die Reise denn bitte hingeht? Ausgangspunkt ist das Verschwinden des kleinen Harry. Doch die Ermittlung spielt hier eher eine untergeordnete Rolle, vielmehr wurden mir nach und nach mehrere der Bewohner von Tall Oaks beschrieben, deren Geschichte erzählt und ihre Geheimnisse so nach und nach entpackt. Das war interessant, keine Frage, doch war mir der Zusammenhang nicht klar. Doch dann wurde alles immer präsenter, die ganze Story hat sich vor mir entblättert und ich war nur noch gefesselt und gefangengenommen von dem wirklich einmaligen Schreibstil des Autors. Jeder der hier vorgestellten Bewohner hat so seine Probleme und geht mit Erlebnissen und Schicksalsschlägen anders um. Alles zusammen war schlicht berührend, tieftraurig, unglaublich witzig, überraschend und tat mal weh, um dann wieder einfach nur lustig zu sein. Mir haben sich vor allem der Schüler Manny und sein nicht immer einfaches, aber von tiefer Liebe geprägtes Leben zusammen mit seiner Mutter und seiner kleinen Schwester tief beeindruckt. Über ihn bzw. wegen ihm musste ich so oft lachen beim Lesen und fand ihn schlicht nervig, aber so sehr liebenswert. Eine tolle Figur! Das Ende hat mich dann eiskalt erwischt, damit habe ich so gar nicht gerechnet.

Als ich das Buch weglegte, dachte ich mir nur „wow!“. Ein einmaliger Aufbau, bildhafte Beschreibungen, Figuren, die berühren einen nicht kalt lassen und ein grandioser Schreibstil. Kein typischer Krimi, wie man ihn kennt, sondern ein Blick in eine Kleinstadt und hinter die Fassaden. Von mir 4,5/5 Sterne. In Ermangelung halber Sterne runde ich auf volle 5 Sterne auf.

Bewertung vom 01.01.2023
Schottenkomplott / Hebriden Krimi Bd.3
Tyrie, Gordon

Schottenkomplott / Hebriden Krimi Bd.3


ausgezeichnet

Wiedersehen mit Hochlandrind Thin Lizzy – herrlich schräg und schwarzhumorig


Ex-Profikiller Hynch, eigentlich ein Einzelgänger, hat sich in seinem neuen Zuhause auf der Insel Colonsay der Laien-Theatergruppe angeschlossen. Irgendwie kommt er auf den Geschmack von Gesellschaft und setzt eine Annonce auf. Drei Kandidatinnen lädt er nacheinander zu sich ein, um sie kennenzulernen. So weit, so gut, wäre da nicht der unbekannte Anrufer, der ihn warnt und mitteilt, dass eine der Frauen eine Auftragskillerin eines altbekannten Gangsterbosses ist, die Hynch beseitigen soll. Doch welche nur? Hynch bereitet sich vor und lässt alles auf sich zukommen. Unterstützt von Hochlandrind Thin Lizzy, die ebenfalls auf Colonsay angekommen ist, um als Kuschelkuh für sinnsuchende Kursteilnehmer in der Einsiedelei ihren Lebensunterhalt zu verdienen soll.

Kein Buch für Liebhaber ernster Krimis. Ganz im Gegenteil. Schottenkomplott ist noch ein bisschen schräger als sein Vorgänger Schottensterben. Zwar nicht unbedingt, was die Story rund um Hynch und die Auftragskillerin betrifft, aber auf jeden Fall der Teil der Geschichte, in dem es um Thin Lizzy und die anderen Tiere der Einsiedelei geht (u.a. Krähe Yeedith und Esel Santiago del molino que ningún puerco necesita – kurz Iago). Beides zusammen ergibt eine teils skurille, vor allem jedoch super lustige Story, die aber auch spannend und gefühlvoll ist. Thin Lizzy ist auch hier mein erklärter Liebling. Ihre Gedanken sind zum Brüllen und ich liebe ihre direkte, forsche Art. Landschaft und Figuren sind lebendig und detailliert beschrieben, so dass ich mich wie direkt vor Ort fühlte und ein klares Bild von allem vor Augen hatte. Die Theatergruppe ist herrlich verschroben und liebenswert. Die Auflösung hat mir eine Überraschung geboten und sehr gut gefallen. Der Mix aus Krimi, Komödie, Tierroman gefällt mir ausgesprochen gut. Und auch, wenn Schottenkomplott nicht ganz an den Vorgängerband Schottensterben herankommt, würde ich mich trotzdem mächtig über weitere Hebriden-Krimis, bevorzugt mit Beteiligung von Thin Lizzy, freuen.

Ein augenzwinkernder, schräger Krimi in wunderbar unterhaltsamem Schreibstil, mit Figuren, die man ins Herz schließt und einer Story, die spannend und skurril zugleich ist. 4,5/5 Sterne (in Ermangelung halber Sterne runde ich hier gerne auf die vollen 5 auf)!

Bewertung vom 31.12.2022
Die Schampus-Verschwörung (eBook, ePUB)
Hafermeyer, Franz

Die Schampus-Verschwörung (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Langerwartete Fortsetzung der Schäfer und Dorn-Reihe – wieder sehr gelungen!


Eine skelettierte Leiche wird im Wald gefunden. Bald stellt sich heraus, wer das junge Mädchen war. Während der Ermittlungen zu diesem Cold Case stoßen Elsa Dorn, die Kommissarin und Sven Schäfer, der Privatschnüffler, auf die sog. Bazi-Schickeria. Das sind drei wohlhabende Freunde, die gerne Partys für die oberen Zehntausend schmeißen – Partys mit Alkohol, Drogen und jungen Mädchen. Doch was soll das Skelett im Wald mit der Bazi-Schickeria zu tun haben? Und wieso versucht Kriminaldirektor Jansenbrink Dorns Ermittlungen in dieser Richtung zu unterbinden? Als dann weitere Morde geschehen, müssen Dorn und Schäfer wieder eng zusammenarbeiten – und geraten einmal mehr in gefährliches Fahrwasser.

Hach, was habe ich auf die Fortsetzung der Dorn und Schäfer-Reihe gewartete. Ich liebe das Ermittlerduo, das so ungleich ist, sich ständig fetzt und doch perfekt miteinander agiert. Sven Schäfer, der große, kahlschädelige Hüne, der mit seinen zwei Katern gerne auch mal einen verzwickten Fall bespricht. Elsa Dorn, die kleine, rundliche Kommissarin, die Essen liebt und immer noch bei Mama in ihrem alten Kinderzimmer lebt. Es geht immer humorvoll zu, doch ein Ulk-Krimi ist es deswegen keineswegs. Die Verbrechen sind knallhart und die Ermittlungen mitzuverfolgen, macht einfach Spaß, weil es sich so echt anfühlt (arbeitet der Autor ja schließlich auch bei der Polizei, ist also quasi vom Fach). Realistisch, spannend, teils brutal und nicht für Zartbesaitete, dabei immer humorvoll und voller Lokalkolorit (Augsburg-Kenner kommen hier garantiert auf ihre Kosten). Die Charaktere Dorn und Schäfer sind einfach herrlich – ich mag sie total und freue mich jetzt schon auf Band 6. Der Schreibstil hat mich mal wieder gepackt und in Nullkommanichts war ich leider auch schon durch, weil ich das Buch nicht weglegen konnte. Die Bücher der Schäfer-und-Dorn-Reihe könnten meinetwegen gern fette 600 Seiten-Wälzer sein.

Ganz klar 5/5 Sterne. Ich liebs einfach!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 30.12.2022
Schrei
Fitz, Noah

Schrei


sehr gut

Serienmörder, der seine weiblichen Opfer nach Märchen arrangiert


Ein Serienmörder treibt sein Unwesen. Er hat es vor allem auf junge Frauen abgesehen. Er tötet sie mit Pfeil und Bogen und arrangiert sie dann nach einem Märchen in der Öffentlichkeit. In den Mündern der Opfer ein Zettel, auf dem die Märchenfigur steht. Als beim nächsten der Opfer auf dem Zettel der Name Lena steht, sind Kommissar Wagemut und seine Partnerin Lena Weiß sich sicher: sie soll das nächste Opfer sein. Gemeinsam gehen sie jeder Spur nach und bringen sich selbst und ihre Liebsten dabei in tödliche Gefahr. Wer ist der Serienmörder und aus welchem Grund hat er es auf Lena abgesehen?

Der Schreibstil ist wirklich gut und sehr flüssig zu lesen. Die Spannung wird immer ganz oben gehalten, so ist es ein leichtes, da Buch in kürzester Zeit durchzulesen. Es gibt allerhand Figuren, es passiert enorm viel und für meinen Geschmack sind es tatsächlich ein paar zu viele Figuren, die ich alle gar nicht so wirklich für die eigentliche Story benötigt hätte, die aber zuzugeben alles ein Stück weit actionreicher, angespannter und vielleicht auch interessanter machen. Teilweise etwas an den Haaren herbeigezogen, damit die Story auch funktioniert (z.B. frage ich mich, wie man in einer Großstadt wie Berlin sich sofort sicher ist, dass die Polizeikollegin Lena das nächste Opfer ist, nur weil auf dem Zettel der Name Lena steht? In Berlin gibt es schätzungsweise wie viele Lenas?). Aber egal, das alles hat dem Lesegenuss keinen Abbruch getan. Durchweg spannend, durchweg düster und mit einigen Psychoelementen gespickt und wohl auch nichts für ganz zarte Gemüter, werden hier schließlich Frauen gequält, geschlagen, erniedrigt und getötet. Das Cover passt übrigens perfekt zur Story!

Ich empfehle diesen Thriller jenen, die sich gerne mal für ein paar Stunden ohne besonderen Tiefgang aber sehr spannend unterhalten lassen wollen, Fans von amerikanischen Serienmörder-Thrillern und von Storys, über die man nicht lange nachdenken muss, die dennoch fesseln und einfach Spaß machen. 4/5 Sterne.

Bewertung vom 25.12.2022
Der Weihnachtsdieb / Die drei Fragezeichen-Kids Bd.57
Blanck, Ulf;Pfeiffer, Boris

Der Weihnachtsdieb / Die drei Fragezeichen-Kids Bd.57


sehr gut

Kinder-Detektive wollen Weihnachten retten


Justus, Peter und Bob genießen den Schnee in Rocky Beach und toben darin herum. Vor dem Laden im Ort sitzt heute sogar der Weihnachtsmann und lässt sich von den Kindern deren Wünsche ins Ohr flüstern. Doch nicht nur das, auch deren Namen und Adressen notiert sich der Weihnachtsmann. Ist doch auch logisch, muss er an Weihnachten die Geschenke ja schließlich liefern – oder steckt da doch anderes dahinter? Als plötzlich im ganzen Ort die versteckten Weihnachtsgeschenke verschwinden, hecken die drei ??? Justus, Peter und Bob einen Plan aus. Dabei müssen sie zum einen hinter den Weihnachtsdieb kommen, zum anderen aber auch einen Bogen um Skinny Norris, ihren Erzfeind machen.

Die drei ??? Kids ist eine Buchreihe für Kinder von 8 bis 11 Jahren. Das würde ich so auch unterschreiben. Vielleicht gerne auch schon ab 7 Jahren, aber mit spätestens 11 Jahren dürfte Schluss ein, da die Fälle schon sehr einfach und die Auflösung bzw. der Weg dorthin doch eher übertrieben und unrealistisch ist – also doch schon sehr kindlich (zumindest hier in diesem Band 57). Für mich fühlte es sich so an, als würde ich einen Comic in Romanform lesen. Der Schreibstil ist gut zu lesen, die Kapitel kurz, die Schrift groß und aufgelockert durch 31 s/w-Zeichnungen. Was mir gar nicht gefallen hat war, dass man den erwachsenen (!) Dieb völlig ohne Konsequenzen hat davonkommen lassen. So nach dem Motto: wenn Du jetzt brav alle Geschenke wieder zurückgibst, ist alles wieder gut. Das fand ich dann doch zu weichgespült und nicht gut.

Was ich seltsam finde: auf dem Cover sind die drei ??? in Sommerklamotten abgebildet – im Schnee. Die Zeichnungen innen passen dann wieder besser, da haben sie warme Kleidung an. Aber das nur am Rande.

Ansonsten für kleine Leseanfänger, die spannende, einfach Detektivgeschichten mögen, sicher ein schönes Geschenk zu Nikolaus oder für den Adventskalender. Von mir gibt es 3,5 Sterne – da es hier keine halben Sterne gibt, runde ich auf 4 Sterne auf.

Bewertung vom 24.12.2022
Maximilian und das große Weihnachtswunder / Maximilian Bd.2
Smith, Alex T.

Maximilian und das große Weihnachtswunder / Maximilian Bd.2


ausgezeichnet

Ein Wiedersehen mit Maximilian – was für ein wundervolles, herzallerliebstes Buch


Maximilian lebt nun also glücklich bei seinem Menschenkind Oliver in einem maustastischen Puppenhaus und es geht ihm einfach nur gut. Doch irgendwie verspürt er manchmal so eine innere Leere, als würde etwas fehlen. Und dann diese Erinnerungsbruchstücke von einer Maus, einem schönen Lied und diesem wohligen Gefühl im Bauch. Er hält es nicht mehr aus, er MUSS diese Maus finden. Seine Suche führt ihn quer durch die Welt und er trifft viele neue Freunde, die ihm alle helfen wollen. Ob er am Ende das seltsame Rätsel seiner Erinnerung lösen kann? Und was das große Weihnachtswunder ist? Findet es selbst heraus!

Ich bin völlig entzückt! Das trifft es wohl am besten. Auch der 2. Teil der Maximilian-Reihe ist von vorne bis hinten einfach nur herzallerliebst! Die Geschichte ist spannend und wunderschön und sehr weihnachtlich. Es geht um Mut, Freundschaft und Familie. Und um dieses Gefühl, das ein Zuhause einem geben kann. Neben Maximilian spielen auch hier wieder viele andere Tiere eine Rolle – eins liebenswerter als das andere. Der Autor versteht es wirklich, seine Figuren direkt ins Herz der Leser zu schreiben. Dazu noch die vielen traumhaft schönen Illustrationen, die mich die Geschichte noch mehr erleben lassen. Daneben gibt es auch hier wieder eine Menge Basteltipps, Rezepte und schöne Ideen zum Umsetzen, die die Adventszeit wie im Flug vergehen lassen.

Ein rundum gelungenes Buch, welches man mit den Kleinen als täglichen Adventskalender nutzen kann. Geschrieben in 24,5 Kapiteln eignet es sich dazu allerbestens. Zumal nicht nur die Geschichte, sondern auch die Basteleien und Rezepte jeden Tag zu etwas besonderem machen.

Wer also eine herzerwärmende Weihnachtsgeschichte erleben möchte und einen interaktiven Adventskalender, dem sei Maximilian (egal ob Teil 1 oder 2) ans Herz gelegt. Ich liebe dieses Buch und musste am Ende glatt ein Tränchen verdrücken *seufz*. Ich kann gar nicht anders, ganz klar 5/5 Sterne!

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 23.12.2022
Kafka und der Tote am Seil
Steinhagen, Jon

Kafka und der Tote am Seil


sehr gut

Skurril, verwirrend, lustig, seltsam – sicher ein besonderes Buch


Franz Kafka ist von jetzt auf nachher geheilt und kann das selbst gar nicht so recht glauben. Zumal er sich in Begleitung einer mannshohen Kakerlake befindet, die auch noch spricht. Als dann ein seltsamer Typ (Inspektor Beide, mal männlich, mal weiblich), Kafka als Ermittler für noch seltsamere Todesfälle in Wien rekrutiert, ist er sich sicher: das ist so abstrus, das kann sich kein Hirn ausdenken, also muss es echt sein. Und so begibt er sich mit Kakerlake Gregor Samsa nach Wien, wo er auf einen seltsamen Hängekünstler stößt und auf dessen seltsame Schwester und auf einen Seidenstrick, der an Seltsamkeit nicht zu überbieten ist. Der Hängekünstler erhängt sich jeden Abend vor Publikum, nur um wie von Zauberhand am nächsten Tag wieder auf der Bühne zu stehen. Dafür sterben täglich andere Menschen einen sehr mysteriösen Strangulationstod. Kafka will diesen Fall lösen! Auch wenn er sich dadurch selbst in Gefahr bringt.

Puh… seltsam ist der Oberbegriff für dieses Buch. Seltsam, absurd, irre, völlig gaga und total… ja… seltsam halt. Hier wird so viel mit Sprache gearbeitet, mit Wortwitz und Situationskomik, nur um dann wieder verwirrend und seltsam zu werden (Verzeihung, ich weiß, ich nutze dieses Adjektiv sehr oft). Ich liebe die Szenen, in denen die Kakerlake vorkommt, was leider im Mittelteil für meinen Geschmack deutlich zu wenig war. Dafür ging mir das lange Gerede von Inspektor Beide des Öfteren gehörig auf den Keks, weil ich am Ende des Satzes nicht mehr wusste, wie er anfing. Ich habe auch immer noch nicht kapiert, warum Kafka geheilt war – wenn er es denn war – und ob er das am Ende auch immer noch ist. Habe ich jetzt hier eine Geschichte miterlebt oder nur die Hirngespinste eines Todkranken oder Verrückten? Ich habe keine Ahnung. Das Buch hat mich verwirrt, mich super unterhalten, mich zwischendurch genervt, dann wieder zum Lachen gebracht und gleich darauf wieder zum Stirnrunzeln. Es wirkt auf jeden Fall nach und ich möchte nicht wissen, wie es im Kopf des Autors aussieht – wer so schreibt, muss ein paar mehr Hirnwindungen haben, vermute ich. Ich habe ein paar Tage vergehen lassen, bevor ich mich an die Rezension gesetzt habe. Einfach, weil ich nicht wusste, was ich von dem Buch halten soll. Gut? Sehr gut? Doof? Oder doch nur vor allem seltsam? Ich weiß es noch immer nicht so 100% – genau das bringt mich aber zu 4 Sternen. Denn wie gesagt: es wirkt nach, spukt noch in meinem Kopf herum und war letztlich halt doch sehr unterhaltsam. Seltsam, aber wahr. Wem ich es empfehlen würde? Ach, fragt mich doch was Leichteres!

Bewertung vom 23.12.2022
Maximilian und der verlorene Wunschzettel / Maximilian Bd.1
Smith, Alex T

Maximilian und der verlorene Wunschzettel / Maximilian Bd.1


ausgezeichnet

Mäusestarke Adventsgeschichte in 24 ½ Kapiteln – herzallerliebst und einfach schön



Maximilian ist eigentlich auf der Suche nach einem trockenen, warmen Plätzchen, als er einen Brief findet, der an den Weihnachtsmann adressiert ist. Das ist wichtiger, denn wenn der Brief nicht ankommt, bekommt ein Kind keine Weihnachtsgeschenke. Maximilian kann das nicht zulassen, schnappt sich den Brief und macht sich auf den Weg, ihn dem Weihnachtsmann persönlich zuzustellen. Doch, wie kommt er da am besten und schnellsten hin? Weihnachten ist schon in ein paar Stunden! Unterwegs trifft er den einen oder anderen tierischen Gesellen und alle wollen ihm gerne weiterhelfen. Schafft Maximilian es, den verlorengegangenen Wunschzettel dem Weihnachtsmann zu überbringen? Das müsst ihr schon selbst herausfinden.

Das Hörbuch habe ich ja schon rezensiert. Da es mir so gut gefallen hat, musste natürlich auch das Printexemplar her und ich bin auch davon begeistert. Beim Lesen und Betrachten der schönen Illustrationen kommt direkt Weihnachtsstimmung auf. Mut, Hilfsbereitschaft, Mitgefühl, Freundschaft – das sind die Schlagworte, um die es hier geht. Verpackt in eine so spannende, liebenswerte, wunderschöne Geschichte mit einem kleinen Mäuserich, der sich ohne Umwege in meinem Herz eingenistet hat.

Doch das Buch besteht nicht nur aus der Geschichte und den wunderschönen Illustrationen. Oh nein, da ist noch viel mehr drin. Nämlich Basteltipps, Rezepte und Ideen rund um Weihnachten. Immer mit ganz viel Liebe ausgedacht und wirklich wunderbar zum Nachmachen geeignet. Da wird die Adventszeit zu einem echten Ereignis. Das cover sieht in echt übrigens noch viel schöner aus, mit seinem schillernden Titel und den glänzenden Schneeflocken. Traumhaft schön – innen und außen!

Für mich ganz klar ein Must Have für die Adventszeit und ich lege diese Buch jedem an Herz, der mit seinen Kindern im nächsten Advent Spaß, Unterhaltung und ganz viel Liebe erleben möchte. 5/5 Sterne.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 18.12.2022
Lavendeltage in der Auberge de Lilly
Stieglitz, Marion

Lavendeltage in der Auberge de Lilly


sehr gut

Kleine, liebenswerte (Lese-)Reise in die Provence – Liebe, Zweifel, Freundschaft und ganz viel Lavendel


Helen, gestresst durch das viele Geld, dass sie für ihren beruflichen Traum in den Sand gesetzt hat, wird von ihrem Freund Leo kurzerhand in die Provence „entführt“. Doch statt Erholung, Zweisamkeit und Kräftetanken wird dieser Kurztripp eher zu einer Zerreißprobe für die Beziehung der beiden. So findet Helen Leos anfängliches so anziehendes Laissez-fair inzwischen eher unreif und ihr steht mehr der Sinn nach etwas Bodenständigem, Verlässlichen. Wie gut also, dass sie auf Marcel, den charmanten, erfolgreichen Besitzer des geschlossenen Lavendelladens trifft und er ihr ein scheinbar traumhaftes geschäftliches Angebot macht – und auch privat großes Interesse an Helen zu haben scheint. Als Leo eines Tages nach einem Streit einfach verschwindet, muss Helen sich eingestehen, dass sie sich wohl in einigem getäuscht hat… und sich entscheiden, was sie nun eigentlich in ihrem Leben will.

Nachdem ich in Band 1 „Das kleine Hotel in der Provence“ das Entstehen der Auberge de Lilly mitverfolgt habe, darf ich nun erneut nach Südfrankreich reisen und in diesem kleinen, hübschen Hotel einige bekannte Figuren wiedertreffen. Mit einer Leichtigkeit erzählt die Autorin Helens Geschichte und schafft es dabei, deren Zweifel und Sorgen so gut rüberzubringen, dass man fast Verständnis dafür bekommt, dass sie sich so hopplahopp quasi in die Arme eines anderen wirft. Es ist zwar keine hochüberraschende, wendungsreiche Story, dafür aber einfach ein Wohlfühlbuch. Ab aufs Sofa, vielleicht mit einem Pastis (oder noch besser: mit einem Gin Tonic mit Lavendelblüten, selbstgemacht natürlich, das Rezept liefert das Buch gleich mit) und dann nichts wie in die Provence, zu den Lavendelfeldern, wo die Hummeln summen, die Sonne brennt und sich alles wie Urlaub anfühlt.

Der Schreibstil ist super zu lesen, man fliegt durch die Seiten, wobei Figuren und Setting immer im Kopf sind, sehr gut vorstellbar und vor allem die Landschaft ist fast zum Greifen. Mir gefällt, dass Helen keine Überfliegerin ist, sondern auch sie Fehler macht, nicht immer durchblickt und mit ihren Sorgen und Ängsten hadert. Das macht sie „normal“.

Wer eine kleine Auszeit in der Provence haben möchte, mit leichter, luftiger Unterhaltung, ein wenig Liebe, ein wenig Intrige, viel Freundschaft und einer bezaubernden alten Dame (Marianne de Boyer), die einige Lebensweisheiten auf dem Kasten hat, dem sei „Lavendeltage“ ans Herz gelegt. 4/5 Sterne.