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Maddinliest
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Borken

Bewertungen

Insgesamt 965 Bewertungen
Bewertung vom 22.01.2021
Epiphanie (eBook, ePUB)
Siemer, Nicole

Epiphanie (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Der Unheimliche Mann

Eddie Quinn sitzt im Gefängnis von Grubingen ein, da er für drei grausame Morde verantwortlich gemacht wird. Der forensische Psychiater Doktor Phillip Meiners soll nun die Schuldfähigkeit von Eddie feststellen. Bei ihrem ersten Aufeinandertreffen beteuert Eddie seine Unschuld und erklärt sich bereit Dr. Meiners seine Geschichte zu erzählen, deutet aber darauf hin, sich vor dem "Unheimlichen Mann" in Acht zu nehmen, der daraufhin die Kontrolle über das Leben des Psychiaters übernehmen wird. Meiners stellt sich der Aufgabe und bemerkt schon nach den ersten Treffen, dass die Schicksale der Beiden durchaus Parallelen aufweisen. Wird ihn der "Unheimliche Mann" heimsuchen?

Die junge Autorin Nicole Siemer hat mit Epiphanie aus meiner Sicht einen gelungenen Psycho-Horror-Roman geschrieben. Sie erzählt die Geschichte in einem atmosphärischen und sehr gut zu lesenden Schreibstil, der mich schnell in die düstere und bedrohliche Welt des inhaftierten Eddie Quinn entführt hat. Durch das Auftreten des "Unheimlichen Mannes" sorgt Nicole Siemers für einen ordentlichen Schub Thrill und verleiht der Geschichte einen mystischen Rahmen. Der Spannungsbogen wird mit den ungeklärten Tötungsdelikten um das Leben von Eddie Quinn gut aufgebaut und über seinen weiteren Schicksalsverlauf und dem mysteriösen Auftritten des "Unheimlichen Mannes" auf einem hohen Niveau gehalten. Bemerkenswert für mich, dass es der Autorin gelingt, der schwer durchschaubaren Geschichte einen gelungenen Plot zu verpassen, der den Thriller aus meiner Sicht hervorragend abrundet.

Insgesamt hat mir Nicole Siemer mit "Epiphanie" einige schaurige Stunden beschert, was in erster Linie der clever aufgebauten Geschichte, den interessant charakterisierten Hauptprotagonisten und dem Erzähltalent der Autorin zu verdanken ist. Wer Lust auf ein wenig Grusel hat, dem sei das Buch ans Herz gelegt, welches ich hiermit gerne weiterempfehle und mit den vollen fünf von fünf Sternen bewerte.

Bewertung vom 13.01.2021
Tiefenzone
Schulte, Andreas J.

Tiefenzone


sehr gut

Gefahr im Eis

Die aufstrebende Wissenschaftsjournalistin Julia Kern ist sehr zufrieden mit ihrem neuen Job und freut sich nach ein wenig Bedenkzeit über das Angebot ihres Produktionsleiters ihn mit einem kleinen Team auf einer spektakulären Expedition zu begleiten. Sie dürfen exklusiv über die Arbeiten an einer hoch-modernen Forschungsstation in der Antarktis berichten. Der genaue Forschungszweck ist noch nicht wirklich an die Öffentlichkeit gedrungen und alle Beteiligten sind gespannt, was sie in der Kälte und Einsamkeit erwartet. Womit sie wohl alle nicht gerechnet haben, ist der Angriff mehrerer Terroristen, die in einem vermeintlichen Öko-Auftrag die Expedition stoppen wollen.

Mit "Tiefenzone" begibt sich der deutsche Krimi-Autor Andreas J. Schulte in die kälteste Region der Welt. Eine außergewöhnliche Kulisse für einen fesselnden Thriller mit einem ökologischen Anstrich. Er erzählt die Geschichte in einem lebendigen und sehr gut zu lesenden Schreibstil und eröffnet den Spannungs-bogen sehr ausführlich über die Vorstellung der Protagonisten und dem Zustandekommen der Expedition. In der Antarktis entsteht ein klassisches Spannungs-Szenario, da die Protagonisten durch die widrigen Verhältnisse an die Forschungsstation gebunden sind, in die ein Terror-Kommando einfällt. Andreas J. Schulte gelingt es über einige wissen-schaftliche Details eine spannende Story aufzubauen und rundet das Ganze mit einem fulminanten Finale und einer überraschenden Auflösung gelungen ab.

Insgesamt ist "Tiefenzone" aus meiner Sicht ein gelungener Thriller mit spektakulärer Kulisse und einem ökologischen Anstrich, der den Leser im Nachgang auch noch mit der Frage zurücklässt, wie weit man im Sinne der Forschung in die Natur eingreifen darf. Ich empfehle den Thriller daher sehr gerne weiter und bewerte ihn mit guten vier von fünf Sternen.

Bewertung vom 13.01.2021
Die Hornisse / Tom Babylon Bd.3
Raabe, Marc

Die Hornisse / Tom Babylon Bd.3


ausgezeichnet

Packende Fortsetzung

In seinem neuen Fall wird der LKA-Ermittler Tom Babylon zu einem Tatort beordert, wo ein bekannter Rockmusiker kaltblütig und grausam ermordet wurde. Noch ahnt Tom Babylon nicht, wohin ihn die Ermittlungen führen werden, die zu Anfang noch ein wenig schleppend verlaufen und dem engeren Umfeld die volle Aufmerksamkeit widmen. Die Lösung führt Tom und sein Team aber immer mehr in die Vergangenheit und das Ganze entpuppt sich als eine komplizierte Geschichte, die auch in Verbindung mit seinem eigenen tragischen Lebensverlauf steht. Ein ganz persönlicher Fall für den LKA-Ermittler, der ihn noch mehr als nur fordern wird...

"Die Hornisse" ist bereits der dritte Band um den sympathischen Ermittler aus Berlin. Schon mit den ersten beiden Teilen konnte mich der Autor Marc Raabe begeistern, so dass ich mit viel Vorfreude und einer hohen Erwartungshaltung in das neue Werk gestartet bin. Der temporeiche und sehr flüssig zu lesende Schreibstil hatte mich schnell wieder in den Bann gezogen, so dass sich der Thriller für mich wieder zu einem Page-Turner entwickelte. Klassisch wird der Spannungsbogen über den ermordeten Rockstar Brad Galloway aufgebaut und über die persönlichen Verstrickungen der Protagonisten sowie die ereignisreichen Ermittlungen auf einem hohen Niveau gehalten. Das fulminante Finale weiß mit einer überraschenden Auflösung zu glänzen und rundet den Thriller aus meiner Sicht mehr als gelungen ab. Besonders gut gefallen hat mir die interessante Weiterentwicklung der Hauptprotagonisten, sowie die Aufarbeitung der geheimnisvollen Vergangenheit von Tom Babylon.

Insgesamt ist "Die Hornisse" für mich ein gelungener Thriller, der mir einige spannende Lesestunden beschert hat und die Reihe um einen charismatischen Ermittler gelungen fortsetzt. Ich freue mich auf weitere Bände um Tom Babylon und empfehle den Thriller, den ich mit den vollen fünf von fünf Sternen bewerte, sehr gerne weiter.

Bewertung vom 13.01.2021
Zürcher Filz
Kasperski, Gabriela

Zürcher Filz


ausgezeichnet

Spannender Krimi mit aktueller Thematik

Ein Vermisstenfall beschäftigt Beanie Barras von der Züricher Kriminalpolizei. Mit Blut versehene Schmuckstücke, die definitiv der Vermissten zugeordnet werden konnten, sollten zu Geld gemacht werden. Bei der Gesuchten handelt es sich um die millionenschwere Immobilienerbin Philomena Lombardi, welche einer Stiftung mit einem enormen Immobilienbesitz in Zürich und Umgebung vorsteht. Die Ermittlungen treten ein wenig auf der Stelle, so dass Beanie die Hilfe von Werner Meier und Zita Schnyder erbittet. Gerade Meier ist ganz angetan, sich neben seiner Familienaufgabe wieder mit seinem feinen Gespür für das Verbrechen in eine Recherche zu begeben...

"Zürcher Filz" ist bereits der sechste Band aus der Reihe um das sympathische Ermittlerpaar Zita Schneyder und Werner Meier. Die vorherigen Fälle konnten mich schon in den Bann ziehen, so dass ich mit viel Vorfreude in das neue Werk der Autorin Gabriela Kasperski gestartet bin. Sie erzählt die Geschichte in einem lebendigen Schreibstil, der mit vielen schweizerischen Akzenten einen ganz besonderen Charme verbreitet und das Geschehen vor Ort sehr authentisch wirken lässt. In dem neuen Fall lässt Gabriela Kasperski ihre beiden Hauptprotagonisten im Züricher Wohnungsmarkt recherchieren und greift damit das brisante und sehr aktuelle Thema des bezahlbaren Wohnens auf. Geschickt baut sie mit dem rätselhaften Verschwinden der Immobilienerbin Philomena Lombardi den Spannungsbogen auf und hält ihn mit den ereignisreichen Ermittlungen und den Enthüllungen rund um den "Zürcher Filz" auf einem hohen Niveau. Das fulminante Finale wartet mit einer überraschenden und gut nachvoll-ziehbaren Auflösung auf und rundet somit den regionalen Kriminalroman aus meiner Sicht gelungen ab.

"Zürcher Filz" ist für mich die sehr gut gelungene Fortsetzung einer packenden Krimi-Reihe, die mit sympathischen Protagonisten, aktuellen Themen, einem wohldosierten Lokalkolorit und dem Erzähltalent der Autorin überzeugen kann. Mir hat das Buch sehr gut gefallen, so dass ich es gerne weiterempfehle und mit den vollen fünf von fünf Sternen bewerte.

Bewertung vom 12.01.2021
Ada
Berkel, Christian

Ada


sehr gut

Spannende Zeitreise

Ada wird kurz nach dem Zweiten Weltkrieg von ihrer jüdischen Mutter zur Welt gebracht. Die beiden fliehen allein nach Argentinien, um neun Jahre später nach Unruhen in Südamerika, wieder zurückzukehren. Ada trifft nun endlich ihren Vater Otto, aber das lang ersehnte Familienleben stellt sich nicht ein. Ada wächst in einer eher lieblosen Familie auf, in der sie spätestens nach der Geburt ihres kleinen Bruders immer nur die zweite Geige spielt. Ihr Leben ist aber geprägt vom Wunsch nach Freiheit und sie stemmt sich gegen das alt eingefahrene Leben ihrer Eltern. So gelangt sie in die Studentenbewegungen der späten 60er Jahre und bricht in den Augen ihrer Eltern alle Tabus...

Der eigentlich eher als Schauspieler bekannte Autor Christian Berkel hat bereits im Jahre 2018 mit seinem Debüt-Roman "Der Apfelbaum" viel Lob und Aufmerksamkeit gesammelt, so dass ich nun mit einer hohen Erwartungshaltung in sein neues Werk gestartet bin. Er erzählt die bewegende Geschichte von Ada in einem sehr lebendigen und hervorragend zu lesenden Schreibstil, der mich schnell in die Welt der Hauptprotagonistin entführte. Ada ist von Geburt an ein Mädchen, für das Normalität und Untriebsamkeit Fremdwörter sind. Sie entdeckt so ihr eigenes Leben und versucht die Welt ihrer Eltern zu verstehen. Christian Berkel charakterisiert sie als neugierige aber niemals angepasste Person, was dem Roman eine ordentliche Portion Charme verleiht. Es macht Spaß Ada zu folgen und so die historischen Etappen der Nachkriegszeit und der wilden 60er bildreich vor Augen geführt zu bekommen.

Insgesamt ist "Ada" für mich ein gelungener Roman über das bewegende Leben einer besonderen Frau, die ihre eigene Welt leben wollte, wie sie es für richtig hielt. Das Buch hat mich mit einer sympathischen und emanzipierten Protagonistin, sowie mit dem Erzähltalent des Autors überzeugt. Ich kann das Buch gerne weiterempfehlen und bewerte es mit guten vier von fünf Sternen.

Bewertung vom 03.01.2021
Die Djurkovic und ihr Metzger
Raab, Thomas

Die Djurkovic und ihr Metzger


sehr gut

Ein außergewöhnlicher Kriminalroman

Danjela Djurkovic hat Farbe und Glück in das Leben vom intelligenten und zurückgezogenen Restaurator Willibald Metzger gebracht, was letztendlich in einem Heiratsantrag mündete. Willibald kann sein Glück noch gar nicht so richtig fassen, da macht die attraktive Danjela vorm Traualtar einen Rückzieher. Willibald ist geschockt und seine Welt bricht für ihn ein. Was hat Danjela kurz vor dem Ja-Wort zurückziehen lassen? Gibt es vielleicht einen guten Grund für ihr plötzliches Verhalten? Willibald macht sich mit seinem Freund auf die Suche nach Antworten und gerät dabei selbst in Gefahr...

"Die Djurkovic und ihr Metzger" ist bereits der achte Band aus der Reihe um den ruhigen Restaurator Willibald Metzger. Ich bin als Quereinsteiger mit diesem Teil in die Serie eingestiegen und hatte zu keiner Zeit Verständnis-probleme. Der Autor Thomas Raab erzählt die Geschichte in einem sehr eigenen und außergewöhnlichen Schreibstil, was mir grundsätzlich schon einmal gefällt. Es hat sicherlich ein wenig gedauert um in Willibalds Welt einzusteigen, aber im Verlauf kam ich immer besser mit der wortgewandten und mit vielen Seitenhieben Richtung unserer Gesellschaft versehenen Sprache zurecht. Es entwickelt sich eine etwas skurrile Geschichte, bei der eher die Protagonisten und der Erzählstil des Autoren im Vordergrund stehen. Die Spannung leidet ein wenig darunter, was aber durch die sehr interessant gestalteten Protagonisten und die österreichische Mundart gut kaschiert wird.

"Die Djurkovic und ihr Metzger" war für mich ein überraschender Einstieg in eine besondere Krimi-Reihe, die sich in erster Linie über das Erzähltalent des Autors von der Masse des Genres gelungen absetzt. Für mich ein Anlass, mich mit den restlichen Bänden auseinanderzusetzen. Wer Lust hat einen außergewöhnlichen Kriminalroman zu lesen und nicht knisternde Spannung und spektakuläre Todesfälle erwartet, dem sei dieses Buch ans Herz gelegt. Ich empfehle es gerne weiter und bewerte es mit guten vier von fünf Sternen.

Bewertung vom 03.01.2021
Die Jüdin von Magdeburg
Laurin, Ruben

Die Jüdin von Magdeburg


ausgezeichnet

Der schwarze Ritter

Im Jahre 1275 leben Juden und Christen in der Stadt Magdeburg mehr oder weniger friedlich miteinander. Der ständige Konflikt, der erst noch vor etwas mehr als zehn Jahren mit einem Massaker im Judenviertel einen unrühm-lichen Höhepunkt verzeichnete, ruht zwar, aber die Menschen bewahren Abstand in ihren Welten. Esther ist die Tochter des vermögenden jüdischen Geldverleihers Amos und entkommt bei einem Brückeneinsturz nur knapp dem Tod. Ihr Leben hat sie dem jungen Knappen Wolfram zu verdanken, der sich todesmutig in die Fluten wirft und sie vor dem Ertrinken rettet. Wolfram verliebt sich in Esther, aber die Religionen stehen zwischen ihnen. Ohne Perspektive auf eine gemeinsame Zukunft verlässt Wolfram Magdeburg und nimmt ein Angebot wahr, selbst in den Ritterstand aufgenommen zu werden. In den folgenden Jahren führen ihn die kriegerischen Absichten seines Markgrafen wieder in die Stadt Magdeburg, in der Esther unterdessen ein schweres Schicksal ereilt hat...

Der Autor Ruben Laurin begibt sich in seinem aktuellen historischen Roman "Die Jüdin von Magdeburg" wie schon in "Die Kathedrale des Lichts" nach Magdeburg im 13. Jahrhundert. Er erzählt die Geschichte in einem bildreichen und hervorragend zu lesenden Schreibstil, der mir die damalige Zeit lebendig vor Augen führte. Der Spannungsbogen des Buches wird über die persönliche Entwicklung der beiden Hauptprotagonisten Esther und Wolfram sehr gut aufgebaut und über den ereignisreichen und teilweise dramatischen Verlauf für die gesamte Länge des Romans auf einem guten Niveau gehalten. Es entwickelt sich eine packende Geschichte, die hervorragend in den historischen Kontext des 13. Jahrhundert eingebunden wird und stets sehr gut recherchiert erscheint. Ruben Laurin gelingt es dabei aus meiner Sicht immer wieder das damalige Leben in seiner rauen Art authentisch zu schildern, ohne mit möglichst blutrünstigen Szenen überzeugen zu wollen.

Insgesamt ist "Die Jüdin von Magdeburg" für mich eine fesselnder historischer Roman, der mich von Anfang bis Ende in den Bann gezogen hat. Überzeugen konnte er mich in erster Linie mit sympathischen und interessant gezeichneten Charakteren, einem gut herausgearbeiteten historischen Hintergrund und dem Erzähltalent des Autors. Ich empfehle das Buch daher sehr gerne weiter und bewerte es folgerichtig mit den vollen fünf von fünf Sternen.

Bewertung vom 28.12.2020
Aus dem Schatten des Vergessens / Victor Lessard Bd.1
Michaud, Martin

Aus dem Schatten des Vergessens / Victor Lessard Bd.1


ausgezeichnet

Spannender Serienauftakt

Als der Sergent-Détective Victor Lessard, der selbst ein Getriebener ist, gemeinsam mit seiner Partnerin Jacinthe Taillon die Ermittlungen zu einem neuen Fall aufnimmt, ahnt er noch nicht, in welch tief verwobenes Netz er sich begibt. Zunächst wird die Leiche der angesehenen Psychologin Judith Harper aufgefunden und kurze Zeit später verschwindet der renommierte Anwalt Nathan Lawson spurlos aus seinem bisherigen Leben. Eine Verbindung der beiden Fälle besteht über einen Obdachlosen, der sich mit den Brieftaschen der beiden von einem Haus stürzt und so bei den Ermittlern für großes Erstaunen sorgt. Was verbindet den Anwalt mit der Psychologin? Schnell ist Victor Lessard klar, dass er tief in die Vergangenheit eintauchen muss, um das Rätsel zu lösen...

Der kanadische Autor Martin Michaud hat mit "Aus dem Schatten des Vergessens" einen äußerst vielversprechenden Auftaktband zu einer neuen Thriller-Reihe geschrieben. Mit seinem atmosphärischen und sehr gut zu lesenden Schreibstil entführt er den Leser in eine Welt voller Verschwörungen und offenen Rätseln. Der Spannungsbogen wird mit der rätselhaften Situation um den Obdachlosen hervorragend aufgebaut und über die spannenden und sehr vielschichtigen Ermittlungen auf einem ständig hohen Niveau gehalten. Es entwickelt sich eine durchdachte und komplexe Geschichte, die die Aufmerksamkeit des Lesers fordert und so den Thriller aus der Masse des Genres positiv hervorhebt. Auch das aus meiner Sicht überraschende Finale kann mit einer nachvollziehbaren Auflösung überzeugen und rundet die Geschichte gelungen ab.

Insgesamt konnte mich "Aus dem Schatten des Vergessens" in erster Linie mit einer verschwörerischen und meist sehr düsteren Atmosphäre, sowie dem Erzähltalent des Autors überzeugen. Seine Hauptprotagonisten Lessard und Taillon werden interessant gezeichnet und machen Lust auf weitere Fälle. Ich empfehle den Thriller daher sehr gerne weiter und bewerte ihn mit den vollen fünf von fünf Sternen.

Bewertung vom 28.12.2020
Rache, auf ewig / Grall und Wyler Bd.3
Schütz, Lars

Rache, auf ewig / Grall und Wyler Bd.3


ausgezeichnet

Das verlorene Paradies

Zur Zeit läuft die eigene Agentur der beiden Profiler Jan Grall und Rabea Wyler nicht sehr gut und aufgrund fehlender Aufträge suchen sie ihr Heil in der Funktion einer Postannahmestelle, um wenigstens einige Einnahmen erzielen zu können. Kaum steht der erste Postzulieferer vor der Tür, werden die Beiden zu einem außergewöhnlichen Fall hinzugezogen. Ein Mann wurde über Tage gefangen gehalten und in der Zeit von wachsenden Bambusstreben brutal aufgespießt. Obwohl Jan und Rabea schon einiges gesehen haben, hinterlässt der Fall auch bei ihnen Spuren. Zudem ist plötzlich die Ermittlerin und Jans heimliche Geliebte Anita Ichigawa verschwunden und es wird vermutet, dass der Täter hinter der Entführung steckt. Es beginnt ein Wettlauf mit der Zeit, denn der Täter möchte mit den Verantwortlichen für Umweltsünden abrechnen und seine Liste scheint umfangreich zu sein...

"Rache auf ewig" ist mittlerweile der dritte Band um die beiden Profiler Jann Grall und Rabea Wyler. Die ersten beiden bände hatten mich schon begeistert, so dass ich mit hohen Erwartungen und viel Vorfreude in den neuen fall gestartet bin. Schnell hatte mich der Autor Lars Schütz wieder mit seinem äußerst lebendigen und temporeichen Schreibstil in den Bann gezogen. Er thematisiert die Umweltsünden unserer Gesellschaft und schickt den Täter auf einen Rachefeldzug gegenüber den Verantwortlichen. Sehr kreativ und grausam stellt er die Morde dar und baut über den ersten Toten einen guten Spannungsbogen auf, den er über die ereignisreichen Ermittlungen und einer clever konzipierten Geschichte auf einem hohen Niveau hält. Sehr gut gefallen hat mir auch die Weiterentwicklung der Protagonisten, die dem Thriller ihren besonderen Charme verleihen.

Insgesamt ist "Rache auf ewig" ein aus meiner Sicht überzeugender und packender Thriller mit einer interessanten Story, der die spannende Reihe um die beiden Profiler Grall und Wyler gelungen fortsetzt und auf weiter Fälle hoffen lässt. Ich empfehle das Buch daher sehr gerne weiter und bewerte es mit den vollen fünf von fünf Sternen.

Bewertung vom 27.12.2020
Siegmunds Rache

Siegmunds Rache


ausgezeichnet

Spannender und raffinierter Fall für Benedicht Schönheit

Ein Mord in der Hautevolee von München beschert dem Team um Kriminalrat Benedict Schönheit eine Menge Kopfzerbrechen. Ein erfolgreicher IT-Unternehmer wird in seiner Villa grausam ermordet aufgefunden. Die Tat gleicht einer Hinrichtung und vieles deutet auf ein berufliches Motiv hin. Aber wie passt da der nackte und noch stark unter Drogen stehende Mann ins Bild, der im Bett des Opfers gefunden wird? Gibt es vielleicht im privaten Umfeld ein Motiv für den Mord? Der Fall fordert das Team und Benedict Schönheit recherchiert in alle Richtungen...

"Siegmunds Rache" ist bereits der fünfte Band um den sehr gescheiten und sympathischen Ermittler Benedict Schönheit. Die vorherigen Fälle konnten mich schon begeistern, so dass ich mit einer hohen Erwartungshaltung in das neue Werk des Autors Thomas Michael Glaw gestartet bin. Mit seinem charakteristischen und wortgewandten Schreibstil hat er mich schnell wieder in den Bann gezogen. Er arbeitet dabei mit einem ungewöhnlich hohen Anteil wörtlicher Rede, was mir als Leser den Eindruck verschafft, mitten im Geschehen zu stehen. Der Spannungsbogen wird mit dem Auffinden der Leiche des Unternehmers klassisch aufgebaut und über die Ermittlungen auf einem hohen Niveau gehalten. Thomas Michael Glaw verzichtet dabei bewusst auf actiongeladene und reißerische Szenen und setzt vielmehr auf den kriminalistischen Instinkt seines Hauptprotagonisten, der sich innerhalb der Reihe interessant weiterentwickelt.

Insgesamt ist "Siegmunds Rache" aus meiner Sicht die gelungene Fort-setzung einer besonderen Krimi-Reihe, die mit einem charmanten und blitzgescheiten Ermittler und dem Erzähltalent des Autors zu überzeugen weiß und sich so angenehm aus der Masse des Genres abhebt. Ich empfehle das Buch daher sehr gerne weiter und bewerte es mit den vollen fünf von fünf Sternen.