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Lovebambaren
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Uslar

Bewertungen

Insgesamt 541 Bewertungen
Bewertung vom 29.04.2021
Celeste - Gott und der König (eBook, ePUB)
Kiefner, Sabrina

Celeste - Gott und der König (eBook, ePUB)


sehr gut

Eine starke Frau, Celeste

Frankreich 1793 in Zeichen der Revolution.
Eine tapfere Frau, Madame Bulkeley, reitet an der Spitze einer Kolonne der Bauernsoldaten. Mit ihrer Truppe leistet sie Widerstand. Doch in ihrer Rolle als Anführerin im Bruderkrieg zwischen Anklägern und Fürsprechern der Monarchie ist alles andere als einfach. Es bringt sie in eine schier aussichtslose Lage.

Diese Romanbiografie beruht auf ausführlichen Recherchen in regionalen Archiven der Autorin, die selbst in Frankreich lebt. Eine bisher unveröffentlichte, authentische Manuskriptsammlung aus dem Jahre 1793 trug zur Entstehung dieses Buches bei.

Ein Historienroman für geschichtlich Interessierte und Freunde Frankreichs.

Meine Meinung:

Celeste ist ein Buch, was mich fasziniert hat. Eine tolle Recherchearbeit führt zu einer insgesamt sehr interessanten Geschichte einer starken Frau mit Persönlichkeit.
Neben vielen Informationen, aus denen man geschichtliche Hintergründe und das Leben in Frankreich lernen kann, nimmt einen Celeste aber auch mit ihrer ganzen Art mit.

Anfangs fühlte ich mich fast etwas erschlagen von so vielen Daten und Fakten, aber dennoch waren diese sehr interessant. Ich habe nur nicht mit so einer großen Menge gerechnet.

Ich fand die Geschichte rund um die französische Revolution schon immer sehr interessant und mit „Celeste“ bekommt man als Leser noch mal einen weiteren, und anderen Einblick in diese Zeit.
Man merkt wie sehr, und wie gut, sich die Autorin auf dieses Buch vorbereitet hat.

Das Besondere ist hier natürlich Celeste.
Sie hat schon früh viel zu viele geliebte Menschen verloren und musste schnell lernen sich allein durchzusetzen. Als sie erneut heiratet und ein Kind bekommt, scheint es bergauf zu gehen. Doch dann kommt die Revolte immer näher. Aber anstatt sich zurückzuziehen nimmt sie im wahrsten Sinne des Wortes selbst die Zügel in die Hand. Im Damensattel galoppiert sie voran und führt einen Kolonne der Bauernsoldaten an.

Mit der bildhaften und detaillierten Darstellung der Autorin erlebt man die Geschichte mit. Sabrina Kiefner entführt ihre Leser in eine frühere Zeit, in das damalige Frankreich.

Fazit:

Ein sehr gut recherchierter biografischer Roman über eine starke Frau, die sich in Zeiten der französischen Revolution durchsetzen muss. Historische Begebenheiten gepaart mit bildhafter Darstellung entführen den Leser in die Vergangenheit und lassen einen mit Celeste mitfühlen.
Ein tolles Buch für Interessierte der Geschichte und von Frankreich.

Bewertung vom 20.04.2021
IOSUA
Bruhns, Annemarie

IOSUA


sehr gut

Familie kann man sich nicht aussuchen

Iosua wird in eine Welt geboren, die er sich nicht ausgesucht hat und er versucht diese dunkle Seite zu verdrängen, seine Herkunft sowie seinen Namen.
Er wächst in Berlin auf und durch seinen Vater, der der Anführer einer großen Diebesbande ist, lernt er von Kindesbeinen Gewalt und Unterdrückung kennen.
Als Taschendieb hält er sich zwangsmäßig über Wasser bis er dabei auf Isabelle trifft. Ihrer Anziehungskraft kann er nicht widerstehen. Durch sie wird sein Leben heller und Iosua erfährt das erste Mal in seinem Leben was Glück bedeutet. Doch auch dieses Doppelleben ist gefährlich.

Meine Meinung:

Das Cover spiegelt für mich die Düsterheit wieder, die in Iosuas Innerem herrscht. Dunkel, trist und einsam. Sowie die dunkle Seite von Berlin.

Iosua ist ein sozialkritischer Roman, der mir teilweise unter die Haut ging, weil ich sehr mit dem armen Iosua mitgefühlt habe. Iosua, ein Krimineller mit Migrationshintergrund, der vorverurteilt ist durch seine Herkunft und durch seinen kriminellen Vater. Doch hinter dem jungen Mann steckt so viel mehr. Man kann sich nicht aussuchen in welche Familie man geboren wird. Und wenn man versucht aus dem Strudel aus Gewalt und Kriminalität zu entkommen, lebt man sehr gefährlich.

Mit Iosua habe ich mitgelitten, ich habe seinen inneren Konflikt gefühlt, ebenso wie seine Zerrissenheit. Dieses Leben will er nicht haben, doch es scheint kein Entkommen zu geben.
Spätestens in der Zeit, als er auf Isabelle trifft, spürt man ganz deutlich, dass er im Grunde seines Herzens ein guter Mensch ist. Das möchte er auch sein, für das Mädchen seiner Träume, aber auch für sich.
Er versucht alles um Isabella vor den Gefahren zu beschützen, die immer wieder lauern.

Dennoch musste Iosua etwas tun, was ihn zerreißt und die Schuldgefühle ihn immer mehr in die Knie zwingen.

Einen Moment gab es, den ich trotz viel Fantasie, anzweifle. Ich kann mir leider sehr viel vorstellen, was die Autorin in dieser Geschichte wiedergeben hat. Aber dass eine sehr wichtige Zeugin nach Hause geschickt wird ohne, dass sie angehört wurde? Obwohl sie eine Aussage machen wollte? Obwohl sie direkt bei der Tat dabei war? Bei allen Vorurteilen und teilweise auch Hass, tue ich mich mit der Szene sehr schwer. Das war dann für mich der Moment, wo meine Gefühle zur Story etwas abgeflacht sind, weil mir das zu unglaubwürdig vorkam.

Der Schreibstil von Annemarie Bruhns lässt sich insgesamt sehr angenehm lesen. Sie schafft es den Leser mitzunehmen und uns die Schattenseiten von Berlin zu zeigen. Ebenso drückt sie die Emotionen sehr schön aus, dass ich die meiste Zeit mit Iosua und auch Isabelle mitfühlen konnte.

Fazit:

Iosua: Ein Leben im Schatten ist ein sozialkritischer Roman über einen jungen Mann mit Migrationshintergrund, der schon früh in die Kriminalität seines gewaltsamen Vaters hineingezogen wurde. Der Kampf gegen die dunkle Seite zerrt an Iosuas Kräften, doch Isabelle schenkt ihm Hoffnung und Glück.
Ein bewegender Roman mit erschütterndem Inhalt. Vielleicht manchmal etwas drüber, aber insgesamt ein sehr gelungenes Debüt.

Bewertung vom 07.04.2021
Geiger / Geiger-Reihe Bd.1
Skördeman, Gustaf

Geiger / Geiger-Reihe Bd.1


weniger gut

DDR, Agenten, Politik, aber ohne Thrill

Agneta Broman, Ehefrau, Mutter und Oma. Sie verabschiedet gerade ihre Kinder, die zu Besuch waren, als das Telefon klingelt. „Geiger“ sagt der Anrufer. Daraufhin nimmt Agneta eine Waffe und erschießt ihren Ehemann Stellan.
Eine Mischung aus DDR Geschichte, Agententhriller und politische Machtkämpfe.

Meine Meinung:

Ein Thriller, der mich leider gar nicht überzeugen konnte.

Nach dem Lesen des Klappentextes habe ich einen „normalen“ Thriller erwartet, der sich aber sehr schnell als etwas anderes entpuppt hat. Es geht um die Geschichte der DDR, Agenten und Politik. Da nicht jedem der Thriller mag, auch solch spezifische Themen mag, finde ich, dass ein Hinweis darauf schon sein sollte.
Nichts desto trotz habe ich mich auf die Story eingelassen, da ich die Idee sehr interessant fand.

Gustaf Skördeman hat beeindruckend gut recherchiert und es steckt sehr viel Wahrheit in seinen Zeilen. Aus Neugier habe ich selbst das ein oder andere dazu nachgelesen und bin über die Genauigkeit beeindruckt. Der Autor schreibt sehr detailgenau und wirft mit sehr vielen Infos um sich. Diese finde ich zwar interessant, aber leider fehlte es dadurch komplett an Spannung. Keine feuchten Finger, kein kribbeln, nichts. Nur immer mehr Infos.

So schleppte sich die Geschichte für mich dahin und zog sich ziemlich in die Länge. Teilweise habe ich mich gefühlt, als ob ich ein Geschichtsbuch lese, aber keinen Thriller, was sehr schade ist, denn der Schreibstil des Autors hat mir eigentlich ganz gut gefallen.

Irgendwann kam der Punkt, wo ich dachte, dass jetzt mehr Schwung in die Story kommt. Aber das war leider auch nur ein kurzer Moment.
Dazu kamen Nebenhandlungen, die meiner Meinung nach überhaupt nicht zu diesem Buch passen. Die Thrillelemente wurde so beiläufig hinzugefügt und wirkten in meinen Augen eher fehl am Platz. Wenn man den Fokus auf die Geschichte, die Politik, etc legt, braucht es meiner Meinung nach keine Prostitutionen, keinen Missbrauch.

Mein größtes Problem hatte ich mit der Protagonistin Sara. Anfangs bin ich einfach nicht mit ihr warm geworden, und später fand ich sie nur noch extrem unsympathisch und teilweise sogar unglaubwürdig. Ein absoluter Möchtegern-Gutmensch, die immer meint Recht zu haben. Alles wird kritisiert ohne andere Meinungen auch nur zuzulassen, sie ist fast schon besessen von Neid und Eifersucht, übergriffig und empahielos. Sie ist Polizistin und dazu sehr gewaltbereit. Auch wenn es die Täter nicht besser verdient haben, fand ich es absolut unpassend.
Sara denkt im Grunde nur negativ. Auch über ihren eigenen Mann und ihre Kinder. Sie scheint ihr Leben überhaupt nicht im Griff zu haben und weiß nicht, wer sie selbst eigentlich ist. Leider könnte ich noch ewig so weiter schreiben.

Hinzu kommt, dass mir einiges sehr unrealistisch vorkam, was ich trotz viel Fantasie nicht nachvollziehen konnte.
Ein Autounfall, Täter haut ganz auffällig ab und keinen stört es.
Streng geheime Informationen werden ziemlich leicht weiter gegeben.
Knallharte Menschen werden plötzlich weich.
Um nur mal ein paar Beispiele zu nennen.

Dann wartet man auf das große Finale. Ich habe gehofft, dass das noch mal ein wenig was raus reißen kann. Aber das Gegenteil war der Fall. Das Finale fand ich sehr enttäuschend. Unglaubwürdige Handlungen, nicht nachvollziehbare Handlungen der Figuren und ein Ende, was zu schnell ging.

Auch wenn ich viel zu kritisieren habe, glaube ich, dass dieses Buch für Interessierte an der DDR, dem Kalten Krieg, Geschichte und Politik „Geiger“ gut gefallen könnte.

Fazit:

„Geiger“ ist kein Buch für diejenigen, die den Thrill suchen, denn der fehlte hier an jeder Ecke. Aber spannend für diejenigen, die an gut recherchierter Geschichte interessiert sind. Ein Buch über die DDR, Agenten und Politik.
Für mich war es leider eine Enttäuschung und ich werde die nächsten Teile nicht weiter verfolgen.

Bewertung vom 31.03.2021
Welt der Spiegel
Jordan, Janina

Welt der Spiegel


sehr gut

Ein neuer Fantasy-Stern

Acht Jugendliche werden durch mysteriöse Portale in eine andere Welt gerissen, in die Welt der Spiegel. Dort versucht der Schattenkönig mit seinen Kriegern die Macht an sich zu reißen. Es herrscht Krieg und Zerstörung.
Ihr Schicksal soll es sein der Welt den Frieden zurück zu bringen. So wurde es prophezeit. Unterstützt werden die acht Reisenden von ihren Wächtern, die sie schützen.
Können acht junge Menschen eine ganze Welt retten? Können sie die Sehnsucht nach ihrem Zuhause unterdrücken? Können sie den Schattenkönig bezwingen?

Meine Meinung:

Das Cover zog meine Aufmerksamkeit auf sich. Es ist schlicht und elegant gehalten. Dazu passend zum Titel und Inhalt des Buches. Sehr passend und schön gestaltet.

Zu Beginn hat mich die Idee der Geschichte ein klein wenig an „Die Chroniken von Narnia“ erinnert. Ein Portal, eine Reise in eine andere Welt, Prophezeiung,.. Dennoch ist es eine ganz andere Geschichte, die mir sehr gut gefallen hat.

„Welt der Spiegel“ ist der Debüt Roman von Janina Jordan, und der ist ihr absolut gelungen. Eine sehr kreative und fantasievolle Geschichte, in die man abtauchen und genießen kann.

Es gibt wahnsinnig viel zu entdecken. Acht spannende Jugendliche, die alle sehr unterschiedlich sind. Die dazugehörigen Wächter, die ebenso völlig verschieden sind, und noch einiges mehr. Die Autorin hat es geschafft jedem einzelnen seinen eigenen Stempel aufzudrücken, was die Charaktere individuell und unterhaltsam macht.
Da es viele Figuren sind, lernt man sie „nur“ Stück für Stück kennen, aber schon jetzt hat man eine Entwicklung gesehen, was ich sehr schön finde. Die Reisenden werden von Jugendlichen zu Kriegern, zu Kämpfern und entwickeln sich immer mehr in ihrer Rolle.

Der Schreibstil von Janina Jordan ist sehr angenehm zu lesen. Flüssig und leicht fliegt man als Leser durch die Seiten. Jung und alt können diese Geschichte genießen und auf den nächsten Teil hinfiebern.

Hier und da hätte ich mir bestimme Szenen etwas ausführlicher gewünscht. Das ging mir dann etwas zu schnell. Ein bisschen mehr Dramatik hätte ich persönlich sehr passend gefunden, um dem Ganzen noch den letzten Kick zu geben. Ich hätte quasi als Leser noch etwas mehr mitleiden und mitfiebern wollen. Ein Beispiel möchte ich jetzt nicht aufführen, weil es schon zu viel verraten würde. Aber so oder so ist es Kritik auf hohem Niveau, denn für ein Debüt ist die Story einfach klasse und ich glaube, dass man Janina Jordan unbedingt im Auge behalten sollte.

Besonders angetan haben es mir die verschiedenen Wächter. Jeder einzelne von ihnen hat sich in mein Herz geschlichen. Acht verschiedene Wesen mit ihrem ganz eigenen Charme, einfach herrlich.

Fazit:

Ein gelungenes Debüt einer jungen Autorin, was mit Kreativität und Fantasie glänzt. Für mich war es ein absoluter Lesespaß und ich hätte direkt weiter lesen können. Ein Buch zum Abtauchen und genießen, Spannung, Humor und interessanten Charakteren. Ich freue mich auf jeden Fall schon darauf den nächsten Band zu lesen. Eine Geschichte, der man unbedingt eine Chance geben sollte.

Bewertung vom 19.03.2021
Valla - Zwischen Hölle und Fegefeuer
Lamp, Lisa

Valla - Zwischen Hölle und Fegefeuer


ausgezeichnet

Auf in eine Reise ins Fegefeuer

Dämonin Valla ist einsam, ihre Familie ist zerrüttet und die meisten strafen sie mit Gelächter, Abneigung und Arroganz. Denn sie scheint das Image ihrer Familie zerstört zu haben. Aber war es doch eigentlich der Teufelsanwärter Elijah, der das zu verantworten hat. Die beiden können sich nicht ausstehen, doch als Vallas beste Freundin Silvania entführt wird, müssen sie ihre Abneigungen kontrollieren und sich gemeinsam auf den Weg ins Fegefeuer machen um Silvania rechtzeitig zu finden. Doch warum spuken Valla immer noch Gefühle für Elijah im Kopf herum?

Meine Meinung:

In das Cover habe ich mich direkt verguckt. Es ist mal was anderes und sticht aus der Masse heraus. Sehr schön anzuschauen.

Valla und Elijah, ein ungleiches Duo, die sich auf den Tod nicht ausstehen können. Valla ist in Elijahs Augen nur eine schäbige Dämonin, und Elijah ist für Valla der arrogante Teufelsanwärter. Wie soll das gut gehen, wenn die zwei plötzlich zusammen halten müssen? Das ist schwer und dementsprechend gibt es viele Streitigkeiten auf ihrer Reise, die ausgetragen werden. Die Dialoge sind dennoch herrlich, was meiner Meinung nach viel an Valla liegt. Vom „trotzigen – Kind –Verhalten“ bis kratzbürstiges Biest steckt alles in der jungen Dämonin.
Durch die Verachtung, die sie erfahren muss, kommt immer mehr die Kämpferin in ihr zum Vorschein. Sie will beweisen, dass sie kein Feigling ist, und dass sie viel mehr kann, als was die anderen über sie denken. Sie ist keine Versagerin, und das will sie auch sich selbst beweisen. Aber in ihr sieht es teilweise anders aus, denn sie leidet auch unter der Ausstoßung.

Elijah hingegen scheint die Ruhe in Person zu schein und lässt sich nicht aus dem Konzept bringen. Nach außen ist er cool und lässt nichts an sich heran. Doch manches kann täuschen. Bei Elijah ist vieles nicht wie es auf den ersten Blick scheint. Aber um herauszufinden, wer er wirklich ist, muss man das Buch einfach selbst lesen ;)

Ich liebe den Schreibstil von Lisa Lamp. Dieser ist frech, frisch, modern und sie nimmt kein Blatt für den Mund. Eine ehrliche Sprache ohne, dass es zu „übel“ wird. Nein, es passt einfach wunderbar zu den jungen Charakteren und der Geschichte, und lässt es authentisch rüber kommen. Eine „zahme“ Valla möchte ich mir zum Beispiel gar nicht erst vorstellen. Ihr Gezetere und ihre Kratzbürstigkeit passen perfekt zu ihr, und dementsprechend haut sie ihre Gefühle auch raus.

Die Hölle ist kein Ponyhof, das hat die Autorin auch deutlich in einigen ihrer Beschreibungen dargelegt. Stühle und Tische aus menschlichen Knochen gehören noch mit zu den harmloseren Dingen. Ihre Kreativität in der Veranschaulichung der Hölle ist genial. Auch wenn es einem fast schon Angst machen kann, was sich Lisa Lamp hat alles einfallen lassen ;) Ganz davon abgesehen, was im Fegefeuer noch alles kommt.

Die Geschichte bietet Spannung und Gefühle, Reibereien und Zärtlichkeiten, Streitereien und Liebeleien, und alles was das Romantasy Leser Herz begehrt.

Ich finde die Geschichte zeigt auch auf, dass nicht immer alles nur schwarz und weiß ist. Es gibt viel Grau dazwischen. Und das gilt auch für Dämonen und Teufelsanwärter, sie sind nicht alle gleich und man sollte sich überlegen, ob man wirklich alle über einen Kamm scheren sollte.

Fazit:

Eine toughe junge Dämonin mit Ecken und Kanten trifft auf einen selbstverliebten Teufelsanwärter. Zumindest auf den ersten Blick, doch es steckt so viel mehr dahinter. Eine spannende Story, die von zwei tollen Protagonisten erzählt wird. Eine perfekte Hassliebe, Emotionen, Spannung und schaurig schöne Kreativität ergeben ein super Gesamtbild. Ich habe die Geschichte sehr genossen und kann sie Romantasy Freunden nur ans Herz legen.

Bewertung vom 20.02.2021
Die Blutlinie Edens: Erwachen (eBook, ePUB)
Bonelli, J. H.

Die Blutlinie Edens: Erwachen (eBook, ePUB)


sehr gut

Facettenreicher Mix

Bei „Die Blutlinie Edens – Erwachen .“ handelt es sich um den ersten Teil einer Dilogie.

Samiel und seine Gefolgsleute lehnen sich gegen die Herrschaft des göttlichen Vaters im Himmelreich auf und werden verbannt, bevor sie endgültig alles ins Verderben stürzen. Nur der mächtige Götterbote Elhim könnte noch eingreifen um das Schlimmste zu verhindern. So landet er auf der Erde und muss sich nichts ahnenden Aufgaben stellen und sogar um sein eigenes Leben kämpfen.

Meine Meinung:

Diese Geschichte ist sehr facettenreich und lässt verschiedene Genres zusammen laufen. Fantasy, Sci-Fi, Romance mit einem Touch Dystopie. Von allem ein bisschen würde ich sagen, was mich sehr überrascht hat.

Die Story geht langsam los und zu Beginn lernt man erstmal die gesamten Umstände kennen. Wer oder „was“ Elhim ist, was es mit Samiel und dem Planeten Ibru auf sich hat, usw. Langsam, aber sicher, führt uns die Autorin in ihre Welt ein und lässt den Leser quasi hinter die Kulissen gucken.
Je weiter man liest, desto mehr gibt die Geschichte Preis und wird immer spannender.

Auch ein wissenschaftliches Labor spielt eine wichtige Rolle. Was dort geschieht lässt einem die Nackenhaare zu Berge stehen. Ein grausiges Labor, und man bekommt das Leid vor Augen geführt. Da kann man nur mitleiden.

Besonders schön und gut gelungen finde ich die visuellen Beschreibungen. Man sieht beim Lesen alles direkt vorm geistigen Auge. Das hat man zum Beispiel bei den Beschreibungen der Höhle gemerkt. Die Magie, die Farben, alles zauberhaft schön beschrieben. Ich habe mich mitten drin gefühlt.

Der Schreibstil von J. H. Bonelli lässt sich angenehm lesen. Auch die komplexeren Aspekte werden verständlich beschrieben, so dass man keine Probleme hat die Handlungen zu verfolgen.

Mit Elhim konnte ich gut mitfühlen. Seinen Weg auf der Erde, was um ihn herum passiert, all das hat mich dazu gebracht mit ihm zu fühlen und auch zu leiden. Denn Elhim hat es wirklich nicht leicht.

Ich hätte mir allerdings gewünscht auch Samiel noch etwas besser kennen zu lernen. Seine Beweggründe und das Verhältnis untereinander. Er kam mir da etwas zu kurz. Und ich bin sicher, dass da noch so einiges in ihm drin steckt.

Fazit:

Ein bunter Genre – Mix, der den Leser überraschen kann. Blutlinie Edens – Erwachen – ist eine facettenreiche und kreative Geschichte, originell und verspricht Lesespaß. Mich hat sie definitiv neugierig auf den zweiten Teil gemacht. Ich muss wissen wie es weiter geht.

Bewertung vom 19.02.2021
Totennektar (eBook, ePUB)
Summer, Drea

Totennektar (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Das Grauen kehrt zurück

Im kleinen Ort Eyam in England wird eine junge Frau gefunden. Verwirrt, nackt und mit Blut überströmt. Ihre Schreie klingen durch den Ort.
Als Chefinspektor Oliver Johnson auch noch das Brandzeichen auf ihrer Haut entdeckt, wird er zurück in die Vergangenheit katapultiert, denn so war es auch damals, vor 15 Jahren. Eine grausame Bestie scheint zurück gekehrt zu sein und jagt nicht nur Oliver einen Schauer über den Rücken.

Meine Meinung:

Das Cover finde ich schon ansprechend und es macht neugierig. Was hat es mit dieser Person auf sich? Ja, und das passt perfekt zur Geschichte.

Ich weiß kaum, wo ich anfangen soll. Dieser Thriller ist einfach genial. Genau so muss ein guter Thriller sein. Spannung pur, überraschende Wendungen, nicht vorhersehbar, atmosphärisch und gut durchdacht.
Totennektar hat so viele Wow – Momente, und immer wieder schießen einen die gleichen Fragen in den Kopf. Waaas? Hat er wirklich? Kann das sein? Aber… Was steckt da nur hinter? Oder hat er? Wer denn nur? Kann das sein? Wirklich? Ich denke ihr wisst was ich damit meine.

Diese Story geht einem unter die Haut, weil es reiner Nervenkitzel ist und fordert quasi zum Fingernägel kauen auf. Definitiv nichts für schwache Gemüter. Drea Summer ist grausam, ehrlich und manchmal fast schon gruselig, genau das, was Thriller Fans wollen. Die gesamte Mischung ist ihr wunderbar gelungen.
Dazu diese düstere Atmosphäre, die sie geschaffen hat, ich sag nur Gänsehaut.

Mit ihrem Schreibstil fesselt die Autorin die Leser einfach ans Buch. Leicht und flüssig zu lesen, wahnsinnig guter Spannungsaufbau, und man muss einfach weiter lesen. Man kann dieses Buch nicht mehr zur Seite legen, es geht einfach nicht. Schon allein wegen den bereits erwähnten Fragen, die einem ständig durch den Kopf schießen.
Die Spannung zieht sich kontinuierlich durch die Story. Es gibt immer etwas Neues zu entdecken und wird ganz sicher nicht langweilig. Durch die Zeitsprünge in die Vergangenheit, die ab und an vorkommen, bekommt man einen immer besseren Eindruck vom Gesamtbild.

Besonders spannend finde ich die Einblicke beim Täter, denn Drea Summer schreibt teilweise aus Sicht des Täters. Ich persönlich finde das klasse. Wie man als Leser in die tiefen Abgründe der dunklen Seele hinein schaut und einen Einblick bekommt, was in so einem psychopathischen Kopf vor sich geht. Es ist gruselig und faszinierend zugleich.

Chefinspektor Oliver Johnson hat es auch in sich. Er hat seine Ecken und Kanten, und auch eine harte Vergangenheit. Er ist nicht perfekt und macht auch Fehler, vor allem wenn seine Emotionen hoch kochen und sein Temperament. Auch ein Polizist ist eben nur ein Mensch mit Gefühlen. Oliver macht vielleicht nicht immer alles richtig, aber man kann ihn verstehen und seine Handlungen nachvollziehen. Ich finde ihn gerade dadurch sehr sympathisch und authentisch. So wie auch seinen Kollegen Ian, der etwas der Ruhepol ist und auf seinen Kollegen und Freund immer ein Auge hat. Die zwei sind ein top Duo.

Fazit:

Ein unbedingtes Must – Read für alle Thriller Fans. Totennektar ist wahnsinnig spannend, überraschen, und atmosphärisch. Wenn man Lust auf den Thriller Kick mit einer ordentlichen Portion Nervenkitzel hat, muss man dieses Buch einfach lesen. Es hat alles, was ein guter Thriller braucht. Von mir gibt es eine ganz klare Leseempfehlung.

Bewertung vom 07.02.2021
First Sin
Hunter, Ellen

First Sin


ausgezeichnet

Licht gegen Dunkelheit

Band 2 der Schutzengel Dilogie. Solltet ihr den ersten Teil nicht kennen, WARNE ich hier vor einer SPOILERGEFAHR.

Nachdem Lauren sich von ihrem Schutzengel Nathan verabschieden musste, fühlt sie sich grausam, als ob ein wichtiger Teil von ihr selbst fehlt. Doch allzu lange mus sie nicht ausharren, denn ein weiterer Kampf gegen die Gefallen erwartet sie und auf dem Kampffeld begegnet sie ihm wieder.
Doch schon bald gerät Nathan in sehr große Gefahr, was Lauren fast zur Verzweiflung bringt. Kann ihre starke Verbindung helfen? Und das, während der Feind immer stärker wird?
Der Krieg gegen die Gefallenen scheint aussichtslos und ein zweites Manifest droht. Kann das Schicksal aufgehalten werden?

Meine Meinung:

Die Cover von Ellen Hunters Büchern liebe ich einfach jedes Mal wieder. Was für wunderschöne Farben mit so schönen Einzelheiten, einfach traumhaft schön. Ebenso wie die kleinen Illustrationen an den Kapitelanfängen, die das Ganze ein stückweit lebendiger machen.

Nachdem ich den ersten Teil der Dilogie geliebt habe, konnte ich es kaum erwarten Band zwei zu lesen und ich kann nur sagen, wow. Was für eine wahnsinnig geniale Story. Mehr begeistert könnte ich gar nicht sein. First Sin hat einfach alles, was mein Leserherz höher schlagen lässt.

Die besondere Bindung zwischen Lauren und ihrem Schutzengel Nathan ist so stark, dass man sie auch als Leser spüren kann. Die zwei sind so zauberhaft. Sie müssen einen so steinigen Weg gehen, so viele scheinbar unüberwindbare Hürden überqueren. Ob sie es schaffen? Dafür muss man die Geschichte lesen.
Man fiebert so sehr mit ihnen mit, gönnt ihnen jeden kleinsten Moment des Glückes, und leidet so viel mit ihnen.

Die Spannung zieht sich kontinuierlich durch die Geschichte. Immer wenn man glaubt, es kann kaum noch schlimmer werden, schafft es Ellen Hunter einen drauf zu setzten und man hängt fingernägelkauend an den Seiten. Gebannt fiebert man mit, was passieren wird, fragt sich wie das alles enden soll.

Zwischendrin gab es sogar Momente, wo ich feuchte Augen bekommen habe, weil es mich so berührt hat.

Immer wieder bin ich beeindruck was für eine fesselnde Atmosphäre die Autorin erschaffen hat. Als Leser fühlt man sich mitten drin im Geschehen und blendet die Realität komplett aus. Man steht selbst mitten im Kampf gegen Gefallene, und die Härchen im Nacken stellen sich auf. Ich liebe es einfach.

Lauren und Nathan sind zwei ganz wunderbare Protagonisten. Lauren wächst immer mehr über sich hinaus. Trotz all ihrer Ängste und Zweifel schafft sie es immer wieder ihre Stärke zu sammeln. Man muss sie einfach lieb haben.
Und Nathan… ach Nathan…. Wer so einen Schutzengel hat, kann sich nur beschützt und sicher fühlen. Der mutige Kämpfer, ein Krieger, der alles gibt. Gleichzeitig ist er aber auch so emotional und gefühlvoll. Ein Hauch von Melancholie umgibt ihn. Ich bin verliebt in diesen Schutzengel 

Aber auch Vargas hat es mir diesmal noch mehr angetan. Was für ein großartiger Charakter. Der Kommandant ist spannend und wahnsinnig interessant. Ein sehr starker Charakter, der immer versucht das Richtige zu tun und sich streng an die Regeln hält.

Fazit:

Wer First Sin nicht kennt, muss das unbedingt ändern, denn diese Geschichte muss man einfach gelesen haben. Eine wahnsinnig spannende Romantasy Story, mit vielen Emotionen, enormer Spannung und großartigen Charakteren. Eines meiner absoluten Lieblingsbücher, die ich jedem Fantasy Fan nur ans Herz legen kann. Daher ganz klar, eine absolute Leseempfehlung von mir.

Bewertung vom 31.01.2021
Diener des Ordens
Riot, C. Gina

Diener des Ordens


ausgezeichnet

Verdammt starkes Debüt

Im Land Wristagul findet ein Umbruch statt. Durch eingerissene Grenzen finden viele Zuzügler aus anderen Ländern ein neues Zu Hause. Stolze Krieger, Magier, Mörder, und viele andere.

Ein geheimer Orden will das Land vor Feinden und Intrigen in den eigenen Reihen schützen und schickt einige Gefährten auf verschiedene Reisen. Doch auch im Orden verbergen sich dunkle Geheimnisse und Riten.
Eine der Fragen ist: Was ist Recht und was Unrecht?

Meine Meinung:

Nicht nur das Cover ist ein absoluter Hingucker, sondern auch das Innenleben des Buches, denn genau das ist es, ein Leben. Durch fabelhafte Illustrationen, die von der Autorin selbst stammen, wird dem Leser ein großartiger Einblick geboten. Das macht die Story noch lebendiger und man hat direkt die Figuren vor Augen.
Ebenso stechen einige kleine Feinheiten heraus, die die Optik noch mehr verschönern.

Dieses Debüt ist eines der besten, die ich seit langem gelesen habe. Es ist kaum zu glauben, dass Gina Riot eine „Anfängerin“ ist, denn ihr Können ist in jeder einzelnen Zeile ganz deutlich zu erkennen.
Sie hat eine Geschichte erschaffen, die den Leser überwältigt und mich zu 100 Prozent überzeugen konnte.

Diener des Ordens ist sehr komplex und man kann die Geschichte nicht so nebenbei lesen, denn man muss sich doch sehr auf die Handlung konzentrieren. Anfangs, durch viele Schauplätze und Charaktere, ist es etwas schwierig, aber durch die gut konstruierte Story findet man sich sehr schnell zurecht. Die Autorin versteht es dem Leser den Handlungsstrang gut detailliert zu beschreiben.

Intrigen, dunkle Riten, Magie, politische Machtspiele, Sex und Gewalt spielen hier eine Rolle. Das alles in einer Welt, die so unglaublich gut beschrieben wurde, dass man sich das Ganze bildhaft vorstellen kann. Dazu eine großartige Atmosphäre, dass man die Story regelrecht spüren kann.

Besonders beeindruckend finde ich den Schreibstil von Gina Riot. Dieser ist so ausgereift, wortgewandt und hat Tiefe. Sie weiß ganz genau was sie tut und welche Knöpfe sie drücken muss, um den Leser an ihre Geschichte zu fesseln. Ganz großes Kino kann ich da nur sagen. Ihr Schreibstil ist schlichtweg fesselnd und lässt sich ganz wunderbar lesen.

Wie bereits erwähnt, gibt es hier einige Charaktere zu entdecken. Faszinierend wie es die Autorin schafft, trotz der Menge, wirklich jedem einzelnen davon eine ganz persönliche Rolle zuzuschreiben. Jeder ist individuell und definitiv kein 08/15 Charakter. Somit haben sie alle auch einen Wiedererkennungswert.
Wer hier gut und böse ist, lässt die Autorin allerdings an vielen Stellen offen. Je weiter man in die Geschichte eintaucht, desto weniger deutlich wird, was Recht und Unrecht ist. Es gibt hier kein einfaches schwarz oder weiß, nein, Gina Riot macht es ihren Lesern nicht so einfach. Und genau das ist es, was die Story für mich ganz besonders macht.

Die Geschehnisse und teils undurchschaubaren Figuren machen immer neugieriger und man möchte einfach wissen, was da noch alles hinter steckt. Was wird geschehen? Wer spielt hier welche Rolle? Ist er / sie Freund oder Feind? Wem kann man vertrauen? Wer tut das Richtige oder Falsche? Gibt es überhaupt richtig oder falsch?

Fazit:

Eine absolut fesselnde Geschichte, die jedem Fantasy Fan das Herz höher schlagen lässt. Ein Must Read für alle, die es düster mögen.
Diener des Ordens – Das Zweigesicht – ist ein grandioses Buch von einer fantastischen Autorin. Eines der besten deutschsprachigen Fantasy Bücher, die ich gelesen habe. Diese Autorin hat nicht nur Potenzial, sie ist bereits ganz groß, und ich hoffe, dass viele auf ihre Geschichten aufmerksam werden. Denn ich bin davon überzeugt, dass wir noch viel von ihr hören werden.
Ein Meisterwerk im Dark Fantasy und deshalb gibt es von mir eine ganz klare Leseempfehlung.

Bewertung vom 21.01.2021
Hexenherz. Goldener Tod
Loerchner, Monika

Hexenherz. Goldener Tod


sehr gut

Frauen regieren die Welt

Da es sich um Band drei handelt, besteht die Gefahr auf Spoiler.

Rollentausch und Einblicke in eine Welt, in der Frauen regieren und Männer das schwache Geschlecht sind. Doch die Rebellen mit Anführer Adrian wollen das ändern.
Helena selbst ist da eher zwiegespaltener Meinung, denn eigentlich finde sie das Leben so wie es ist, genau richtig. Doch ausgerechnet ihr Sohn Kolja hat sich den Rebellen angeschlossen und somit hat sie sich, trotz aller Zweifel, ebenfalls angeschlossen. Kann man für etwas kämpfen, wo man nichtwirklich hinter steht?
Es beginnt ein Kampf um Gleichberechtigung und Gleichstellung zwischen den Geschlechtern.

Meine Meinung:

Den dritten Band kann man an sich ohne Verständnisprobleme lesen, ohne die vorherigen Bände zu kennen, da Monika Loerchner immer wieder mit Rückblicken das Geschehen verständlich macht. Dennoch würde ich empfehlen der Reihe nach zu lesen. Ich persönlich hatte einfach das Gefühl, dass mir bei den Charakteren „etwas fehlt“, dass ich ihre Handlungen und Gedanken noch besser verstehen und nachempfinden könnte.

Der Schreibstil der Autorin hat mir sehr gut gefallen. Dieser packt den Leser und zieht ihn in eine andere Welt. Die Story lässt sich daher ganz wunderbar lesen und mit ihrer Vielfältigkeit macht es enorm viel Spaß.
Anfangs war es etwas ungewohnt, dass Monika Loerchner wirklich alles in weiblicher Form beschreibt, wie zum Beispiel Mondin, oh meine Göttin, usw. Aber daran gewöhnt man sich schnell. Gleichzeitig hat es mich direkt zum Nachdenken angeregt wie selbstverständlich es doch ist, dass so vieles eine männliche Form besitzt. Das wird einem hier so richtig bewusst.

Die Autorin zeigt eine Welt auf, in der die Frauen das sagen und die Männer nichts zu melden haben. Hier ist es selbstverständlich, dass der Mann an den Herd gehört, sich um die Kinder kümmert, aber auch, dass die Männer unterdrückt werden und häusliche Gewalt erfahren müssen.

Die Protagonistin Helena ist ein extrem spannender Charakter, denn sie ist alles andere als 08/15. Sie trieft geradezu vor Sarkasmus und neigt hin und wieder zu Wutanfällen. Einerseits ist sie vom System überzeugt, andererseits kommt sie, besonders durch Kolja, doch immer wieder ins Grübeln. Ich kann bis jetzt nicht wirklich sagen, ob ich Helena mag oder nicht. So richtig ans Herz wachsen konnte sie mir nicht, aber sie ist definitiv sehr interessant und einen besonderen Reiz.
Im Gegensatz zu Kolja, der mit zu meinen Lieblingen der Geschichte gehört.

Jeder hat seinen ganz eigenen Charakter und ist individuell gestaltet, was mir besonders gut gefallen hat.

Wenn man das Ende der Geschichte betrachtet, muss es noch nicht das Ende gewesen sein. Lassen wir uns überraschen.

Fazit:

Ein faszinierendes Buch mit einer Gesellschaft, wo Frauen an der Macht sind. Ob das die bessere Alternative wäre? Nicht umsonst gibt es die Rebellen, die um Gleichberechtigung kämpfen. Spannend, ruhig, atmosphärisch, humorvoll und mit einer sehr eigenen Protagonistin, die der Geschichte Leben einhaucht. Sehr empfehlenswert.