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aebbies.buechertruhe

Bewertungen

Insgesamt 1003 Bewertungen
Bewertung vom 23.03.2022
Die Frauen von Schönbrunn / Schönbrunn-Saga Bd.1
Maly, Beate

Die Frauen von Schönbrunn / Schönbrunn-Saga Bd.1


ausgezeichnet

Im Jahr 1914 wird Emma Pflegerin im Tierpark Schönbrunn. Liebevoll kümmert sie sich um die Affen und Elefanten. Doch dann bricht der Erste Weltkrieg aus, fast alle Männer werden eingezogen. Emma bekommt dadurch mehr Verantwortung - sowohl im Tierpark, als auch zu Hause, wo sie ihre schwangere Schwester versorgen muß. Als der junge Tierarzt Julius verletzt von der Front zurückkehrt, bekommt sie Unterstützung und Emma verliebt sich in ihn. Gemeinsam kämpfen sie um den Erhalt des Tierparks, denn durch die Hungersnot werden die Rufe nach dessen Schließung immer lauter...

Wieder einmal entführt Beate Maly den Leser mit ihrem Roman an der Seite einer starken Frau in eine vergangene Zeit. Diesmal geht es um "Die Frauen von Schönbrunn - Ein Leben für das Wohl der Tiere". Hier erlebt man, wie stark sich die Haltungsbedingungen in den Tierparks im Laufe der Zeit verändert haben. Zum Glück - denn zu Emmas Zeiten war artgerechte Haltung ein Fremdwort. Emma geht hier bereits neue, untypische Wege. Sie beschäftigt sie, versucht Langeweile und Eintönigkeit zu verhindern. Ihre Willensstärke imponiert - denn sie kämpft für die Tiere gegen alle Widerstände. Beate Maly zeigt sehr lebhaft auf, wie konfliktgeladen die Situation war. Auf der einen Seite die hungernde Bevölkerung, die kein Verständnis dafür hat, daß die Tiere Nahrung erhalten. Auf der anderen Seite Emma, die selbst wenig zu essen hat, ihre Schwester ernähren muß und doch alles für ihre tierischen Schützlinge gibt. Ich persönlich stand die ganze Zeit auf Emmas Seite und konnte sie so gut verstehen. Beate Maly schreibt sehr anschaulich und bleibt dabei ihrer lockeren Art treu. Zwischendurch stößt man hier immer wieder auf tatsächliche Begebenheiten, so daß der Roman sehr authentisch wirkt.
Beate Maly hat mich mit "Die Frauen von Schönbrunn - Ein Leben für das Wohl der Tiere" auf ganzer Linie überzeugt. Das Buch unterhält perfekt, man lernt etwas über diese bewegte Zeit und man erkennt, wie positiv sich Tierparks entwickelt haben. Ich kann kaum erwarten, wie sich diese Geschichte in der Fortsetzung weiter entwickeln wird!

Bewertung vom 20.03.2022
Die kalte Mamsell / Viktoria Berg Bd.3
Dix, Elsa

Die kalte Mamsell / Viktoria Berg Bd.3


ausgezeichnet

Im Jahr 1913 fährt Viktoria Berg mit ihrem Vater zur Erholung nach Norderney. Sie hofft, dort mit Christian Hinrichs ein paar romantische Stunden verbringen zu können, obwohl ihr Vater sie argwöhnisch beobachtet. Christian hat auf der Insel gerade seine erste Stelle als Kriminalassistent angetreten. Da werden im Eiskeller eines noblen Hotels zwei Leichen gefunden. Es handelt sich um die Kaltmamsell des Hotels und um einen unbekannten Fremden. Als Christian und Viktoria die Leichen genauer in Augenschein nehmen, stockt Viktoria der Atem. Die tote Frau trägt eine wertvolle Brosche, die einmal Viktorias Mutter gehört hat. Als sie ihren Vater dazu befragt, reagiert der ausweichend. Das weckt Vintorias Neugier umso mehr und sie ermittelt auf eigene Faust. Daß sie sich damit in große Gefahr begibt, merkt sie dann sehr schnell.

Mit dem dritten Band ihrer Norderney-Serie, "Die kalte Mamsell", ist Elsa Dix wieder einmal ein tolles Buch gelungen. Das außergewöhnliche Ermittlerpaar Viktoria Berg und Christian Hinrichs geraten auch diesmal in Höchstform und bieten alles, was ein guter Krimi haben sollte: viel Spannung und eine Prise Humor. Dazu kommt noch das Zeitgeschehen, denn vom Jahr 1913 und seinen Ereignissen wird lebensnah berichtet. Die Menschen, egal ob arm oder reich, sind relativ zufrieden mit ihrem Leben. Sie ahnen ja nicht, was noch auf sie zukommt. Auch die Rolle der Frauen ist in dem Buch ein Thema. Allerdings wird hier nichts dramatisiert, sondern immer mit einem Augenzwinkern erzählt. Das verdanken wir vor allem der Hauptperson Viktoria, die sich immer wieder, oft erfolgreich, diesen Zwängen widersetzt. Deshalb schließt sich "Die kalte Mamsell" nahtlos an ihre Vorgänger an. Eine wirklich unterhaltsame Geschichte und ein Lesespaß vom Feinsten!

Bewertung vom 13.03.2022
Sicherer Hafen / Das Haus am Deich Bd.3
Kölpin, Regine

Sicherer Hafen / Das Haus am Deich Bd.3


ausgezeichnet

Im Jahr 1961 trennen sich die Wege der Freundinnen Frida und Erna. Frida heiratet endlich den Arzt Wilfried Hansen. Auf ihrer Hochzeit wird ihr klar, daß Erna ebenfalls in Wilfried verliebt ist. Erna will ihre Freundschaft nicht gefährden und zieht mit Heiko Mansfeld, einem Kollegen von Wilfried, nach Ost-Berlin. Doch beide Frauen werden in ihren Ehen nicht glücklich. Zwischen Frida und Wilfried steht immer Fridas tiefe Liebe zu Focko. Ernas Mann Heiko entwickelt sich in Ost-Berlin zu einem strammen Gefolgsmann der DDR, während Erna das Leben im Westen der Stadt in vollen Zügen genießen möchte. Da droht der Bau der Mauer die Freundinnen für immer zu trennen. Im letzten Moment gelingt es Erna, ihre Tochter zur Flucht zu überreden. Wieder einmal sucht sie Zuflucht bei Frida im Haus am Deich. Als 1962 die große Sturmflut über das Land hereinbricht wird Frida klar, daß sie sich entscheiden muß, wie ihr Leben weitergehen soll.

Die Serie "Das Haus am Deich" endet hier mit dem Titel "Sicherer Hafen". Der Abschied von den lieb gewordenen Personen fällt nicht leicht, aber wie man Regine Kölpin kennt, erwartet den Leser bestimmt schon bald eine neue Geschichte. Es ist jedesmal erstaunlich, wie geschickt sie das Zeitgeschehen in ihre so zu Herzen gehende Handlung mit einflechtet. Durch diese Einzelschicksale bekommt man für solche Katastrophen ein ganz anderes Gespür. Man konnte in dieser Trilogie zwei junge Frauen durch ein Stück ihres Lebens begleiten und erleben, wie aus heimatlosen Mädchen selbstbewußte Frauen wurden. Das war nicht immer leicht. Sie mußten um ihre Rechte kämpfen. Beim Lesen habe ich manchmal inne gehalten und überlegt, ob das wirklich erst vor so kurzer Zeit passiert ist. Waren Frauen damals wirklich so ohne Rechte? Gerade deshalb haben die Freundinnen mein Herz im Sturm erobert.
Wer sich mit der Küste im Norden Deutschlands irgendwie verbunden fühlt, sollte die Bücher über "Das Haus am Deich" unbedingt lesen. Die Landschaft mit ihrer rauhen Schönheit kommt darin nicht zu kurz. Man darf dabei auch schon vom Urlaub träumen!

Bewertung vom 01.03.2022
Rot wie Feuer / Vanitas Bd.3
Poznanski, Ursula

Rot wie Feuer / Vanitas Bd.3


ausgezeichnet

Blumenhändlerin Carolin wird im Zusammenhang mit einem Mordfall von der österreichischen Polizei gesucht und auch ihre Verfolger haben sie in Wien aufgespürt. Nun flüchtet sie nach vorn, fährt nach Frankfurt in die Hochburg ihrer Feinde. Carolin beginnt dort Fallen zu stellen, denn der Vorteil ist auf ihrer Seite - niemand vermutet sie dort und ihr Wissen über den russischen Karpin-Clan ist immens. Sie zieht eine blutige Spur durch Frankfurt - doch es scheint, daß ihre Rückkehr entdeckt wurde...

Mit "Rot wie Feuer" schließt Ursula Poznanski nun ihre "Vanitas-Reihe" ab. Da dieses Buch nahtlos an den Vorgänger anschließt, empfehle ich dringend diese Serie in Reihenfolge zu lesen. Denn Carolin entwickelt sich mit jedem Band, erlebt Dinge, die für ihre Entwicklung wichtig sind. Dabei ist sie nie die perfekte, fehlerfreie Heldin. Ihre Handlungen sind manchmal unüberlegt. Und genau dies mag ich an ihr und es kommt Sympathie auf. Auch hier erlebt man Ursula Poznanski in ihrer Bestform. Sie fesselt mit einem Schreibstil, der wunderbar flüssig ist und erweckt ihre Charaktere durch geschickte Beschreibungen zu Leben. Dazu schafft sie einen von Beginn bis Ende kontinuierlich sehr hohen Spannungsbogen, so daß man förmlich durch die Seiten fliegt. Zugegeben, manche Szenen sind brutal und eher nicht für sensible Leser geeignet. Wem dies jedoch nichts ausmacht, der ist mit diesem Thriller bestens bedient. Mir hat diese Serie richtig gut gefallen. Ein Band ist besser als der andere - für mich hätte es auch gern noch einen weiteren Teil geben können!

Bewertung vom 27.02.2022
Die Birken der Freiheit
Kabus, Christine

Die Birken der Freiheit


ausgezeichnet

Im Jahr 1914 reist Luise von Oldenburg nach Estland. Sie begleitet die adlige Wilhelmine als Zofe, die dort einen deutschbaltischen Baron heiraten soll. Schon vor der Ankunft auf dem Landgut trifft Luise einen jungen Mann, in den sie sich auf den ersten Blick verliebt. Auch er ist von Luise verzaubert. Luise ahnt nicht, daß es sich bei Julius um den zukünftigen Ehemann Wilhelmines handelt. Da diese aber an einer Heirat nicht interessiert ist, planen die beiden Frauen einen Tausch ihrer Rollen. Doch dann bricht der Erste Weltkrieg aus.
Estland im Jahr 1989. Merike ist es leid, sich ständig ihrem herrischen Großvater unterzuordnen. Nicht nur deshalb wird sie Mitglied der Unabhängigkeitsbewegung. Sie will in einem freien Estland leben und nicht mehr unter der russischen Herrschaft ducken müssen. Bei der Renovierung der alten Bäckerei der Familie findet Merike geheimnisvolle Unterlagen, die viele Fragen aufwerfen. Als sie die Antworten dazu sucht, stößt sie auf alte Familiengeheimnisse, die ihre bisherige Welt vollkommen auf den Kopf stellen.

Ich habe selten ein Buch gelesen, das so aktuell ist wie "Die Birken der Freiheit" von Christine Kabus. Da liest man eine Geschichte über den Kampf der Esten um Unabhängigkeit und auf allen Sendern laufen Berichte über den Einmarsch der Russen in die Ukraine. Das ist wirklich gruselig. Christine Kabus hat das bestimmt so nicht vorhersehen können. Ihre Geschichten aus Estland, egal ob im Jahr 1914 oder 1989, sind hervorragend recherchiert. Man könnte sich mit diesen Beschreibungen sofort auf den Weg machen und durch die Straßen und Städte laufen. Die Einstellung der Menschen, speziell im Jahre 1914, erscheinen befremdlich, aber trotzdem kann man sich in sie hineinversetzen. Ganz besonders gefiel mir die Beschreibung der herrlichen Landschaft Estlands. Es muß dort wunderschön sein. Man bekommt sofort Sehnsucht nach Weite und Ruhe. Der Roman hat mich sehr beeindruckt. Er zeigt, wie sehr die Vergangenheit die Menschen prägt.

Bewertung vom 23.02.2022
Das Adlon
Doehnert, Rodica

Das Adlon


ausgezeichnet

Sonja Schadt hat fast ihr ganzes Leben im Adlon verbracht. Sie erlebte die Gründung, den Glanz und ebenso den Niedergang. Ihr ganzes Leben wartete sie darauf, das Geheimnis ihrer Familie zu lüften. Nun ist sie 90 Jahre alt, ihre Enkelin Katharina gehört zum Architektenteam, das das Adlon wieder im alten Glanz erstrahlen lassen will. Gemeinsam lüften sie das alte Familiengeheimnis...

"Das Adlon" von Rodica Doehnert ist eine Reise in vergangene Zeiten. Berührend ist es, diese Reise mit der sympathischen alten Dame Sonja zu unternehmen, die man sofort ins Herz schließt. Ihr und Katharina merkt man deutlich an, wie zerrissen ihr Innerstes ist. Perfekt wird die damalige Zeit wiedergegeben. Probleme leben hier auf, Geschichte wird unterhaltsam dargestellt. Dies alles wird hautnah beschrieben, so daß man man das Gefühl hat, selbst durch Berlin oder die Gänge des Adlon zu flanieren. Das Buch wirkt sehr authentisch, was vor allem dadurch erreicht wird, daß reale Historie und vor allem reale historische Persönlichkeiten in die Handlung eingefügt werden. Dies gibt dem Roman einen gewissen Pep! Ebenfalls sehr gelungen ist der abgerundete Schreibstil. Er macht Spaß und man verliert niemals den roten Faden.

Bewertung vom 23.02.2022
Aloha. Tod im Paradies
Bokur, Debra

Aloha. Tod im Paradies


gut

Am Strand von Maui wird ein junger Surfer tot aufgefunden. Zunächst sieht alles nach einem Unfall aus - doch dann wird im Kopf des Toten ein Haizahn und ein Holzsplitter gefunden. Polizistin Kali Mähoe und ihr Onkel Police Captain Walter Alaka'i haben es jedoch nicht nur mit dem mysteriösen Tod des Surfers zu tun, auch Diebstähle von Solarzellen auf Dächern beschäftigen sie. Und was hat es mit dem gesichtslosen Geist auf sich, der nachts um die Häuser ziehen soll?

"Aloha Tod im Paradies" ist der Auftakt einer Krimireihe von Debra Bokur. Außergewöhnlich ist hier der Schauplatz Hawaii. Man bekommt einen Einblick in die Legenden der indigenen Bewohner, was mir sehr gefallen hat. Dies hätte für mich ruhig mehr sein können! Auch die Insel wird wunderbar beschrieben- auch und wohl gerade abseits der Touristenzentren ist es hier sehr paradiesisch beschrieben. Das Buch beginnt spannend, schwächelt jedoch in der Mitte, um dann zum Ende hin wieder Fahrt aufzunehmen. In der Mitte der Handlung drehte es sich für mich zu viel um Solartechnik, was mich wenig interessiert hat. Ich hatte mit mehr Mysterien rund um den Haizahn gerechnet - auch wenn zum Schluß hin beide Stränge zueinander finden und Sinn ergeben. Schwierig empfand ich verschiedene Namen der Charaktere und der Ortschaften. Diese sind halt typisch hawaiianisch und nicht so geläufig. Hier benötigt es einige Zeit der Gewöhnung. Vom Schreibstil her ist das Buch leicht und flott zu lesen.

Bewertung vom 18.02.2022
Und wenn wir wieder tanzen
Sgonina, Kerstin

Und wenn wir wieder tanzen


ausgezeichnet

Durch die Sturmflut in Hamburg im Jahre 1962 verliert Marie ihre gesamte Habe. Ihr Wohnviertel Wilhelmburg ist besonders stark betroffen. Durch einen Zeitungsaufruf kann sie bei Effie von Tieck in Sankt Pauli wohnen. Die alte Dame hat bei der Sturmflut ihr Tanzlokal verloren. Allein kann sie es aber nicht wieder aufbauen. Marie beschließt, ihr dabei zu helfen. Das wird aber nicht einfach, denn Effie ist eine schwierige Frau. Nur langsam begreift Marie, daß Effie hinter ihrer grantigen Fassade großen Kummer verbirgt. Aber Marie gibt nicht auf und bald werden die zwei ungleichen Frauen echte Freundinnen. Sie werden das "Danzhus" wieder eröffnen und in neuem Glanz erstrahlen lassen.

Der Roman von Kerstin Sgonina ist hochaktuell. Er beginnt mit der Sturmflut von 1962 in Hamburg. Zum Jahrestag dieser Katastrophe erschien dann "Und wenn wir wieder tanzen". Der Anfang dieser Geschichte hat mich sehr betroffen gemacht. Man kann sich kaum vorstellen, was diese Menschen erlebt haben. Trotzdem haben sie einen unglaublichen Lebenswillen. Das alles wird in dieser Geschichte sehr gut dargestellt. Besonders die etwas speziellen Typen bringen Leben in die Handlung. Die Geschichte zeigt, daß wahre Freundschaft unabhängig von Alter und Stand entstehen kann. Man braucht nur gegenseitiges Vertrauen, dann ist alles möglich. Mitzuerleben, wie so eine Freundschaft entsteht, ist rührend und geht ans Herz. Wer Geschichten mit historischem Hintergrund und ganz viel Herz gerne liest, sollte "Und wenn wir wieder tanzen" auf keinen Fall verpassen!

Bewertung vom 17.02.2022
Das Haus der tausend Fenster
Andersen, Laura

Das Haus der tausend Fenster


ausgezeichnet

Juliet kommt der Auftrag, das alte Herrenhaus Havencross zu entrümpeln, gerade recht. So kann sie vor ihren Problemen fliehen und sich ganz in die Arbeit stürzen. Doch bald schon kommen ihr Zweifel, ob ihre Entscheidung, in dem Anwesen auch zu wohnen, richtig war. Nachts hört sie Schritte und ein Kind erscheint vor ihren Augen. Als sie die Geschichte des Hauses erforscht, stößt sie auf die alte Legende von einem verschollenen Jungen. Juliet beschließt, dieser Spur nachzugehen. Dabei bekommt sie Unterstützung von dem gutaussehenden Noah Bennett. Gemeinsam tauchen sie in die Vergangenheit des alten Hauses ein und entdecken erstaunliche Geschichten. Nach kurzer Zeit muß Juliet verwirrt feststellen, daß Noah ihr Herz erobert hat, obwohl sie eigentlich dachte, mit dem Thema Beziehungen abgeschlossen zu haben.

"Das Haus der tausend Fenster" ist ein bezaubernder Roman. Laura Andersen verbindet darin Romantik und Spannung in perfekter Kombination. Durch die verschiedenen Zeitebenen zieht sich das Schicksal eines kleinen Jungen wie ein roter Faden. Ganz nebenbei bekommt man auch noch einen Einblick in die ziemlich verworrene Geschichte Englands und den blutigen Kämpfen um den Königsthron. Dabei stehen aber immer die Menschen im Vordergrund. Ihre Gefühle werden in jeder Zeitebene so lebhaft beschrieben, daß man mit ihnen ihre Geschichte erlebt und nicht nur als Zuschauer am Rand steht.
Das Buch ist durch seinen Gruselfaktor ideal für einen Abend in einem gemütlichen Sessel. Wenn es dann irgendwo knackt oder raschelt wird es so richtig unheimlich!

5 von 5 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 16.02.2022
Mrs Potts' Mordclub und der tote Nachbar / Mord ist Potts' Hobby Bd.1
Thorogood, Robert

Mrs Potts' Mordclub und der tote Nachbar / Mord ist Potts' Hobby Bd.1


ausgezeichnet

Die 77jährige Judith Potts hört, wie auf dem Nachbargrundstück ein Schuß fällt. Fest davon überzeugt, daß ihr Nachbar getötet wurde, ruft sie die Polizei. Doch die Polizei glaubt ihr nicht. Kurzerhand bildet Judith gemeinsam mit Pfarrersfrau Becks und der Hundesitterin Suzie den Mordclub. Als weitere Leichen gefunden werden, sucht DS Tanika Malik nach anfänglicher Skepsis Hilfe beim Mordclub. Judith kommt dem Mörder auf die Spur - und begibt sich dabei in große Gefahr.

"Mrs Potts' Mordclub und der tote Nachbar" ist der Auftakt einer neuen britischen Krimiserie. Robert Thorogood schafft hier einen Lesespaß, wie man ihn heute selten findet. Im Stile alter englischer Traditionskrimis spielt das Buch in der Gegenwart, ohne jedoch zu sehr auf die heutige Technik fixiert zu sein. Hier ermitteln noch Spürnase und Bauchgefühl. Auch die Charaktere sind einfach liebenswert. Man könnte sagen, sie sind skurril antiquiert. Und dies ist in meinen Augen nicht abwertend, sondern eine Wohltat. Judith, Becks und Suzie sind so herrlich schräg, daß ich sie einfach mag und sie gern im wahren Leben kennenlernen würde. Ihre Ideen und Aktionen sind zum Teil so wunderbar absurd, daß man darüber lachen kann und sich fragt, wie man auf solche Ideen kommt. Gleichzeitig muß man aber auch ihren Mut bewundern! Robert Thorogood schreibt seine Geschichte ruhig, ohne den Leser in Aufregung zu versetzen - was sich jedoch nicht auf das Ende bezieht. Denn hier wird es richtig aufregend, das ganze Dorf muß zusammenhalten und sowohl Suzie, als auch Becks, wachsen über sich hinaus. Dieser Krimi kommt komplett ohne bluttriefende, schockierende Szenen aus - diese hat Robert Thorogood auch gar nicht nötig. Sein Krimi lebt von Tradition, sympathischen, außergewöhnlichen Charakteren und einem idyllischen kleinen Dorf in England, welches mich an Causton von Inspector Barnaby erinnert hat
Mir hat dieser Krimi wirklich sehr gut gefallen und ich freue mich jetzt schon auf die Fortsetzung!