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gaby2707

Bewertungen

Insgesamt 2029 Bewertungen
Bewertung vom 04.02.2024
Schnelle geile Sexbegegnungen   Erotische Geschichten
Degen, Miu

Schnelle geile Sexbegegnungen Erotische Geschichten


ausgezeichnet

Dem Alltag entfliehen

Ich fahre mit Jasmin, die der Abenteuerlust nachgibt und den Reiz des Verbotenen absolut genießt nach der Arbeit im Bus. Dann sind da Tobi, Sammy, Marvin und Maxi, die Lotte und ihren gemeinsamen Freund Elias zu einem Filmabend einladen. Auf dem Weg von München nach Köln begegnen sich Carmen und Thomas im Zug und überbrücken die Fahrt nicht mit Zeitung lesen. Ines, die bei einer Fortbildung eine zufällige Begegnung sehr genießt. Und ich lerne Andreas kennen, der immer davon geträumt hat, dass ihn eine Frau in einer Hotelbar anspricht und ihn in ein Hotelzimmer zerrt. Und nun passiert genau dies.

Miu Degen bringt mich zu den unterschiedlichsten Orten mit interessanten Menschen, die sich dort ihrer Lust und Leidenschaft hin geben. Meist bleibt es bei dieser einen Begegnung. Für mich war es das erste Buch, das ich von Miu gelesen habe. Mir gefällt ihr leichter, lockerer, sehr freizügiger Erzählstil ohne anstößig zu wirken oder derb unter die Gürtellinie zu gehen, sehr gut. Mit ihren Geschichten knipst sie sofort mein Kopfkino an, das dann heiß läuft und mir anregende Bilder in den Kopf zaubert. Meinen Geschmack hat sie mit ihren neun erotischen, abwechslungsreichen Geschichten genau getroffen.

Zum Abschluss bekomme ich als kleines Goodie noch einen Gutschein-Code, mit dem ich mir eine weitere heiße exklusive Geschichte der Autorin als E-Book aus dem Internet herunter laden kann. Und wie üblich ist auch hier ein Lesezeichen passend zum Buch mit dabei.

Bewertung vom 03.02.2024
Die Insel des Zorns
Michaelides, Alex

Die Insel des Zorns


ausgezeichnet

„Eine Geschichte für alle, die je geliebt haben“

Ex-Filmstar Lana Farrar hat das Londoner Schmuddelwetter satt und lädt ihre etwas komplizierte Freundin Kate Crosby, eine eher mäßig erfolgreiche Theaterschauspielerin, und ihren Freund Elliot Chase zusammen mit ihrem rüpelhaften Mann Jason Miller, ihrem 17-jährigen Sohn Leo, der wie sie Schauspieler werden will, und Agathi, die nach Kindmädchen und Köchin nun auch so etwas wie Lanas Vertraute geworden ist, auf ihre Privatinsel Aura ein. Ein unglaublich extravagantes Geschenk von ihrem verstorbenen Mann Otto Krantz als Hochzeitsgabe. Das ganze Jahr über lebt dort Nikos, Verwalter und Mann für alles, der sich hier in der Einsamkeit richtig wohl zu fühlen scheint. Der Wind, den Agathis Großmutter Zorn nennt, der grimmig, zornig, pfeifend und heulend um die griechischen Inseln weht, schleudert Leo am dritten Tag ihres Zusammenseins direkt vor eine Leiche, die mit drei Schüssen niedergestreckt wurde...

Bei mir hat es eine Zeit gedauert bis ich mich auf den Erzähler von Elliot Chase, dem beste Freund von Lana, der mich als großartigen Zuhörer empfindet, einlassen konnte und ich in der Geschichte drin war. Aber dann hat mir sein origineller, eigenwilliger und sehr unterhaltsamer Erzählstil, der immer wieder Fragen aufwirft, sehr gut gefallen. Ich hatte fast das Gefühl, ich sitze mit ihm an der Bar und er erzählt nur mir von dem Mord bzw. einer Liebesgeschichte.
Elliot stellt die Menschen, mit denen ich es hier zu tun bekomme sehr ausführlich und detailliert vor. Ich lerne sie in Rückblicken auch in ihrem täglichen Leben kennen und frage mich natürlich bei Jedem: Könnte das der Mörder sein? Wobei es Elliot nicht vordergründig darum geht, hier das Verbrechen aufzuklären. Vielmehr versucht er mir darzulegen, wie es überhaupt zu diesem Mord kommen konnte.
Ein Diamant-Pendel, die „Ruine“, ein magischer, atmosphärischer Ort und Abstecher in die griechische Mythologie verleihen der Geschichte einen Hauch von Mystik.
Die Auflösung kommt dann, wie es von Elliot nicht anders zu erwarten war, nicht auf direktem Wege. Nach einigen falschen Fährten, die er vielleicht für uns Leser*innen sogar selbst gelegt haben kann, und zahlreichen Wendungen kommt die Auflösung ziemlich überraschend und doch unspektakulär, aber vollkommen schlüssig und für mich zufriedenstellend.

Ich habe mich immer mal wieder gefragt, was ist das denn nun für ein Buch? Für einen Krimi oder Thriller fehlen mir die durchgehend spannenden Elemente. Obwohl ich die ganze Zeit angespannt bei der Sache war. Vielleicht doch eher die Geschichte einer großen Liebe? Ganz egal was es ist. Hauptsache Elliot bzw. sein Erschaffer Alex Michaelides, den Namen werde ich mir merken, hat mich durchgängig sehr gut unterhalten.

Bewertung vom 01.02.2024
Das zweite Glück im kleinen Vintage Shop
Page, Libby

Das zweite Glück im kleinen Vintage Shop


ausgezeichnet

Eine wundervolle Wohlfühlgeschichte

Louise „Lou“ Morris erfüllt sich nach dem Tod ihrer Mutter ihren großen Traum: Sie eröffnet in ihrer alten Heimat dem kleinen Städtchen Frome in Somerset einen kleinen Vintage Shop mit Kleidung und Accessoires aus den verschiedensten Jahrzehnten. Doch der läuft leider nicht so gut wie gehofft. Außerdem wird ihre Wohnung über dem Laden immer noch renoviert und sie wohnt sehr teuer im Hotel. Bis ihr Handwerker Pete die Telefonnummer von Maggy gibt, die ein für sich alleine viel zu großes Haus hat und eine Untermieterin sucht. Lou zieht bei ihr ein und die beiden so verschiedenen Frauen werden langsam zu Freundinnen. Dann geht eines Tages die Ladentür auf und Amerikanerin Donna Greenwood steht im Vintage Laden mit einem Foto in der Hand. Darauf Lou´s Mutter mit ihrem gelben Kleid, das Lou im Laden als unverkäuflich ausgestellt hat. Wie kommt das Bild von Lou´s Mutter in Donnas Hände?

Die Geschichte über die drei so unterschiedliche Frauen, die alle gerade ihren neuen Platz im Leben suchen, hat mir sehr gut gefallen. In abwechselnden Kapiteln erzählt jeder ihre Geschichte aus der Vergangenheit, die genau so spannend und interessant ist, wie die aus heutiger Sicht. Ganz langsam nähern sich die Geschichten einander an.
Lou, die nach dem Tod ihrer Mutter ihr eigenes Geschäft eröffnet. Was aber nicht so läuft, wie sie es gerne hätte oder bräuchte um davon leben zu können. Maggy, die nach der Scheidung von ihrem Mann Alan alleine in dem viel zu großen Haus lebt und sich von ihrer Tochter und der Enkelin voll vereinnahmen lässt. Und Donna, die erst vor kurzem erfahren hat, dass sie als Baby adoptiert wurde. Das einzige, was sie hat, ist ein Foto von ihrer Mutter, die sie nun unbedingt finden will. Drei total unterschiedliche Frauen, die sich langsam annähern um zu erfahren, dass man sich vertrauen und auf die andere verlassen kann. Und die lernen müssen sich gegenüber anderen zu öffnen, was ihnen nicht immer leicht fällt. Gerade Maggy hat mich mit ihrer Wandlung und ihrer neuen Einstellung zum Leben sehr beeindruckt.
Dazwischen immer wieder in kursiver Schrift kurze Einblicke in das Leben einer vorerst unbekannten jungen Frau, die im Zusammenhang mit dem gelben Kleid steht. Langsam wurde mir immer klarer, um wen es sich dabei handeln musste.
Alle Fäden der einzelnen Geschichten laufen gegen Ende des Buches zusammen und ergeben eine für mich sehr gut nachvollziehbare, harmonische Geschichte, die ich sehr gerne gelesen habe. Ich habe mich mit den drei Frauen sehr wohl gefühlt und war schnell gefesselt und mittendrin in dem kleinen Städtchen Frome in Somerset und später in den USA, wo Donna lebt.

Eine wundervolle Story über Mut, Zusammenhalt, Familie und Freundschaft. Natürlich ist auch ein bisserl Liebe dabei. Eine Geschichte, die mir alles bietet um mich in ihr richtig wohl zu fühlen. Ein Roman, der meine Erwartungen voll erfüllt hat.

Bewertung vom 01.02.2024
Das Abenteuer im Fuchswald / Hilda Hasenherz Bd.1 (1 MP3-CD)
Goldfarb, Tobias

Das Abenteuer im Fuchswald / Hilda Hasenherz Bd.1 (1 MP3-CD)


ausgezeichnet

Eine bezaubernde Vorlesegeschichte um eine mutige kleine Häsin

Buddelhäsin Hilda Hasenherz, die wie alle ihre Freunde unter der Erde in ihrem Kaninchenbau lebt, hat nur die eine Aufgabe – schnuppern, buddeln und Möhren für den größenwahnsinnigen Baron von Ratzezahn zu sammeln. Vom Leben auf der Erde hat sie nicht des blassesten Schimmer. Das kennt sie nur aus den Erzählungen von Großmutter Graupfote. Als sie eines Tages durch ein kleines Loch die Sonne sieht, beschließt sie das zu ändern. Durch einen Tunnel, den sie buddelt, gelangt sie nach oben auf die Erde. Nun sucht sie den gefährlichen von allen gefürchteten Fuchs Sam Grau, den einzigen vor dem Baron von Ratzezahn Angst hat. Er soll ihr helfen die Ungerechtigkeiten unter denen alle Buddelhasen leiden, zu beenden.

Welche Abenteuer die kleine Abenteuer- und Heldenhäsin dabei erlebt und wen sie alles kennenlernt, das lest ihr in diesem märchenhaften Vorlesebuch von Tobias Goldfarb. Mich hat er mit seinem leichten, humorvollen und Fantasie anregenden Erzählstil, den ich kindgerecht und altersgemäß finde, sofort gefangen. Die zauberhaften, detailreichen, teils ganzseitigen Illustrationen stammen aus dem Farbkasten von Verena Körting. Sie hat sogar die Seitenzahlen mit einem kleinen Zweig mit 4 grünen Blättern eingerahmt. So süß.
Eine spannende und sehr emotionale Reise, die die kleine Häsin da antritt. Mich hat sie mit ihrer Nachdenklichkeit, ihrer Arglosigkeit, ihrem Wissensdurst, ihrem Mut und ihrer Kühnheit sehr berührt. Ich finde es toll, wie sie auf alles, was sie nicht kennt, zugeht und dabei Freundschaften schließt. Anstatt sie wegen ihrer Unwissenheit auszulachen, trifft sie auf ihrem Weg nach Schloss Löffelburg Tiere, die ihre Fragen beantworten, Missverständnisse aufklären, ihr alles genau erklären und ihr helfen ihren Plan zu vollenden. Sehr schön finde ich auch die Begegnung mit dem alten Fuchs Sam Grau. Mit ihm lernen die Kinder das Thema alt werden und Einsamkeit kennen.
Die 20 Kapitel des Buches eignen sich sehr gut als Gute-Nacht-Geschichte. Kinder, die selbst schon lesen können, können die Geschichte, die für ab 6-jährige bestimmt ist, auch sehr gut selbst lesen.

Eine wundervolle Geschichte mit einer kleine Häsin, die sich den Gefahren der Welt mit Mut, Entschlossenheit und dem Willen etwas zu verändern stellt. Ich habe sie sofort ins Herz geschlossen.

Bewertung vom 27.01.2024
Die Chemie unserer Herzen
Wöß, Lotte R.

Die Chemie unserer Herzen


ausgezeichnet

Ganz schön viel los in der Schluck-Familie

Jaqueline „Jackie“ Schluck arbeitet weiterhin als Chemikerin im Familienunternehmen der Schluck-Säfte. Neben ihrer Arbeit sitzt sie stundenlang auf dem Dachboden und stöbert in Kisten und Kartons aus lange vergangenen Zeiten. Diesmal ist sie nahe dran das Verschwinden ihrer Ahnin Anna aus dem Jahr 1890 zu entschlüsseln.
Bei ihren Nachforschungen trifft sie auf ihren Freund und ehemals große Liebe aus Abi-Tagen Kai Behrens, der als Archivleiter in Stade arbeitet. Und die Liebe, die sie so weit in ihren Hinterkopf verbannt hatte, ist gleich wieder da. Ob es Kai genau so geht? Und vor allem – kann sie ihm sein damaliges Verhalten verzeihen?
Außerdem ist da noch Cynthia Young-Schluck, eine Schwester von Familienoberhaupt Wolfgang Schluck, die Ansprüche auf ihr Erbe anmeldet. Auch geht ein Feuerteufel um und macht auch vor den Schlucks nicht halt. Und wer steht da so plötzlich vor der Gartentür von Christines und Philipps neuem Haus?

Behandelten die ersten beiden Bänder der Schluck-Saga die Geschichte von Christine mit Philipp und Alexander mit Gundi, geht es hier hauptsächlich um Jackie, ihre Oma Johanna und Kai. Ihre Geschichte, ihre Gedanken und Gefühle werden in der Vergangenheit erzählt. Die Dialoge, die sie mit anderen führen, sind spritzig und gut mit zu verfolgen. Ihre Gedanken schweifen oft in die Vergangenheit ab. Bei Jackie und Kai in die Zeit, wo sie ein Liebespaar waren; bei Johanna zu ihrer verstorbenen Tochter Monika.
Ich habe es so genossen, die Menschen, denen ich nun schon den dritten Besuch abstatte, alle wiederzulesen. Die Mitglieder der Familie Schluck mag ich ja von Anfang an. Hier nun haben sich Kai und sein Omchen Hilja Kolster meine Sympathien gesichert. Schade, dass Jackies beste Freundin Tomke doch wieder mit einem Schiff auf Kreuzfahrt geht. Von ihr würde ich auch gerne noch mehr erfahren. Dass Jackies Chef, Chefchemiker Michael Langenhaupt nun andere Wege gehen wird, stört mich nicht. Er wird mir nicht fehlen. Und Kai soll seine beiden Freunde bitte erst mal in den Wind geschossen lassen. Ich lese so gerne, wie sich Johanna um ihre Freundin Margret und neuerdings auch um Hilja kümmert. Sie ist so eine tolle Frau, der ich auch mal wieder ein bisserl Glück gönne.
Die Geschichte an sich ist so emotionsgeladen, so liebevoll, aber auch voller Zweifel und Argwohn. Die widersprüchlichen Empfindungen, die Jackie im Gegensatz zu Kai, der genau weiß was er will, immer wieder quälen, bringt Lotte R. Wöss so gut rüber. Ich liebe ihren bildhaften, eingängigen Erzählstil, der mir sofort Bilder in den Kopf zaubert. Ich fühle mich fast wie ein halbes Familienmitglied, so nahe bringt sie mich an die Menschen heran.
Auch verschiedene Krankheiten, die im Alter vorkommen, wie Parkinson, die Brüche bei Hilja und andere Verletzungen werden thematisiert, genau so wie die Zeit mit Corona, eine längst fällige Aussprache und der Tod einer guten Freundin.

Eine wundervolles Buch so voller Emotionen, Liebe, Leidenschaft, Gefühl, purem Glück und Geborgenheit. Aber auch Herzschmerz, Verzweiflung, Unentschlossenheit und Trauer. Eine Geschichte, die mich berührt, beeindruckt und sehr gut unterhalten hat. Ich bin sehr gespannt, wie es mit der Familie Schluck bzw. mit Julian weiter geht und wer da plötzlich vor der Gartentür steht.

Bewertung vom 21.01.2024
Cartoons ... zum Wegschmeißen!
Blickensdorf, Lo Graf von

Cartoons ... zum Wegschmeißen!


ausgezeichnet

Alltägliches amüsant dargestellt

80 Seiten Bilderwitze – naja, habe ich gedacht – da bin ich ja mal gespannt. Und jetzt, nachdem ich sie mir angeschaut und gelesen habe, habe ich immer noch ein Schmunzeln im Gesicht. So klasse, was der Maler und Buchautor Lo Graf von Blickensdorf da mit Zeichenstift und Worten zu Papier gebracht hat.
Die Figuren, die sich hier unterhalten und ihre zwischenmenschlichen Probleme thematisieren, sind eigentlich alle sehr liebenswert. Manche Dialoge klingen auf den ersten Blick banal, haben aber einen sehr intelligenten „Nachgeschmack“. Ich stelle mir gerade vor, die ein oder andere der Figuren könnte auch ich sein, die da einen so aberwitzigen Satz raus haut, der aber genau zur Frage des Gegenübers passt. So klasse.
Bei dem ein oder anderen Cartoon musste ich erst zweimal lesen, bevor mir ein Licht aufging und ich mich vor Lachen ausgeschüttet habe.
Unterhalten sich zwei Frauen. 1. „Mein Mann ist Veganer“ 2. „Dafür spricht er aber gut deutsch“. Oder „Bücher sind tätowierte Bäume“.

Lachen ist gesund und da das Hartcover aus dem Eulenspiegel Verlag einen wirklich hochwertigen Eindruck macht, ist es bestens als Geschenk für gute Freunde geeignet. Oder für Menschen, die einfach mal wieder herzhaft lachen sollten.

Bewertung vom 21.01.2024
Wo Wellen niemals enden
Fröhling, Heike

Wo Wellen niemals enden


ausgezeichnet

Auf der Suche nach sich selbst…

... ist Katharina Lorenz, gerade mal 40, obdachlos, sichtlich angeschlagen und immer auf der Hut nicht entdeckt zu werden. Im Oktober 1996 lerne ich sie kennen, als sie mal wieder einen ihrer sicher geglaubten Schlafplätze räumen muss. Dann lernt sie in einem Café den Tierarzt Odhran kennen und folgt ihm zu seinen Freunden Paul und Jenny auf einen abgeschiedenen Bauernhof in Irland. Hier unterstützt sie die beiden bei der Hunde- und Pferdezucht und bei allem, was am Hof gerade so anfällt. Odhran hat sich gleich bei ihrem ersten Treffen in „Kathy“ verliebt. Aber es dauert sehr lange, bis sie sich entschließt, sich ihm zu öffnen und ihm ihre Lebensgeschichte zu erzählen.

Ich frage mich beim lesen anfangs immer wieder, was für ein Geheimnis oder schwere Last Katharina mit sich herum schleppt. Warum hat sie solche Angst z.B. auch vor der Polizei? Das klärt sich im Laufe der Geschichte alles auf.
Heike Fröhling hat es mit dieser Geschichte geschafft, dass ich einen ganzen Tag außer zu lesen fast nichts gemacht habe. Zwischendurch schwirrten meine Gedanken immer wieder zu meinem eigenen Leben und ich habe mir überlegt, wie ich an Katharinas Stelle gehandelt hätte. Was ich in ihrer Situation gemacht hätte. Es ist ein schwieriges Thema, das mich noch eine Zeit lang beschäftigen wird.
Die Menschen, die ich hier kennenlerne, waren mir bis auf Jan und Lena (was die mit Katharina verbindet, das müsst ihr selbst lesen) alle sehr sympathisch. Besonders Odhran ist ein Mensch, der in sich und im Moment ruht, der soviel Geduld aufbringt und auch in den schwierigsten Situationen den Überblick und die Gelassenheit behält. Genau so wie seine Freunde Paul und Jenny, die ich beim ersten Kennenlernen sofort ins Herz geschlossen habe. Katharina kam mir sofort vor wie jemand, die getrieben wird, die nicht weiß, wo sie hingehört oder wo sie hin soll. Sie hat in ihrem Leben sehr viel mitgemacht und ich konnte sie dann sogar ein bisserl verstehen. Hier wird mir mal wieder vor Augen geführt, wie Angst vor etwas (vielleicht) Kommenden sich auf unser Verhalten, unsere Gesundheit und auf die Psyche auswirken kann. Und das auch generationenübergreifend. Auch Schweigen ist keine Lösung, macht das ganze nicht besser und ändert gar nichts.
Großartig eingebunden in die Geschichte finde ich die wenigen Natur- und Landschaftsbeschreibungen. Und die Liebe zu ihren Tieren und ihrem einfachen Leben, die Paul und Jenny ausstrahlen. Bei den Beiden würde ich sofort mal Urlaub auf dem Bauernhof machen und mit anpacken.

Mir hat diese Geschichte mit ihrem psychologischen Tiefgang sehr gut gefallen. Nachdenken werde ich über dieses Thema bestimmt noch öfter.

Bewertung vom 20.01.2024
Die kleine Eule zieht um
Weber, Susanne

Die kleine Eule zieht um


ausgezeichnet

Wie ein Umzug seinen Schrecken verliert

Als die kleine Eule sich von ihrem Drehwurm erholt, bemerkt sie, dass sich der Baum über ihr bewegt und das Gras um ihn herum ganz gelb ist. Der Biber, der sich den Baum und die Umgebung anschaut, stellt fest, dass er kein sicheres Zuhause mehr ist und die Familie Eule besser nach einem anderen Unterschlupf Ausschau halten sollte. Papa Eule macht sich auf die Suche und der Umzug ist beschlossene Sache.

Dies ist das erste Vorlesebuch, das ich von der kleinen Eule gelesen habe. Aber es war überhaupt kein Problem den niedlichen Reimen zu folgen. Durch die Unterteilung in 8 kleine Kapitel lässt sich das Buch auch sehr gut als Gute-Nacht-Geschichte an verschiedenen Abenden vorlesen.
Diese zuckersüße Reimgeschichte, bestimmt für Kinder von 3 – 6 Jahren, nimmt jedem Umzug seinen ersten Schrecken. Ich kann die kleine Eule so gut verstehen, dass sie traurig ist, weil sie ihr geliebtes Zuhause verlassen muss. Aber da gibt es jemanden, der ihr die erste Angst nimmt und ihr Mut macht. Und es ist so schön zu lesen, wie schnell sie sich in ihrem neuen Zuhause wohlfühlt.
Autorin Susanne Weber hat in der Geschichte auch den Zusammenhalt und die Hilfsbereitschaft der Waldbewohner sehr schön herausgearbeitet. Da sind alle da als es um den Umzug und um das Schaffen eines neuen Zuhauses geht.
Und man erlebt mit, wie die Natur sich wandelt und was das für die Tiere dort bedeutet.
Illustratorin Tanja Jacob untermalt mit ihren farbenfrohen, detailreichen Bildern die Geschichte auf ganz wunderbare Weise.

Eine wunderschön gereimte Mutmachgeschichte, die bestimmt den Schrecken eines Umzugs mindern kann. Und die zeigt, wie es unseren Tieren geht, wenn die Natur immer weiter „kaputt“ geht.

Bewertung vom 19.01.2024
Liebeskiller
Schmitz, Ingrid

Liebeskiller


ausgezeichnet

Mia Magaloff ermittelt in der Romance Scammer Szene

Bildhauerin, Trödelmarkthändlerin und nebenbei immer wieder Hobbydetektivin Mia Magaloff ist mit ihrem Exmann Bodo nach einem letzten Versöhnungsversuch endgültig fertig und sucht nun ihren Traummann, der nur Zeit für sie hat, im Internet. Und auch ein Job muss her, da Bodo die Zahlungen nun bestimmt einstellen wird. Nachdem sie ihre Vorbehalte über Bord geworfen hat, wird sie auf einer Dating-Seite schnell fündig. Mit Leonard „Leo“ von Stein, der zwar optisch nicht ganz ihren Vorstellungen entspricht und in Krefeld die Modeschmuckfirma FunnyFifty leitet, kann sie sich nach einigen Telefonaten mehr vorstellen. Aber ausgerechnet bei ihrem ersten Treffen am Tag vor ihrem Geburtstag, wird er ermordet. Wer hat da einen solchen Groll auf den Mann, der nicht nur mit Modeschmuck handelt, dass er einen Auftragskiller auf ihn ansetzt?

Bis jetzt war ich dreimal mit Mia auf der Nordseeinsel Spiekeroog unterwegs und habe mit ihr zusammen dort „ermittelt“. Diesmal lerne ich sie in ihrem privaten Umfeld zuhause in Krefeld kennen. Und natürlich kann sie es auch hier nicht lassen und mischt sich in die polizeilichen Ermittlungen ein. Für Kommissar Otto Okrim ist es der letzte Fall vor seiner Pensionierung, den er unbedingt noch auflösen will, und er kann froh sein, dass Mia ihn so tatkräftig dabei unterstützt.
Ingrid Schmitz, deren leichten und doch packenden Erzählstil ich sehr mag, nimmt sich hier eines Themas an, dass aktuell auch in den Medien immer mal wieder mal präsent ist und vor dem man die Frauen und immer mehr auch Männer nicht genug warnen kann: „Love Scamming“ oder auch „Romance Scamming“, die moderne Form des Heiratsschwindels. Hier erstellen Betrügerinnen und Betrüger auf Social Media Plattformen oder Dating-Portalen gefälschte Profile und spielen ihrem Gegenüber die große Liebe vor. Am Ende verfolgen sie jedoch nur ein einziges Ziel: Sie wollen das Geld Ihrer Opfer. Es war für mich das erste mal, dass ich über dieses Thema, worüber ich nun noch mehr weiß, in einem Krimi gelesen habe. Und auch der „Beruf“ des Streichlers war mir neu. Ich finde es so klasse, wie sich der Mann, den Mia zum Geburtstag von ihren Freundinnen „geschenkt bekommen“ hat, im Laufe der Geschichte entfaltet. Richtig toll. Der hat meine Sympathien sofort erobert.
Mich hat auch diese Geschichte von Anfang an bis zur Auflösung des Falles fest im Griff behalten, obwohl mir schnell klar war, wer hier als Täter in Frage kommt. Trotzdem konnte mich die Auflsung am Ende noch überraschen. Sowohl die Menschen mit denen ich es hier zu tun habe, also auch die Geschichte selbst haben mich nur kleine Pausen beim Lesen einlegen lassen. Schön fand ich auch diesmal, dass Mias Freundinnen Biggi und Gitti wieder mit von der Partie waren. Sie gehören für mich schon irgendwie dazu.

Mich hat Ingrid Schmitz auch mit diesem Krimi mit einem so ganz anderen Thema, das man sich als alleinstehende Frau auf Partnersuche immer mal wieder zu Gemüte führen sollte, absolut überzeugt.

Bewertung vom 18.01.2024
Grenzfall - In den Tiefen der Schuld / Jahn und Krammer ermitteln Bd.4
Schneider, Anna

Grenzfall - In den Tiefen der Schuld / Jahn und Krammer ermitteln Bd.4


ausgezeichnet

Ein spannender und sehr interessanter 4. Fall

Auf einem Video am Ausgang des LKA Innsbruck ist zu sehen, wie Kommissarin Roza Szabo gehetzt, ohne Mantel und ihren persönlichen Sachen das Büro verlässt. Wieso hatte Roza solche Angst? Und vor allem vor wem? Als ihr Kollege Bernhard Krammer sie am darauf folgenden Tag in ihrer Wohnung aufsucht, findet er statt ihr einen Toten im Wohnzimmer in einem Kreis von weißen Lilien und mit einer Tauchermaske auf dem Kopf. Diese weist auf eine Tauchschule am Walchensee in Deutschland hin. Also bittet Krammer Alexa Jahn, seine Tochter, um Amtshilfe. Ist die Frau mit der er täglich zusammen gearbeitet hat wirklich in ein Verbrechen verwickelt?

„Grenzfall – In den Tiefen der Schuld“ ist der vierte Fall, den ich mit dem deutsch-österreichische Ermittlerduo Oberkommissarin Alexa Jahn von der Polizeiinspektion in Weilheim und Chefinspektor Bernhard Krammer vom LKA Innsbruck untersuche.
Die Suche nach Krammers Kollegin Roza Szabo gestaltet sich schwierig, aber spannend. Sie führt in ihre Vergangenheit nach Ungarn von der sie nie jemandem etwas erzählt hat. Gedanken in kursiv, die immer wieder eingestreut sind, verleiten mich zu Spekulationen, die aber immer wieder in die Irre oder ins Leere führen. Als sich endlich alle Puzzleteile zu einem großen Ganzen zusammen fügen, ergibt die Auflösung ein stimmiges Bild, was mich allerdings auch ein bisserl verstört hat. Warum? Das solltet ihr selbst lesen.
Auch das ich wieder ein bisserl was Privates von den beiden Ermittlern erfahre und Krammer sich langsam seiner Tochter öffnet, hat mir sehr gut gefallen. Das macht sie mir noch nahbarer. Sympathisch sind mir die Beiden ja eh.
Anna Schneider erzählt die Geschichte von Roza Szabo in ihrem gewohnt lockeren, ruhigen und doch fesselnden Stil. Sie zieht mich sofort in die Ermittlungen hinein, die ich noch spannender fand, da ich Roza schon von den anderen Fällen her kennen. Es wäre also in meinen Augen sinnvoll, die Bücher der Grenzfall-Reihe auch der Reihe nach zu lesen um die Protagonisten noch besser kennenzulernen und dabei mitzukriegen, warum sie so handeln, wie sie handeln.
Das eigentliche Thema bzw. die Themen, wobei ich nicht verrate, worum es sich handelt, fand ich sehr interessant und lesenswert. Wobei ich immer noch schockiert bin, wie skrupellos manche Menschen sich in ihrem Leben bewegen und was sie bereit sind für Geld alles zu tun.

Ein spannender und sehr interessanter 4. Fall für das Vater-Tochter-Ermittlergespann, der mich auch diesmal sehr gut unterhalten hat.