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Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Hornita
Wohnort: 
Augsburg

Bewertungen

Insgesamt 846 Bewertungen
Bewertung vom 10.10.2023
Wie Sterben geht
Pflüger, Andreas

Wie Sterben geht


ausgezeichnet

Packender Spionage-Thriller;
Dieses Buch führt einen gekonnt zurück in die 1980er Jahre mitten in den Kalten Krieg und dessen Spionageaktivitäten. Anfangs hatte ich leichte Probleme, in die damalige Zeit und Abkürzungen, usw. hineinzufinden, aber dann hat mich das Buch richtig gepackt. Der Schreibstil ist angenehm, das Buch lässt sich gut und flüssig lesen. Ich fand den Charme klassischer Spionageromane und Spionagefilme in dieser Geschichte wieder; mit toten Briefkästen, falschen Fährten, Doppelagenten, Verkleidungen, usw. Die Story ist gut konstruiert und sehr spannend. Das letzte Drittel ist voller Adrenalin und hat einige überraschende Wendungen zu bieten. Ich fand auch sehr schön, wie am Ende alle Fäden zusammengeführt werden. Selten war ich so gut unterhalten, wie bei diesem gut recherchierten und gekonnt konstruierten Spionageroman.

Bewertung vom 05.10.2023
Holmes, Margaret and Poe
Patterson, James

Holmes, Margaret and Poe


sehr gut

Etwas übertrieben, aber sehr unterhaltsam;
Das Buch beginnt fulminant und wäre ein toller Beginn für einen Film. Das außergewöhnliche Ermittlertrio mit unendlichen Ressourcen ist ausgesprochen sympathisch, aber auch rätselhaft. Jeder der drei Privatdetektive hat ganz spezielle Eigenschaften und Fähigkeiten und sie ergänzen sich perfekt. Mir haben die Figuren sehr gut gefallen, auch wenn sie nicht wirklich realistisch sind, so sind sie doch sehr unterhaltsam. Der Plot verteilt sich auf viele, ganz unterschiedliche Fälle, die alle zufriedenstellend gelöst werden. Trotzdem machen es diese Wechsel manchmal etwas unübersichtlich. Die Handlung ist rasant und spritzig und liest sich ein bisschen wie ein klassischer Spionagethriller. Mir hat dieser Serienauftakt gut gefallen und ich würde gerne mehr mit diesem Detektivtrio lesen. Gute vier Sterne mit Tendenz nach oben!

Bewertung vom 05.10.2023
Taubenschlag / Teit und Lehmann ermitteln Bd.2
Jürgensen, Dennis

Taubenschlag / Teit und Lehmann ermitteln Bd.2


ausgezeichnet

Quer durch Norddeutschland;
Bereits der erste Fall für Teit und Lehmann hat mir gut gefallen und dieses Buch ist eine würdige Fortsetzung. Dieses Mal gibt es keinen grenzüberschreitenden Bezug, aber es geht einmal quer durch Norddeutschland und die jüngere deutsche Geschichte. Der Fall ist gut aufgebaut und mit den klarer werdenden Verstrickungen zeigt sich ein gelungener, nachvollziehbarer Kriminalfall. Das Zusammenspiel von Teit und Lehmann hat mir auch wieder gut gefallen. Aus verschiedenen Generationen decken sie unterschiedliche Welten ab und sind sich gegenseitig und mir als Leser sehr sympathisch. Gut finde ich das überschaubare Maß an Privatem, das man über die beiden Ermittler erfährt. Genug, um dem Charakter Tiefe zu verleihen, aber nicht unnötig viel, was ich bei Krimis immer als unnötig empfinde. Eine tolle Reihe, die hoffentlich weiter fortgesetzt wird.

Bewertung vom 03.10.2023
The Marmalade Diaries
Aitken, Ben

The Marmalade Diaries


gut

Hätte kürzer sein dürfen;
Das Buch ist wirklich wie Bens Tagebuch geschrieben und es gibt ein wenig Abwechslung durch Rückblenden zu Winnies Lebensstationen. Diese Episoden hätten etwas länger und häufiger sein können, um den Tagebuchcharakter etwas mehr aufzulockern. Der Schreibstil ist in Ordnung, manchmal mit einem humorigen Unterton und lässt sich gut lesen. Inhaltlich gibt es einige interessante Situationen und Beobachtungen, aber im Großen und Ganzen erlebt jeder, der ältere Verwandte hat, etwas Ähnliches. Außerdem gibt es einige Wiederholungen in den Themen, wodurch das Buch leider etwas langatmig wird. Man hätte den Inhalt etwas zusammenstreichen können und auf Wiederholungen und die ganz kurzen Tagebucheinträge verzichten können. Gut fand ich die Erklärungen in den Fußnoten zu britischen Besonderheiten, Personen, usw., das war wirklich sehr hilfreich.

Bewertung vom 03.10.2023
Zwischen Mauern
Fuchs, David

Zwischen Mauern


sehr gut

Macht nachdenklich;
Die Geschichte spielt in einem Pflegeheim, dessen Atmosphäre wirklich bedrückend und trostlos ist. Man erlebt den Kampf des Pflegepersonals mit allen möglichen Arten von Mangel und alltäglichen Notfällen. Der Schreibstil ist in Ordnung und anfangs hat es mir gut gefallen, dass er sich auf das Wesentliche beschränkt. Die Kapitel und Sequenzen sind grundsätzlich sehr kurz, eher nur Gedankenanstöße. Das moralische Dilemma bezüglich der Betreuung eines Menschen, der etwas Verwerfliches getan hat, hätte etwas ausführlicher und tiefergehender behandelt werden können. Trotz des minimalistischen Schreibstils ist das professionelle Pflegepersonal gut getroffen. Die Hauptfigur Meta war für mich nicht immer nachvollziehbar, aber durch den Kontrast zu den eigenen Vorstellungen regt der Stoff auch zum Nachdenken an. Insgesamt ein neuer, interessanter Aspekt, die Ausführung hat noch etwas Spielraum, es gibt viele schwarze Flecken, die noch ausgefüllt werden könnten, deshalb knapp vier Sterne.

Bewertung vom 29.09.2023
Glutspur / Liv Jensen Bd.1
Engberg, Katrine

Glutspur / Liv Jensen Bd.1


sehr gut

Schöne Cold Case Ermittlung;
Die Geschichte wird aus drei Hauptperspektiven in der Gegenwart und Rückblenden in den Zweiten Weltkrieg erzählt. Trotz dieser Wechsel spürt man eine gewisse Geradlinigkeit in der Erzählung, was mir sehr gut gefallen hat. Es gibt kein unnötiges Verschweigen von Informationen, einige Zusammenhänge werden also schnell klar, aber die Spannung ist trotzdem vorhanden. Mir hat auch gut gefallen, wie still und leise Liv ihre Ermittlungen führt. Dies ergibt ein sachliches, unaufgeregtes Geschehen ohne viel Action, dafür aber mit viel Psychologie. Die Personen haben mir gut gefallen, sie wurden nachvollziehbar und komplex beschrieben. Am Ende entsteht durch einen gelungenen Plot ein interessantes Gesamtbild. Auch wenn die Zusammenhänge klar werden, hätte es mir am Ende besser gefallen, noch einmal eine Zusammenfassung und Zusammenführung der Handlungsstränge zu bekommen. Dafür ein kleiner Abzug von mir. Insgesamt sehr gute vier Sterne.

Bewertung vom 29.09.2023
Der späte Ruhm der Mrs. Quinn
Ford, Olivia

Der späte Ruhm der Mrs. Quinn


ausgezeichnet

Einfach nur reizend;
Dieser Roman ist wirklich zauberhaft, charmant, sensibel und sehr angenehm zu lesen. Der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen. Die Autorin schafft es, einen Gefühlsroman zu schreiben ohne schnulzig zu werden. Die Personen sind in ihrer emotionalen Tiefe sehr gut getroffen und werden dadurch nahbar und glaubhaft. Ich hatte zu Beginn der Backshow etwas Angst, dass die Backdetails zu viel und dadurch anstrengend werden könnten, aber auch dies wurde gut gelöst und die Rezept- und Backinformationen werden im Laufe des Buches reduziert. Das Geheimnis der Mrs. Quinn ist ein Thema, dass einige Frauen dieser Generation betrifft und sicher noch beschäftigt. Mir hat sehr gut gefallen, dass dieses seltene Motiv hier im Roman verarbeitet wurde. Das Backthema ist eigentlich nicht mein Genre, aber das Buch ist so gut gemacht, dass ich es bestechend schön finde.

Bewertung vom 29.09.2023
Pacific Crest Trail Killer
Piskulla, Christian

Pacific Crest Trail Killer


weniger gut

Zu viel Nebensächliches;
Der Einstieg ist gut und zu Beginn wirkte der Plot auf mich angenehm komplex. Die Leseabschnitte sind gut unterteilt und trotz der vielen kurzen Einheiten und häufigen Perspektivwechsel ist das Buch vom Schreibstil her angenehm zu lesen. Die Handlung ist an sich in Ordnung, aber ziemlich überladen. Es gibt für meinen Geschmack zu viele ausschweifende und unnötige Nebenhandlungen, die das Buch aufblähen und anstrengend machen. Auch das Privatleben der vielen Ermittler wird viel zu ausführlich beschrieben, vom Niveau gar nicht zu sprechen. Deshalb fand ich das Buch nach einem Drittel ziemlich langatmig und aufgrund der fehlenden Spannung hielt sich das Lesevergnügen in Grenzen. Die kriminalistischen Details waren teilweise sehr oberflächlich und die Sexualpraktiken des Hauptermittlers unnötig. Das im Nachwort erwähnte Anliegen ist nachvollziehbar, im Buch aber nicht gelungen umgesetzt. Der Plot hat Potenzial, das Buch müßte aber um die Hälfte gekürzt werden.

Bewertung vom 22.09.2023
Helle Tage, dunkle Schuld / Kriminalinspektor Carl Bruns Bd.1
Völler, Eva

Helle Tage, dunkle Schuld / Kriminalinspektor Carl Bruns Bd.1


sehr gut

Mehr Roman als Krimi;
Dies war mein erstes Buch von Eva Völler und es hat mir an sich gut gefallen. Allerdings ist es eher ein Roman oder Zeitportrait als ein Kriminalfall, auch wenn zum Teil die politische Entwicklung der Polizei in der Nachkriegszeit thematisiert wird. Die Handlung ist interessant, war mir aber eine Spur zu langatmig erzählt und gerade die Anteile des Kriminalfalls hätten sich schneller und intensiver entwickeln können. Der Schreibstil ist angenehm und war gut zu lesen. Die Nachkriegszeit wurde gut recherchiert und wird so gut beschrieben, dass ich sie mir sehr gut vorstellen konnte und in meinem Kopf die Erzählung mit Bildern verschmolzen sind. Auch das Wechselspiel zwischen Verurteilung und Rehabilitation wird passend geschildert. Die Charaktere fand ich gut gewählt und gut getroffen. Insgesamt ein schöner Roman mit etwas viel Romanze, aber mit wenig Elementen eines Kriminalromans, wodurch es wenig Spannung gibt. Über das Genre müsste man nochmal nachdenken…

Bewertung vom 22.09.2023
Mrs Potts' Mordclub und der tote Bräutigam / Mord ist Potts' Hobby Bd.2
Thorogood, Robert

Mrs Potts' Mordclub und der tote Bräutigam / Mord ist Potts' Hobby Bd.2


ausgezeichnet

Würdige Fortsetzung;
Auch der zweite Fall für Mrs Potts und ihre Freundinnen ist ein top cosy crime Kriminalroman, geschrieben im Stil der klassischen Kriminalromane mit einer überraschenden Lösung am Ende. Die drei Damen sind scharfsinnig, intelligent, einfallsreich, angenehm schrullig, praktisch, bodenständig und ergänzen sich perfekt. Sie haben ihr Ermittlungswissen aus TV Krimis und Büchern und wenden es überragend in der Praxis an. Professionelle Unterstützung bekommen sie von einer Kommissarin, ich mag diese geballte Frauen Power! Die Handlung ist immer auf den Punkt, es gibt kein unnötiges Drumherum. Der Fall ist interessant mit einer rätselhaften, außergewöhnlichen Mordmethode, also in jeder Hinsicht gelungen. Ich war immer gut unterhaltsam, es war nie langweilig und es gab viel unterschwelligen und expliziten Humor.