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Frankfurt

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Insgesamt 726 Bewertungen
Bewertung vom 09.04.2022
Luis und Lena - Die Scherze des Schreckens / Luis und Lena Bd.3
Winkler, Thomas

Luis und Lena - Die Scherze des Schreckens / Luis und Lena Bd.3


ausgezeichnet

Scherzkeks…ähh…Scherzbold!

Luis und Lena gehen bereits zu unserem Glück in die dritte Runde, denn wir lieben dieses sehr besondere Duo. Lena ist frech, forsch und eine Macherin und Luis, ist der Nerd, der lieber eine Versuchsreihe anlegen würde als ohne Wissen eine Aktion zu starten. Nun also „Die Scherze des Schreckens“.
In ihrem Ort werden die Scherze, die dort verübt werden immer mehr und unerträglicher. Klar, die Wildscheine (Luis und Lenas Gang) werden verdächtigt und natürlich besonders Scherzo in den eigenen Reihen. Dass es sich hier nicht um Menschengemachte Späße handelt, sondern um Scherzbolde, dass findet natürlich Lena heraus und die Mission wird klar: die Scherzbolde müssen weg und das bevor das Sommerfest stattfindet.
Wieder einmal schafft es Thomas Winkler eine kreativ witzige Geschichte zu erzählen. Was er besonders gut kann, ist die kindlichen Charaktere mit all ihren Stärken und Schwächen darzustellen und allen einen legitimen Platz in unserer aller Mitte zu geben. Alle haben ihren großen Auftritt in dem ein oder anderen Band. Jeder ist wertvoll und alle haben einen an der Klatsche – bestens!
Geeignet ist die Reihe für Grundschüler:innen, egal ob noch kuschelig vorgelesen mit Erwachsenen oder Geschwistern oder für sehr gut geübte Leser:innen auch schon alleine. Aber Textmenge ist ordentlich und Bilder eher Mangelware. Macht aus unserer Sicht nichts, denn es ist ja als Kopfkino geschrieben! Wobei, die vorhandenen Illustrationen sind comicartig super gut von Daniel Stieglitz!
Ich habe meinen Kinderbuchexperten und meine Leseratte im Grundschulalter gefragt welcher der drei Bände bisher am besten war und die Antwort kam prompt und eindeutig: alle sind gleich gut! Das ist mal ein Qualitätsurteil, wo doch sonst bei Reihen IMMER ein Favorit das Rennen macht….oder wird es vielleicht Band 4 auf den wir inständig hoffen? Bitte lieber Thomas Winkler, schreib hier UNBEDINGT weiter!

Bewertung vom 06.04.2022
Die Sommerschwestern Bd.1
Peetz, Monika

Die Sommerschwestern Bd.1


gut

Familie ist und bleibt Familie!

Die „Sommerschwestern“ ist der neue Roman der Bestseller-Autorin Monika Peetz von den Dienstagsfrauen. Daher liegt die Erwartungslatte recht hoch. Der Roman beginnt fast belanglos über die vier Schwestern, alle sind sehr unterschiedlich mit ihren eigenen Gedanken und Problemen. Die Jüngsten sind Zwillinge: Amelie und Helen. Eine eher mit dem Kopf in den Wolken und die andere anpackend. Dann ist da Yella, Mutter zweier Kinder, die sich nie richtig von ihrer Mutter angenommen gefühlt hat wie sie ist. Die „Lieblingstochter“ ist die Älteste: Doro – Kostümbildnerin und erfolgreich. Alle Vier werden von ihrer speziellen Mutter Henriette Thalberg in den Ferienort ihrer Kindheit eingeladen werden. Es ist der holländische Küstenort: Bergen. Alle haben gute Erinnerungen an diesen Ort und kommen aber mit gemischten Gefühlen., denn das ist der Ort an dem die Schwestern harmonierten, aber auch der Ort an dem der Vater starb. Nach 20 Jahren wieder in Bergen und die Mutter hat ein Geheimnis zu lüften.
Meine persönliche Meinung ist, dass die Geschichte mehr Potential hatte als der Roman enthält. Es beginnt recht langsam und nimmt aus meiner Sicht erst zum Ende hin fahrt auf. Klar, als Leser:in kennt man dann die Figuren, aber trotzdem wäre mehr Schwung zu Beginn nett gewesen. Gelungen ist das einzelne Heranzoomen an die Charaktere mit dem immer vorhandenen holistischen Blick auf die Familienkonstellation.
Ein Roman den man als Zwischensnack einlegen kann, wenn was Leichtes gesucht wird oder wenn man Ferien an der rauen Nordseeküste Hollands macht, dann lohnt es sich diese Urlaubslektüre einzupacken, hat die Autorin das windige Gefühl doch gut in Worte gepackt.

Bewertung vom 03.04.2022
Schallplattensommer
Bronsky, Alina

Schallplattensommer


ausgezeichnet

Alles im Umbruch

Wieso heißt ein Mädchen Maserati? Aber lasst euch gesagt sein, dass ist noch das kleinste Problem der Jugendlichen, um die es in diesem Roman geht. Sie ist vom Leben leider mit wenig Glück gesegnet. Denn sie betreibt mit ihrer Großmutter ein Restaurant, dass ohne Maserati nicht laufen würde, da die Großmutter leider psychisch krank ist. Dadurch hat auch die Schule keine Chance wo doch aus Maserati was werden könnte. Und wo ist die Mutter? Ach, das ist auch so eine Geschichte für sich.
Und dann kommt der Sommer und zwei Jungs treten in ihr Leben, denn in die Villa am Dorfrand ziehen Theo und Casper ein. Eigentlich hat Maserati schon genug Probleme und braucht weder die Liebe noch viele Fragen von zwei reichen Schnöseljungen. Aber dann kommt doch einiges ins Wanken, denn da ist unter anderem dieses alte Schallplattencover, dass aussieht als ob sie selbst abgebildet wäre….
Ein schöner Jugendroman den Alina Bronsky hier geschrieben hat. Einfühlsam und doch so ehrlich, aber sanfter als bei ihren anderen Romanen. Der bissige Humor und die starken Charaktere sind zum Glück vorhanden. Eine gute Mischung aus Themen, die hier parallel zur Sprache kommen. Wieso wird sie von der Gesellschaft mit dem familiären Ballast allein gelassen? Aber zugleich auch was es mit einem macht, wenn eine neue Person in das eigene Leben tritt? Und auch wie das echte Leben sollte man nicht zwangsläufig mit einem rosaroten Happy End rechnen, etwas Hoffnung genüg schon.
Fazit: Überzeugend gut wie alle Romane aus der Feder von Alina Bronsky. Ein Jugendroman, den man aber auch noch im fortgeschrittenen Alter viel abgewinnen kann!

Bewertung vom 01.04.2022
Fuchsmädchen / Berling und Pedersen Bd.1
Grund, Maria

Fuchsmädchen / Berling und Pedersen Bd.1


sehr gut

Atmosphärisch, Gänsehaut-erzeugend, aber nie platt!

Der Blurb auf dem Buch verrät uns das ‚Fuchsmädchen‘ das beste schwedische Thriller-Debüt des Jahres war (bezieht sich im Übrigen auf 2020). Wenn ich so etwas lese, werde ich zunächst skeptisch, aber da der Klappentext und das Cover mich ansprach, las ich es. Und es hat sich gelohnt!
Es ist thematisch ein Thriller und ist auch recht heftig, aber viel subtiler und leiser als so viele andere Splatter-Thriller wo die Leichenteile nur so fliegen. Nicht so hier. Wir stolpern zwar über mehrere Leichen und es gibt einen Zusammenhang, aber es wird ermittelt wie in einem Krimi. Und ermittelt wird von der einheimischen Sanna Berling, die auch einen heftigen Schicksalsschlag hinter sich hat und nach vielen Jahren noch lange nicht damit abgeschlossen hat. Hinzu kommt ihre neue Partnerin Eir Pedersen, die den alten Bernard ablöst. Eir hat auch ein familiäres Päckchen zu tragen, den ihre Drogenabhängige Schwester wohnt bei ihr und ist eine tickende Zeitbombe. Neben dem privaten Ballast, sind beide Frauen auch recht speziell und es gibt Reibungen, aber in der Sache ergänzen sie sich gut.
Zum Start wird ein Mädchen tot in einem alten Kalksteinbruch gefunden, merkwürdig ist, dass sie eine Fuchsmaske trägt. Wenig später findet man eine alte Frau brutal erstochen auf ihrer eigenen Couch. Natürlich gibt es einen Zusammenhang, aber welchen?
Besonders erwähnenswert ist hier der Schreibstil, denn er erzeugt eine nebelige Atmosphäre. Etwas düster, kalt und klamm ohne besonders brutal zu sein. Die schroffe Landschaft vereint mit den geschundenen Charakteren macht die Mischung.
Dieser Thriller ist ein Auftakt einer Reihe der im kommenden Jahr mit ‚Rotwild‘ fortgesetzt wird.
Fazit: Für alle Krimi-Leser, die auch mal einen Thriller einschieben mit einer Liebe zu Ermittler:innen mit persönlichem Ballast.

Bewertung vom 31.03.2022
Das Vermächtnis der Raben / Millenia Magika Bd.2
Holzapfel, Falk

Das Vermächtnis der Raben / Millenia Magika Bd.2


ausgezeichnet

Rabenstarke Lektüre

Um es vorweg deutlich zu machen: Dies ist bereits Band 2 einer Reihe, die mit Millenia Magika „Der Schleier von Arken“ begann und nun mit „Das Vermächtnis der Raben“ weitergeht um dann im dritten Band „Der Schlüssel der Vergangenheit“ zu landen, denn noch sind Fänden nicht alle zu Ende gesponnen und es wäre auch zu schade, wenn es hier endet. Erscheint allerdings erst im nächsten Jahr (2023).
Besonders gelungen neben der spannenden Geschichte sind die großartigen Zeichnungen von Falk Holzapfel. Er ist ja bekanntlicherweise auch Illustrator, nicht nur für seine eigenen Texte. Aber hier wo er seine eigene Welt erschaffen hat, merkt man wie gut es passt. Die Illustrationen sind im übrigen dreifabig, dieses mal Schwarz, Weiß und Lila. Und wieder sehr detailverliebt, vor allem fanden wir die Karte wieder super!
Die Seiten sind mit viel Text bedruckt und das Werk mit über 350 Seiten etwas für Leserratten ab 10 Jahren für alle geeignet. Der Verlag gibt das Alter von 12 Jahren an, ich werte das als ein durchschnittliches Alter, daher für geübte Vielleser mit Faible für komplexe Welten auch schon früher möglich.
Aber was passiert überhaupt? Es gibt im Grunde zwei verschiedene Handlungsstränge und natürlich ist Adrian mit seinen Fähigkeiten gefragt hier zwischen Geister- und Menschenwelt zu vermitteln. Einfach nur Alltag ist für ihn halt leider nicht drin seit er endlich in Arken ist. Und es verschwinden leider Kinder. Adrian macht sich auf herauszufinden was da passiert. Zum anderen sind Jazz und Juri in der Menschenwelt, in der unmagischsten Stadt Deutschlands: Frankfurt um dort Hilfe zu finden.
Auch dieser zweite Band ist locker leicht zu lesen und spannend! Wir können eine sehr positive Empfehlung aussprechen und wünschen der Reihe noch viele viele Leser:innen, jung wie alt. Ich finde besonders gut, dass diese Reihe so herrlich genderfrei ist und alle anspricht!

Bewertung vom 30.03.2022
Für diesen Sommer
Klönne, Gisa

Für diesen Sommer


sehr gut

Die familiäre Beleuchtung der Endlichkeit unseres Daseins

‚Für diesen Sommer‘ ist eine Geschichte der Kernfamilie. Zunächst sind da Heinrich, seine Frau Johanne und die beiden Töchter. Die erstgeborene Monika und dann Franziska. Das Ehepaar baut sich ein Leben auf, kauft ein Haus, lebt ein bescheidenes, aber glückliches Leben nach dem Krieg. Die Kinder werden älter, gehen ihren eigenen Weg. Die eine in geordneten Bahnen, die andere rebelliert. Die aus dem Rahmen fallende Zissy (Franziska) bricht mit der Familie. Die Zeit vergeht, die Mutter stirbt. Es kommt erneut zu Reibungen mit Zissy und nun ist der Vater Heinrich alt und kann eigentlich nicht mehr alleine. Monika kümmert sich rührend und aufopfernd um den Vater bis sie zusammenklappt. Nun muss Franziska ran und zieht beim Vater ein. Auch Zissy ist an einem Punkt angekommen wo sie überlegen muss wie es in ihrem Leben weitergeht. Vieles ist im Umbruch.
Der Roman ist eine Darstellung des natürlichen Laufs der Dinge. Geboren, erwachsen und wieder degenerieren. Jede Generation und jedes Stadium findet hier seine Beleuchtung und wird in den Text eingebaut. Erzählt wird aus den Perspektiven Heinrichs und Franziskas im Wechsel. Beide haben natürlich eine sehr unterschiedliche Sichtweise und Wahrnehmung, aber was sie eint ist die Reflektiertheit. Jeder für sich und einfach anders. Bei Zissy steht der Umbruch im Fokus, bei Heirich das Ende. Und genau hier kommt die Stärke des Textes. Gisa Klönne schafft es eine doch recht langweilige, doch allzu bekannte Familien- und Lebensgeschichte, so aufzuarbeiten, dass sich das innere nicht nur für uns Leser:innen nach außen kehrt. Auch bringt es uns nahe wie zerbrechlich die Beziehungen und wie kurz die Zeit ist. Gisa Klönne springt auch öfters von der Gegenwart in die Vergangenheit wie es einem oft selbst geht, wenn Erinnerungsblitze aufleuchten und an ferne Tage erinnert, gute wie schlechte.
Ein Roman der leise und zart ist. Er gibt einem die gute Möglichkeit zu überlegen, wie die eigene familiäre Situation ist und was da noch zu kitten ist, bevor es eines Tages zu spät sein kann.
Das Hörbuch wird von Nina Petri als Zissy gelesen und Wolf-Dietrich Sprenger verkörpert Heinrich. Sehr gelungen, dieser Wechsel der Personen auch so deutlich in den Stimmen zu differenzieren. Beide sehr gelungen, Zissys Ratlosigkeit hört man förmlich raus und Heinrichs Alter wird großartig gelesen von Wolf-Dietrich Sprenger. Die Hörbuchfassung ist äußerst gut geworden. Auch wenn es etwas lang ist mit mehr als 10 Stunden Laufzeit ein Hörvergnügen!

Bewertung vom 29.03.2022
Mongo
Darer, Harald

Mongo


ausgezeichnet

Positiv zuwenden statt verurteilen und bemitleiden!
Schon der Titel des Romans will wach rütteln und nimmt dieses Schimpfwort als Aufhänger: Mongo. Der Kern des Romans ist einen Einblick zu geben in ein Leben mit Trisomie-21 (auch Down-Syndrom genannt). Das Buch setzt mit einem eigentlich freudigen Ereignis: Harry und Katja erwarten ein Kind! Doch Harry ist etwas zurückhaltend mit seiner Freude, denn eine Furcht schwingt mit. Könnte das Kind Trisomie-21 haben wie sein Schwager Markus? Hier beginnt die Reflektion von Harry mit Markus. Wir lernen Markus kennen und tauchen in seine Welt ab.
Toll an dem Roman ist wie der Autor Harald Darer sich Markus Perspektive, Sorgen und Nöte annimmt. Das nicht nur die Defizite in den Fokus einer Behinderung rücken sollten sondern auch die Bereicherung und der andere Blick auf die Welt. Jeder kann die Gesellschaft bereichern. Vor allem ist das Buch mit viel Humor geschrieben, wenig schwer und eine echte Bereicherung der eigenen Perspektiven.
Das der Roman auf eigenen Erfahrungen aus der Verwandtschaft entstand, merkte ich beim Lesen. Harald Darer möchte eine Differenzierung der Wahrnehmung, weg von den verallgemeinerten Vorurteilen, hin zu einer zugewandten Sprache und Verständigung.
Fazit: Menschen mit Behinderungen nicht an den gesellschaftlichen Rand drängen, lasst sie uns in die Mitte holen.

Bewertung vom 29.03.2022
Der Ausflug
Kurbjuweit, Dirk

Der Ausflug


sehr gut

Krisengebiet vor der Haustür

Vier Freunde, die sich aus ihrer Heimatstadt kennen und sich regelmäßig treffen und Zeit miteinander verbringen verschlägt es in eine Flusslandschaft irgendwo im Nirgendwo um eine Kanutour mit Zeltübernachtung zu machen. Ich hatte beim Lesen allerdings den Spreewald vor Augen.
Unter den Vier sind die verschiedensten Charaktere. Zum einen Amalia, Historikerin, sehr offen und die ungekrönte Anführerin der Clique. Aus ihrer Sicht wird der Roman erzählt. Dann ist da Joseph, ihr Ex-Freund, sowie Bodo, Amalias ungestümer Bruder und zu guter Letzt noch der Normalo Gero, ein gediegener Familienvater.
Nun landen die 4 in einem Wirtshaus, wo die Kanus abzuholen sind und werden rassistisch angefeindet, denn Joseph ist schwarz. Hier beginnt sich das Drama zu entspinnen.
Mir ist sehr wichtig klar zu stellen, dass es sich um einen Roman handelt, der zwar einen Thriller-Plot, gar mit Horrorelementen hat, aber kein Thriller ist. Es ist ein Roman der sich kritisch mit dem Angefeindet werden auseinandersetzt, der das Nicht-Willkommen sein, den Fremdenhass und das Verfolgt werden in den Mittelpunkt stellt. Und eine Suche in den 4 Charakteren selbst auslöst. Das Miteinander in dieser Extremsituation wird beleuchtet.
Dirk Kurbjuweit nutzt bei diesem schmalen Roman die Nichtbenennung, das Schaffen von einem Vacuum, dass uns mehr sagt als der Text. Aus meiner Sicht ist der Roman gut geschrieben.
Ganz kann Dirk Kurbjuweit seinen „anderen Job“ nicht loslassen, wenn er die Figuren über das Gendern und das Wahlrecht in den USA sprechen lässt, ist er doch auch oder vor allem politischer Journalist.
Fazit: „Der Ausflug“ der uns zu denken geben sollte und den Rassismus in unserem Land in einer fiktiven Extremsituation zeigt – spannend und regt zu Diskussionen an.

Bewertung vom 26.03.2022
David Zinn. Street Art
Zinn, David

David Zinn. Street Art


ausgezeichnet

Sidewalk artist par excellence!

David Zinn schafft als sidewalk artist (Straßenmaler) vergängliche tolle Bilder in dem er vorhandenes in seine Zeichnungen aufnimmt. Gar sind die vorhandenen Strukturen erst der Anlass für ihn hier etwas zu kreieren. Vergänglich sind die tollen Zeichnungen, denn sie sind mit Kreide gemalt und somit nicht für die Ewigkeit vorhanden. Anders als bei Künstlern wie Bansky. David Zinn ist auch davon überzeugt, dass seine Originale maximal ein Dutzend Personen sehen. Umso toller, dass es nun diesen kompakten Bildband gibt wo viele seiner Werke zu sehen sind. Großartiger Mix an kleinen und großen Kreaturen, die einen zum Lachen und zum Weinen bringen. Eine Welt zu den eigenen Füßen. Eine Belohnung für alle die achtsam ihre Umgebung wahrnehmen und scheinbar ein großer alltäglicher Spaß für David Zinn. Es sind richtige Geschichten entstanden, die hier im Buch durch Text ergänzt wurden. Eine herrlich kurzzeilige Komposition.
Er beschreibt im Eingangstext wunderbar wie er zu dem wurde was er ist und was er macht. Vom doodle battle (Krizelwettbewerb) in der Familie bis zur gefundenen Hausaufgabe zu Studentenzeiten. Oft sind Texte in Kunstbänden und Bücher über Künstler eher lahm, aber dies hier von David Zinn selbst geschrieben, liest sich nett und lädt der eigenen Kreativität zu folgen.
Ach und aus meiner Sicht ein Buch, dass auch Kinder super toll finden können. Zum einen ist es wie ein Bilderbuch und regt an auch mal was anderes mit der Malkreide auf den Boden zu bringen.
Ein Buch von und über einen sidewalk artist für alle die Kunst mögen, aber auch für alle die sonst weniger damit anfangen könnten. Ein Buch für alle Altersklassen! Wirklich gelungen.
Fazit: Also, wenn dieses Jahr nur ein Kunstbuch in euren Haushalt einzieht, dann dieses hier!

Bewertung vom 26.03.2022
Lange Krallen
Uschmann, Oliver;Witt, Sylvia

Lange Krallen


weniger gut

Hat leider nicht überzeugt.
Leonie, 12 Jahre, hat einen Kater Bobby. Dieser Kater ist wie ein Hund und hört super. Dann bekommt Leonie neue Nachbarn, die einen Sohn haben, Oskar. Leonie merkt, dass irgendwas komisch ist an der Vorzeigefamilie und zugleich passieren auf einmal viele Einbrüche im Ort. Und wenn ich hier weitererzählen würde, wäre der Inhalt komplett gespoilert.
Mich hat dieses Buch in der Tat ratlos zurückgelassen, denn ich fragte mich wer die Zielgruppe sein soll. Zum einen ist es ein sehr dünner Band (115 Seiten) mit wenig Text pro Seite (die Seitenränder sind MEGA groß) und großer Schrift. Der Inhalt richtet sich aber aus meiner Sicht eher an 10+ Jahre und andererseits ist die Geschichte simple. Auch der Sprachgebrauch und der doch etwas schroffe Umgang war eher 10+ als drunter.
Daher kann ich diesem Buch leider nicht sonderlich viel abgewinnen.