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Bewertungen

Insgesamt 1630 Bewertungen
Bewertung vom 13.02.2023
Happy New Year (MP3-Download)
Stehn, Malin

Happy New Year (MP3-Download)


weniger gut

Unter jedem Dach ein Ach

Silvester, zwei Feten – eine der Erwachsenen, eine der Teenager-Töchter. Beide entgleisen auf ihre eigene Art. Und dann verschwindet eine der Töchter. Was ist geschehen? Die Freundschaften werden auf eine harte Probe gestellt.

Tja. Nun. Was soll ich sagen? So wirklich spannend war das jetzt nicht. Die Überraschungen sind an den Haaren herbeigezogen und ein paar der Wendungen erwartet man sehr früh. Aber die Auflösung, das Ende, nein, das hat so gar nichts herausgerissen, sondern eher noch eins draufgegeben, dass dieses Buch eine starke Herausforderung an den Leser ist: in Sachen Geduld und Toleranz.

Mir war tatsächlich nicht eine der Figuren sympathisch. Das macht es dann noch schwieriger, die Story irgendwie zu mögen. Es wimmelt hier von Angebern und Zicken, von Angsthasen und Blendern, von Falschheit und Lügen, von allem, was ich nicht mag. Von Anfang bis Ende lügt eine Familie die andere an, lügen sich Ehepartner gegenseitig an, leben alle nebeneinander her und tun so, als seien sie die allerbesten Freunde und nix stimmt. Falschheit ohne Ende und das mag ich absolut nicht. Meine Mutter sagte immer: „Unter jedem Dach ein Ach!“. Das wird hier extrem deutlich immer wieder dargelegt, sodass man irgendwann rufen möchte: jahaaaa, ich hab’s ja kapiert!

Man beobachtet alles, man lässt sich das alles aus diversen Perspektiven erzählen und hört so einiges auch gern mal mehrfach. Diese Perspektivwechsel sind leider nicht so konstruktiv, wie das die Autorin wohl dachte, sondern eher anstrengend und verwirrend.

Da ich mich wirklich frage, warum ich den Roman nicht einfach nach der Hälfte abgebrochen habe, weil ich da schon genug hatte, sondern so dumm war, mich bis ans Ende zu quälen, kann ich nicht mehr als zwei Sterne geben.

Bewertung vom 13.02.2023
Homefarming: Das Kochbuch
Rakers, Judith

Homefarming: Das Kochbuch


ausgezeichnet

Saisonal kochen – nicht nur mit der eigenen Ernte!

Schon vom Vorgängerbuch „Homefarming“ war und bin ich begeistert. Dass Judith Rakers nun noch weiter ins Detail geht, Tipps für Anbau und Ernte gibt und noch dazu vier Interviews mit Sterneköchen, einer Kräuterfachwirtin und einem Demeter-Hof-Landwirt und Koch. Hier ist ein Rundumwerk entstanden, das sich von anderen Büchern seiner Art deutlich abhebt.

Sehr erfreut bin ich darüber, dass nicht komplett auf die Gartenernte reduziert wird, sondern auch Zutaten verwendet werden, die man eben nicht so leicht selbst produziert. Auch steht man nicht unter dem Druck, unbedingt so fleißig wie Frau Rakers zu gärtnern. Und vor allem verzichtet sie bei ihren Rezepten nicht auf Fleisch. Viele vegetarische/fleischlose Gerichte finden sich und das finde ich schön, vor allem, weil kein Fleischersatz verarbeitet wird. Aber es ist zum Glück kein veganes oder vegetarisches Kochbuch. So sehr ich begrüße, dass bewusster und weniger Fleisch konsumiert wird, so sehr nervt mich, wenn stets und ständig mit Gewalt komplett auf Fleisch verzichtet wird. Die Spaghetti mit Blumenkohl-Bolognese „Marcel“ sind komplett vegetarisch und bei Verwendung von veganem Wein sogar vegan. Sie schmecken göttlich und man vermisst da kein bisschen das Fleisch (und schon gar keinen Ersatz). Dennoch gibt es auch Rezepte mit Fisch, Fleisch und Geflügel.

Hier und da sind die Rezepte ein bisschen abgehoben für mein Verständnis. Vermutlich ist das extrem subjektiv und für andere sind dann genau diese Rezepte der Hit. Die meisten Rezepte sind aber raffiniert, ohne allzu kompliziert zu sein. Und auch wer keinen Garten hat, kann mit diesem Buch saisonal kochen und heimisches Obst und Gemüse verwenden. Dazu ist das Buch wie ein Kalender aufgebaut. Allerdings fängt das Buch mit dem März an, nicht mit dem Januar. So findet man nicht nur Anregungen für das Kochen, sondern hat früher oder später auch Lust, das eine oder andere Obst und/oder Gemüse anzupflanzen. Und ich garantiere: einmal angefangen, will man schnell mehr!

Das ganze Buch ist gespickt mit wunderbaren und sehr aussagekräftigen Fotos. Ja, Frau Rakers ist oft auf den Bildern zu sehen, dennoch finde ich das nicht negativ und es kommt auch nicht das Gefühl auf, dass sie sich selbst feiert. Im Gegenteil – ich finde, damit zeigt sie, wie viel Spaß säen, pflegen, ernten und verarbeiten machen kann, auch wenn es Arbeit ist. Das macht Mut und man fühlt sich angenehm unterstützt.

Ich werde vermutlich nicht ansatzweise so erfolgreiche Ernten wie Frau Rakers haben, zumal unser Garten klein ist und ich auch keinen großen Garten möchte. Dennoch bin ich vom Buch überzeugt und freue mich über sehr viele nützliche und hilfreiche Tipps, tolle Rezepte und viel Lesespaß. Für mich ein Volltreffer. Deshalb auch: fünf Sterne.

Bewertung vom 12.02.2023
Die Montag-bis-Freitag-Küche

Die Montag-bis-Freitag-Küche


ausgezeichnet

Kochen nach Wochentag – interessanter Ansatz, der prima klappt

Bei diesem Kochbuch wird jedem Wochentag von Montag bis Freitag ein Thema zugeordnet. Dabei gibt es montags Suppen, dienstags Nudeln, mittwochs Fleisch, donnerstags Vegetarisches und freitags Fisch und Süßspeisen. Diese Idee finde ich witzig und im Grunde erleichtert es auch die Überlegung, was man wann kocht enorm. Schade, dass Samstag und Sonntag nicht auch noch im Buch enthalten sind! Mir macht die Einteilung echt Spaß!

Jeder Tag ist zudem noch in die Bereiche Kleines Wissen (zum jeweiligen Tag), Know-How (zum jeweiligen Thema), Rezepte und „best of the rest“ eingeteilt. So hat man vorab Unterhaltung und Extra-Wissen und spart noch Geld und Arbeit mit den Reste-Tipps.

Der jeweilige Rezeptteil ist üppig gestaltet. Es gibt ein Foto zu jedem Rezept (ist mir sehr wichtig – ich neige dazu, Rezepte ohne Foto zu „übersehen“), die Zutatenliste (darunter ist die Angabe zu den Personen, für die es ausgelegt ist, und wie viele Kalorien pro Portion anfallen) und die Schritt-für-Schritt-Anleitung. Auch, wie lange man für das Nachkochen braucht, sieht man sofort. Besonders mag ich die Felder unter vielen der Rezepte mit den „Flexi-Tipps“, „Koch‘s mal anders“, „On Top“ und „Fasten your Food“. Nicht jedes Rezept wird tatsächlich gekocht, es gibt auch belegte Brote und Bagels und natürlich Salate.

Die Schwierigkeitsgrade halten sich in Grenzen, es werden keine wirklich ausgefallenen oderexotischen Zutaten benötigt und die Abwechslung ist enorm. So ist das Kochbuch vielleicht keine Herausforderung für Geübte, aber auch nicht für Kochanfänger. Es hilft aber allen, die sich immer mal wieder fragen: „Was soll ich heute bloß wieder kochen?“. Mit den 260 Rezepten plus Varianten kommt man da prima durch ein ganzes Jahr. Klar, man wird nicht alles mögen, aber hey, dann macht man eben eins der Gerichte, die man sehr mochte, noch mal.

Mir gefällt jedenfalls sowohl die Idee, als auch der Aufbau des Buches sehr gut. Es ist nun schon sechs Jahre auf dem Markt (und wird inzwischen zu einem erstaunlichen Schnäppchenpreis verkauft), aber bereichert meine Kochbuchsammlung definitiv. Gefällt mir rundum – also gebe ich fünf Sterne.

Bewertung vom 10.02.2023
Good Lime
Tonka, Beni

Good Lime


ausgezeichnet

Ein Nowherian und seine Leidenschaften – geniales Buch!

Beni Tonka liefert hier nicht einfach ein Kochbuch mit karibischen und vegetarischen Gerichten ab, sondern erzählt seine Geschichte. Und die ist alles andere als langweilig! Sie räumt mit vielen Vorurteilen auf, aber auch mit vielen gedankenlosen Vorstellungen, die gar nicht böse gemeint sind, aber jeder von uns immer wieder zu diversen Themen hat. Die Rezepte sind Bindeglieder. Geschichten und Rezepte ergeben eine Einheit und machen das Buch zu einem echten Meisterwerk!

Good Lime bezeichnet spontane Treffen, bei denen gut gegessen und getrunken wird und die die Eigenschaft haben, von allein zu wachsen. Man weiß also nie, wie viele Menschen sich anschließen werden. Das ist eine wunderschöne Vorstellung und erinnert mich an meine Kindheit und Jugend. Es zeigt mir auch, wie schnelllebig und ungesellig wir alle doch geworden sind. Das muss sich ändern – und dieses Buch ist ein großer Schritt da hin!

Ganz klar – hier finden sich Rezepte mit recht exotischen Zutaten. Aber mit ein klein wenig Mühe bekommt man alles. Man muss eben nur besser und früher planen, als bei der „Standardküche“. Da die karibischen Gerichte nicht jeden Tag auf den Tisch kommen, sondern eher für besondere Anlässe, ist das in meinen Augen kein Grund für Kritik. Der Food-Guide erklärt diese exotischen Zutaten und gibt Tipps, auch zum Kauf. Die Anleitungen zu den Rezepten sind klasse! Da hat man echt das Gefühl, Beni spricht zu einem direkt. Herrlich, wenn da steht: „Fenster öffnen und Türen schließen.“, weil beim Kochen des Fisches der Geruch zu stark werden könnte.

Mir gefällt sehr, wie offen Beni seine Geschichte erzählt und noch mehr, wie er sie erzählt. Er macht Zeitsprünge, die sehr stimmig sind. Und immer wieder gibt es Rezepte, die für mich quasi diese Geschichte noch mal erzählen, nur eben auf andere Weise. Es sind nicht nur Rezepte für Gerichte, sondern auch für Getränke, Gewürzmischungen, Snacks, Desserts, Soßen und Dips und sogar tolle „Tricks“, wie das Rezept für Omas Sahne!

Die Fotos im Buch runden das Ganze noch mal besonders schön ab. Nicht nur zu fast allen Speisen gibt es ein Bild, auch zu den Kapiteln dazwischen, in denen es um Beni und seine Suche nach sich selbst geht.

Für mich ist dieses Buch eine Offenbarung. Fusionsküche bekommt hier eine neue Definition, einen echten Wert und einen großen Sinn. Aus Benis Geschichte kann man viel für sich selbst mitnehmen, lernen und daraus wachsen. Er hat die Vorzeichen quasi umgedreht und bereichert den Leser damit und mit wunderbaren Rezepten. Ich finde, das hat nicht nur fünf Sterne, sondern auch ein sehr großes DANKESCHÖN verdient!

Bewertung vom 07.02.2023
Der große Coup des Monsieur Lipaire / Die Unverbesserlichen Bd.1 (9 Audio-CDs)
Klüpfel, Volker;Kobr, Michael

Der große Coup des Monsieur Lipaire / Die Unverbesserlichen Bd.1 (9 Audio-CDs)


sehr gut

Raus aus dem Allgäu, hin zur Côte d’Azur

Guillaume Lipair, der eigentlich Wilhelm Liebherr heißt und kein Franzose, sondern Deutscher ist, mag gut leben, aber möglichst wenig dafür tun. Kein Wunder also, dass er sich mit kleinen Gaunereien etwas dazuverdient. So nutzt er seinen Job, auf die Häuser der Reichen zu achten, für „Zwischenvermietungen“. Bei einer Aufräumaktion nach einer solchen findet Lipair eine Leiche. Die muss schnell weg, bevor die Eigentümer kommen! Wer hätte aber gedacht, dass genau dieser Tote der Schlüssel zu Reichtum ist? Es stellt sich nämlich heraus, dass es ein Geheimnis um einen Familienschatz gibt. Findet Lipair den Schatz, ist er alle Sorgen los. Doch ganz so einfach gestaltet sich das nicht, denn eine ganze Reihe Glücksritter schließt sich ihm an und die Adelsfamilie kommt der Truppe leider auch noch auf die Schliche …

Die Story ist anfangs ein bisschen zäh, dennoch entwickelt sie einen gewissen Charme. Die Unverbesserlichen muss man einfach mögen, so schräg, wie sie alle sind. Ein wenig erinnert mich das Ganze an eine Persiflage von „The Expendables“, gemischt mit den Louis-de-Funes-Filmen. Hat was! Nicht die große Literatur, aber wunderbare Unterhaltung.

Die Charaktere sind komplett überzogen, aber irgendwie finde ich das total stimmig, passend und sehr gut lesbar. Sich darüber beschweren, dass das kein Klufti ist, halte ich für vollkommen unsinnig – es will ja auch gar kein Klufti sein, sondern der Auftakt einer neuen Serie. Und ich für meinen Teil kann nur sagen, dass ich das super erfrischend finde und auch, wenn der erste Band mich noch nicht überzeugt, freue ich mich auf die Fortsetzung.

Mit ein paar Kürzungen hätte das Buch vermutlich gewonnen. Ich halte dem Autorenduo aber zugute, dass die Grundlage für eine Reihe ganz gut gemacht wurde. Man lernt alle Figuren gut genug kennen, um mehr von ihnen lesen zu wollen und Lust auf die Reihe zu bekommen. Die vielen Fettnäpfchen und Peinlichkeiten, die Dummheiten und Fallstricke – sie sprechen ein bisschen die Schadenfreude an, aber gleichzeitig gönnt man allen auch, ihren Coup zu landen. Man fiebert mit, ob es wohl klappt, trotz der Stümperhaftigkeiten, und wäre ganz gern ein Teil des Teams oder wenigstens Mäuschen, um heimlich mittendrin sein zu können.

Cosy Crime mal anders – aber gar nicht mal so schlecht! Ich gebe vier Sterne!

Bewertung vom 03.02.2023
Low Carb
Matthaei, Bettina

Low Carb


gut

Kochbuch für Avocado-Fans

Es gibt unzählige Ernährungs-Formen und Diäten. Für sich selbst die richtige zu finden, ist da nicht einfach. Mich interessiert das Thema Ernährung prinzipiell und auch, wie welche Diät funktioniert und aufgebaut ist. Meine Erfahrungen mit Low Carb waren bisher so gut wie gar nicht vorhanden und mit diesem Buch habe ich mich zum ersten Mal ernsthaft mit dieser Ernährungsform beschäftigt. Mein theoretischer Verdacht, dass mir hier etwas fehlen wird, schon allein, um satt zu werden, wurde insgesamt leider tatsächlich bestätigt. Um wirklich satt zu werden – und zu bleiben – muss ich mehr als eine Portion davon zu mir nehmen und das ist dann am Ende auch nicht mehr für eine Gewichtsreduktion geeignet, aber auch nicht unbedingt gesund. Das ist aber natürlich mein persönliches Problem und muss nicht für andere zutreffen.

Der theoretische Teil ist recht kurz gehalten. Das finde ich sehr schade, da hätte ich mir doch mehr Informationen – gerade für Einsteiger – gewünscht. Die Tabelle mit den Lebensmitteln mit geringer oder mäßiger Kohlenhydratdichte gefällt mir sehr gut. So kann man selbst Rezepte kreieren und dabei die Kohlenhydrate im Auge behalten.

Die Rezepte sind in die Kapitel Frühstück und Aufstriche; Brote; Kleinigkeiten; Suppen und Salate; Hauptgerichte. Hier fehlt mir dann tatsächlich ein Kapitel mit Desserts und/oder Gebäck. Dass ich Smoothies nach wie vor nicht mag, ist nicht die Schuld der Autorin. Müsli und Co sind ebenfalls nicht so wirklich häufig bei mir willkommen und auch das ist mein persönliches Problem. Dass ich Schweinefleisch (und auch Schweineschmalz) und rohes Fleisch nicht zu mir nehme, schränkt dann noch mehr ein und ist auch mein eigenes Ding. Leider schmecken mir die Brote nicht wirklich (da war ich schon vorgewarnt durch diverse gekaufte LC-Brote und Brötchen). So kann ich diese auch nicht als Sättigungsbeilage zu den Gerichten essen. Das ist enorm schade und macht es sehr schwierig.

Die einzelnen Rezepte in diesem Buch sind für meinen Geschmack zudem sehr avocado- und kokoslastig. Ersteres mag ich überhaupt nicht, letzteres lehnt mein Mann komplett ab. So fallen die meisten Rezepte also gleich mal weg, denn auch wenn man den Kokosanteil manchmal einfach weglassen könnte, ist die Avocado schlecht zu ersetzen (und bei den Rezepten meist genau das, was sättigen soll).

Wirklich lecker sind dennoch ein paar der Rezepte, besonders das Rührei mit Karotte, Curry und Frühlingszwiebeln mag ich sehr, einige der Omeletts, den pikanten Eiersalat, ein paar der Salate und Suppen, das Putengeschnetzelte mit Pilzen (bei mir: nur Champignons), das Lauchgemüse mit Lachs und der Blumenkohl mit Parmesan-Mandel-Kruste. Allerdings, wie eingangs erwähnt, komme ich nicht mit der Menge hin, wenn keine Sättigungsbeilage (je nach Gericht eben Reis oder Kartoffeln, auch mal Nudeln) dabei sind. Und mir ist klar, genau die sind Kohlenhydratbomben.

Wer konsequenter als ich ist, für den ist diese Art der Ernährung sicher toll. Ich könnte eher auf den Belag denn aufs Brot verzichten. Ich liebe Geflügel, aber nicht ohne Reis oder Kartoffeln oder Nudeln. Dafür kann ich mit Avocado einfach nichts anfangen. Ich mag weder den Geschmack noch die Konsistenz und die Öko-Bilanz macht das nicht besser, sondern schlimmer. Trotzdem finde ich einige der Rezepte wert, sie immer mal wieder nachzukochen, nur eben nicht ohne Beilage und somit losgelöst vom LC-Prinzip.

Das größte Problem habe ich aber mit den angegebenen Zeiten. Selbst wenn ich alle Zutaten schön parat lege, auch das Geschirr und alle benötigten Utensilien, schaffe ich es nicht in der angegebenen Zeit von maximal fünfzehn Minuten!

So ist das alles insgesamt für mich recht schwierig zu bewerten. Es treffen wohl einfach Feuer und Wasser aufeinander und das geht eben nicht gut. Mein Kopf möchte zwei Sterne geben, aber mein Herz sagt, dass ich eben kein LC-Typ bin und mit zusätzlichen Beilagen doch ein paar nette Rezepte gefunden habe, deshalb gebe ich drei Sterne.

Bewertung vom 30.01.2023
Brot aus dem Gusstopf
Rosenbaum, Gabriele

Brot aus dem Gusstopf


sehr gut

Bunte Mischung aus Hefe-, Sauerteig- und süßen Broten aus dem Gusstopf

Wer liebt es nicht, den Geschmack und den Geruch eines frischen Brotes? Und selbst gebacken ist der Genuss noch größer, denn nichts macht mehr Freude, als den Brotteig zu machen, ihn gehen zu sehen und im Ofen zum knusprigen Brot backen zu sehen. Anfangs hat man enorm Angst davor, aber dann wird es regelrecht zur Sucht! Und ja, es gibt so viele so leckere Brote, dass man niemals alle probieren kann – aber versuchen kann man es!

Meine Schwäche ist der Sauerteig. Da muss ich mogeln und entweder Trockensauerteig nehmen oder frischen Sauerteig kaufen. Mal sehen, ob ich das irgendwann auch noch selbst schaffe! Das Rezept und die Anleitung sind in diesem Buch gut und verständlich erklärt. Der theoretische Teil des Buches mag für einige überflüssig sein, ich persönlich finde es auch als jemand, der schon sehr viele Brote gebacken hat, doch sehr interessant, sinnvoll und wichtig, dass die Grundlagen, Utensilien und Techniken beschrieben werden. Das Backen im Topf ist eine Technik, die sich sowohl für Anfänger, als auch für „Profis“ eignet. Ich habe damit angefangen und komme immer wieder darauf zurück!

Es gibt 15 Rezepte für Hefe(teig)brote und 27 Rezepte mit Sauerteig. Bis auf das Dreikönigsbrot hat jedes Brot auch ein schönes Foto. Ich lasse mich gern durch Bilder inspirieren und mir Appetit machen, deshalb bevorzuge ich bebilderte Rezepte immer. Die Zeitangaben finden sich übersichtlich in einem Kasten, darüber ist vermerkt, welchen Topf man benötigt. Unter der Zutatenliste findet sich ggf. noch eine Aufzählung, welche weiteren Zutaten bzw. Utensilien für das Rezept benötigt werden. Bei den Zutaten finden sich auch ein paar weniger gebräuchliche. Hier muss man gut überlegen, was man wann backen möchte, um diese Zutaten rechtzeitig zu besorgen, z.B. Ruchmehl, Emmermehl, Hartweizenmehl, Kamut-Vollkornmehl, Buchweizen. Mir hätte es sehr gefallen, wenn es am Ende ein Kapitel für die Zutaten geben würde, mit allen Mehlarten (mitsamt der Typen-Nummer) und den sonstigen Zutaten, die im Buch verwendet werden.

Insgesamt ein schönes Brotbackbuch für Anfänger und Fortgeschrittene, aber mit kleinen Abzügen in der B-Note. Deshalb gebe ich vier Sterne.

Bewertung vom 29.01.2023
Die Bücher, der Junge und die Nacht (MP3-Download)
Meyer, Kai

Die Bücher, der Junge und die Nacht (MP3-Download)


gut

Vielschichtig, aber nicht fesselnd

Im Jahr der Machtergreifung lernt der Buchbinder eine junge Frau kennen und lieben, verliert sie aber wieder aus den Augen. Ein kleiner Junge flieht 1945 aus einem brennenden Gebäude und wird von einem Bücherdieb erst aufgenommen, dann zu einer Pflegemutter gebracht. Und in den Siebzigerjahren führt ein Buch Robert Steinfeld zu seinen Wurzeln und löst so manches Geheimnis auf.

Drei unterschiedliche Erzählstränge in drei unterschiedlichen Jahrzehnten erzählen eine außergewöhnliche Geschichte über das Böse und die Gier nach Macht, Geld und Ruhm, verknüpft durch Bücher, besonders ein ganz spezielles und einem atemberaubenden Geheimnis. Das klingt super spannend und schön? Ja, das ist es stellenweise auch, aber gerade die außergewöhnlich schöne Sprache des Autors (die ich so von ihm gar nicht erwartet hätte) macht es auch schwer. Dabei entstehen immer wieder Längen, bei denen mich die Story verloren hat und wodurch ich einige Stellen mehrfach hören musste. Das hat mir viel vom Spaß an der Geschichte genommen.

Kai Maier hat hier wirklich gut die Besonderheiten der jeweiligen Ära in seine Geschichte verpackt und ein besonderes Buch geschrieben. Mir ist durchaus bewusst, dass er einige schwierige Themen damit bearbeitet und vor dem Vergessenwerden bewahren möchte. Möglich, dass meine eigene persönliche momentane Verfassung schuld daran ist, dass mir dennoch sowohl die Begebenheiten, als auch die Figuren erstaunlich wenig nahe gehen. Allerdings hege ich den Verdacht, dass mir das Ganze schlicht zu sehr auf Carlos Ruiz Zafon gemacht ist und es mir deshalb widerstrebt. Es fühlt sich zu sehr nach Arbeit an, nicht fließend genug, nicht aus dem Herzen sprudelnd.

Das Ende ist einerseits atemberaubend, andererseits auch vorhersehbar. Wirklich interessiert hat mich der Ausgang leider irgendwann schon gar nicht mehr. Warum ich das Buch dennoch beendet und nicht abgebrochen habe, kann ich gar nicht erklären. Vielleicht hatte ich einfach die Hoffnung, dass doch noch der Funke überspringt, denn die Geschichte ist durchaus vielschichtig und auf gewisse Weise bewegend.

Ganz sicher ist das Buch für viele ein Meisterwerk und hat Fans, doch leider gehöre ich nicht dazu. Auch schwere Kost muss für mich magnetisch wirken, mich in ihren Bann ziehen, mich nicht loslassen. Für „Die Bücher, der Junge und die Nacht“ habe ich viel zu lange gebraucht, da all das nicht zutraf. Von daher gebe ich drei Sterne.

Bewertung vom 28.01.2023
OPTImal Grillen - American Superstars
Watermann, Antje

OPTImal Grillen - American Superstars


ausgezeichnet

Jedes Rezept ein echter Touchdown!

Mein Mann hat inzwischen fast mehr Spaß am Football als am Fußball und ich kann das total verstehen. Die Stimmung ist einfach besser – und das Essen auch! Ich liebe Kochbücher und koche gern und beide essen wir sehr gern lecker! Ganz klar, dass ich mich direkt auf dieses Rezeptbuch gestürzt habe und: es ist ein Touchdown!

Für jedes Team der beiden Conferences und ihrer jeweils vier Divisionen gibt es jeweils ein Rezept und damit sind es insgesamt 32 Rezepte. Da findet sich für jeden das Passende! Ganz im amerikanischen Stil und auf dem Grill zubereitet kommt hier nicht nur beim Football Stimmung auf. Ausgelegt sind die Rezepte speziell für den Opti-Grill von Tefal, doch gelingen sie auch auf anderen Kontaktgrills.

Sehr ansprechend finde ich, dass es zu jedem Team-Gericht auch ein Feld mit den wichtigsten Team-Informationen gibt. Aufwand und Schwierigkeit werden nicht explizit ausgewiesen, sind aber auch immer in einem machbaren Rahmen, zumeist sogar als „einfach“ zu klassifizieren. Die Zutaten sind nicht zu exotisch und teilweise hat man sie sogar vorrätig. Ansonsten sind sie in jedem gut sortierten Supermarkt schnell besorgt. Das Buch beweist: Was super lecker ist, muss noch lange nicht super kompliziert sein!

Der Aufbau ist ganz klassisch – eine Liste der Zutaten, die Schritt-für-Schritt-Anleitung, hin und wieder einen extra Tipp und vor allem: immer ein Foto! Ich liebe es, mich von den zubereiteten Gerichten (also den Fotos davon) anregen zu lassen. Ohne Foto interessiert mich ein Rezept ganz selten!

Mir gefällt die Idee, mir gefällt die Umsetzung, mir gefallen die Rezepte. Das Buch ist also ideal für meine Kochbuchsammlung – aber es ist auch ein tolles Geschenk für alle OPTIgriller und Footballfans! Fünf Sterne!

Bewertung vom 23.01.2023
Markus Krebs empfiehlt: Die leckersten Ruhrpott-Tapas
Thies, Udo

Markus Krebs empfiehlt: Die leckersten Ruhrpott-Tapas


ausgezeichnet

Das schnabuliert man nicht nur im Ruhrpott gerne!

Was soll man über dieses Buch sagen? Es ist beim Titel eigentlich schon alles klar! Udo Thies und Markus Krebs haben hier eine Rezeptsammlung vorgelegt, die zum Ruhrpott passt, Laune macht, typische Gerichte zu kleinem Fingerfood macht und viel Humor enthält.

Bekannte Gerichte werden so verändert, dass sie zu Tapas werden und nicht nur in der Kneipe schmecken, sondern auch beim TV-Abend oder beim Spieleabend oder oder oder. Mehr oder weniger Fingerfood, auch mal eine ganze Mahlzeit, eben was für den Bauch. Voran steht immer ein kleiner Text mit viel Humor. Ansonsten ist der Aufbau typisch für Kochbücher – eine Zutatenliste und eine Schritt-für-Schritt-Anleitung.

Die Zubereitung schafft man auch dann, wenn man noch nicht so wirklich geübt im Kochen ist. Aus „Himmel und Erde“ werden hier kleine „Fördertürme“ auf Löffeln. Kann man machen, muss man aber nicht. Auch auf dem Teller ist das lecker! Überhaupt hat man hier viel Freiraum für persönliche Varianten und das mag ich immer sehr. Die kleinen Spielereien mit Gläsern und Löffeln und ähnlichen Augenschmeichlern sind für Gäste super und müssen hin und wieder schon mal sein.

Auf die Angabe von Kalorien und Nährwerten wurde verzichtet. Das kann ich verstehen – wer denkt in der Kneipe denn an sowas? Die Unterteilung des Buches ist logisch aufgebaut. Es finden sich Rezepte zu den Themen Klassiker; Fisch muss schwimmen; Frikadellen; Eierspeisen; Schrebergarten und Nachtisch. Ein eigenes Kapitel gibt es auch noch für „Begleitende Getränke“.

Die Fotos zu den einzelnen Kapiteln zeigen typische Ruhrpott-Szenen und mir als großer Fan dieser Region gefällt das natürlich sehr. Zu den Gerichten gibt es auch immer ein Foto (mir ist das wichtig – ich möchte vor der Arbeit sehen, was am Ende herauskommen soll). Diese sind herrlich authentisch und man fühlt sich tatsächlich, wie in der Kneipe an der Theke!

Ob für Ruhrpott-Fans, für Ruhrpott-Bewohner, Comedy-Fans oder eben alle, die gerne kochen und Gäste verwöhnen – dieses Buch gehört in jede Kochbuchsammlung, denn es ist einzigartig! Ich gebe die vollen fünf Sterne und sage „Guten Appetit“!