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Benutzername: 
Pip
Wohnort: 
Belm

Bewertungen

Insgesamt 1117 Bewertungen
Bewertung vom 08.08.2022
Die Rückkehr der Kraniche
Fölck, Romy

Die Rückkehr der Kraniche


ausgezeichnet

Schweigen
Mutter geht es nicht gut. Ein Anruf der Freya und Anne nach Hause kommen lässt. Zuhause, das ist ein alter Resthof in der Elbmarsch bewohnt nur noch von Wilhelmine und Grete. Freya kommt aus Berlin, wo sie eine eigene Firma hat. Sie verkauft grüne nachhaltige Produkte. Anne studiert in Bremen Umweltfragen, sie ist Gretes Tochter.. Grete ist Vogelwartin im Naturschutzgebiet. Auffallend ist, das alle drei Frauen Naturschützer sind und trotzdem sich schon vor Jahren von einander entfernt haben. Die Schwestern hatten Träume fern vom Hof zu leben aber nur Freya ist gegangen.
Alle haben Geheimnisse, Sorgen und Nöte aber keine spricht.
Jetzt sind sie gezwungener Maßen zusammen, werden sie ihr Schweigen brechen, zueinander finden.
Das Reden miteinander fällt schwer. Eher kann man die Vogelstimmen hören. Das Rauschen des Windes, das Surren der Insekten manchmal auch die Renovierungsgeräusche des Nachbarns. Diese Geräusche sind die Stimmen der Heimat, norddeutsch rau, aber von den Fortgegangenen vermisst.
Diese Stimmung nimmt mich als Leserin mit. Ich fühle mich trotz der Mißstimmung zwischen den drei Generationen wohl in diesem Haus. Der Geruch von frisch-gebackenen Brot liegt zwischen den Seiten. Die Atmosphäre endert sich ganz allmählich, hier ein Wort, dort eine liebevolle Geste. Lange vermisst in diesem Buch, aber am Ende ein Hoffnungsschimmer dass das Schweigen vorbei ist.
Die Autorin hat jeder Frau ein Gesicht und eine Geschichte gegeben. Sie sind die Starken, die Frauen mussten aufgrund ihrer Lebensumstände stark sein, sie hätten auch daran zerbrechen können. Die Männer als Nebenfiguren dagegen sind zerbrechlicher, zögerlicher weniger entscheidungsfreudig dargestellt. Das ist nicht als negativ empfunden sondern es entsteht dadurch ein sehr plastischer Hintergrund.
Ich kannte Romy Fölck bisher nur als eine herausragende Krimiautorin, seit diesem Buch bin ich der Ansicht, sie kann alles sehr gut.

Bewertung vom 05.08.2022
Das einfachste Brot der Welt
Schmitt, Axel

Das einfachste Brot der Welt


gut

Einfach liegt im Auge des Betrachters. Zum einen braucht man viel Geduld bei diesen Rezepten, mal spontan ein Brot backen das ist hier nicht so einfach. Denn der Autor bzw. Bäcker legt großen Wert auf lange Ruhezeiten. Ist mit Sicherheit sehr gut weil vor allem auch wenig Hefe gebraucht wird. Auch sind die Rezepte eher nicht alltäglich auch etwas was ich unter einfach verstehe. Die Zubereitung ist wenn man nicht zum ersten Mal backt gut zu schaffen, es wird immer Schritt für Schritt erklärt, eine Zutat nach der Nächsten usw. wer dann noch Hilfe braucht, findet einen QR Code womit man dann zu einen Tutorial gelangt. Das macht es, besonders für Menschen die sowieso ihr Smartphone ständig bei sich haben, sehr einfach. Auch der Bezug auf Wacken weckt das Gefühl es ist ein außergewöhnliches Backbuch. Wenn man sich dann die süßen Rezepte anschaut bekommt dieser Gedanke Nahrung. Eine Torte aus Bisquitteig mit Gin Creme fast normal, aber dann die Farbe, schaut selber. Mit Farbe und Strukturen spart der Autor nicht bei seinen Rezepten, daher einfach ist anders.
Das es nicht nur Brot sondern auch Brötchen, Plätzchen, Kuchen und Tortenrezepte gibt rundet das Backbuch ab.
Es ist für mich kein Vorschlag für alle Tage, dazu muss man zum einen planen und jeden Tag möchte ich auch so ausgefallene Kreationen nicht essen. Aber wenn ich für Partys oder als Geschenk backe werde ich garantiert ein Rezept aus diesem Buch wählen.
Als Kochbuch Fan sollte man also, Einfach in Bezug auf die Handhabung des Teigs lesen.

Bewertung vom 04.08.2022
Bleibt Oma jetzt für immer?
Stohner, Friedbert

Bleibt Oma jetzt für immer?


ausgezeichnet

Oma zieht ein
Klaras und Antons Oma hat einen kleinen Unfall und zieht, bis sie wieder allein zurecht kommt, bei ihnen ein. Dann wird die Oma immer seltsamer, ihr Gehirn ist wie ein Sieb. Anton der acdhtjährige hat ein Gespür für die Situation und findet sich eher zurecht als die elfjährige Klara. Auch die Eltern ahnen was kommt und sind bemüht ihre Kinder in alle Entscheidungen einzubeziehen und sie immer zu informieren über neue Erkenntnisse.
Das Thema Demenz wird hier sehr behutsam erzählt, vor allem werden viele Facetten dieser Krankheit erwähnt, Nicht zuviel, aber soviel das Kinder nach vollziehen können wenn sie selber dieses Erfahrung machen. Die Wortwahl ist perfekt. Sei es das Oma ab und zu erschrocken wirkt, wie aus einem Tagtraum erwacht oder das Papa ein Glitzern in den Augen hat und die Kinder nicht wissen ob er lacht oder weint.
Das Familienleben ändert sich drastisch, diese Erfahrungen werden am Beispiel von kleinen Dingen deutlich.
Was mir besonders gut gefallen hat, das es trotzdem eine normale Famjilie bleibt, die Mutter arbeitet in einem Büro, der Vater schreibt zuhause Bücher und bespricht beim gemeinsamen Essen seine Fortschritte. Die Haus- und Gartenarbeit ( in einem Naturgarten ) machen alle gemeinsam. Den Kindern werden aber auch lustige Geschichten erzählt das es früher aber nicht üblich war das die Männer im Haushalt halfen.
Oma stirbt am Ende des Buchs, dieses Ende ist sehr gelungen. Denn es spricht davon, das Demenz nicht nur für die Angehörigen schlimm ist sondern auch für die Betroffenen.
Auch das es unterschiedliche Verhaltensweisen bei den Demenzkranken gibt und das es für die Familien nicht immer leicht ist und das es manchmal die beste Lösung ist eine Betreuung in Anspruch zu nehmen wird auf verständliche Weise erklärt.
Kinder kommen mit diesem Thema irgendwann in Berührung wenn nicht in der eigenen Familie dann durch Freunde. Das es zum Leben dazu gehört vermittelt dieses Buch.

Bewertung vom 04.08.2022
Der schönste Zufall meines Lebens
Williams, Laura Jane

Der schönste Zufall meines Lebens


gut

Menschlich unvollkommen
Penny möchte gern einen Mann fürs Leben, aber so richtig klappt es nicht, sie möchte gerne Mutter werden aber ohne Mann schwierig.
Dazu kommt das sie erfolgreich ein Cafe führt und nun auch noch den Pub ihres Onkels vertretungsweise übernehmen soll. Weg aus London, rein in die Provinz. Vielleicht bringen diese Veränderungen auch Änderungen in ihrem Privatleben.
Penny war als Charakter überhaupt nicht mein Fall, so verpeilt kann man nicht sein, in ihrem Job als Köchin ist sie gut, aber ihr Privatleben ist das reinste Chaos und das überträgt sich beim Lesen. Im Laufe der Geschichte tauchen drei Männer auf, im wahrsten Sinne des Wortes denn sie tauchen auch immer wieder ab. Dadurch war es mir nicht möglich einen Bezug zu ihnen eine Beziehung herzustellen, denn die Kriterien die für oder gegen sie waren, sind im zweiten Satz im Vergleich, dann ihre Vorteile.
Die Schwester und die Freundin waren in ihrer Normalität ein fester Bezugspunkt, sie haben geduldig die Launen von Penny ertragen und waren immer mit Rat und Tat zur Seite, auch bei sehr großen weittragenden Entscheidungen.
Als Fazit würde ich sagen, es war ein leichter Sommerroman den man nicht ernst nehmen sollte, etwas für den Strandkorb, schnell beiseite zu legen wenn das Sandburgddrama in der Realität zuschlägt. Danach weiterlesen und sich freuen das man selber nur kleine Dramen h

Bewertung vom 04.08.2022
Denk ich an Kiew
Litteken, Erin

Denk ich an Kiew


gut

Damals in der Ukraine
Cassie zieht nach einen Schicksalsschlag zu ihrer Großmutter. Die stammt ursprünglich aus der Ukraine, hat aber nie etwas über ihre Vergangenheit erzählt. Nur das Essen und Traditionen hat sie bewahrt. Nun im Anfangsstadium von Alzheimer benimmt sie sich eigenartig und spricht ukrainisch und wiederholt immer wieder einen Namen.
Katja lebt 1930 in einem kleinen Dorf in der Region von Kiew. Ihre Eltern sind nicht wohlhabend aber die Familie hat ihr Auskommen genau so wie die Nachbarn. Stalins Schergen wollen das das ganze Land sich der Sowjetunion unterordnet. Sie regieren mit Gewalt und Hunger. Zu Beginn des Zweiten Weltkriegs ist ca. die Hälfte der Bevölkerung deportiert, ermordet oder verhungert.
Das Buch erzählt durch Katja aus dieser Zeit, die Grausamkeit, vor allem der Hunger wird lebendig. Im zweiten Erzählstrang ist da Cassie die muss mit ihrer Trauer fertig werden und liest das Tagebuch ihrer Großmutter. Ihre Schlussfolgerungen aus dem Gelesenen sind einfach: Morgen ist ein neuer Tag und der ist vielleicht besser.
Katja ist eine sehr starke Persönlchkeit, was sie erlebt und erleidet, daran wäre Cassie und alle anderen zerbrochen. Diesen Eindruck habe ich gewonnen, Das Schlimme an der Erzählung ist, das sie auf wahre Begebenheiten beruht. Ich habe nicht nur einen Roman gelesen, sondern auch über das Schicksal von vielen tausend Menschen das so nicht sehr bekannt ist.
Die Gegensätze zwischen der Geschichte des ukrainischen Volks und die Liebesgeschichten der beiden Frauen sind drastisch. Auch wenn es in schrecklichen Zeiten ein Lichtblick gibt und geben muss, so war es eigenartig zu lesen. Fiktion und Realität wirkten wie nebeneinander gestellt und nicht miteinander verwoben.
Die Paralellen zur augenblicklichen Situation sind offensichtlich.

Bewertung vom 03.08.2022
Die Wagemutige
Bernard, Caroline

Die Wagemutige


sehr gut

Eine Frau wie man ich sie gern gewesen wäre, wenn ich in ihrer Zeit gelebt hätte. Sie war im Widerstand gegen Hitler. Sie musste aus Berlin über Prag nach Frankreich fliehen. Dort wurde sie als unerwünschte Ausländerin interniert. Ihr gelang die Flucht nach Marseille, 1940 gehörte die Stadt noch zum freien Frankreich. Vorn dort half sie Flüchtlingen über die Pyrenäen nach Spanien.Von dort ging es dann weiter nach Portugal und dann in die USA oder nach Kuba. Das ist der Teil der der Wahrheit entspricht.
Der romanhafte Teil beschreibt die romantische Seite des Romans. Sie lebt nur für ihre Aufgabe, gemeinsam mit ihrem Mann geht der Widerstand über alles. Dann trifft sie einen Journalisten der die Frau in ihr sieht. Sie verliebt sich fühlt sich wieder als Frau wahr genommen, Etwas das völlig aus ihrem bisherigen Leben verschwunden bzw. nie dagewesen ist.
Die Autorin hat es sehr spannend geschrieben, diese Mischung aus Realität und Fiktion. Beides fügt sich so gut ineinander das auch der erfundene Teil glaubwürdig und nachvollziehbar wirkt.
Die Atmosphäre ist beklemmend beschrieben, Genau so stellt man sich die Angst, die Verzweiflung, das Hoffen auf einen kleinen Schimmer Zukunft in einem freien Land vor.Auch die Freude über einen Funken Menschlichkeit wird deutlich. Wenn eine Französin den gefangenen Frauen eine Tomate zu wirft oder jemand anders eine Flüchtige ein Stück auf seinem Fahrrad mitnimmt. Taten die wir heute nicht mehr beachten würden, in den beschriebenen Tagen waren es kleine Wunder.

Bewertung vom 02.08.2022
Falsche Zeugen / Strafverteidiger Pirlo Bd.2
Bott, Ingo

Falsche Zeugen / Strafverteidiger Pirlo Bd.2


sehr gut

Ein Bandenkrieg droht
Der Anführer einer Rockerbande ist tot, erstochen, sehr verdächtig ist der jüngste Sproß eines Clans der ursprünglich aus Armenien. stammt. Bis auf ein paar Kabbeleien hatten die beiden Gruppen vorher eine fast friedliche Koexistenz.
Pirlo und Sophie sind seit ihrem ersten gemeinsamen Fall bekannt wie bunte Hunde. Daher sind sie die erste Wahl wenn man einen Strafverteidiger braucht. Dieser Fall hat es wieder in sich,, keine Zeugen und ein möglicher Täter der sich schlicht und einfach dämlich verhält.
Gleichzeitig hält das Privatleben der beiden sie in Atem, bei ihm sind es seine Brüder und bei ihr ist es der Vater und der Freund, denn schlimmer geht es nicht.
Man sollte den ersten Band gelesen haben, nicht nur wegen dem Privatleben, sondern auch weil der erste Fall immer wieder Erwähnung findet oder Paralellen gezogen werden. Es wäre nicht ganz einfach sich die Zusammenhänge zusammen zu reimen.
Pirlo ist schon eine Figur für sich, man muss ihn mögen oder gar nicht, einen Zwischenbereich gibt es nicht. Sophie ist zurückhaltender dargestellt, sie polarisiert nicht und wirkt sympathisch, Die anderen Figuren passen gut zum Geschehen, wenig Klischees trotz des Themas.
Das Buch hatte stellenweise seine Längen und an anderer Stelle ging es Fall auf Fall, dadurch fehlte etwas die Struktur.
Am Ende hat es mich gefreut die beiden wieder zu lesen, obwohl an den ersten Band kommt das Buch nicht heran, Egal es wird einen dritten Fall geben und den werde ich auch lesen.

Bewertung vom 02.08.2022
Wenn ich das kann, kannst du das auch!
Zervakis, Linda;Patrikiou, Elissavet

Wenn ich das kann, kannst du das auch!


sehr gut

Fröhliches Kochen
Linda Zervakis kennt man als Tagesschausprecherin. Freundlich, eher distanziert hat sie und die alltäglichen guten und schlechten Nachrichten vorgetagen.
Während der Pandemie hat sie wie viele andere Menschen das Kochen für sich entdeckt. Sie sagt von sich das sie es vorher nicht konnte und nun das neu gewonnene Wissen weiter geben möchte. Zusammen mit ihrer Freunden und ihrer Mutter sind einfache und trotzdem leckere Rezepte entstanden.
Dieses Kochbuch ist natürlich ideal für Anfänger. Die Rezepte sind gut erklärt und erfordern keine Kenntnisse in der Küche, alles was man wissen muss kann man mit diesem Buch lernen. Aber auch wenn man Kochen kann, hat man Freude an dem Buch. Denn es ist mit sehr viel Herzenswärme und Fröhlichkeit geschrieben, Fotos begleiten die Rezepte nicht als Schritt für Schritt Anleitung sondern als Illustration wie viel Spaß man in der Küche haben kann.
Die Texte sind unterhaltsam voran gestellt wird "Unbedingt ausprobieren, weil" dann wird es erklärt, ein Weißbrot, Pitas, Kichererbseneintopf, Wassermelonensalat oder Zimtschnecken.
Das Brot habe ich sofort gebacken, es passte gerade so gut zum Grillen. Noch warm aus dem Ofen, lecker dabei hat es gerade eine gute Stunde mit Ruhezeit gedauert.

Bewertung vom 31.07.2022
Das neunte Gemälde / Lennard Lomberg Bd.1 (eBook, ePUB)
Storm, Andreas

Das neunte Gemälde / Lennard Lomberg Bd.1 (eBook, ePUB)


gut

Kunst
Lennard Lomberg ist ein bekannter Kunstexperte vor langer Zeit hat er seine Doktorarbeit über Beutekunst geschrieben und hilft auch heute noch die Kunstwerke zu finden und dann den rechtmäßigen Besitzern zurück zu geben bzw. ihren Erben zukommen zu lassen. Ein sehr heikles und auch gefährliches Thema, denn wer gibt gerne zu das seine Vorfahren im besten Falle Diebe waren.
Nun gibt es einen geheimnisvollen Anruf, mit Andeutungen und dann nichts mehr. Nur die Polizei erscheint und stellt Fragen zu einer Person die Lennard nicht kennt und nur einmal telefoniert hat.
Durch intensive Nachforschungen in der Kunstszene stellt sich heraus das Lombergs verstörbener Vater auf irgendeine Weise involviert ist.
Die Suche nach einem ungwöhnlichen Bild und nach einem Mörder beginnt.
Das Buch ist auf drei Zeitebenen geschrieben. Die Gegenwart 2016 ist einfach zu verfolgen, die Personen sind sehr verschieden, zum ersten die Männer die zur Kunstszene gehören machen alle einen sehr elitären schon arroganten Eindruck. Sie sind sehr gut vernetzt und haben anscheinend sehr gute finanzielle Möglichkeiten. 1966 die Wirtschaftswunderjahre jeder will ein Stück vom Kuchen abhaben, möglichst groß. Diese Personen sind von ihrer Art und Weise verständlicher. Dann sind wir mitten im Krieg in Paris 1943. Man könnte die Zeit als die des größten Kunstraubs aller Zeiten bezeichnen. Auch hier wollen einige etwas von diesen Werten abhaben und nicht nur für das Reich einsammeln. Diese Figuren sind ehr stereotyp beschrieben.
Insgesamt eine erstaunliche Mischung an Figuren, Handlungen und Kunst.
Ich habe noch nie soviel auf unterhaltsame und spannende Art und Weise über Kunst gelernt. Nicht nur wer, wann, was gemalt hat und wie sondern auch wie man die Bilder im Nachhinein mit hochkomplizierten Verfahren untersuchen und demnach zuordnen kann.

Bewertung vom 28.07.2022
Wir sehen uns zu Hause
Wünsche, Christiane

Wir sehen uns zu Hause


gut

Anne ist gerade Witwe geworden, kurz vor der gemeinsamen großen Reise stirbt ihr Mann völlig unerwartet. Nach der Beisetzung entscheidet sie sich plötzlich diese Reise zu unternehmen. Mit ein paar alten Fotos aus dem Besitz von ihrem Mann fährt sie los. Sie entscheidet unterwegs das sie nicht die ursprünglich geplante Fahrt macht, sondern sie will mehr über ihn erfahren aus der Zeit vor ihrer Ehe.

Diese Reise führt sie durch die Trauer, sie lernt neue Menschen kennen und vor allem lernt sie deutsch-deutsche Geschichte. Das Leben in der DDR war für uns Bundesdeutsche vor der Wende ein Buch mit sieben Siegeln, wer nicht nachforschte wusste nichts. Ähnlich war es danach, es war jetzt einfach an Informationen zu kommen, es gibt Gedenkstätten und Informationszentren. Aber wer kein großes Interesse an diesem Thema hat, der bleibt weiter ahnungslos. Genau so eine Person ist Anne. Ihr Mann wollte nicht erzählen also hat sie nicht nachgefragt.

Diese gewollte Ahnungslosigkeit hat mich gestört. Sie lässt ihren Mann allein, sie nimmt ihrer Tochter einen Teil der Wurzeln. Dadurch wirkt sie auf mich egoistisch. Sie wird sprunghaft geschildert auch das passt zu dieser Einschätzung. Die Tochter und ihr Freund sind eine Begleiterscheinung. Dagegen sind die Menschen die auf der Reise auftauchen schon interessanter beschrieben, obwohl auch hier viele Klischees bedient werden. Die zweite wichtige Figur, der tote Ehemann kam kaum zu Wort. Das hätte gut in Rückblicken geschehen können.

Es war eine vordergründige Geschichte,, gut zu lesen aber mir fehlte der Tiefgang.

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