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Chattys Bücherblog
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Bretten

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Insgesamt 696 Bewertungen
Bewertung vom 04.04.2018
Der Tod kommt mit dem Wohnmobil / Sofia und die Hirschgrund-Morde Bd.1 (eBook, ePUB)
Hanika, Susanne

Der Tod kommt mit dem Wohnmobil / Sofia und die Hirschgrund-Morde Bd.1 (eBook, ePUB)


sehr gut

Da ich schon einige Krimis der Autorin gelesen habe, wusste ich, was mich erwarten würde. Witz, Spannung und viel Lokalkolorit.

So ist es auch kein Wunder, dass die Hauptprotagonistin auch direkt in das erste Abenteuer ... ähem...sagen wir mal... gestürzt wird. Gerade noch mit den Gedanken beschäftigt, ob sie den geerbten Campingplatz verkaufen soll, schon geschieht ein Mord.

Nun beginnen all die Irrungen und Wirrungen, die ich ganz genüsslich vom Sofa aus beobachten konnte, natürlich lesenderweise.

Schnell wird auch klar, dass die Autorin mit der Protagonistin eine ziemlich toughe Figur entwickelt hatte. Anfangs noch etwas durcheinander und planlos, dann aber ziemlich schnell sehr akribisch. Und wie sollte es anders sein, waren auch noch ein paar Gefühle mit eingebaut.

Okay, das war alles nichts neues und spektakuläres, aber dennoch hat mich dieser Krimi sehr gut unterhalten. Ja, ich saß teilweise wirklich mit einem fetten Grinsen im Gesicht vor dem Buch bzw. ebook Reader und hatte echt Spaß.



Lesespaß oder Lesefrust:



Nun ja, wer einen echten Krimi mit viel Mord, Totschlag und den mega Ermittlungen erwartet, wird schon etwas enttäuscht sein. Es handelt sich hierbei eher um einen Schmunzelkrimi. Klar, es wird auch ermittelt, aber durch das Randgeschehen liegt der Fokus mehr auch dem Miteinander.

Mir hat der Krimi wirklich gut gefallen. Ich freue mich schon auf die Fortsetzung.

Bewertung vom 04.04.2018
Das Ende
Laymon, Richard

Das Ende


sehr gut

(0)





Ich gehöre schon lange zu den Laymon Fans und war gespannt, was dieses Buch zu bieten hatte. Interessant fand ich schon mal, dass dieses Buch als Roman vom Heyne Hardcore Verlag erschienen ist. Ein Roman? Das Cover jedenfalls versprach etwas anderes.

Schon die ersten Zeilen waren ganz im Stil vom Laymon. Direkte Schreibweise, alles auf den Punkt gebracht. Wer Laymon kennt, weiß, was ich damit meine. Dann kam plötzlich ein etwas seichterer Thriller zum Vorschein. Die Story wurde etwas gemächlicher und auch die brutalen Szenen waren nicht mehr vorhanden. Nun ging es mehr um das Warum und Weshalb. Ich finde zwar, dass es noch immer kein Roman war, aber deutlich schwächer als der Anfang. Die Charakteren...nun ja, irgendwie sind sie ja immer alle gleich bei ihm. Hier ist wohl auch nichts neues zu erwarten.

Am Ende...tja, da zeigt der Autor nochmal sein ganzes Können, deshalb wohl auch der Titel des Buches.

Nun noch ein paar Zeilen zu Cover und Klappentext, die allerdings keinen Einfluß auf meine Bewertung haben.

Das Cover ist für die Laymon Bücher einfach typisch. Blutverschmierte Werkzeuge lassen direkt auf nichts gutes hoffen. Und der Klappentext. Nun ja, er verrät eigentlich....nichts. Das macht die Sache wiederum sehr spannend. Man möchte einfach mehr wissen und blättert....und ist schon mittendrin.



Lesespaß oder Lesefrust?



Nachdem mir die Vorgänger nicht mehr so gut gefallen haben, war ich hier nun wieder begeistert. Tolle Story, kurze knappe Kapitel und viel Spannung. Weshalb dieses Buch als Roman kategorisiert wird, erschließt sich mir nicht. Denn von einem "normalen" Roman, ist es kilometerweit entfernt.

Für mich war es also definitiv ein Lesespaß.

Bewertung vom 04.04.2018
Die ferne Hoffnung / Die Hansen-Saga Bd.1
Carsta, Ellin

Die ferne Hoffnung / Die Hansen-Saga Bd.1


ausgezeichnet

Schon seit einiger Zeit fällt mir die Autorin mit ihren historischen Romanen auf. Kein Liebhaber historischer Romane wird an der "Heilerin" Reihe vorbeikommen. Nun habe ich dieses Buch erhalten, und ohne die Autorin bislang zu kennen, war ich direkt mit dem Prolog ihrer Schreibweise verfallen. Man spürt direkt, mit welcher Hingabe sie die geschriebenen Zeilen in ihren Gedanken formt und nach den richtigen Worten sucht. Mit dem Selbstmord von Peter Hansen macht ELLIN CARSTA auf eine Familie aufmerksam, von der man nun unbedingt mehr wissen möchte.

Gefühlvoll begleitet die Autorin nun den Leser nach Hamburg in das Jahr 1888.

Schnell lerne ich die Familie Hansen kennen und stelle auch direkt deren unterschiedlichen Charaktereigenschaften fest. Sehr gut wurden die Gedanken der einzelnen Protagonisten ausgearbeitet, so dass auch schnell klar war, wer wagemutig, ängstlich, verzogen, neidisch etc. war. Hier hatte sich die Autorin wirklich sehr viel Mühe gegeben.

Auch die Geschichte an sich wirkt sehr gefühlvoll. Ob es um die finanziellen Schwierigkeiten der Familie geht, dem Verfall und Wideraufbau des Handelskontors, den familiären Unwegsamkeiten oder einfach den Sehnsüchten geht, die Autorin weiß alles in wohlklingende Worte zu packen. Man spürt eine gewisse Ruhe, die von dem Buch aus geht, obwohl die Geschichte alles andere als ruhig ist.

Auch die beiden Handlungsstränge (Hamburg/Kamerun) wurden sehr genau ausgearbeitet, so dass man als Leser das Gefühl hat, beide Orte gut zu kennen.

Selbstverständlich spielen auch tiefere Gefühle, sprich, die Liebe eine Rolle. Hier ist mir besonders die Rolle des Hamza ins Auge gefallen. Sehr leicht, fast schon zaghaft, wird diese Bande mit Luise geknüpft. Mir hat es großen Spaß gemacht, der Entwicklung in Kamerun zu folgen. Außerdem mag ich Schokolade auch lieber als Kaffee.

Am Schluss drückt die Autorin dann nochmal kräftig auf die Tränendrüsen. Fast hätte ich "Halt, Stopp" gerufen, aber dann fiel mir ein, dass es ja eine Fortsetzung der Saga geben würde. War also doch noch Hoffnung?



Noch kurz ein paar Worte zu Cover und Klappentext, die jedoch keinen Einfluß auf meine Bewertung haben. Das Cover hatte mich sofort neugierig gemacht. Die junge Frau, das Schiff, die Farbgestaltung, all dieses zeigte deutlich, dass eine gewisse Sehnsucht im Spiel war. Die Sehnsucht nach etwas Neuem, Aufregendem. Der Klappentext macht neugierig. Er verrät nicht zuviel oder zuwenig und zeigt einen sehr gelungenen Einblick in die Story.



Lesespaß oder Lesefrust?



Ganz klar: Lesespaß. Ich konnte mich sehr gut in die Gefühlswelt der einzelnen Protagonisten versetzen und fand ihre Handlungen nachvollziehbar.

Ich freue mich schon auf den Nachfolgeband und bin gespannt, ob Luise und Hamza zueinander finden bzw. gefunden haben und wie es mit dem Handelskontor Hansen weitergeht.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 03.04.2018
Die letzte Fahrt
Mattfeldt, Petra

Die letzte Fahrt


ausgezeichnet

Nachdem ich kürzlich Blutschmuck gelesen habe und absolut begeistert war, war ich nun total gespannt, was sich die Autorin dieses Mal hatte einfallen lassen.

Schon von Beginn an, erzeugt die Autorin Spannung. Weshalb ähneln sich die beiden Frauen? Was ist genau passiert? Ich wollte einfach wissen, was mit Carla geschehen ist. Waren da wirklich Drogen im Spiel? Was ist mit den Abtreibungen? Und vorallem, wo war sie die letzten zwölf Jahre? Immer neue, fast unglaubliche Details kommen zum Vorschein, wie auch eine dritte Tote. Aber bleibt es dabei? Und wer oder was steckt dahinter?

David, in seiner Rolle als Journalist, hat mir sehr gut gefallen. Seine Intension, vermisste Menschen aufzuspüren war verständlich und nachvollziehbar. Er hat bei diesem Thriller immer die Nase vorn. Ein bisschen seltsam fand ich allerdings, dass er seinem tatsächlichen Brotjob irgendwie so gar nicht nachging. Er war zwar mal kurz in der Redaktion, aber auch wieder nur, um nach den vermissten Frauen zu recherchieren.

KHK Labrenz blieb für mich irgendwie immer ein bisschen im Hintergrund. Klar, er war der Polizist, aber das Hauptaugenmerk war auch David gerichtet. Ich denke, dass man die Polizei einfach nur mit ins Buch schreiben musste, da sonst die Ermittlungen auf privater Ebene sehr unglaubwürdig geworden wären. Und zusammen mit David, gibt er ja wirklich ein gutes Team ab.

Sehr gelungen fand ich auch die Ausarbeitung der beiden Handlungsstränge. Auf der einen Seite die Ermittlungen, die durchgängig spannend sind und bruchstückchenweise neue Erkenntnisse bringen. Auf der anderen Seite die entführten Frauen und Carlas Kampf, ihrem Entführer die heile Welt vorzuspielen und die teilweise perfiden Gedanken Lisas zu entkommen. Die Rivalität der beiden Frauen war deutlich zu spüren und in jeder Szene unglaublich spannend. Das die beiden sich zusammentun würden, war klar. Und der Weg dorthin war sehr interessant gewählt. Ich konnte auf jeder Seite die Spannung spüren und ja, ich wollte das Buch wirklich nicht mehr aus der Hand legen. Die Seiten sind nur noch so dahin gehuscht und immer blieb die Frage, wann die Entführungen auffliegen oder was genau zum Schluß geschehen würde. Schließlich kannte man ja den Anfang der Story.

Zum Schluß möchte ich noch ein paar Worte zu Cover und Klappentext loswerden, die jedoch keinen Einfluß auf meine Bewertung haben. Das Cover zeigt bei genauerer Betrachtung wohl den Mittelstreifen einer Straße. Der blutverschmierte Blumenstrauß lässt schon ahnen, dass hier etwas schlimmes geschehen sein muss. Mich macht dieses Cover auf jeden Fall neugierig.
Der Klappentext wurde sehr gut gewählt. Er verrät nicht zuviel und nicht zuwenig, gerade im richtigen Maß. Ich denke, dass das Interesse der Krimi/Thriller-Leser somit geweckt wird.

Fazit:

Lesefrust oder Lesegenuß? Für mich war es auf jeden Fall ein absoluter Lesegenuß. Spannung auf jeder Seite! Nervenkitzel pur! Ich konnte, nein, ich wollte das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen. Ein Thriller, der den Leser nicht kalt lässt.

Bewertung vom 03.04.2018
Die Tote im Käfig
Dugoni, Robert

Die Tote im Käfig


gut

Schon mit dem ersten Satz war ich sehr überrascht. Kurt Schill, das klingt doch mal sehr deutsch. Wohlgemerkt, der Thriller spielt in USA. Klar gibt es dort auch jede Menge deutscher Namen, aber hier hatte ich es wirklich nicht vermutet und schon gar nicht bei einem so jungen Mann.
Während die Story immer weiter fortläuft, taucht Kurt als Finder der Leiche so gar nicht mehr auf, dabei wurde doch anfangs auch gegen ihn ermittelt.

Sehr positiv fand ich die Tatsache, obwohl es sich bereits um den vierten Band der Tracy Crosswhite Reihe handelt, konnte ich problemlos die einzelnen Charaktere und vergangenen Ereignisse zuordnen. Lediglich bei der Sache mit Tracys Schwester Sarah, haben mir einige Hintergründe gefehlt, um das Handeln bzw. die Gefühle nachempfinden zu können. Hier sollte ich dann wohl doch mal zu den Vorgängerbänden greifen, um meine Neugier zu stillen.

"Die Hölle kennt keine Wut wie die einer verschmähten Frau." (Zitat)

Der Krimi spaltet sich in zwei Handlungsstränge, die beide gleich spannend sind. Da wäre zum Einen die Geschichte der toten Frau, die ihre Lebens-/Liebesgeschichte erzählt. Eine Geschichte, die betroffen und traurig war.
Der andere Handlungsstrang beschäftigt sich mit dem Auffinden und der Identifikation der toten Frau. Beide Handlungstränge laufen parallel, so dass der Leser immer ein bisschen mehr erfährt und immer tiefer in die Geschichte eintauchen kann.

Beeindruckend fand ich die exakte Beschreibung der Wanderroute in den Bergen. Hier zeigt sich, dass der Autor sehr gut recherchiert hat und dem Bergsteigen nicht abgeneigt ist. Sehr fundierte Kenntnisse über die Bergrettung runden diesen Teil der Story ab. Näheres berichtet der Autor hierzu im Epilog.

Nun möchte ich nach ein paar Worte zu Cover und Klappentext loswerden, die jedoch keinen Einfluss auf meine Bewertung haben, da sie oft vom Verlag bestimmt werden und nichts mit der Kreativität des Autors zu tun haben. Auf dem Cover wird eindeutig Bezug zur Story genommen. Es zeigt die Fischfangreuse, so wie sie wohl von Kurt genutzt wurde. Auch die Farbgestaltung wurde sehr passend gewählt, so dass klar ist, dass rgendwas unter Wasser stattgefunden haben muss.
Der Klappentext macht neugierig und ist nicht zu lang oder zu kurz gehalten.Er verrät nicht zu viel oder zu wenig. Gerade richtig, um die ersten Zeilen direkt lesen zu wollen.

Fazit:

Lesefrust oder Lesegenuss? Hm... tendenziell eher Lesegenuss, zumindest am Anfang. So nach etwa dem ersten Drittel wurde der Thriller dann merklich schwächer. Irgendwie schien der Pep etwas verloren gegangen zu sein. Schade eigentlich, hatte es doch so spannend angefangen.

Bewertung vom 03.04.2018
Brennende Gischt / Liv Lammers Bd.2
Weiß, Sabine

Brennende Gischt / Liv Lammers Bd.2


gut

Da mir der erste Band sehr gut gefallen hatte (mit 4/5 Sternen bewertet, war ich freudig überrascht, dass nun schon kurz danach der Folgeband erschien.

Zwischen dem ersten und dem vorliegenden Mordfall ist kaum Zeit vergangen und der Leser trifft die “alten Bekannten“ aus “Schwarze Brandung“ wieder. Auch dieses Mal wird Liv zur Aufklärung eines Mordfalls auf die Insel Sylt geschickt.

»Hur Jil es, es di Düüwel« [...] »Wo Geld ist, da ist der Teufel.« »Es hur nönt es, diar es hi taumol. Aber wo nichts ist, da ist er zweimal, so geht der Spruch zumindest weiter«, (Zitat)

Mit großem Erstaunen habe ich von einer Schokoladengeschmacksrichtung gelesen, die bislang völlig unbekannt war, sich aber sehr interessant anhört “Schokolade mit Lakritzesplittern“. Hierzu muss ich unbedingt mal das Internet befragen.

Auch in diesem Krimi widmet sich die Autorin einem sehr prekären Thema: Kindesmissbrauch. Es ist zwar kein neues Thema für einen Krimi, aber dennoch sehr spannend. Gesamt gesehen, fand ich den Vorgängerband jedoch spannender und auch unterhaltsamer. Beim vorliegenden Buch gab es meines Erachtens immer wieder etwas langwieriger Passagen mit Wiederholungen.

Auch hier möchte ich noch anmerken, dass ich den Zusammenhang zwischen Story und Titel nicht so ganz feststellen konnte.


Lesespass oder Lesefrust?

Für mich war es beides. Ein Genuss, da ich noch mehr über Liv erfahren habe und das Thema sehr interessant verarbeitet wurde. Frust, da es mehrere langatmige Passagen gab. Dennoch bin ich sehr neugierig, wie es mit der Familie Nimmer und Sylt weitergeht.

Bewertung vom 03.04.2018
Yasemins Kiosk
Antons, Christiane

Yasemins Kiosk


gut

Mit einer kräftigen Packung Humor begleitet Die Autorin ihre Leser durch den Krimi. Da wird mal Bielefeld auf den Arm genommen, über den Dialekt gefeixt, ja auch der Zweifel an der Nützlichkeit eines SUVs in der Stadt wird mit leichten Zwinkern auf die Schippe genommen. Die Autorin hat sich wirklich viel einfallen lassen, zwischen dem Kriminalfall auch noch eine gehörige Portion Unterhaltung miteinzubinden.
Leider... ja, und ich meine wirklich leider... leidet die Spannung durch das sehr ausufernde Randgeschehen sehr. Seitenlang, und das nicht nur ein Mal, ist von dem Krimi überhaupt nichts zu spüren. Oder hatte ich mich einfach vom Untertitel und dem Klappentext nur blenden lassen und es ging gar nicht um die Leiche? Es geht vielmehr um die Anbahnung einer Beziehung zwischen Nina und Tim. Dieser Part nimmt den meisten Platz ein. Gefühlte zwei Drittel geht es nur um die beiden und den Beginn ihrer Beziehung. Gut, zwischendurch wird dann mal wieder fünf Sätze lang ermittelt. Aber weniger in der anfänglichen Sache mit dem Toten, nein, es gibt ja noch einen weiteren Handlungsstrang - nämlich Yasemins Stalker. Von dem Toten ist irgendwie so gar keine Rede mehr. Die Story plätschert so vor sich hin, bevor sie auf den letzten Seiten dann endlich wieder zum Toten bzw. dem Mordfall zurückkehrt. Der Schluss hält dann noch ein par kleine Überraschungen parat, die man aber auch nur mit einem Aha! statt einem Wow! zur Kenntnis nimmt.

Nun möchte ich noch ein paar Worte zum Cover und Klappentext loswerden, die jedoch in meiner Bewertung nicht berücksichtigt werden, da sie oft vom Verlag und nicht vom Autor bestimmt werden. Das Cover mit dem Kiosk gefällt mir sehr gut. Auch die Farben wurden sehr stimmig gewählt. Der Klappentext macht neugierig. Die drei Frauen werden kurz vorgestellt, so dass der Leser sich gleich in einer illustren Gruppe wähnt.


Fazit:

Lesefrust oder Lesegenuss? Hm...irgendwie beides. Dieses Buch lebt ganz klar durch seine Protagonisten. Diese wurden sehr detailliert charakterisiert und bildhaft zum Leben erweckt, ebenso Land und Leute. Aber, reicht das für einen Krimi? War das überhaupt ein Krimi oder doch eher ein Roman mit einer kleinen kriminalistischen Einlage? Spannung jedenfalls, wird man in dieser Geschichte vergeblich suchen, jedoch ist jede Menge Witz und Charme enthalten.
Deshalb Lesefrust - im Hinblick auf Spannung, Ermittlungen und kriminalistische Handlung. Und Lesegenuss - im Hinblick auf das ganz so ernstzunehmende Leben in Bielefeld und einer Liebesgeschichte.

Bewertung vom 03.04.2018
Als Luca verschwand
Hammesfahr, Petra

Als Luca verschwand


sehr gut

Schon mit den ersten Zeilen, konnte ich die Spannung spüren. Sehr gut konnte ich mir die Situation im Drogeriemarkt vorstellen, wohl auch, weil sie bestimmt jeder schon mal so der ähnlich selbst erlebt hat. Aber dann kam der Hammer. Völlig unfassbar, dass eine Mutter ihr Baby im Kinderwagen einfach so vor dem Laden abstellt. Das fand ich schon etwas hanebüchen. Was wohl im Kopf der Mutter vorging? Oder war an der Geschichte etwas faul? Nun war ich definitiv neugierig. Was war hier passiert?
Wie bereits bei anderen Büchern der Autorin, so ist auch in diesem Roman jedes Kapitel eine Herausforderung. Jedes Kapitel bedeutet nämlich auch, Szenenwechsel. So bleibt man nie wirklich lange an einem Handlungsstrang, sondern ... cut... neue Szene oder anderer Protagonist oder andere Handlung. Teilweise ist das wirklich eine Herausforderung.
Sehr erschreckend fand ich, wieviel Einfluss die Mutter bzw. Schwiegermutter nach all den Jahren noch hatte. Sie war zweifelsohne eine sehr starke Frau. Aber sollte sich nicht jeder mal von seinem Elternhaus abkapseln und selbstständig werden? Einige Szenen fand ich hier wirklich schockierend und nervenaufreibend.

Abschließend möchte ich noch ein paar Worte zu Cover und Klappentext loswerden, die aber keinen Einfluß auf meine Bewertung haben, da beides oft vom Verlag gesteuert wird und nichts mit der Kreativität des Autors zu tun hat.
Das Cover zeigt einen Kinderschuh. Hier wird sofort klar, dass etwas geheimnisvolles vor sich geht, da man solche Fotos eigentlich immer nur im Zusammenhang mit einer Entführung kennt. Schon beim Anblick des Fotos wird der Leser angespannt, aber auch neugierig. Die Sensationsgier ist sozusagen entbrannt.
Der Klappentext macht neugierig. Hier ist ziemlich eindeutig, dass sich eine Trägödie hinter dem Roman versteckt.

Fazit:

Lesefrust oder Lesegenuss?
Ich würde sagen, dass beides in gleichem Maß vorhanden war. Wer den Schreibstil der Autorin kennt, weiß, dass ihre Romane nie ganz einfach sind. Sie sind fesselnd geschrieben, und erzählen Geschichten, wie sie in der heutigen Zeit überall vorkommen können. Klar, es sind Extreme, aber dennoch Geschichten, die das Leben schreibt.

Bewertung vom 03.04.2018
Schwarze Brandung / Liv Lammers Bd.1
Weiß, Sabine

Schwarze Brandung / Liv Lammers Bd.1


sehr gut

(0)




Da ich die Autorin bislang nur durch historischen Romane kannte, war ich nun sehr gespannt, wie sie als Krimischreiberin sein würde. Oftmals habe ich es bisher erlebt, dass ein Autor nur in einem Gebiet richtig gut sein konnte. Namen werde ich hier nun nicht nennen.

Ich war nun jedenfalls bereit, mich auf ein kriminalistischer Abenteuer von der Autorin einzulassen.


»Ark Drööp helpt«, sair di Müürk en peset ön Heef. – »Jeder Tropfen hilft«, sagte die Ameise und pinkelte ins Wattenmeer.


Nicht nur am Cover erkennt man den regionalen Hintergrund des Krimis. Nein, auch am Sölring, den Dialekt der Insel, den tollen landschaftlichen Beschreibungen, den bekannten Sehenswürdigkeiten, erkennt man wieviel Lokalkolorit im Krimi versteckt ist. Hier bringt wohl die Autorin sehr viel Eigenwissen mit.




Sehr interessant fand ich auch die detaillierten Informationen zu den Austern. Ihr Aufkommen, die Aufzucht und auch der Verbrauch. Auch hier hat die Autorin wohl sehr akribisch recherchiert.




Mit der Kommissarin Liv Lammers begegneten eine junge, dynamische Frau, die ihren Weg schon früh alleine - ohne ihre Familie- gehen musste. Aber nicht, weil es keine Familie mehr gab, sondern ihre Familie vielmehr mit ihr gebrochen und kein Kontakt stattgefunden hatte.

Wenn sie an ihrem Schlagzeug sitzt und mit der Band probt, dann kommen bei ihr so gewisse Züge der Freiheit auf. Eine Freiheit, die sie zuhause nie wirklich hatte. Ein äußerst dominanter Vater, eine Mutter die sich selbst nicht durchsetzen konnte, da hatte Liv schnell den Ruf einer kleinen Rebellin angelangt. Und als siej dann auch noch schwanger wurde....

So langsam, wie ihre Vergangenheit zutage kommt, kommt auch die Auflösung des Mordes und die dahinter verborgene Geschichte ans Tageslicht. Die Geheimnisse der vermeintlich Reichen und Schönen werden aufgedeckt und die Spannung permanent aufrecht erhalten.




Nun möchte ich noch ein paar Worte zu Cover und Klappentext loswerden, die jedoch keinen Einfluss auf meine Bewertung haben:

Cover: Schon beim Anblick wirkt diese düstere Stimmung unheilvoll. Die vielen Vögel, die Farbgebung - hier hat man sich wirklich viel Mühe für die Gestaltung gegeben.

Der Klappentext macht neugierig. Kurz wird das Familienproblem angesprochen, aber auch die Leiche, die irgendwie in Zusammenhang zu stehen scheint. Ich denke, dass der Klappentext auf jeden Fall zum Lesen animiert.

Jedoch ist der Titel des Buches für mich nicht wirklich schlüssig. Wieso schwarze Brandung?


Lesespaß oder Lesefrust?

Ganz klar Lesespaß. Mit ihrem Krimidebüt hat mich die Autorin angenehm überrascht. Tolle Protagonistin, interessante Schauplätze und spannende Story.

Bewertung vom 13.03.2018
Das Ende des Schweigens / Kommissar Michael Herzberg Bd.1
Rikl, Claudia

Das Ende des Schweigens / Kommissar Michael Herzberg Bd.1


ausgezeichnet

(4)




Gleich zu Beginn, lässt die Autorin ihre Leserschar erschauern. Ein Mann, der sich das Leben nehmen möchte wird auf gefunden und weißt zusätzlich noch ganz andere Verletzungen auf. Verletzungen, die mit einem gewissen Ekelfaktor beschrieben sind. Hier musste ich einfach nochmal einen Blick auf das Cover wagen. Doch da stand: Kriminalroman, nicht Thriller. Hui, das wird dann wohl nicht unbedingt so ein Heiteitei- Blümchen- Krimi werden.

Die vielen Namen, die am Anfang auf mich einprasselten, waren schon etwas anstrengend. Wer gehört zu wem? Wer macht was und wieso? Aber bereits nach 50 Seiten waren diese Unklarheiten beseitigt und der Lesespass konnte so richtig beginnen.

Mit Susanne, der Protagonistin, die den Toten entdeckt hat, hatte sich die Autorin wirklich etwas einfallen lassen. Immer nur kurze Hinweise, bei denen stets im Raum steht: Was genau hatte sie so traumatisiert? Da muss es doch noch etwas gegeben haben, als nur den Toten aufzufinden. Hier hüllt sich die Autorin lange in Schweigen und macht diesen Handlungsstrang enorm spannend.

Aber auch Kommissar Herzbergs Vergangenheit ist spannend. Verhaftet, weil er ein falsches Buch gelesen hatte? Welches Buch? Und weshalb dann verhaftet? Auch hier wurde lange der Mantel des Schweigens darüber gelegt und immer nur klitzekleine Bruchstücke freigegeben. Auch hier hatte mich die Neugier absolut gepackt. Allgemein läuft Herzberg Leben ja nicht unbedingt rund, dennoch macht er gute Miene zum bösen Spiel und zeigt sich sehr geduldig.

Sehr geheimnisvoll fand ich die Rolle des Sven Färber. Auch hier wurden immer nur kleine Änderungen gemacht, und seine Vergangenheit blieb lange Zeit mysteriös und sehr spannend.
So war durchgängig ein Spannungsbogen vorhanden und ich wollte immer mehr wissen. Na ja, eigentlich wollte ich das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen. Ich wurde von Kapitel zu Kapitel getragen, um des Rätsels Lösung in kleinen Schritten immer näher zu kommen.

Zum Schluß möchte ich noch kurz auf Cover und Klappentext eingehen. Die düsteren Farben, der endlose Blick über den See, all das zeigt schon, dass Spannung zu erwarten ist. Der Klappentext umreißt fast die gesamte Story und macht neugierig. Neugierig auf die Protagonisten und neugierig auf die Handlungsstränge. Mich hätte sowohl Cover als auch Klappentext zum Kauf animiert.

Fazit:

#Lesespaß oder #Lesefrust? Für mich ganz klar: Lesespaß!
Spannung pur und eine Story, die den Leser immer weiter in sich hineinzieht.
Da es jedoch um NVA und die ehemalige DDR geht, sollte der Leser schon etwas älter sein, um die Zusammenhänge und Willkür besser nachvollziehen zu können. Dieses ist jedoch nur eine Empfehlung und keine Kritik am Krimi.
Von der ersten Seiten an, hatte mich die Autorin fest in Griff. Ich wollte nur noch lesen, lesen. lesen. Durch die vielen kleinen Andeutungen wurde es nie langweilig, sondern die Spannung war durchgängig gegeben.
Ich hoffe, dass die Autorin noch weitere Krimi-Ideen umsetzen kann.