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Benutzername: 
Everett
Wohnort: 
Barsinghausen

Bewertungen

Insgesamt 691 Bewertungen
Bewertung vom 26.09.2014
Ruf der Pflanzen
Blume, Jutta

Ruf der Pflanzen


gut

Eine junge Sklavin, die auf einer Zuckerrohrplantage von Guyana aufwächst. Ife lernt von einer heilkundigen, alten Sklavin über die Kraft der Pflanzen. Nach einer nicht ganz gut gelaufenen Flucht trifft sie auf der Plantage 1761 auf den schwedischen, botanischen Forscher Sandquist, der sie für eine Expedition kauft. Dieser erkrankt am Fieber und Ife steht ihm weiterhin zur Seite. Ihr Weg führt fort von Guyana, bis nach Irland. Durch ihn lernt sie lesen und schreiben und eine andere Sichtweise auf die Pflanzenwelt. Statt die Pflanzen einfach zu nehmen wie sie sind, heilend, helfend, oder auch nicht, werden sie bei Sandquist katalogisiert und eingeteilt. Nebenher werden die Themen von Ausbeutung und Unterdrückung angesprochen, nicht nur der farbigen Sklaven, sondern auch der Landarbeiter und Bauern, der Frauen, oder auch dem pressen von jungen Männern als Matrosen. Hier soll aufgrund der Einteilung der Pflanzen in bestimmte Schemata der Bogen gespannt werden zur Einteilung der Menschen an gewisse Plätze. Wie, dass die Frau, die ja die Kinder bekommt kein Mitspracherecht hat, angeblich nicht denken kann, zur damaligen Zeit. Oder, dass die armen Landarbeiter weiter von wenigen adeligen Leuten underdrückt und ausgebeutet werden. Durch Ifes Tochter wird man bis zur französischen Revolution geführt.
Dies ist an sich eine gute Grundidee, den Bogen von der Systematisierung der Pflanzen zur Einord-nung verschiedener Menschengruppen in "Schubladen" zu spannen und die daraus resultierenden Aufstände. Ich finde, hier hat sich die Autorin ein wenig zu viel vorgenommen. Vieles wurde angesprochen, angerissen, aber nicht so als Geschichte, die mich als Leser fesselt, vertieft. So resolut wie Ife am Anfang wirkt, so farblos wird sie zum Ende hin. Mir fehlte, dass ich mich in der Hauptfigur nicht so einfühlen konnte, nicht mit ihr mit fiebern, leiden und hoffen konnte. Die Figuren blieben für mich ein wenig flach.
Ganz toll finde ich die Gestaltung des Umschlags. Er zeigt mit der alten Schrift im Hintergrund und der Blume so gut das Thema um Ife, die Pflanzen und die Schrift. Und auch der grüne Einband ist passend und irgendwie handschmeichelnd.

Bewertung vom 22.09.2014
Das Vermächtnis
Surface, Richard

Das Vermächtnis


sehr gut

Der Debütroman vom US-amerikanischen Autoren Richard Surface. Wobei ich als Thriller den Beginns des Romans bezeichnen würde, der weitere Verlauf ist für mich ein sehr gut durchdachter Kriminalroman, der erst zum Ende mit weiteren Toten aufwarten kann. Zu Beginn wird ein alter Mann, Max, brutal gefoltert und getötet. Damit beginnt die Geschichte um seinen Enkel Gabriel, der natürlich den Mord an seinem Großvater aufgeklärt haben will. Dabei wirkt dieser, Gabriel, zu Anfang doch etwas unreif und sehr auf seine Dyslexie fokussiert. Max war ein Kunstkenner mit einer interessanten Geschichte und vielen Verbindungen, und gehörte einem sehr geheimen Zirkel von "Kunstliebhabern" an, die im Verdeckten operieren, Transaktionen durchführen. Dazu steht nach dem Mord an Max sehr schnell Interpol auf dem Plan, mit einem schon besessen zu nennenden Commandanten.
Der Leser begleitet Gabriel von seinem Wohnort in Italien nach München, Lech, London und Florenz. Unterstützt wird Gabriel vom ehemaligen Partner seines Großvaters, auch um Gabriels Erbe zu finden, ein lange verschollenes Kunstwerk.
An großartigen Umgebungsbeschreibungen wird gespart, dafür wird die Handlung Stück für Stück voran getrieben, vielleicht auch mal in eine Richtung, an die man als Leser nicht unbedingt denkt. Die Kunstszene um solche, finanziell und kulturell an Wert unbezifferbaren, verschollenen Kunstwerken ist eng verwoben mit Politik und Geld. Hier ist eine vielschichtige Geschichte um verschollene Kunstwerke, Geschichte und Loyalität. Ein gelungenes Debüt, in klarer Sprache, ohne Längen und Schnörkeln. Wenn dadurch auch die Protagonisten für mich ein wenig fremd wirkten, eine Beziehung konnte ich nicht aufbauen, aber die Handlung ist großartig konstruiert.

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Bewertung vom 10.09.2014
Die Geliebte des Vampirs / Etermal Bd.3
Forrest, V. K.

Die Geliebte des Vampirs / Etermal Bd.3


gut

Am Anfang lernt der Leser Fin kennen, der vor seinem ersten Arbeitstag bei der örtlichen Polizei steht. Ohne Kenntnis der anderen Bände, kommt man dann schnell in die Geschichte rein. Hier geht es um eine Gemeinschaft von Vampiren in einem Küstenort von Delaware. Hier haben sie sich vor hunderten von Jahren nieder gelassen. Alles wirkt sehr idyllisch und geregelt. Fin lernt die umwerfende Elena kennen, die er für einen Menschen hält.
Doch dann werden jungen Männer, Menschen, ermordet, und die Bissmale wurden überdeckt. Langsam macht sich in dem Ort Unruhe breit, weil so schnell wie gewünscht, keine Ergebnisse erzielt werden. Es gibt dann eine Wendung, mit der ich so erst nicht gerechnet hatte.
Es wird von Fin, seinem Bruder und mehreren Bewohnern von Clare Point erzählt. Ebenfalls gibt es leidenschaftliche Treffen von Fin und Elena.
Eine gute Geschichte, ansprechende Hauptpersonen und die Handlung, die Darstellung der Kahills ist durchdacht. Auch der Schreibstil ist gut zu lesen. Für mich blieben die Personen allerdings etwas farblos. Ich konnte nicht wirklich mit Fin, oder anderen Personen der Geschichte, fühlen. Es plätscherte so dahin und hatte für mich keine besonderen, fesselnden Momente. Unterhaltung ja, aber nicht sehr intensiv. In den Kahills steckt Potenzial, doch unbedingt mehr lesen muss ich von ihnen so nicht

Bewertung vom 10.09.2014
Paul ist tot
Schneider, Regine

Paul ist tot


ausgezeichnet

Die Autorin hat für dieses Buch viele Witwen befragt, die ihre Geschichte erzählt haben. Es kamen verschiedene Erzählungen zustande, so verschieden wie das Leben ist. Verschiedene Krankheiten, ganz oft Krebs, Leidensgeschichten, verschiedene Tode.
Und dann auch der verschiedene Umgang mit dem Tod des Lebenspartners. Für manche ist es eine Art Weltuntergang, andere kommen einigermaßen mit dem Verlust klar und für die nächsten ist es eine Erlösung. Oder, wie ein Sterbenskranker sich noch persönlich von den Menschen, die ihm etwas bedeuten, verabschiedet.
Dazu berichtet noch eine Bestatterin vom beruflichen Alltag, der auch voller Überraschungen steckt. Am Ende jeden Kapitels folgen noch Erklärungen, so z.B. zur Organtransplantation, Hospize, Palliativmedizin, Unfälle.
Dieses Buch habe ich sehr schnell durch gelesen, so gut hat es mir gefallen. Die verschiedenen Witwengeschichten waren nicht zu kurz und nicht zu lang. In vielen Fällen konnte ich den Schmerz, die Trauer mitfühlen. Als Witwe hat man auch einiges auszuhalten, wie in der Situation wo der Mann tot auf dem Sofa sitze und im Wohnzimmer ein Auflauf von Sanitätern, Ärzten und Polizei vorhanden ist. Wie oft ist der Tod ein Schock. Es zeigt verschiedene Möglichkeiten im Umgang mit der Trauer auf, oder in manchen Fällen auch nicht. Auch die Ergänzungen am Ende jedes Kapitels sind gut. Knapp gehalten und bei mehr Bedarf kann man sich selber weiter informieren. Hier wird sehr deutlich, wie wichtig Hospize und Palliativstationen sind. Der Schreibstil ist sehr angenehm.
Ein empfehlenswertes Buch für den Umgang mit dem Tod und das Leben als Witwe, was viele Leser finden sollte.

Bewertung vom 30.08.2014
Über mich sprechen wir ein andermal
Mazya, Edna

Über mich sprechen wir ein andermal


weniger gut

Der Klappentext verspricht eine interessante Geschichte von drei Frauengenerationen, die deutsch-jüdisch sind. Es beginnt mit der Enkelin, die eine recht offene, freie Beziehung pflegt, welche nach außen hin ja so toll ist. Doch hinter der Fassade fühlt Nomi sich allein. Sie begibt sich auf eine Reise über Wien nach Deutschland und liest endlich die Tagebücher ihrer Großmutter, bei der sie aufgewachsen ist. Das Leben ihrer Großmutter und ihrer Mutter wird beschrieben, erklärt. Die Verhältnisse zu ihren Männern, den Männern ist oft speziell, die Charaktere der Frauen, manchmal exzentrisch werden dargestellt.
Laut vielen Stimmen ist es ein gutes Buch, eine interessante Geschichte, doch ich empfand dies nicht so. Nach gut einhundert Seiten habe ich abgebrochen. Ich konnte mich mit den Hauptpersonen gar nicht anfreunden. Ihre Art hat mich überhaupt nicht begeistert, auch das vielleicht exzentrische der Frauen kam bei mir nicht an. Schade, ich hatte mir da mehr, etwas anderes erwartet, als Frauen, die in seltsamen Beziehungen verharren und nicht so recht wissen, wie sie was machen sollen. Oder die Aussage des Buches ist an mir vorbei gegangen.

Bewertung vom 26.08.2014
Das Glück wartet in Virgin River / Virgin River Bd.13
Carr, Robyn

Das Glück wartet in Virgin River / Virgin River Bd.13


gut

Clay Tahoma zieht nach Virgin River um seinem alten Freund bei seiner Tierarztpraxis und Aufbau eines Reitstalles zu helfen. Dort trifft er auf Lilly, die wie er indianischer Herkunft ist, und aufgrund eines kranken Pferdes kommen die beiden öfter zusammen, und sich näher.
Die Vergangenheit von Clay und Lilly wird erzählt, und das in verschiedenen Formen, Lilly erzählt es ihrem Freund, denkt für sich selber an ihre Geschichte und es wird anderen geschildert. Genauso bei Clay. Nicht, dass die Beiden sich ihre alten Beziehungen schildern und was gerade Lilly dadurch für Altlasten mit sich rum schleppt und es erst harsche Worte ihres Freundes bedarf. Also durchaus etwas in die Länge gezogen, bis die Zwei sich endgültig finden.
Es werden auch immer wieder Geschehnisse von anderen Bewohnern von Virgin River erzählt, was das Ganze etwas auflockert und dem Buch gut tut.
Eine gut zu lesende Geschichte von Robyn Carr, nach altbekannter Art. Allerdings kam mir die Geschichte zwischen Clay und Lilly ein wenig sehr bemüht und lang gezogen vor. Das kenne ich durchaus anders von der Autorin.

Bewertung vom 26.08.2014
Golem und Dschinn
Wecker, Helene

Golem und Dschinn


ausgezeichnet

1899, in Polen wird ein Golem erschaffen, ein Auftragsarbeit für einen Auswanderer. Doch dieser stirbt während der Überfahrt und der Golem ist in New York auf sich allein gestellt. Dieser Golem ist weiblich und trifft irgendwann auf einen Dschinn, der in menschlicher Gestalt gefangen ist. Beide nähern sich langsam an und nach und nach erfährt man die Geschichte des Dschinns. Dazu steigt für Beide die Gefahr entdeckt zu werden. Nicht nur die Gefahr durch die Menschen entdeckt zu werden, auch aus der Vergangenheit droht ihre Vernichtung.
Ein toll geschriebener Roman, mit mal zwei ganz anderen Hauptfiguren, die ihren speziellen Reiz haben. Dazu wird deren spezielle Art sehr gut dargestellt und die Lebensumstände zur damaligen Zeit.
Dieser Roman ist eher erzählend geschrieben, und dieser Schreibstil passt mit der Geschichte sehr gut zusammen. Mir hat es gut gefallen und ich hätte gerne noch mehr über den Dschinn und Golem gelesen. Irgendwie war ich sehr auf der Seite des Dschinns.
Also ein richtig gut geschriebener Roman mit einem anderen Hauptthema, zwar recht umfangreich, aber nie langatmig.

Bewertung vom 10.08.2014
Maggie Yellow Cloud
Rose-Billert, Brita

Maggie Yellow Cloud


sehr gut

Ein bedrückender Einstieg mit einer alten Maya-Zeremonie, mit der es sicher noch eine Bewandtnis hat. Doch erst ein Mal muss sich die Ärztin Maggie Yellow Cloud mit ihrem Klinikalltag arrangieren, wo ein junger Mann einen allergischen Schock erleidet und dann auch noch ihre kleine Nichte einen Unfall hat und ins Koma fällt. Eine Privatklinik ist bereit sie aufzunehmen und die Kosten zu übernehmen. Das alles kommt der Ärztin sehr komisch vor. Zudem kann sie ihre Freundin, die in dieser Privatklinik arbeitet, nicht erreichen. Sie beschließt zu der Klinik zu fahren und begibt sich damit in ungeahnte Gefahr.
Eine fesselnd geschriebene Geschichte, mit einem sehr bedrückenden Hintergrund. Und dieses sehr interessante Thema ist wirklich gut verpackt und spielt in der Reservation der Lakota. Es gibt Einblicke in die Art der American Natives und ihr Leben mit den entsprechenden Problemen.
Mir gefiel der Aufbau der Geschichte sehr gut, wirklich bestens durchdacht, dazu auch sehr schöne Naturbeschreibungen, die dem Leser die Umgebung der Reservation gut rüber bringt. Auch die einfühlsame Art der Wahrnehmung einer Komapatientin hat mich berührt, und regt vielleicht mit einem anderen Umgang an.
Ein gutes Buch, was sehr viel verschiedene Elemente vereint und für alle Altersklassen lesenswert ist

Bewertung vom 05.08.2014
Frausein in Echtzeit
Alajoki, Pirjo

Frausein in Echtzeit


weniger gut

Die Autorin ist Finnin, arbeitete als Seelsorgerin und bildet selbst Seelsorger aus, und ist in einer überkonfessionellen christlichen Organisation tätig.
Pirjo Alajoki beleuchtet die Seiten des Feminismus, mit seinen Auswirkungen auf die Frau, auf die Ehe, auf die Familie aus sogenannter christlicher Sicht.
Ein sehr umfassendes Thema, über das es so viele verschiedene Ansichten gibt, wie es verschiedene Lebenswege und Meinungen von Frauen gibt.
Sicherlich ist es eine Belastung für die Frau, für die Familie, dass heute die Frauen auch berufstätig sind und dadurch die Zeit für andere Dinge fehlt. Die Arbeit in Haushalt und Familie wird heute nicht mehr so wert geschätzt, muss aber alles irgendwie erledigt werden.
Wobei die Frau harte und zeitraubende Arbeit auch früher hatte, vor Zeiten des Feminismus, es war halt nur anders.
Heutzutage gilt die Arbeit in der Familie nicht viel, es wird sich mehr über Berufstätigkeit definiert, und oft muss die Frau ja auch dazu verdienen, oder sich und die Kinder alleine ernähren.
Dem allen stimme ich durchaus zu. Das Ganze aus einem christlichen Grundsatz zu betrachten ist ein Ansatzpunkt, mit dem ich mich mit allen Punkten einfach nicht identifizieren kann. Alles auf den Grundzügen der Bibel zu sehen und auf die heutige Zeit beziehen. In Sachen Sexualität und dem Ausdruck des Dienens für die Familie, den Mann als Oberhaupt zu betrachten, da habe ich so meine Probleme mit. Unsere Herkunft von Adam und Eva, nun ja, wenn ich es im übertragenen Sinn betrachte, komme ich noch etwas damit klar.
Ich empfand es als anstrengend zu lesen, sehr umfangreich und oft auch langatmig und einiges wiederholt sich dann oft. Mit der Auffassung der Autorin stimme ich oft nicht überein, oder mit der Auffassung, wie ich es verstanden habe.
Aber hier muss sich jeder selbst ein Bild machen, wie jeder auch selbst seinen Lebensweg finden muss. Eine Modell für alle gibt es nicht, und die Frau sollte Partnerin in allen Bereichen sind, sich ergänzend mit dem Mann.

Bewertung vom 05.08.2014
Real - Nur für dich / REAL Bd.1
Evans, Katy

Real - Nur für dich / REAL Bd.1


sehr gut

Brooke wird von ihrer Freundin zu einem Underground-Boxkampf mitgenommen. Dort trifft sie auf den Star dieser Szene, Remington Tate. Und einige Tag später wird sie für sein Team als Physiotherapeutin angeheuert. Beide üben eine ungeheure Anziehungskraft aufeinander aus.
Remington ist exzessiv im Training und hat einen Abend einen Ausraster, und wird mit einem Medi-kament ruhig gestellt. Erst später gesteht er Brooke was es damit auf sich hat. Können ihre Gefühle füreinander trotzdem bestehen.
Dieser erste Band der Triologie um Remy und Brooke lässt sich ganz prima lesen. Hier kommen Ro-mantik und Erotik nicht zu kurz. Die Autorin lässt es richtig prickeln und die sexy Szenen kommen nicht zu kurz. Richtig gut bei so einem Roman ist auch die Handlung. Remy und Brooke haben eine Geschichte, Remy ist mehr als nur der beste Underground-Boxer. Gut, an manchen Stellen stehen sich die Zwei gekonnt selber im Weg. Statt offen zu sprechen wird dann versucht, einiges im Allein-gang zu regeln, was dann nicht so gut funktioniert. Aber das gehört halt dazu, sonst wäre die Ge-schichte ja allzu schnell zu Ende. Für mich ein gut zu lesender, sexy Roman, gute Unterhaltung und ein gelungener Einstieg in die Reihe.

3 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.