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Maddinliest
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Borken

Bewertungen

Insgesamt 941 Bewertungen
Bewertung vom 31.08.2020
Im Zeichen des Killers / Jigsaw Man Bd.1
Matheson, Nadine

Im Zeichen des Killers / Jigsaw Man Bd.1


sehr gut

Guter Thriller

Detective Inspector Anjelica Henley hat vor drei Jahren den kaltblütigen Serienkiller Peter Olivier zur Strecke gebracht. Der psychotische Täter wurde auch aufgrund seiner blutrünstigen Taten "Jigsaw-Man" genannt und Henley hätte die Ergreifung fast mit ihrem Leben bezahlt. Sie ist daher sehr besorgt, als ihr neuer Fall unglaublich viele Parallelen zum damaligen Fall aufweist. Handelt es sich um einen Nachahmungstäter, oder ist Peter Olivier, der dauerhaft seine Unschuld beteuert, doch der falsche Mann? Der Fall entwickelt sich für Henley wieder zu einem ganz persönlichen, bei dem sie sich auch ihrer Vergangenheit stellen muss...

Mit "Jigsaw-Man" ist der Autorin Nadine Matheson ein guter Start in die Thriller-Welt gelungen. Sie erzählt die Geschichte in einem lebendigen und flüssig z lesenden Schreibstil, der mich schnell in den Bann ziehen konnte. Gekonnt baut sie mit den Leichenfunden zu Beginn des Buches den Spannungsbogen auf und hält ihn über die Ermittlungen und immer wieder überraschenden Wendungen auf einem guten Niveau. Die Hauptprotago-nistin Detective Inspector Anjelica Henley ist interessant gezeichnet, sie ist niemand, dem schnell Sympathiebekundungen entgegenfliegen und verleiht dem Buch auf diesem Wege einen besonderen Charme. Im Verlaufe des Buches fühlte ich mich manchmal an "Das Schweigen der Lämmer" mit Hannibal Lecter erinnert, wobei es der Autorin aber gelingt einen eigenen Stil zu entwickeln. Das Finale hat mir dann sehr gut gefallen und lässt auf einen NAchfolger hoffen.

Insgesamt ist "Jigsaw-Man" für mich ein gelungenes Thriller Debüt der Autorin Nadine Matheson. Ihr Erzähltalent ist deutlich zu erkennen und sie hat eine markante Ermittlerin geschaffen, der es lohnt, weiter zu folgen. Ich empfehle das Buch daher sehr gerne weiter und bewerte es mit guten vier von fünf Sternen.

Bewertung vom 30.08.2020
Roulette
Winger, Luc

Roulette


ausgezeichnet

Rien ne va plus

Als Dank für ihre aufopferungsvolle Arbeit und den großen Aufklärungs-erfolgen darf Madame la Commissaire Lucie Girard an einem Roulette-Turnier im berühmten Casino von Monte Carlo teilnehmen. Der Abend verläuft allerdings alles andere als erwartet. Ein Groupier wird erschossen und die Gäste werden als Geiseln genommen, um Lösegelder zu erpressen. Der verkorkste Abend gestaltet sich zunehmend zu einem gefährlichen Abenteuer für alle Beteiligten...

"Mord im Casino" ist bereits der fünfte Band um die sympathische Ermittlerin Lucie Gerard. Bereits im Vorgängerband "Mord im Rausch" konnte mich der Autor Luc Winger in die 70er Jahre entführen und begeistern, so dass ich mit hohen Erwartungen und viel Vorfreude in den neuen Fall eingestiegen bin. Erneut gelingt es ihm nach nur wenigen Seiten, mich mit seinem lebendigen und sehr flüssig zu lesenden Schreibstil in den Bann zu ziehen. Der Spannungsbogen wird mit dem plötzlichen Tod des Groupiers und der anschließenden Entführung gut aufgebaut und über die kurzweiligen Ermittlungen von Lucie und ihrem Kollegen Franc Sarasin auf einem hohen Niveau gehalten. Wie schon im Vorgängerband bekommt der Leser viel Gelegenheit an der Lösung mitzurätseln, an Verdächtigen mangelt es nicht, aber die clever konzipierte Geschichte ist sicherlich nicht leicht zu durchschauen. Ein für mich großer Krimispaß, der im passenden Rahmen der 70er Jahre spielt und einen sehr hohen Unterhaltungswert aufweist.

"Mord im Casino" ist für mich eine mehr als gelungene Fortsetzung einer außergewöhnlichen Krimi-Reihe, die mit einer tollen Hauptprotagonistin überzeugen kann. Ich hoffe, es gibt noch einige Fälle für Lucie Girard zu lösen und somit für den Leser die Möglichkeit, in die 70er Jahre abzutauchen. Ich empfehle den Krimi sehr gerne weiter und bewerte ihn mit den vollen fünf von fünf Sternen.

Bewertung vom 30.08.2020
Das Lied des Wolfes / Rabenklinge Bd.1
Ryan, Anthony

Das Lied des Wolfes / Rabenklinge Bd.1


ausgezeichnet

Mehr als gelungener Auftakt der Rabenklingen-Reihe

Der noch in der "Rabenschatten-Trilogie" begeisternde Vaelin al Sorna hat sich nach den erfolgreichen Schlachten in ein friedvolleres Leben verabschiedet. Als er aber von der "Stählernen Horde" erfährt, die mordend ihr Unwesen treibt und anscheinend die Frau entführt haben, der vor Jahren seine große Leibe galt. Nach nur einigen Bedenken, macht Vaelin al Sorna wieder in den Kamp auf und will sich dem brutalen Gegner stellen.
Schon mit der Rabenschatten-Trilogie konnte mich der Autor Anthony Ryan begeistern und völlig in den Bann ziehen. Ich bin daher nun mit sehr hohen Erwartungen in den Auftakt der nachfolgenden Rabenklinge-Trilogie eingestiegen und wurde nicht enttäuscht. Mit seinem bildreichen und unglaublich kreativen Schreibstil, hatte mich Ryan schnell wieder in seine Fantasiewelt entführt, in der es sicherlich ein wenig rau zugeht. Der Autor versteht es aber einen tollen Spannungsbogen aufzubauen und so die gewalttätigen Szenen passend wirken zu lassen ohne Effekthascherei zu betreiben.
"Das Lied des Wolfes" ist aus meiner Sicht ein hervorragend gelungener Auftaktband aus der Welt um Vaelin al Sorno, dessen Geschichte noch lange nicht zu Ende erzählt scheint. Der Autor Anthony Ryan beweist ein erneutes mal sein Erzähltalent und ich freue mich schon jetzt auf die folgenden Bände. Ich empfehle das Buch daher sehr gerne weiter und bewerte es mit den vollen fünf von fünf Sternen.

Bewertung vom 30.08.2020
Bluthölle / Detective Robert Hunter Bd.11
Carter, Chris

Bluthölle / Detective Robert Hunter Bd.11


ausgezeichnet

Mission Impossible

Mehr durch Zufall stoßen die beiden Ermittler Robert Hunter und Garcia auf einen neuen Fall. Der Abteilung für Serientäter und äußerst gewalttätige Verbrechen wird ein Notizbuch zugespielt, welches Fotos und detaillierte Beschreibungen von insgesamt 16 Folterungen mit Todesfolge enthält. Die ersten Ermittlungen lassen keinen Zweifel zu, dass die geschilderten Taten wirklich geschehen sind. Auf der Suche nach dem Zusteller des Notizbuches werden Hunter und Garcia ebenfalls anhand eines Fingerabdrucks schnell fündig, es ist eine Taschendiebin, die zum falschen Moment einem Mann die Aktentasche gestohlen hat. Steht sie nun auch im Fokus des Killers? Hat er weitere Folterungen geplant? Ein Wettlauf mit der Zeit beginnt...

"Bluthölle" ist mittlerweile der elfte Band aus der sehr erfolgreichen Reihe um den sympathischen Ermittler für Extremdelikte. Mich konnten schon einige der Vorgängerbände in den Bann ziehen und begeistern, so dass ich mit einer hohen Erwartungshaltung in den neuen Fall eingestiegen bin. Schnell war mir klar, dass der Autor Chris Carter mich mit seinem äußerst lebendigen und temperamentvollen Schreibstil wieder packen wird. Er baut direkt zu Beginn des Buches ein hochdramatisches Szenario auf, in dem der Spannungsbogen von Seite zu Seite weiter ansteigt, um dann in einem fulminanten Finale zu enden. Es ist für mich faszinierend, wie es Chris Carter immer wieder gelingt, neue Facetten der Kriminalbekämpfung detail-reich darzustellen und sie geschickt in die Fälle des blitzgescheiten Haupt-Protagonisten Robert Hunter einzubauen. Spannung bis zur letzten Seite ist garantiert und das Buch war mal wieder viel zu schnell ausgelesen.

Insgesamt eine aus meiner Sicht komplett gelungene Fortsetzung einer Thriller-Reihe, die sicherlich nicht unbedingt für Zartbesaitete geeignet ist, aber mich immer wieder mit fesselnden Fällen in den Bann zieht. Ich empfehle das Buch daher sehr gerne weiter und bewerte es mit den vollen fünf von fünf Sternen.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 16.08.2020
Vegan! Das Goldene von GU

Vegan! Das Goldene von GU


ausgezeichnet

Unglaublich vielfältig

Wer sich für eine bewusstere Ernährung interessiert, wird an "Vegan! - Das Goldene von GU" seine wahre Freude haben. Natürlich ist das Buch, wie der Titel wohl schon vermuten lässt, einer tierfreien Ernährung gewidmet und zeigt auf, wie vielfältig der Tisch auch ohne Fleisch gedeckt sein kann. Ich selber habe in dem Ratgeber unglaublich viele Anregungen für eine gesunde und ausgewogene Ernährung gefunden, obwohl ich mich der Thematik Fleisch nicht gänzlich abgewandt habe.

Zunächst geht das Buch auf die veganen Basics ein. Viele sinnvolle Informationen räumen hier mit den üblichen Vorurteilen auf. Die Zubereitung der Gerichte ist nicht besonders aufwendig, es werden keine künstlichen Ersatzprodukte benötigt und auch der Konsum von Soja muss nicht das schlechte Gewissen in Sachen Regenwaldrohdung fördern. Die Rezeptideen beginnen mit Variationen fürs Frühstück, hier haben mir das "Vanille-Mango-Müsli" und das "Knusper-Nuss-Granola", welches man auch sehr gut bevorraten kann, am besten gefallen. Beides war leicht nachzumachen und haben den Start in den Tag versüßt. Der nächste Abschnitt thematisiert Salate, Snacks und Fingerfood. "Bulgursalat mit scharfen Möhren", "Avocado-Orangen-Salat" und der "Rucola-Tempeh-Salat" sollen nur Pate für die facettenreichen Rezeptvorschläge dienen. Selbst die Dressings wie das "Balsamico-Kakao-Dressing" konnten mich überraschen und begeistern.

Der nächste Bereich beschäftigt sich mit den Eintöpfen, und auch hier kann "Vegan - das Goldene von GU" glänzen. Äußerst kreative und gelungene Kreationen wie die "Grünkohl-Kokos-Suppe mit nussigem Topping" oder der "Wirsingeintopf mit Currycreme" laden mit gelungenen Fotos und einfacher Zubereitung zur Nachahmung ein. Gelungen abgerundet wird das Ganze mit tollen Ideen für den süßen Abschluss. Der Abschnitt "Süsses gerührt und gebacken" liefert beste Alternativen zu überzuckerten Desserts. Hier sind mir beispielsweise das "Macadamia-Tiramisu" und das "Pistazien-Dattel-Konfekt" sehr positiv aufgefallen.

Insgesamt kann "Vegan! - das Goldene von GU" aus meiner Sicht mit einer schier endlosen Anzahl von überzeugenden und einfach nachzuahmenden Rezeptideen überzeugen und selbst den überzeugtesten Fleischfanatiker durchaus spannende Ernährungsalternativen aufzeigen. Ein durch und durch gelungener Ratgeber, den ich in meiner Küche nicht mehr missen möchte, so dass ich ihn natürlich sehr gerne weiterempfehle und mit den vollen fünf von fünf Sternen bewerte.

Bewertung vom 09.08.2020
Verschollen in Palma
Kallentoft, Mons

Verschollen in Palma


sehr gut

Dunkle Machenschaften im Urlaubsparadies

Tim Blancks Leben wird von einer Entscheidung bestimmt, die er für immer bereuen wird. Er hat seiner sechzehnjährigen Tochter Emme erlaubt mit ihren beiden besten Freundinnen eine Partyreise nach Mallorca anzutreten und gleichzeitig seine Frau davon überzeugt, diesem ebenfalls zuzustimmen. Emme ist bisher noch nicht wieder zurückgekehrt, obwohl mittlerweile mehr als drei Jahre vergangen sind. Alle Bemühungen, sie wiederzufinden, verliefen bisher erfolglos. Die Ehe von Tim und Rebekka hat diese tragische Entwicklung nicht überlebt und Tim hat sich der nicht endenden Suche verschrieben. Aktuell lebt er auf Mallorca, schlägt sich mehr schlecht als Recht als Privatdetektiv durch und scheitert im täglichen Leben immer wieder an seiner inneren Verzweiflung. Durch Zufall stößt er wieder auf neue Spuren und die Hoffnung kehrt sofort zurück. Lebt seine Tochter noch?

Der erfolgreiche schwedische Autor Mons Kallentoft hat bisher in erster Linie mit seine Thriller-Reihe um Zack Henry auf sich aufmerksam gemacht, desto gespannter war ich nun, von ihm einen Mallorca-Krimi zu lesen. Wer nun einen Regional-Krimi mit schönen Landschaftsbeschreibungen erwartet, liegt mit "Verschollen in Palma" völlig falsch. Mit seinem etwas sperrigen und detailreichen Schreibstil verwandelt er das Urlaubsparadies Mallorca in einen Ort voller Verzweiflung, in dem Korruption und Betrug herrschen. Gerade sein Hauptprotagonist Tim Blanck trägt mit seiner verzweifelten Suche nach seiner vermissten Tochter zu dieser düsteren Atmosphäre bei. Der Spannungsbogen wird mit dem Verschwinden von Emme gut aufgebaut und über die Recherchen und dem ungewissen Schicksal des jungen Mädchens auf einem hohen Niveau gehalten. Das Lesen des Buches ist nicht immer ganz einfach, da Kallentoft gerne in die Erinnerungen seiner Protagonisten zurückspringt und somit manchmal etwas unkoordiniert zwischen den Handlungssträngen wechselt.

Insgesamt ist "Verschollen in Palma" aus meiner Sicht ein Thriller, der sich über die depressive Stimmung und den intensiven Gefühlen seiner Protagonisten von vielen Büchern dieses Genres absetzt und damit auch sicherlich polarisiert. Mir hat das Buch gut gefallen, so dass ich es gerne weiterempfehle und mit guten vier von fünf Sternen bewerte.

Bewertung vom 09.08.2020
Der Fall Sartory / Kommissar Ingo Behrends Bd.8
Lange, Roland

Der Fall Sartory / Kommissar Ingo Behrends Bd.8


ausgezeichnet

Spannender und authentischer Kriminalroman

Das Mordsharz-Festival feiert sein zehnjähriges Jubiläum und es hat sich als Stargast der neue Stern am Krimi-Himmel angekündigt, Carolin P. Sartory. Die Verkaufszahlen ihres neuen Werks schießen durch die Decke und die Vorfreude sowohl bei den Veranstaltern als auch bei den Gästen ist groß, dass sie sich im Harz die Ehre gibt. Aber sie erscheint nicht. Ohne irgendeine Art der Rückmeldung bleibt sie der Veranstaltung fern und es fehlt jede Spur von ihr. Am nächsten Wird sie gefunden und Hauptkommissar Ingo Behrends hat einen neuen fall auf dem Tisch...

"Der Fall Sartory" ist bereits der achte Fall für den sympathischen Ermittler Ingo Behrends. Der Autor Roland Lange konnte mich schon mit vorherigen Bänden begeistern, so dass ich mit hohen Erwartungen in sein neues Werk gestartet bin. Schnell hatte er mich wieder mit seinem lebendigen und sehr flüssig zu lesenden Schreibstil in den Harz entführt. Direkt zu Beginn des Buches wird mit der Entführung der hochgelobten Autorin der Spannungs-bogen aufgebaut und über authentisch wirkende Ermittlungsarbeiten und überraschende Wendungen in dem Fall auf einem hohen Niveau gehalten. Der Leser bekommt über eine Vielzahl von möglichen Tätern und Motiven die Möglichkeit fleißig mit zu rätseln, was die Täterschaft und die Tathinter-gründe betrifft. Es entwickelt sich so ein packender Fall, der mit dem Hintergrund des real stattfinden Mordharzfestivals, sowie den dort auf-tretenden Autoren einen besonderen Charme erhält. Das nachvollziehbare und clever aufgebaute Finale rundet den Krimi aus meiner Sicht gelungen ab.

"Der Fall Sartory" ist für mich eine sehr gut gelungene Fortsetzung einer fesselnden Krimi-Reihe, die mit sympathischen Protagonisten, einem wohldosierten Lokalkolorit und dem Erzähltalent des Autors zu überzeugen weiß. Es bleibt zu hoffen, dass die Geschichten um den Hauptkommissar Ingo Behrends noch lange nicht zu Ende erzählt sind. Ich empfehle das Buch daher sehr gerne weiter und bewerte es mit den vollen fünf von fünf Sternen.

Bewertung vom 02.08.2020
42 Grad
Harlander, Wolf

42 Grad


gut

Wasser

Zunächst ist die Freude über den sehr sonnigen und heißen Sommer in der Bevölkerung Deutschlands groß, aber nach Wochen der Hitze und Dürre werden die Probleme immer größer. Der Hydrologe Julius Denner und die IT-Spezialistin Elsa Forsberg erkennen mit als Erste den Ernst der Lage und versuchen nachdem mittlerweile die ersten Flüssen trocken liegen, Waldbrände außer Kontrolle geraten sind und das Wasser für die Menschen immer knapper wird, dem Grund für die Eskalation auf die Spur zu kommen, um eine noch größere Katastrophe abzuwenden. Der Gegner scheint in diesem Fall nicht nur die vernachlässigte Natur zu sein...

Der Autor Wolf Harlander hat sich in seinem Thriller "42 Grad" dem brisanten und hochaktuellen Thema des Klimawandel gewidmet. Er erzählt die Geschichte in einem äußerst lebendigen und kurzweiligen Schreibstil, der sich flüssig lesen lässt. Er wirft dabei einen erschreckend real wirkenden Blick in die Zukunft und gestaltet eine unbequeme Vision unserer heutigen Gesellschaft. Die Folgen des in der aktuellen Politik kontrovers diskutierten Themas erhalten hier die notwendigen Bilder, um noch lange nachzuwirken und der für viele Gesellschaftsschichten ganz selbstverständliche Rohstoff Wasser rückt in ein völlig neues Licht. Dieses Szenario wirkt ähnlich alarmierend wie der Weckruf in "Blackout" von Marc Elsberg. Wolf Harlander ergänzt die Erzählung immer wieder mit Zusammenfassungen der Lage im Nachrichtenstil, was mir sehr gut gefallen und dem Ganzen zusätzliche Authentizität verliehen hat. Weniger gelungen empfand ich allerdings die Rahmenhandlung, die dem Buch das Attribut eines Thrillers zugestehen soll. Hierbei erscheinen mir einige der Protagonisten deutlich zu heroisch dargestellt und die Handlungen sind des Öfteren vom Zufall bestimmt oder aber aus meiner Sicht zu unrealistisch. Das spannende Grundthema gerät dabei leider zu sehr in den Hintergrund und der gesamte Spannungsbogen leidet dann unter dem vorhersehbaren Verlauf.

Insgesamt basiert der Thriller "42 Grad" aus meiner Sicht auf einer tollen Idee, deren Potential aber leider nicht ausgeschöpft wird. Ich hätte mir den Fokus mehr auf die Zukunftsvision unserer heutigen Umweltpolitik gewünscht, was dem Buch sicherlich deutlich mehr Nachhall verliehen hätte. Meine Bewertung liegt daher bei drei von fünf Sternen.