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Arietta

Bewertungen

Insgesamt 506 Bewertungen
Bewertung vom 22.03.2017
Das Versprechen der Wüste
Webb, Katherine

Das Versprechen der Wüste


sehr gut

Hier meine Meinung zur Autorin:
Es war mein vierter Roman von Katherine Webb, er ist ihr mal wieder gut gelungen, obwohl ich Anfangs meine Zweifel und Einstiegsschwierigkeiten hatte. Er ist so ganz anders gestrickt wie ihre bisherigen Werke. Aber die Geschichte zog mich dann doch noch nach und nach in ihren Bann. Ich fand es schön sie in den Orient , in den Oman zu begleiten. Sie erzählt sehr Facettenreich, mit einem großartigen Orientalischen Hintergrund. Ihr Schreibstil ist lebendig und sehr Bildhaft, man hatte das Gefühl alles vor sich zu sehen. Die einzelnen Protagonisten und ihre Charaktere sind sehr gut herausgearbeitet, so das man sich gut in sie hineinversetzen konnte. Das Geheimnis der Wüste ist der Grundstein ihrer Geschichte und durchzieht sie wie ein roter Faden.

Meine kurze Zusammenfassung zum Inhalt:
Vorweg ich werde nicht sehr viel Preisgeben, den ich möchte dem Leser nicht die Spannung nehmen, alles was passieren wird oder geschieht, soll der Leser selbst herausfinden. Sehr schön hat sie die verschiedene Handlungsstränge und Zeitebenen mit einander verwoben.
Besonders Maude mochte ich sehr, eine starke Persönlichkeit die etwas Geheimnisvolles umwehte.
Aber auch die Junge britische Joan, die als Archäologin arbeitet und mit ihrem Verlobten in den Arabischen Kontinent reist, was immer schon ihr Traum war. Dieses glitzernde und geheimnisvollen Welt, die 1001 Nacht gleicht , der Orient eben, der einem in den Bann zieht. Ihre Begegnung mit der Alternden Maud, fand ich sehr Geheimnisvoll. Ich konnte die beiden Frauen verstehen, die gefangen genommen sind von dieser Orientalischen Welt, die so ganz anders ist als der Europäische Kontinent. Eine Welt voller Düfte und Gerüche, dem gleißenden Licht der Wüste.
Doch alles hat auch seine Schattenseiten, das Land befindet sich im Krieg, und ist voller Gefahren.
Aber eines Tages begegnet ihr der britische Kommandant Elliot, der in ihr Leben tritt und alles ändert sich. Das Schicksal scheint seinen Lauf zu nehmen, der sie in Gefahr bringt. Eine Aufregende Geschichte, in der man Joan in die heiße und unbarmherzige Wüste folgt, die doch so voller Reize ist.

Bewertung vom 20.03.2017
So, und jetzt kommst du
Frank, Arno

So, und jetzt kommst du


sehr gut

Der Autor Arno Frank, hat mit seinem Roman eine Aufregende und bewegende Familiengeschichte geschrieben. Es ist seine eigene, die seiner Kindheit, umso mehr hat sie mich bewegt, aufgewühlt und berührt beim Lesen. Sein Schreibstil ist flüssig, bildhaft und er verstand es einem in die Geschichte mit einzubeziehen. Seine Figuren sind Authentisch und lebendig herüber gebracht, während des Lesens erkannte man die wahren Charaktere, der einzelnen Familienmitglieder und konnte hinter deren wahre Fassade blicken. Ein Familienvater, der sich in die eigene Tasche log.
Alles hätte so harmonisch verlaufen können, wäre der Vater nicht größenwahnsinnig geworden, seine sichre Stelle nicht gekündigt, nur um an das große Geld zukommen um etwas eigenes aufzuziehen. Für mich ein unverantwortlicher Mensch, der sich über beide Ohren verschuldete, das war noch nicht das schlimmste er log und betrog auch noch seine eigene Kinder, und betrügt die Menschen.Kein wunder das sie bei Nacht und Nebel fliehen mussten, auch hier wird den Kindern wieder etwas vorgegaukelt. Sie landen in Südfrankreich an der Cote de Azur, hier geht er dem Glücksspiel nach, dort wird munter weiter gemacht, die Mutter wirft das Geld mir vollen Händen zum Fenster hinaus, ich fand sie keinen Deut besser als ihren Mann. Die Kinder waren für mich die Leidtragenden, sie wurden manipuliert und später sogar mal zum Diebstahl angestiftet, Eltern die das Vertrauen ihrer Kinder missbrauchten. Auch hier ist ihnen die Polizei auf den Fersen, sie fliehen nach Spanien, man lebt dort auf kosten anderer. Mich hat es am Ende nicht gewundert, das all dieses Eskalierte und eines der Kinder die Reißleine zog.
Ich fand alles so unendlich traurig, ein Mann der getrieben war vom Glücksspiel, dem großen Geld, Unterschlagungen und dunklen Geschäften. Es war schon mutig und bewundernswert vom Autor uns einen Einblick in seine Lebensgeschichte zu gewähren.

Bewertung vom 09.03.2017
Der Tag X
Müller, Titus

Der Tag X


ausgezeichnet

Eine Aufwühlende und berührende Geschichte



Meine Meinung zum Autor:

Titus Müller hat mit seinem Roman „ Der Tag X“ , ein Bravouröses Werk der Erzählkunst geschaffen, ein Stück deutscher Geschichte, sehr gut veranschaulicht. Bis ins kleinste Detail hat er vom Aufstand des 17. Juni 1953 erzählt. Da war ich gerade mal 10 Monate alt, ich habe das ganze beim Lesen aufgesogen wie ein Schwamm. Schade das in meinem Geschichtsunterricht nicht darüber gesprochen wurde. Die Beschreibung und die internationale Politischen Hintergründe hat er sehr präzise und Authentisch beschrieben. Er erzählt sehr spannend was hinter den Mauern des Kremls passierte, da bekam man schon manches mal Gänsehaut. Die Machenschaften der Politiker dort, der Druck der UdSSR auf die Politiker in Ostdeutschland, das wurde einem beim Lesen erst so richtig bewusst. Die Politiker in der DDR, die ein sehr hartes Regiment führten, die Menschen unterdrückten und bespitzelten, auch hier schauderte man, wie Machtbesessen diese Bonzen waren.

Das Aufbegehren dort den Menschen im Osten, mehr Arbeit, weniger Lohn, Enteignung , diese Unterdrückung und Entmündigung, ein Volk das unter der Knute steht. Kein Wunder das, das Fass überlief und man auf die Straße ging, ein Aufstand der aus dem Ruder lief, und in Blut und Tränen endete. Das alles hat er sehr gut herüber gebracht. Seine Protagonisten, sind teilweise Echt, man konnte sich gut in sie hineinversetzen, er hat sie sehr gut und lebendig beschrieben. Sein Schreibstil empfand ich als Klar, Kraftvoll, fließend, informativ und mitreißend.


Meine Zusammenfassung zum Inhalt:

Sehr gut hat er die vier betroffenen Familien beschrieben. All diese Menschen verbindet das gleiche Schicksal, sie sehnen sich nach Freiheit, nach einem Staat der ihnen Luft zum Atmen lässt und wo man nicht ständig überwacht und bespitzelt wird. Wo man wieder sagen kann was man denkt und nicht Angst hat, das sie einem gleich holen und ins Gefängnis stecken. Was keiner Ahnt sie werden mit in den Aufstand des 17. Juni 1953 mit herein gezogen, der in Blut, Leid und Tränen endet, was erst so Euphorisch begonnen hatte. Es war schon dramatisch das ganze Ausmaß mit zu erleben, man sah das ganze vor seinem inneren Auge wie ein Film ablaufen. Es ging einem ganz schön unter die Haut.

Es fängt mit Nelly und ihrer Familie an, die des Nachts in ihrer Ostberliner Wohnung, von den Russischen Armee aus dem Schlaf gerissen wird, der Vater ein Wissenschaftler wird nach Russland entführt, er ist wertvoll für die Russen, die deutschen besaßen das Wissen das sie dringend brauchten. Die Ängste die und ihre Mutter Ausstand waren so greifbar, mir tat die Familie so Leid.

Wolf der Uhrmacher , tickt auch ganz anders, er zweifelt an dem Regime, obendrein hat er sich in Nelly verliebt. Sein Vater ist ein hohes Tier in der Partei. Aber Wolf in seiner Verliebtheit möchte Nelly helfen, ihre Vater zu finden und riskiert dabei Kopf und Kragen

Lotti, deren Mann Erwin sich in den Wesen abgesetzt hat, sie muss arbeitet Tag und Nacht um sich und ihre 3 Jungen durchzubringen. Diese stille Lotte, riskiert bei der Demo einiges und landet im Gefängnis, was sie dort mitmachte war unmenschlich und trieb einem beim Lesen, die Tränen in die Augen. Auch Katharina und ihr Mann Marc geraten unschuldig ins Fadenkreuz der Politik und müssen viel Leid und Schmerz erdulden. Nicht vergessen möchte ich den Russischen Spion Iljas der auch ein Auge auf Nelly geworfen hat, was er von ihr will und was sie verbindet erscheint Geheimnisvoll, da ist noch sein Chef und Auftraggeber Lawenri Beria, ein hohes Tier im Kreml, auch sie geraten nach und nach ins Visier der Mächtigen und müssen um ihr Leben bangen. Eine sehr aufregende und bewegende, sowie Lehrreiche Geschichte mit einem sehr überraschenden Ausgang.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 27.02.2017
Wenn ich jetzt nicht gehe
Dueñas, María

Wenn ich jetzt nicht gehe


ausgezeichnet

Liebe, Intrigen und Verrat

Meine Meinung zur Autorin:

Es ist mein dritter Roman von der Schriftstellerin Marìa Duènas, sie hat es wieder verstanden mich zu begeistern und einem in die Geschichte mit einzubinden. Ich möchte sagen sie hat sich mit ihrem neuen Werk selbst übertroffen. Sehr schön und Bildhaft hat sie das damalige Leben um 1860 in Mexiko und Südspanien beschrieben. Sie lässt Andalusien einem vor Augen lebendig werden, die Stadt Cadiz, das Tor zum Atlantik und auch Jerez die Heimatstadt des Weltberühmten Sherrys. Man sieht die Weinberge, die flirrende Hitze, den blauen und unendlichen Atlantik, schmeckt seine salzige Luft, spürt wie der Wind über das Land streicht. Ihre Figuren wirken so echt, real und lebendig. Die einzelne Merkmale, Charaktere sind sehr gut heraus gearbeitet, ob einfacher Landarbeiter oder die gehobene Gesellschaft, alles passt bis aufs I- Tüpfelchen . Ihr Schreibstil ist klar, flüssig und sehr Kraftvoll, einfach packend und Facettenreich. Ein Opulenter Roman, vor der herrlichen Kulisse Andalusiens. Es geht um Liebe, Ruin, Intrigen und Verrat.


Meine Meinung zum Inhalt:

Sehr schön und mit viel Einfühlungsvermögen, hat sie den spanischen Einwandere und Witwer Maurro Laverra beschrieben, der sich von einfachen Minenarbeiter in Mexiko zum reichen Silberminen Besitzer hochgearbeitet hat. Die entbehrungsreiche Zeit damals, der frühe Tod seiner Frau, seine beiden Kinder. Mariana seine bezaubernde Tochter, die ihm demnächst zum Großvater macht, eine gewitzte und liebenswerte Frau. Sein Sohn Nicolas, der in Europa weilt, um endlich erwachsenen zu werden. Elias Andrade, sein Gewissen, bester Freund und Buchhalter. Auf dem Höhepunkt, als er zu den reichsten Bewohnern Mexikos gehört, stürzt alles plötzlich über Nacht wie ein Kartenhaus zusammen, durch eine Riskante Spekulation. Man spürt und fühlte Maurro Bestürzung und Verzweiflung. Er sieht nur noch einen Ausweg, die flucht nach vorn und macht sich auf in sein altes Heimatland Andalusien, um dort eine neue Existenz aufzubauen. Hier in Andalusien, wurde es so richtig spannend und Aufregend. In Jerez, begegnet er der bildschönen, Intelligenten Geschäftsfrau Soledad Montalvo, die Männer scheinen ihr zu Füßen zu liegen. Beide verbindet eines, das Alte Weingut Montalvo, das er beim Billardspiel gewonnen hat. Diese Frau zieht ihn magisch an, er wird immer tiefer in deren Geschichte und Angelegenheiten gezogen, ob er will oder nicht. Überhaupt haben es die Frauen in dem Buch, ob in Mexiko, Kuba oder Andalusien auf Maurros Hilfe abgesehen. Keine von ihnen scheint mit offenen Karten zuspielen.

Maurro und Soledad, von beiden hat jeder ein dunkles Geheimnis, das sie sorgfältig hüten. Beide verlieben sich ineinander, aber sie ist verheiratet und ihrem Mann Treu ergeben. Beide verstricken sich immer tiefer in die Geschichte als Soledad ihn um Hilfe bittet, als sie in Not gerät, und geraten in sehr große Gefahr.Ob sie aus den ganzen Heil heraus kommen, scheint immer fraglicher, es wird immer enger. Eine sehr Aufregende Geschichte mit sehr Abenteuerlichen Wendungen, die einem beim Lesen im Atem hielten Gut und Böse, geben sich hier die Hand.


Einmal Angefangen zu Lesen , ist es wie ein Rausch, ein Strudel, der einem mit in die Tiefen reißt.

Man kann einfach nicht mehr aufhören zu Lesen.

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 12.02.2017
Das geträumte Land
Mbue, Imbolo

Das geträumte Land


ausgezeichnet

Der große Traum von Amerika


Meine Meinung zum Inhalt
Der Schriftstellerin Imbola Mbue, ist mit dem Roman „ Das geträumte Land“ , ein großartiges Debüt gelungen. Mit viel Einfühlungsvermögen und in warmen Tönen erzählt sie von den Einwanderern Jende Jonga , seiner Frau Neni und ihrem Sohn Lomi, die aus Kamerun aufgebrochen sind um in Amerika ein besseres Leben zu führen.In das Land der unbegrenzten Möglichkeiten. Sie haben beide Träume Jende möchte als gemachter Mann in seine Heimat zurück kehren und Neni träumt davon Apothekerin zu werden. Beide stellen fest, das nicht alles Gold ist was glänzt, dass das Leben in Amerika nicht so einfach ist,auch die Jobs fallen nicht vom Himmel. Ihr Aufenthalt ist nicht gesichert und es fehlt die Greenkarte zum Arbeiten. Aber Jende schafft es auf Umwegen und Tricks auch ohne Karte eine Stelle zu bekommen. Man spürt seine große Freude das er für Clark Edwards, Manager bei Lehmann Broters, die Stelle als Chauffeur bekommt.Das Verhältnis ist gut, sogar seine Frau Neni, darf bei Clarks Frau aushelfen. Man spürt hier treffen zwei unterschiedliche Welten aufeinander, die soziale Schichten und gegensätzliche Kulturen. Trotz allem geht es Harmonisch zu. Neni, bekommt Einblicke hinter die wahren Fassaden der Reichen und Schönen.

Gerade als alles zu schön ist um wahr zu sein, ziehen eines Tages dunkle Wolken über dem Himmel auf, die große Finanzkrise 2008 in Amerika, trifft auch Lehmann Broters, die Firma steht am Rande des Ruins und muss Insolenz anmelden. Das trifft nicht nur die Edwards hart, auch die Jongas und den Rest der Bevölkerung. Jende und Nenis Träumen scheinen zu zerplatzen und die beiden stehen vor einer schweren Entscheidung.

Meine Meinung zur Autorin:

Dies alles hat die Autorin so lebendig und Bildhaft geschildert. Die Träume von einem besseren Leben, dem Leben in Kamerun und dem Leben in Amerika, gegensätzlicher kann es nicht sein.

Die Schwierigkeiten der Einwanderer, die sozialen Unterschiede,die Kulturen und Denkweisen.

Die Welt der Mächtigen, Reichen und Schönen , die untere soziale Schichten in Amerika, die Schere zwischen Arm und Reich, erlebte man beim Lesen. Sie gewährte einem Einblicke hinter die Fassaden, der oberen Schichten, wo auch nicht alles so einfach ist. Es ist alles sehr spannend und fesselnd geschrieben, die Sprache ist warm , klar und schön. Ihre Protagonisten, mit ihren Charakteren und Emotionen, sind gut herausgearbeitet. Ein Buch in das man Versinken kann, man kann sich dem Zauber ihrer Schilderungen nicht entziehen.

Bewertung vom 31.01.2017
Simple
Henry, Diana

Simple


ausgezeichnet

Das Buch heißt: „ Simple, Kleiner Aufwand, grandioser Geschmack „ , dem kann ich nur beipflichten. Simple ist nicht gleich Simpel, hier trifft man auf viele köstliche Rezepte aus aller Welt, ohne vielen großen Aufwand lassen die meisten sich zubereiten. Ob es die leckeren Bratkartoffeln Huevos rotos, auf spanische Art sind, oder leckere Eiergerichte vielfältig abgewandelt, die Ofengerichte die vor sich hin schnorren können. Alles ist sehr lecker, raffiniert und pfiffig abgewandelt. Beim Nach kochen der Gerichte lies ich mir oft freien Lauf, wenn ein Gewürz oder Zutat nicht greifbar waren. Der Fantasie sind beim Kochen keine Grenzen gesetzt.

Mir fiel dieses herrliche und ungewöhnliche Kochbuch schon durch seine Rustikale Optik auf.

Schon das Titelbild lies einem das Wasser im Munde zusammen laufen, das Schweinekoteletts mit Senf und Kapern, ich habe es gleich ausprobiert und war begeistert. Auch den Aufbau des Buches finde ich sehr gut gestaltet, ob das Vorwort, die Inhaltsangabe, die vielen schönen Fotos zu den Rezepten . Die Rezepte sind sehr schön gegliedert und Schritt für Schritt ohne großen vielen Aufwand erklärt. Auch auch auf aufwendigen Dekor wird hier verzichtet. Die meisten Zutaten an Gewürzen wenn man sie nicht im Hause hat, erhält man in jeden großen Supermarkt, oder Spezialitätenläden. Ebenso die Zutaten zum Kochen ob Fleisch und Gemüse gibt es in den meisten Läden. Ein Kochbuch das mir viel Freude macht, und für jeden der sehr gerne kocht und für neues offen ist. Ein Buch für jung , Alt und auch für Anfänger. Ich bin jedenfalls begeistert.

" Leckere einfache Gerichte, pfiffig und raffiniert abgewandelt "in

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 12.01.2017
Die Nachtigall
Hannah, Kristin

Die Nachtigall


ausgezeichnet

Die Pfade der Nachtigall

Meine Meinung zur Autorin und zum Buch:


Es ist mein erstes Buch von Kristin Hannah und ich war mehr als begeistert, einfach groß - und einzigartig. Ich kann gut verstehen das dieses Buch eine schwere Geburt war wie sie im Nachwort schreibt. Es geht einem beim Lesen an die Substanz, es berührt einen und wühlt einem auf, beim Lesen. Oft musste man Innehalten um das Erlebte sacken zu lassen. Sie beschreibt die schrecken des Krieges und die Gräueltaten, sehr real und glaubhaft. Ihre Protagonisten wirken sehr lebendig und ihre einzelnen Charaktere hat sie sehr gut heraus gearbeitet. Man wusste gleich wenn man lieben konnte und wenn man hasste. Sie zeigte die wahren Fratzen einiger der SS Offiziere, ihren fiesen und miesen Charakter. Aber es kommen auch einige gut weg, die Menschlichkeit und Achtung besaßen. Es war eine schreckliche Zeit damals. All die KZ und Lager, das leiden und sterben der Menschen dort. Ihr Schreibstil empfand ich als sehr einfühlsam, mit sehr viel Feingefühl, lässt sie uns in die Seelen der Menschen blicken und teilhaben an ihren Gefühlen, Ängsten und Sorgen. Es ist ein beeindruckendes Porträt, authentisch und Facettenreich. Eine Geschichte über zwei Schwestern im von deutschen besetzten Frankreichs während des zweiten Weltkrieges. Ein Roman über Frauen die in schwierigen Zeiten leben und sich oft gegen ihre Überzeugung arrangieren müssen, auch wenn das Herz blutet und bei dieser Aufgabe über sich hinaus wachsen und ihren Weg gehen. Ihr Leben einsetzten um andre zu retten.


Es geht um die beiden Schwestern Vivanne und Isabelle, wie sie vom Charakter nicht unterschiedlicher sein könnten, wie Tag und Nacht. Vivanne ist die ältere und hat jung geheiratet, sie hat eine entzückende Tochter die kleine Sophie, ihr Mann wurde eingezogen und ist im Krieg.

Sie ist sehr besonnen, verantwortungsbewusst, scheint manchmal sehr Naiv, sie versucht immer das gute im Menschen zu sehen. Isabelle die jüngere und das Nesthäkchen, ist widerspenstig, willensstark, temperamentvoll und Impulsiv. Kein Wunder das sie von sämtlichen Internaten flog, sie kann sich schlecht unterordnen, dafür hat sie einen starken Gerechtigkeitssinn. Die Mutter der beiden ist schon sehr früh verstorben, beide hätten sie noch gebraucht, der Vater ist vom ersten Weltkrieg gezeichnet und traumatisiert und war beiden keine Stütze.Der Vater schickt Isabelle aus dem besetzten Paris fort, zu ihrer Schwester Vivanne aufs Land. Auf dem Weg dorthin verliebt sie sich ausgerechnet in den Widerstandskämpfer Gaéton. Sie schließt sich als sie bei der Schwester ankommt heimlich der Résistance dort im Ort an, sie wird zum Briefkasten und der unruhige Zugvogel in ihr, treibt sie nach Paris zurück, wo sie zu legendären Nachtigall wird, die englischen und Amerikanischen abgeschossen Piloten über die Pfade der Pyrenäen zur Flucht in die Freiheit verhilft. Die SS hat die Nachtigall im Visier und es wird immer gefährlicher. Vivanne unterzieht sich langsam auch einer Verwandlung, sie diese stille und unscheinbare Person, die für ihre Familie und das überleben kämpft, obendrein hat sie noch einen deutschen Besatzungssoldaten im Haus. Entpuppt sich zu einer wahren Kämpferin, als man ihre jüdische Freundin mit ihren Kindern verhaftet, jetzt heißt es zu entscheiden, ob ich meine Kinder in die Obhut anderer gebe, damit sie überleben.

Zwei mutige Frauen, die viel Riskieren um andere Menschenleben zu retten, jede auf ihre Weise.

Ein Roman mit überraschenden Wendungen, über Menschen die man falsch einschätze.



„ Einfach überwältigend , berührend und Gefühlvoll „

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 06.01.2017
Die Geschichte eines neuen Namens / Neapolitanische Saga Bd.2
Ferrante, Elena

Die Geschichte eines neuen Namens / Neapolitanische Saga Bd.2


ausgezeichnet

Zwei Freundinnen und ihre Sehnsucht nach Anerkennung

Ganz Ehrlich der 1. Band der Neapolitanischen-Saga war schon gut, aber der 2. Teil gefiel mir noch
viel besser. Er steckte mich erst so richtig mit dem Elena Ferrante „ Fieber“ an, ich kann es kaum erwarten bis der 3. und 4. Teil erscheint. Auch dieser Band endet wieder mit einem Cliffhanger, und lässt uns ungewiss zurück wie es ausgeht.

Die Autorin wusste mich beim Lesen zu begeistern, sie schildert diese beiden Freundinnen , deren Verletzlichkeit und das Leben in den 60er Jahren in Neapel, dem Armenviertel Rione sehr Bildhaft und lebendig. Man litt mit den beiden mit. Sie zeigt so richtig das Leben der Frauen unter dem Macho Gehabe ihrer Ehemänner wieder, die Frau hatte sich zu ducken und dem Manne untertan zu sein. Der Schreibstil ist klar, Kraftvoll, Facettenreich und mitreißend. Die einzelnen Protagonisten sind sehr real, und auch ihre einzelnen Charaktere sind sehr gut gezeichnet. Der Handlungsaufbau, fand ich sehr stimmig und gut, hier steckt viel Mühe und Arbeit drin.


Lila fand ich noch sehr jung, gerade mal 16 als sie Stefano heiratet, eine Ehe die unter keinem guten Stern steht, das reinste Desaster empfand ich. Zu spät erkennt sie, das es ein Fehler war, der Preis ist sehr hoch, denn sie dafür zahlte, um ein besseres Leben zuführen. Elena dagegen, ist weiterhin die fleißige Schülerin und schafftr es in Pisa zu Studieren. Auch sie macht so ihre Erfahrungen mit den Männern, nur das sie nicht an gewaltige Männer gerät, ihre sind gebildet und Studieren. Aber sie scheint mir auf dem richtigen Weg zu sein. Elena fehlt das, was Lila zufiel hat, sie ist schüchtern und kämpft um Anerkennung, sie hat Angst vor ihren eigenen Courage und den Mut über den eigenen Schatten zu springen. Lila dagegen ist das genaue Gegenteil , sie ist raffiniert, weiß sich in Szene zu setzen und nutzt die Menschen zu ihren Gunsten aus, hatte ich das Gefühl. Man kann sehr gut nachvollziehen, das Lila und Elena alles tun um dem Armenviertel zu entfliehen, das sie nach Freiheit und Anerkennung streben. Beides verbindet eines, ihre innere Zerrissenheit, und ihren Gefühlen den Männern gegenüber. Ihre Freundschaft zueinander ist schon ungewöhnlich, Stark in jeder Beziehung, auch wenn eine die andere manches mal auszubooten scheint, sind sie in der Not immer für einander da. Der Schluss blieb auch diesmal Geheimnisvoll wie es ausgeht, findet Elena in Pieterrio ihr Glück und was wird aus Lila ?

Ein Tipp : man sollte mal über Rione googeln und sich das Viertel ansehen, umso besser versteht man warum die Mädchen daraus wollten und zu jedem Opfer bereit waren. Auch wenn der Preis hoch war.

Fazit: Elena schloss ich gleich ins Herz, wegen ihrer Ehrlichkeit und Sanftmut.
Lila, dagegen empfinde ich als Frau die Unglücklich ist und sich deswegen so raffiniert gibt und die Menschen um sich herum ausnutzt. Eine Art Hilfeschrei. Ein sehr schöner Roman über die Verletzlichkeit der Frauen und die nicht an den vielfältigen Männerregeln zu verst0ßen haben.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.