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Chattys Bücherblog
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Bretten

Bewertungen

Insgesamt 696 Bewertungen
Bewertung vom 13.03.2018
Drei aus dem Ruder
Lies, Annette

Drei aus dem Ruder


sehr gut

Da ich bereits Saftschubsen (Band 1 und Band 2) gelesen habe, war ich neugierig, was mich hier erwarten würde.
Gleich zu Beginn erlebt der Leser Henriette, Gynäkologin, von ihrem Mann liebevoll Ette genannt, die an Burn-out erkrankt ist. Alles wird ihr zuviel und nach einem Unfall lässt sie sich in eine Klinik einweisen. Dort trifft sie auf die etwas kühl wirkende Coco, bekannt als Fernsehköchin. Sie leidet an Depressionen und hadert mit ihrem Leben. Und zu guter Letzt wäre da noch Mieke, die irgendwie lebensfroh wirkt, aber auch mit ihrem Leben nicht klar kommt und dazu noch schwanger ist.
Der Leser erfährt auf teilweise sehr humorvolle Art, wie die Krisen des Lebens zu meistern sind. Klar, es gibt auch sehr nachdenkliche, emotionale Stellen im Buch.

Die Autorin schafft es, dass der Leser sich an manchen Stellen selbst erkennt und spiegelt die Seele der Menschen, anhand der drei Protagonistinnen, sehr gut wieder. Jeder wird mal an den Punkt in seinem Leben kommen, an dem er überlegen wird, ob es das nun wirklich wahr, ob man noch etwas verändern möchte oder ob das Leben wirklich nichts mehr neues bringen wird.
Es zeigt sich hier jedoch, dass es sich durchaus zu kämpfen lohnt und die Wünsche oder Sehnsüchte immer noch erfüllt werden können, egal in welchem Alter, egal welchen Beruf man ausübt, egal was das Umfeld dazu sagt. Denn jeder lebt ja sein eigenes Leben.

Mir hat die Darstellung der Protagonisten sehr gut gefallen und auch die Atmosphäre in der Klinik wurde sehr detailliert dargestellt. Teilweise sogar so, dass ich mir überlegt hatte, ob die Autorin wohl Kenntnisse über diese Klinik hat oder vielleicht sogar selbst mal in Behandlung war.

Fazit:

Wer selbst an innerer Zerfressenheit leidet, der sollte sich diesen Roman auf jeden Fall gönnen. Sehr deutlich beschreibt die Autorin, dass es immer wieder Licht am Ende des Tunnels gibt und es sich durchaus zu kämpfen lohnt. Denn jeder hat es verdient, ein glückliches und erfülltes Leben zu führen. Nur muss man manchmal auch etwas dafür tun. Denn wie sagt man so schön: Von nix, kommt nix.

Bewertung vom 10.03.2018
Die Affäre Carambol (Goethe und Schiller ermitteln)
Lehnberg, Stefan

Die Affäre Carambol (Goethe und Schiller ermitteln)


sehr gut

Sehr gut hat mir auch der Schreibstil gefallen. Alt angehaucht, mit alten Begriffen und alter deutscher Schreibweise, modern inszeniert. So wurde der Spagat zwischen alt und neu geschaffen. Klar ist, dass man die beiden Protagonisten kennen sollte. Ich denke aber, dass mittlerweile jeder schon mal von unseren Dichtern gehört bzw. gelesen hat und die Beiden aus dem Deutschunterricht nicht mehr wegzudenken sind.

Schönheit vergeht, aber Kochkunst besteht. (Zitat - Seite 44)

Durch die kurzen Kapitel, teilweise nur ein oder zwei Seiten, bleibt die Spannung stets erhalten. Jedoch kann man sich an der Geschichte auch dadurch nicht so richtig festlesen, da kaum angefangen, das Kapitel eben schon wieder zu Ende ist.

Die Protagonisten wurden sehr detailliert dargestellt, so dass ich das Gefühl hatte, dass sie vom Deutschunterricht direkt zu Ermittlern wurden. Etwa: Morgens den Schülern noch Deutsch beibringen und danach dann Detektiv spielen. Nun ja, es liegen dann einfach nur ein paar Jahre dazwischen. Entgegen dem doch manchmal etwas langweiligen Deutschunterricht, scheinen die beiden Dichter als Ermittler sehr gut zu harmonieren und wirken dadurch sehr lebendig,

Abschließend möchte ich nur kurz ein paar Worte zu Cover und Klappentext los werden.

Die beiden Herren, beim Duell, lässt schon auf eine gewisse, unterschwellige Spannung schließen. Haptisch ist das Buch sehr angenehm und verleitet immer wieder, über den Einband zu streichen. Ich war jedoch etwas irritiert, weil das Buch keinen Schutzumschlag hatte. Denn diesen hätte ich bei dem Werk durchaus vermutet, zumindest hatte das Cover mir den Eindruck suggeriert.

Der Klappentext wirkt ansprechend und macht neugierig. Wie die beiden Herren wohl im Miteinander wirken?

Ich denke, dass durch dieses Buch durchaus vermittelt werden kann, dass Deutschunterricht nicht trocken sein muss, sondern durchaus auch spannend und unterhaltsam gestaltet werden kann. Vielleicht sollte man Schulen auch auf diese Reihe aufmerksam machen.

Fazit:

Lesespaß oder Lesefrust? Ganz deutlich..Lesespaß. Die großen Dichter als Ermittler. Tolle Story, interessante Ereignisse und lebhafte Sprache. Ich werde mir auch jeden Fall den ersten Band auch noch besorgen, da ich unbedingt wissen möchte, wie alles begann.

Bewertung vom 27.02.2018
Tod im Hopfengarten
Bálly, Alexander

Tod im Hopfengarten


sehr gut

Schon zu Beginn macht der Leser Bekanntschaft mit dialektische Sätzen. Ob verständlich oder nicht, entscheidet wohl jede Region bzw. jeder Leser für sich. Ich hatte jedenfalls keine Probleme damit.

Da ich die Vorgängerbänden (noch) nicht kenne, musste ich mich erstmal mit den Protagonisten vertraut machen. Aber das der Eddi-Opa wohl jedesmal die Toten findet, also bislang in jedem Band, finde ich schon etwas ... na ja ... außergewöhnlich. Ist das schon die Kreativität des Autors? Hm...
Auf mich wirkt es jedenfalls wenig glaubwürdig.

Sehr gut haben mich die beiden Handlungsstrang unterhalten. Da wäre zum Einen der Raub der Heiligenstatuen in der Kirche, aber auch der Tote im Feld bzw. Hopfengarten. Schnell wird klar. dass Wimmer lieber im Mordfall ermitteln würde, statt sich mit den Heiligen beschäftigen zu müssen. Ich muss aber dazu sagen, dass ich nun einiges über die Heiligen und ihre "Zuständigkeitsbereich" gelernt habe. Somit ist dieser Krimi nicht nur spannend und unterhaltsam, sondern auch noch lehrreich.
Auch die Mehlstaub Explosion wurde genau und detailliert beschrieben und findet hoffentlich keine Nachahmer.

Das Hauptaugenmerk dieses Krimis liegt auf den Themen: Verbohrte Homophobie und religiöser Fanatismus. Und das Ganze in Bayern. Dass es sich hierbei also um eine ganz besondere Mischung von Spannung und Unterhaltung handelt, ist wohl klar. Dazu tragen aber auch die Protagonisten bei. Wimmer, der seinen Ruhestand nicht genießen möchte, ist stets auf Spurensuche. Und zusammen mit seiner Enkelin Anna, gelingen ihm tatsächlich sehr interessante Ermittlungsschritte. Ob die beiden nun eine Detektiv Agentur weiterführen, bleibt zum Schluss noch ungewiss. Ich könnte es mir jedoch gut vorstellen. Wimmer ist auch für den bayrischen Touch im Krimi zuständig. Dagegen steht der Schwabe Stimpfle, der nicht immer ganz so erfreut von Wimmer Nebentätigkeit ist. Dann trifft der bayrische Dialekt auf den Schwäbischen, was nicht immer ganz sauber beschrieben ist. Wer kein Muttersprachler einer der Dialekte ist, wird die Ungenauigkeit darin wahrscheinlich auch nicht erkennen.

Kurz noch ein paar Worte zu Cover und Klappentext:
Das Titelbild passt hervorragend zur Story. Der Hopfengarten und im Hintergrund die Kirche. Beides spielt im Krimi eine Rolle, das Eine mehr, das Andere weniger.
Der Klappentext gibt nicht zu viel und nicht zu wenig preis. Er macht neugierig und signalisiert dem Leser, dass es sich um einen Krimi mit Lokalkolorit handelt.

Fazit:

Einen Punkt muss ich leider für die Dialekte abziehen. Klar, es ist ein regionaler Krimi mit viel Lokalkolorit. Wenn man jedoch Personen ins Spiel bringt, die dann Dialekt sprechen, sollte da schon sehr sorgfältig recherchiert werden. Verständlich ist auch, dass manchen Ausdrücke abgeschwächt oder allgemein verständlich ins Schriftdeutsch übersetzt werden, aber gerade dann sollte verstärkt darauf geachtet werden, dass die restlichen Worte auch stimmen. Für einen Muttersprachlicher klingt es ansonsten gerne mal lächerlich, und nicht unterhaltsam.

Da ich die Vorgängerbände nicht kenne, habe ich mich nach dem "Genuss" dieses Buches, entschlossen, die Reihe um den Metzgermeister im Ruhestand von Anfang an kennenzulernen. Band eins ist bereits besorgt und legt schon griffbereit.
Ich hoffe auf eine baldige Fortsetzung der spannenden und humorigen Reihe.

Bewertung vom 27.02.2018
Tante Dimity und das geheimnisvolle Erbe / Tante Dimity Bd.1
Atherton, Nancy

Tante Dimity und das geheimnisvolle Erbe / Tante Dimity Bd.1


sehr gut

Wer wie ich, erst später auf diese Reihe aufmerksam wird, und weiter hinten (es gibt momentan 21 Bände) einsteigt, wird irgendwann an den Punkt kommen, an dem er wissen möchte, wie alles anfing. So war es zumindest bei mir und den Leuten aus meinem Leserkreis. Also schnell das Buch besorgt und los ging es. Der Leser erhält einen Eindruck von Loris Leben. Etwas chaotisch, aber auch sympathisch, da absolut menschlich. Dann tritt auch Bill in ihr Leben. Anfangs dachte ich, mein Gott, was für ein verpeilter Mensch. Aber so langsam eröffnete sich ein Bild, das ihn mir immer sympathischer und zugänglicher machte. Tja, und dann ist da noch Tante Dimity. Was sich anfangs nur als Kindergeschichten zeigte, wird irgendwie realistisch. Klar, es sind nur Tagebucheinträge, aber irgendwie hatte ich den Eindruck, als würde Tante Dimity auch zu mir sprechen.

Sehr schön finde ich auch das Rezept am Ende des Buches. (Wie in allen anderen nachfolgenden Bänden dieser Reihe auch) Es ist ausführlich genug beschrieben, so dass man sofort Lust kriegt, es mal auszuprobieren.
Außerdem passt es sehr gut zu dem kleinen Dörfchen Finch bzw. englischer Küche.

Zum Schluß möchte ich noch ein paar Sätze zu Cover und Klappentext loswerden.
Wie bei all den anderen Covern dieser Reihe, so hat auch Reginald hier wieder seinen Platz gefunden. Auch sehr schön, wie das Tagebuch in Szene gesetzt wurde. Alles sehr stimmig zur Geschichte und mit hohem Wiedererkennungswert. Auch der Klappentext wurde absolut treffend verfasst. Er gibt nicht zuviel, aber auch nicht zuwenig preis. Er macht neugierig auf die Geschichte, so dass man unbedingt im Buch blättern möchte. Und kaum hat man das Buch aufgeschlagen, schon wird man von der Geschichte gefangen genommen.

Fazit:

Wer diese Reihe noch nicht kennt, sollte diese Bildungslücke unbedingt schließen.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 27.02.2018
Reue
Berst-Frediani, Sascha

Reue


weniger gut

Der Leser wird direkt, auf den ersten Seiten, mit einer Verhaftung konfrontiert. Jedoch bleibt die Aufklärung, um wen es sich hierbei handelt noch im Verborgenen. Man spürt, dass etwas Unheilvolles in der Luft liegt und möchte unbedingt mehr wissen.

Aber während die Neugierde bleibt, verliert sich das Interesse an der Protagonisten. So war es zumindest bei mir. Sabine wurde mir von Kapitel zu Kapitel unsympathischer. Anfangs hatte ich noch den Eindruck, dass sie eine vernachlässigte Hausfrau wäre, die mit ihrem Schicksal hadert. Ein Schicksal, dass sie sich aber selbst ausgesucht hatte. Sie führt ein biederes Leben, zumindest nach außen hin. Aber irgendwie scheint sie sehr unzufrieden zu sein. Hat all das, was sie wollte, und als sie es dann so hatte, war sie unglücklich damit. Für mich sind solche Charakterzüge einfach nicht vorstellbar. Wie sagt man so schön: Jeder ist seines Glückes Schmied. Tja, und als sie so am schmieden ist, tritt Thomas in ihr Leben. Na ja, was heißt: tritt in ihr Leben. Sie hat diesen Schritt schon sehr herbeigeführt. Die arme vernachlässigte Hausfrau findet ihren Lover. Klingt fast nach einer Überschrift in der Klatschpresse. Na ja, alles wäre ja noch nicht so schlimm, wäre da nicht noch Sabines Ehemann. Spätestens nun wird wohl jedem klar sein, wie die Story weiter geht. Tja, und da ist es also: Das Vorhersehbare... das Langweilige.... das irgendwie nicht mehr wirklich Ansprechende. Hatte man nicht von solchen Dreiecksbeziehungen schon tausendfach gelesen? Kennt nicht jeder jemanden, der einen kennt, und der wiederum auch schon von solch einer Story gehört oder gar selbst erlebt hat.

Der Autor bedient sich eines sehr direkten, schnörkellosen Schreibstils, in dem auch mal Kraftausdrücke ihren Platz finden. Dieser Schreibstils führt dazu, dass man die doch recht kurz gehaltenen Kapitel recht schnell lesen kann und auch die Story selbst zeigt sich eher anspruchslos.

Zum Schluß möchte ich noch ein paar Worte zu Cover und Klappentext loswerden. Das Cover besticht durch seine Schlichtheit. Erst bei genauer Betrachtung nimmt man den Baseball Schläger war, der hinter dem Wort "Reue" versteckt liegt.
Der Klappentext umreißt eigentlich sehr genau die Story. Man versucht Spannung zu erzeugen, die leider in der Story auf der Strecke bleibt.

Fazit:

Die Protagonisten erschienen mir allesamt ziemlich öde und ich konnte zu keiner Person eine Bindung aufbauen. Auch die Story selbst war nicht gerade von Highlights gespickt. Sie war ganz okay, wie man so gerne sagt. Da der Verlag das Buch als Roman einstuft, zeigt schon deutlich, dass Spannung und Action nicht im Vordergrund stehen, auch wenn der Klappentext dieses vermuten lassen könnte.

Abschließend kann ich sagen, dass mich weder Story noch Protagonisten berührt haben und das Buch wohl auch nicht lange in meinem Gedächtnis bleiben wird. Schade, ich hatte mehr erwartet.

Bewertung vom 22.02.2018
Promijagd
Bosetzky, Horst (-ky)

Promijagd


sehr gut

Nachdem mir bereits der erste Band sehr gut gefallen hat, war es nun doch mal an der Zeit, die Fortsetzung zu lesen. Welche Gelegenheit würde besser passen, als der SUB-Abbau mit dem Monatsmotto: Lies den zweiten Band einer Reihe.
Bei dem Vorgänger hatte ich ja noch die fehlende Spannung angekreidet. Mal sehen, was mich nun erwarten würde.

Entgegen des Vorgängers, erwartet den Leser bereits auf den ersten Seiten jede Menge Unterhaltung, Action und Spannung gepaart mit dem gewissen Berliner Charme. Nicht nur die dialektische Einlage und die Benennung des halben Streckennetzes unserer Hauptstadt, sondern auch die Ermittler machen diesen Krimi zu einer kleinen Show. Da werden kurz psychologische Sachverhalte angerissen, Parteizugehörigkeiten geklärt, aber auch viel Zwischenmenschliches in einer unterhaltsamen Art und Weise miteinander verknüpft.

Fazit:

Ein toller Krimi, der sehr unterhaltsam und spannend ist. Viel Lokalkolorit, so dass das Lesen zum Vergnügen wird.
Band 3 "Witwenverbrennung" wartet bereits auf seinen Einsatz.

Bewertung vom 22.02.2018
Aschenputtel / Fredrika Bergman Bd.1
Ohlsson, Kristina

Aschenputtel / Fredrika Bergman Bd.1


gut

Ich hatte schon vieles über die Reihe mit Fredrika Bergman gehört bzw. gelesen, aber irgendwie hatte es das Buch nicht wirklich in meine Hände geschafft. Nun, durch eine Challenge war es soweit. Der erste Band dieser Serie wurde endlich von meinem SUB (für alle Unwissenden: Stapel Ungelesener Bücher) geschafft.

Schon der fünfseitige Prolog zeigt, welches Gewaltpotenzial dieser Thriller für seine Leserschaft bereit hält.

Die Protagonisten wurden sehr detailliert charakterisiert. Fredrika wird als etwas unnahbar, strebsam, aber auch nicht teamfähig beschrieben. Aber eigentlich ist sie auf der Suche. Die Suche nach Geborgenheit und Liebe. Deshalb wohl auch ihre über viele Jahre bereits andauernde Liebschaft zu ihrem ehemaligen Professor. Ihr ist klar, dass sie niemals die erste Stelle in seinem Leben einnehmen wird, dennoch fühlt sie sich zu ihm hingezogen. Ja, und da ist dann aber auch noch die biologische Uhr.

Fazit:

Stellenweise war der Thriller leider etwas langatmig und ich hatte das Gefühl, die Autorin müsste die Story gewaltsam etwas in die Länge ziehen. Sehr zum Leidwesen der Spannung. Die Thematik fand ich sehr gelungen, wenngleich auch nicht wirklich neu oder spektakulär. Dennoch werde ich auch den zweiten Band der Reihe lesen. Möglicherweise haben sich dort die Charakteren etwas gefestigt und die Autorin hat nochmal an der Spannungsschraube gedreht.

Bewertung vom 22.02.2018
Mord im Badehaus / Myntha, die Fährmannstochter Bd.4
Schacht, Andrea

Mord im Badehaus / Myntha, die Fährmannstochter Bd.4


gut

Nachdem mir Band 1 (Die Fährmannstochter) und 2 (Die silberne Nadel) nur so mittelmäßige gefallen hatten, Band 3 (Das Gold der Raben) aber total spannend und unterhaltsam war, musste ich nun auch unbedingt die Fortsetzung lesen.

Auch dieses Mal ist der Geschichte ein Dramatis Personae (=Personenverzeichnis) vorangestellt. Ich finde so eine Aufzählung der Protagonisten immer sehr hilfreich, da sie mir vorab schon mal einen kleinen Einblick gewähren und z.B. auch Verwandtschaftsverhältnisse übersichtlich halten.

Im Vorwort erläutert die Autorin zwei Themen. Zum Einen das Badehaus, in welchem das Vergnügen, sprich die Entspannung (in jeglicher Wese) im Vordergrund steht, und zum Zweiten die Raubritter, die ihre ursprüngliche Gesinnung verloren haben.

Kommen wir aber zur eigentlichen Geschichte, die kaum angefangen schon mit Rückblick auf den Vorgängerband gewährt. So ganz unabhängig scheint diese Geschichte wohl doch nicht zu sein, da immer wieder auf das Rheingold, vom Vorgängerband, angespielt wird. Hier sollte man wirklich zuvor Band 3 gelesen haben, da die Zusammenhänge sonst nicht klar sind.

Die kleinen dialektische Einlagen haben mir sehr gut gefallen, auch wenn ich manche Sätze 2-3 mal lesen musste, um sie zu verstehen. Aber nun ja, so hat eben jede Region ihren Dialekt. So ein kleine Worterklärung am Ende des Buches hätte ich dennoch begrüßt.

Diese Story ist sehr abwechslungsreich und man springt von dem einen Handlungsstrang zum Anderen. Beide sind spannend, wobei mir die Mordgeschichte doch etwas besser gefiel.

Am Ende hatte ich jedoch das Gefühl, als würde etwas fehlen. Oder wollte man unbedingt noch eine Fortsetzung daraus machen und hat den Schluss dieser Story einfach weggelassen? Gerade die Liebelei fand ich zum Schluss irgendwie seltsam und unausgewogen. Schade!

Merkwürdig war auch, dass nach dem letzten Satz so gar nichts mehr kam. Nur noch eine weiße Seite. Wäre es ein Film, würde ich sagen, dass der Abspann fehlt.

Kurz nach zu Cover und Klappentext:
Meiner Meinung nach, wurde das Cover wieder sehr passend zur Story ausgewählt. Man sieht eine Frau (ob es nun Mythna darstellen soll?) und im Hintergrund eine große Stadt, evtl. Köln. Stimmig zu den bisherigen Covern der Reihe.
Der Klappentext gibt nicht allzuviel preis und macht deshalb neugierig. Neugierig auf Molly, aber auch neugierig, ob die beiden Brüder wirklich etwas damit zu tun haben.

Fazit:

Einen Punkt ziehe ich ab, da sehr viele Rückblicke mit Anspielungen auf den Vorgängerband sind. Wer diesen jedoch nicht gelesen hat, dem dürften die Zusammenhänge nicht ganz schlüssig erscheinen. Klar, es animiert dann zum Kauf der kompletten Reihe, jedoch bleibt der Lesegenuss für dieses Buch auf der Strecke. Zugleich hätte ich mir am Ende des Buches ein Register mit Worterklärungen gewünscht, da nicht jeder den rheinischen Dialekt spricht und die mittelalterlichen Begriffs deuten kann. Ich denke, dass eine einzige Seite bei diesem Buchformat ausreichend und ohne großen Aufwand zu bewerkstelligen gewesen wäre.

Einen weiteren Punkt ziehe ich für den Schluss ab. Für mich hatte es den Anschein, als hätte man mitten in der Geschichte abgebrochen, schnell irgendein Ende gebastelt, so dass für einen Nachfolgeband noch etwas von der Story übrig blieb. Kein Abspann ... gar nichts. Nur noch eine leere Seite.

Bewertung vom 13.02.2018
Tante Dimity und der verlorene Schatz / Tante Dimity Bd.21
Atherton, Nancy

Tante Dimity und der verlorene Schatz / Tante Dimity Bd.21


sehr gut

Da es bereits der 21. Band der Lori Shepherd Reihe ist, möchte ich gar nicht mehr so viele Worte über Tante Dimity oder den rosanen Flanellhasen Reginald verlieren, sondern mich vielmehr mit der Geschichte des verlorenen Schatzes befassen.

Wie bereits bei den Vorgängerbänden, so hat mich die Autorin #nancyatherton schon nach den ersten Zeilen in Griff. Wer waren die neuen Nachbarn? Weshalb die Karton mit der Aufschrift Museum? Und vorallem, welche Geschichte steckt hinter dem gefunden Schmuckstück?

In ihrer gewohnt unterhaltsamen Weise lässt die Autorin den Leser sehr schnell in ihre Welt eintauchen. Sei es die Dorfbewohner oder andere Akteure sind sehr genau dargestellt, so dass auch jeder Leser, der die Vorgängerbände nicht kennt, sich schnell in das Geschehen einfinden kann.
Ob nun alle Handlungen wirklich nachvollziehbar sind, oder man auch mal ein paar Augen zudrücken muss, kann jeder Leser selbst entscheiden.

Sehr spannend fand ich James Hobby: Schatzsuche. Bedingt durch den lockerleichten Schreibstil wird wunderbar erzählt, dass jedes vermeintlich noch so unbedeutendes Fundstück seine eigene Geschichte hat. Geschichten, die mit Sicherheit sehr interessant sind und auch Geheimnisse zutage fördern würde.

Unbedingt erwähnen möchte ich aber auch noch das Rezept am Ende des Buches.
Alte britische Rezepte, die man unbedingt mal ausprobieren sollte.

Nun möchte ich noch ein paar Wortes zu Cover und Klappentext sagen. Meiner Meinung nach erinnert das Cover etwas an ein Kinderbuch. Bedingt durch den Dachboden, den rosa Hasen. Allerdings würde ich diese Reihe nicht unbedingt in der Kinderbuchecke vermuten.
Den Klappentext finde ich passend. Er verrät nicht zu viel und nicht zu wenig, macht aber auf jeden Fall neugierig.

Fazit:

Wieder einmal konnte mich ein weiteres Geheimnis um Tante Dimity begeistern. Die Autorin versteht es, ihre Leserschaft mit jedem Wort um sich zu scharen und bedingt durch den Schreibstil Spannung zu erzeugen, so dass man gar nicht mehr aufhören kann, den Geschichten zu lauschen bzw. immer weiter zu lesen.

Ich freue mich schon auf weitere Geschichten mit Reginald und Tante Dimity.