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anette1809 - katzemitbuch.de
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Sulzheim
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Mein Blog: https://katzemitbuch.de/

Bewertungen

Insgesamt 1032 Bewertungen
Bewertung vom 18.07.2016
Das tolle ABC-Buch
Leeuwen, Joke van

Das tolle ABC-Buch


sehr gut

'toll
dass es Buchstaben gibt
woraus man ein Wort machen kan
und noch ein Wort
und noch ein Wort
und noch ein Wort
und noch ein Wort
und noch ein Wort
und noch ein Wort
und noch ein Wort
und noch ein Wort
und noch ein Wort'

Das Tolle ABC-Buch ist eine Sammlung von Bildern, Geschichten und Gedichten rund um das Alphabet.
Dabei wird sowohl das Auge als auch das Ohr angesprochen.

Im Turner, Schau und Monster ABC werden die Buchstaben durch Turner, Schausteller oder Monster visualisiert, so dass man sich die Buchstaben besonders gut einprägen kann. Dies gelingt meines Erachtens ebenfalls sehr gut durch die Zufallsentdeckungen von Buchstaben in Allerweltsfotos.

Leseanfänger, die über die einzelnen Buchstaben hinaus sind, finden in diesem Buch einfache Texte und Gedichte, mit denen sie das Gelernte vertiefen können. Die Tiergeschichten und die Gedichte finde ich dafür am besten geeignet, die Gabella und Löffelino Bildergeschichten haben mir persönlich nicht zugesagt, der Humor war mir zu platt und teilweise auch nur bedingt für Kinder verständlich.

Das Buch beinhaltet sogar ein paar Rätsel, um den Kopf auf noch eine weitere Weise zu beschäftigen.

Viele Illustrationen sind recht kindlich gehalten. Joke van Leuwen beherrscht jedoch eine große Bandbreite des Zeichnens und Malens, dass ihre sehr realistisch gezeichneten Tiere vor allem auch Erwachsene ansprechen werden.

Ein sehr schön gestaltetes Buch, welches in den ersten beiden Schuljahren eine gute Unterstützung beim Erlernen des Alphabeths leisten kann. Über das Alter hinaus wird das Buch sicher noch viele Liebhaber von künstlerisch gestalteten Büchern finden.

Bewertung vom 18.07.2016
Sophiechen und der Riese
Dahl, Roald

Sophiechen und der Riese


ausgezeichnet

"Sophiechen und der Riese" ist die literarische Vorlage für den Film "BFG - Big Friendly Giant", der diesen Monat in den deutschen Kinos anläuft. Roald Dahl ist bereits seit vielen Jahren einer meiner liebsten Kinder- und Jugendbuchautoren, da seine Geschichten nur so vor Fantasie und Ideen übersprudeln, oder hat von euch schonmal jemand von einer Limonade gehört, bei der die Bläschen nicht nach oben zum Flaschenhals, sondern nach unten steigen? Dadurch kommt es natürlich zu keinen Rülpsern nach dem Trinken, sondern nach anderen Körpertöne, die den köstlichen Geschmack des Getränks feiern. Aber erstmal zurück, wie Sophiechen und der Riese überhaupt aufeinander getroffen sind. Der Riese war des Nachts in der Stadt zum Träume verteilen unterwegs. Da Sophiechen ihn gesehen hat, muss der Riese das Mädchen mitnehmen, damit sie nicht versehentlich von ihm erzählen konnte. Sophiechens Riese war zum Glück ein Guter Riese - ein GuRie - aber die anderen Riesen essen für ihr Leben gerne saftige Berliner, knackige Wiener, mal einen Eskimo, wenn es zu heiß ist, oder einen Südländer gegen die Kälte. Aber ist das nicht schrecklich? Sophiechen heckt einen Plan aus, wie man die britische Queen dazu bringen könnte, die Riesen gefangen zu nehmen, damit nicht weiter auf der ganzen Welt unschuldige Lebewesen als Riesenfutter enden. Gar nicht so einfach einen Plan auszuarbeiten mit einem Riesen, der nie richtig Lesen und Schreiben gelernt hat, dafür beherrscht er es aber eigene Träume zu mixen und darin liegt ihr Schlüssel zur Queen...

Ich liebe den Humor von Roald Dahl genau wie die kongenialen Illustrationen Quentin Blakes seit meiner Kindheit, ich bin mit Geschichten wie dieser, "Matilda" oder "Hexen, hexen" aufgewachsen. Der Humor ist sehr eigen, manchmal fast ein wenig böse und schwarzhumorig, und liegt sicher nicht jedem Kind. So ist die Altersempfehlung ab 10 Jahren wirklich nicht zu hoch gegriffen, auch wenn sich die Geschichte nach dem Klappentext so anhört, dass sie bereits jüngeren Kindern gefallen könnte (dann unbedingt mit den Kindern gemeinsam antesten!). Außerdem spricht der Riese in verdrehten Sprichwörtern und verwechselt manchmal wichtige Wörter. Gerade bei Leseanfängern könnte sich dies störend auf den Lesefluss auswirken.

Ansonsten werden die wunderbaren Geschichten Dahls immer absolute Leseempfehlungen bleiben, dank seinem wunderbaren Humor, den außergewöhnlichen Charakteren, und der ungewöhnlichen Rollenverteilung, bei der ein kleines, bebrilltes Mädchen einen GuRie an die Hand nimmt, um seinen bösen Artgenossen das Handwerk zu legen.

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 18.07.2016
Hinter den Lichtern

Hinter den Lichtern


sehr gut

Laut Klappentext erzählt die Anthologie unglaubliche Geschichten, die vom Leben und von Scheinbarkeiten handeln. Von den Dingen, die "Hinter den Lichtern" passieren. Und von Menschen, die manchmal nicht so genau wissen, wo sie stehen und wohin mit sich. Nach dem Lesen der einzelnen Geschichten könnte der Titel "Hinter den Lichtern " nicht passender gewählt sein, auch wenn die enthaltenen Geschichten recht unterschiedliche Themen behandeln, so zieht sich dennoch die Thematik von den Autoren hinters Licht geführt zu werden durch die komplette Anthologie.
Insgesamt ist es den meisten Geschichten gelungen mich zu verstören, mich zu überraschen, mich zu überrumpeln, traurig zu machen, oder mir ein einzelnes Lächeln zu entlocken. Dennoch beinhaltet die Sammlung einen kleinen Wehmutstropfen, den ich anbringen muss:
Nur kurz zuvor las ich eine andere Anthologie, die um einiges liebevoller aufgemacht war, die um ein Glossar ergänzt war, in dem man jede beteiligte Autorin auf 2-3 Seiten näher kennenlernen konnte. Außerdem waren die Beiträge in meinen Augen mit etwas mehr Bedacht ausgewählt worden, so dass sie untereinander homogener waren und ich nur einen Ausrutscher hatte, der mich persönlich nicht so stark ansprach. Hier waren es doch immerhin drei bis vier schwächere Geschichten, die für mich gegenüber dem Rest nicht mithalten konnten.
Ohne den direkten Vergleich der zuvor gelesenen Anthologie hätte ich möglicherweise höher in der Bewertung gegriffen, mit der anderen Kurzgeschichtensammlung in Kopf und Geist verschwinden hinter den Lichtern doch nur 4 Sterne.

Wobei ich als abschließendes Wort einige großartige Werke hervorheben möchte:
Boris Koch: Wünsche
Antje Wagner: Das beste Versteck
Christoph Wortberg: Lawine
Lena Hach: Pepper
Johannes Groschupf: Zeit zu gehen

"Hinter den Lichtern" hat zwar nicht mit jeder enthaltenen Geschichte bei mir ins Schwarze getroffen, ich habe es dennoch sehr genossen auf einige mir bekannte Autoren zu stoßen, die ich hier zum Teil von einer völlig anderen Seite kennenlernen durfte, und "neue" Namen kennenzulernen, die die Lust geweckt haben andere Werke dieser Autoren zu entdecken. Nur gerade bei den für mich neuen Autoren hätte ich mir umso mehr ein paar Abschnitte zu der jeweiligen Person hinter dem Beitrag gewünscht als die wenigen Sätze, die auf den abschließenden Seiten der Anthologie in den Autoreninfos zu finden waren.

Bewertung vom 18.07.2016
Krasshüpfer
Geest, Simon van der

Krasshüpfer


sehr gut

Es herrscht Krieg zwischen den beiden Brüdern Hidde und Jeppe! Jeppe will sich den geheimen Keller seines Bruders unter den Nagel reissen, in dem dieser seine Insektenzucht beherbergt. Anvertrauen kann sich Hidde nur seinem Heft. Hier schreibt er alles zu seiner heimlichen Liebe zu seiner Klassenkameradin Lieke auf, schildert seine Zuchtversuche zwischen den verschiedenen Insektenarten, denen er unter anderem seinen Spitznamen Spinnerling zu verdanken hat, und wird ihm ein besonderes Geheimnis anvertrauen, bevor Jeppe ihm alles kaputt macht. Dieses Geheimnis hat mit dem Keller zu tun und mit Hiddes und Jeppes großem Bruder Ward, der vor drei Jahren gestorben ist.

'21. Juni
Du weißt nicht, was du in Händen hältst.
In diesem Heft, das du jetzt vor dir hast, habe ich den Krieg beschrieben, den Krieg zwischen mir und meinem Bruder.
Auf diesen Seiten habe ich vor einem Monat begonnen, alles über meine Insekten zu erzählen. Und über meinen Bruder und unsere Geheimnisse.'

Mit seiner Mutter kann er nicht darüber reden, nicht einmal sie weiß etwas von dem Keller. Also versucht Hidde Lieke auf seine Seite zu bringen, damit er im Kampf gegen Jeppe nicht alleine steht und dieser vielleicht einen Rückzieher macht, wenn er sieht, dass es jemanden gibt, der Hiddes verschrobene Interessen teilt und der Keller nicht mehr nur ein Geheimnis zwischen den beiden ist.

Von seinen Themen und besonders von den zahlreichen authentischen Illustrationen und absolut coolen Insektenzeichnungen ist das Buch ein wirklich krasses Jungenbuch! Allerdings sollte man sich bei der Zielgruppe an das empfohlene Alter von 11 Jahren - lieber etwas älter - halten, da das Buch eher ruhig erzählt wird. Von Anfang an steht zwar das unausgesprochene Geheimnis zwischen Hidde und Jeppe im Raum, vorrangig geht es aber um den Kellerkrieg, ein ständiges Hin und Her zwischen einem ungleichen Brüderpaar, einer verückt nach Insekten, der andere Schlagzeuger in einer Band. Wer vorrangig nach Spaß oder zumindest spannender Unterhaltung sucht, ist mit "Krasshüpfer" schlecht beraten, hier geht es unterschwellig um schwere Familienprobleme, deren Geheimnis sich jedoch erst ganz am Ende des Buches lüftet. Wer dagegen emphatisch veranlagt ist und ein Gespür für die komplizierte Gefühlswelt zweier Jungen in einer unvollständigen Familie hat, findet in "Krasshüpfer" ein ganz besonderes Buch.
Ich persönlich hatte manchmal mit einem gewissen Ekel zu kämpfen - nicht wegen der Insekten, sondern den Zuchtversuchen Hiddes oder Tötungsaktionen Jeppes - dass ich mich an einigen Stellen zum Weiterlesen durchringen musste.
Wovon ich jedoch von Anfang an verzaubert war sind zum einen die beeindruckende Covergestaltung mit den leuchtenden Insekten und zum anderen die zahlreichen Illustrationen im Inneren, die das Buch tatsächlich wie das Tagebuch eines Jungen wirken lassen.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 18.07.2016
Alles, was ich sehe
Curtis, Marci Lyn

Alles, was ich sehe


ausgezeichnet

Durch eine Hirnhautentzündung verliert Maggie ihr Augenlicht. Außerdem hat sie durch den Verlust des Augenlichts noch etwas anderes verloren: ihre Liebe zum Fußball! Fußball war ihr größtes Hobby, ihr absolutes Ding. Aber es war nicht nur ihr Hobby, sondern auch die Beziehung zu ihrer Mutter war durch den Fußball definiert und besiegelt. Ihre Mutter musste auf Grund eines Unfalls ihre Fußballkarriere an den Nagel hängen, Maggie war sozusagen ihre zweite Chance auf einen Profifußballer in der Familie. Da Maggies gesamter Freundeskreis ebenfalls auf Fußball basierte, steht sie nach der Hirnhautentzündung nicht nur im Dunkeln, sondern vor allen Dingen verlassen da.
Maggie weiß aber natürlich, dass dies zum größten Teil ihre Schuld ist, denn sie hat sich nie wirklich darum bemüht alte Freundschaften aufrecht zu erhalten, aber auch an ihrer neuen Schule schafft sie es nicht soziale Kontakte zu knüpfen.
Nach einem Schulstreich wartet sie vor dem Raum ihres Lehrers Mr Sturgis darauf von ihrem Onkel abgeholt zu werden und glaubt auf einmal - ja, tatsächlich! - ihren Augen nicht. Ein etwa zehnjähriger Junge taucht im Wartebereich auf und SIE KANN IHN SEHEN! Mit Ben tritt zum ersten Mal seit sechs Monaten wieder Freude in ihr Leben. Ben hat selbst eine Behinderung, von Geburt an, aber er ist die pure Lebensfreude und färbt damit auf sein gesamtes Umfeld ab, selbst Maggie kann sich dagegen nicht zur Wehr setzen und sieht sich schon bald als Bens Gast bei ihm zu Hause.
Dort stellt sich heraus, dass Bens älterer Bruder der Sänger von Maggies Lieblingsband ist. Wie soll sie Mason nur verdeutlichen, dass sie tatsächlich blind ist und wegen Ben zu ihnen zu Besuch kommt? Auch wenn sie nicht lange verleugnen kann, dass sie anfängt sich in Mason zu verlieben, aber verliert sie dadurch Ben?

Zunächst meint man in einer der üblichen Sick-Lit einer Jugendlichen gelandet zu sein, die es auf Grund ihrer Behinderung nicht mehr schafft ihr Leben zu genießen, neue Hobbys zu finden, geschweige denn ihre Freundschaften am Laufen zu halten. Bis Ben in ihr Leben tritt... Das Maggie auf einmal Ben und die Dinge in seiner unmittelbaren Umgebung sehen kann ist ein Wunder! Auch wenn der lebensfrohe Ben damit auf einmal Zweifel kommen, ob Maggie mit ihm wirklich befreundet sein will, oder es einfach genießt in seiner Nähe ihr Augenlicht wiedergewonnen zu haben.

Die Protagonisten in "Alles, was ich sehe" sind weiß Gott nicht alle einfach zu nehmen. Nur Ben... Ben ist ein dermaßen toller Charakter, ein wunderbarer Freund, ein wertvoller Mensch, viel weiser, als er es für seine 10 Jahre sein dürfte, für einen Freund wie ihn käme man ins Grübeln freiwillig sein Augenlicht oder sein absolutes Ding aufzugeben!

Es sollte sich keiner abschrecken lassen, dass die Geschichte durch das plötzliche Sehen von Maggie irgendwie fantastisch anmutet. Warum Maggie Ben sehen kann, klärt sich gegen Ende des Buches sehr logisch auf. Ich fand in der Geschichte nichts übertrieben oder unglaubwürdig.
Ansonsten wird die Geschichte stark von ihren Protagonisten geprägt: neben Maggie entwickeln sich auch andere Personen in der Geschichte sehr stark, so dass man neben der Auflösung des mysteriösen partiellen Sehens auch einfach immer weiter und weiter miterleben will, wie sich die Personen im weiteren Verlauf der Geschichte entwickeln. Ob Maggie und ihre Mutter wieder zueinanderfinden, ob Maggies und Bens Freundschaft eine Zukunft hat und neben der aufblühenden Liebe zu Mason bestehen kann und ob Maggie sich irgendwann mit ihrem Schicksal abfindet und ein neues absolutes Ding finden will...

Mein absolutes Ding ist dieses Buch: nur selten kommt man in den Genuss einer Geschichte, die es schafft einen an alle wichtigen Figuren zu binden, und einen mit ihnen leiden, weinen, aber auch lachen lässt! Definitiv eines der schönsten Debüts, die ich je in meinem Leben gelesen habe.

Bewertung vom 19.06.2016
Die Legenden schlagen zurück / Darkmouth Bd.3
Hegarty, Shane

Die Legenden schlagen zurück / Darkmouth Bd.3


ausgezeichnet

Der dritte Band der Reihe spielt kurze Zeit nach der Handlung aus "Die andere Seite". Finns Vollendung zum Legendenjäger steht kurz bevor, viele Halbjäger und auch der Rat der Zwölf finden sich anlässlich dieses Ereignisses in Darkmouth ein.
Nachdem es Finn im zweiten Band der Darkmouth-Reihe auf die Verseuchte Seite verschlagen hatte, wo er auf seinen vermissten Großvater Niall Schwarzzunge gestoßen ist und von der er seinen Vater Hugo gerettet hat, ist er nun wieder zurück in der Stadt Darkmouth gelangt. Doch nicht nur er hat den Weg zurück in die von Legenden heimgesuchte Stadt gefunden, auch ein Gegner, der dem Leser noch aus dem ersten Band "Der Legenjäger" bekannt sein sollte. Mit diesem Antagonisten ist die Spannung wieder angestiegen und die Handlung um einiges fieser geworden, aber auch Shane Hegartys herrlicher Humor kehrt mit voller Wucht zurück, was nicht zuletzt an dem irrsinnig witzigen und sarkastischen Charakter von Finns Urgroßvater Gerald liegt, der als geheime Waffe im Kampf gegen die Legenden vom Rat der Zwölf zurück ins Leben geholt wird.

"Da schlafe ich also mal ein paar Jährchen, und schon hat sich die Verseuchte Seite zum Urlaubsziel gemausert", seufzte Gerald. "Ich glaube, ich wäre lieber exsikkiert geblieben." (S.143)

Die Stärken der Reihe schließen wieder an die beiden Vorgängerbände an: die Ausstattung im Inneren als auch die Covergestaltung ist wiederum überaus gelungen, der Humor spricht neben der jugendlichen Zielgruppe auch ältere Leser an, wobei die Kapitellängen abermals so gewählt sind, dass jüngere Leser damit nicht überfordert sind und die Geschichte auch gut von Erwachsenen ihren Kinder vorgelesen werden kann.
Die Story ist im Gegensatz zu den beiden ersten beiden Bänden etwas erwachsener geworden, fieser und brutaler von der Handlung, was mir aber sehr gut gefällt, da Finn im Laufe der Geschichte älter wird und an Erfahrung gewinnt. Er stellt sich zwar manchmal immer noch tollpatschig an, aber von dem unerfahrenen Jungen, der im Auftaktband vor den Legenden lieber davongerannt ist als sich ihnen im Kampf gegenüber zu stellen, sind nur noch Fragmente geblieben.
Von den Schwächen, die ich im zweiten Band der Reihe zu bemängeln hatte, ist in "Die Legenden schlagen zurück" nichts mehr zu bemerken und die Wendungen am Ende von "Die Legenden schlagen zurück" lassen den Leser in gespannter Erwartungshaltung auf die Fortsetzung der Reihe in den nächsten Bänden zurück.

Reihen-Info:
Der Legendenjäger
Die andere Seite
Die Legenden schlagen zurück

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 19.06.2016
Die andere Seite / Darkmouth Bd.2
Hegarty, Shane

Die andere Seite / Darkmouth Bd.2


sehr gut

In Darkmouth endete Finns erstes Abenteuer und dort beginnt es auch wieder im zweiten Band "Die andere Seite". Wie man vom Titel her schließen kann, wird es aber nicht ausschließlich dort spielen...In einer kurzen Zusammenfassung "Was bisher in Darkmouth geschah" wird dem Leser noch einmal kurz in Erinnerung gerufen, was Finn im Auftaktband "Der Legenjäger" erlebt hat.

Es herrschte ein bisschen Chaos. Da waren sich im Rat der Zwölf alle einig. (S.7)


Nach dem atemlosen Showdown des ersten Bandes hat es neben dem Verräter Mr Glad auch Finns Vater Hugo auf die Verseuchte Seite verschlagen. Gemeinsam mit seiner Freundin Emmie will Finn seinen Vater retten. Irgendwann gelingt es den beiden gemeinsam mit einem Gutachter des Rats der Zwölf tatsächlich ein Tor zur anderen Seite zu öffnen. Bis es soweit ist kam ich leider wesentlich schlechter in die Geschichte hinein als damals beim ersten Band der Darkmouth-Reihe. Die Geschichte ist zwar wieder spannend und humorvoll, allerdings hatte "Der Legendenjäger" von allem einen Tick mehr zu bieten meinem persönlichen Empfinden nach. Protagonisten, die ich im ersten Band sehr lieb gewonnen beziehungsweise zu schätzen gelernt hatte, habe ich im zweiten Band schmerzlich vermisst. Die Szenen mit dem Gutachter Estravon Eichensprung sind zwar humorvoll und ironisch, kommen meiner Meinung nach aber bei weitem aber nicht an die Stellen aus dem ersten Band mit Mr Ernest Glad heran, auch von Finns Mutter Clara hätte ich gerne wieder mehr gelesen, aber diese taucht in "Die andere Seite" nur am Anfang und gegen Ende wieder auf, da sie sich die ganze Zeit in Darkmouth befindet, die Geschichte aber zum größten Teil auf der Verseuchten Seite spielt. In diesem Band der Reihe habe ich extrem gespürt, wie sehr eine Story abhängig von ihren Figuren ist, ganz egal, ob der Autor mit seinen Ideen, dem Spannungsaufbau und dem Witz an den Vorgänger anschließen kann. Zudem gibt es in der Darkmouth-Reihe so viele verschiedene Legenden und Wesen, dass neben der Zusammenfassung am Anfang des Buches ein Glossar wünschenswert gewesen wäre, denn mit einigen Begriffen konnte einfach nichts mehr anfangen.
So war "Die andere Seite" alles in allem zwar wieder spannend zu lesen, voller Humor und reicht von der liebevollen Ausstattung absolut an den Vorgängerband heran, andererseits war es für mich auch ein Beispiel dafür, dass manchen Reihen eine straffere Erzählweise zugute kommen würde und ein Glossar nicht nur nettes Beiwerk ist, sondern manchmal zwingend notwendig, damit sich ein Leser nach einer mehrmonatigen Abstinenz in der Buchwelt seiner Protagonisten wieder schneller zurechtfindet.
Das Ende des Buches macht einige Längen vom Anfang wieder wett und hinterlässt den Leser in spannender Erwartung des dritten Bandes und dem Wiederlesen einiger alter Bekannter...

Reihen-Info:
Der Legendenjäger
Die andere Seite
Die Legenden schlagen zurück

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 19.06.2016
Die kreisrunde Reise des Ika Wendou
Beisteiner, Michael

Die kreisrunde Reise des Ika Wendou


sehr gut

Der geplante Ausflug in die Berge wird für Ika Wendou zu einem außergewöhnlichen Abenteuer. Statt Bergwandern werden die Pläne seiner Familie auf die letzte Minute umgestoßen: Ikas Eltern sollen nach Serbien fliegen und dort über ein Trompetenfestival berichten.

Vom Coverdesign und den Innenillustrationen her hätte ich das Zielpublikum weitaus jünger eingeschätzt als 10 Jahre, nach der Lektüre würde ich es tatsächlich höher ansetzen als bei 10-12 Jahren oder es zum Vor- und Miteinanderlesen mit jüngeren einsetzen.
Der Inhalt des kleinen, feinen Buches steckt voller Lebensweisheiten, über deren Gehalt und Aussage man sich stellenweise leider nur dann wirklich bewusst wird, wenn man dementsprechende Erfahrungen sein eigen nennen muss.
Obwohl die Stimmung so manches Mal in eine leichte Melancholie abrutscht, überwiegt doch gerade auf Grund der Figur des Ika Wendou der Spaß und die Lebensfreude, die er bei seinem ungeplanten Abenteuer und den zahlreichen Begegnungen mit komischen Käuzen und ungewöhnlichen Wesen verspürt. Zum Glück darf der Leser ihn dabei hautnah begleiten und lernt seine ganzen Weggefährten kennen. Die Namen der Protagonisten bedienen meistens eine Alliteration, das macht Kindern beim Selbst- und Vorlesen viel Spaß.
Als erwachsener (aber natürlich auch als junger) Leser kann man der Geschichte viele Anregungen entnehmen, wie man weniger schwermütig durch das Leben gehen kann oder wie man es vermeidet Mauern gegenüber seinen Mitmenschen aufzubauen und sich dem Unbekannten gegenüber öffnet.

Michael Beisteiner hat es geschafft ein kleines Buch zu zaubern, aus dem sich sowohl Kinder als auch Erwachsene Lebensweisheiten ziehen können. Ich werde es auf jeden Fall mit etwas Abstand ein zweites Mal lesen, um zu sehen, ob mir das Buch dann noch das gleiche gibt wie beim ersten Mal oder ich bei einer wiederholten Lektüre noch ganz andere Aspekte und Lehren für mich entdecke.

Bewertung vom 19.06.2016
Kreativ-Set SurprEIS
Schmidt, Karina

Kreativ-Set SurprEIS


ausgezeichnet

Das Kreativ-Set zum Sofortloslegen ist preislich nur 3 Euro über dem reinen Heft "SurprEIS" angesiedelt, welches auch ohne Zubehör, dafür mit einer höheren Seitenanzahl erhältlich ist. Dieses Buch wartet zwar im Gegensatz zu dem hier enthaltenen Büchlein mit Rezepten auf 48 Seiten auf, wohingegen auf 32 Seiten klare Abstriche in der Auswahl gemacht werden müssen, dafür ist die Rezeptauswahl aber immer noch überraschend vielfältig und das Zubehör macht den "Verlust" gegenüber dem 48 Seitenwerk deutlich wett.

Der Lieferumfang:
Rezeptbuch mit 32 Seiten
Eisform für 3 verschiedenen Formen
3 Plastikeisstile
20 Holzeisstiele mit 5 Botschaften.

13 Euro ist ein geringes Startbudget, um eigenes Eis herzustellen. Buch und Zubehör, wie es im Kreativ-Set SurprEIS zusammengestellt ist, kommen beim Einzelkauf locker auf die 13 Euro und drüber. Man kauft hier keine Mogelpackung.
Zu Beginn ist das Buch gemeinsam mit sämtlichen Zubehör in einer Box untergebracht. Entweder kann man die farbenfrohe Box als Daueraufbewahrung verwenden oder das Eisbüchlein wird dem Regal einverleibt, das Zubehör der Küche, zumal die Holzeisstiele Verbrauchsgegenstände sind und die Plastikeisstiele bei Eisvielessern dauernd in Verwendung ;)
Die Idee auf Eisstielen Botschaften zu verstecken ist sehr witzig, die Dauerform aus Silikon von guter Qualität. Sie ist leicht zu reinigen, die gefrorenen Eis am Stil lassen sich einfach daraus lösen.

Enthaltene Rezepte:
Grundrezept Milcheis - keine spezielle Form notwendig
Grundrezept Fruchtsafteis - Eis am Stil
Frozen-Joghurt mit Kirschen - Eis am Stil
Überraschungskokoseis - in der Waffel
Minz-Schoko-Eis - Eis am Stil
Haselnusseis mit Nusskugeln - keine spezielle Form notwendig
Orangeneis in der Orangenschale
Meloneneis am Stil - Eis am Stil
Nussnougateis mit Karamellkern - spezielle Eisformen
3-farbiges-Fruchteis am Stil - Eis am Stil
Erdnuss-Karamelleis - kleine Becherchen
Mamoriertes Eis am Stil - Eis am Stil
Heidelbeerbuttermilcheis - Eis am Stil
Erdbeersandwich
Waldmeistereis - Eis am Stil
Push-up-Pop mit Gummibärchen - Push up Pop Förmchen

Bis auf wenige Ausnahmen können alle Eisrezepte entweder mit beliebigen Formen oder dem mitgelieferten Zubehör hergestellt werden.
Dank des großartigen Lieferumfangs und diversen Dingen, die ich zu hause bereits besitze, fehlen mir nur Push-up-Pops und damit fällt (vorerst) nur eins der vorgestellten Rezepte für mich zur Nachahmung aus.

Eis, Eis, Eis... Nicht das erste Buch über Eis in meinem Haushalt, aber mit Sicherheit das Rezeptheft mit den am einfachsten umzusetzenden Eissorten mit einer überschaubaren Anzahl von Zutaten und sämtlich ohne Eismaschine herstellbar.


Deswegen werden in der Sommerzeit die Creme de lá Creme aller Eisbücher wohl nicht allzu häufig ihren Regalplatz verlassen, statt dessen gibt es hier Fruchteis und Milcheis in wechselnden Zusammenstellungen und sicherlich die ersten Eigenkreationen.
Wer Sommerfrüchte, Buttermilch, Schmand oder Joghurt im Haus hat, findet in dem kunterbunten Heftchen mindestens ein Rezept, für das er nicht wegen weiteren Einkäufen des Haus verlassen muss. Die Spontanität hier aus sicher in den meisten Haushalten vorhandenen Zutaten schnelle Eiskreationen zaubern zu können, ohne vorher noch einen Einkauf planen zu müssen, ist für mich ein absoluter Pluspunkt!

Weitere Ideen und Bastelbücher findet man unter: https://www.topp-kreativ.de/