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Meli
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Ennepe-Ruhr-Kreis
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Ob analog, digital oder als Hörbuch, fremde Welten und schöne Liebesgeschichten sind mir immer willkommen!

Bewertungen

Insgesamt 687 Bewertungen
Bewertung vom 30.11.2021
Unerschrocken / Die Rebellinnen von Oxford Bd.2
Dunmore, Evie

Unerschrocken / Die Rebellinnen von Oxford Bd.2


sehr gut

Lucie wird als Frauenrechtlerin von vielen schon als alte Jungfer angesehen. Zum einen denkt sie auch nicht mehr, dass sie eine gute Partie machen könnte und außerdem will sie auch gar keinen Mann, der sie von ihrer Mission ablenken könnte und der ihre Rechte einschränken würde. Aber das Herz will, was das Herz will, und ihres ist so rebellisch wie sie selbst und begehrt ausgerechnet Tristan Ballentine, den berüchtigten Charmeur und Herzensbrecher, der ihr schon seit ihrer Kindheit auf die Nerven geht.

Lucie plant derzeit, Anteile eines Verlags zu kaufen, um so viele Leserinnen erreichen zu können, aber Tristan hat eigene Pläne und als Mann immer etwas mehr Macht. Er hatte schon immer verwirrende Gefühle ihr gegenüber und kann nicht widerstehen, ihr trotz seiner eigenen Pläne ein unverschämmtes Angebot zu machen: Eine Nacht mit ihm und sie kann mit dem Verlag tun, was sie will.

Ich mochte die Enemies-To-Lovers-Geschichte der beiden Protagonisten, aber auch ihre persönliche Entwicklung. Lucie widmet sich ganz und gar dem Kampf für die Rechte der Frauen und akzeptiert, dass ihre persönlichen Bedürfnisse dabei vernachlässigt werden. Dabei wird sie von so vielen Adeligen als Außenseiterin betrachtet, auch viele Frauen lehnen die Frauerechtsbewegung ab. Tristan kümmert sich eher um seinen eigenen Kram und versucht, sich von seinem tyrannischen Vater unabhängig zu machen. Mit der Zeit lernt Lucie, ihr Herz nicht so vernachlässigen und Tristan merkt, dass ihm alles gar nicht so gleichgültig ist.

Wie auch im Vorgänger war mir historische Genauigkeit nicht so wichtig und ich weiß auch zu wenig über Geschichte, um das beurteilen zu können. Ich fand den Kampf um die Frauenrechte aber interessant, sie haben dieser Liebesgeschichte viel Tiefe verliehen, und ich fand das Setting auch wieder sehr gemütlich - genauso, wie ein romantischer Laie wie ich sich das späte 19. Jahrhundert vorstellen würde.

Fazit
"Die Rebellinnen von Oxford - Unerschrocken" hat mir so gut gefallen wie erhofft. Eine historische Enemies-to-Lovers-Romance voller Spannung und sympathischer Charaktere. Ich freue mich auf mehr aus der Reihe!

Bewertung vom 30.11.2021
A Different Blue
Harmon, Amy

A Different Blue


weniger gut

Blue hatte eine schwierige Kindheit und Jugend, sie hat nicht wirklich interessante Zukunftsaussichten und ihre Mitschüler halten sie für eine Schlampe. Doch der leidenschaftliche neue Geschichtslehrer Wilson gibt nicht auf und würde gerne all seinen Schülern zu neuem Selbstwertgefühl verhelfen.

Das erste Drittel des Buches fand ich wirklich unglaublich chaotisch und es hat mir kaum gefallen. Ich mochte keinen der Charaktere, nicht, wie dramatisch von Blues Vergangenheit erzählt wurde, und wie das dazu führte, dass es nur sehr langsam voranging. Wilsons Unterricht, Blues Selbstmitleid und Nebencharaktere, die mich auch nicht interessiert haben, dazu hat es sich ganz anders entwickelt als erwartet - ich war mir sicher, dass es ein Flop wird.

Ich weiß nicht, ob es dann meine niedrigen Erwartungen waren oder ob es daran lag, dass es in Blues Leben etwas aufwärts ging, aber etwa ab der Hälfte fand ich es dann schon besser, auch wenn ich es nie wirklich gut fand, dafür war mir Blue einfach zu anstrengend. Sie hatte wirklich ein schwieriges Leben und verschiedene Erfahrungen und Traumata haben letztendlich dazu geführt, dass sie ein sehr geringes Selbstwertgefühl hat und sich durchgehend selbstbemitleidet.

Wilson fand ich manchmal schon etwas aufdringlich, es dauert aber auch etwas, bis man ihn mal wirklich außerhalb des Unterrichts erlebt. Davor ist er ein zu enthusiastischer Lehrer, der manchmal Salz in Wunden streut, nur um seine Schüler weiterzubringen, als sei er ihr Life-Coach. Privat ist er auch hilfsbereit, aber da fand ich es dann schon etwas sympathischer.

Die Liebesgeschichte der beiden konnte mich nicht überzeugen und ich mag zwar auch mal unerwartete Entwicklungen, aber zusammen mit den schwierigen Charakteren und dem Schreibstil hat es mir nicht so gut gefallen. Eine Menge hat mich einfach nur genervt.

Fazit
"A Different Blue" hat sich leider ganz anders entwickelt als erwartet und mit den Charakteren bin ich auch nicht warm geworden. Nach dem katastrophalen Anfang wurde es immerhin ein bisschen besser und man kommt auch gut durch die Geschichte.

Bewertung vom 29.11.2021
Late Night / Unter Haien Bd.1
Welling, Nora

Late Night / Unter Haien Bd.1


sehr gut

Louisa stellt ihre Kommunikations-App bei "Unter Haien" - eine Sendung, um Start-Ups und Investoren zusammenzubringen - vor und der ernste und attraktive Ruben Stephanski investiert tatsächlich und wird ihr Mentor.

Die App bedeutet Louisa sehr viel, denn sie soll Autisten wie ihrer Schwester die Kommunikation erleichtern. Ihr ist es gar nicht so wichtig, viel Umsatz zu machen, sondern Menschen zu helfen. Damit sie aber Erfolg haben kann, muss Louisa noch eine Menge über Betriebswirtschaft lernen, da weiß sie Rubens Lektionen schon sehr zu schätzen. Ruben erkennt Louisas Leidenschaft und Potenzial, aber er hat schon zu viel von der Geschäftswelt gesehen und weiß wie es läuft, daher kann er auch einschätzen, wie realistisch ihre Erwartungen an das Geschäft wirklich sind.

Louisa ist als Programmiererin eine Frau in einer Männerdomäne und kennt sich mit Sexismus leider zu gut aus. Ruben hingegen wurde schon sehr früh sehr reich und musste dann schnell erwachsen werden, um die Last der Verantwortung tragen zu können. Er ist noch immer sehr erfolgreich, aber die hohen Erwartungen und der Druck haben Narben hinterlassen.

Die Zusammenarbeit der Protagonisten spielt so eine große Rolle und auch wenn ich nicht so richtig verstanden habe, was Louisa von Ruben gelernt hat, fand ich auch die Geschichte rund um das Start-Up wirklich interessant. Ich habe eigentlich nicht wirklich etwas zu kritisieren, denn ich fand die Charaktere sympathisch und habe ihre Entwicklung gerne verfolgt. Die Liebesgeschichte allerdings konnte mich nicht komplett überzeugen, am Anfang gefiel mir noch das langsame Voranschreiten, aber letztendlich hätte ich mir hier mehr erhofft und am Ende war ich etwas enttäuscht.

Fazit
"Late Night" bietet sympathische Protagonisten, die sich manchmal zu sehr in ihrer Arbeit verlieren und deren Entwicklung mich überzeugen konnte, bei ihrer Liebesgeschichte hingegen hätte ich schon etwas anderes erwartet. Trotzdem ein schöner Liebesroman um ein Start-Up und die Last des Erfolgs.

Bewertung vom 26.11.2021
Sweet Enemy / Dear Enemy Bd.2
Callihan, Kristen

Sweet Enemy / Dear Enemy Bd.2


sehr gut

Emma und Lucian lieben ihre Jobs, aber bei beiden steht die Zukunft auf der Kippe. Schauspielerin Emma wurde durch eine Serie berühmt, wurde nun aber plötzlich rausgeschrieben und muss nun hoffen, dass sie auch danach wieder Rollen findet. Zurzeit kann sie aber kaum aktiv suchen und fühlt sich verloren. Sie darf sich aber auch nichts anmerken lassen, weil sie nicht verraten darf, dass ihre Figur stirbt, so muss sie auch noch alleine leiden und kann sich kaum jemandem anvertrauen.

Bei Lucian ist es sogar noch schlimmer, denn sein Körper lässt es nicht mehr zu, dass er Football spielt. Seine Karriere ist damit eigentlich vorbei und Lucian weiß nicht, was er jetzt mit seinem Leben anfangen soll und ist entsprechend hoffnungslos. Er erholt sich im Anwesen seiner Großmutter, wo er dann Emma trifft, die auch dringend Ruhe und Privatsphäre braucht.

In dieser schwierigen Zeit, in der sie auch noch nicht wirklich bereit für eine Beziehung sind, lernen sie sich kennen und Lucians Großmutter versucht auch noch, sie zu verkuppeln. Abgesehen von ihrer ähnlichen Lage und dass sie einander dadurch so gut verstehen können, ist da auch eine starke Anziehung, der sie sich nicht entziehen können. Lucian versucht zwar, Emma auf Abstand zu halten, ist ihr aber gleichzeitig näher, als sie glaubt. Ihr Ruhm, ihre Vergangenheit und ihre aktuellen Probleme sorgen für eine Menge Spannung, aber die Gefühle der beiden reichen schon aus, um von der ersten bis zur letzten Seite zu begeistern.

Fazit
"Sweet Enemy" von Kristen Callihan hat mir wirklich gut gefallen, ich mochte besonders Lucians weichen Kern, den er gut zu verstecken weiß, und die Gefühle der Protagonisten, die sich neu orientieren müssen, als sie gerade ganz oben angekommen waren.

Bewertung vom 24.11.2021
Stormdancer / Der Lotuskrieg Bd.1
Kristoff, Jay

Stormdancer / Der Lotuskrieg Bd.1


sehr gut

Japan, Fantasy, Steampunk und sympathische Protagonisten

Der launische Shogun von Shima will plötzlich einen Donnertiger, ein Wesen, das als ausgestorben klingt, denn schon seit Ewigkeiten hat niemand mehr eins dieser legendären Tiere gesehen. Nun wird Yukikos Vater damit beauftragt, einen Donnertiger zu finden und ihn dem Shogun zu bringen. - und er darf sich keine Fehler erlauben.

Gerade am Anfang fand ich Yukiko noch sehr naiv und leichtsinnig, aber in Problemsituationen beweist sie auch oft Mut und Entschlossenheit. Aus dem eher ängstlichen Mädchen am Anfang wird nach und nach eine selbstbewusste und starke Protagonistin, was einem schon der Prolog verrät. Während sie sich am Anfang nur für ihre eigenen Probleme interessiert - und eigentlich hat sie davon schon genug - sieht sie immer mehr von der furchtbaren Welt, in der sie lebt.

Meine Lieblingsfigur war Buruu, dem Yukikos Welt zunächst noch fremd ist, der klare Vorstellungen davon hat, was gut und was schlecht ist, und der dementsprechend voller Vorurteile ist. Gerade weil er am Anfang noch so wütend und verbittert ist, ist seine Entwicklung nur umso besser, als er widerwillig beginnt, Yukiko ins Herz zu schließen. Ich mochte de Freundschaft der beiden wirklich sehr.

In Shima wird großflächig der sogenannte Blutlotus angebaut, der vielseitig ist, aber auch furchtbare Nebenwirkungen hat und dem Land und den Leuten schadet - eine sehr vereinfachte magische Analogie zu den Problemen zwischen Wirtschaft und Umweltschutz. Die ärmere Bevölkerung leidet, Tiere sterben aus, aber andere verdienen ein Vermögen. Während manche dieses Leben klaglos ertragen, erhebt sich anderswo ein Widerstand. Neben der spannenden Handlung mochte ich auch das Worldbuilding: ein japanisches Setting, Magie und einige Steampunk-Elemente, und ich hätte wirklich gerne noch mehr von der Welt und den vielseitigen Charakteren gesehen.

Fazit
Die Welt von "Stormdancer" hat mir wirklich gut gefallen und ich mochte die Protagonisten Yukiko und Buruu, deren Entwicklung und Abenteuer ich gern verfolgt habe.

Bewertung vom 23.11.2021
Der Schwur der Jagdlinge / Feuerblut Bd.1
Fowler, Aisling

Der Schwur der Jagdlinge / Feuerblut Bd.1


sehr gut

Ein magisches Abenteuer, Freundschaft und gelungene Charakterentwicklung

Zwölf wird wie alle anderen Jagdlinge ausgebildet, aber eigentlich hat sie keineswegs vor, Jägerin zu werden und allen Clans zu dienen. Der Höhlenclan hat ihre Familie getötet und Zwölf will sie rächen, mit diesem Ziel vor Augen lässt sie keinen der anderen Jagdlinge an sich heran. Als dann aber Sieben entführt wird, eine der wenigen Menschen, die noch nett zu Zwölf waren, kann Zwölf nicht einfach zusehen. Sie zieht auf eigene Faust los, um Sieben zu retten, und bekommt dabei unerwartete Unterstützung.

Die dreizehnjährige Zwölf ist zwar eine gute Kämpferin, aber auch eine einsame Außenseiterin. Sie ist zielstrebig und distanziert, und obwohl sie keine Jägerin werden möchte, hat sie Vorbilder, deren Meinungen ihr wichtig sind und die sie eigentlich gern stolz machen würde. Aber meistens sorgt sie eher für Probleme, weil sie sich mit ihren Mitschülern kaum versteht. Die schüchterne Sieben ist die einzige, die Zwölf mehr oder weniger mag, auch wenn man das noch nicht als Freundschaft bezeichnen kann, oft ist es auch eine Mischung aus Mitleid und Beschützerinstinkt.

Auch wenn sie Teil einer Gruppe ist, ist Zwölf eigentlich eine Einzelgängerin, zum einen, weil sie keine Freunde hat, aber auch, weil sie ziemlich eigensinnig ist. Darum macht sie sich alleine auf den Weg, um Sieben zu befreien, aber sie ist nicht die einzige und aus drei kleinen Suchmissionen wird eine ungleiche Gruppe. Während dieses Abenteuers mochte ich besonders Zwölfs Entwicklung, da es ihr wirklich guttut, langsam Freundschaften zu schließen.

Am Anfang konnte mich die Geschichte noch nicht so richtig packen, die Rettungsmission hat mich nicht wirklich interessiert und Zwölfs traurige Vergangenheit konnte mich auch nicht wirklich berühren. Nach und nach gefiel es mir dann aber immer besser, vielleicht auch, weil ich nicht besonders hohe Erwartungen hatte. Mit der Zeit wurde es immer spannender, auch wenn einige Details mich nicht ganz überzeugen konnten. Insbesondere den Charakter von Sieben fand ich unfassbar langweilig.

Fazit
"Feuerblut - Der Schwur der Jagdlinge" hat mir besser gefallen, als ich erwartet habe. Auch wenn ich die Protagonistin zunächst etwas anstrengend fand, mochte ich ihre Charakterentwicklung während ihres Abenteuers voller Freundschaft, Magie und Spannung.

Bewertung vom 17.11.2021
The Sky in your Eyes / Island-Reihe Bd.1
Mohn, Kira

The Sky in your Eyes / Island-Reihe Bd.1


sehr gut

Nachdem sie schon ihr Leben lang gehänselt wurde, hat auch noch ihr letzter Freund tiefe Narben in Elíns Selbstbewusstsein hinterlassen. Sie ist wirklich sehr unzufrieden mit ihrem Gewicht und auch die Menschen in ihrem Umfeld lassen sie immer wieder, oft beiläufig wissen, dass Elíns Figur ihnen auffällt. Und dann ist Elín auch noch eine leidenschaftliche Köchin, die einen veganen Kochkurs besucht, wo es ständig auch um gesunde Ernährung geht. Da sind Fettnäpfchen ja schon vorprogrammiert ...

Im Kochkurs lernt sie Jón kennen und er ist wirklich attraktiv, aufrichtig und viel zu gut für Elín - zumindest sieht sie das so, Jón hat da keine Probleme und ist bestimmt nicht gemein zu ihr, weil sie keine Modelmaße hat wie die anderen Frauen im Kurs. Im Gegenteil, die beiden sind von Anfang an auf einer Wellenlänge. Doch Elín kann gerade kaum jemandem vertrauen und fühlt sich in ihrem Körper alles andere als sexy, da lösen romantische Gedanken direkt Panik aus.

Elín mag vielleicht ein klein wenig dünnhäutig sein, aber man kann sie auch verstehen. Ständig gibt es abfällige Kommentare und Witze auf ihre Kosten, manchmal absichtlich, oft aber auch aus bloßer Ignoranz. Die Leute haben schon eine bestimmte Meinung dazu, wenn die Erscheinung einer Person ihnen nicht ins Bild passt, aber natürlich haben sie keine Ahnung, was diese Person schon erlebt hat und wie verletzend schon kleine, unüberlegte Bemerkungen sein können.

Einerseits fand ich Elíns Unsicherheiten und Komplexe aufgrund ihres Gewichts nachvollziehbar dargestellt und man kann sie wirklich gut spüren. Andererseits hat es mich auch ein kleines bisschen genervt, wie unglaublich oft das wiederholt wurde. Am Ende des Buchs hatte ich außerdem schon das Gefühl, dass einige Themen noch ein bisschen zu oberflächlich abgeschlossen wurden und hätte mir teilweise etwas mehr gewünscht.

Fazit
In "The Sky in your Eyes" konnten mich die Gefühle und Unsicherheiten der Protagonistin wirklich mitreißen und ich fand ihre emotionale Reise wirklich gelungen.

Bewertung vom 14.11.2021
Der letzte Absolvent / Scholomance Bd.2
Novik, Naomi

Der letzte Absolvent / Scholomance Bd.2


sehr gut

Enthält Spoiler zum Vorgänger!

El, Orion und die Zwölftklässler haben es tatsächlich geschafft, den Reinigungmechanismus im Festsaal zu reparieren. Das führt dann dazu, dass im neuen Schuljahr viel weniger Maleficarier die Schule terrorisieren. Während El weicher und hilfsbereiter wird, da sie nun immer mehr Freunde und Verbündete findet und ihr Leben nicht mehr so einsam ist wie zuvor, verliert Orion ein wenig seinen Daseinszweck und gerät in eine Identitätskrise. Er hat immer leidenschaftlich Mals gejagt, aber dazu hat er nun kaum die Gelegenheit und ohne das Mana, das er aus seinen Opfern zieht, steckt er schon bald in Schwierigkeiten und bringt Chaos in die New Yorker Enklave.

Diesmal vergeht viel mehr Zeit als im ersten Band, es gibt langweiligen Unterricht in Sprachen und Training für die Abschlussprüfung, dazwischen werden Kontakte geknüpft und Beziehungen vertieft, insbesondere Els Freundschaft mit ihren beiden Bündnispartnerinnen Liu und Aadhya. Und dann sind da diese komplizierten und verwirrenden Gefühle, die El für Orion empfindet, obwohl sie so unterschiedlich sind und beide nicht besonders romantisch veranlagt sind.

Mein größter Kritikpunkt wären hier die endlosen Beschreibungen. Ich hatte gehofft, dass sie etwas abnehmen, da man die Welt ja schon etwas kennt, aber das Gegenteil war der Fall. Es wird so viel erklärt und rückblickend berichtet, es gibt viele ausführliche Kampfszenen und generell gibt es eher wenige Dialoge. So faszinierend ich die Welt auch finde und obwohl ich das detailreiche Worldbuilding auch mag, zieht es die Handlung ganz schön in die Länge. Dazu ist auch Galadriel nicht mehr so wütend und pessimistisch wie vorher, was auch den Humor etwas reduziert hat, sodass es noch etwas trockener wurde.

Fazit
Insgesamt hat mir "Scholomance - Der letzte Absolvent" sehr gut gefallen, es ist ohne Frage spannend, auch wenn die Geschichte ein paar Längen hat, die magische Welt hat witzige, kreative Details und ich mochte Els Charakterentwicklung sehr. Ich freue mich schon sehr auf die Fortsetzung!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 13.11.2021
Nightsky Full Of Promise / Berlin Night Bd.1
Jayawanth, Mounia

Nightsky Full Of Promise / Berlin Night Bd.1


sehr gut

Sydney und Luke lernen sich am Abend ihrer Abschlussfeier kennen und verbringen einige unvergessliche Stunden miteinander. Am Ende der Nacht trennen sich ihre Wege jedoch, weil Luke ein Jahr ins Ausland gehen will. Sie vereinbaren, sich in einem Jahr wiederzusehen, aber Luke taucht nicht auf. Auch fünf Jahre später nicht, dabei wartet Sydney noch immer. Als sie sich zufällig begegnen, scheint er sich überhaupt nicht mehr an Sydney erinnern zu können.

Sydney sehnt sich seit fünf Jahren nach einem Mann, mit dem sie nur eine Nacht verbracht hat, ihre Verbundenheit ist so tief, dass sie ihn nicht vergessen konnte. Sie kann sich auch auf keinen anderen Mann einlassen, denn nach diesen wenigen Stunden mit Luke war ihr schon klar, dass niemand an ihn herankommen kann. Sie findet sich im Laufe der Geschichte oft erbärmlich, weil sie so an ihm hängt und es tut mir leid, aber da musste ich ihr schon zustimmen. Ich bin ja schon kein Fan von Liebe auf den ersten Blick, das hier war in meinen Augen auch nicht besser.

Schon im Prolog bekommt man ein paar Seiten aus Lukes Perspektive und es gibt direkt eine Menge Konfliktpotenzial, daher war ich auch gespannt, wie es weitergeht und wie die Geheimnisse nach und nach ans Licht kommen werden. Ich konnte Sydneys gebrochenes Herz und ihre Gefühle nachvollziehen und fand auch ihr Wiedersehen mit Luke gelungen. Sie ist unglaublich verletzt und wird daher ziemlich abweisend Luke gegenüber, weil sie noch so viel für ihn empfindet. Luke hingegen versteht überhaupt nicht, warum Sydney so gemein zu ihm ist, findet sie aber faszinierend und möchte sie kennenlernen, obwohl sie ihn von sich stößt.

Lukes Probleme mit seiner Familie konnten mich nicht so richtig packen und das Drama ganz am Ende fand ich auch ziemlich überzogen, aber abgesehen davon mochte ich die Liebesgeschichte von Sydney und Luke. Ihre gemeinsamen Szenen sind explosiv und unterhaltsam und man fliegt einfach durch die Seiten.

Fazit
"Nightsky Full of Promise" hat mir ganz gut gefallen, auch wenn mir Sydneys unerschütterliche Liebe nach nur einigen gemeinsamen Stunden etwas auf die Nerven ging. Die Liebesgeschichte der beiden ist trotzdem süß, unterhaltsam und spannend.

Bewertung vom 10.11.2021
Game Changer - Es gibt unendlich viele Möglichkeiten, alles falsch zu machen
Shusterman, Neal

Game Changer - Es gibt unendlich viele Möglichkeiten, alles falsch zu machen


sehr gut

Walking a mile in parallel universe shoes

Ash ist eigentlich nur ein durchschnittlicher Schüler, bis er plötzlich zum Mittelpunkt des Universums wird und seine Entscheidungen die Welt verändern können. Zuerst versteht er gar nicht, warum Stoppschilder plötzlich blau sind, und auch später hat er kaum Kontrolle über diese unheimliche Macht, die das Leben der gesamten Menschheit beeinflussen kann, und die Auswirkungen werden immer größer.

Ich möchte gar nicht zu viel darüber verraten, welche Veränderungen Ash im Laufe des Buches auslöst, aber ich habe diese Geschichte als Allegorie dafür verstanden, wie viel auch kleine Entscheidungen und Taten bewirken können. Es geht hier immer wieder darum, sich buchstäblich auch mal in eine andere Lage hineinzuversetzen, damit man endlich versteht, wie es Menschen geht, die ein anderes Leben führen. Hier werden verschiedene Arten der Diskriminierung thematisiert und es geht immer darum, Empathie zu zeigen, andere Lebensweisen anzuerkennen und Vorurteile abzulegen.

Ash gehört keiner Minderheit ein und glaubt, er weiß, was Diskriminierung ist. Dabei ist er nicht absichtlich ignorant, es betrifft ihn einfach nicht und darum setzt er sich nicht weiter damit auseinander. Zwischendurch merkt er schon mal, wie unwissend er ist und fühlt sich schlecht, weil er eigentlich ein besserer Mensch sein will. Ich fand sein Abenteuer als Mittelpunkt des Universums schon spannend, aber wichtiger waren seine Erkenntnisse und Entwicklung mit all diesen neuen Erfahrungen.

Ich fand die ganze paranormale Ebene ziemlich verrückt, aber trotzdem gelungen und auch verständlich erklärt. Ashs Umgang mit dieser Verantwortung, seine Angst und die riesige Last, weltbewegende Veränderungen auslösen zu können, konnte man gut spüren. Natürlich war es auch spannend zu verfolgen, wie Ash reagiert und man fragt sich, was er wohl als nächstes anstellen wird, dabei waren die Ausgänge sowohl bedeutungsvoll als auch unterhaltsam.

Fazit
Insgesamt hat mir "Game Changer" wirklich gut gefallen. Ash ist ein sympathischer Protagonist, der sich angesichts all dieser Lektionen in Empathie und Akzeptanz wirklich gut weiterentwickelt und lernt, Dinge selbst in die Hand zu nehmen. Sein Abenteuer als Mittelpunkt des Universums ist spannend, unterhaltsam und lehrreich.