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Benutzername: 
Tuppi
Buchflüsterer: 

Bewertungen

Insgesamt 983 Bewertungen
Bewertung vom 20.02.2017
Gier ist dicker als Blut
Gassler, Uschi

Gier ist dicker als Blut


ausgezeichnet

Ein packendes Meisterwerk psychischer Emotionen.

Markus Falkner ist Busfahrer und findet eines nachts beim Abschließen seines Busses einen Säugling in der letzten Sitzreihe. Nachdem er mit seiner Frau keine Kinder bekommen kann, erhalten sie nun die Möglichkeit zur Adoption.
Das Kind entwickelt sich gut und ist ein Mathegenie. Durch einen Lottogewinn und geschicktes Anlegen des Geldes wird er zum reichen Mann. Freunde hat er keine, aber dafür Neider.
Eines Tages erschleicht sich ein Mann als Gärtner sein Vertrauen. Dass er das missbraucht, um seine Gier zu stillen, bemerkt er leider viel zu spät...

Das Buch ist klasse geschrieben und ich war total in der Geschichte gefangen. Jonathan ist ein netter Kerl. Zwar sehr einsam und zurückgezogen, aber freundlich und hilfsbereit. Als Mathegenie hatte er es in der Schule nicht leicht und konnte sich seiner grossen Liebe, der schüchternen Klassenkameradin Lisa, nicht offenbaren. Die Ungewissheit über seine leiblichen Eltern machte ihm große Schwierigkeiten. Er hatte zu seinen Adoptiveltern zwar ein sehr herzliches Verhältnis, aber trotzdem fühlte er eine gewisse Leere.

Er lies niemanden an seinem Leben teilhaben, bis er Anton Rombach kennenlernte. Dieser erschlich sich als Gärtner Jonathans Vertrauen und bekam dadurch einen Platz in dessen Leben. Als dann 3 Personen, die Kontakt zu Jonathan hatten, verschwanden und kurz darauf in dessen Garten tot gefunden wurden, stürzte sein Leben wie ein Kartenhaus zusammen.

Die Geschichte wurde spannend geschildert und hat mich total gefesselt. Schlag auf Schlag geschah Ungeheuerliches und es wurde nicht langweilig. Das Geschehen könnte tatsächlich so passiert sein. Das Ende war ein packendes Finale mit guten Ausgang. Alles wurde aufgeklärt und es blieben keine Fragen offen.

Bewertung vom 11.02.2017
Tod in der Therme
Lessle-Rauter, Beate

Tod in der Therme


ausgezeichnet

Zufällige Doppelgängermorde?

In der Siebentäler Therme in Bad Herrenalb findet der Bademeister morgens eine Leiche im Becken. Die herbeigerufene Kripo bekam einen Schreck: der Tote war ihr Chef, Hauptkommissar Kupperer, der sich doch mit seiner Frau im Urlaub befinden sollte...
Johanna ist inzwischen verheiratet und schwanger. Da es sich um eine Risikoschwangerschaft handelt - Zwillinge, über 40 und Bluthochdruck - weist sie ihr Arzt in die Klinik ein. Und das ausgerechnet dann, wenn sie bei der Aufklärung eines Mordes helfen könnte.

Ich war sofort wieder im Geschehen drin und hatte das Gefühl, den vorigen Band gerade erst aus der Hand gelegt zu haben. Es ist fast alles beim Alten: Isabell, Haralds Frau, ist eifersüchtig auf seine Kollegin, Herr von Emm passt auf Johanna auf und Johanna, inzwischen verheiratet und schwanger, kann nicht ruhig bleiben und sich schonen. Erst recht nicht, als im Krankenhaus ein weiterer Mord geschieht, der vielleicht sie hätte treffen sollen...

Die kriminalistische Fährte war spannend und die privaten Entwicklungen waren amüsant. Der Fall wurde völlig aufgeklärt und war für mich lange nicht vorhersehbar. Das Ende hat mir sehr gefallen, mit einer Ausnahme: es ist der letzte Band um Johanna Jobs. Schade!

Bewertung vom 06.02.2017
Binokelrunde
Hauser, Petra

Binokelrunde


schlecht

Mein erster regionaler Krimi, von dem ich auf ganzer Linie enttäuscht wurde.

In der Nacht fiel ein Schuss. Michel Kohl sieht einen Mann, der die Pistole fallen lässt und dann abhaut. Dann kommt die Nachbarin, die er anhimmelt und steckt die Pistole ein.

Mich hat das Buch interessiert, weil es in Karlsruhe spielen soll und weil ich Binokel mag. Aber fesseln konnte mich das Buch nicht. Manchmal fehlte mir der Zusammenhang und der Story fehlte der rote Faden. In der Nachbarschaft gab es mehrere Menschen, denen der Schuss gegolten haben könnte. Und dann tauchte die Leiche des Mannes auf, der geschossen hat. Aber statt die Informationen an die Polizei weiterzugeben, wurde es totgeschwiegen und der Alltag ging weiter. Zwischendurch gab es immer wieder kurze Sätze mit Erklärungen über das Kartenspiel, manchmal am Anfang oder am Ende eines Kapitels, aber oft auch mittendrin.

Das Buch ist unterteilt in 2 Abschnitte. Im ersten Teil lernt man die Charaktere kennen, wobei ich mich nicht auf Sympathie oder Antipathie einlassen kann. Dafür war alles zu oberflächlich. Ein alter Mann, der sich in seine Nachbarin verliebt und auf ein Leben zurückblickt, in dem er die große Liebe verloren hat und eine Frau geheiratet hat, für die er kaum Gefühle besaß. Durch den Schreibstil musste ich mir immer wieder bewusst machen, dass der Mann keine 35 sondern fast 70 Jahre ist.

Im zweiten Teil sucht Herr Kohl seine Nachbarin, die während einer gemeinsamen Reise nach England verschwunden ist. Sie wollte ihren Sohn suchen und würde irgendwann zurück kommen. Wieder zu Hause erfuhr er, dass sie kurz vor ihm da war und unterwegs an den Bodensee ist.

Dass der Krimi zwischen Karlsruhe und Bodensee spielt bemerkt man nicht. Genauso gut könnte es Dortmund oder Bremen sein, wo ich mich nicht auskenne. Es gibt keine städtebezogenen Details, die einen Wiedererkennungswert haben.

Nachdem das Buch zu Ende war, habe ich es enttäuscht weg gelegt. Ich musste mich immer wieder zwingen, weiter zu lesen, aber das wurde nicht belohnt. Das Ende war ebenso unbefriedigend wie der Sinn der Geschichte. Das Buch ist in meinen Augen kein Krimi und die Geschichte ist unglaubwürdig.

Bewertung vom 18.01.2017
Das Walmesser
Neilson, C. R.

Das Walmesser


gut

Nach langer Zeit wurde das Buch spannend.

John Callum verließ Schottland, um auf den Färöer Inseln ein neues Leben zu beginnen. Aber schon nach kurzer Zeit holt ihn die Vergangenheit in seinen Träumen ein. Und dann wacht er eines morgens auf dem Fischklotz mit einem blutigen Messer in der Hand auf. Er kann sich nur an viel Alkohol und einen Streit erinnern ...

Ich hatte Schwierigkeiten, in das Buch reinzufinden. Die Vorgeschichte war sehr langatmig. Den Schreibstil fand ich gut verständlich, die Geschichte war nachvollziehbar und irgendwann war ich auch gefesselt. Das Ende hat mir sehr gut gefallen.

John versucht auf den Färöer Inseln neu anzufangen. Die Leute zieht es eigentlich nur aus einem Grund auf den trostlosen Fleck Erde, wo es an 300 Tagen im Jahr regnet: um zu vergessen. Das gelingt ihm aber nur kurz. Warum er Schottland verlassen hat, erfährt der Leser erst, als ihm in der neuen Heimat dasselbe Schicksal widerfährt.

Bewertung vom 03.01.2017
Lennart Malmkvist und der ziemlich seltsame Mops des Buri Bolmen / Lennart Malmkvist Bd.1
Simon, Lars

Lennart Malmkvist und der ziemlich seltsame Mops des Buri Bolmen / Lennart Malmkvist Bd.1


sehr gut

Magie kann witzig, aber auch gefährlich sein.

Buri Bolmen, Inhaber eines Zauberei- und Scherzartikelladens, wurde ermordet. Sein Nachbar, der Unternehmer Lennart Malmkvist, erbt den Laden, wenn er sich ein Jahr lang um den Mops des Verstorbenen kümmert.
Nachdem Lennart gekündigt wurde, nahm er das Erbe an und kurz darauf fing der Mops an zu reden. Lennart erfuhr Ungeheuerliches und mit der Ruhe war es nun vorbei...

Ich habe dieses Buch gelesen, weil mir der Schreibstil des Autors gefällt. Und ich wurde nicht enttäuscht. Die Story war durchweg spannend und ich musste oft schallend lachen.

Die einzelnen Charaktere waren wunderbar beschrieben und auch die mir unbekannte Gegend konnte ich mir sehr gut vorstellen. Lennart ist ein sympatischer Mann, der mit seinem Leben bisher vollauf zufrieden war. Bölthorn ist mir auch ganz schnell ans Herz gewachsen. Der übergewichtige und eigenwillige Mops ist etwas ganz besonderes. Die Nachbarin Maria verköstigt ihre Freunde mit italienischen Leckereien. Und auf seinen Freund Frederik kann er sich verlassen.
Lennarts Leben wurde von einem Tag auf den anderen auf den Kopf gestellt. Wer hat den alten Buri ermordet? Warum kann der Mops sprechen? Wer hat Lennarts Kollegin Emma überfallen? Warum steht Lennart für die eisige Polizistin Maja als Täter fest?

Es gab überraschende Wendungen, mit denen ich überhaupt nicht gerechnet habe. Am Ende wurde einiges geklärt, aber einiges blieb auch offen für die Fortsetzung. Normalerweise mag ich so offene Enden nicht, aber hier stört es mich nicht ganz so sehr.

Bewertung vom 13.12.2016
Wer mordet schon am Chiemsee?
Gerwien, Michael

Wer mordet schon am Chiemsee?


sehr gut

Ein netter Zeitvertreib mit idyllischer Kulisse.

Babs ist eine sympathische junge Frau mit einer Vorliebe für Krimis. Wenn sie auf ein Verbrechen stößt, beginnt sie zu ermitteln, was und wie es passiert ist. Damit hilft sie ihrem Bruder Sepp bei der Verbrechensbekämpfung. Ihre Methoden sind nicht immer nach Lehrbuch, aber durch die richtigen Rückschlüsse kommt sie der Lösung immer nahe.

Von den zwölf Geschichten haben mir acht sehr gut gefallen, drei waren in Ordnung und eine hat mir gar nicht gefallen.

Bei jedem Fall werden die Sehenswürdigkeiten am Ende genauer beschrieben. Wenn man sich in der Gegend auskennt, kann man sich die Geschichten bildlich vorstellen. Und wenn nicht, hat man die Möglichkeit, einen Ausflug dorthin zu machen. Die Freizeittipps fand ich sehr informativ und könnte mir vostellen, das ein oder andere zu besuchen.

Bewertung vom 09.12.2016
Gestorben wird immer
Anlauff, Christine

Gestorben wird immer


sehr gut

Spannend, humorvoll und überraschend!

Just Verloren freundet sich nach seinem Fahrradunfall mit Schwester Renate aus dem Krankenhaus an. Kurz vor seiner Entlassung verschwindet sie spurlos und er macht sich auf die Suche nach ihr...

Das Buch ist sehr unterhaltsam. Ich habe mich sehr gut zurecht gefunden, auch wenn ich noch nie in Potsdam gewesen bin. Ich konnte mir alles sehr gut vorstellen und hatte das Gefühl, die einzelnen Charaktere persönlich zu kennen. Ich musste immer wieder schmunzeln, wenn Just das nächste Fettnäpfchen gefunden hatte.

Als die nette Krankenschwester so plötzlich verschwunden ist, hat Just nicht locker gelassen und mit der Hilfe von Renates Kollegin herausgefunden, dass sie entführt wurde. Da das Ehepaar überhaupt nicht vermögend war, hatte die Lösegeldforderung überhaupt keinen Sinn. Just fand heraus, dass es mehrere Verdächtige gab - und es kamen immer mehr dazu.

Das Ende war für mich überraschend. Es war das zweite Buch um Just, aber ich denke, dass man den ersten Band nicht unbedingt kennen muss, man dürfte auch ohne die Vorgeschichte keine Probleme mit dem Verständnis haben.

Bewertung vom 04.11.2016
Stahlbeton
Hummler, Birgit

Stahlbeton


ausgezeichnet

Korruption ist überall möglich!

Bei der Stuttgarter Polizei wird anonym ein Toter am Feuerbacher Tunnel gemeldet. Hauptkommissar Bialas und sein Team stehen vor einem Rätsel.
5 Wochen später gab es einen Toten auf der Baustelle in der Fildermesse.
Und dann muss Bialas auch noch mit den Leuten vom LKA zusammen arbeiten, die für Wirtschaftskriminalität zuständig sind. Zusätzlich wird die Arbeit durch den Wirtschaftsminister behindert.

Das Buch lässt sich angenehm und harmonisch lesen. Ich konnte mir alles sehr gut vorstellen. Bialas und seine Kollegen waren mir sehr sympathisch. Auch die Kollegen vom LKA konnte ich gut leiden.

Die Arbeit der Ermittler war anstrengend und die regelmäßigen Versuche der Politiker die Richtung zu beeinflussen, damit die Großbaustelle keine negativen Schlagzeilen macht und die Bauunternehmer nicht verärgert werden, störten zusätzlich. Auch der Staatsanwalt konnte diese Einmischung nicht verhindern.

Zusätzlich hatte Bialas familiäre Probleme: Thea, seine Frau, fühlte sich mit der Erziehung allein gelassen, denn die pubertierende Tochter machte, was sie wollte. Sie schloss sich einer Clique an, die ihr nicht gut tat, kam und ging wie sie wollte, ohne Bescheid zu geben wohin, schwänzte die Schule, färbte sich die Haare schwarz und maulte nur. Und sein Sohn hatte Probleme in der Schule.

Die Ermittler machten trotzdem einen tollen Job und kamen nach und nach voran. Was sie aufdeckten war furchtbar. Das Ende war schlüssig, wenn auch nicht ideal.

Ob es tatsächlich so zugeht auf Deutschlands Baustellen weiß ich nicht - aber möglich wäre es. Erschütternd!

Bewertung vom 26.10.2016
Dreamcity
Imbsweiler, Marcus

Dreamcity


sehr gut

Alles in allem ein toller Krimi über Familie und Erfolg.

Der Privatermittler Max Koller hat Besuch: Leonard will seine Praktikantenstelle antreten. Eine Woche zuvor hatte er auf dem Handy angerufen, als Max mit seinen Kumpels in der Kneipe war. Nach einigen Bieren hatte Max zugesagt, es aber nicht ernst genommen.
Ein Mann spielt Koller brisante Unterlagen zu, die den reichen Unternehmer Lorenz Driehm, der als Retter Heidelbergs angesehen wird, in Misskredit bringen können.
Driehm lässt einen neuen Stadtteil bauen, die Bahnstadt "Dreamcity" - dass sich Dream und Driehm ähnlich anhören, soll ein Zufall sein?
Kurz darauf wird in Kollers Büro eingebrochen, der Auftraggeber erschossen und Driehms Tochter hat einen Auftrag für Max ...

Das Buch hat mich gefesselt. Der Schreibstil ist spannend, mit einer perfekten Prise Humor. Ich konnte mir alles lebhaft vorstellen. Für Quereinsteiger ist es kein Problem, dass dies der siebte Fall von Koller ist.

Max Koller ist ein sympathischer Mann, der seinen Beruf ernst nimmt und gründlich recherchiert. Und auch Leonard mochte ich sehr. Die beiden kabbelten sich immer wieder, aber man konnte erkennen, dass sie sich mochten. Ich wollte das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen, so begeistert war ich. Der berühmte rote Faden zog sich ohne Knotenbildung durch das Buch.

Und die Ermittlungen brachten unglaubliche Ergebnisse. Da steckte weit mehr dahinter als "nur" Bereicherung und Unterschlagung. Aber Driehm ist die Sorte Mensch, die sich nichts gefallen lässt und mit allergrößter Härte gegen seine Widersacher vorgeht, egal um wen es sich dabei handelt.

Gegen Ende kam eine überraschende Wendung, mit der ich nicht wirklich gerechnet hatte. Ich habe das Buch zufrieden zugeklappt.

Bewertung vom 24.10.2016
Liebe macht lustig (eBook, ePUB)
Saunders, Kate

Liebe macht lustig (eBook, ePUB)


sehr gut

Fremde werden erst zu Gegnern und dann zu Kameraden.

Beth ist verheiratet und hat 2 Töchter. Seit 10 Jahren macht das Ehepaar getrennt Urlaub, um den Akku aufzuladen - dieses Jahr wollte ihr Mann Charlie nach Südfrankreich auf ein Schloss. Zufällig erfährt Beth, dass Charlies Kollegin ihren Urlaub ebenfalls zur gleichen Zeit am gleichen Ort verbringt. Sie setzt ihrem Mann die Pistole auf die Brust, sodass die gesamte Familie dorthin fliegt. Clare ist aber nicht bereit, auf diesen Urlaub zu verzichten und will dort um ihre Liebe kämpfen.

Das Buch hat einen lockeren Schreibstil. Das Schloss in Südfrankreich wurde erst umgebaut und hat jetzt Eröffnung - leider ist noch nicht alles perfekt. Genau wie die verschiedenen Urlauber. Luxuriöse Ferien in einem alten Schloss - mit einer Baustelle und provisorischen Unterkünften hat bei den teuren Preisen keiner gerechnet. Und einen Flieger zurück gibt es vorerst auch nicht, sodass 14 unterschiedliche Personen in dieser Ruine fest sitzen.

Ich konnte mir alles sehr gut vorstellen und hatte das Gefühl, alles direkt mitzuerleben. Gegen Ende gab es die ein oder andere Situation, die ich übertrieben und unlogisch fand. Aber alles in allem war es ein schönes Leseerlebnis.