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Maddinliest
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Borken

Bewertungen

Insgesamt 965 Bewertungen
Bewertung vom 09.08.2020
Verschollen in Palma
Kallentoft, Mons

Verschollen in Palma


sehr gut

Dunkle Machenschaften im Urlaubsparadies

Tim Blancks Leben wird von einer Entscheidung bestimmt, die er für immer bereuen wird. Er hat seiner sechzehnjährigen Tochter Emme erlaubt mit ihren beiden besten Freundinnen eine Partyreise nach Mallorca anzutreten und gleichzeitig seine Frau davon überzeugt, diesem ebenfalls zuzustimmen. Emme ist bisher noch nicht wieder zurückgekehrt, obwohl mittlerweile mehr als drei Jahre vergangen sind. Alle Bemühungen, sie wiederzufinden, verliefen bisher erfolglos. Die Ehe von Tim und Rebekka hat diese tragische Entwicklung nicht überlebt und Tim hat sich der nicht endenden Suche verschrieben. Aktuell lebt er auf Mallorca, schlägt sich mehr schlecht als Recht als Privatdetektiv durch und scheitert im täglichen Leben immer wieder an seiner inneren Verzweiflung. Durch Zufall stößt er wieder auf neue Spuren und die Hoffnung kehrt sofort zurück. Lebt seine Tochter noch?

Der erfolgreiche schwedische Autor Mons Kallentoft hat bisher in erster Linie mit seine Thriller-Reihe um Zack Henry auf sich aufmerksam gemacht, desto gespannter war ich nun, von ihm einen Mallorca-Krimi zu lesen. Wer nun einen Regional-Krimi mit schönen Landschaftsbeschreibungen erwartet, liegt mit "Verschollen in Palma" völlig falsch. Mit seinem etwas sperrigen und detailreichen Schreibstil verwandelt er das Urlaubsparadies Mallorca in einen Ort voller Verzweiflung, in dem Korruption und Betrug herrschen. Gerade sein Hauptprotagonist Tim Blanck trägt mit seiner verzweifelten Suche nach seiner vermissten Tochter zu dieser düsteren Atmosphäre bei. Der Spannungsbogen wird mit dem Verschwinden von Emme gut aufgebaut und über die Recherchen und dem ungewissen Schicksal des jungen Mädchens auf einem hohen Niveau gehalten. Das Lesen des Buches ist nicht immer ganz einfach, da Kallentoft gerne in die Erinnerungen seiner Protagonisten zurückspringt und somit manchmal etwas unkoordiniert zwischen den Handlungssträngen wechselt.

Insgesamt ist "Verschollen in Palma" aus meiner Sicht ein Thriller, der sich über die depressive Stimmung und den intensiven Gefühlen seiner Protagonisten von vielen Büchern dieses Genres absetzt und damit auch sicherlich polarisiert. Mir hat das Buch gut gefallen, so dass ich es gerne weiterempfehle und mit guten vier von fünf Sternen bewerte.

Bewertung vom 09.08.2020
Der Fall Sartory / Kommissar Ingo Behrends Bd.8
Lange, Roland

Der Fall Sartory / Kommissar Ingo Behrends Bd.8


ausgezeichnet

Spannender und authentischer Kriminalroman

Das Mordsharz-Festival feiert sein zehnjähriges Jubiläum und es hat sich als Stargast der neue Stern am Krimi-Himmel angekündigt, Carolin P. Sartory. Die Verkaufszahlen ihres neuen Werks schießen durch die Decke und die Vorfreude sowohl bei den Veranstaltern als auch bei den Gästen ist groß, dass sie sich im Harz die Ehre gibt. Aber sie erscheint nicht. Ohne irgendeine Art der Rückmeldung bleibt sie der Veranstaltung fern und es fehlt jede Spur von ihr. Am nächsten Wird sie gefunden und Hauptkommissar Ingo Behrends hat einen neuen fall auf dem Tisch...

"Der Fall Sartory" ist bereits der achte Fall für den sympathischen Ermittler Ingo Behrends. Der Autor Roland Lange konnte mich schon mit vorherigen Bänden begeistern, so dass ich mit hohen Erwartungen in sein neues Werk gestartet bin. Schnell hatte er mich wieder mit seinem lebendigen und sehr flüssig zu lesenden Schreibstil in den Harz entführt. Direkt zu Beginn des Buches wird mit der Entführung der hochgelobten Autorin der Spannungs-bogen aufgebaut und über authentisch wirkende Ermittlungsarbeiten und überraschende Wendungen in dem Fall auf einem hohen Niveau gehalten. Der Leser bekommt über eine Vielzahl von möglichen Tätern und Motiven die Möglichkeit fleißig mit zu rätseln, was die Täterschaft und die Tathinter-gründe betrifft. Es entwickelt sich so ein packender Fall, der mit dem Hintergrund des real stattfinden Mordharzfestivals, sowie den dort auf-tretenden Autoren einen besonderen Charme erhält. Das nachvollziehbare und clever aufgebaute Finale rundet den Krimi aus meiner Sicht gelungen ab.

"Der Fall Sartory" ist für mich eine sehr gut gelungene Fortsetzung einer fesselnden Krimi-Reihe, die mit sympathischen Protagonisten, einem wohldosierten Lokalkolorit und dem Erzähltalent des Autors zu überzeugen weiß. Es bleibt zu hoffen, dass die Geschichten um den Hauptkommissar Ingo Behrends noch lange nicht zu Ende erzählt sind. Ich empfehle das Buch daher sehr gerne weiter und bewerte es mit den vollen fünf von fünf Sternen.

Bewertung vom 09.08.2020
Tamars Schwestern
Kerr, Arno

Tamars Schwestern


ausgezeichnet

Beeindruckender Kriminalroman

Durch Zufall ist Kriminalhauptkommissar Friedrich von Coes anwesend, als sich eine junge Frau vom Balkon eines Kirchturms in den Tod stürzt. Obwohl es sich eindeutig um einen Freitod handelt, lässt dem Kommissar das tragische Schicksal der jungen Frau nicht los. Was hat sie angetrieben, um in ihrer Verzweiflung diesen Schritt zu gehen? Aus einem Bauchgefühl heraus stellt Friedrich von Coes Ermittlungen auf eigene Faust an. Gleichzeitig wird der Leichnam eines älteren Mannes im Münsteraner Wienburgpark gefunden, was das ganze Team auf den Plan ruft. Die Recherchen führen dunkle Dinge zu Tage, die nicht spurlos an Beteiligten vorübergehen...

"Tamars Schwestern" ist bereits der zweite Band aus der Kriminal-Reihe um den sympathischen Münsteraner Ermittler Friedrich von Coes. Der Autor Thomas Michael Glaw, der hier unter dem Pseudonym Arno Kerr schreibt, hat mich schon mit seiner zweiten Serie aus München begeistert, so dass ich mit hohen Erwartungen in sein neues Werk gestartet bin. Sein auf den Punkt gebrachter und blitzgescheiter Schreibstil gefällt mir außerordentlich gut und hat mich schon nach wenigen Seiten in den Bann gezogen. Er arbeitet hier mit viel Dialogen und wörtlicher Rede, was das Geschehen und die Protagonisten für mich sehr erlebbar macht. Der Spannungsbogen wird zu Beginn des Buches mit dem tragischen Freitod der jungen Frau sehr gut aufgebaut und über die spannenden und ereignisreichen Ermittlungen auf einem hohen Niveau gehalten. Besonders gut gefällt mir dabei die Person Friedrich von Coes, der mit viel Feingefühl und Empathie ausgestattet ist und es zudem vermag, mit seiner Kombinationsgabe auch komplizierte Fälle zu entschlüsseln. Der Autor wählt in seinem Fall ein brisantes Thema, welches er aber sehr gefühlvoll und ohne jegliche Effekthascherei umsetzt und so die Geschichte beim Leser noch lange nachwirken lässt.

Insgesamt ist "Tamars Schwestern" ein aus meiner Sicht hervorragend umgesetzter Kriminalroman, der mich mit seiner clever konzipierten Geschichte, einem mehr als interessant charakterisierten Haupt-protagonisten und dem Erzähltalent des Autors überzeugen konnte. Es bleibt zu hoffen, noch in den Genuss einiger Fälle mit von Coes zu kommen. Ich empfehle das Buch sehr gerne weiter und bewerte es folgerichtig mit den vollen fünf von fünf Sternen.

Bewertung vom 02.08.2020
42 Grad
Harlander, Wolf

42 Grad


gut

Wasser

Zunächst ist die Freude über den sehr sonnigen und heißen Sommer in der Bevölkerung Deutschlands groß, aber nach Wochen der Hitze und Dürre werden die Probleme immer größer. Der Hydrologe Julius Denner und die IT-Spezialistin Elsa Forsberg erkennen mit als Erste den Ernst der Lage und versuchen nachdem mittlerweile die ersten Flüssen trocken liegen, Waldbrände außer Kontrolle geraten sind und das Wasser für die Menschen immer knapper wird, dem Grund für die Eskalation auf die Spur zu kommen, um eine noch größere Katastrophe abzuwenden. Der Gegner scheint in diesem Fall nicht nur die vernachlässigte Natur zu sein...

Der Autor Wolf Harlander hat sich in seinem Thriller "42 Grad" dem brisanten und hochaktuellen Thema des Klimawandel gewidmet. Er erzählt die Geschichte in einem äußerst lebendigen und kurzweiligen Schreibstil, der sich flüssig lesen lässt. Er wirft dabei einen erschreckend real wirkenden Blick in die Zukunft und gestaltet eine unbequeme Vision unserer heutigen Gesellschaft. Die Folgen des in der aktuellen Politik kontrovers diskutierten Themas erhalten hier die notwendigen Bilder, um noch lange nachzuwirken und der für viele Gesellschaftsschichten ganz selbstverständliche Rohstoff Wasser rückt in ein völlig neues Licht. Dieses Szenario wirkt ähnlich alarmierend wie der Weckruf in "Blackout" von Marc Elsberg. Wolf Harlander ergänzt die Erzählung immer wieder mit Zusammenfassungen der Lage im Nachrichtenstil, was mir sehr gut gefallen und dem Ganzen zusätzliche Authentizität verliehen hat. Weniger gelungen empfand ich allerdings die Rahmenhandlung, die dem Buch das Attribut eines Thrillers zugestehen soll. Hierbei erscheinen mir einige der Protagonisten deutlich zu heroisch dargestellt und die Handlungen sind des Öfteren vom Zufall bestimmt oder aber aus meiner Sicht zu unrealistisch. Das spannende Grundthema gerät dabei leider zu sehr in den Hintergrund und der gesamte Spannungsbogen leidet dann unter dem vorhersehbaren Verlauf.

Insgesamt basiert der Thriller "42 Grad" aus meiner Sicht auf einer tollen Idee, deren Potential aber leider nicht ausgeschöpft wird. Ich hätte mir den Fokus mehr auf die Zukunftsvision unserer heutigen Umweltpolitik gewünscht, was dem Buch sicherlich deutlich mehr Nachhall verliehen hätte. Meine Bewertung liegt daher bei drei von fünf Sternen.

Bewertung vom 30.07.2020
Die Dornen des Bösen / Ibsen Bach Bd.2
Korten, Astrid

Die Dornen des Bösen / Ibsen Bach Bd.2


ausgezeichnet

Götterdämmerung

Der Profiler Ibsen Bach erhält in Moskau einen Auftrag von General Sorokin, die Mörder seiner Tochter ausfindig zu machen. Auf einem Video, welches ihm zugespielt wurde, ist die Hinrichtung von Leonela zu sehen. Ibsen übernimmt den Auftrag, da das Opfer ihm in der Vergangenheit beriets einmal das Leben gerettet hat, zudem ist Ibsen nicht davon überzeugt, dass Leonela wirklich tot ist. Er überzeugt seine Partnerin Pola ihn zu unterstützen und gemeinsam stürzen sie sich in die Ermittlungen. Schnell wird Ibsen klar, dass er sich seiner eigenen Vergangenheit stellen muss, denn seine Visionen überlappen sich immer häufiger mit der Realität und zu Teilen auch mit Erinnerungsfetzen seines vergessen geglaubten Lebens. Ein Fall, der alle Beteiligten an ihre Grenzen führen wird...

Ich habe schon viele Thriller der Autorin Astrid Korten gelesen und ein ums andere mal gelingt es ihr mich zu begeistern. Ich bin daher mit einer hohen Erwartungshaltung und viel Vorfreude in ihr neues Werk gestartet. Das Buch schließt sowohl inhaltlich als auch stilistisch an den Vorgängerband "Akte Rosenrot" nahtlos an. Mit ihrem äußerst temperamentvollen und flüssig zu lesenden Schreibstil hat Astrid Korten mich schnell wieder in den Bann und die Welt von Ibsen Bach gezogen. Der Spannungsbogen wird direkt zu Beginn des Buches mit dem grausamen Video von Leonelas Hinrichtung eröffnet und über die ereignisreichen und mit vielen überraschenden Wendungen ausgestatteten Ermittlungen auf einem hohen Niveau gehalten. Gerade die interessant und ausführlich charakterisierten Protagonisten Ibsen Bach mit seinen Visionen und Empfindungen, sowie Pola mit ihrer Geradlinigkeit und direkten Art verleihen dem Thriller einen besonderen Charme. Gleichzeitig verarbeitet Astrid Korten in "Die Dornen des Bösen" ein brisantes Thema, welches gut recherchiert wirkt und eine passende Rahmenhandlung für eine komplexe und durchdachte Story darstellt.

Insgesamt ist "Die Dornen des Bösen'" aus meiner Sicht daher eine äußerst gelungene Fortsetzung des Thriller "Akte Rosenrot" und ich hoffe, dass sich für die Protagonisten noch weitere Fälle ergeben. Ich empfehle das Buch sehr gerne weiter, rate aber dazu, mit dem ersten Band zu beginnen. Die Bewertung fällt mit den vollen fünf von fünf Sternen folgerichtig sehr positiv aus.

Bewertung vom 30.07.2020
Der Schattenmörder
North, Alex

Der Schattenmörder


sehr gut

Verhängnisvolle Träume

Ein traumatisches Erlebnis in seiner Schulzeit hat Paul seine Heimat verlassen lassen, in die er erst nach 25 Jahren zurückkehrt, um seiner im Sterben liegenden Mutter beizustehen. Mit seiner Rückkehr treten allerdings auch seine Erinnerungen wieder in den Vordergrund und konfrontieren ihn mit seinem ehemaligen Freund Charlie Crabtree, der seit damals als vermeintlicher Mörder gesucht wird und als spurlos vermisst gilt. Was ist damals wirklich geschehen? Paul sieht ein, dass er sich seiner Vergangenheit stellen muss...

Der Autor Alex North hat mit seinem vorherigen Buch "Der Kinderflüsterer" einen großen Erfolg gefeiert und viele gute Bewertungen erhalten, was meine Neugier geweckt hat. Ich bin daher mit hohen Erwartungen in sein neues Werk gestartet und wurde auch nicht enttäuscht. Er erzählt die Geschichte in einem atmosphärischen und sehr flüssig zu lesenden Schreibstil, der mich in die Traumwelten von Paul und seinen Freunden entführte. Es gelingt Alex North dabei aus meiner Sicht in einigen Szenen hervorragend, eine beklemmende Spannung herbeizuführen, die mich ein wenig gruseln ließ. Zudem baut er um die geheimnisvolle Vergangenheit von Paul und seinen Freunden eine komplexe Geschichte auf, bei der sich im Verlauf immer mehr Fragezeichen auftun, die sich dann aber in einem fulminanten Finale nachvollziehbar auflösen. Mit geschickten Zeitsprüngen variiert Alex North zwischen zwei Handlungssträngen, die wiederkehrend ineinandergreifen und so der Handlung Tempo und Tiefe verleihen.

Insgesamt ist dem Autor mit "Der Schattenmörder" ein aus meiner Sicht packender Spannungs-Roman gelungen, der sich in seiner Traumthematik von vielen anderen Büchern seines Genres abhebt und mir somit einige spannende Lesestunden bescherte. Ich empfehle das Buch gerne weiter und bewerte es mit guten vier von fünf Sternen.

Bewertung vom 30.07.2020
Ich bleibe hier
Balzano, Marco

Ich bleibe hier


sehr gut

Die eigenen Wurzeln

Trina ist eine mutige und engagierte Frau, die trotz ihrer schwer erarbeiteten Ausbildung unter dem Regime der faschistischen Italiener nicht ihrem Beruf als Lehrerin nachkommen darf. Sie entschließt sich heimlich zu unterrichten und begibt sich damit kurz vor dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges selber in Gefahr. Gleichzeitig kämpft sie an der Seite ihres Mannes gegen einen Energie-konzern, der das Tal mit einen Staudamm fluten möchte und damit den Anwohnern ihre Heimat nehmen wird. Ein ungleicher Kampf um das Schicksal vieler Menschen...

Der erfolgreiche italienische Autor Marco Balzano hat mit "Ich bleibe hier" aus meiner Sicht einen sehr leidenschaftlichen und berührenden Roman geschrieben. Er erzählt die Geschichte in einem sehr angenehm zu lesenden Schreibstil, die mich schnell in die Zeit des frühen 20. Jahrhunderts entführt hat. Seine Hauptprotagonistin Trina hat schon nach wenigen Seiten als lebensfrohe und engagierte Frau meine Sympathien gewonnen und es machte Spaß ihrem ereignisreichen Schicksalsweg zu folgen. Marco Balzano gelingt es dabei die Lebensgeschichte der gesamten Familie so berührend und durch gut recherchierte historische Fakten authentisch zu schildern, dass es mir kaum gelang, das Buch zur Seite zu legen. Sehr schön arbeitet der Autor den leidenschaftliche Kampf um die eigenen Wurzeln heraus und verleiht der Geschichte damit viel Tiefe.

Insgesamt ist "Ich bleibe hier" ein aus meiner Sicht sehr gut gelungener Schicksals-Roman mit einem interessanten historischen Hintergrund, von dem man sich heute noch mit der markanten Kirche im See ein gutes Bild machen kann. Ich empfehle das Buch daher gerne weiter und bewerte es mit guten vier von fünf Sternen.

Bewertung vom 24.07.2020
Tochter des Feuers
Grosz, Sandra M.

Tochter des Feuers


sehr gut

Actionreiche Fantasy

In einer düsteren Zeit leidet das Volk unter der diktatorischen Herrschaft vom gnadenlosen Bernard Lambkin. Um seine Macht zu festigen, ist er auf der Suche nach der verschollenen Waffe "Mortifer", die der Sage nach, die Herrschaft über Leben und Tod ermöglichen soll. Niemand weiß genau, was hinter dieser Waffe steckt und welche Kraft sie wirklich besitzt, aber sie sollte auf keinem Fall in die falschen Hände geraten. Dies sieht auch die junge Shira so, die bereit ist, alles zu tun, um ihrem vorgezeichneten Schicksal als Leibeigene zu entfliehen. Sie ist fest entschlossen, den Kampf anzutreten und spürt zunehmend eine Kraft in ihr, die sich entfalten will...

Die junge Autorin Sandra M. Grosz hat mit "Tochter des feuers" einen spannenden und packenden Fantasy-Roman veröffentlicht. Sie erzählt die Geschichte in einem bildreichen und äußerst temperamentvollen Schreibstil, der mich schnell in die apokalyptische Welt entführte. Der gerade bei Fantasy-Romanen ungewöhnliche Weg des Einzelbandes hat den Vorteil, dass die Geschichte vermeintlich bis zum Ende erzählt wird, gleichzeitig hat er aber das Problem, das die neu geschaffenen Welten nicht detailreich erläutert werden können. Sandra M. Grosz gelingt aus meiner Sicht ein guter Mittelweg, ein wenig mehr Hintergrundinformation zu der interessant aufgebauten Welt hätte der Geschichte aus meiner Sicht aber auch gut zu Gesicht gestanden. Nichts desto trotz kommt im Verlauf aufgrund zahlreicher Actionszenen niemals Langeweile auf und die Spannung bleibt bis zum fulminanten Finale auf einem guten Niveau.

Insgesamt ist "Die Tochter des Feuers" für mich ein gelungener Fantasy-Roman, der viele gute Ideen beinhaltet, aber an der einen oder anderen Stelle etwas mehr in die Tiefe hätte gehen können. Ich empfehle das Buch dennoch gerne weiter und bewerte es mit guten vier von fünf Sternen.

Bewertung vom 24.07.2020
Prost, auf die Wirtin
Kalpenstein, Friedrich

Prost, auf die Wirtin


ausgezeichnet

Gelungener Ausflug in die Krimiwelt

Hauptkommissar Tischler hat gerade erst seinen vermeintlich ruhigen Job im idyllischen Bergdorf Brunngries angetreten, als die Leiche der ortsansässigen Wirtin aufgefunden wird. Er stürzt sich direkt in die Ermittlungen und muss feststellen, dass die Menschen vor Ort von einem anderen Schlag als in der Stadt sind. Sein Kollege Fink steht ihm mit wenig Selbstbewusstsein und Talent tatkräftig zur Seite, was die Recherchen aber auch nicht wirklich nach vorne bringt. Kann Tischler seinen Premieren-Fall doch noch abschließen oder wird der Tod der Wirtin ein Rätsel bleiben?

Der erfolgreiche Autor Friedrich Kalpenstein hat bisher eher mit seinen unterhaltsamen und humoristischen Büchern auf sich aufmerksam gemacht so dass ich nun sehr gespannt auf seine Exkursion in die Krimiwelt war. Meine Befürchtung, eine Kopie der gut verkauften Alpen-Krimi-Reihen vorzufinden wurde nicht bestätigt, stattdessen gelingt Kalpenstein aus meiner Sicht ein gelungener Mix aus Spannung und Humor. Mit seinem lebendigen aus dem Leben gegriffenen Schreibstil konnte er mich schnell begeistern und seine beiden Charaktere Tischler und Fink sammelten fleißig Sympathiepunkte. Die Spannung kommt auch nicht zu kurz, die ereignis-reichen Ermittlungen halten den Spannungsbogen auf einem hohen Niveau und die durchdacht und gut nachvollziehbare Auflösung runden diesen Provinzkrimi gelungen ab.

Insgesamt ist "Prost, auf die Wirtin" ein für mich gelungener und gut unterhaltender Kriminalroman, der von seinen starken Charakteren und der lockeren Atmosphäre im ländlichen Idyll lebt. Es bleibt zu hoffen, dass Tischler und Fink noch mit dem ein oder anderen kniffligen Fall betraut werden. Ich empfehle das Buch gerne weiter und bewerte es mit den vollen fünf von fünf Sternen.