Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
aebbies.buechertruhe

Bewertungen

Insgesamt 1003 Bewertungen
Bewertung vom 02.11.2021
Das Collier der Königin
Maxian, Beate

Das Collier der Königin


ausgezeichnet

Wien, 2019. Lea erbt von ihrer Tante Gloria noch zu deren Lebzeiten ein Diamantcollier, welches sich schon lange im Besitz der Familie befindet. Angeblich gehörte es Marie Antoinette und verschwand während der französischen Revolution. Lea will das Geheimnis lüften, wie das wertvolle Collier in den Familienbesitz kam.

Paris, 1794. Isabelle, die Tochter eines Goldschmiedes, muß flüchten. Ihr Vater gilt als Feind der Revolution, da er wertvolle Schmuckstücke für Adelsfamilien anfertigte. Sie versteckt sich vor den Anhängern Robespierres. Als sich die Wogen glätten, steht ein Soldat vor ihrer Tür und übergibt ihr ein fremdes Kind...

Beate Maxian erzählt ihren Roman "Das Collier der Königin" in zwei Handlungssträngen. Man befindet sich sowohl im Jahr 1794, als auch im Jahr 2019. Beide Stränge sind gut voneinander abgegrenzt, so daß man ihnen gut folgen kann und nicht durcheinander gerät. Beide Zeiten waren für mich gleichermaßen interessant und spannend, so daß ich bei jedem Zeitsprung das Gefühl hatte, unbedingt weiterlesen zu müssen um zu erfahren, wie es nun mit Isabelle oder Lea weitergeht. Sympathisch waren sie mir beide, so daß ich auch hier keine Unterschiede machen konnte. Beate Maxian schreibt diese Geschichte auf eine sehr flüssige Art. Ihre Beschreibungen versetzten mich in eine vergangene Zeit, ich sah Paris zu einer schlimmen Zeit regelrecht vor mir und spürte die Angst von Isabelle hautnah. Aber auch das Wien der heutigen Zeit hatte hier seinen Reiz und wird sehr detailliert beschrieben, so daß man es ebenfalls genau vor Augen hat. Die Autorin verwebt in ihrer Geschichte fiktive und historische Charaktere, die zusammen eine tolle Geschichte bilden. Hier ist es sehr hilfreich, daß dem Buch je ein Personenregister zu den fiktiven und historischen Charakteren vorangestellt ist, so daß man weiß, wer echt und wer erfunden ist. So kommen keine Zweifel auf.
Mich hat diese Geschichte in vollem Umfang überzeugt und empfehle sie uneingeschränkt weiter!

Bewertung vom 01.11.2021
Viking - Kampf in Vinland / Jomswikinger Saga Bd.2
Bull-Hansen, Bjørn Andreas

Viking - Kampf in Vinland / Jomswikinger Saga Bd.2


sehr gut

Im Jahr 1001 wird Torstein, das Oberhaupt der Jomswikinger, in Skandinavien gefürchtet. Nach seiner letzten Schlacht jedoch muß er vor der Rache seines Feindes nach Westen fliehen. Für eine Zukunft seiner Familie macht er sich auf die Suche nach den mythischen Lärchenwäldern, die sich laut einer Sage auf der anderen Seite des Ozeans befinden sollen - in Vinland. Dort muß Torstein sich eine große Schlacht liefern - und um sein Leben kämpfen.

"Viking - Kampf in Vinland" ist das zweite Abenteuer für Torstein. Bjørn Andreas Bull-Hansen schafft auch hier wieder, daß man eine Zeitreise macht. Man lernt hier einiges dazu und erfährt viel über die Entdeckung Amerikas und dessen Einwohner, welche hier so ganz andere sind, als man bisher immer vor Augen hatte. Überhaupt kann man sich hier wieder sehr gut in die Handlung versetzen. Ich litt mit Torstein, bangte und kämpfte mit ihm und war erleichtert, wenn er sein Leben verteidigen konnte. Er war mir auch hier wieder sehr sympathisch. Sein Handeln war zum Teil nicht vom Kopf, sondern eher vom Bauch aus gesteuert, was die Handlung für mich sehr menscheln ließ. Der Autor beschreibt aber nicht nur Torstein auf so wunderbar bildliche Art. Auch die bereisten Länder erwachen zu Leben und es wird mehr als deutlich, wie schwierig sich das damalige Leben gestaltete. Das hat bei mir schon oft für Gänsehaut gesorgt und ich war froh, nicht damals gelebt zu haben. Der Schreibstil ist auch hier wieder brillant. Locker und leicht, man kann der Handlung gut folgen - also perfekt.
Ich hoffe sehr, daß es noch weitere Abenteuer für Torstein geben wird!

Bewertung vom 31.10.2021
Die Chroniken der Meerjungfrau - Der Fluch der Wellen / Die Dunklen Chroniken Bd.5
Henry, Christina

Die Chroniken der Meerjungfrau - Der Fluch der Wellen / Die Dunklen Chroniken Bd.5


sehr gut

Als der Fischer Jack eine Meerjungfrau in seinem Netz fängt, läßt er diese zunächst frei. Doch die Meerjungfrau spürt seine Einsamkeit und verliebt sich in ihn. Sie geht an Land, erhält den Namen Amelia und lebt bis zu Jacks Tod an seiner Seite. Als ihr Geheimnis bekannt wird, wittert P. T. Barnum das Geschäft seines Lebens - er will die Meerjungfrau in seinem Kuriositätenkabinett zur Schau stellen. Amelia folgt ihrer Neugier und gerät in eine Welt, in der sie als Ungeheuer und Exot bestaunt und gehasst wird.

Das Buch "Die Chroniken der Meerjungfrau" ist mein erstes Buch von Christina Henry. Da die Bücher im Ruf stehen äußerst brutal zu sein, war ich sehr überrascht, daß es hier eher ruhig zugeht. Gewalt gibt es hier nur an einer einzigen Stelle - und diese Art findet man in jedem Krimi vor. Es geht eher um eine Liebesgeschichte. Zunächst erlebt man kurz die rührende Geschichte von Jack und Amelia, später von Levi und Amelia. Beide Geschichten sind einfach zu Herzen gehend. Beeindruckend empfand ich die wahren Hintergründe um P. T. Barnum, der in diesen Jahren tatsächlich ein Kuriositätenkabinett führte und eine Fidschi-Meerjungfrau besaß. Auch Levi ist eine Person, die es tatsächlich gab und der genau die Aufgaben aus der Handlung für Barnum erfüllte. Diese Verflechtung von Historie und Fiktion hatte für mich einen besonderen Reiz, denn von beiden Personen hatte ich tatsächlich noch nie gehört. Während Barnum nur an sein Geschäft dachte, bewies Levi, daß er über Herz verfügte. Hier waren die Sympathien klar verteilt. Amelia konnte ich schlecht einordnen. Einerseits hatte ich Mitleid mit ihr, in der Show gelandet zu sein. Andererseits hat sie freiwillig den Weg zu Barnum gesucht. Rührend war ihre stete Treue zu Jack und über ihr neues Glück habe ich mich dann sehr gefreut. Christina Henry schreibt sehr ruhig - streckenweise schon fast zu ruhig, so daß ich mir streckenweise etwas mehr Abenteuer gewünscht habe.
"Die Chroniken der Meerjungfrau" ist ein wunderbares Märchen mit zum Teil wahrem Hintergrund. Mir hat es gut gefallen.

Bewertung vom 30.10.2021
Der schwarze Winter
Lindemann, Clara

Der schwarze Winter


sehr gut

Die Flüchtlingsmädchen Silke und Rosemarie sind auf einem Bauernhof eingewiesen worden. Die Schwestern werden dort sehr schlecht behandelt. Der Bauer belästigt Rosemarie, deshalb müssen sie vom Hof weg. In der klirrenden Kälte des Oktobers 1946 machen sie sich auf den Weg nach Hamburg, um dort Arbeit zu finden. Die britischen Besatzer haben aber einen Zuzugsstop erlassen und so bleibt für die jungen Frauen nur der Schwarzmarkt, um zu überleben. Sie lernen dabei Leute kennen, die skrupellos ihre Interessen durchsetzen. Es gibt aber auch andere Menschen, die es gut mit ihnen meinen. Diese zu erkennen ist nicht immer einfach und dauert einige Zeit. So ist es ein langer Weg, bis die Schwestern eine Bar für britische Soldaten betreiben können. Den Männern in dieser Branche gefällt das ganz und gar nicht. Als sie dann auch noch einem miesen Verbrechen auf die Spur kommen, ist nicht nur ihr mühsam erarbeiteter Erfolg in Gefahr.

In ihrem Buch "Der schwarze Winter" beschreibt Clara Lindemann eine sehr harte Zeit in der Geschichte Deutschlands. Der Krieg ist zwar vorbei, aber die Menschen leiden Hunger. Dazu kommt der besonders eisige Winter im Jahr 1946/47. Die Autorin erzählt sehr leidenschaftlich von den Menschen und ihrem Kampf ums nackte Überleben. Sie geht mit der deutschen Bevölkerung hart ins Gericht. Auf der anderen Seite beschreibt sie die britischen Besatzer als fürsorgliche Sieger. Ich finde, dies ist etwas zu sehr in schwarz-weiß gesehen. Auf beiden Seiten wird es gut und böse gegeben haben. Die Geschichte entwickelt sich im Laufe der Handlung zum spannenden Krimi, was man so ja nicht erwarten konnte. Dadurch wird der Leser positiv überrascht und an das Buch gefesselt.
Wer sich für die Geschichte Deutschlands in der Nachkriegszeit interessiert, liegt mit "Der schwarze Winter" goldrichtig. Es werden darin Themen angesprochen, die sonst gerne mal unter den Tisch gekehrt werden.

Bewertung vom 28.10.2021
Kannibalen / Die Perlenprinzessin Bd.2
Lorentz, Iny

Kannibalen / Die Perlenprinzessin Bd.2


ausgezeichnet

Direkt nach ihrer Hochzeit mit Hinrich Mensing segelt Ruth mit ihrem Mann in die Südsee. Auf der Insel Hiva Oa will Hinrich als Missionar die Einheimischen zum Christentum bekehren. Die Mahnungen vor Kannibalen nimmt er nicht ernst, zumal das Paar freundlich empfangen wird. Doch schon bald merken sie, daß der Umgang mit den Menschen dort nicht so einfach ist. Sie haben ihre eigenen Götter und Rituale, die schon sehr lange erhalten sind und die sie nicht aufgeben wollen. Während Ruth bereit ist, sich auf die Kultur der Insulaner einzulassen und sogar ihre Sprache lernt, sieht Hinrich sich eher als den überlegenen Menschen und knüpft kaum Kontakte. Schon bald zeigt sich, daß auch auf der paradiesischen Südseeinsel dunkle Wolken aufziehen können, denn die einzelnen Stämme leben nicht friedlich miteinander. Als es zu Kämpfen kommt, gelingt es Hinrich mit Ruths Hilfe die Eingeborenen von seinen "Zauberkräften" zu überzeugen. Doch genau dieser Triumph soll ihnen zum Verhängnis werden.

Wer geglaubt hat, Teil eins von "Die Perlenprinzessin" sei nicht zu übertreffen, wird mit "Kannibalen" von Iny Lorentz eines besseren belehrt. Vor der traumhaften Kulisse einer Südseeinsel wird man in eine spannende Geschichte entführt. Der Titel verrät eigentlich schon eine ganze Menge. Man lernt die Menschen dort von zwei ganz unterschiedlichen Seiten kennen. Zum einen sind sie liebevoll und friedfertig. Wie sie mit der Natur umgehen ist beeindruckend. Die andere Seite ist für uns verstörend. Sie können grausam sein und ihre uralten Traditionen sind oft blutrünstig. Sie kennen es ja nicht anders. Iny Lorentz erzählt davon sehr lebendig und ohne irgendeine Moralpredigt. Die Spannung kommt dabei auch nicht zu kurz. Man sieht das Unheil kommen, kann aber nur abwarten, wie sich die Situation entwickelt. Schließlich stehen die Charaktere dieser Geschichte dem Leser schon irgendwie nahe, denn sie werden sehr natürlich dargestellt. Die Schönheit der Südseeinseln wird dem Leser so lebendig beschrieben, daß man Sehnsucht danach bekommt. Aber dann bekommt das Paradies schnell einen dunklen Schatten. Das Ende läßt viele Fragen unbeantwortet und dürfte damit der Auftakt zu einem dritten Teil sein. Ich bin jetzt schon sehr gespannt und hoffe, nicht allzu lange darauf warten zu müssen!

Bewertung vom 24.10.2021
Geheime Wünsche / Die Kaffeehaus-Saga Bd.3
Lacrosse, Marie

Geheime Wünsche / Die Kaffeehaus-Saga Bd.3


ausgezeichnet

Nach dem Tod des Onkels übernimmt Sophie das Kaffeehaus. Das Café wird zum Treffpunkt vieler namhafter Persönlichkeiten. Doch ein Unbekannter sabotiert ihr Kaffeehaus und auch ihre Schwester bereitet ihr Kummer. Doch es gibt auch Lichtblicke - ihre große Liebe Richard versucht verzweifelt ihr wieder nahe zu kommen.

Mit „Das Kaffeehaus – Geheime Wünsche“ schließt Marie Lacrosse diese wunderbare Trilogie ab. Schade, ich habe Sophie sehr gern auf ihrem Weg begleitet und ihre Entwicklung von Teil 1 bis 3 ist wirklich enorm. Sie übernimmt nun die Verantwortung für die Geschicke des Cafés, was zu dieser Zeit für eine Frau nicht einfach ist. Dies kommt hier sehr gut zur Geltung und wird von Marie Lacrosse perfekt vermittelt. Sie orientiert sich sehr gut an der damaligen Zeit, was sich in den Namen der berühmten Gäste des Kaffeehauses und den historischen Fakten widerspiegelt. Diese sind sehr geschickt mit der fiktiven Geschichte verwebt und werten die Handlung sehr auf. Es wirkt alles so, als hätte es sich genau so zugetragen. Auch wenn das Buch sehr umfangreich ist, liest es sich durch den leichten Stil der Autorin sehr flott. Hilfreich sind hier wieder die Karte Wiens aus dem Jahre 1889 und das Personenverzeichnis zu Beginn, sowie das Glossar der damals gebräuchlichen Wörter am Ende des Buches. Ein weiteres Highlight ist auch hier wieder ein Tortenrezept - diesmal ist es Orangentorte!

Bewertung vom 24.10.2021
Der Teepalast Bd.1
Herrmann, Elisabeth

Der Teepalast Bd.1


ausgezeichnet

Hogsterwaard in Ostfriesland, im Jahre 1834. Lene Vosskamp, Tochter einer Fischersfamilie, wächst in Armut auf, viel Leid prägt ihr Leben. Als sie einem Fremden das Leben rettet, erlangt sie in den Besitz einer geheimnisvollen Münze, die sie berechtigt, in China mit Tee zu handeln. Von nun an will sie sich aus ihrem Leben befreien um einen Teepalast aufzubauen und als erste Frau ein Tee-Imperium zu gründen. Lenes Weg führt sie über die Meere der Welt, in fremde Länder und auf die Spur ihrer großen Liebe, die ihr prophezeit wurde..

Mit "Der Teepalast" hat Elisabeth Herrmann ihren Pfad der Krimis verlassen und sich an einen historischen Roman gewagt. Das Experiment ist ihr absolut gelungen! Dieser Roman fesselt und hat mich mehr als begeistert. Lene ist eine absolut sympathische Figur, deren Weg spannend zu verfolgen ist. Man mag sie einfach, leidet und fiebert mit ihr und kann nur staunen, wie sie es zu der damaligen Zeit geschafft hat, sich zu behaupten. Sie meistert ihr Leben und überwindet alle Hindernisse. Elisabeth Herrmann hat eine einzigartige Art, ihre Charaktere, das Geschehen und die Handlungsorte lebendig werden zu lassen. Egal wo man sich gerade befindet, es läuft wie ein Film vor Augen ab und man fühlt sich mittendrin. Geschickt läßt sie historische Fakten wie z. B. den Opiumkrieg oder Details zum Teehandel mit in ihre Handlung einfließen, was der Handlung zu Authentizität verhilft.
Dieser Roman ist einfach rundum gelungen und ich hoffe, daß Elisabeth Herrmann noch öfter einen Ausflug in das historische Genre macht!

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 21.10.2021
Hier wohnt das Glück
Hansen, Dagmar

Hier wohnt das Glück


ausgezeichnet

Sylvi benötigt nach dem Tod ihrer Mutter, die sie jahrelang gepflegt hat, dringend eine Auszeit. Sie erfährt von einer Haustauschbörse, tauscht dort ihre Wohnung in Berlin gegen einen Zirkuswagen in Angelsby an der Flensburger Förde, während Arne von Angelsby nach Berlin zieht. Doch so ruhig, wie Sylvi sich ihre Auszeit vorgestellt hat, wird es nicht. Beim Waldbaden wird sie fast von Wildschweinen umgerannt, Arnes Nichte Jördis lebt mit ihren Kindern, Hund, Katzen und Ziegen nur wenige Meter entfernt und Arno ruft ständig an, um ihr mitzuteilen, was er kaputt gemacht hat. Doch mit der Zeit wird Silvi heimisch und findet Angelsby und Arne gar nicht mehr so schlimm...

Der Titel "Hier wohnt das Glück" hätte von Dagmar Hansen gar nicht besser gewählt werden können. Denn nicht nur in Angelsby wohnt das Glück - nein, auch in diesem Buch. Es ist einfach wunderbar und lädt zum Wohlfühlen ein. Die Charaktere sind einfach zauberhaft. Silvi lädt zu so manchem Lacher ein. Zu lustig sind ihre ersten Eindrücke von Angelsby. Dabei ist sie, wie einfach jeder Charakter hier, einfach von Grund auf sympathisch. Arne und seine Art alles kaputt zu machen ist einfach herrlich. Im Dorf Angelsby hält jeder zu jedem - so, wie man sich eine Dorfgemeinschaft vorstellt. Probleme werden gemeinsam gelöst und Silvi wird mit hineingezogen und akzeptiert. Dagmar Hansen beschreibt die Region Flensburger Förde sehr realistisch. Hier erkennt man viel wieder, fühlt sich selbst an den Strand versetzt und streift durch die Flensburger Gassen, durch Glücksburg und viele besuchenswerte Ortschaften mehr. Diese sind einfach liebevoll beschrieben. Die Handlung ist zauberhaft. Es ist interessant zu erleben, wie Silvi nach und nach von ihrer strammen Planung für einen Glückstag loslässt und einfach zu Leben beginnt. Dabei lernt sie die Dinge mit anderen Augen zu sehen und nimmt ihr Leben neu in die Hand. "Hier wohnt das Glück" ist sehr schön locker geschrieben. Dagmar Hansen schreibt humorvoll, voller Charme und unterhält damit perfekt!

Bewertung vom 19.10.2021
Old Bones - Das Gift der Mumie / Nora Kelly und Corrie Swanson Bd.2
Preston, Douglas;Child, Lincoln

Old Bones - Das Gift der Mumie / Nora Kelly und Corrie Swanson Bd.2


ausgezeichnet

Als die FBI-Agentin Corrie Swanson in der Geisterstadt High Lonesome einen eher unspektakulären Fall aufklären soll, ändert sich die Situation, als sie dort zufällig eine mumifizierte Leiche entdeckt. Nachforschungen ergeben, daß der Mann bereits seit 1945 vermißt wird. Sie wendet sich an die Archäologin Nora Kelly, die ihr hilft, die Mumie zu bergen. Der Mann starb offensichtlich einen furchtbaren Tod. Bei der Leiche wird ein wertvolles Goldkreuz gefunden. Corrie und Nora stoßen auf Geschehnisse aus dem 17. Jahrhundert, die noch heute von Bedeutung sind.

Douglas Preston und Lincoln Child setzen mit "Das Gift der Mumie" die Serie "Old Bones" rund um Nora Kelly und Corrie Swanson fort. Zum Glück! Denn mir gefällt die Serie aus vielen Gründen extrem gut. Zum Einen gefällt mir der historische Hintergrund. Hier werden wahre Geschehnisse, die geheimnisvoll und nicht groß bekannt sind, geschickt mit der fiktiven Handlung verwoben. Die alten Geschehnisse spielen eine große Rolle und man wird sehr neugierig auf diese Fakten, so daß man selbst beginnt zu recherchieren. Eine wichtige Rolle spielen auch immer alter Aberglaube, Legenden oder, wie hier, der Glaube nativer Völker eine Rolle. Dies liebe ich ganz besonders, denn dieses Thema ist stets sehr interessant und man nimmt aus der Geschichte tatsächlich etwas mit. Die Charaktere Corrie und Nora entwickeln sich hier langsam zu einem Team. Zunächst wissen sie noch nicht genau, wie sie den jeweils anderen einschätzen sollen, doch das Vertrauen wächst stetig und diese Entwicklung hat viel Charme! Sheriff Watts und seine alten Revolver haben bei mir für einiges Lächeln gesorgt! Die Handlung ist, wie von den Autoren nicht anders zu erwarten, durchgängig sehr spannen. Hier gibt es niemals Stellen mit Schwächen, sondern stets den angenehmen Zwang, nicht mit dem Lesen aufhören zu können. Zum Schluß erscheint, wie bereits in Band 1, Agent Pendergast und präsentiert durch Logik einen großen Teil der Lösung. Ich mag den Auftritt dieses Charakters sehr und hoffe, daß dies Tradition wird.

Ich hoffe sehr, daß diese Serie noch eine lange Zukunft hat. Für mich ist sie einfach grandios, spannend und extrem lesenswert!

Bewertung vom 17.10.2021
Tödliche See / Liv Lammers Bd.5
Weiß, Sabine

Tödliche See / Liv Lammers Bd.5


ausgezeichnet

Mitten in der Nordsee, fast 80 km vor Sylt, wird auf der Versorgungsplattform eines Windparks die Leiche eines Tauchers gefunden. Liv Lammers und ihre Kollegen von der Mordkommission sind sich sicher, daß es sich um Mord handelt. Bei ihren Ermittlungen auf der Plattform stoßen sie zunächst auf Arbeiter, die zusammenhalten, doch nach und nach bröckelt die Fassade. Auf Sylt wird die Firmeninhaberin bedroht, die Einheimischen kämpfen schon seit Jahren gegen die Offshore-Anlage - genug Verdächtige für Liv Lammers!

In "Tödliche See" läßt Sabine Weiss Liv Lammers zum fünften Mal ermitteln. Wer die Reihe bisher noch nicht kennt, kann diesen Band problemlos ohne Vorkenntnisse lesen. Sabine Weiss schafft es gekonnt Wissenswertes kurz zu vermitteln, so daß Neulinge einen guten Einstieg bekommen und Serienkenner nicht endlos alles noch einmal erzählt bekommen. Die Charaktere bekommen durch ihre Beschreibungen ein Gesicht, werden lebendig und man meint, sie schon immer zu kennen. Dabei sind alle unterschiedlich, was die Handlung abwechslungsreich gestaltet. Alle Sympathien liegen hier natürlich bei Liv. Sabine Weiss schafft es aber nicht nur ihre Charaktere klar zu zeichnen, auch die Handlungsorte werden klar beschrieben, so daß man einen Eindruck von einem Offshore-Windpark bekommt. Gerade hier waren die Beschreibungen sehr interessant und offensichtlich gut recherchiert. Aber auch Sylt erwacht hier zu Leben und das Inselflair springt während des Lesens direkt auf den Leser über. Dies alles erreicht die Autorin durch einen leichten und lockeren Schreibstil, bei dem es Spaß macht das Buch zu lesen.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.