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Benutzername: 
KimVi
Wohnort: 
Niedersachsen
Buchflüsterer: 

Bewertungen

Insgesamt 1588 Bewertungen
Bewertung vom 22.08.2021
Herztod / Hannah Jakob Bd.1 (eBook, ePUB)
Peters, Katharina

Herztod / Hannah Jakob Bd.1 (eBook, ePUB)


sehr gut

Hannah Jakob ist Kriminalpsychologin beim BKA. Sie ist darauf spezialisiert, verschwundene Personen wiederzufinden. In Hamburg ist die Bibliothekarin Caroline Meisner verschwunden. Caroline wollte den runden Geburtstag ihres Großvaters besuchen. Sie kam allerdings nie dort an. Caroline Meisner gilt als äußerst zuverlässig, deshalb nimmt Hannah die Ermittlungen auf. Nach ein paar Tagen taucht die Bibliothekarin wieder auf. Sie gibt an, dass persönliche Gründe dazu geführt haben, dass sie sich spontan eine Auszeit genommen hat. Hannah kommt das merkwürdig vor. Sie glaubt der Frau kein Wort. Wenig später wird Caroline Meisner erdolcht aufgefunden...

Der Einstieg in diesen Fall verläuft ziemlich gemächlich. Dennoch gelingt es der Autorin von Anfang an, Interesse an Carolines Verschwinden zu wecken. Die Kriminalpsychologin Hannah Jakob wirkt sehr sympathisch. Die Gespräche, die sie im Verlauf der Ermittlungen führt, wirken authentisch und gut durchdacht. Carolines Tod gibt dem Fall eine entscheidende Wendung. Hannah Jakob und die Hamburger Ermittler stehen vor einem Rätsel. Es gilt einigen Spuren zu folgen, bei denen einige Puzzlestückchen zusammengetragen werden. Doch diese scheinen nicht zusammenzupassen. 

Auch wenn bei diesem Krimi keine Hochspannung aufkommt, entwickelt die Handlung ihren Reiz. Denn man wird dazu angeregt, eigene Überlegungen anzustellen. Unerwartete Wendungen sorgen dabei für einige Überraschungen. 

Ein solider Reihenauftakt, der durch die sympathische Hauptprotagonistin und ihren Mischlingshund Kotti, der immer an ihrer Seite ist, überzeugt. 

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 19.08.2021
Ankermord / Romy Beccare Bd.10 (eBook, ePUB)
Peters, Katharina

Ankermord / Romy Beccare Bd.10 (eBook, ePUB)


sehr gut

"Ankermord" ist bereits der zehnte Fall für Kommissarin Romy Beccare, die mit ihrem Team auf Rügen ermittelt.  Da die Fälle in sich abgeschlossen sind und sich die privaten Nebenhandlungen der Reihe in einem übersichtlichen Rahmen halten, kann man sie unabhängig voneinander lesen. 

Dieses Mal wird das Ermittlerteam nach Binz gerufen. Bei Arbeiten an der Seebrücke wurde eine männliche Leiche entdeckt, die mit einer Ankerkette an einem Pfeiler befestigt wurde. Der Mann starb offenbar einen qualvollen Tod. 

Der Einstieg in den Krimi gelingt mühelos, denn Katharina Peters versteht es wieder hervorragend, von Anfang an Interesse an der Handlung zu wecken. Man begibt sich mit dem Team auf Spurensuche. Da diese überaus authentisch beschrieben wird, versucht man selber Zusammenhänge zu erkennen. Doch das ist gar nicht so einfach, denn der Fall ist äußerst rätselhaft. Es gilt einigen Spuren zu folgen, doch immer wenn man meint, dass sich Täter und Motiv herauskristallisieren, sorgen überraschende Wendungen und neue Informationen dafür, dass man umdenken und neu ansetzen muss. Denn hier ist nichts so, wie es auf den ersten Blick scheint. Der Fall ist äußerst vielschichtig. Doch dadurch wird die Spannung bis zum Schluss gehalten. 

Romy Beccare und ihre Kollegen wirken wieder sehr sympathisch. Da Handlungsorte und Protagonisten außerdem lebendig beschrieben werden, hat man alles mühelos vor Augen und kann sich ganz auf die rätselhaften Ermittlungen einlassen. Krimifans, die gerne miträtseln, dürften bei diesem Fall voll auf ihre Kosten kommen. 

​​​​​​​Ein spannender Fall, bei dem nichts so ist, wie es auf den ersten Blick scheint. 

4 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 18.08.2021
Die sieben Kreise der Hölle / Helena Faber Bd.2
Wilhelm, Uwe

Die sieben Kreise der Hölle / Helena Faber Bd.2


sehr gut

Staatsanwältin Helena Fabers Töchter wurden entführt. Sie ist sich sicher, dass die Entführung ein Racheakt ist, der mit ihren Ermittlungen im Dionysos-Fall in Zusammenhang steht. Die Suche der Polizei geht Helena nicht schnell genug. Sie hat sogar das Gefühl, dass die Ermittlungen dort verschleppt werden. Gemeinsam mit ihrem Mann begibt sie sich selber auf die Suche und stößt dabei auf ein Netz skrupelloser Mädchenhändler...

"Die sieben Kreise der Hölle" ist der zweite Band der Thriller-Trilogie um Staatsanwältin Helena Faber. Da die Handlungen aufeinander aufbauen, ist es empfehlenswert, die Reihenfolge einzuhalten. Die Fortsetzung knüpft nahtlos an den Vorgängerband an. Der erneute Einstieg in die Serie gelingt mühelos, denn Uwe Wilhelm versteht es wieder hervorragend, sofort Spannung aufzubauen. 

Die Handlung wird aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet. Da diese häufig an entscheidenden Stellen wechseln, wird ein hohes Tempo aufgebaut, dem man sich nur schwer entziehen kann. Helenas Nachforschungen führen sie zu einem gut organisierten Mädchenhändlerring. Die Mitglieder sitzen in führenden Positionen, sind gut vernetzt und scheinen unantastbar zu sein. Man kann Helenas Wut und ihre Verzweiflung nachempfinden. Äußerst glaubhaft wird dargestellt, wie sich die Staatsanwältin, die eigentlich für die Einhaltung der Gesetze steht, über ihre Grenzen erhebt, um ihre Töchter zu finden. 

Allzu zartbesaitet sollte man beim Lesen nicht sein, denn Uwe Wilhelm gewährt einen intensiven Einblick in tiefste menschliche Abgründe. Die Opfer werden als Waren angesehen und die Täter maßen sich an, jedes Recht zu ihrem Handeln zu haben. Bei der Suche nach den Kindern kommt es zu einigen actionreichen Szenen, die man atemlos verfolgt. Zwar stellt man sich gelegentlich die Frage, wie das alles möglich sein soll, doch das tut der Spannung keinen Abbruch. Man fiebert bis zum Ende mit. 

Eine rasante Fortsetzung der Reihe, bei der man in tiefste menschliche Abgründe blickt. 

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 16.08.2021
Sternenschimmer / Sternen-Trilogie Bd.1
Winter, Kim

Sternenschimmer / Sternen-Trilogie Bd.1


ausgezeichnet

Kim Winter erzählt die Geschichte von Mia und Iason in der Ich-Perspektive, aus der Sicht der Hauptprotagonistin Mia. Das hat den Vorteil, dass man die intensiven Gefühle, die Mia in dieser Geschichte durchlebt, quasi selbst spürt. Denn es gelingt der Autorin hervorragend, diese einzufangen und glaubhaft zu vermitteln. Außerdem bekommt man so einen Einblick in Mias Gedanken und kann ihre Handlungen besser nachvollziehen. Durch die verwendete Perspektive hat man zwar eine etwas eingeschränkte Sicht auf die Gesamthandlung, doch zu "Sternenschimmer" passt die Ich-Perspektive perfekt, denn die Liebe zwischen Mia und dem Loduuner Iason kann niemand besser beschreiben als die Hauptprotagonistin selbst.

Man könnte nun vielleicht meinen, dass in "Sternenschimmer" eine Teenager-Romanze beschrieben wird, die sich lediglich dadurch von anderen Genre-Vertretern unterscheidet, dass die Handlung in der Zukunft angesiedelt ist und mit einem außerirdischen Hauptcharakter versehen wurde. Doch das würde der Geschichte, meiner Meinung nach, nicht gerecht werden, denn sie hat noch viel mehr zu bieten. Der Blick in die Zukunft, in der das Leben unter Glaskuppeln stattfinden muss, da niemand die Zeichen des Klimawandels ernst genommen hat, regt zum Nach- und Umdenken an. Denn das beschriebene Szenario ist äußerst glaubhaft und wirkt auf mich nicht gerade erstrebenswert. Durch die detaillierten, aber keinesfalls zu umfangreichen Beschreibungen der Autorin kann man sich Mias Umgebung gut vorstellen. Da man diese durch Mias Augen betrachtet, wird man Schritt für Schritt mit den herrschenden Gepflogenheiten vertraut und kann sich gut zurechtfinden.

Iason kommt, gemeinsam mit anderen Flüchtlingskindern, vom Planeten Loduun auf die Erde. Die Loduuner sind auf Mias Heimatplaneten zwar nun in Sicherheit, doch die Angst und die Bilder der traumatischen Ereignisse, die sie während des Krieges durchleben mussten, sitzen tief. Außerdem wird schnell klar, dass ihnen längst nicht alle Irden wohlgesonnen sind. Die Loduuner unterscheiden sich zwar äußerlich nicht sehr von den Menschen, dennoch müssen sie sich mit Vorurteilen, die sich auf ihre Persönlichkeit und ihre Lebensweise beziehen, auseinandersetzen. Auch das ist eine interessante Facette von "Sternenschimmer", die Mia und Iason vor einige Probleme stellt. Denn obwohl Mia Iason von Herzen liebt, hat sie doch Schwierigkeiten sich an einige Besonderheiten zu gewöhnen und sie zu akzeptieren. Die verschiedenen Protagonisten wirken sehr lebendig und ihre kleinen und großen Probleme glaubhaft und nachvollziehbar. Da Mia manchmal recht impulsiv handelt, merkt man deutlich, dass sie noch dabei ist, erwachsen zu werden. Das ist allerdings nicht negativ gemeint, da Mia dadurch besonders herzlich und lebendig wirkt. Man kann sich mit ihr identifizieren und das ist bei einer Erzählung in der Ich-Perspektive, meiner Meinung nach, besonders wichtig. Doch auch die Spannung kommt in diesem Buch nicht zu kurz, denn Mia wird in eine Sache von ungeahntem Ausmaß verwickelt.

Obwohl ich um romantische Geschichten sonst einen großen Bogen mache, konnte mich "Sternenschimmer" überzeugen. Ich habe mit Mia, Iason und ihren Freunden mitgefiebert und konnte mich richtig auf die Geschichte einlassen. Die gelungene Mischung aus Haupt- und Nebenhandlungen machen das Buch zu einem Lese-Highlight.

Bewertung vom 15.08.2021
Die sieben Farben des Blutes / Helena Faber Bd.1
Wilhelm, Uwe

Die sieben Farben des Blutes / Helena Faber Bd.1


sehr gut

Vor einem Jahr tötete ein Serienkiller, der sich selber Dionysos nennt, drei Frauen innerhalb von drei Monaten. Dann hörte das Morden plötzlich auf. Doch nun ist eine vierte Frau brutal ermordet worden. Staatsanwältin Helena Faber ahnt, dass der Täter dieses Mal nicht einfach aufhören wird. Sie beginnt fieberhaft zu ermitteln und gerät selbst ins Visier des Killers...

"Die sieben Farben des Blutes" ist der Auftakt zu einer Thriller-Trilogie um die Staatsanwältin Helena Faber. Der Einstieg in die Handlung gelingt mühelos, denn Uwe Wilhelm versteht es von Anfang an, Interesse zu wecken und Spannung zu erzeugen. Allzu zartbesaitet sollte man beim Lesen allerdings nicht sein, denn der Killer geht mit seinen Opfern nicht gerade zimperlich um und Uwe Wilhelm beschreibt diese Szenen so detailliert, dass man sie spontan vor Augen hat. 

Staatsanwältin Helena Faber scheint perfekt organisiert und damit die richtige Person zu sein, diesen Täter zur Strecke zu bringen. Man fiebert mit ihr mit und verfolgt gespannt der Handlung. Auch die privaten Nebenhandlungen wirken interessant. Dann kommt es bei Helena allerdings zu einer Veränderung, die beim Lesen dafür sorgt, dass die Handlung etwas zäh wirkt. Zum Glück steigt die Spannung dann aber wieder an und gipfelt in einem Finale, das dafür sorgt, dass man sofort zum nächsten Band greifen möchte.

Ein solider Auftakt, der neugierig auf den weiteren Verlauf der Ereignisse macht. 

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 15.08.2021
Stummer Zorn / Ein Fall für Engel und Sander Bd.7 (eBook, ePUB)
Lautenschläger, Angela

Stummer Zorn / Ein Fall für Engel und Sander Bd.7 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Nachlasspflegerin Friedelinde Engel soll den Nachlass der kürzlich verstorbenen Gertrud Heinemann abwickeln. Villa und Vermögen sollen an ihren Neffen übertragen werden, der ein gutes Verhältnis zu seiner Tante hatte. Doch der Neffe ist spurlos verschwunden. Als Friedelinde in Gertrud Heinemanns Villa nach Hinweisen sucht, entdeckt sie eine Tür zum Dachboden und wenig später einen toten  Mann, der, mit einem Seil um den Hals, am Dachbalken hängt. Schweren Herzens muss Friedelinde zum Telefon greifen, um ihrem Lebensgefährten, dem Kommissar Nicolas Sander, zu gestehen, dass sie mal wieder eine Leiche gefunden hat...

"Stummer Zorn" ist der siebte und vorerst letzte Band, in dem die Nachlasspflegerin Friedelinde Engel mit ihrem Lebensgefährten Nicolas Sander ermittelt. Da die Fälle in sich abgeschlossen sind, kann man den aktuellen Ereignissen sicher auch dann folgen, wenn man noch keinen Teil dieser Serie gelesen hat. Da sich das Privatleben der Hauptcharaktere wie ein roter Faden durch die Bände zieht und einen großen Reiz dieser Serie ausmacht, ist es aber empfehlenswert, die Reihenfolge einzuhalten. Außerdem gibt es immer mal wieder kurze Rückblicke auf vorherige Fälle und diese Informationen könnten dazu führen, dass man sich die Spannung verdirbt, wenn man die Reihenfolge nicht einhält. 

Nicolas Sander hat in diesem Band einiges zu tun. Denn nicht nur der Tod von Gertrud Heinemanns Neffen ist rätselhaft, sondern auch die Ermittlungen zu einem Unfall mit Todesfolge verlangen ihm einiges ab. Ganz nebenbei soll er auch noch den Junggesellenabschied von seinem Partner organisieren. Dass ihm deshalb nicht auffällt, dass Friedelinde sich, für ihre Verhältnisse, merkwürdig verhält, ist deshalb mehr als verständlich. 

Auch in diesem Band bilden die privaten Nebenschauplätze eine lebendige Hintergrundkulisse. Das macht einfach den ganz besonderen Reiz dieser Reihe aus. Man freut sich über ein Wiedersehen mit den altbekannten Charakteren und beobachtet, wie es bei ihnen weitergeht. Die Ermittlungen selber gestalten sich rätselhaft. Zunächst scheint nichts zusammenzupassen. Dadurch wird man dazu angeregt, eigene Überlegungen anzustellen. Doch nichts ist so, wie es auf den ersten Blick scheint. Krimifans dürften deshalb voll auf ihre Kosten kommen. 

Ein gelungener Abschlussband, der durch sympathische Charaktere und rätselhafte Ermittlungen überzeugt.  Man trennt sich nur ungern von Friedelinde Engel und Nicolas Sander und hofft, dass es ein Wiedersehen geben wird. 

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 14.08.2021
Ein Koffer voller Schönheit / Frauen, die die Welt schöner machen Bd.1
Engel, Kristina

Ein Koffer voller Schönheit / Frauen, die die Welt schöner machen Bd.1


sehr gut

Anne Jensen und ihr Mann Benno leben mit den gemeinsamen Zwillingen in Lüneburg. Benno ist, so wie sein Vater und sein Großvater, leidenschaftlicher Tischler. Das harmonische Familienleben der Jensens beginnt langsam zu bröckeln, als Benno sich von einem alten Freund dazu überreden lässt, ein eigenes Möbelhaus zu eröffnen. Benno ist kaum noch daheim und wird seiner Familie immer fremder. Da die Zwillinge immer selbstständiger werden, hegt auch Anne den Wunsch, arbeiten zu gehen. Ihre Schwiegermutter bringt sie auf die Idee, sich als Kosmetikberaterin bei Avon zu bewerben und die Produkte des Herstellers direkt bei den Kundinnen vorzuführen und ihnen zu verkaufen. Benno hält nichts davon. Um diese Arbeit ausführen zu können, braucht Anne allerdings die Erlaubnis ihres Mannes...

Die Handlung trägt sich in Lüneburg, Ende der 1950er Jahre zu. Es gelingt der Autorin vom ersten Moment an, den damaligen Zeitgeist zwischen den Zeilen schweben zu lassen. Es herrscht eine Zeit des Aufschwungs, die Menschen wollen sich Wünsche und Träume erfüllen. Alles scheint möglich zu sein. Allerdings müssen viele Frauen zurückstehen, denn die Ehemänner haben eindeutig das Sagen.

Die Charaktere in diesem Roman werden so lebendig beschrieben, dass man sie schon nach wenigen Seiten vor Augen hat und gespannt das Familienleben beobachtet. Auch wenn Anne und ihr Ehemann Benno den Krieg körperlich unversehrt überstanden haben, gibt es Unausgesprochenes und Unverarbeitetes, das zwischen ihnen steht. Auch das wird sehr gut beschrieben, wodurch man sich gut in die Protagonisten hineinversetzen und ihre Handlungen verstehen kann. 

Die Handlung selbst überrascht durch einige Wendungen, wobei Annes Tätigkeit als Avon-Beraterin gelungen in die Erzählung einfließt. Leider aber nicht in dem Ausmaß, das der Buchtitel erhoffen lässt. Dennoch bekommt man einen interessanten und durchaus authentisch wirkenden Einblick in die damalige Zeit des Wirtschaftswunders. Es kommt im Verlauf der Handlung außerdem zu äußerst dramatischen Situationen, die eindringlich beschrieben werden. Dadurch wirkt das Ganze zwar spannend, aber dennoch etwas konstruiert und zuweilen unglaubwürdig.

Durch die lebendigen Charaktere und den hervorragend beschriebenen Zeitgeist, kann man darüber aber großzügig hinwegsehen und unterhaltsame Lesestunden mit diesem Buch verbringen. 

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 12.08.2021
Brennende Angst / Ein Fall für Engel und Sander Bd.6 (eBook, ePUB)
Lautenschläger, Angela

Brennende Angst / Ein Fall für Engel und Sander Bd.6 (eBook, ePUB)


gut

Die Nachlasspflegerin Friedelinde Engel macht mit ihrem Lebensgefährten, dem Kommissar Nicolas Sander, Urlaub auf Fehmarn. Da Friedelinde ein unglaubliches Talent dafür hat, über Leichen zu stolpern oder in andere gefährliche Situationen zu geraten, ist Nicolas bei diesem Urlaub auf alles gefasst. Und tatsächlich findet Friedelinde eine Sporttasche, in der sich 30000 Euro befinden. Nicolas und Friedelinde geben die Tasche bei der Polizei ab und verfolgen die Sache nicht weiter. Kaum aus dem Urlaub zurück, muss Nicolas nach einem verschwundenen Journalisten suchen und Friedelinde erhält den Auftrag, sich um den Nachlass eines Mannes zu kümmern, der nachts bei einem Verkehrsumfall ums Leben kann. Dass bei diesem Mann 5000 Euro gefunden wurden, lässt Friedelinde keine Ruhe....

"Brennende Angst" ist bereits der sechste Band um Nachlasspflegerin Friedelinde Engel und Kommissar Nicolas Sander. Da die Fälle in sich abgeschlossen sind, kann man dem aktuellen Geschehen auch dann folgen, wenn man noch keinen Teil dieser Serie gelesen hat. Es empfiehlt sich allerdings trotzdem, die Reihenfolge einzuhalten, da sich das Privatleben der beiden Hauptcharaktere kontinuierlich fortsetzt. Und gerade dieser Handlungsstrang macht einen großen Reiz der Bücherserie aus.  Außerdem gibt es kurze Rückblicke zu vorherigen Ermittlungen. Da man durch diese Informationen bereits erahnen kann, wer der Täter im Vorgängerband war, könnte man sich die Spannung verderben, wenn man die Reihenfolge nicht einhält. 

Dieses Mal verläuft der Einstieg in den Fall sehr gemächlich. Fans der Reihe dürften dennoch auf ihre Kosten kommen, da sich im Privatleben der Hauptcharaktere einiges tut. Außerdem kann man sich über ein Wiedersehen mit den liebgewonnenen Protagonisten freuen, diese genau beobachten und den ein oder anderen Insiderwitz genießen. 

Der Kriminalfall selbst ist mal wieder äußerst rätselhaft, da nichts zusammenzupassen scheint und die Ermittlungen schwer in Gang kommen. Obwohl alles interessant geschildert ist, fehlt leider über weite Teile die Spannung. Als die Puzzleteilchen dann endlich an die richtigen Stellen fallen, stellt sich die Spannung schließlich doch noch ein. 

Diesem Teil der Serie fehlt leider über weite Teile die Spannung. Dennoch ist er für Fans der Reihe ein Muss, da der private Handlungsstrang für die fehlende Spannung entschädigt. 

4 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 12.08.2021
Dunkelsommer
Jackson, Stina

Dunkelsommer


gut

Mittlerweile ist es drei Jahre her, dass Lelle seine Tochter Lina an einer abgelegenen Bushaltestelle abgesetzt hat, damit sie von dort aus zu ihrem Ferienjob gelangen konnte. Doch Lina kam nie an. Sie ist und bleibt spurlos verschwunden. Doch Lelle gibt nicht auf. Er braucht Gewissheit. Deshalb fährt der verzweifelte Vater die Straße ab, an der Lina verschwand und sucht in den Wäldern jeden noch so abgelegenen Hof ab. Zur gleichen Zeit zieht Meja mit ihrer Mutter in die Gegend. Mal wieder scheint Mejas Mutter die große Liebe bei einem Mann gefunden zu haben, den sie nur aus dem Internet kennt...

Der Einstieg in die Handlung wird von einer düsteren Atmosphäre geprägt, die unterschwellig zwischen den Zeilen schwebt. Man kann Jelles Verzweiflung, nicht zu wissen, was vor drei Jahren mit Lina geschah, mühelos nachvollziehen. Doch auch der Erzählstrang, in dem Meja im Zentrum der Ereignisse steht, wirkt düster und bedrohlich. Abwechselnd beobachtet man den Verlauf beider Stränge, die zunächst parallel verlaufen, sich aber schließlich annähern und verknüpfen. 

Obwohl der Einstieg eher gemächlich verläuft, kann man sich der düsteren Atmosphäre kaum entziehen. Gemeinsam mit Jelle versucht man zu ergründen, was mit Lina passiert ist. Jelles verzweifelte Suche nach Lina und Mejas Versuch, sich auf dem abgelegenen Hof des neuen Freundes ihrer Mutter einzuleben, werden interessant geschildert. Dennoch hat man zuweilen das Gefühl, dass die Handlung auf der Stelle tritt und dass die erhoffte Spannung zu sehr auf Sparflamme kocht. Durchhalten lohnt sich allerdings, da es zum Ende hin richtig spannend wird. 

Ein düsterer Roman, bei dem sich die Spannung eher spät einstellt.